LIVE TICKER +++ 05. Jun 2023

Elon Musk befeuert Fake-News auf Twitter +++ WHO hebt Ausnahmezustand auf

Der LiveTicker+++ berichtet laufend über Entwicklungen rund um das Coronavirus aus der jüdischen Schweiz und darüber hinaus.  Der Serviceteil mit Notfallnummern findet sich am Ende jedes Tageseintrages. 

MONTAG, 05. Juni 2023 

08.43 Uhr
Elon Musk befeuert Fake-News auf Twitter
Das israelische Gesundheitsministerium verurteilte Elon Musks Bestätigung einer auf Twitter geteilten Verschwörungstheorie, die die Coronavirus-Morbidität junger Menschen herunterspielte.

Zero Hedge, eine rechtsextreme libertäre Blogseite, veröffentlichte einen Artikel, in dem israelische Daten zitiert wurden, die behaupteten, dass «null junge gesunde Menschen an COVID-19 gestorben sind».

Musk, dem Twitter gehört, antwortete auf den Tweet von Zero Hedge mit einem Wort: «Null…». 

Das israelische Gesundheitsministerium reagierte jedoch schnell mit einem Tweet, in dem es hiess: «Fake News sind gefährlich» und erklärte, dass die von der Blogseite verwendeten Daten begrenzt seien und nur 7,5 Prozent der Todesfälle israelischer Jugendlicher erfassten.

«Von Ärzten wissen wir, dass junge, gesunde Menschen an Covid gestorben sind, und hoffentlich werden in naher Zukunft von unseren HMOs Daten dazu verfügbar sein», fügte das Ministerium hinzu.

Der Account «Zero Hedge», welcher 1,6 Millionen Follower auf Twitter hat, wurde ebenfalls von den USA beschuldigt, mit Posts die Propaganda des Kremls zu verstärken.

Zuletzt veröffentlichte die Blogseite ein KI-generiertes Bild eines brennenden Gebäudes in der Nähe des Pentagons. Dies war möglicherweise das erste Beispiel für ein gefälschtes Bild, das Wellen durch die Investmentmärkte schlug.
 

MONTAG, 08. Mai 2023 

10.15 Uhr
WHO hebt Ausnahmezustand auf 
Die Weltgesundheitsorganisation hat am Freitag den weltweiten Ausnahmezustand aufgrund der Covid-19-Pandemie aufgehoben. Obwohl in der Praxis in Israel schon länger keine wirklich spürbaren Auswirkungen des Ausnahmezustands oder des Coronavirus-Gesetzes gibt, kann die Ankündigung der WHO sich immer noch auf Israels Covid-19-Politik auswirken.

Beispielsweise genehmigte 14. Februar das Knesset-Gesundheitskomitee auf Ersuchen des Gesundheitsministeriums eine dreimonatige Verlängerung der obligatorischen Quarantäne für Coronavirus-Patienten. Die Verlängerung soll am 15. Mai auslaufen, und die Ankündigung der WHO wird die Behörden wahrscheinlich dazu veranlassen, sie nicht zu verlängern, wodurch die Quarantänepflicht in Israel beendet wird. 

Dennoch wurde ende Januar wurde das Corona-Gesetz bis zum 15. Februar 2024 verlängert – allerdings in einer abgemilderten Fassung, bei der die meisten ursprünglichen Bestimmungen gestrichen wurden. Sollte die Regierung davon überzeugt sein, dass die Ansteckungsrate erheblich zunimmt und eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit besteht, kann die Polizei laut Gesetz eine «besondere Gesundheitssituation» ausrufen. Die Regierung kann aufgrund derselben Anzeichen ebenfalls den Notstand ausrufen. 

In den Erläuterungen zum Gesetz heisst es, dass weiterhin eine «wachsamere Verfolgung der jüngsten Entwicklungen bei den Krankheitszahlen in China notwendig ist und eine Aufrechterhaltung der rechtlichen Infrastruktur, die es den Behörden ermöglicht, gesetzlich tätig zu werden, unverzichtbar.»
Laut Professor Hagai Levine, dem Vorsitzenden der Israeli «Association of Public Health Physicians», ist es nicht länger notwendig, dass Covid-19 automatisch einen besonderen Status erhält: «Die Position der Weltgesundheitsorganisation hat sich geändert, dies erfordert eine aktualisierte Diskussion im Gesundheitsministerium und Überlegungen zur Aufhebung der Richtlinien und zur Nichtverlängerung des Coronavirus-Gesetzes». 

Er glaubt, dass die WHO zu Recht den weltweiten Ausnahmezustand für das Coronavirus aufgehoben hat. «Während andere Länder wichtige Veränderungen aufgrund von Covid-19 unternommen haben, haben wir in Israel leider Rückschritte in Bezug auf die öffentliche Gesundheitsinfrastruktur gemacht. Wir dürfen die Situation nicht falsch interpretieren und der lebenswichtigen Infrastruktur des öffentlichen Gesundheitswesens schaden, indem wir die Dienste austrocknen», sagte Levine.

DONNERSTAG, 27. April 2023 

15.20 Uhr
Skepsis gegenüber Impfungen für Kinder gestiegen 
Laut einem neuen Bericht von UNICEF haben Menschen auf der ganzen Welt während der Covid-19-Pandemie das Vertrauen in die Bedeutung routinemässiger Impfungen für Kinder verloren. In 52 der 55 befragten Länder sei in der öffentlichen Wahrnehmung das Vertrauen in Impfstoffe für Kinder gegen Krankheiten wie Mastern und Polio zwischen 2019 und 2021 zurückgegangen, teilte die UN-Agentur mit.

Die Daten seien ein «besorgniserregendes Warnsignal» für zunehmende Impfzögerlichkeit inmitten von irreführenden Informationen, schwindendem Vertrauen in Regierungen und politischer Polarisierung, sagte UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
«Wir können nicht zulassen, dass das Vertrauen in Routineimpfungen ein weiteres Opfer der Pandemie wird», sagte Catherine Russell, Exekutivdirektorin von UNICEF, in einer Erklärung. «Andernfalls könnten bei der nächsten Infektionswelle noch mehr Kinder mit Masern, Diphtherie oder anderen vermeidbaren Krankheiten sterben.»

Diese Entwicklung sei besonders besorgniserregend, sagte die Agentur, da es aufgrund der Pandemie, zu einem grossen Rückstand bei der Impfung von Kindern kam. Insgesamt haben 67 Millionen Kinder während der Pandemie einen oder mehrere potenziell lebensrettende Impfstoffe verpasst. Die Bemühungen, dies nachzuholen, sind trotz zunehmender Ausbrüche bisher ins Stocken geraten.
Der Bericht betonte, dass es jedoch auch Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation gibt. Da sich das Vertrauen in Impfstoffe leicht ändern kann, zeigen die Ergebnisse möglicherweise keinen langfristigen Trend an. (jpost)
 

DIENSTAG, 18. April 2023 

9.15 Uhr
USA: FDA autorisiert neuen Booster 
Die amerikanische «Food and Drug Administration» (FDA) plant, älteren und immungeschwächten Amerikanern in naher Zukunft eine zweite aktualisierte Coronavirus-Auffrischimpfung anzubieten. Dies stellt eine Anerkennung der anhaltenden Risiken des Virus für gefährdete Personen dar, deren Immunität Monate nach einer früheren Impfung nachgelassen haben könnte.

Laut Personen, die mit der Planung der Behörde vertraut sind, werden die Bundesbehörden die zusätzliche Dosis voraussichtlich in den nächsten Wochen genehmigen. Personen ab 65 Jahren könnten den Impfstoff somit mindestens vier Monate nach ihrer letzten Impfung erhalten. Personen mit Immunschwäche wären ebenfalls berechtigt, und die Impfstoffe wären kostenlos.

Michael Felberbaum, ein Vertreter der FDA sagte in einer Erklärung, dass die Agentur Daten über das Virus überwacht und «jede Entscheidung über zusätzliche aktualisierte Booster sich auf diese Daten stützt».

Die Entscheidung spiegelt die anhaltende Besorgnis der Biden-Regierung über die Dauerhaftigkeit des Schutzes der am stärksten gefährdeten Amerikaner vor dem Virus wider, auch wenn die Bedrohung der Pandemie für jüngere, gesündere Amerikaner zurückgegangen ist. Laut den neuesten Bundesdaten wurden in der Woche bis zum 29. März etwa 1‘600 Todesfälle durch Covid-19 gemeldet. Diejenigen, die an Covid-19 sterben, sind überwiegend 65 Jahre und älter.

Die Biden-Regierung plant die Einführung einer neu formulierten Auffrischimpfung im späten Sommer oder frühen Herbst, ein Zeitplan, der mit dem jährlichen Grippeimpfstoff übereinstimmt. In den kommenden Monaten planen die Aufsichtsbehörden, die Version des Virus auszuwählen, auf die sie mit diesem umgerüsteten Booster abzielen möchten. (NYT)

MONTAG, 10. April 2023  

9.45 Uhr
Unschlüssige Ergebnisse zu AstraZenecas Nebenwirkungen 
Junge Frauen, die mindestens eine Dosis des AstraZeneca hergestellten Covid-Impfstoffs erhielten, hatten eine wohlmögliche grössere Wahrscheinlichkeit in den 12 Wochen nach ihrer Impfung an einem Herzproblem zu Sterben, so eine am Montag veröffentlichte Analyse der Impf- und Sterberegister in Grossbritannien.

Diese Ergebnisse sind mit einem grossen Vorbehalten verbunden: Grossbritannien hat im April 2021 die Verwendung von AstraZeneca-Impfstoffen für junge Menschen unter 30 Jahren aufgrund des Risikos seltener, aber gefährlicher Blutgerinnsel, eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren die jungen Frauen, die geimpft wurden, hauptsächlich Beschäftigte des Gesundheitswesens oder medizinisch gefährdete Personen, da Menschen mit hohem Covid-Risiko aufgrund ihres Alters, ihrer Gesundheit oder ihrer Beschäftigung zuerst geimpft wurden. Daher gelten die Ergebnisse der Studie möglicherweise nicht für die allgemeine Bevölkerung.

Innerhalb weniger Wochen nach seiner Einführung wurde der Impfstoff von AstraZeneca mit einer seltenen Blutgerinnungsstörung in Verbindung gebracht, insbesondere bei jungen Frauen in Grossbritannien und anderen Ländern Europas. Obwohl der Impfstoff von AstraZeneca die behördliche Zulassung in den USA nicht bestanden hat, hat die Food and Drug Administration im Dezember 2020 einen ähnlichen Impfstoff von Johnson & Johnson zugelassen. Im April 2021 forderte die F.D.A. eine Unterbrechung der Verwendung des Impfstoffs von Johnson & Johnson, nachdem Berichte über eine Blutgerinnungsstörung bei sechs amerikanischen Frauen berichtet wurde. Die Agentur zog die empfohlene Pause 10 Tage später zurück und änderte das Etikett des Impfstoffs, um vor dem Risiko zu warnen.

Der Impfstoff von AstraZeneca wurde nie zur Verwendung in den Vereinigten Staaten zugelassen. Jedoch wurden bis November 2022 weltweit mehr als 3 Milliarden Dosen des Impfstoffs geliefert. Er ist für die Verwendung in mehr als 170 Ländern zugelassen, obwohl sich einige in den letzten Monaten nur auf bivalente mRNA-Impfstoffe für die letzte Runde der Auffrischungsimpfungen verlassen haben, aufgrund von Omicrons Dominanz. 

Laut der Analyse gab es sechs kardiale Todesfälle pro 100‘000 junge Frauen, die in Grossbritannien mindestens eine Dosis des Impfstoffs erhalten hatten. Bei diesen Frauen war der kardiale Tod in den 12 Wochen nach der Impfung 3,5-mal wahrscheinlicher als nach dem 12-Wochen-Zeitraum. Blutgerinnsel, die den Blutfluss blockieren, können einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Bei keiner anderen Untergruppe oder beim mRNA-Impfstoff von Pfizer-BioNTech, der auch in Grossbritannien weit verbreitet ist, fanden die Forscher ein signifikant erhöhtes Sterberisiko. Die Studie beweisst jedoch nicht, dass die Impfstoffe die Todesfälle verursachten.

Die Vorteile von Covid-Impfstoffen überwiegen immer noch bei weitem die Risiken, und die Häufigkeit schädlicher Ereignisse nach der Impfung sei nach wie vor sehr gering, betonten die Forscher und andere Experten. Die Analyse könne die Impfstoffe nicht schlüssig mit den Todesfällen verbinden, warnten Experten. (NYT)

 


 

DIENSTAG, 04. April 2023 

8.50 Uhr
Risikofaktoren für Long- Covid 
Eine neue Analyse von Forschungsergebnissen aus den ersten zwei Jahren der Pandemie hilft nun dabei, einige Antworten auf die sich häufenden Fragen zu Long-Covid herauszukristallisieren. 

Die Analyse, die von einem Forscherteam in Grossbritannien durchgeführt und in der Zeitschrift «JAMA Internal Medicine» veröffentlicht wurde, untersuchte 41 Studien, die zwischen dem Beginn der Pandemie und dem 5. Dezember 2022 veröffentlicht wurden. An den Studien, die alle von Experten begutachtet worden, waren insgesamt 860‘783 Patienten beteiligt. Es stellte sich heraus, dass Patienten über 40, Patienten mit früheren Gesundheitsproblemen und Patienten mit einer schweren Coronavirus-Infektion ein höheres Risiko hatten, an Long-Covid zu erkranken. Und es bestätigte einen wachsenden Konsens darüber, dass Impfungen dieses Risiko senken. Personen die zwei Dosen eines Covid-Impfstoffs erhielten, entwickelten mit 43 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit Long-Covid. Die Analyse befasste sich nicht mit der Rolle von Boostern.

Der Bericht bewertete das Risiko der Patienten für Post-Covid-Symptome – einschliesslich Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Gehirnnebel, Kopfschmerzen und Geschmacks- und Geruchsverlust – mehr als drei Monate nach ihrer Infektion. 

Der Bericht analysierte zahlreiche Risikofaktoren. Zum einen beeinflusst das Geschlecht die Wahrscheinlichkeit an Long-Covid zu erkranken. Frauen erkrankten anderthalbmal häufiger als Männer. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass der Hormonspiegel oder eine Störung der Hormonproduktion die durch die Erstinfektion verursachte Entzündung aufrechterhalten könnte. 

Das Alter sei auch ausschlaggebend. Die Long-Covid-Patienten in der Analyse waren mit etwa 20 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit älter als 40 Jahre. Die Analyse ergab, dass Menschen ab 70 Jahren das gleiche Risiko hatten wie diejenigen, die 40 bis 69 Jahre alt waren. Faktoren wie der BMI einer Person, ob diese Raucht, oder das Vorhandensein von chronischen Erkrankungen, erhöhten das Risiko ebenfalls. 

Je kränker die Menschen während ihrer Erstinfektion waren, desto wahrscheinlicher war es, dass sie anhaltende Gesundheitsprobleme hatten. Die Analyse ergab, dass Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, ob auf der Intensivstation oder nicht, ein fast zweieinhalb Mal so hohes Risiko hatten, Long-Covid zu entwickeln, als Patienten, die nicht im Krankenhaus waren.

Die Autoren schrieben, dass die aufkommenden Beweise darauf hindeuten, dass die Impfung das Risiko von Langzeitsymptomen «selbst bei Personen mit anderen Risikofaktoren wie höherem Alter oder hohem B.M.I.» reduziert. Andere Studien, die nicht in die Analyse einbezogen wurden, haben ebenfalls darauf hingewiesen, dass Impfstoffe das Risiko eines langen Covid verringern, wenn auch nicht eliminieren können. (NYT)

 

 

MITTWOCH, 22 März 2023 

9.25 Uhr
Neue Studie zeigt: Forscher fanden Covid-genmaterial auf dem Wuhan Markt
Am 12. Januar 2020 durchkämmten chinesische Ermittler einen Markt in der Stadt Wuhan nach Hinweisen auf den Ausbruch einer mysteriösen neuen Krankheit. Dabei strichen sie einen Karren ab, der normalerweise für den Transport von Tierkäfigen verwendet wird. Die Probe kam positiv auf das Coronavirus zurück.

Der genetische Inhalt dieses Abstriches wurde stillschweigend in eine internationale Datenbank hochgeladen, und erst dieses Jahr öffentlich zugänglich gemacht. Drei Jahre später hat nun ein Team internationaler Experten den genetischen Inhalt dieses Abstrichs gesichtet. In einem am Montagabend veröffentlichten Bericht beschrieben die Wissenschaftler erstmals detailliert ihre Funde, die ihrer Meinung darauf deuten, dass illegal gehandelte Wildtiere die Coronavirus-Pandemie entzündet haben.
Neben genetischen Signaturen des Coronavirus enthielt der Tupfer aus dem Wagen mehr als 4‘500 lange Fragmente genetischen Materials von Marderhunden, heisst es in dem Bericht. Genetisches Material von Menschen war nicht dabei. 

Das Auffinden genetischer Fussabdrücke von Tieren an der gleichen Stelle wie genetisches Material des Virus beweist jedoch nicht eindeutig, dass die Tiere selbst infiziert waren. Obwohl einige Wissenschaftler deshalb die Nützlichkeit dieses Fundes anzweifeln, sagten andere, dass die Dominanz von genetischem Material von Tieren – insbesondere Marderhunden – darauf hindeutet, dass Arten, von denen bekannt ist, dass sie das Coronavirus verbreiten können, Ende 2019 tatsächlich Infektionen auf den Markt brachten.

Selbst wenn ein infiziertes Tier auf dem Markt gewesen wäre, wäre jedoch nicht klar, dass es das Virus auf Menschen übertragen hat. Ebenfalls hätte auch eine infizierte Person ein Markttier angesteckt haben können. Nur durch direkte Abstriche bei Tieren können Wissenschaftler nachweisen, ob sie das Virus in sich tragen. Dieser Schritt wurde im Falle des Marktes verhindert, da dieser kurz nach Beginn des Ausbruchs von Tieren geräumt wurde.

Chinesische Forscher, die die Rohdaten ursprünglich hochgeladen hatten, liessen sie aus der Datenbank entfernen, nachdem sie vom internationalen Team kontaktiert worden waren. Jetzt haben Administratoren der Datenbank selbst, den internationalen Wissenschaftlern den Zugang wegen angeblicher Regelverstösse gesperrt. Dies wirft Fragen zur Rolle der Datenbank im Tauziehen um den Zugriff auf Daten auf, die Aufschluss über die Ursprünge eines Virus geben könnten das sieben Millionen Menschen getötet hat.  (NYT)
 

DONNERSTAG, 16 März 2023 

11.00 Uhr 
Millionen verschwendet 
Israels Versuch einen selbst hergestellten Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln ist «gescheitertert» und hat die Steuerzahler Hunderte Millionen Schekel gekostet, sagte Staatsrechnungsprüfer Matanyahu Englman am Dienstag. Er beschuldigte das Forschungslabor des Verteidigungsministeriums, das das Projekt leitete, Beamte über seine Fortschritte und Kosten irregeführt zu haben. 

Der Brilife-Impfstoff wurde in den frühen Stadien der Pandemie als Israels Antwort auf ein weltweites Begehren nach einem Ausweg aus der Krise gesehen. Selbst nachdem Israel Impfstofflieferungen von Pfizer, Moderna und anderen grossen Pharmaunternehmen gesichert hatte, entwickelte das Institut für biologische Forschung des Verteidigungsministeriums in Ness Ziona das Projekt weiter, bis es im Juli 2022 eingestellt wurde, ohne einen zur Verwendung zugelassenen Impfstoff hergestellt zu haben.

Der ehemalige Leiter des Instituts, Professor Shmuel Shapira, wurde scharf kritisiert, unter anderem für einen Brief an Premierminister Benjamin Netanjahu, der den Premierminister dazu veranlasste, die Herstellung des Impfstoffs zu genehmigen. Shapira hatte vorausgesagt, dass ein Impfstoff schnell entwickelt werden könnte, aber die Fähigkeiten des Instituts stimmten nicht mit dieser Behauptung überein, so der Bericht. Das Institut hatte zunächst geschätzt, dass die Herstellung eines Impfstoffs etwa 11 Monate dauern würde. In Wahrheit dauerte es 26 Monate. Auch die Kosten welche zu Beginn auf 63 Millionen NIS (17,3 Millionen US-Dollar) geschätzt wurden, stiegen auf eine endgültige Prognose von 1,4 Milliarden NIS (386 Millionen US-Dollar). Shapira trat im Dezember 2022 als Institutsleiterin zurück.

Der Rechnungsprüfer empfahl dem Büro des hochrangigen Beamten des Verteidigungsministeriums, welches für das biologische Forschungsinstitut zuständig ist, zu prüfen, ob die Einrichtung angesichts einer künftigen Pandemie einen echten Beitrag für das Land leisten könnte. Das Büro sagte, es begrüsse die Gelegenheit, eine interne Überprüfung durchzuführen und Schlussfolgerungen zu ziehen.

Laut Verteidigungsminister Yoav Gallant, sei die Entwicklung des Impfstoffs sinnvoll gewesen als Netanjahu das Projekt im Februar 2020 erstmals genehmigte, gerade als sich das Virus auszubreiten begann. «Die Entscheidung, mit der Entwicklung eines israelischen Impfstoffs zu beginnen, als es auf der Welt keinen Impfstoff gab und es keine Gewissheit gab, dass Israel von Impfstoffen anderer Länder profitieren würde, war vernünftig“, sagte er. (timesofisrael)
 

MONTAG, 13 März 2023 

9.05 Uhr
Forscher deuten auf Infektionsgefahr durch Ratten 
Laut einer kürzlich durchgeführten Studie können Ratten ein ernsthaftes Risiko darstellen, Covid-19 auf die Einwohner von Grossstädten zu übertragen. Die Studie konzentrierte sich auf New York City, wo Ratten zu den berüchtigtsten Einwohnern zählen. 

Die Studie wirft Bedenken hinsichtlich eines möglichen zweiten zoonotischen Ausbruchs des Virus von Ratten auf Menschen auf und betont die Notwendigkeit, Covid bei Ratten zu überwachen. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der von Experten begutachteten Fachzeitschrift «mBio» veröffentlicht.

Ratten können möglicherweise viele verschiedene Varianten von Covid bekommen. Weitere Studien aus letztem, und diesem Jahr, deuten darauf hin, dass Ratten ebenfalls die Omikron, Delta und Alpha Varianten übertragen können. In einer weiteren Studie aus dem Jahr 2022 wiesen Forscher in einer Peer-Review-Studie darauf hin, dass die hoch ansteckende Omikron-Variante, möglicherweise von Mäusen, einem engen Verwandten der Ratte, stammt.

Ratten können Krankheiten auf verschiedene weisen verbreiten. Dies kann durch Bisse, durch das Berühren von kontaminiertem Material, das Einatmen kontaminierter Luft oder den Verzehr kontaminierter Lebensmittel geschehen. Somit besteht überall dort wo Ratten leben, also fast auf der ganzen Welt, die Gefahr, dass Ratten Krankheiten auf den Menschen übertragen. Schätzungen für die gesamte Rattenpopulation in New York City belaufen sich oft auf zwei Millionen, jedoch beziffert die «American Society for Microbiology», die das Journal mit dieser neuen Studie herausgibt, die Rattenpopulation auf etwa acht Millionen. Das ist fast so viel wie die Einwohnerzahl der Stadt.

Dies bedeutet, dass Ratten Menschen mit Covid infizieren könnten, und somit ein Risiko für eine sekundäre zoonotische Übertragung darstellen könnten. Es müssen jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Gefahr, die von grossen Rattenpopulationen in Grossstädten wie New York City ausgeht, zu untersuchen.(jpost)
 

FREITAG, 10. März 2023 

11.05 Uhr
Bund fordert Millionen für Covid-Tests
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab bekannt, dass der Bund verschärft gegen falsch in Rechnung gestellte Covid-tests vorgehen wird. In einem Fall hat er nun mittels einer Verfügung 1‘6 Millionen Franken für mutmasslich falsche Rechnungen zurückgefordert. In einem anderen Fall leitete die Behörde strafrechtliche Schritte ein. Hinsichtlich beider Fälle machte das BAG keine weiteren Angaben, ausser dass es um die Abwicklung von Rechnungen zu Testkosten ginge. 

Ebenfalls teilte das BAG mit, dass sich gegen Covid-19 ab April nur noch Risikopersonen impfen lassen sollen. Das BAG und die eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) schätzen beide die Belastung für das Gesundheitssystem und die Wahrscheinlichkeit am Virus schwer zu erkranken nur noch als gering ein. Die derzeit dominanten Omikron-Subvarianten hätten im Vergleich zu früheren Virusvarianten eher milde Infektionsfolgen. Für Personen die nicht zu den Risikogruppen gehören, bestehe kaum noch die Gefahr, schwer zu erkranken. (srf)
 

DIENSTAG, 28. Februar 2023 

8.45 Uhr
Weitere Spekulation über den Ursprung der Pandemie 
Laut einem geheimen Bericht des US-Energieministeriums, der dem Wall Street Journal am Sonntag vorlag, gilt ein Laborleck in China nun als wahrscheinlichster Ursprung der Covid-Pandemie. Somit stimmen die Ansichten des Energieministeriums mit denen des FBI überein, das zu dem Schluss kam, dass ein Unfall in einem chinesischen Labor zur Verbreitung von Covid-19 geführt hat. 

Obwohl die neue Schlussfolgerung des Energieministeriums mit neuen Informationen getroffen wurde, wird sie immer noch mit «geringem Vertrauen» getroffen, und ein Sprecher lehnte es laut dem Wall Street Journal ab, Einzelheiten seiner Untersuchung zu erörtern. Der Bericht des Energieministeriums unterstreicht, wie gespalten die Schlussfolgerungen in den USA zum Ursprung der Pandemie sind.

Einige Institutionen, wie die CIA, bleiben unentschlossen. Andere, wie der «National Intelligence Council», sagen weiterhin, dass das Virus von einem infizierten Tier verbreitet wurde, was dazu führte, dass es durch zoonotische Übertragung auf den Menschen übersprang. 

Obwohl viele in den USA die Behauptung, dass das Virus aus einem Labor stammt abstreiten, weisen weitere Geheimdienstberichte darauf hin, dass dies möglich gewesen sein könnte.

Insbesondere Aussagen des US-Aussenministeriums aus dem Jahr 2018, sowie interne chinesische Berichte besagen, dass die Biosicherheitsmassnahmen in einem Virologie Labor in Wuhan Anlass zur Sorge gaben. Ein US-Geheimdienstbericht, der während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump in Umlauf gebracht wurde, behauptete, drei Forscher des chinesischen Wuhan-Instituts für Virologie seien im November 2019 so krank geworden, dass sie ein Krankenhaus aufsuchten.

US-Beamte haben China einen Mangel an Transparenz über den Ursprung des Virus vorgeworfen, eine Anschuldigung, die Peking bestritten hat. China bestreitet weiterhin alle Behauptungen, dass das Virus aus einem Laborleck stammt, und hat auch vorgeschlagen, dass das Virus ausserhalb des Landes entstanden ist. (jpost)
 

DONNERSTAG, 16. Februar 2023 

10.06 Uhr
Letzte Restriktionen aufgehoben 
Am Dienstag kündigte das Gesundheitsministerium die Aufhebung einiger der letzten Covid-19-Beschränkungen an. Darunter viel auch die obligatorische häusliche Quarantäne für Personen bei denen das Virus diagnostiziert wurde. Diese soll am 15 Mai aufgehoben werden.
Die Behörden hoben gestern um Mitternacht auch etliche Beschränkungen für medizinische Einrichtungen und Seniorenzentren auf, beispielsweise die Maskenpflicht und die Anforderung, dass Besucher in Seniorenheimen einen negativen Covid-Test vorlegen müssen. 

Das Gesundheitsministerium empfahl Risikogruppen, einschliesslich der über 65-Jährigen, zu ihrer eigenen Sicherheit weiterhin Masken in Innenräumen zu tragen. 

Israel hat das Maskenmandat für Innenräume im April 2022 offiziell aufgehoben und damit eine der wenigen verbleibenden Beschränkungen abgeschafft, die mehr als zwei Jahre nach Beginn der Pandemie noch in Kraft waren. Zwischen April 2020 und April 2022 mussten Israelis im Juni 2021 an allen ausser 10 Tagen in Innenräumen Gesichtsbedeckungen tragen, als das Mandat kurzzeitig aufgehoben wurde, bevor es inmitten der damals aufkeimenden Fälle schnell wieder zurückgebracht wurde.

Statistiken des Gesundheitsministeriums vom Dienstag zeigten, dass schwere Infektionen gering waren, obwohl das Virus weiterhin zirkulierte. In der vergangenen Woche starben 15 Israelis, die sich infiziert hatten, was die Zahl der Opfer seit Beginn der Pandemie auf 12‘242 erhöht. Am Dienstag wurden 91 schwere Fälle und 323 Infizierte in Krankenhäusern verzeichnet. (timesofisrael)
 

DONNERSTAG, 09. Februar 2023 

11.40 Uhr
Israel als Vorreiter der Covid-Forschung
In einer Rede auf einem Online-Seminar verwies Professor Anrold Monto, der amtierende Vorsitzende des Impfstoff-Beratungsausschusses der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA), ausdrücklich auf Israels Einfluss auf die amerikanische Covid-Politik. Hierbei betonte er besonders Israels Politik in Bezug auf Auffrischungs-Impfungen und die effektive Nutzung von Daten.  

Laut Monto habe die Israelische Forschung den US-Gesundheitspolitikern ein «Fenster in die Zukunft» gegeben. Die USA könnten nicht die Form von schneller Entscheidungsfindung und Big-Data-Covid-Forschung durchführen, die Israel erreicht habe. Daher sei die israelische Erfahrung wertvoll, um abzuschätzen, wie sich verschiedene Schritte der Covid-Politik auswirken könnten. 

In dem Online-Seminar wurde ein aktuelles Forschungspapier diskutiert, das zeigte, dass etwa 15 Prozent der weltweit einflussreichsten Studien zu Covid-19-Impfstoffen von israelischen Wissenschaftlern verfasst wurden. Die Veranstaltung wurde vom «Israel Journal of Health Policy Research» und dem «Israel National Institute for Health Policy Research» einberufen.

Monto sprach ausführlich über Israels effektive Nutzung von Daten aus der realen Welt – die dank der zentralisierten und sorgfältigen digitalen Aufzeichnungen des Landes verfügbar sind – um aufschlussreiche Studien zu erstellen. Ebenfalls verwies er auf Israels Übernahme der dritten und vierten Impfung vor anderen Ländern. Er erörterte, wie dies Experten in den USA dabei half, den Wert von Auffrischungsimpfungen zu erkennen, welche nun international zu einer zentralen Covid-Politik geworden sind. 

«Israel hat das Gesundheitssystem wirklich mobilisiert, um mit Covid fertig zu werden, wodurch viele der bürokratischen Mauern überwunden wurden, die einige der Einheiten im israelischen Gesundheitswesen trennen», kommentierte Monto. «Ich denke, für die Zukunft wird es sehr wichtig sein, zu untersuchen, wie Barrieren [in den USA] die Entwicklung vieler Beobachtungsdaten verlangsamt haben, die Israel entwickeln konnte.“(timesofisrael)
 

DIENSTAG, 31. Januar 2023 

9.30 Uhr
Covid-19 bleibt ein Gesundheitsnotstand 
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte am Montag, dass Covid-19 weiterhin einen öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung darstellt. Die Pandemie befindet sich wahrscheinlich an einem «Übergangspunkt», der weiterhin ein sorgfältiges Management erfordert, um «die potenziellen negativen Folgen abzumildern», fügte die Agentur in einer Erklärung hinzu.

Es ist drei Jahre her, seitdem die WHO Covid erstmals zu einen globalen Gesundheitsnotstand Ausrief. Die Pandemie betraf jedes Lander der Erde und verwüstete Gesellschaften und Volkswirtschaften. Mehr als 6,8 Millionen Menschen starben im Laufe der letzten drei Jahre. 

Das Aufkommen von Impfstoffen und Behandlungen hat die Situation seit 2020 erheblich verändert. Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, er hoffe, dass der Notfallzustand in diesem Jahr beendet werde, insbesondere wenn der Globale Zugang zu den Gegenmassnahmen verbessert werden könne.

Berater des WHO-Expertenausschusses zum Status der Pandemie sagten Reuters im Dezember, dass es angesichts der Ungewissheit über die Infektionswelle in China nach der Aufhebung seiner strengen Null-Covid-Massnahmen wahrscheinlich nicht der Moment sei, den Notfall zu beenden. (jpost)
 

DONNERSTAG, 26. Januar 2023 

9.20 Uhr
Impfausschuss empfiehlt jährliche Covid-Impfung 
Der Impfausschuss des Israelischen Gesundheitsministeriums empfiehlt jährliche Covid-Impfungen, zu Zeiten in denen die Coronavirus-Infektionsraten ein niedriges Niveau erreichen. Die Position ist noch keine Politik, aber die Empfehlungen des Ausschusses werden in der Regel schnell umgesetzt.

Derzeit wird Erwachsenen empfohlen, häufigere Auffrischungsimpfungen einzunehmen, und dies werde so bleiben, solange die weltweiten Infektionen noch hoch sind. Laut Epidemiologe Professor Nadav Davidovitch, ein ehemaliges Mitglied des Impfstoffausschusses der mit den Diskussionen vertraut ist, würde sich so, der Umgang mit der Coronavirus-Impfung, immer mehr dem der Grippe-Impfung angleichen. 

Der gesamten Bevölkerung wird empfohlen, sich jeden Herbst Impfen zu lassen, wobei der Schwerpunkt auf älteren und gefährdeten Personen liegt, sagte er. Wie bei Grippeimpfungen sollen die Covid-Impfungen auf die Virusstämme zugeschnitten werden, die sich am wahrscheinlichsten ausbreiten. Es ist unklar, ob das jährliche Regime eine oder zwei Impfungen beinhalten wird.

Diese Empfehlung des Ausschusses spiegelt die Position der US Amerikanischen «Food and Drug Administration» (FDA) wider. Die FDA hat diese Woche einen Fahrplan für die Zukunft der Impfung in den USA veröffentlicht, der eine jährliche Impfung für den Grossteil der Bevölkerung und die Möglichkeit von zwei Impfungen für ältere Erwachsene und Menschen mit geschwächtem Immunsystem vorsieht. FDA-Berater werden sich am Donnerstag treffen, um den Vorschlag zu erörtern. (timesofisrael)

MONTAG, 23. Januar 2023 

9.30 Uhr
Kein Zusammenhang zwischen neuen Boostern und Schlaganfällen entdeckt
Laut einem Beamten des Gesundheitsministeriums hat Israel keine Beweise gefunden, dass Schlaganfälle mit einem neuen Coronavirus-Impfstoff des US-Arzneimittelherstellers Pfizer und seines deutschen Partners BioNTech SE in Verbindung stehen.

Am Freitag teilte die US-Amerikanische «Food and Drug Administration» (FDA) und die «Centers for Disease Control and Prevention» mit, dass ein Sicherheitsüberwachungssystem laut vorläufigen Daten darauf hingewiesen habe, dass die Impfung möglicherweise mit einer Art Hirnschlag bei älteren Erwachsenen in Verbindung gebracht werden könnte.

«Wir haben einen solchen Befund nicht gefunden, selbst nachdem wir alle unsere Daten nach der Ankündigung der FDA noch einmal überprüft haben», sagte Salman Zarka, der Leiter der israelischen Coronavirus-Task Force, in einem Video-Briefing, das am Donnerstag an Reuters gesendet wurde.
Etwa 389‘648 Menschen in Israel haben die Impfung bisher erhalten, die auf den ursprünglichen Omikron Stamm und seine Subvariante BA.4/BA.5 abzielt.

Am Mittwoch sagte die Arzneimittelbehörde der Europäischen Union auch, sie habe keine alarmierenden Anzeichen im Zusammenhang mit Pfizers bivalentem Impfstoff gefunden.
Pfizer und BioNTech sagten in einer Erklärung am Freitag, dass ihnen begrenzte Berichte über ischämische Schlaganfälle bei Menschen ab 65 Jahren nach der Impfung mit ihrer aktualisierten Impfung bekannt seien. Der Konzern stellte weiter fest, dass weder die Unternehmen noch die CDC und die FDA ähnliche Ergebnisse bei anderen Überwachungssystemen beobachtet hätten, und sagte, es gebe keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Schlaganfällen und der Verwendung der Covid-19-Impfstoffe der Unternehmen. (ynet)
 

MITTWOCH, 18. Januar 2023 

9.50 Uhr
Moderna testet neuen RSV-Impfstoff
Ein von Moderna entwickelter Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial Virus (RSV) ist zu 83,7 % wirksam bei der Vorbeugung von Atemwegserkrankungen bei älteren Erwachsenen, wie das Biotechnologieunternehmen am Dienstag bekannt gab.

RSV ist ein respiratorisches Virus, das normalerweise leichte, erkältungsähnliche Symptome verursacht, aber bei Säuglingen und älteren Erwachsenen schwerwiegende Komplikationen verursachen kann. Laut der Amerikanischen «CDC» werden jedes Jahr 60‘000 bis 120‘000 ältere Erwachsene ins Krankenhaus eingeliefert und 6‘000 bis 10‘000 ältere Erwachsene sterben an RSV. Im April ergab eine Studie, dass RSV, Kinder doppelt so lange im Krankenhaus behielt wie Covid-19. Sie brauchten auch mehr Sauerstoffmasken und Intubation als diejenigen mit Covid-19.

Der mRNA-1345-RSV-Impfstoff von Moderna verwendet Lipid-Nanopartikel (Bläschen aus Fettsäuren, die verwendet werden, um die mRNA in die Zellen zu transportieren), die der Covid-19-Impfstoff des Unternehmens ebenfalls verwendet.

Moderna erklärte, dass es beabsichtigt, den Impfstoff in der ersten Hälfte dieses Jahres zur behördlichen Zulassung einzureichen. Das Unternehmen führt ausserdem vier weitere RSV-Impfstoffstudien durch, darunter eine für einen Impfstoff für Kinder und klinische Kombinationsstudien. Ebenfalls werden Versuche für einen Kombinationsimpfstoff durchgeführt, der gleichzeitig auf SARS-CoV-2, Influenza und RSV abzielt, sowie einen weiteren, der auf Influenza und RSV abzielt. (jpost)
 

DONNERSTAG, 12. Januar 2023 

9.05 Uhr 
Neue Studie zur Dauer von «Long Covid»
Laut einer grossen israelischen Studie, verschwinden die meisten Symptome von «long Covid» verschwinden innerhalb eines Jahres bei Menschen mit leichten Erstinfektionen. Die Ergebnisse werden von den Forschern als «beruhigend» begrüsst.
Mindestens 17 Millionen Menschen in Europa litten Monate nach der Genesung von ihren Erstinfektion in den Jahren 2020 und 2021 an «long Covid» Symptomen, so die Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation. Vieles über den Zustand ist jedoch unklar geblieben, einschliesslich der Dauer.

Forscher in Israel analysierten die Krankenakten von fast zwei Millionen Menschen jeden Alters, die zwischen März 2020 und Oktober 2021 im Land auf Covid getestet wurden. Die Ergebnisse deckten daher die früheren Covid-Varianten einschliesslich Delta ab, nicht jedoch die kürzlich entdeckten Omikron-Varianten.

Die Forscher schlossen Patienten aus, die eine schwerere Krankheit hatten, einschliesslich derer, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, da andere Untersuchungen gezeigt haben, dass sie ein höheres Risiko für «long Covid» haben. Für die leichten Fälle fand die Studie ein signifikant erhöhtes Risiko für mehrere Erkrankungen, darunter Geruchs- und Geschmacksverlust, Atemprobleme, Schwäche, Herzklopfen, Halsentzündung, Schwindel sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, die allgemein als «Gehirnnebel» bezeichnet werden.

Obwohl es eine geringe Anzahl an Menschen gibt, die ein Jahr nach ihrer Infektion immer noch an Atemnot oder Schwäche leiden, verschwinden die meisten Symptome innerhalb von 12 Monaten. Der Hauptautor der Studie, Barak Mizrahi, sagte, er hoffe, dass die Forschung dazu beiträgt, die Unsicherheit für Ärzte zu verringern, die herauszufinden wollen, ob die Symptome ihrer Patienten mit Covid zusammenhängen.(timesofisrael)
 

DIENSTAG, 10. Januar 2023

07.30 Uhr
90 Prozent der Bevölkerung inzwischen infiziert
Fast 90 Prozent der Menschen in Chinas drittbevölkerungsreichster Provinz sind inzwischen mit Covid-19 infiziert, sagte ein hochrangiger Beamter am Montag. Das Land hat momentan mit einem beispiellosen Anstieg an Neuinfektionen zu kämpfen hat.

Kan Quancheng, Direktor der Gesundheitskommission für die zentrale Provinz Henan, sagte auf einer Pressekonferenz, dass «am 6. Januar 2023 die Covid-Infektionsrate der Provinz 89 Prozent beträgt». Bei einer Bevölkerung von 99,4 Millionen deuten die Zahlen darauf hin, dass sich in Henan inzwischen möglicherweise etwa 88,5 Millionen Menschen infiziert haben. Die Besuche in Fieberkliniken erreichten am 19. Dezember ihren Höhepunkt, sagte Kan, «danach ist ein kontinuierlicher Abwärtstrend zu beobachten.»

Dieser rasante Anstieg an Fällen in China, folgt nachdem das Land beschlossen hatte vergangene Woche die Jahrelange Massenquaratäne, Teststrategien, und Lockdowns aufzuheben, die die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen und seltene landesweite Proteste ausgelöst hatten. Peking ist entschlossen seine Wiedereröffnung voranzutreiben. Am Sonntag wurde die obligatorische Quarantäne für alle internationalen Ankünfte aufgehoben und die Grenze zur halbautonomen südlichen Stadt Hongkong wurde geöffnet.

Es wird jedoch erwartet, dass die Infektionen zunehmen werden, wenn das Land später in diesem Monat das Mondneujahr feiert, und Millionen von Menschen voraussichtlich aus Grossstädten anreisen, um gefährdete ältere Verwandte auf dem Land zu besuchen. In der ersten Reisewelle vor den Feiertagen zeigten offizielle Daten, dass am Samstag 34,7 Millionen Menschen im Inland reisten – laut staatlichen Medien um mehr als ein Drittel mehr als im Vorjahr.

Offizielle Daten zeigten letzte Woche, dass nur 120‘000 Menschen sich mit Covid infiziert hätten und dass, 30 starben, seitdem China Anfang Dezember die Covid-Bordsteine gelockert hat. Da Peking jedoch im vergangenen Monat die offizielle Definition von Covid-Todesfällen eingeengt hat und Massentests nicht mehr obligatorisch sind, spiegeln diese Daten wohl nicht mehr das wahre Ausmass des Ausbruchs wider.
 

MITTWOCH, 4. Januar 2023

12.05 Uhr
Neue Variante verbreitet sich in den USA 
Covid-19-Experten auf der ganzen Welt beobachten mit Sorge, wie sich die Subvariante XBB.1.5 in den Vereinigten Staaten wie ein Lauffeuer ausbreitet. Etwa 41 Prozent der amerikanischen Fälle werden nun als XBB.1.5 kategorisiert. Die Anzahl der Diagnosen hat sich in nur einer Woche verdoppelt, wodurch der Stamm nun als dominant gesehen werden kann.

Angesichts der zahlreichen Reisen zwischen den USA und Israel dürfte es daher nur eine Frage der Zeit sein, bis die neue Variante auch dort ankommt. Wenn dies der Fall ist, könnte die relative Covid-Ruhe, mit rund 1‘000 neuen bestätigten Fällen pro Tag und sinkenden Todesfällen, erschüttert werden.

Laut dem Immunologen Dr. Yariv Wine von der Universität Tel Aviv wurde seit Ende 2021 nichts wie XBB.1.5 gesehen. «Es scheint sich schneller zu verbreiten als jede andere Variante, seit Omikron im November 2021 auftauchte und sich dann Anfang 2022 schnell verbreitete», kommentierte Wine. Die neue Subvariante, die aus dem ursprünglichen Omikron-Stamm mutiert ist, scheint sich schneller zu verbreiten als andere, da sie sich besser an menschliche Zellen anlagert. Wissenschaftler vermuten jedoch auch, dass die Ausbreitungsfähigkeit durch die neuesten Statistiken aus den USA übertrieben sein könnte, da sie auf eine Saison mit Weihnachtsfeiern und Partys folge, in der der soziale Kontakt höher als normal sein.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Variante zu schweren Erkrankungen führe, oder dass sie andere Symptome habe, und laut Wine, besässe man mittlerweile die nötigen Instrumente um mit der Situation umzugehen. Eine davon seien bivalente Impfstoffe. Dies sind die Impfstoffe, die optimiert wurden, um besser auf spätere Varianten zu reagieren, die in vielen Ländern, erhältlich sind.(timesofisrael)
 

 

MITTWOCH, 21. Dezember 2022 

11.15 Uhr
Ärmere Menschen häufiger von «long Covid» betroffen
Long Covid trifft ärmere Menschen weitaus häufiger als wohlhabendere, wie neue israelische Forschungen ergeben haben. Eine Studie zählte die Anzahl der long Covid-Symptome an denen Menschen litten, die sich von einer schweren oder akuten Infektion erholt hatten. Es stellte sich heraus, dass die ärmeren Befragten im Durchschnitt fast doppelt so viele Symptome aufwiesen wie die wohlhabenderen Befragten.

Laut dem Forschungsprojekt von Wissenschaftlern der Ben Gurion University, der Washington University in St. Louis und mehreren anderen Institutionen, litten Israelis mit niedrigem Einkommen, die sich erholt haben, durchschnittlich unter 3,3 Symptomen, während Israelis mit höherem Einkommen durchschnittlich 1,8 Symptome hatten. Long Covid-Symptome decken ein breites Spektrum ab und umfassen Müdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Muskelschmerzen, Schlafprobleme und psychische Probleme.

Long Covid erweist sich sowohl für genesene Patienten als auch für die Gesundheitssysteme als ernsthafte Herausforderung. Eine andere israelische Studie zeigte, dass unter Erwachsenen, die sich mit Covid-19 infizieren, einer von drei auch Monate später nicht auf das Gesundheitsniveau vor der Infektion zurückkehrt. Eine weitere israelische Studie ergab, dass long Covid das Wohlbefinden von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt schwer beeinträchtigt.

Die neuesten Forschungsergebnisse helfen Ärzten, Krankenschwestern und politischen Entscheidungsträgern zu verstehen, inwieweit sozioökonomische Faktoren dies verschlimmern können – und helfen ihnen so bei der Planung, in welchen Nachbarschaften und Gemeinden zusätzliche Ressourcen eingesetzt werden sollen.(timesofisrael)
 

 

DIENSTAG, 13. Dezember 2022 

10.55 Uhr
Steigende Armut als Folge der Pandemie


Die Zahl der israelischen Familien, die unter finanzieller Not leiden, ist laut einem Bericht der israelischen gemeinnützigen Organisation «Latet», seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie vor fast drei Jahren um 131‘000 Haushalte gestiegen.

Dem Bericht zufolge lebten im Jahr 2022 830‘000 israelische Haushalte in Armut. Im Vergleich dazu lebten vor Beginn der Pandemie Anfang 2020 699‘000 Haushalte in Armut. Dies entspricht einem Anstieg von 14,9 Prozent. Die Zahlen erreichten während der Pandemie einen Höchststand und etwa ein Fünftel der Familien in Israel sind unmittelbar von Armut bedroht.

Die Zahl der Familien, die in Ernährungsunsicherheit lebten, betrug 680‘475, darunter 312‘825 Familien, die in schwerer Unsicherheit lebten, heisst es in dem Bericht. Von denen, die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen erhalten, gaben 77 Prozent an, dass es im Jahr 2022 ständig an Nahrungsmitteln mangelte.

Latet hat auch «energetische Armut» untersucht – die Unfähigkeit, genügend Energie für die Grundbedürfnisse des Haushalts zu gewährleisten, darunter Kochen, Warmwasserversorgung, Beleuchtung, Heizung oder Kühlung und den Betrieb von Elektrogeräten. Den Fragebögen zufolge wurde 51,2 Prozent derjenigen, die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen erhalten, der Strom abgeschaltet oder sie haben eine Warnung erhalten, dass sie abgeschaltet werden. 16,6 Prozent derjenigen, die einen Stromzähler installiert haben, der eine Vorauszahlung erfordert, gaben an, dass sie manchmal nicht genug Geld hatten, um ihn zu bezahlen, und dass ihnen der Strom abgestellt wurde.

«Armut ist das Ergebnis einer bewussten Politik, die Löhne und Zulagen untergräbt. Es schadet dem öffentlichen Dienst und trocknet Wohlfahrt, Bildung, Gesundheit und Sozialwohnungen aus», sagte Inbal Hermoni, die Vorsitzende der israelischen Sozialarbeitergewerkschaft. «Die Entscheidung, einen so grossen Teil der Bevölkerung in Armut zu lassen, obwohl Israels Wirtschaft so stark ist, ist eine grausame Entscheidung, die nicht vergeben werden kann», fügte Hermoni hinzu und forderte die neue Regierung auf, in dieser Angelegenheit zu handeln und Ressourcen in soziale Dienste zu investieren .

FRIETAG, 09. Dezember 2022 

9.25 Uhr
Zarka empfiehlt Vorsicht bei steigenden Infektionszahlen
Coronavirus-Beauftragter Salman Zarka warnte am Donnerstag davor, dass Covid-19-Infektionen wieder zunehmen. Er forderte Israelis auf, in Innenräumen Masken zu tragen und weitere Vorsichtsmassnahmen zu treffen.

«Die Morbidität durch das Coronavirus steigt – sowohl die Zahl der Infektionen als auch die Zahl der positiven Testergebnisse ist gestiegen», sagte Zarka bei einem Treffen mit dem scheidenden Premierminister Yair Lapid. 

Laut Zakara, steht die Zahl der mit dem Virus ins Krankenhaus eingelieferten Menschen im Fokus. Momentan läge dies bei 15 bis 20 Patienten pro Tag, da sich die Omikron-Varianten BQ.1.1 und BQ.1 in der Bevölkerung ausbreiteten. Nur drei Prozent der 470 Menschen mit schweren Infektionsfällen im vergangenen Monat hätten den neuesten Impfstoff erhalten, sagte er, und laut Statistiken des Gesundheitsministeriums seien nur 314‘920 Menschen gegen Omikron geimpft worden.

«Ich appelliere erneut an die Öffentlichkeit, insbesondere an die Risikobevölkerung, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen und nicht auf eine neue Infektionswelle zu warten», sagte Zarka. Er fügte hinzu, dass die Menschen besonders vorsichtig sein sollten, wenn sie sich während Chanukka mit der Familie versammeln, und forderte junge Menschen auf, beim Besuch älterer Verwandter Vorsichtsmassnahmen zu treffen, indem sie Masken tragen und sich auf das Virus testen.

Laut dem Gesundheitsministerium seien 54 Personen am Donnerstagabend mit Covid-19 in einem kritischen Zustand ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es gab 13‘662 bestätigte aktive Fälle und 22 Menschen starben in der vergangenen Woche. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie lag bei 11‘905. In der vergangenen Woche haben sich über 63‘000 Menschen infiziert. (timesofisrael)
 

MITTWOCH, 07. Dezember 2022

9.15 Uhr
Neue Forschung zu Nebenwirkungen der Covid Vaccine
Neue israelische Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Nebenwirkungen von Covid-Impfstoffen häufig psychosomatisch sind. Je zögerlicher Menschen bei der Impfung sind, desto wahrscheinlicher spüren sie Nebenwirkungen, so eine am Montag veröffentlichte Peer-Review-Studie.

Die Forscher nennen dieses Phänomen einen «Nocebo»-Effekt. Er stelle das Gegenteil des Placebo-Effekts dar, bei dem eine gefälschte Intervention positive Auswirkungen hat. Hier scheint nur der Gedanke an negative Auswirkungen dazu zu führen, dass sie sich ereignen. 

Die von Fachleuten begutachtete Studie, wurde in der Zeitschrift «Scientific Reports» veröffentlicht, und ist eine Zusammenarbeit zwischen der Bar Ilan Universität, der Universität von Haifa, der Ariel Universität und der Warwick Universität im Vereinigten Königreich. 

Etwa 750 Israelis im Alter von über 60 Jahren wurden nach ihrer zweiten Coronavirus-Impfung und dann nach ihrer dritten Dosis zu ihrer Impfzögerlichkeit und ihren Erfahrungen mit Nebenwirkungen befragt. Die Wissenschaftler analysierten die Antwortmuster der Befragten und kamen zu dem Schluss, dass Impfzögerlichkeit mit Nebenwirkungen «positiv assoziiert», was die Inzidenz von Symptomen nach der Impfung um 16 Prozent erhöhte. Überraschenderweise stellten sie fest, dass die Korrelation jedoch nicht in die andere Richtung funktionierte. Menschen, die nach der zweiten Injektion Nebenwirkungen hatten, zögerten nicht wesentlich häufiger, die dritte Injektion zu nehmen.

«Aus dieser Untersuchung ging hervor, dass nicht alle Beschwerden auf die aktive Behandlung zurückzuführen sind», sagte Professor Yaakov Hoffman, Hauptautor der Studie «Dies ist wichtig zu wissen, da Menschen den Impfstoff möglicherweise vermeiden, weil sie glauben, dass er ihre Gesundheit gefährdet, während einige der Nebenwirkungen tatsächlich auf psychologische Faktoren zurückzuführen sind.» (timesofisrael)
 

 

MITTWOCH, 30. November 2022 

10.05 Uhr
Besorgnis um den vierten Booster 
Während der Winter auf der Nordhalbkugel beginnt und Covid-Fälle voraussichtlich wieder zunehmen werden, steht das Gesundheitspersonal in vielen Ländern vor einem harten Kampf. Sie müssen die Menschen dazu zu überzeugen, Auffrischungsimpfungen des Coronavirus-Impfstoffs zu nehmen. Die erste, zweite und dritte Impfung wurde allgemein akzeptiert und als Teil des ersten Impfstoffregiments angesehen. Die vierte Dosis scheint jedoch nur schwierig Akzeptanz zu finden.

Viele Menschen haben nun Anspruch auf vierte Impfungen (und fünfte Dosen für einige in verschiedenen Ländern, einschliesslich Israel), jedoch scheint es mehr Widerstand als gegen die Vorgänger zu geben. Sicherheitsnachweise werden heute stärker in Frage gestellt, da viele die Impfstoffe als weniger dringend ansehen, als sie ursprünglich waren. Während in Israel 6‘1 Millionen Menschen eine zweite Dosis bekamen, wurden dort bisher nur 900‘000 Dosen der vierten Spritze verabreicht. 

Eine neue Studie, die in «The Lancet Respiratory Medicine» veröffentlicht wurde, stellt die erste gross angelegte Studie zur Sicherheit einer vierten Impfung mit dem Pfizer-Impfstoff vor. «Wir glauben, dass diese Studie Sicherheitsgarantien für die Weltbevölkerung bietet, die Anspruch auf eine zusätzliche Covid-19-Auffrischimpfung hat», schrieb Professor Dan Yamin vom Zentrum für die Bekämpfung von Pandemien der Universität Tel Aviv zusammen mit seinen Co-Autoren. «Diese Zusicherungen können dazu beitragen, die Zahl der Personen mit hohem Risiko zu erhöhen, die sich für diesen Auffrischimpfstoff entscheiden, und dadurch schwerwiegende Folgen im Zusammenhang mit Covid-19 verhindern.»

Yamin und seine Kollegen glauben, dass ihre Studie das Vertrauen in die vierte Impfung stärken wird und dazu beitragen kann, eine grosse Hürde für ihre breite Akzeptanz zu überwinden. Sie beziehen sich auf Daten, die zeigten, dass ein paar Monate nachdem die CDC in den USA den vierten Booster empfohlen hatte nur 21,5 Prozent der berechtigten Amerikaner der Empfehlung folgegeleistet haben. Grund dafür seihen mehrheitlich Sicherheitsbedenken. Laut Yamin müsse «um das Vertrauen in die Auffrischimpfstoffe zu stärken, die Wissenslücke zur Impfstoffsicherheit geschlossen werden, eine Lücke, die bisher durch nichtwissenschaftliche, etwas spekulative Theorien gefüllt wurde.» (timesofisrael)
 

 

MONTAG, 14.November 2022

9.30 Uhr
Neue Studie zu Auffirschungsimpfungen 
Laut einer neuen, von Experten begutachteten Studie aus Israel, erhöhen vierte Covid-19-Impfungen den Antikörperspiegel bei Patienten für etwa 13 Wochen, wobei der erhöhte Schutz vor Infektionen nach 15 Wochen scheinbar nachlässt. Die Studie konzentrierte sich auf Pfizer-Impfstoffe der ersten Generation, nicht auf die neueren, für Omikron aktualisierten Dosen. 

Wichtig ist, dass es zurzeit noch unklar ist, was Antikörperspiegel für den Schutz vor schweren Krankheiten bedeuten, da die Studie diese Metrik nicht berücksichtigt hat. Der Impfstoff kann durchaus länger als die drei Monate, in denen der Antikörperspiegel hoch ist, Schutz gegen eine schwere Erkrankung bieten.

Laut den Studienautoren des «Sheba Medical Center», sollte die Forschung Gesundheitsdienstleister dazu veranlassen, Auffrischungskampagnen mit Bedacht zu planen. Booster sollten als zusätzlicher Schutz zu Zeiten in denen die Infektionsraten hoch sind verstanden werden, sodass es Sinn macht sie zu verabreichen, wenn sich eine neue Welle abzeichnet oder wenn bestimmte Patienten mit Umständen konfrontiert sind, die ihr Infektionsrisiko erhöhen.

Die Studie, die im «New England Journal of Medicine» veröffentlicht und von Sheba-Forschern, Experten des Gesundheitsministeriums und Doktor Michal Canetti von der Columbia University durchgeführt wurde, basierte auf 6‘000 Mitarbeitern und Freiwilligen des Krankenhauses.

Der Epidemiologe Professor Michael Edelstein von der Bar Ilan Universität, der nicht an der Studie beteiligt war, sagte, dass mehr Forschung erforderlich sei, um mehr Informationen zu liefern, z. B. wie sich vierte Dosen auf schwere Krankheiten auswirken. «Wir können die Wirksamkeit von Impfstoffen nicht vollständig beurteilen, indem wir nur Antikörperspiegel und Infektionsraten messen – Impfstoffe wirken über eine Reihe von Mechanismen, und wir haben noch kein vollständiges Bild.» (timesofisrael)
 

DIENSTAG, 08. November 2022 

8.05 Uhr
Neue Varianten zum Winter?
Mit ominösen Echos die an vergangene Winter erinnern, breiten sich auch zum Ende dieses Jahres neue Covid-Varianten aus.

Es ist knapp ein Jahr her, dass eine Welt, die endlich dabei war ihre Masken abzulegen, durch das Auftauchen der Omikron-Variante erschüttert wurde. Innerhalb weniger Wochen nach ihrer Dokumentation bei der Weltgesundheitsorganisation am 24. November 2021, infizierte Omikron eine grössere Zahl an Menschen als jeder vorherige Stamm.

Heute verbreiten sich Nachkommen von Omikron schnell. In vielen asiatischen Ländern ist eine Linie namens XBB auf dem Vormarsch. In Europa, Nordamerika, Afrika und Israel ist es die BQ.1-Familie. Sie macht etwa ein Drittel der Fälle in Amerika aus. In Israel sind es laut Professor Nadav Davidovitch, einem führenden Epidemiologen und Regierungsberater für Coronaviren, 17 Prozent der gemeldeten Fälle.

Laut Davidovitch, warten Experten immer noch darauf, wichtige Fakten über die BQ.1-Varianten zu verstehen, zum Beispiel, wie schnell sie sich ausbreiten, wie gut sie der Immunität ausweichen und ob sie schwere Krankheiten verursachen. Jedoch hätten Regierung und Spitzenärzte bereits vor Wochen damit angefangen, über Szenarien für mögliche Wintervarianten diskutierten.

Falls es eine weit verbreitete Infektion mit Omikron oder einer anderen Variante mit einem ähnlich niedrigen Anteil an Krankenhauseinweisungen und schweren Fällen gibt, sei es unwahrscheinlich, dass in Israel wieder strenge Beschränkungen auferlegt werden, sagte Davidovitch. Bei einer Variante die jedoch schwere Krankheitsverläufe verursacht, könnte Israel wieder eine strengere Überwachung der Bevölkerung und Restriktionen für grosse Versammlungen in Betracht ziehen. 

Davidovitch betonte, dass selbst wenn schnell mehr über die BQ.1-Familie in Erfahrung gebracht wird, noch genügend Zeit für weitere Varianten für den Winter bleibt, was bedeutet, dass es immer noch schwierig wäre, Vorhersagen zu treffen. Im Moment sollten sich die Menschen auf die Variablen konzentrieren, die sie kontrollieren können. Der Experte empfahl Personen mit hohem Risiko, in öffentlichen Verkehrsmitteln und an öffentlichen Orten Masken zu tragen, und er empfahl jedem, der glaubt, einen Grund zum Testen zu haben, dies zu tun. (timesofisrael)

DIENSTAG, 01. November 2022 

08.30 Uhr
Die Folgen von «Long Covid»
Laut einer einzigartigen israelischen Studie versetzt «Long Covid» dem Wohlbefinden von Millionen Menschen auf der ganzen Welt einen schweren Schlag. Ein Forschungsteam unter der Leitung der Bar Ilan University fand zusammen mit Partner-Krankenhäusern im Norden Israels heraus, dass nur ein einziges «Long Covid» Symptom das Wohlbefinden um mehr als 10 Prozent beeinträchtigen kann.

Während «Long Covid» – anhaltende Symptome nach einer Infektion mit Covid-19 – anekdotisch häufig vorkommt, gibt es wenig Forschung die untersucht, inwieweit die Krankheit eine Herausforderung für das Wohlbefinden darstellt, im Gegensatz zu einem erträglichen Unbehagen. Die neue Studie verwendete einen etablierten Fragebogen zum subjektiven Wohlbefinden, der von der Weltgesundheitsorganisation entwickelt wurde. 

Es stellte sich heraus, dass mit jedem Symptom, unter dem die Menschen leiden, das Wohlbefinden weiter abnahm. Diejenigen, bei denen drei unterschiedliche Symptome auftraten – was bei «Long Covid»-Patienten üblich ist – berichteten von einem Wohlbefinden, das um 30 Prozent geringer war als bei Menschen eines ähnlichen Alters und einer ähnlichen sozialen Demographie, die nicht an «Long Covid» leiden.

«Die grosse Botschaft zum Mitnehmen ist, dass die Symptome, die Menschen erleben, nicht nur Dinge sind, von denen sie berichten, ohne viel darunter zu leiden – wie einige vermuteten –, sondern dass sie auch tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben und das Wohlbefinden haben können. «Long Covid» wird in den kommenden Monaten und Jahren eine Belastung für die öffentliche Gesundheit darstellen, daher ist es wichtig zu verstehen, wie es sich auf die Menschen auswirkt», sagte Hauptautor der Studie, Professor Michael Edelstein. (timesofisrael)
 

MONTAG, 24. Oktober 2022

13.50 Uhr
Gottesdienste finden weiterhin im Freiem statt
Aufgrund der Abstandsrestriktionen während der letzten Jahre, hielten viele Gemeinden in Israel ihre Gottesdienste an hohen Feiertagen im Freien ab. Jetzt, da in Israel alle Beschränkungen für grosse Versammlungen aufgehoben wurden, können Synagogen und Gemeinden zum ersten Mal seit drei Jahren ihre Gottesdienste wieder in geschlossenen Räumen abhalten. Doch viele haben es damit nicht eilig.

«Wir lieben die Verbindung zur Natur und haben nicht die Absicht, wieder nach drinnen zu eilen», sagt Avigail Reiner. Sie ist eine der Gründerinnen von Plitei Hasfar (wörtlich «Flüchtlinge aus der Grenze»), einer egalitären Gemeinde die sich stark auf Kinder fokussiert, und mehreren Stadtteilen im Osten von Tel Aviv dient. «Das Tolle am Beten im Freien ist, dass es viel einfacher ist, die Kinder im Auge zu behalten, wenn sie spielen.»

Plitei Hasfar hatte nie eine eigene Synagoge, und bis März 2020 wanderten ihre Mitglieder von einem temporären Ort zum anderen – einschliesslich eines Luftschutzkellers und einer städtischen Kindertagesstätte. Nachdem Versammlungen in Innenräumen aufgrund von Covid im Jahr 2020 verboten wurden, begannen sie, Gottesdienste in einem kleinen Naturschutzgebiet in der Nähe der Schule abzuhalten.

Anders als Plitei Hasfar, hat Yedid Nefesh, eine Masorti-konservative Gemeinde in Hod Hasharon (nördlich von Tel Aviv), das Glück, ständigen Zugang zu einem Gebetsraum in einer Schule zu haben. Dennoch hat die Gemeinde sich entschieden, die Gottesdienste nicht wieder ins Haus zu bringen, nachdem die Anforderungen zur sozialen Distanzierung aufgehoben wurden.

«Wir sind alle froh, draussen an der frischen Luft zu sein, und wir haben keinen Grund gefunden, – ausser an ein paar sehr regnerischen oder extrem heissen Tagen – wieder nach drinnen zu gehen», sagt Tammy Yakobovich, eine Leiterin der Gemeinde. «Tatsächlich kann ich seit März 2020 wahrscheinlich an einer Hand abzählen, wie oft wir drinnen Gottesdienste abgehalten haben.» Die Gemeinde zog eine der grössten Menschenmengen aller Zeiten für Ne’ila am letzten Jom Kippur an. «Es waren locker 400 Leute», erinnert sich Yakobovich. «Der ganze Hof war voll. Es war einfach schön – ein erhebendes und ganz besonderes Erlebnis.»
 

 

DONNERSTAG, 20. Oktober 2022

10.35 Uhr
Werden Viren mit der Zeit weniger gefährlich?
Laut den Ergebnissen einer neuen Studie aus Australien, welche die Entwicklung eines Kaninchenvirus beobachtete, werden Viren anders als oft angenommen, im Laufe der Zeit nicht unbedingt weniger tödlich.

Die Studie, die im «Peer-Review-Journal of Virology» veröffentlicht wurde, folgt dem Virus Myxoma, das 1950 in Australien freigesetzt wurde, um das Wachstum der Kaninchenpopulation zu kontrollieren. Lange war Myxoma ein Muster Beispiel dafür, wie Viren im Laufe der Zeit weniger tödlich werden, um das Sterben ihrer Wirte zu vermeiden. Die neuen Ergebnisse der Studie stellen diese Schlussfolgerung in Frage.

Während das Virus anfangs sehr tödlich war, und bei den Kaninchen zu Läsionen und Schwellungen am Kopf führte, wurde es im Laufe der Jahre weniger schwerwiegend. In den 1990er Jahren entnommene Proben zeigen jedoch, dass das Virus wieder tödlicher wird und die Körper der Kaninchen auf eine neue Weise angreift. Kürzlich in Grossbritannien entnommene Proben lieferten ähnliche Ergebnisse, wobei Wissenschaftler postulierten, dass dies auf eine konvergente Evolution hindeutet. Dies bedeutet, dass sich eine Reihe separater Abstammungen, auf ähnliche Weise zu entwickeln scheinen.
Obwohl diese Erkenntnisse nicht komplett neu sind, kommt diese Studie zu einem Zeitpunkt, in dem Fragen zur Zukunft der SARS-CoV-2-Pandemie noch offen sind, einschliesslich der Frage, ob das Virus weiterhin weniger schwerwiegend wird oder nicht.

«Während der Covid-19-Pandemie sind viele Menschen fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das SARS-CoV-2-Virus, wenn es endemisch wird, auch milder wird», sagte Andrew Read, Co-Autor der Studie und Direktor des Huck Institutes der Biowissenschaften an der Penn State, in einem Artikel der Universität. «Wir wissen jedoch, dass die Delta-Variante ansteckender war und schwerere Krankheiten verursachte als der ursprüngliche Stamm des Virus, und Omikron ist sogar noch übertragbarer als Delta. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass sich ein Kaninchenvirus mit der Zeit so entwickelte, dass es tödlicher wurde, und es gibt keinen Grund nicht anzunehmen, dass dies bei SARS-CoV-2, oder anderen Viren die Menschen befallen, nicht passieren könnte». 

«Deshalb ist es so wichtig, dass die Impfstoffhersteller mit den neuesten Varianten mithalten, und dass die Öffentlichkeit sich weiterhin Impfen lässt. Noch besser wäre es, wenn es einen universellen Impfstoff gäbe, der gegen alle Varianten wirkt und für längeren Zeitraum wirksam bleibt», sagte der Forscher der Penn State.(jpost)
 

MITTWOCH, 5. Oktober 2022 

8.30 Uhr
Neue Omikron-Varianten bereiten Sorge
Während Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt daran arbeiten, sich auf eine mögliche Zunahme von Coronavirus-Infektionen im Herbst und Winter vorzubereiten, entwickeln sich Omikron-Subvarianten weiter, wodurch sie der Immunität immer besser entgehen. 

Während auf der ganzen Welt Dutzende von Untervarianten entdeckt werden, wird es vielen von ihnen wahrscheinlich nicht gelingen, andere Varianten zu überholen. Es gibt jedoch drei Untervarianten, auf die sich viele Wissenschaftler in den letzten Wochen zunehmend konzentriert haben: BA.2.75.2, BF.7 (auch bekannt als BA.5.2.1.7) und BQ.1.1.

BA.2.75.2 ist ein Abkömmling von BA.2.75, einer Variante, die im Sommer wegen ihrer hohen Mutationszahl bei Wissenschaftlern für Besorgnis sorgte, sich aber in den meisten Ländern nicht gegen die BA.5-Variante durchsetzen konnte.

Zwei Preprint-Studien haben ergeben, dass BA.2.75.2 im Vergleich zu BA.2.75 drei zusätzliche Mutationen aufweist, und dass die Variante deshalb genau überwacht werden muss. Die Studie stellte fest, dass die neuen Varianten der Mehrheit der neutralisierenden Antikörper entgehen könnten, was es dem Körper der Patienten erschweren könnte, das Virus zu neutralisieren. 

Die zweite Studie ergab, dass die Neutralisierung von BA.2.75.2 durch Antikörper in Proben, die sie in Stockholm entnommen haben, signifikant geringer war als bei allen anderen von ihnen getesteten Varianten, einschliesslich BA.5. Die Autoren stellten fest, dass ihre Ergebnisse darauf hindeuten, dass die Variante die derzeitige Immunität in der Bevölkerung effektiv umgeht.

Laut den US Centers for Disease Control (CDC) machte BF.7 zum 1. Oktober 3,4 Prozent aller Fälle in den USA aus. In der Woche davor machte die Variante 2,4 Prozent aller Fälle aus, und in der Woche davor es machte 1,7 Prozent aller Fälle aus. (jpost)
 

DONNERSTAG, 29 September 2022 

13.30 Uhr
Neue Antikörper statt Impfstoff?
Ein Team israelischer Wissenschaftler behauptet sie hätten Antikörper identifiziert, die das Coronavirus neutralisieren, sodass keine Notwendigkeit für weiterer Impfstoff-Booster bestünde. Das Forschungsteam an der Universität Tel Aviv experimentierte mit zahlreichen Antikörpern und fand insbesondere zwei, die alle bekannten Stämme des Coronavirus in einer Laborumgebung neutralisieren.

Antikörperinfusionen werden bereits zur Behandlung einiger Coronavirus-Patienten eingesetzt. Die Leiterin der Studie, Mikrobiologin Doktor Natalia Freund, sagte, die von ihr identifizierten Antikörper könnten zur Herstellung einer besonders wirksamen Infusion verwendet werden. Basierend auf ihren Leistungen unter Laborbedingungen, könnten die Antikörper den zusätzlichen Schutz bieten, der heute von Auffrischungsimpfungen kommt. Dies könnte zusätzliche Impfungen bei geimpften Personen überflüssig machen.

Laut Freund scheint der Grund für den Erfolg der beiden Antikörper darin zu liegen, dass sie sich an einen anderen Teil des Coronavirus-Spike-Proteins binden als die meisten.

In Zusammenarbeit mit den Doktoranden Michael Mor und Ruofan Lee sequenzierte Freund alle B-Zellen des Immunsystems aus dem Blut von Menschen, die sich in Israel vom ursprünglichen Covid-Stamm erholt hatten, und isolierte neun Antikörper, die die Patienten produzierten. Nun wurden die beiden besten Antikörper gegen eine Reihe von Varianten getestet und bisher haben beide gut abgeschnitten.

Laut Freund bieten Antikörper eindeutig einen starken Schutz, da sie eine Infektion direkt nach der Genesung verhindern. Jedoch lassen sie mit der Zeit nach und die Immunität nimmt ab. Aus ihrer Sicht ist es daher logisch, in die künstliche Verstärkung von Antikörpern zu investieren, und genau dies hofft sie mit den von ihr identifizierten Antikörpern zu tun. (timesofisrael)
 

DIENSTAG, 27 September 2022 

9.20 Uhr
Impfrate bei Kindern bleibt niedrig 
Nach den neuesten Daten des Gesundheitsministeriums hat bloss etwa jedes fünfte israelische Kind im Alter zwischen fünf und elf Jahren eine Covid-Impfung erhalten, obwohl die Gesundheitsfonds diese seit fast einem Jahr anbieten. Forscher der Azrieli-Fakultät für Medizin an der Bar-Ilan-Universität und des angeschlossenen Galilee Medical Center in Nahariya identifizierten einige der Gründe für die niedrige Impfrate in dieser Altersgruppe.

Unter den wichtigsten Ergebnissen zählten, dass weniger als die Hälfte (43 Prozent) der Eltern von Kindern in der Altersgruppe angaben, dass sie planten, ihre Kinder gegen Covid-19 zu impfen. Ein weiteres zentrales Ergebnis war, dass es den Eltern an erster Stelle nicht darum ging, ihre Kinder vor dem Virus zu schützen (56 Prozent), sondern ihnen die Rückkehr in Schule und Alltag zu ermöglichen (89 Prozent). Eltern sorgten sich im Durchschnitt mehr über die Sicherheit von Impfstoffen (53 Prozent) als über die Gefahr, die Covid-19 für Kinder darstellt (38 Prozent).

«Die Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen und die Zulassung dieser Impfstoffe zur Verwendung bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren ist keine Garantie dafür, dass Eltern ihre Kinder impfen», schrieben die Forscher. «Viele Eltern wollen ihre Kinder nicht impfen, weil sie nicht glauben, dass Covid-19 schwere Krankheiten verursacht», sagte der Hauptautor der Studie, Doktor Amiel Dror von der «Azrieli Faculty of Medicine» und dem Galilee Medical Center.

Die Erhebung dieser Daten und Erforschung der Hauptgründe für die niedrige Impfrate bei Kindern, sollen den Gesundheitsbehörden dabei helfen ihre Aufklärungskampagnen und Kommunikation mit dieser Zielgruppe zu verbessern, und unteranderem Zeigen, dass Covid für jeden gefährlich sein kann.  (jpost)
 

MITTWOCH, 14. September 2022

9.42 Uhr
Neue Forschungsgruppe untersucht «long covid»
Spitzenwissenschaftler aus führenden akademischen Zentren haben sich in einer Forschungsinitiative zusammengeschlossen, um eine Schlüsselfrage zum Phänomen «long Covid» zu beantworten: ob Fragmente des Coronavirus im Gewebe einiger Personen bestehen bleiben.

Die Bemühungen, die als «Long Covid Research Initiative» bekannt sind, zielen darauf ab, den Forschungsprozess zu beschleunigen, und schnell zu klinischen Studien potenzieller Behandlungen überzugehen. Durch den Austausch unterschiedlicher Fähigkeiten und Ressourcen hofft die Gruppe, die wissenschaftlichen Grundlagen der Krankheit aufzudecken und diese zur Entwicklung evidenzbasierter Studien zu nutzen.

Die Initiative wird durch anfänglich 15 Millionen US-Dollar von «Balvi» unterstützt, einem wissenschaftlichen Investmentfonds, der von Vitalik Buterin, Mitbegründer der Blockchain-Plattform Ethereum, gegründet wurde. Teil der Forschungsgruppe sind Wissenschaftler der Harvard University, der Stanford University, der University of California, San Francisco, der Yale University und des J. Craig Venter Institute.

«Long Covid» ist eine komplexe, kaum verstandene, Erkrankung, die nach einer anfänglichen Covid-Infektion viele Monate andauern kann und viele der Betroffenen arbeitsunfähig macht. Laut den «US Centers for Disease Control and Prevention» betrifft die Krankheit fast einen von fünf amerikanischen Erwachsenen, die an Covid erkrankten. Derzeit gibt es keine bewährten Behandlungen für lange COVID, von der weltweit mehr als 150 Millionen Menschen betroffen sind

Eine wachsende Zahl von Beweisen deutet auf das Vorhandensein von Viren in Geweben hin, die weiterhin eine Reaktion des Immunsystems hervorrufen. Dies könnte helfen, die Kaskade von etwa 200 Symptomen zu erklären, die mit «long covid» verbunden sind, darunter Gliederschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, kognitive Beeinträchtigung, Kurzatmigkeit und Erschöpfung nach minimalen Aktivitäten. (jpost)
 

MONTAG, 12. September 2022 

9.45 Uhr
Ende der Quaratänepflicht?
Zweieinhalb Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie in Israel diskutieren Beamte des Gesundheitssystems nun über die Aufhebung der gesetzlichen Verpflichtung zur Isolierung von Covid-Patienten. Was eine Entscheidung über die noch einzig geltende grössere Einschränkung verzögert, ist die Angst vor einem grossflächigen Grippeausbruch in diesem Winter, der zusammen mit einem Anstieg der Fälle, das Gesundheitssystem zu stark belasten könnte.

Der Corona-Beirat des Gesundheitsministeriums diskutierte erstmals über die Aufhebung der Isolationspflicht und 44 Prozent der Gremiumsmitglieder unterstützten das Belangen. Auch wenn die Abschaffung der Isolation keine Mehrheit im Gremium fand, glauben immer mehr Experten, dass sich die Natur der Pandemie geändert hat und dass, die Anzeichen dafür sich mehren. Die Gefahr die von der Krankheit ausgeht, hat abgenommen und sie ähnelt anderen viralen Atemwegsinfektionen immer mehr – eine Isolierung sei daher nicht mehr erforderlich. Diese Experten sagen, dass Isolation nur eine Empfehlung darstellen soll – genauso wie Mitarbeiter, die sich aus irgendeinem Grund nicht wohl fühlen, aufgefordert werden, nicht zur Arbeit zu kommen.

Seitdem seit März 2020 die Isolationspflicht für an Covid Erkrankte gilt, hat diese viele Phasen durchlaufen, und ist für die israelische Öffentlichkeit zu einer weiteren Routine des täglichen Lebens geworden. Auf dem Höhepunkt der Pandemie befanden sich jederzeit über 250‘000 Israelis in Quarantäne. Aber die Schwierigkeiten bei der Durchsetzung der Isolationspflicht zusammen mit den Impfkampagnen und der sinkenden Angst vor dem Virus, haben die Isolation weniger effektiv gemacht.

Das Szenario, das das Gesundheitsministerium befürchtet – und auf das es sich vorbereitet – ist eine Kombination aus einer schweren Grippe und einer virulenten Coronavirus-Variante im Winter. Eine Übung zur Simulation eines solchen Szenarios begann diese Woche in Zusammenarbeit mit anderen Ministerien und dem Heimatfront-Kommando.
 

MONTAG, 05. September 2022

9.05 Uhr
Schwerwiegende Fälle sinken 
Schwere Covid-19-Fälle in Israel fielen diese Woche zum ersten Mal seit Juni unter 100, und aktive Fälle fielen seit Beginn 2022 zum ersten Mal kurzzeitig unter 10‘000.

Nach den neuesten Zahlen des Gesundheitsministeriums, die am Freitag veröffentlicht wurden, sind 94 Menschen infolge ihrer Coronavirusinfektion in einem ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Von diesen Patienten wurden 33 als kritisch eingestuft.

Am Donnerstag gab es in Israel 10‘239 aktiv gemeldete Fälle, was einen leichten Anstieg gegenüber den 9‘965 Fällen vom Vortag darstellt. Darüber hinaus gingen die täglich gemeldeten Fälle diese Woche zum ersten Mal seit Dezember 2021 unter 1‘000, wie die Daten zeigten.

Die Zahl der Todesopfer in Israel seit Beginn der Pandemie liegt bei 11‘620, wobei 11 dieser Todesfälle in den letzten sieben Tagen geschahen.

Während der Prozentsatz positiver Covid-Tests in den letzten Tagen schwankte, spiegeln die Zahlen einen allgemeinen Trend schwindender Infektionen in Israel wider, da die sechste Infektionswelle, die durch die BA.5-Subvariante des Omikron-Stamms angeheizt wurde, ihren Höhepunkt bereits im Juni erreicht hatte und nun langsam abklingt.

Die Virusreproduktionszahl (R) ist im August leicht gestiegen, ist aber seit dem 28. Juni unter 1 geblieben – die neuesten Daten lagen bei 0,89.
 

DONNERSTAG, 01. September 2022 

7.25 Uhr
USA genehmigt neuen Impfstoff 
Die USA haben am Mittwoch ihr erstes Update für Covid-19-Impfstoffe genehmigt, Auffrischungsdosen, die auf den heute häufigsten Omikron-Stamm abzielen. Dieser Schritt der «Food and Drug Administration» optimiert das Rezept der Impfungen von Pfizer und seinem Rivalen Moderna. Die Hoffnung ist, dass die modifizierten Booster einen starken Anstieg der Neuinfektionen und Hospitalisierungen im Winter dämpfen werden.

Bisher zielten Covid-19-Impfstoffe auf den ursprünglichen Coronavirus-Stamm ab. Die neuen US-Booster sind Kombinations- oder «bivalente» Schüsse. Sie enthalten das ursprüngliche Impfstoffrezept und bieten ebenfalls Schutz gegen die neuesten Omikron-Varianten BA.4 und BA.5, die als die bisher ansteckendsten gelten. Die Kombination der Impfstoffe zielt darauf ab, den Kreuzschutz gegen mehrere Varianten zu erhöhen.

Die aktualisierten Auffrischungsimpfungen sind nur für Personen bestimmt, die bereits ihre Grundimmunisierung mit den Originalimpfstoffen erhalten haben. Die von Pfizer und seinem Partner BioNTech hergestellten Dosen sind für Personen ab 12 Jahren bestimmt, während die aktualisierten Dosen von Moderna für Erwachsene bestimmt sind. Diese Impfstoffe dürfen nicht zur Erstimpfung verwendet werden, und dürfen nur mindestens Zwei Monate nach der letzten Auffrischungsimpfung verabreicht werden.  

Bevor die Impfkampagne beginnen kann, müssen die «Centers for Disease Control and Prevention» noch empfehlen, wer die zusätzliche Impfung erhalten soll. Ein einflussreiches CDC-Beratungsgremium wird die Beweise am Donnerstag erörtern – einschliesslich der Frage, ob Menschen mit hohem Covid-19-Risiko Vorrang erhalten.

Die USA haben mehr als 170 Millionen Dosen von den beiden Unternehmen gekauft. Pfizer sagte, es könne bis Ende nächster Woche bis zu 15 Millionen dieser Dosen versenden. Die grosse Frage hierbei bleit, ob die Impfmüden wieder die Ärmel hochkrempeln werden. Nur die Hälfte der geimpften Amerikaner erhielt die erste empfohlene Auffrischungsdosis, und nur ein Drittel der über 50-Jährigen, die zu einer zweiten Auffrischungsimpfung aufgefordert wurden, taten dies. (timesofisrael)
 

DIENSTAG, 23. August 2022 

10.45 Uhr
Neuer Zuwachs in Kibbuzim 
Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren gibt es wachsende Wartelisten für Israels Kibbuzim. Die Zahl der Menschen, die in einen Kibbuz ziehen möchten wuchs, als die Pandemie 2020 ausbrach und sich die Restriktionen im Alltag stetig verschärften. Die Kibbuzim verfügen oft über grosse Grünflächen und ein ausgeprägtes Angebot an kommunalen Dienstleistungen. Obwohl für viele das Leben (grösstenteils) zur Normalität zurückgekehrt ist, setzt der Trend sich laut der Kibbuz-Bewegung fort.

Ayelet Harris, Leiterin der Kibbuz-Bewegung und des Aufnahmedienstes, sagte kürzlich in einem Interview mit «The Times of Israel», dass die Zahlen der Bewerbungen immer noch sehr hoch seihen. Harris glaubt, dass besonders die Restriktionen und Lockdowns einen wichtigen Katalysator für Umzüge aus dem Zentrum des Landes, in die Randgebiete wo die Kibbuzim sich befinden, waren. 
«Covid gab diesen Menschen die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten und über die Möglichkeit nachzudenken, mit ihrer Karriere an einen anderen Ort zu ziehen, um eine Gemeinschaft zu finden, zu der sie gehören könnten. Sie wollen weg von den Städten und schauen sich die Kibbuzim im ganzen Land an», sagte sie.

Das Antragsverfahren für die Kibbutz-Mitgliedschaft ist je nach Kibbutz unterschiedlich. Aber normalerweise leben angehende Kibbutzniks etwa ein Jahr lang im Kibbuz, bevor über ihre Vollmitgliedschaft abgestimmt wird. In diesem Jahr lernen sie die Realitäten des Kibbuz-Gemeinschaftslebens kennen und haben die Möglichkeit, ihr Engagement und ihren potenziellen Beitrag zum Kibbuz zu demonstrieren. Es werden auch Interviews und manchmal sogar psychologische Begutachtungen durchgeführt.

Wenn es vor einiger Zeit so aussah, als ob die Tage des Kibbuz gezählt wären, so scheint diese nun nicht mehr der Fall zu sein. (timesofisrael)
 

DONNERSTAG, 18. August 2022 

7.55 Uhr
Weiterhin niedrige Impfrate bei Kindern 
Über zwei Wochen nachdem Israel seine Kampagne zur Impfung von Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren gegen das Coronavirus gestartet hatte, wurden bisher nur 378 Kinder geimpft. Dies entspricht durchschnittlich etwa 26 Kindern pro Tag, was nur einen winzigen Bruchteil des eigentlichen Zieles von insgesamt etwa 750‘000 entspricht.

Die «Israel Pediatric Association» führte die niedrige Impfrate auf verschiedene Faktoren zurück. Zum einen spielt das Gefühl in der breiten Öffentlichkeit, dass Covid für viele keine Gefahr mehr darstellt, eine Rolle. Zum anderen, haben die Sommerferien erst kürzlich begonnen, was bedeutet, dass viele nicht im Lande sind. Ebenfalls gibt es viele Eltern, die warten wollen ihre eigenen Kinder zu Impfen, um abzusehen, ob der Impfstoff wirklich sicher ist.

Die Vorbereitung des Impfstoffprogramms und das Eintreffen der ersten Lieferungen dauerte mehrere Wochen, sodass die ersten Impfungen erst ab dem 01. August verabreicht wurden. Die Version des Impfstoffs für die jüngste Altersgruppe, hat eine niedrige Dosierung von 3 Mikrogramm im Vergleich zu 10 Mikrogramm für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren und 30 Mikrogramm für Kinder ab 12 Jahren.

Das Gesundheitssystem hatte aus mehreren Gründen mit einer verhaltenen Reaktion gerechnet. Nicht nur hat das Gefühl der Dringlichkeit in Bezug auf Covid nachgelassen, sondern die überwiegende Mehrheit der kleinen Kinder entwickelt nur leichte Symptome ohne ernsthafte Komplikationen. 
 

MONTAG, 15. August 2022 

9.10 Uhr
Jeder achte leidet an «long covid»
Laut einer neuen Studie aus den Niederlanden, leidet jeder achte Erwachsene, der sich mit Covid-19 infiziert hat, noch Monate nach der Infektion an Langzeitsymptomen die als «Long-Covid»-Symptome bekannt geworden sind. Zu den Symptomen gehören Geruchs- oder Geschmacksverlust, Gliederschmerzen und Atembeschwerden.

Die Studie von Forschern der Universität Groningen und des Radboud University Medical Center wurde letzte Woche veröffentlicht und befragte Covid-19-Patienten regelmässig mithilfe von digitalen Fragebögen.  21,4 Prozent der Befragten hatten drei bis fünf Monate nach der Infektion im Vergleich zu vor der Infektion mindestens ein neues oder stark erhöhtes medizinisches Problem. Einige der von den Teilnehmern gemeldeten medizinischen Probleme umfassten Symptome wie Brustschmerzen, Atembeschwerden, Schmerzen beim Atmen, Muskelkater, Geschmacks- oder Geruchsverlust, schwere Gliedmassen und allgemeine Müdigkeit.

Im Vergleich dazu zeigte die Kontrollgruppe, dass nur 8,7 Prozent der Personen, die sich nicht mit dem Virus infiziert hatten, im gleichen Zeitraum ein neues oder verstärktes medizinisches Problem hatten. Daher Schlussfolgerten die Forscher, dass etwa jeder achte Covid-19-Patient in der Allgemeinbevölkerung langfristige Symptome entwickelt.

Zur Bedeutung der Forschung sagt die Hauptautorin Professor Judith Rosmalen von der Universität Groningen: «Es besteht ein dringender Bedarf an Daten, die Auskunft über das Ausmass und den Umfang der Langzeitsymptome geben.» «Jedoch», fährt sie fort, «haben sich die meisten bisherigen Forschungen zu long covid nicht mit der Häufigkeit dieser Symptome bei Menschen befasst, bei denen Covid-19 nicht diagnostiziert wurde, oder mit den Symptomen einzelner Patienten vor der Diagnose von Covid-19.» (jpost)
 

DIENSTAG, 09. August 2022 

12.30 Uhr
Antikörper-Tests für Corona 
Während der gesamten Coronavirus-Pandemie zögerten Wissenschaftler, wenn es darum ging, die Ergebnisse von Standard-Antikörpertests zur Beurteilung des Covid-Immunitätsniveaus zu verwenden. Neue israelische Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass solche Tests ein zuverlässiger Indikator sein können und als Screening-Instrument für die Zuweisung der ersten Dosen aktualisierter Impfstoffe verwendet werden könnten, sobald diese eintreffen. 

Bisher lag die einzige zuverlässige Möglichkeit für Wissenschaftler darin, das Vorhandensein sogenannter neutralisierender Antikörper im Blutspiegel nachzuweisen, von denen dokumentiert wurde, dass sie SARS-CoV-2 angreifen. Diese Tests sind jedoch umständlich und kostspielig, da die Messung einen spezialisierten Laborprozess erfordert, welcher sich über mehrere Tage erstreckt. Allgemeinere Antikörpertests, die Labore schnell mit Kits verarbeiten können, und daher billig sind, geben eine Momentaufnahme der Immunglobulin G (IGG)-Antikörper im Blut. Sie werden verwendet, um Ja-Nein-Antworten darauf zu geben, ob eine Person entweder geimpft wurde oder sich von Covid-19 erholt hat. Sie wurden jedoch nicht häufig verwendet, um zu beurteilen, welches Schutzniveau eine Person hat. 

Ein Team aus israelischen Immunologen, Epidemiologen und anderen Forschern, sagt jetzt, dass dies durchaus möglich ist. Unter der Leitung der Professoren der Ben Gurion University, Tomer Hertz, Ran Taube und Lior Nesher, hat es seine Forschungsergebnisse online veröffentlicht. Diese müssen jedoch noch von Experten begutachtet werden müssen.

Während der gesamten Pandemie haben Wissenschaftler gehofft, dass die leicht messbaren IGG-Spiegel Indikatoren für die gesamte Antikörperstärke gegen das Coronavirus sein könnten. Dies war jedoch schwer zu beweisen, da dazu eine Population von Personen erforderlich war, deren Antikörper überprüft und dann auf Infektionsmuster verfolgt wurden. Damit die Statistiken zuverlässig sind, müssen hohe Infektionsraten vorliegen.

Das Team von Hertz fand eine solche Gelegenheit während der israelischen Coronavirus-Winterwelle. Es rekrutierte eine Stichprobe von 608 gesunden Erwachsenen, und während der ersten 90 Tage der Nachbeobachtung hatten sich 239 (39 %) infiziert.

Das Team fand eine klare Korrelation zwischen IGG-Spiegeln und Infektionswerten und dokumentierte, wie die Ergebnisse von Ärzten am besten gelesen werden können, um das Infektionsrisiko vorherzusagen. (timesofisrael)
 

MONTAG, 01. August 2022

10.05 Uhr
Neue Omikron-Booster für den Herbst
Am Freitag teilten die US-Aufsichtsbehörden mit, dass sie diesen Sommer keine zweite Covid-19-Auffrischimpfung für alle Erwachsenen unter 50 Jahren genehmigen wollen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf überarbeitete Impfstoffe für den Herbst, die auf die neuesten viralen Subvarianten abzielen.

Pfizer und Moderna gehen davon aus, bereits im September aktualisierte Versionen ihrer Impfungen bereitstellen zu können, teilte die «Food and Drug Administration» (FDA) in einer Erklärung mit. Das würde die Voraussetzungen für eine Herbst-Booster-Kampagne schaffen, um den Schutz vor den neuesten Versionen von Omikron zu verstärken.

Trotz der Ankündigung betonte das Weisse Haus, dass die Entscheidung einer Person, jetzt eine vierte Dosis zu nehmen, ihre Fähigkeit später zielgerichtete Schüsse für die neuen Varianten zu erhalten, nicht negativ beeinflussen soll. Jedoch wird es eine Rolle für den Zeitpunkt der Impfung spielen. Die FDA sieht dennoch keinen Nachteil darin, wenn Personen sich bereits jetzt Impfen lassen. Sie forderte berechtigte Erwachsene die noch nicht geboostert wurden, auf, ihre zusätzliche Dosis jetzt zu bekommen. Es sei immer noch genug Zeit sich danach im Herbst mit dem aktualisierten Booster Impfen zu lassen, sagte die Agentur in einer Erklärung.

Im Juni teilte die FDA den Impfstoffherstellern mit, dass alle Booster für den Herbst den Schutz gegen Omikron BA.4 und BA.5 und den ursprünglichen Coronavirus-Stamm kombinieren müssten. Beide Hersteller haben ihre Produktion und Datenerfassung beschleunigt, um diese sogenannten bivalenten Impfstoffe für den Herbst fertig zu haben.

Die USA haben einen Vertrag über den Kauf von 105 Millionen Dosen der Pfizer-Kombinationsspritzen, und 66 Millionen von Modernas Impfungen, sobald sie fertig sind. Aber wie schnell grosse Mengen verfügbar sein werden, ist nicht klar. Die Regierungsverträge beinhalten Optionen zum Kauf von jeweils 300 Millionen Dosen, aber um diese Summe zu erreichen, sind mehr Mittel vom Kongress erforderlich, wie die Biden-Regierung mitteilte. (timesofisrael)
 

 

DONNERSTAG, 28. Juli 2022 

10.40 Uhr
Nassmarkt in Wuhan als plausibelster Ursprung der Pandemie 
Ein Tiermarkt im chinesischen Wuhan stellt tatsächlich das Epizentrum der Covid-19-Pandemie dar. Dies geht aus zwei neuen Studien in der Zeitschrift «Science» hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden und behaupten, das Gleichgewicht in der Debatte über die Herkunft des Virus endlich gekippt zu haben.

Das erste Papier analysierte das geografische Muster der Infektionsfälle im ersten Monat des Ausbruchs, Dezember 2019, und zeigte, dass die ersten Fälle eng um den Huanan-Grosshandelsmarkt in Wuhan gehäuft waren. Das zweite, untersuchte genomische Daten aus den frühesten Fällen, um die frühe Entwicklung des Virus zu untersuchen, und kam zu dem Schluss, dass es unwahrscheinlich ist, dass das Coronavirus vor November 2019 bereits beim Menschen weit verbreitet war.

Die Beantwortung der Frage, ob die Krankheit auf natürliche Weise von Tieren auf den Menschen übergegangen ist oder das Ergebnis eines Laborunfalls war, wird als entscheidend angesehen, um die nächste Pandemie abzuwenden und Millionen von Menschenleben zu retten.

Michael Worobey von der «University of Arizona», der beide Artikel mitverfasst hat, hatte die wissenschaftliche Gemeinschaft zuvor in einem Brief aufgefordert, offener für die Idee zu sein, dass das Virus das Ergebnis eines Laborlecks sei. Aber die Ergebnisse bewegten ihn «bis zu dem Punkt, an dem ich es jetzt auch für nicht plausibel halte, dass dieses Virus auf andere Weise als durch den Handel mit Wildtieren auf dem Wuhan-Markt eingeschleppt wurde», sagte er Reportern bei einem Anruf.

Obwohl sich frühere Untersuchungen bereits auf den Markt konzentriert hatten, wollten die Forscher mehr Beweise, um festzustellen, dass es sich wirklich um den Vorläufer des Ursprunges, und nicht um einen Katalysator handelte. Dies erforderte eine Studie auf Nachbarschaftsebene in Wuhan, um sicherer zu sein, dass das Virus «zoonotisch» war – also von Tieren auf den Menschen übersprang.

«Haben wir die Laborleck-Theorie widerlegt? Nein, haben wir nicht. Werden wir es jemals wissen können? Nein», sagte Co-Autor Kristian Andersen vom «Scripps Research Institute». «Aber ich denke, was hier wirklich wichtig ist, ist, dass es mögliche Szenarien gibt und es plausible Szenarien gibt, und es ist wirklich wichtig zu verstehen, dass möglich nicht gleich wahrscheinlich bedeutet.»

Die technische Leiterin der WHO für Covid, Maria Van Kerkhove, begrüsste die Veröffentlichung der Studien am Dienstag in einem Tweet. «(Es ist) entscheidend, dass wir die Ursprünge der #COVID19-Pandemie weiter untersuchen, um sicherzustellen, dass wir besser darauf vorbereitet sind, zukünftige Ausbrüche, Epidemien und Pandemien zu verhindern und einzudämmen», sagte sie. (timesofisrael)
 

DIENSTAG, 26. Juli 2022

16.05 Uhr
Biden testet positiv 
US-Präsident Joe Biden wurde am Donnerstag letzte Woche positiv auf Covid-19 getestet und hat «sehr milde Symptome», wie das Weisse Haus mitteilte.

Der 79-jährige Biden wird weiterhin seine Aufgaben als Präsident wahrnehmen und hat laut seiner Pressesprecherin Karine Jean-Pierre mit der antiviralen Behandlung Paxlovid begonnen. «Er ist vollständig geimpft, hat zwei Auffrischungsimpfungen und bisher nur sehr milde Symptome», sagte sie in einer Erklärung.

«In Übereinstimmung mit den CDC-Richtlinien wird er sich im Weissen Haus isolieren und während dieser Zeit weiterhin alle seine Pflichten uneingeschränkt erfüllen», sagte sie und bezog sich auf die Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten.

Jean-Pierre sagte, Biden kommuniziert telefonisch mit seinen Mitarbeitern und werde weiterhin an Besprechungen per Telefon und Zoom von der Residenz aus teilnehmen, während er sich erholt. Er wird die persönliche Arbeit wieder aufnehmen, sobald er negativ getestet wird, sagte sie.

Das Weisse Haus werde in der Zwischenzeit täglich über den Gesundheitszustand des Präsidenten informieren, sagte Jean-Pierre.
 

MITTWOCH, 20. Juli 2022

13.40 Uhr
Neue Impfstoffstudie in Israel 
Das Sheba Medical Center in Israel gab am Montag bekannt, dass es Teil einer Studie für den neuen Coronavirus-Impfstoff von Moderna ist, der nun besser vor neuen Varianten schützen soll. 

Moderna und Pfizer bemühen sich beide um die Freigabe von Impfstoffen, die aktualisiert wurden, um neuen Varianten des Coronavirus entgegenzuwirken. Die derzeit verwendeten Impfstoffe wurden konzipiert, um mit dem ursprünglichen Stamm des Virus fertig werden.

Professor Gili Regev-Yochay, Shebas führende Impfstoffforscherin, sagte, ihr Krankenhaus betrachte es als «berufliche Pflicht, weiterhin die globale Forschung auf diesem Gebiet anzuführen». Laut Experten, sei dass das Testen und die Einführung von «variantensicheren» Impfstoffen ein Wendepunkt für die Pandemie. 

Der Epidemiologe Professor Michael Edelstein von der Bar Ilan University, betonte, dass dies ein wichtiger Schritt sei. «Das ist aufregend, weil einer der ersten bivalenten Impfstoffe getestet wird, was bedeutet, dass die Palette der Varianten erweitert wird, gegen die der Impfstoff wirkt». 

«Dies ist wirklich die Zukunft des Kampfes gegen die anhaltende Pandemie. Es ist der Beginn von regelmässig aktualisierten Impfstoffen, die auf das Aufkommen neuer Varianten reagieren, und es ist gut, dass Israel eine Rolle spielt», sagte Edelstein. (timesofisrael)

MONTAG, 18. Juli 2022 

10.35 Uhr
Militär gibt Coronavirus-Forschungszentrum auf 
Das Coronavirus-Forschungszentrum des israelischen Militärs, eine Ad-hoc-Operation, die eingerichtet wurde als die ersten Infektionsfälle im Land auftauchten, soll sich auflösen und seine Aufgaben an ein Forschungsteam des Gesundheitsministeriums übergeben.

Das «Covid-19 National Information and Knowledge Center» des «Military Intelligence Directorate», das derzeit von Professor Salman Zarka geleitet wird, wurde unter der Schirmherrschaft des «Command and Control Center» des Gesundheitsministeriums betrieben, das im Juli 2020 vom Ministerium und dem National Security Council (NSC) eingerichtet wurde. Das Nationale Informations- und Wissenszentrum nahm seinen Betrieb unmittelbar nach dem Ausbruch des Virus in Israel auf und veröffentlichte seinen ersten Bericht am 28. März 2020 – bevor die Kommandozentrale des Gesundheitsministeriums überhaupt eingerichtet wurde. Es wurde von einem Militärgeheimdienstoffizier im Rang eines Oberstleutnants geleitet und umfasste Teams aus mehreren Offizieren und Soldaten des Militärgeheimdienstes, hauptsächlich aus der Technologieabteilung der Forschungsabteilung mit Unterstützung von zivilen Gesundheitsexperten.

Das Informations- und Wissenszentrum befasste sich mit zwei grossen Themen im Umgang mit dem Coronavirus: Die Beobachtung, wie Länder auf der ganzen Welt mit der Pandemie umgehen, und die Überwachung der Situation in Israel – einschliesslich der Entwickelung der Pandemie und der Morbidität, und wie diese mit den verfügbaren Ressourcen und Kapazitäten zusammenhängen. 
Vorbehalte wurden von Mitgliedern der medizinischen- und Forschungsgemeinschaften geäussert, die überrascht und sogar empört über die Entscheidung waren, den militärischen Geheimdienst Informationen über das Coronavirus Sammeln zu lassen, und eine so wichtige Position in dieser Krise einzunehmen. Trotz der Kritik war der Beitrag des militärischen Wissenszentrums in den frühen Stadien der Pandemie offensichtlich, als sich die Daten- und Informationsinfrastrukturen des Gesundheitsministeriums noch in den Kinderschuhen befanden.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, dass das Gesundheitsministerium beschlossen habe, eine interne Gesundheitsaufklärungsstelle einzurichten, die das nationale Covid-19-Informations- und Wissenszentrum ersetzen soll, und die Verantwortung für zukünftige Gesundheitskrisen übernehmen werde. Der Militärgeheimdienst und das Gesundheitsministerium hätten in den letzten sechs Monaten an einer schrittweisen Übergabe von Aufgaben und Verantwortlichkeiten gearbeitet, sagte der Sprecher.
 

MITTWOCH, 13. Juli 2022

10.30 Uhr
Impfung für Kleinkinder freigegeben 
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Nachman Ash, gab Anfang des Monats grünes Licht für das Impfen von Säuglingen und Kindern im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren.
Laut Ash wird die Impfung besonders für Kinder empfohlen, bei denen aufgrund einer chronischen Erkrankung das Risiko einer schweren Herzerkrankung besteht oder die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem beeinträchtigen.

Die Empfehlung erfolgte nach der Zulassung des Impfstoffs durch die FDA. Dennoch erwarten Fachleute keine begeisterte oder sofortige Reaktion. Die Tatsache, dass das Risiko einer schweren Erkrankung bei Kindern gering ist, veranlasst viele Eltern, Impfungen zu vermeiden. Auch mögliche Fälle von «long Covid», bei denen Menschen auch noch lange nach ihrer Infektion über Langzeitfolgen klagen, ist kein Faktor der Eltern dazu motiviert, ihre Kinder zu impfen. Besonders da noch sehr wenig über das Phänomen bekannt ist.  

Israel hat mit dem Kauf der Impfstoffe für Säuglinge und Kinder begonnen, und Gesundheitsmanagementorganisationen werden die Vorbereitungen voraussichtlich sehr bald abschliessen, bevor die Impfstoffe in den kommenden Wochen eintreffen. Die Impfung von Kindern soll laut Plan Anfang August beginnen. 

Die Vorbereitungen für die Impfkampagne erfolgen vor dem Hintergrund einer kontinuierlichen Zunahme der Morbidität und der Zahl schwerwiegender Fälle. Israel verzeichnete in der letzten Woche einen 30-prozentigen Anstieg der Zahl schwerkranker Patienten. Diese liegt nun bei 376 Patienten. Die tägliche Zahl der bestätigten Fälle nähert sich 14‘000. Die R-Zahl ist jedoch rückläufig und liegt derzeit bei 1,06.

Der jüngste Anstieg ist auf neue und sich schneller ausbreitende Varianten der Omikron-Familie zurückzuführen, wie beispielsweise BA5, welche derzeit für die meisten Infektionen in Israel verantwortlich ist.

Das Gesundheitsministerium überwacht jedoch auch eine neue Omikron-Variante, BA.2.75, die kürzlich in Indien entdeckt wurde. Die Variante erhält in Ländern auf der ganzen Welt besondere Aufmerksamkeit aufgrund einer Mutation, die ihre Fähigkeit verbessert Antikörpern auszuweichen, wodurch sie besser an Zellen haften kann. Diese Faktoren ermöglichen es offenbar, diejenigen, die zuvor an Covid erkrankt waren, leichter zu infizieren.

Die BA.2.75-Variante wurde bereits in den USA, Australien, Neuseeland, Deutschland, Kanada und Grossbritannien entdeckt und als Überwachungsbedürftig identifiziert.

DIENSTAG, 21. Juni 2022

9.15 Uhr
«Covid wird bei und bleiben»
Israel verzeichnete am Sonntag über zehntausend neue Covid-19 Fälle, die höchste Zahl seit April. Nur einen Tag zuvor, hatte der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums davor gewarnt, dass Israel möglicherweise vor dem Beginn einer «neuen Welle» steht.

Landesweit sind derzeit rund 51‘656 Menschen infiziert, was ein Anstieg von 55,4 Prozent gegenüber der vergangenen Woche bedeutet. Allein am 19. Juni wurden 10‘202 Israelis positiv auf das Coronavirus getestet. 170 befinden sich in einem kritischen Zustand. Dies sind 95,4 Prozent mehr als in der vergangenen Woche.

Der jüngste Anstieg ist auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückzuführen, darunter BA5, eine neue und sich schneller ausbreitende Variante, allgemeine Covid-Müdigkeit und Impfträgheit, laut Professor Nadav Davidovitch, Direktor der «School of Public Health» an der Ben-Gurion-Universität des Negev, Be’er Sheva.

«Es gibt jetzt eine hohe Community-Verbreitung [und] die aktuellen Zahlen erzählen nicht die ganze Geschichte. Die Testrichtlinie ist im Vergleich zur Vergangenheit weniger zuverlässig [und so] ist die Anzahl der Krankenhauspatienten zuverlässiger [als Grundlage für die Formulierung] von Politik», sagte er und forderte die Vorbereitung von mehr Covid-Stationen, die Wiedereinführung «organsierter Testrichtlinien» und Förderung des Tragens von Masken in geschlossenen Räumen. «Ich denke nicht, dass wir zu strengen Beschränkungen zurückkehren sollten», aber «es besteht die Notwendigkeit, in das System zu investieren, von der Überwachung, bis hin zu den Gemeinden und Krankenhäusern», sagte er. «Beschäftigte im Gesundheitswesen sind überfordert und es gibt viele Burnouts.»

Während die Zahl der Todesfälle unter den nicht vollständig Geimpften wahrscheinlich zunehmen wird, ist die Situation momentan nicht mit früheren Wellen vergleichbar, ein Etikett, das laut Davidovitch viel von seinem Nutzen bei der Beschreibung der aktuellen Situation verloren hat. «Ich denke, die Wellenterminologie ist jetzt nicht nützlich, Covid wird bei uns bleiben, und mit der Dynamik der Varianten wird es Änderungen bei den Infektionsraten geben», sagte er.

 

DIENSTAG, 14. Juni 2022 

8.45 Uhr
Geimpft und Genesen schützt am Besten 
Menschen, die gegen Covid-19 geimpft sind und sich von einer Omikron-Infektion erholt haben, sind nach neuen Erkenntnissen eines israelischen Krankenhauses am besten vor der sich ausbreitenden BA.5-Subvariante geschützt.

Erste Forschungsergebnisse des «Sheba Medical Center» zeigten, dass diejenigen, die geimpft wurden und an Omikron erkrankten, die meisten Antikörper gegen BA.5 entwickelten, wie der öffentlich-rechtliche Sender «Kan» am Sonntag berichtete.

Laut des Berichts, konnten diejenigen, die entweder nur geimpft wurden aber nicht erkrank sind, oder umgekehrt, deutlich weniger Antikörper vorwiesen als Personen, die sowohl geimpft als auch zuvor mit der Coronavirus-Variante infiziert waren.

«Wir sehen im Labor deutlich, dass jemand, der an Omikron erkrankt und nicht geimpft ist, nicht vor anderen Varianten geschützt ist», sagte Professor Gili Regev-Yochay, Direktorin der Abteilung für Epidemiologie und Infektionskrankheiten gegenüber dem Sender.

Coronavirus-Zar Salman Zarka sagte am Sonntag gegenüber Radio 103FM, dass er noch keine neue Welle im Land sehe. Er forderte die Öffentlichkeit auf, das Tragen von Gesichtsmasken wieder aufzunehmen, betonte jedoch, dass derzeit nicht die Absicht bestehe, Einschränkungen für die Öffentlichkeit einzuführen, wie sie in den letzten zwei Jahren galten.

«Wir sind nicht an einem Punkt der Einschränkungen. Wir stehen erst am Anfang eines Anstiegs», sagte Zarka. (timesofisrael)
 

 

FREITAG, 10. Juni 2022 

8.36 Uhr
Infektionsraten im Anstieg 
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Nachman Ash, sagte, das Ministerium plane nicht, wieder ein Mandat für das Tragen von Masken in Innenräumen einzuführen obwohl die Infektionsrate in Israel weiter stetig steige.

«Wir wissen noch nicht, ob dies der Beginn einer neuen Welle ist», sagte Ash gegenüber Army Radio und betonte, Israel erwäge immer noch nicht, eine fünfte Impfkampagne auszurollen. «Es gibt einen deutlichen Anstieg, aber wir müssen die Situation in den kommenden Tagen beobachten und nächste Woche neu bewerten.»

Ash forderte die Israelis auf, Ihren eigenen Gesundheitszustand zu prüfen. «Jede Person sollte ihr Risiko selbst einschätzen», sagte Ash und betonte, dass es vorerst keine Pflicht gibt in Innenräumen Masken zu tragen, und die Menschen ihr eigenes Urteilsvermögen walten lassen sollten.

Israels Infektionsrate stieg am Donnerstag weiter und erreichte 1,27, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigten. Jede R-Zahl über 1 signalisiert, dass sich die Pandemie ausdehnt.
Darüber hinaus war der Donnerstag der zweite Tag in Folge, an dem Israel mehr als 4‘500 neue Fälle verzeichnete. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Donnerstag 4‘674 neue Coronavirus-Fälle protokolliert, da die Zahl der schweren Fälle von 95 am Vortag auf 88 zurückging.

Der Anstieg neuer Fälle hat Experten in Ihrer Meinung wie die Regierung reagieren sollte gespalten: Am Mittwoch empfahl das Expertengremium hinter der Coronavirus-Task Force des Landes, das Mandat für das Tragen von Masken in Innenräumen wieder einzuführen, das ursprünglich Ende April abgeschafft worden war. Ash sagte gegenüber Army Radio am Donnerstag jedoch, dass die Regierung die Entscheidung dem individuellen Ermessen überlasse.

Ebenfalls am Mittwoch sah die Pandemie-Taskforce des Gesundheitsministeriums davon ab, vorerst eine fünfte Impfung zu empfehlen. «Nach den heutigen Daten können wir diese Entscheidung nicht treffen. Wir haben keine Daten, die darauf hinzuweisen, ob ein anderer Impfstoff vor einer Infektion mit diesem Stamm schützt und ob es notwendig ist, sich vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen», sagte Ash gegenüber Army Radio am Donnerstag.
 

 

MONTAG, 06. Juni 2022

9.25 Uhr
Wie Covid das Image der Hardi veränderte
Ultra-orthodoxe jüdische Gemeinden in den Vereinigten Staaten wurden lange Zeit als Randphänomen angesehen – sie operierten am Rande des amerikanischen Lebens, liessen die breitere Gesellschaft in Ruhe und wollten selbst in Ruhe gelassen werden.

Das alles schien sich 2020 zu ändern.

Vor zwei Jahren geschah «ein unglaublicher Moment in der Geschichte der Haredi-Juden», sagt David Myers, Professor für jüdische Geschichte an der UCLA. «Das Jahr der Covid-19-Pandemie war Zeuge einer wachsenden Sichtbarkeit der Ultraorthodoxen, eines wachsenden politischen Engagements, einer wachsenden Kühnheit und Bereitschaft, das politische Establishment auf eine Weise herauszufordern, die einfach anders schien» als in der Vergangenheit.

Mit ihrer wachsenden Bedeutung und den dynamischen Veränderungen die er beobachtete, wuchs bei Myers die Überzeugung, dass die Gemeinschaft langfristig intensiver und systematischer in der akademischen Welt untersucht werden muss. Deshalb gründete er im Frühjahr 2021 die «Haredi Research Group», die es sich selbst zur Aufgabe gemacht hat, das Haredi-Judentum aus einem multidisziplinären Blickwinkel zu erforschen und Historiker, Soziologen und Demographen zusammenbringen. 

«Trotz des traditionellen Edikts, sich an die Gesetze des Staates zu halten und eine Position der Unterwürfigkeit einzunehmen», gab es «Wut und Trotz» gegenüber den Pandemiebeschränkungen und offene Rebellion gegen eine politische Figur, die die Gemeinschaft seit langem unterstützt, und mit der sie sich verbündet hatte: der damalige Gouverneur von New York, Andrew Cuomo.

Er war auch beeindruckt von der Affinität der Gemeinde zu Trump, begleitet von einem wachsenden Bündnis mit Trumps Unterstützerbasis aus weissen evangelikalen Christen. Myers sah dies als Abkehr der Haredim von ihrem traditionellen gemeinschaftszentrierten Pragmatismus hin zu «ideologischem Konservatismus», einschliesslich des Engagements für Themen wie Abtreibung und LGBTQ-Rechte unter dem Banner der «Religionsfreiheit».

Das Projekt hat eine neue Website auf Basis ihrer Forschung veröffentlicht, von der sie hoffen, dass sie zu einer Sammlung nützlicher Informationen für diejenigen wird, die versuchen, die Gemeinschaft besser zu verstehen. Es gibt noch weitere Veränderungen, über Politik hinaus, die in dem Forschungsbericht und der Website behandelt werden sollen. Dazu gehören die Auswirkungen des Internets auf das Leben der Haredi, der Aktivismus ehemaliger Mitglieder der Haredi-Community sowie der neue Fokus auf sexuellen Missbrauch innerhalb der Gemeinschaft.
 

DONNERSTAG, 02. Juni 2022

8.00 Uhr
Covid-Protokolle bleiben vermutlich geheim 
Die Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Esther Hayut, sagte am Montag, dass sie bezweifle, dass das Gericht jemals die Veröffentlichung von Protokollen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zulassen werde. Die Teilnehmer dieser Diskussionen seien davon ausgegangen, dass die Abschriften geheim bleiben und nicht veröffentlicht würden.

Die Aussage Hayuts folgte auf eine Petition zur Veröffentlichung von Abschriften von Regierungssitzungen, Ausschüssen und dem Coronavirus-Kabinett, zur Bewältigung der Pandemie. Die Petition wurde von «The Freedom of Information Movement», Haaretz und anderen Medienorganisationen eingereicht.

«Selbst wenn der Petition stattgegeben wird, ist es zweifelhaft, ob die Veröffentlichung für bereits abgeschlossene Covid-Beratungen gelten wird», sagte Hayut. «Über 30 Minister sassen dort und vertrauten auf die Nichtveröffentlichung der Beratungen und auf rechtmässige Satzungen.»

In der Petition heisst es, dass die Verschleierung der Protokolle eine transparente öffentliche Debatte über die Regierungsgeschäfte in Echtzeit verhindere.

Neben der Forderung nach Veröffentlichung, zielt die Petition darauf ab, grundsätzlich das Verfahren anzufechten. Momentan werden alle Regierungssitzungen automatisch als geheim einstuft, was dazu führt, dass die Protokolle für mindestens 30 Jahre in Archiven verwahrt werden.

Die Regierung vertrat den Standpunkt, dass sie nach dem Grundgesetz befugt ist, weitere Angelegenheiten als vertraulich zu bezeichnen, und bemerkte, dass andere Informationen zu pandemiepolitischen Beratungen, einschliesslich Hintergrundmaterial, Beschlüssen und Vorschlägen, Sitzungszusammenfassungen und Sitzungsordnungen, nicht als vertraulich eingestuft werden.

«Das Prinzip der Transparenz, dessen Bedeutung nicht überbewertet werden kann, steht nicht allein», sagte die Regierung. «Es muss mit konkurrierenden, gewichtigen Erwägungen abgewogen werden, einschliesslich der kollektiven Verantwortung der Kabinettsmitglieder und der Sorge um den ‚abschreckenden Effekt‘, der den Entscheidungsprozess des Kabinetts und dessen Qualität beeinflussen könnte.»
 

MONTAG, 30. Mai 2022 

8.40 Uhr
Pfizer kündigt in Davos neues Programm an
Am Mittwoch gab Pfizer bekannt, dass der Konzern fast zwei Dutzend Produkte, einschliesslich seines Covid-19-Impfstoffs, zu gemeinnützigen Preisen in einigen der ärmsten Länder der Welt anbieten wird.

Der Arzneimittelhersteller kündigte das Programm auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos, in der Schweiz, an. Das Programm ziele darauf ab, die gesundheitliche Chancengleichheit in 45 Ländern mit niedrigem Einkommen zu verbessern. Die meisten Länder liegen in Afrika, aber die Liste umfasst auch Haiti, Syrien, Kambodscha und Nordkorea.

Die Produkte, die in den USA und der Europäischen Union weit verbreitet sind, umfassen 23 Arzneimittel und Impfstoffe zur Behandlung von Infektionskrankheiten, einigen Krebsarten sowie seltenen und entzündlichen Erkrankungen. Unternehmenssprecherin Pam Eisele sagte, dass derzeit nur eine kleine Anzahl der Medikamente und Impfstoffe in den 45 Ländern erhältlich seien. Der in New York ansässige Konzern werde nur Herstellungskosten und «minimale» Vertriebskosten berechnen, so Eisele. 

«Durch die Pandemie wurde deutlich, dass das blosse Angebot nicht ausreicht, um die Probleme in diesen Ländern zu lösen», sagte Albert Bourla, Vorsitzender und CEO von Pfizer, am Mittwoch während eines Gesprächs in Davos.

Er betonte auch, dass Milliarden von Dosen des Covid-19-Impfstoffs «Comirnaty» in Ländern mit niedrigem Einkommen kostenlos angeboten wurden, hauptsächlich durch die US-Regierung. Diese Dosen könnten derzeit jedoch noch nicht verwendet werden.
Comirnaty erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 37 Milliarden US-Dollar, und Analysten erwarten, dass das Covid-19-Medikament, «Paxlovid», in diesem Jahr fast 24 Milliarden US-Dollar hinzufügen wird, so das Datenunternehmen FactSet. (timesofisrael)
 

MONTAG, 23. Mai 2022

8.43 Uhr
Neuinfektion immer wieder möglich 
Ein Virus, das keine Anzeichen des Verschwindens zeigt, Varianten, die geschickt darin sind, die Abwehrkräfte des Körpers zu umgehen, und zwei-, vielleicht drei neue Infektionswelle im Jahr, dies könnte die Zukunft von Covid-19 sein, befürchten einige Wissenschaftler jetzt.

Das zentrale Problem ist, dass das Coronavirus geschickter darin geworden ist, Menschen erneut zu infizieren. Bereits jetzt melden diejenigen, die sich mit der ersten Omikron-Variante infiziert hatten, Zweitinfektionen mit den neueren Versionen der Variante – BA.2 oder BA2.12.1 in den Vereinigten Staaten oder BA.4 und BA.5 in Südafrika.

So sollte es eigentlich nicht sein. Zu Beginn der Pandemie dachten Experten, dass die Immunität durch Impfungen oder frühere Infektionen die meisten Reinfektionen verhindern würde. Omikron hat diese Hoffnungen zunichte gemacht. Im Gegensatz zu früheren Varianten scheinen sich Omikron und seine vielen Nachkommen auf eine weise entwickelt haben, die unserer Immunität teilweise ausweicht. Das macht jeden – auch diejenigen, die mehrfach geimpft wurden – anfällig für mehrere Infektionen.

Zu Beginn der Pandemie stützten viele Experten ihre Prognosen an das Coronavirus auf die Influenza, den ihnen vertrautesten viralen Feind. Sie sagten voraus, dass es wie bei der Grippe jedes Jahr einen grossen Ausbruch geben könnte, höchstwahrscheinlich im Herbst. Die Möglichkeit, die Ausbreitung zu minimieren, wäre, die Menschen vor ihrer Ankunft zu impfen. Stattdessen verhält sich das Coronavirus eher wie vier seiner eng verwandten Cousins, die das ganze Jahr über zirkulieren und Erkältungen verursachen. 

Um mit dem sich entwickelnden Virus Schritt zu halten, sagten andere Experten, sollten die Covid-Impfstoffe schneller aktualisiert werden, sogar schneller als die Grippeimpfstoffe jedes Jahr. Selbst eine unvollkommene Übereinstimmung mit einer neuen Form des Coronavirus wird die Immunität stärken und einen gewissen Schutz bieten.
 

 

MONTAG, 16. Mai 2022

9.25 Uhr
Geringe Besorgnis trotz steigender Fälle 
Israels durchschnittliche Coronavirus-Infektionsrate ist zum ersten Mal seit fast zwei Monaten wieder über 1 gestiegen, wie am Freitag veröffentlichte Daten des Gesundheitsministeriums zeigten.

Die Reproduktionszahl – auch als R-Wert bekannt – liegt jetzt bei 1,03, wobei die meisten Infektionen durch die BA.2-Variante verursacht werden. Die Zahl basiert auf Statistiken von 10 Tagen zuvor. Eine Zahl über 1 deutet darauf hin, dass sich das Virus ausbreitet. Zuletzt lag der R-Wert am 22. März so hoch. 

Der Anstieg bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass eine neue Welle bevorsteht. Die Änderung ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Israel am 20. April das Maskenmandat für Innenräume aufhob, und die zuletzt abgehaltenen nationalen Feiertagen und Massenveranstaltungen.
Momentan haben sich die täglichen Infektionszahlen bei etwa 2‘000 neu bestätigten Fällen pro Tag eingependelt, während die Zahl der schwer erkrankten Covid-Patienten weiter sinkt und am Freitag bei 103 lag.

Während das Gesundheitsministerium den jüngsten Anstieg der Infektionsraten nicht für signifikant genug hält, um an dieser Stelle neue Massnahmen zu ergreifen, überwacht es die Daten weiterhin.

Letzte Woche wurde bekannt gegeben, dass Israel ab dem 20. Mai seine Testanforderungen am Ben-Gurion-Flughafen abschaffen wird. Die Regierung hat jedoch entschieden, das Testgelände am Flughafen in gewisser Weise beizubehalten, um es bei Bedarf reaktivieren zu können.
 

 

FREITAG, 13. Mai 2022 

9.11 Uhr
Testbestimmungen laufen aus 
Israel wird seine Covid-Testanforderungen am Ben-Gurion-Flughafen ab dem 20. Mai abschaffen, kündigten Premierminister Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz am Sonntag an.
Alle Reisenden, israelische Staatsbürger sowie Touristen, die nach dem 20. Mai am Flughafen ankommen, müssen sich nicht auf das Coronavirus testen lassen. In der Zwischenzeit gaben Bennett und Horowitz bekannt, dass ankommende Reisende ab letztem Donnerstag 24 Stunden vor ihrem Flug nur noch einen Antigen-Schnelltest machen müssen, im Gegensatz zu dem bisher erforderlichen PCR-Test.

Die Entscheidung wurde angesichts der rückläufigen Infektionsrate in Israel getroffen. Die Regierung beschloss jedoch auch, dass das Testgelände beibehalten werden soll, damit es bei Bedarf wieder in Betrieb genommen werden kann.

Während ein pauschales Testkonzept abgeschafft wird, prüft das Gesundheitsministerium eine Richtlinie für Stichprobentests, um die Einführung neuer Varianten zu überwachen und zu verhindern, heisst es in einer Erklärung. «Die Besorgnis und die Vorbereitungen des Gesundheitssystems auf eine sechste Infektionswelle konzentrieren sich auf ein Szenario, in dem eine neue Variante auftaucht, die hoch ansteckend ist, und wie Omikron, die Fähigkeit hat zum dominanten Stamm zu werden, aber auch tödliche,r wie zum Beispiel wie Delta, sein kann», heisst es in der Erklärung.

Im April wurden etwa 10 Prozent der Neuinfektionen bei Einreisenden aus dem Ausland festgestellt. Experten, die sich für eine Fortsetzung der Flughafentests ausgesprochen haben, stellen jedoch fest, dass es weniger wichtig ist, zu verfolgen, wie viele ankommende Passagiere positiv auf das Virus getestet werden, sondern vielmehr, wie viele mit neuen Varianten infiziert sind.

Gesundheitsexperten haben eine Reihe möglicher Ansätze zur Erkennung eingehender Varianten vorgeschlagen, darunter das Testen einer Stichprobe von Personen, die in das Land einreisen, oder das offizielle Reduzieren der Liste der Zielländer, die bei der Ankunft in Israel Covid-Tests erfordern.
 

 

DIENSTAG, 26. April 2022

9.40 Uhr
Neue Mutation bei Rückreisenden entdeckt 
Drei Personen, die diese Woche aus dem Ausland nach Israel zurückgekehrt sind, seien mit der Subvariante BA.4 infiziert gewesen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit.

Die neue BA.4-Subvariante hat sich in den letzten Tagen in Südafrika verbreitet und zu einem Anstieg der Infektionsrate des Landes geführt. Die neue Variante wurde gefunden, nachdem Proben von den drei Passagieren am israelischen Ben-Gurion-Flughafen sequenziert wurden. Die Passagiere waren aus Südafrika, Singapur und Italien zurückgekehrt.

Das Gesundheitsministerium sagte am Sonntag, es werde seine Testpolitik am Flughafen Ben-Gurion angesichts der rückläufigen Rate von Infektionen überprüfen, wobei einige Experten die vollständige Abschaffung von Tests am Flughafen fordern. Ein Treffen zu diesem Thema wurde jedoch noch nicht angesetzt, und es ist unklar, welche neue Politik gegebenenfalls eingeführt wird.

Gesundheitsbeamte planen, die Situation bis Ende der Woche zu bewerten, nachdem sie «die Situation während der Ferien, den Prozentsatz positiver Tests und Daten zu Varianten, die im Land entdeckt werden», zusammengefasst haben, so ein Ministeriumsbeamter.

Tests an Einreisepunkten nach Israel, sagte der Beamte, «sollten den Eintritt neuer Varianten aus dem Ausland identifizieren, und das ist sicherlich sehr wichtig. Ob Sampling die Antwort sein wird, müssen wir in der kommenden Woche prüfen.»

Die Weltgesundheitsorganisation gab am Montag bekannt, dass sie einige Dutzend Fälle von zwei neuen Subvarianten des hoch übertragbaren Omikron-Stammes des Coronavirus verfolgt, um zu beurteilen, ob sie ansteckender oder gefährlicher sind.

BA.4 und BA.5, Schwestervarianten der ursprünglichen Omikron-Variante BA.1, stehen nun auf der Überwachungsliste der Organisation. Es verfolgt bereits BA.1 und BA.2 – die jetzt weltweit dominant sind – sowie BA.1.1 und BA.3. Die WHO sagte, sie habe begonnen, die Subvarianten wegen ihrer «zusätzlichen Mutationen zu verfolgen, die weiter untersucht werden müssen, um ihre mögliche Fähigkeit das Immunsystem zu umgehen, zu verstehen». 
 

 

DONNERSTAG, 21. April 2022 

8.35 Uhr
BriLifes kurze Lebensdauer 
Niemanden überraschte der Niedergang von BriLife, dem israelischen Covid-19-Impfstoffprojekt, dessen Entwicklung vor etwa zwei Jahren vom ehemaligen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angekündigt wurde. Was mit grossem Tamtam am israelischen Institut für biologische Forschung in Nes Tziona begann – ein israelisches «Impfstoffprojekt», dass die Abhängigkeit von internationalen Pharmakonzernen beenden sollte – endet mit einem Raunen.

Die Nachricht von der Einstellung des Produkts kam von der amerikanischen Firma «NRx Pharmaceuticals», die vor weniger als einem Jahr einen vom Verteidigungsministerium abgesegneten Kooperationsvertrag mit dem Biologischen Institut unterzeichnet hatte. NRx wird an der Wall Street gehandelt und war daher verpflichtet, die Börse zu informieren.

Das Verteidigungsministerium erklärte: «NRx hat angekündigt, dass es aufgrund interner Überlegungen, die nicht mit der weiteren Entwicklung und Kommerzialisierung des israelischen Coronavirus-Impfstoffs zusammenhängen, die Zusammenarbeit mit Israel nicht mehr fortzusetzen. Das Biologische Institut und das Handelsunternehmen «Sheba Medical Center» Prüfen momentan andere Alternativen.»

BriLife wurde inmitten von apokalyptischen Szenarien und Panik geboren, die Anfang 2020 über die Welt fegten, und der Überzeugung Netanjahus, dass seine Wissenschaftler schnell einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickeln könnten. Professor Shapira sah eine einmalige Gelegenheit, den Status des Biologischen Instituts und seiner Mitarbeiter zu verbessern und sein persönliches Ansehen zu steigern. Es sei darauf hingewiesen, dass Edri bereits vor Ausbruch der Pandemie beschlossen hatte, das Budget des Instituts zu kürzen, die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren und die Impfstoffabteilung zu schliessen.

Der Grössenwahn um den «blau-weissen» Impfstoff hielt an, auch nachdem Pfizer, Moderna, AstraZeneca, und Johnson & Johnson, sowie russische und chinesische Unternehmen, Impfstoffe mit nachgewiesener Wirksamkeit entwickelt hatten. Gleichzeitig kam das Biologische Institut nicht voran, hatte Schwierigkeiten, Freiwillige zu finden, und blieb während der zweiten Phase der klinischen Studien stecken.

Auch wenn das Biologische Institut in Zukunft von etwaigen Nebenprodukten des bisher Erreichten profitiert, steht ausser Frage, dass es sich hier um ein politisches Eitelkeitsprojekt handelte. Anstatt ihre Verluste zu begrenzen und frühzeitig ein Scheitern einzugestehen, beschloss das Verteidigungsministerium, sich zu verschanzen und ein Projekt fortzusetzen, von dem es wusste, dass es zum Scheitern verurteilt war.
 

MONTAG, 18. April 2022

18.25 Uhr
USA orientiert sich an Israelischen Daten zu «Boostershots» 
Der oberste Covid-19-Koordinator des Weissen Hauses bezog sich auf Daten aus Israel, als er Empfahl, dass Amerikaner über 60 eine zweite Auffrischungs-Impfimpfung erhalten sollen.

«Die Daten aus Israel für Menschen über 60 sind ziemlich überzeugend», sagte Doktor Ashish Jha am Sonntag zu «Fox News». «Bei Menschen, die eine zweite Auffrischungsimpfung vier Monate nach ihrer Ersten erhalten haben, haben wir eine erhebliche Verringerung bei Neuinfektionen und Todesfällen festgestellt.»

Die «Food and Drug Administration» hat letzten Monat einen zweiten Pfizer- und Moderna-Booster für Menschen über 50 zugelassen. Als Israel im Januar mit der weltweit ersten grossen Kampagne für einen zweiten Booster begann, und Omikron sich schnell auf der ganzen Welt verbreitete, genehmigte das Land die Impfungen nur für Menschen über 60.

Jha sagte auch am Sonntag in «This Week with George Stephanopoulos», dass es «eine viel uneindeutigere Entscheidung ist», einen zweiten Booster im Alter zwischen 50 und 59 Jahren zu Empfehlen.

Eine israelische Studie fand heraus, dass obwohl der «Schutz der zweiten Auffrischimpfung gegen eine Infektion nur von kurzer Dauer zu sein schient», der «Schutz der Impfung gegen eine schwere Erkrankung während des Studienzeitraums nicht nach liess».
 

FREITAG, 08. April 2022

11.00 Uhr
Vierte Dosis bietet mehr Schutz
Eine neue gross angelegte Studie mit israelischen Impfstoffdaten hat bestätigt, dass eine vierte Impfstoffdosis Menschen über 60 weit mehr Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf bietet. Im Vergleich zu denen, die in dieser Altersgruppe nur drei Dosen erhielten, hatte Dieser sich ungefähr verdreifacht.

Die Studie, die von einem Team von Forschern mehrerer israelischer Institutionen durchgeführt und im «New England Journal of Medicine» veröffentlicht wurde, überprüfte Daten von mehr als einer Million Menschen in Israel über 60 Jahren, die für eine vierte Impfdosis im Januar oder Februar dieses Jahres in Frage kamen. Die Anzahl derjenigen, die eine vierte Dosis erhielten, und aufgrund ihrer Erkrankung in das Krankenhaus eingeliefert werden mussten, war etwa dreimal seltener als bei denjenigen, die nur drei Dosen erhielten.

Die Studie stimmt mit Daten des israelischen Gesundheitsministeriums von Anfang dieses Jahres überein, die auch zeigten, dass Menschen in Israel über 60 von einer vierten Impfdosis profitieren. Die Studie des Gesundheitsministeriums ergab auch, dass drei Impfungen der Pfizer- und Moderna-Impfstoffe etwa 67 Prozent mehr Wirksamkeit gegen eine symptomatische Erkrankung durch Omikron zeigten, als bei ungeimpften Personen. Zwei Dosen boten keinen signifikanten Schutz.

Diese Studien spiegeln frühere Forschungsergebnisse wider – einschliesslich Studien in den USA, Deutschland, Südafrika und Grossbritannien – die darauf hinweisen, dass verfügbare Impfstoffe zwar weniger Wirksamkeit gegen Omikron als bei früheren Versionen des Virus zeigen, aber auch, dass Booster den Schutz weiterhin erheblich verbessern. Dies spiegelt sich auch in der Zahl schwerwiegender Coronavirus-Fälle in Israel wider, die am Montag auf ein fast dreimonatiges Tief gesunken ist. 
 

DIENSTAG, 05. April 2022 

9.10 Uhr
Bleibt die nächste Welle aus?
Ende März löste ein plötzlicher Anstieg der täglichen Infektionsrate Befürchtungen aus, dass in Israel eine sechste Covid-Welle bevorstünde. Jetzt, da die Fälle ihren Höhepunkt zu erreicht haben scheinen, schliessen Experten eine weitere, unmittelbar bevorstehende Welle aus.

Die fünfte Welle in Israel war seit Februar zurückgegangen, begann aber ab Mitte März plötzlich wieder dramatisch anzusteigen.  Jetzt, während die Fälle immer noch höher sind als vor drei Wochen, scheinen sie mit 10‘664 Neuinfektionen, die das Gesundheitsministerium am Sonntag registrierte, wieder zurückzugehen. Der R-Wert fiel am Sonntag zum ersten Mal in zwei Wochen wieder unter 1 und lag am Montag bei 0,92.

Professor Nadav Davidovitch, Direktor der «School of Public Health» an der Ben-Gurion-Universität des Negev, Be’er Sheva warnte davor, dass «die ganze Diskussion über Wellen kontraproduktiv sein kann – weil Covid hier bleiben wird und wir nicht auf Wellen warten müssen, um Vorkehrungen zu treffen». Laut ihm, wäre es sinnvoller von Varianten, anstatt von Wellen zu sprechen, weil jede Variante ihre eigenen Übertragungseigenschaften und -muster hat.

Davidovitch sagte, dass eine Kombination von Faktoren dazu führt, dass der jüngste Anstieg sich wahrscheinlich nicht zu einer weiteren grossen Covid-Welle entwickeln wird. Hierzu gehören steigende Impfraten und eine hohe Anzahl an Menschen, die sich bereits einmal mit Covid angesteckt haben. Diese Faktoren führen dazu, dass sich das Virus nicht so schnell ausbreiten kann wie in früheren Wellen. Er betonte jedoch auch, dass sich das Virus mit Tausenden von Infektionen pro Tag immer noch ausbreite.

Dennoch sehen Experten die Ausbreitung von BA.2 tatsächlich als einen Schritt zur Eindämmung der Pandemie. Mehr als 2 Millionen Israelis (und wahrscheinlich viele weitere, die nie diagnostiziert wurden) steckten sich in den letzten Monaten mit Omikron an und gelten daher als vor einer erneuten Infektion geschützt. Jetzt wird die Subvariante noch mehr Menschen Immunität bieten.
«Wir müssen uns daran erinnern, dass weitere Varianten erwartet werden, daher ist eine kontinuierliche Überwachung der Entwicklungen und eine Erhöhung der Impfraten von entscheidender Bedeutung», sagte Davidovitch. Tatsächlich haben Zeitungen in den letzten Tagen über eine neue Omikron-Variante, XE, berichtet, die sowohl aus genetischem Material von BA.1 als auch von BA.2 besteht.
 

FREITAG, 01. April 2022 

12.15 Uhr
Fälle sinken weiter 
Laut Daten des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag sinken Neuinfektionen und die Anzahl schwerer Fälle in Israel zum siebten Tag in Folge. 

Der R-Wert des Landes – die durchschnittliche Anzahl von Menschen, die jeder Coronavirus-Träger infiziert, berechnet mit Daten von 10 Tagen zuvor – fiel auf 1,09 und markierte damit einen stetigen Rückgang. Letzte Woche lag dieser noch bei 1,43. Die Zahl bleibt jedoch deutlich über 1, was zeigt, dass sich die Pandemie immer noch ausbreitet.

Das Ministerium berichtete, dass Zahl der bestätigten Neuerkrankungen am Mittwoch auf 12‘093 zurück ging. Am Sonntag waren es noch 16‘000 und 14‘000 am Dienstag. Etwas mehr als 17 Prozent aller auf Covid-tests in Israel vielen positiv aus. Die Zahl der schweren Fälle ging ebenfalls zurück und lag am Donnerstagmorgen bei 265, wie Zahlen des Ministeriums zeigten. Israels schwere Fälle lagen eine Woche zuvor bei 310.
 

MONTAG, 28. März 2022 

11.05 Uhr
Naftali Bennet Testet Positiv 
Das Büro des Israelischen Premierminister gab am Montag bekannt, dass Naftali Bennett positiv auf Covid-19 getestet wurde. Laut Aussage fühle er sich wohl und könne weiterhin von zu Hause aus Arbeiten.

Am Sonntag nahm Bennett an einer Pressekonferenz mit US-Aussenminister Antony Blinken teil. Auch Israels Polizeichef Kobi Shabtai, der sich am Sonntag nach dem Schusswechsel in Hadera mit Bennett getroffen hatte, wurde positiv auf das Coronavirus getestet.
 

MITTWOCH, 23. März 2022 

10.30 Uhr
BA.2 Mutation breitet sich aus 
Die tägliche Zahl der in Israel gemeldeten neuen Coronavirus-Infektionen hat sich in der vergangenen Woche verdoppelt. Grund dafür ist die hoch ansteckende BA.2-Version der Omikron-Variante.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Sonntag 12‘869 Neuinfektionen gemeldet, doppelt so hoch wie der Durchschnitt der letzten Woche. Das letzte Mal, dass Israel solche Fallzahlen registrierte war vor einem Monat. Aber zu dieser Zeit gingen die Fälle stetig zurück. Das die Pandemie sich wieder ausbreitet, spiegelt sich ebenfalls in dem R-Wert wider. Dieser betrug am Montagmorgen 1,23, was bedeutet, dass jede infizierte Person mehr als einen weiteren Menschen mit dem Virus ansteckt. 

Als Grund für die steigenden Fallzahlen sehen Experten die Verbreitung der BA.2-Variante, die der Omikron-Variante ähnelt, aber rund 30 Prozent ansteckender ist. Das Gesundheitsministerium schätzt, dass BA.2 60 bis 70 Prozent aller Neuerkrankungen ausmacht. Dennoch erwarten Experten nicht, dass BA.2 zu vielen schweren Fällen führen wird. Die meisten BA.2-Patienten haben nur leichte Symptome, ähnlich wie bei der «ursprünglichen» Omikron-Variante, bekannt als BA.1.

Folglich sehen sie BA.2 tatsächlich als einen Schritt zur Eindämmung der Pandemie. Mehr als 2 Millionen Israelis (und wahrscheinlich viele weitere, die nie diagnostiziert wurden) wurden in den letzten Monaten mit Omikron infiziert und gelten daher als vor einer erneuten Infektion geschützt. Jetzt wird BA.2 noch mehr Menschen mit Immunität schaffen.

Bei beiden Varianten, erwiesen sich Impfstoffe als wirksam bei der Verhinderung schwerer Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen, insbesondere bei Patienten, die eine Auffrischungsimpfung erhalten hatten. Jetzt, da die Infektionen wieder zunehmen, muss die Regierung entscheiden, ob sie ihre Impfkampagne wieder aufnehmen soll, die vernachlässigt wurde, als die Infektionen zu sinken begannen.

Das Gesundheitsministerium sagte, es arbeite «kontinuierlich daran, die Öffentlichkeit zu Impfungen zu ermutigen», aber in den nächsten Tagen werde es entscheiden, ob es eine weitere grosse Kampagne zur Förderung von Impfungen starten werde.

DONNERSTAG, 17. März 2022 

17.05 Uhr
Höhere Infektionszahlen zu den Feiertagen
Daten des Israelischen Gesundheitsministeriums vom Donnerstag zeigten, dass die Covid-Infektionsraten inmitten der Purim-Feiertage wieder steigen. Andere wichtige Kennzahlen zeigen hingegen, dass die fünfte Welle weiter im Rückgang ist. 

Der R-Wert – der die durchschnittliche Anzahl von Menschen widerspiegelt, die jeder Coronavirus-Träger infiziert – stieg am Donnerstag auf 0,92. Die Anzahl wird anhand der Daten der letzten 10 Tage berechnet. Letzten Monat lag die R-Zahl bei 0,67. Solange diese Infektionsrate kleiner als 1 ist, breitet sich das Virus nicht aus.

In der Zwischenzeit sind die schweren Fälle am Donnerstag weiter auf 332 gesunken. Einen Monat zuvor hatte die Zahl noch bei 853 gelegen. Die Zahl der täglichen Infektionen stieg leicht auf 6‘738, bleibt aber niedrig.

Omikron-Infektionen sind in der vergangenen Woche zugunsten steigender Infektionsraten der BA.2-Variante zurückgegangen. Bei zwei Personen in Israel die aus dem Ausland zurückkehrten, wurde eine zuvor noch nicht identifizierte Mutation, die Omikron und BA.2 kombiniert, festgestellt. Dies teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochmorgen mit. 

Angesichts eines weltweiten Anstiegs neuer Fälle trafen sich am Mittwoch Premierminister Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz mit hochrangigen Gesundheitsbeamten. Zusammen beschlossen sie die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen fortzusetzen. Der Premierminister sagte auch, dass Israel im Falle einer gefährlichen Variante Impfstoffvorräte aufrechterhalten sollte, und ermutigte die Öffentlichkeit, sich mit drei Dosen impfen zu lassen.
 

DIENSTAG, 1. März 2022 

10.05 Uhr
Notzustand aufgehoben 
Ab Dienstag können ungeimpfte Touristen mit Zwei negativen PCR-Tests, wieder nach Israel einreisen. Israelis benötigen nun nur noch einen negativen PCR-Test nach der Landung. Auch ungeimpfte Israelis müssen bei ihrer Rückkehr aus dem Ausland nicht mehr in Quarantäne, sofern bei der Landung ein negativer PCR-Test durchgeführt wird. In geschlossenen Räumen gilt weiterhin eine Maskenpflicht.

Vor etwa drei Wochen wurden die Anforderungen für den «Grünen Pass» aufgehoben. Davon ausgenommen sind Veranstaltungsorten mit hohem Ansteckungsrisiko, darunter Veranstaltungshallen und Open-Air-Veranstaltungsorte, Clubs, Konferenzzentren, Orte, an denen Essen serviert wird, und Orte, an denen kulturelle Veranstaltungen stattfinden bei denen die Teilnehmer nicht sitzen. Die Beschränkungen der Teilnehmerzahl bei Versammlungen wurden ebenfalls aufgehoben, ebenso wie die Anforderung, Tische in Open-Air- oder geschlossenen Restaurants mit einem Abstand von 1,5 Metern aufzustellen.

Laut Regierungsbeschluss besteht weiterhin eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen. Trotz des Rückgangs der Infektionen diskutiert das Ministerium derzeit nicht über die Aufhebung des Maskenmandats, da die Zahl der Neuinfektionen immer noch über 10‘000 pro Tag liegt und diese Einschränkung keinen wirtschaftlichen Schaden mit sich bringt. Auch sind Masken weiterhin ein wirksames Mittel um Infektionen vorzubeugen. Sollte sich der Rückgang der Neuinfektionen jedoch fortsetzten, wird das Thema höchstwahrscheinlich erneut aufgegriffen.  Laut Beamten des Gesundheitsministeriums könnten Maskenpflichten möglicherweise auf geschlossene Räume beschränkt werden, in denen Kontakt mit Risikogruppen besteht.

Die Zahl der Neuinfektionen lag am Sonntag bei 10‘761 pro Tag, der R-Wert bei 0,7. Derzeit gibt es 580 schwerkranke Covid-Patienten im Krankenhaus, von denen sich 246 in einem kritischen Zustand befinden. Die tägliche Zahl der Todesfälle ist ebenfalls rückläufig und lag am Sonntag bei sechs pro Tag. Seit dem Ausbruch der Pandemie in Israel, sind 10‘154 Menschen an Covid gestorben.

Unterdessen soll die Regierung am Mittwoch den Ausnahmezustand, der zu Beginn der Pandemie ausgerufen wurde, aufheben. Dieser soll durch eine «besondere Gesundheits-Situation» für drei Monate ersetzt werden. Das Gesetz erlaubt es der Regierung, der Öffentlichkeit weiterhin Beschränkungen aufzuerlegen, falls erneut ein Notstand ausgerufen werden sollte.

 

MONTAG, 21. Februar 2022 

9.45 Uhr
Einreise wieder erlaubt 
Israel wird ungeimpfte Touristen jeden Alters ab dem 1. März wieder in das Land einreisen lassen. Dies, und die Aufhebung weiterer Covid-Beschränkungen, vereinbarten Premierminister Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz in einem Gespräch am Sonntag.

«Wir sehen einen ständigen Rückgang der Morbiditätsdaten, daher ist es an der Zeit, schrittweise zu öffnen», sagte Bennett. Die Änderung bedeutet, dass zum ersten Mal seit fast zwei Jahren Familien mit Kindern im Alter von 5 oder jünger nach Israel reisen können. 

Ankommende Touristen müssen zwei negative PCR-Tests nachweisen, einem vor dem Abflug und einem bei der Landung in Israel. Israelis die aus dem Ausland zurückkehren, benötigen vor dem Einsteigen in das Flugzeug keinen Antigen-Schnelltest und müssen sich bei der Ankunft nur einem PCR-Test unterziehen. Darüber hinaus müssen ungeimpfte Israelis bei der Ankunft nicht mehr in Quarantäne, solange sie am Flughafen in Israel einen negativen PCR-Test vorweisen können.

Die Infektionsrate und die Zahl der schweren Covid-Fälle in Israel blieben in den letzten Tagen weitgehend unverändert, nachdem diese Kennzahlen mehrere Wochen lang stetig gesunken waren. Die Gesamtzahl der neu bestätigten Fälle ging nach Angaben des Gesundheitsministeriums mit 10‘354 am Samstag weiter deutlich zurück, verglichen mit 12‘583 am Freitag und 18‘045 am Samstag zuvor. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Omikron-Welle nachlässt.

Am Sonntagmorgen gab es in Israel 832 schwere Fälle – 10 Fälle mehr als am Samstag. 317 Personen befanden sich in einem kritischen Zustand. Während sich die Kurve der schweren Fälle in den letzten Tagen stabilisiert hat, ist insgesamt ein Rückgang von 36,7 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zu verzeichnen.

Bennett gab am Donnerstag bekannt, dass der «Green Pass», Israels digitaler Impfpass, am 1. März ausläuft und nicht verlängert wird, da «die Omikron-Welle gebrochen ist» und Israel einen starken Rückgang kritischer Fälle erlebt.
 

DONNERSTAG, 17. Februar 2022

9.00 Uhr
Fast alle Restriktionen werden aufgehoben


Premierminister Naftali Bennett unterstützt die Aufhebung der Coronavirus-Beschränkungen, die nach der Entdeckung der Omikron-Variante eingeführt wurden. Dies beinhaltet möglicherweise die Zulassung ungeimpfter Touristen in das Land.

Am Mittwoch legte das Gesundheitsministerium Bennett einen Plan zur schrittweisen Aufhebung der Coronavirus-Beschränkungen vor. Der Plan sieht vor, Covid-Tests vor einem Flug nach Israel, als auch die Quarantänepflicht für ungeimpfte Israelis bei der Rückkehr aus dem Ausland, abzuschaffen. Die Testpflicht bei der Landung, soll jedoch beibehalten werden. Darüber hinaus, soll bald bei Veranstaltungen kein «Grüner Pass» mehr benötigt sein. Die Maskenpflicht bei Veranstaltungen in Räumen, bleibt jedoch bestehen.

Bennett und das Gesundheitsministerium diskutieren immer noch, ob ungeimpfte Personen über 12 Jahren in das Land Einreisen dürfen. Das Gesundheitsministerium lehnt die Massnahme bisher ab.

 In einer Diskussion die am Donnerstag stattfinden soll, wird Bennett vermutlich darum bitten, die Einreise ungeimpfter Ausländer nach Israel bereits ab nächster Woche zu erlauben, was Familien mit Kindern – die aufgrund ihres Alters noch nicht geimpft wurden – die Einreise ermöglichen würde.

Eine Diskussion über die Aufhebung der Regelung, dass die Vorlage eines Impfnachweises bei Veranstaltungen und Konferenzen nötig ist, wird ebenfalls für nächste Woche erwartet. Eine endgültige Entscheidung in der Angelegenheit unterliegt der Zustimmung medizinischer Experten.

 Das Expertengremium wird auch über Corona-Richtlinien in Schulen und die Maskenpflicht in Innenräumen beraten, wobei noch nicht geklärt ist, ob mit einer Entscheidung über eine Änderung der Regelungen zu diesen Themen zu rechnen ist.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Dienstag 20‘340 Menschen positiv getestet. Die Zahl der schweren Fälle ist weiter rückläufig und liegt derzeit bei 927. Auch der R-Wert ist leicht gesunken – von 0,7 auf 0,68.

 Dieser Abwärtstrend setzt sich auch bei der Rate positiver Tests fort. Von den 121‘193 Tests, die am Dienstag durchgeführt wurden, waren 18‘73 Prozent positiv. Seit dem Ausbruch des Virus gab es in Israel 9.651 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.

DIENSTAG, 8. Februar 2022 

10.20 Uhr
Ein langsamer Abwärtstrend 
In Israel ist ein Impfnachweis für das betreten von vielen Veranstaltungsorten nicht mehr nötig, und Daten des Gesundheitsministeriums zeigten am Montag, dass die Zahl der Neuinfektionen und schweren Erkrankungen langsam abnimmt.  

Die Zahl der schweren Covid-Fälle im Krankenhaus ging am Montag leicht auf 1‘235 zurück, was 19 Fälle weniger als am Vortag sind. Von diesen Patienten befinden sich 377 in einem kritischen Zustand und 293 an Beatmungsgeräten.

Am Sonntag wurden 52‘600 Menschen positiv auf das Virus getestet und 212‘865 Tests durchgeführt. Die Rate der positiven Tests lag bei 28,16 Prozent und signalisierte damit einen leichten Rückgang gegenüber dem Vortag. Die R-Zahl setzte ihren Abwärtstrend sein Januar fort und liegt nun bei 0,84. Die Zahl wird aus Daten der letzten 10 Tage berechnet, und jede Zahl unter 1 zeigt an, dass das Ausmass der Pandemie schrumpft. Seit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 sind bisher 9‘180 Menschen in Israel an dem Virus gestorben.

Israels Covid-Beauftragter Salman Zarka sagte am Montag, dass Israel etwa 700 Fälle der BA.2-Subvariante von Omikron entdeckt habe, die ansteckender ist als der dominante Variante.
Ab Montag gilt die Impfnachweispflicht nur noch für Veranstaltungsorte oder Veranstaltungen, die als Ort mit «besonders hohem Infektionsrisiko» definiert sind.

Ebenfalls am Montag veröffentlichte das Bildungsministerium Daten, die zeigen, dass nur etwa 30 Prozent der Studenten die Antigentests durchführen müssen, ihre Ergebnisse dem Ministerium gemeldet haben. Nach den neuen Covid-Richtlinien müssen sich Studierende bei Kontakt zu einem verifizierten Patienten nicht isolieren, sondern zweimal pro Woche einen Antigen-Schnelltest durchführen. Die niedrige Melderate könnte somit auch mit den niedrigen Infektionszahlen zusammenhängen. 
 

FREITAG, 4. Januar 2022 

10.25 Uhr
Die Unterschiede sind deutlich 
Israelis über 60, die entweder ungeimpft oder nur teilweise gegen Covid-19 geimpft sind, starben im vergangenen Monat in deutlich höherer Zahl als Personen in ihrer Alterskohorte, die vollständig geimpft sind. 

Diese Zahlen des Gesundheitsministeriums zeigen, dass, obwohl nur etwa 12 Prozent der Israelis über 60 entweder ungeimpft oder teilweise geimpft sind, sie zusammen 43 Prozent der Covid-Todesfälle in ihrer Altersgruppe im Vormonat ausmachten. Diese Zahlen verdeutlichen einmal mehr den starken Kontrast zwischen Geimpften und Ungeimpften, während Israel mit der fünften Welle einer Pandemie kämpft, die seit März 2020 mehr als 9‘000 Menschen das Leben gekostet hat.

Auch in den vorherigen Wellen hat sich der Impfstatus als Schlüsselfaktor für die Wahrscheinlichkeit erwiesen, eine schwere Infektion zu erleiden oder an den Folgen des Virus zu sterben.

Professor Itamar Grotto, ehemaliger Stellvertretender Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, sagte: «Wir sehen seit Anfang Januar einen Anstieg der Zahl der Covid-Todesfälle in Israel. Am 4. Januar lag die durchschnittliche Zahl der Covid-Todesfälle pro Tag über sieben Tage bei vier, am 2. Februar jedoch bei 39 – fast zehnmal höher.» Er erklärte, dass «diese Zahl der Todesopfer teilweise mit der Delta-Variante zusammenhängt, aber viele Fälle mit Omikron zusammenhängen. Das bedeutet, dass die Omikron-Variante zwar milder ist, aber aufgrund ihrer schnellen Ausbreitung immer noch viele Krankheiten und Todesfälle verursacht.»

Grotto erklärte, dass der Grund, warum Omikron oft milder ist, «zumindest teilweise» mit der Impfung bei den über 60-Jährigen zusammenhängt. Nach Angaben des Ministeriums lag die Sterblichkeitsrate pro 100‘000 Menschen für die über 60-Jährigen am 31. Januar bei 16,3 für ungeimpfte Personen, im Gegensatz zu 0,9 für vollständig geimpfte Personen.
 

MITTWOCH, 2. Januar 2022

10.15 Uhr
 
Die Zahl der durch die BA.2-Subvariante des BA.1-Omikron-Coronavirus verursachten Infektionen ist in den letzten zwei Wochen stark gestiegen, und macht nun 11 Prozent der Fälle bei Einreisenden nach Israel aus. 

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 350 Infektionen mit der BA.2-Subvariante nachgewiesen. «Derzeit wissen wir, dass die Untervariante ansteckender ist, aber nicht schwerer krank macht als die BA.1-Variante», sagte ein Ministeriumssprecher.

Professor Salman Zarka sagte am Montag, dass das Gesundheitsministerium die neue Untervariante BA.2 genau im Auge behalte, «die nach Daten aus Europa das Potenzial hat, ansteckender als Omikron zu sein, und in einigen europäischen Ländern das Abflachen der Omikron-Welle verlangsamt hat. Wiederum in anderen Ländern, wie Dänemark, hat sie eine neue Welle ausgelöst». 

Die britische Gesundheitssicherheitsbehörde berichtete letzten Freitag, dass es in allen Regionen Großbritanniens, in denen es genügend Fälle zum Vergleichen gab, eine erhöhte Wachstumsrate von BA.2 im Vergleich zu BA.1 gab, und dass die Wachstumsrate sich deutlich unterscheide.  Die Ähnlichkeit der Untervariante mit Omikron ist insofern eine Erleichterung, da sie relativ milde Symptome hervorruft, doch die hohe Ansteckungsrate bereitet Experten sorgen. 

Laut einem Bericht des britischen Gesundheitsdienstes ist die Subvariante 1,3-mal ansteckender als Omikron, während eine Studie in Dänemark herausfand, dass sie 1,5-mal ansteckender ist. Es gibt Anzeichen dafür, dass Impfungen einen grösseren Schutz gegen BA.2 im Vergleich zu BA.1 bieten. Inmitten der Omikron-Welle hatten Wissenschaftler und Gesundheitsbehörden grosse Schwierigkeiten, das Risiko der neuen Untervariante zu bewerten. «Es ist schwer zu sagen, warum die Untervariante BA.2 in einigen Ländern wie Dänemark und den Philippinen dominant geworden ist, während sie es in anderen nicht ist».
 

MONTAG, 31. Januar 2022

9.10 Uhr
Skepsis gegenüber Impfnachweisen 
Schwere Infektionsfälle mit Covid-19 sind auf einem 11-Monats-Hoch und steigen weiter an, so die am Sonntag veröffentlichten Zahlen des Gesundheitsministeriums. Dennoch habe die fünfte Omikron-Welle Ihren Höhepunkt hinter sich.

Die Gesamtzahl der schweren Fälle liegt bei 1‘069. Dies ist die höchste Zahl seit dem Höhepunkt der dritten Welle, als es mehr als 1‘100 schwere Fälle gab. Die R-Zahl fiel unter 1, was zum ersten Mal seit Anfang November auf eine rückläufige Ausbreitung hinweist. 

Premierminister Naftali Bennett sagte am Sonntag, dass Israel «den Beginn» der Stabilisierung der Omikron-Welle sehe, fügte aber hinzu, dass sie noch nicht vorbei sei. «Im Moment sind die Krankenhäuser überlastet und wir sehen immer noch hohe Infektionszahlen», sagte er in einer Kabinettssitzung. «Noch ein paar Wochen so, und wenn wir alle verantwortungsbewusst handeln, können wir auch diese Welle überstehen.»

Die Regierung stimmte am Sonntag zu, das israelische «Green Pass» Programm, das Menschen verpflichtet einen Impf- oder Genesenennachweis vorzulegen, um bestimmte Veranstaltungsorte zu betreten, um eine weitere Woche zu verlängern. Das Programm hätte diese Woche auslaufen sollen. 
Dies geschieht Tage nachdem der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Nachman Ash, angekündigt hatte, dass sein Büro die eventuelle Abschaffung des Programmes überprüfe. Experten sagten, dass es aufgrund hoher Infektionszahlen möglicherweise nicht mehr wirksam ist.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums befinden sich derzeit 2‘647 Israelis mit covid im Krankenhaus, darunter 301 in kritischem Zustand und 241 mit Beatmungsgeräten.

Am Samstag wurden 45‘258 Personen positiv getestet, was den sechsten Tag mit rückläufigen Zahlen markiert. Die Rate positiver Tests lag bei 27 Prozent. Während weniger Personen positiv getestet wurden, gab es jedoch auch insgesamt weniger Tests.

Derzeit gibt es in Israel 461‘929 aktive covid-Fälle. Seit dem Ausbruch der Pandemie vor fast zwei Jahren wurden 8‘658 covid-bedingte Todesfälle bestätigt.
 

DIENSTAG, 25. Januar 2022 

8.45 Uhr
Vergleiche zum Holocaust halten an 
Robert F. Kennedy Jr., ein Cousin des ehemaligen US-Präsident John F. Kennedy, berief sich auf Anne Frank, als er die Covid-19-Impfstoffmandate mit dem Holocaust verglich, und sagte, «niemand von uns kann sich heute verstecken», wie es die jüdische Tagebuchschreiberin während des Zweiten Weltkriegs konnte.

«Sogar in Hitlerdeutschland konnte man über die Alpen in die Schweiz gelangen, man konnte sich wie Anne Frank auf dem Dachboden verstecken», sagte Kennedy am Sonntag bei einer Kundgebung gegen Impfvorschriften in der «National Mall» in Washington, D.C. «Heute werden Mechanismen eingeführt, die dafür sorgen, dass keiner von uns rennen kann, keiner von uns sich verstecken kann.»

Der Twitter-Account des Auschwitz-Gedenkmuseums in Polen verurteilte Kennedys Kommentare in einem Tweet am Sonntag.

«Die Ausnutzung der Tragödie von Menschen, die unter dem totalitären Regime Nazideutschlands gelitten, gedemütigt, gefoltert und ermordet wurden – einschliesslich Kinder wie Anne Frank – in einer Debatte über Impfstoffe und Einschränkungen während der globalen Pandemie, ist ein trauriges Symptom des moralischen und intellektuellen Verfalls.», heisst es auf dem Konto.
Kennedy ist seit Jahren ein lautstarker Impfgegner, der mit Verschwörungstheorien hausiert und behauptet, dass Impfstoffe bei Kindern Krankheiten wie Autismus verursachen. Sein Instagram Profil wurde letztes Jahr gesperrt, nachdem er auf der Plattform Fehlinformationen über Impfstoffe geteilt hatte.

Kennedy hat wiederholt Holocaust-bezogene Metaphern verwendet, um seine Haltung gegen Impfungen zu diskutieren. In seinem im vergangenen Jahr veröffentlichten Buch über Coronavirus-Impfstoffe, betitelte Kennedy ein Kapitel mit «Final Solution: Vaccines or Bust». Auf die Frage nach dem Titel sagte Kennedy: «Ich glaube nicht, dass die Impfstoffe irgendetwas mit der Ausrottung der Juden zu tun haben.»
 

DONNERSTAG, 20. Januar 2021 

13.35 uhr
Pfizers neue Covid-Pille
Pfizers Covid-Medikament «Paxlovid», welches schwere Krankheitsverläufe verhindert und somit ein Schlüssel zur Entlastung von Krankenhäusern darstellen könnte, haben seit seiner Genehmigung in Israel nur 2‘800 Hochrisikopatienten erhalten. Obwohl das Medikament vielversprechend klingt, erweist es sich als eine hochkomplexe Herausforderung, es den Patienten die davon profitieren würden zu verabreichen.  Sowohl aus medizinischer als auch administrativer Sicht. Hinzu kommt ein noch hohes Mass an Misstrauen und Verweigerung der möglichen Patienten. 

«Paxlovid» wurde von Pfizer entwickelt und wird als Tablette verabreicht. Die Wirksamkeit von «Paxlovid» bei der Vorbeugung schwerer Krankheiten wird nach Angaben des Unternehmens auf 89 Prozent geschätzt. Für Israel versprach es ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der fünften Covid-Welle zu sein. In der Praxis ist die Situation jedoch komplexer. Das Zeitfenster, in dem das Medikament wirkt, ist eng – bis zu fünf Tage nach der Infektion und vorzugsweise innerhalb von 72 Stunden. Dies erfordert, dass die geeigneten Patienten schnell identifiziert und kontaktiert werden, welches eine Hürde für die HMOs darstellt.

Darüber hinaus erfordert die Verschreibung des Medikaments eine gründliche Überprüfung der Krankengeschichte des Patienten und einer Liste der anderen Medikamente, die er oder sie einnimmt. Das liegt daran, dass «Paxlovid» nicht in Kombination mit vielen Medikamenten eingenommen werden darf, die für chronische Erkrankungen verschrieben werden. Ebenfalls muss eingeschätzt werden, wie gefährdet die Person ist schwer krank zu werden. Ebenfalls gibt es momentan noch viele Kandidaten die nicht damit einverstanden sind, das Medikament zu nehmen.

«Es gibt eine übermässige Nachfrage nach dem Medikament. Da wir es anhand von Risikofaktorkriterien vergeben, haben wir ein Verteilungsmodell für Risikograde, von dem aus wir die höchsten Ebenen kontaktieren. Etwa 30 Prozent von ihnen wollen die Behandlung nicht. Andererseits gibt es viele Leute, die anrufen, um danach zu fragen, aber die Kriterien nicht erfüllen und abgelehnt werden. Für den Staat Israel ist dies eine knappe Ressource», sagt Doktor Doron Netzer, medizinische Leiterin der Gemeindeabteilung von Clalit Health Services.

Bei Maccabi Healthcare Services liegt die Ablehnungsquote bei geeigneten Patienten bei 25 Prozent, meist aus Angst vor Nebenwirkungen oder Kontraindikationen für andere Medikamente.
 

MONTAG, 17. Januar 2021 

10.40 Uhr
Braucht es eine neue Quarantänestrategie? 
Der Aufruf der «Israeli Association of Public Health Physicians», das Testen und Isolieren von Personen einzustellen, die einem verifizierten Covid-19-Patienten ausgesetzt waren und sich nicht unwohl fühlen, schlug im Gesundheitssystem Wellen und löste eine starke Gegenreaktion aus.
Gleichzeitig diskutiert Israels Gesundheitssystem, wie in den USA, die Isolation auf fünf Tage zu verkürzen. Dieses Thema ist besonders wichtig für medizinisches Personal und es wird erwartet, dass die Ärztekammer darüber diskutiert.

In den vergangenen sieben Tagen testeten über 282‘000 Israelis positiv – durchschnittlich 40‘000 pro Tag. Jede dieser Personen infiziert durchschnittlich 2,5 Andere, und führt so zu einer langen Kettenreaktion.  Ebenfalls wurden über 2‘6 Millionen Tests durchgeführt (überwachte Antigen- und PCR-Labortests) – eine Steigerung von 45 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Derzeit gibt es in Israels Krankenhäusern 436 schwerkranke Patienten – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Vorwoche, aber immer noch bloss ein Drittel der Rekordzahl von Fällen während der dritten Welle, die in Bezug auf schwere Erkrankungen und Todesfälle die schlimmste war. Vor diesem Hintergrund und angesichts des Mangels an medizinischem Personal aufgrund der vielen Mitarbeiter in Quarantäne, stellen manch sich die Frage, ob es an der Zeit ist, den Umgang mit der Pandemie zu ändern.

Nadav Davidovitch, Leiter der «School of Public Health» an der Ben-Gurion-Universität des Negev, Mitglied der «Association of Public Health Physicians» und einer der Autoren der Positionspapiers sagte, «Natürlich sollte jeder, der sich unwohl fühlt, zu Hause bleiben, natürlich sollten sich gefährdete Personen schützen, und die Regierung muss ihnen dabei helfen, aber anscheinend kann das derzeitige Regime von Tests und Quarantänen nicht fortgesetzt werden. Wir können nicht alle unter Quarantäne stellen, und angesichts von Omikron müssen wir umdenken.»

Professor Zion Hagai, Vorsitzender der «Israel Medical Association», sagt, dass die Erklärung der Ärzte des öffentlichen Gesundheitswesens «die Öffentlichkeit verwirrt und eine Botschaft sendet, dass keine Notwendigkeit besteht, getestet zu werden, und dass es nicht so schlimm ist, wenn wir uns anstecken. Aber eine solche Nachricht zu senden, während die Welle auf ihrem Höhepunkt ist, ist problematisch und unverantwortlich.»
 

DIENSTAG, 11. Januar 2021 

12.15 Uhr
Neue Instruktionen für Antigen Tests 
Menschen die sich selbst mithilfe eines Antigen-tests Zuhause auf Covid-19 testen, sollten ihren Rachen sowie ihre Nase mit dem Tupfer berühren, sagte ein hochrangiger israelischer Gesundheitsbeamter am Montag. Dies solle Chancen auf den Nachweis der Omikron-Variante erhöhen.

Die Empfehlung widerspricht dem Rat der US-amerikanischen «Food and Drug Administration» (FDA). Diese besagt, dass die Anweisungen der Hersteller weiterhin befolgt werden sollten und dass jede unsachgemässe Verwendung von Rachenabstrichen ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte.
Im israelischen Armeeradio sagte Sharon Alroy-Preis, Israels Chefin für öffentliche Gesundheit, dass Antigentests weniger empfindlich sind als PCR-Tests. «Um die Sensibilität zu erhöhen, empfehlen wir ab sofort Rachen- und Nasenabstriche. Es ist nicht das, was der Hersteller anweist, sondern wir weisen dies an», sagte sie.

Das Gesundheitsministerium reagierte nicht sofort auf die Frage, ob es bereits die Effektivität von Rachenabstrichen mit Nasentest-Kits überprüft hat und sich bei den Herstellern beraten lassen hat.
Da aufgrund von Omikron die täglichen Infektionsfälle in die höhe schossen, veranlassten die Gesundheitsbehörden Risikogruppen für PCR-Tests zu priorisieren und jüngeren, geimpften Menschen zu vertrauen, dass sie sich nach einem Erstkontakt zu Hause testen. Letzte Woche hat das Gesundheitsministerium seine Testrichtlinien aufgrund der hohen Nachfrage zu überarbeitet. Das Ministerium begann, ungeimpften Personen die einer infizierten Person ausgesetzt waren, statt eines PCR-Tests einen Antigen-Schnelltest zu ermöglichen, um die Quarantäne zu verlassen.
Eine am Mittwoch auf medRxiv veröffentlichte Studie, untersuchte 29 mit Omikron infizierte Angestellte in Hochrisikoberufen, bei denen an mehreren Tagen gleichzeitig PCR- und Antigentests durchgeführt wurden. Die PCR-Tests des Speichels gaben durchschnittlich ein positives Testergebnis drei Tage vor den Antigentests mit Nasenabstrichen an. 

Israel hat seit Beginn der Pandemie rund 1‘5 Millionen Infektionen und mehr als 8‘000 Todesfälle bestätigt. Rund 60 Prozent der 9‘4 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen.
 

DONNERSTAG, 06. Januar 2021 

15.40 Uhr
Ein neuer Rekord 
Israel verzeichnete am Mittwoch eine Rekordzahl neuer Coronavirus-Fälle und erreichte ein Allzeithoch von 16‘115 Neuerkrankungen. Mehr als doppelt so viele wie nur wenige Tage zuvor am Sonntag.
Die R-Zahl – die durchschnittliche Zahl der Menschen, die jeder Coronavirus-Träger infiziert – ist auf 1,99 gestiegen, den höchsten Wert seit Juni.

Da die hoch ansteckende Omikron-Variante einen Anstieg der Infektionen verursacht, hat Israel kürzlich eine zweite Auffrischungsimpfung für Immungeschwächte und Menschen ab 60 Jahren genehmigt.

Die Zahl der Patienten in ernsthaftem Zustand ist leicht auf 134 gestiegen, 37 mehr als vor einer Woche. Von den 134 schweren Fällen werden 41 Personen künstlich beatmet. In der vergangenen Woche gab es insgesamt 61‘080 neue Fälle, was eine Zunahme von 276 Prozent gegenüber der Vorwoche bedeutet. 
Während 14 Prozent der Israelis ab 20 Jahren ungeimpft sind, machen sie 64 Prozent der schweren Fälle aus. Die Sieben Prozent der Israelis über 60 die sind nicht geimpft, machen 46 Prozent der schweren Fälle aus. Die Gesamtzahl der Todesopfer liegt nun bei 8‘253.

Angesichts der stark gestiegenen Nachfrage nach PCR-Tests, kündigte das Gesundheitsministerium Änderungen in den Testanforderungen an. Gesundheitsminister Nitzan Horowitz erklärte, dass ab Freitag geimpfte, gesunde Israelis unter 60 Jahren, die mit Coronavirus-Trägern in Kontakt gekommen sind, einen Schnelltest zu Hause machen können, um sich von der Isolation zu befreien. Dies soll die langen Schlangen an Teststandorten verringern. Nach den neuen Richtlinien wird das Ministerium PCR-Tests für Personen ab 60 Jahren sowie für Risikogruppen vorbehalten.

Mitunter bedeutet dies, dass die Daten des Gesundheitsministeriums zu Neuinfektionen ab Freitag, weniger genau sein werden, da mehr Menschen zu Hause Antigentests durchführen werden und weniger Menschen ihre Ergebnisse melden.
 

MONTAG, 03. Januar 2021 

14.30 Uhr
Neue Fälle schiessen in die Höhe 
Premierminister Naftali Bennett rief am Sonntag dazu auf, die Zahl der Coronavirus-Tests zu begrenzen und die Zulassungskriterien aufgrund der begrenzten Kapazität der Testzentren in Israel zu verschärfen.

Bei einer Kabinettssitzung sprach Bennett das Thema an und behauptete, dass das Testen von gefährdeten Personen und bestimmten Arbeitnehmern Vorrang haben sollte. Darüber hinaus forderte Gesundheitsminister Nitzan Horowitz, den Vorrat an Testkits zu vergrössern und die Zahl der getesteten Personen zu reduzieren.

Am Wochenende meldeten Israelis lange Schlangen in Testzentren, einige mussten stundenlang warten. Als Reaktion ordnete das Gesundheitsministerium die Eröffnung weiterer Teststationen an. Jedoch sagen Experten momentan vorher, dass die Infektionsraten in den kommenden Tagen in die höhe schiessen werden, sodass es täglich Zehntausende Neuinfizierte geben könnte.  Daher befürchten die Gesundheitsbehörden, dass auch die Nachfrage nach Tests in die Höhe schnellen wird.

Da schwere Fälle weiter zunehmen und die Besorgnis über die Fähigkeit der Krankenhäuser den anhaltenden Zustrom von Patienten zu bewältigen erneut aufkommen, genehmigte das Gesundheitsministerium am Sonntag ein neues Covid-Medikament, das von Merck entwickelt wurde. Das Medikament «Molnupiravir» ist eine orale antivirale Pille, die Coronavirus-Patienten während des Auftretens der Symptome verabreicht wird. Das Ministerium unterzeichnete eine Vereinbarung zum Kauf des Medikaments von dem Pharmaunternehmen, und die erste Lieferung soll innerhalb weniger Tage in Israel eintreffen. Die Zulassung folgt auf die Notfallzulassung für das «Paxlovid» Medikament von Pfizer. Somit is Molnupiravir das zweite in Israel zugelassenen Medikament zur Behandlung von Covid-Symptomen.

Am Sonntag verzeichnete Israel einen Anstieg schwerewiegender Fälle auf 110. Vor einer Woche waren es noch 94. Die R-Zahl stieg ebenfalls auf den höchsten Stand seit Juni – von 1,76 auf 1,84. Jede Zahl über 1 bedeutet, dass sich die Pandemie ausbreitet.
 

MITTWOCH, 29. Dezember 2021 

10.36 Uhr
Welle kann nicht verhindert werden
Premierminister Naftali Bennett gab am Dienstag zu, dass Israels aktuelle Covid-Politik «einen signifikanten Anstieg der Infektionen nicht verhindern wird», sondern vielmehr darauf abzielt, den Anstieg schwerer Fälle einzudämmen.

In einer Pressekonferenz verglich Bennett die Omikron-Welle mit einem Sturm und Impfungen mit einem Regenmantel: «Von denen, die sich nicht impfen lassen, erwarten wir, dass sie so viel wie möglich zu Hause bleiben. Nicht für immer, [aber] diejenigen, die nicht geschützt sind, gefährden auch sich selbst.»

Bennett sagte, die aktuelle Welle des Coronavirus, die von der hochinfektiösen Omikron-Variante dominiert wird, könnte schwerwiegender sein als die vorherigen. Ziel der Regierung ist es laut Bennett, die Wirtschaft möglichst lange offen zu halten. Er schloss jedoch einen weiteren nationalen Lockdown nicht aus.

Nach neuen Quarantäne-Richtlinien die am Mittwoch in Kraft treten, müssen geimpfte Personen die mit einer Infizierten Person in Kontakt gekommen sind, sich isolieren bis sie ein negatives Testergebnis erhalten. Unabhängig davon mit welcher Variante sie in Kontakt gekommen sind. Die neue Regel gilt für alle Israelis ab 5 Jahren. Den Effekt der Omikron-Welle spiegele sich noch nicht in den Krankenhäusern und Covid-Stationen wider. Aber es gibt immer noch drei Millionen ungeimpfte Menschen in Israel, trotz der Bemühungen der Regierung, sie von der Impfung zu überzeugen.
Laut Gesundheitsministerium gibt es in Israel derzeit 85 schwere Covid-Fälle, von denen sich 46 in einem kritischen Zustand befinden. Davon sind 38 an Beatmungsgeräten. Nur 6 Prozent der schwer erkrankten Menschen sind geimpft.

Basierend auf den Daten des Gesundheitsministeriums, stieg die R-Zahl der letzten 10 Tage auf 1,47. Am Sonntag hatte sie mit 1,41 ein Dreimonatshoch erreicht.
 

MONTAG, 27. Dezember 2021 

12.55 Uhr
Israel testet Booster-Impfung
Israel wird die Wirksamkeit einer vierten Corona-Auffrischungsimpfung an Krankenhaus-Mitarbeitern testen. Etwa 150 Angestellte in einer grossen Klinik sollen zunächst die vierte Impfung erhalten. 
Mit diesem Test soll zunächst abgeschätzt werden, ob eine zweite Booster-Impfung für die gesamte Bevölkerung notwendig sei. Dies teilte das Sheba Medical Center in der Nähe von Tel Aviv mit. Die Ergebnisse der Studie zur Wirksamkeit der Immunisierung, sollen Abgeordneten dabei helfen, gesundheitspolitische Entscheidungen zu treffen. (Spiegel)
 

DONNERSTAG, 23. Dezember 2021 

10.20 Uhr
Vierte Impfung möglich
Ein israelisches Expertengremium empfahl am Dienstag, dass Personen ab 60 und Beschäftigte im Gesundheitswesen, eine vierte Impfung eines Coronavirus-Impfstoffs erhalten sollen. Premierminister Naftali Bennett bezeichnete dies als «grossartige Nachricht» die Israel helfen werden, die Ausbreitung der Omikronenwelle zu überstehen.

Die Entscheidung des Gesundheitsministeriums steht noch vor der Genehmigung durch den Generaldirektor des Ministeriums. Es wird erwartet, dass die Genehmigung in wenigen Tagen erteilt wird, sobald das Gesundheitsministerium klarere Richtlinien für eine vierte Dosis veröffentlicht.

Ebenfalls am Dienstag genehmigte das israelische Covid-Kabinett eine Reihe neuer Massnahmen, die hauptsächlich auf die Reduzierung von Menschenmengen in Einkaufszentren abzielen. Die Regierung billigte auch einen Vorschlag, um die physische Anwesenheit von Angestellten im öffentlichen Sektor einzuschränken. Für einen Monat, ab Sonntag, darf nur die Hälfte der Mitarbeiter an den Arbeitsplatz kommen, während die anderen aus dem «Homeoffice» arbeiten.

Bennett sagte zu Beginn der Kabinettssitzung, dass sich die Coronavirus-Infektionen in Israel aufgrund von Omikron voraussichtlich alle drei Tage verdoppeln werden. «Die Öffentlichkeit sollte sich bewusst sein, dass mit einem dramatischen Anstieg der Infektionen zu rechnen ist», sagte Bennett und fügte hinzu, dass dies seiner Einschätzung nach «sehr schnell kommen wird.»

Während der Schweregrad der hoch ansteckenden Omikron-Variante noch unbekannt ist, riet Bennett den Israelis, insbesondere der «vulnerablen» Bevölkerung, wie Beispielsweise ungeimpfte Kinder und Auffrischungsverweigerer, sich impfen zu lassen, eine Maske zu tragen und Abstand zu wahren, um schwere Krankheiten zu vermeiden.

Er fügte hinzu, er warte «ungeduldig darauf, dass das Gesundheitsministerium die Abgabe eines vierten Impfstoffs an ältere und immungeschwächte Bevölkerungsgruppen genehmigt».
Israel hat 170 neue Fälle der Omikron-Variante bestätigt, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit, womit sich die Gesamtzahl der bestätigten Fälle der hochinfektiösen Variante auf 341 erhöht.
 

MITTWOCH, 22. Dezember 2021

7.47 Uhr

Regierung blockiert Massnahmen
Nach einer fast vierstündigen Sitzung in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, einigten sich die Mitglieder des israelischen Corona-Kabinetts auf eine Reihe neuer Restriktionen, um der sich ausbreitenden Omikron-Variante Einhalt zu gebieten. Neue strenge Vorschriften, die Versammlungen eingeschränkt hätten, scheiterten jedoch am Widerstand von Premierminister Naftali Bennett und anderen Kabinettsmitgliedern, die sich gegen einen entsprechenden Antrag des Gesundheitsministeriums stellten. Sobald die Knesset die restlichen Massnahmen genehmigt, werden die anderen Massnahmen umgesetzt, wobei sich im Wesentlichen jedoch nicht viel ändert. 

In Einkaufszentren sollen gemäss den strikten Vorgaben des «violetten Bandes» die Zahl der Einkaufenden auf eine Person per 15 Quadratmeter beschränkt. In Geschäften, auch solchen in Einkaufszentren mit mehr als 100 Quadratmetern Fläche, dürfen nur noch Personen mit einem „grünen Pass“ und offene Gastronomieflächen werden geschlossen. Take-Away bleibt ebenfalls Kunden mit Impfausweis vorbehalten. Restaurants in Einkaufszentren sollen geöffnet bleiben, aber Kunden müssen auch dort den «grünen Pass» präsentieren. Nur noch Orte, die lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen offerieren, wie etwa Drogerien, Banken oder Postdienststellen können ohne «grünen Pass» besucht werden. Auch das Schulsystem wird eingeschränkt:  In Gegenden, die als «rot» oder «orange» markiert werden, müssen Schüler aus Klassen mit weniger als 70 Prozent geimpfter Kinder und Jugendlicher in den Fernunterricht. Die Entscheidung gilt ab sofort für die Klassenstufen sieben bis 12 und wird in weiteren drei Wochen auf die jüngeren Klassen ausgeweitet. Die staatliche Finanzierung von Antigentests zum Erhalt eines „grünen Passes“ wird eingestellt, ausser für immunsupprimierte und Personen die nicht geimpft werden können. Wer jedoch eine Impfung erhalten hat, soll einen temporären Impfausweis erhalten sobald das Computersystem des Gesundheitsministerium entsprechend aktualisiert wurde. 

Ebenfalls am Dienstagabend befand das «Pandemie-Reaktionsteam» (Jerusalem Post), dass über 60jährige Personen und medizinisches Personal eine vierte Dosis der Coronavirus-Impfung von Pfizer erhalten können. Premier Bennett sagte hierzu: «Das ist ein wundebarer Schritt, der uns helfen wird, die Omikron-Welle zu überwinden, die über die Welt herfällt». Die vierte Impf-Kampagne wird laut dem Büro des Premierministers unverzüglich beginnen. Bennnet rief alle beteiligten Akteuere – das Home Front Commando, leitende Gesundheitsbeamte und Gesundheitsfonds – auf, sich entsprechend vorzubereiten. Israel konnte die Omikron-Welle nicht verhindern, sagte Bennett laut «Jerusalem Post», doch das Land könne seinen Bürgerinnen und Bürgern die Instrumente geben, die sie brauchten, um sich auch dann vor ernsthaften Erkrankungen zu schützen, sollten sie sich infizieren. 

Laut dem Soroka-Universitätskrankenhaus in Beerschewa ist am Montag inzwischen der erste israelische Omikron-Patient gestorben, ein gut 60jähriger Mann. Das Krankenhaus legte aber Wert auf die Bemerkung, dass der Patient an mehreren Grunderkrankungen gelitten habe, die Hauptursache des Todes waren, nicht das Virus. Laut Gesundheitsministerium wurden bis Montagabend weitere 170 Omikron-Fälle im Land entdeckt, was das Total auf  341 Fälle brachte. Von diesen sind 234 aus dem Ausland nach Israel eingereist. 29 weitere Patienten waren in Kontakt gewesen mit Rückkehrern, während 66 im Land an drei verschiedenen Anlässen infiziert worden sind. Die Öffentlichkeit müsse sich auf einen dramatischen Anstieg der Zahl der Infektionen vorbereiten, sagte Bennett am Dienstagabend. «Das ist nicht übertrieben, sondern entspricht der Erwartung, und ich vermute, sie wird rasch eintreffen», warnte der Premier. Laut «Jerusalem Post» schrieb Eran Segal, ein Biologe des Weizmann-Instituts und Berater des Corona-Kabinetts auf Twitter, dass Israel im Januar bereits mit einer Zahl von über 10‘000 neuen Krankheitsfällen pro Tag zu rechnen sein werde. Die Infektionsrate werde dabei unter den über 60Jährigen besonders hoch sein.
 

DIENSTAG, 21. Dezember 2021 

8.55 Uhr
Fälle aus dem Ausland 
Daten des Israelischen Gesundheitsministeriums zeigen, dass in der letzten Woche rund ein Fünftel aller neuen Covid-Fälle aus dem Ausland kamen. Als Reaktion weitete Israel am Montag sein Reiseverbot auf zehn neue Länder aus. 

Das israelische Kabinett erweiterte die Liste der sogenannten «roten Länder» um die USA, Kanada, Italien, Deutschland, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, die Türkei und die Schweiz. Das Verbot tritt heute um Mitternacht in Kraft. Reisen in und aus «roten Ländern» sind ausdrücklich untersagt, es sei denn, es liegt eine Genehmigung durch ein Sonderkomitee vor. Diejenigen, die aus den Ländern die sich auf der schwarzen Liste befinden zurückkehren, müssen sich in eine siebentägige Quarantäne begeben.

Von 5‘787 neuen Coronavirus-Fällen in der vergangenen Woche kamen 877 – das sind rund 15 Prozent der Infektionen – aus dem Ausland. Allein am Sonntag wurden 10 Prozent eines Fluges aus Miami positiv auf Covid getestet. Die Mehrheit der 17 positiv Getesteten stehen im Verdacht, die Omicron-Variante zu tragen. Das Gesundheitsministerium gab unterdessen bekannt, dass es 40 neue Omicron-Fälle entdeckt hat, was die Gesamtzahl der Fälle auf 175 erhöht. Schätzungen, die Bennett am Samstag vorgelegt wurden, sagten voraus, dass die Zahl der Omicron-Fälle in Israel in der nächsten Woche 400 bis 600 erreichen wird. 

Das Gesundheitsministerium verzeichnete am Montag 1‘004 neue Fälle, während der R-Wert auf 1,22 stieg, den höchsten Wert seit August. Die Zahl spiegelt die Daten der letzten 10 Tage wider. Ein Wert über Eins weist darauf hin, dass der Ausbruch zunimmt.

Ungefähr 59 Prozent der impfberechtigten Israelis sind vollständig geimpft, was bedeutet, dass sie innerhalb der letzten sechs Monate entweder eine Auffrischimpfung oder eine zweite Dosis erhalten haben. Weitere 9 Prozent erhielten vor mindestens sechs Monaten zwei Dosen und haben bisher keine Auffrischimpfung erhalten. Die 31 Prozent der berechtigten, jedoch nicht geimpften Israelis, machen 53 Prozent der Neuerkrankungen und 75 Prozent der schweren Fälle aus. Etwa 4,16 Millionen Israelis haben eine Auffrischimpfung erhalten.
 

DONNERSTAG, 16. Dezember 2021 

18.25 Uhr
Knesset in Quarantäne
Ein Mitglied des Schutzpersonals der Knesset wurde positiv auf die Omicron-Variante des Coronavirus getestet, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. 
Nach der Kontaktverfolgung wurden 21 Mitarbeiter des Schutzpersonals und Knesset-Mitglieder angewiesen, sich in Isolation zu begeben. Darunter befindet sich der Gesetzgeber des Vereinigten Tora-Judentums, Meir Porush. 

In einer Mädchenschule in Jerusalem wurden derweil 62 Schülerinnen und zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Es sei noch nicht klar, ob es sich bei einem der Fälle um die Omicron-Variante handelte, wie das Bildungsministerium mitteilte. Die gesamte Schule hat nun auf Fernunterricht umgestellt.

Am Mittwoch teilte Verteidigungsminister Benny Gantz in einer Erklärung mit, dass er sich in Quarantäne befinde, nachdem ein Mitarbeiter seines Personals positiv getestet worden war.  Der Test wird momentan sequenziert, da Bedenken bestehen, dass der Mitarbeiter ebenfalls mit Omikron infiziert sein könnte. Gantz wird in Isolation bleiben, bis die Sequenzierungsergebnisse des Mitarbeiters vorliegen.

Premierminister Naftali Bennett wurde am Mittwoch negativ auf Covid-19 getestet, nachdem ein Passagier, der mit ihm aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Israel reiste, positive getestet wurde.

Bennett wird am Mittwoch einen weiteren PCR-Abstrichtest durchführen, wie sein Büro mitteilte. Er wird gemäss dem Protokoll des Gesundheitsministeriums 72 Stunden lang unter Quarantäne gestellt und am Donnerstag einen dritten Test durchführen.
 

MITTWOCH, 15. Dezember 2021 

12.45 Uhr
Israel hinkt hinterher 
Obwohl Israel aufgrund seiner starken Impfkampagne weltweit als Covid-Erfolgsgeschichte gefeiert wurde, sind die Impfraten des Landes nun in Rückstand geraten. Nicht nur bei der Impfung von Kindern, sondern auch viele zuvor geimpfte Erwachsene lehnen momentan die Auffrischungsimpfung ab, und sind jetzt ungeschützt gegen das Virus.

Im vergleich zu Anderen Ländern wurde in Israel bisher ein deutlich geringerer Anteil von Kindern unter 12 Jahren geimpft. Das Land liegt nun hinter den Vereinigten Staaten, Kanada und China, die ebenfalls pädiatrische Impfstoffe eingeführt haben.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind am Samstag knapp über 58 Prozent der berechtigten Israelis über fünf Jahre vollständig geimpft, was bedeutet, dass sie drei Dosen erhalten haben oder sich innerhalb des sechsmonatigen Zeitfensters nach der zweiten Dosis befinden. Weitere 9,3 Prozent sind doppelt geimpft, haben aber mehr als sechs Monate verstreichen lassen, ohne eine Auffrischimpfung zu erhalten. 32,4 Prozent sind ungeimpft. Laut Professor Ran Balicer, Leiter eines Expertengremiums welches das Gesundheitsministerium berät, haben nun mehr als 40 Prozent der Israelis ein geringes Schutzniveau gegen die Omicron-Variante. Dies sagte er in einem Interview mit «Armeeradio» am Sonntag.

Seit Israel vor drei Wochen den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige zugelassen hat, haben von 1‘2 Millionen Kindern nur 110‘000 die Impfung erhalten. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage des «Israel Democracy Institute» hinkt die Unterstützung für die Impfung von Kindern gegen Covid unter Israelis im Alter von 25 bis 44 Jahren deutlich hinter dem Rest der Bevölkerung. Gerade diese Altersgruppe, hat am Häufigsten Kinder in dem Alter.

In einer Ansprache vor dem Kabinett im November, bezeichnete Premierminister Naftali Bennett die aktuelle Ausbreitung von Covid in Israel als «Kinderwelle». Er forderte Eltern auf, ihre Kinder zu impfen und erklärte, dass die Eltern «gerade diese kostbaren Tage ausnutzen sollten», denn «es wird uns nicht gelingen, Omicron für immer hinauszuzögern». 

DONNERSTAG, 09. Dezember 2021 

16.20 Uhr
Viele Neuinfektionen bei Kindern


Wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, steigt Israels Coronavirus-Infektionsrate am Donnerstag weiter an, wobei Kinder im Alter von 11 Jahren und jünger 52 Prozent der aktiven Fälle ausmachen.

Von den 5‘971 Fällen im Land sind 14 Prozent auf Kinder unter fünf Jahren zurückzuführen, während Kinder zwischen fünf und elf Jahren die anderen 38 Prozent ausmachen. Diese Altersgruppe erhielt im November die Erlaubnis zur ersten Impfung, jedoch gelten Zahlreiche immer noch als nicht geimpft.

Die R-Zahl – die durchschnittliche Zahl der Menschen, die jeder Coronavirus-Träger infiziert – stieg auf 1,09. Dies bedeutet, dass sich die Pandemie weiterhin ausbreitet.

 

Obwohl die Zahl nicht den erwarteten Infektionsanstieg nach den Hanukkah-Feiertagen widerspiegelt, verzeichnete Israel am Dienstag bereits die höchste Zahl neuer Covid-Fälle seit Oktober, mit 786 positiv Getesteten. Am Donnerstag sank die Zahl der Schwerkranken jedoch weiter auf 96 Personen, den niedrigsten Wert seit Juli. 54 Menschen sind an Beatmungsgeräte angeschlossen.

Angesichts der Ausbreitung, erwägt Premierminister Naftali Bennett Restriktionen für ungeimpfte Israelis einzuführen. In einem Gespräch mit Gesundheitsminister Nitzan Horowitz wurde beschlossen, die Durchsetzung der israelischen «Green Pass» Bestimmungen zu verstärken und ungeimpfte Personen vermehrt von Aktivitäten auszuschliessen. Der Plan sieht ebenfalls sofortige Geldstrafen für Verstösse vor.

Während der Diskussion überraschte Bennett seine Kollegen im Corona-Kabinett mit zwei unerwarteten Einschränkungen: zum einen, einen Lockdown für Ungeimpfte, zum anderen, eine Totalschliessung des Ben-Gurion International Airport. Bennetts Forderungen stiessen auf Widerstand, da Kabinettsmitglieder die Beschränkungen für ungerechtfertigt hielten. Ebenfalls müsse Bennett beweisen, dass diese Schritte notwendig sind, bevor sie vom obersten Gerichtshof genehmigt werden können.

DONNERSTAG, 02. Dezember 2021 

9.15 Uhr
Empfehlungen für Impfmandate in Israel und Europa
Israels Coronavirus-Beauftragter Professor Salman Zarka sagte in einem Radiointerview am Mittwoch, dass das Land angesichts der Bedrohung durch die Omikron-Variante ein Impfstoffmandat in Betracht ziehen sollte.

«Im Moment ist der Ansatz in Israel meiner Meinung nach, ein Ansatz, der nachlässiger und inklusiver ist und den Menschen mehr Zeit lässt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – und das hat seinen Preis», sagte er gegenüber 103FM Radio.

Zarka hatte sich zuvor gegen die Einführung einer Impfpflicht ausgesprochen, aber sagte, dass er seine Meinung aufgrund des Aufkommens der neuen Variante geänderte habe. Er betonte jedoch, dass dies seine eigene Meinung sei und nicht die offizielle Position des Gesundheitsministeriums oder der Regierung widerspiegele. «Vor einer Woche war die fünfte Welle vielleicht unsicher, heute habe ich mehr Angst», sagte Zarka. «Die neue Variante, die in Israel angekommen ist und sich weltweit verbreitet, ist sehr beunruhigend.»

Die Angst vor der neuen Omikron-Variante hat nicht nur eine Welle neuer Beschränkungen in Israel, sondern auch weltweit Bedenken ausgelöst.

Am Dienstag sagte der angehende Bundeskanzler Olaf Scholz der Bild-Zeitung, er werde für eine Impfpflicht in Deutschland werben, die ab Februar 2022 in Kraft treten soll. Berichten in Deutschland zufolge, sprach sich Scholz auch für Einschränkungen für Nicht-Geimpfte aus, denen unter anderem, der Zutritt zu machen Geschäften verwehrt werden könnte.

Griechenland kündigte ebenfalls neue Massnahmen an, beispielsweise eine Impfpflicht für Personen ab 60 Jahren. Wer sich weigert, muss ab dem 16. Januar mit einer Geldstrafe von 100 Euro rechnen. Bis heute sind etwa 63 Prozent der 11 Millionen Einwohner Griechenlands vollständig geimpft.

Die Ankündigungen aus Deutschland und Griechenland erfolgen dicht an Österreichs Entscheidung, als erstes Land per Gesetz ein Impfmandat für seine Bürger zu erlassen. Das Mandat soll am 1. Februar in Kraft treten, jedoch muss es noch im Parlament verabschiedet werden.

Der österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg sagte: «Wir haben es nicht geschafft, genug Leute zum Impfen zu bewegen. Es tut mir weh, dass wir solche Schritte unternehmen müssen.» Wer entschliesst, sich nicht impfen zu lassen, muss laut der Website des Österreichischen Rundfunks (ORF) mit einer Geldstrafe rechnen.

DIENSTAG, 30. November 2021 

16.05 Uhr
Moderna zweifelt an Wirksamkeit 
Laut Chef des Arzneimittelherstellers Moderna, werden die bisherigen Covid-19-Impfstoffe wahrscheinlich nicht so wirksam gegen die Omikron-Variante des Coronavirus sein wie  zuvor. Die Aussage löste an den Finanzmärkten erneut Besorgnis über den Verlauf der Pandemie aus.

«Ich glaube, es gibt keine Welt, in der [die Effektivität] auf dem gleichen Niveau bleibt … wie es mit Delta der Fall war», sagte Stéphane Bancel der Financial Times in einem Interview am Hauptsitz des Unternehmens in Cambridge, Massachusetts. (Times) Die Impfresistenz könnte zu mehr Krankheiten und Krankenhausaufenthalten führen und die Dauer Pandemie verlängern. Bancel fügte hinzu, dass die hohe Anzahl von Mutationen am Spike-Protein bedeutet, dass es wahrscheinlich sei, dass die aktuellen Impfstoffe verändert werden müssen um weiterhin erfolgreich eine Infektion abzuwehren. Das Virus kann Mithilfe des Spike-Proteins menschliche Zellen zu infizieren.

Bancel hatte zuvor auf CNBC gesagt, dass es Monate dauern könnte, bis mit dem Versand eines Impfstoffs gegen Omicron begonnen werden kann. 

Die Angst vor der neuen Variante hat trotz fehlender Informationen über ihre Schwere bereits in vielen Ländern zu Verzögerungen bei wirtschaftlichen Wiedereröffnungsplänen und zur Wiederauferlegung einiger Reise- und Bewegungsbeschränkungen geführt. 

FREITAG, 25.November 2021

14.25 Uhr
Neue Variante aus Südafrika 
Forscher haben in Südafrika eine neue Coronavirus-Variante entdeckt. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen, nicht nur hoch ansteckend ist, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte.

Das südafrikanische Institut für Ansteckende Krankheiten NICD teilte am Donnerstag mit, es seien in Südafrika 22 Fälle der neuen Variante B.1.1.529 nachgewiesen worden. Mit mehr Fällen sei im Zuge der laufenden Genomanalysen zu rechnen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in einer Erklärung, dass sie «in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten vorschlägt, die Notbremse zu ziehen, um den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika einzustellen».

Israel hat bereits mindesten einen Fall der neuen Mutation identifiziert, was Premierminister Naftali Bennett bereits am Freitag dazu veranlasste, ein Einreiseverbot aus den meisten afrikanischen Ländern anzukündigen. Er warnte, dass das Land am Rande des Notstandes stehe. Nach einem Treffen mit hochrangigen Gesundheitsbeamten, sagte Bennett, die neue Variante sei hoch ansteckend und verbreite sich viel schneller als die Delta-Variante. «In den kommenden Tagen wird sich unser Wissen sehr schnell erweitern, [und] wir werden wissen, ob die Variante die Immunität wirklich durchbricht, mit welcher Geschwindigkeit, ob sie tödlicher ist, wie sie sich auf Kinder auswirkt und so weiter».

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurde ein Passagier der aus Malawi zurückgekehrte, mit der neuen Variante diagnostiziert. Zudem vermutet das Ministerium, dass sich möglicherweise zwei weitere Passagiere mit der neuen Mutation infiziert haben. Die beiden wurden unter Quarantäne gestellt, da sie noch auf ihre Testergebnisse warten.
 

DONNERSTAG, 25. November 2021 

10.00 Uhr
Kommt die fünfte Welle doch noch?
Das Expertengremium das die israelische Regierung in Sachen Covid-19 berät, ist der Ansicht, dass angesichts nachlassender Impfstoffwirksamkeit eine neue Infektionswelle am Horizont steht. Die Impfkampagne der Kinder allein sei nicht ausreichend, um die Pandemie zu stoppen.

Das Gremium riet dem Coronavirus-Kabinett weitere Beschränkungen zu erlassen, auch weil die Impfung der Kinder erst nach einiger Zeit Wirksamkeit zeigen wird. Zu den Vorschlägen gehört ebenfalls ein weiterer Test für Reisende der drei bis fünf Tage nach ihrer Ankunft in Israel durchgeführt werden soll.

In einer Coronavirus-Kabinettsitzung am Dienstag forderte Premierminister Naftali Bennett die Beamten auf, nach der bevorstehenden Hanukkah-Pause mit der Planung einer Antigen-Testkampagne für Schulen zu beginnen. Die Minister beschlossen zudem, dass bestehende Beschränkungen für Innenräume um weitere zwei Wochen verlängert werden sollen.

Professor Eran Segal vom Weizmann-Institut hielt am Dienstag vor dem Coronavirus-Kabinett eine Präsentation, in der er argumentierte, dass die Immunität seit November gesunken sei, was sich in steigenden Zahlen der positiven Fälle widerspiegele. Zu den Gründen für den Anstieg der R-Zahl gehören laut Segal die nachlassende Durchsetzung der Restriktionen, eine Zunahme der Ansteckung bei Kindern und eine Abnahme der Immunität in der Bevölkerung. Jedoch raten die Experten zum jetzigen Zeitpunkt davon ab, kürzlich aufgehobene Beschränkungen wieder einzuführen. Sie betonten, wie wichtig es sei, während Chanukka Beschränkungen durchzusetzen, insbesondere bei Aktivitäten die sich an Kinder richten.

Am Montag tagte ebenfalls das Expertengremium das die Regierung zum Coronavirus berät. Wie ein Bericht der Diskussion zeigt, befürchten auch sie eine weitere Welle. «Im Moment gibt es noch keine eindeutigen Hinweise auf einen signifikanten Ausbruch, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass er auftreten wird», heisst es in dem Bericht, welcher auf die Tatsache verwiest, dass ein Drittel der Bevölkerung ungeschützt bleibt. Dies bezieht sich auf 670‘000 ungeimpfte Israelis, mehr als eine Million Menschen, die die Auffrischimpfung nicht erhalten haben, und Kinder unter 12 Jahren.

Das von den Forschern prognostizierte Worst-Case-Szenario wären bis Ende Dezember täglich 2‘500 neue bestätigte Fälle, wenn die aktuelle Infektionsrate unvermindert anhält. Das wahrscheinlichste Szenario wäre jedoch ein täglicher Anstieg um 1‘600 Fälle.
 

MONTAG, 22. November 2021 

10.35 Uhr
Millionen Kinder könnten geimpft werden 
Vor einer Woche entschied das israelische Gesundheitsministerium, dass der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer auch Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren verabreicht werden darf. Im Zuge dieser Entscheidung, könnten nun in Israel gut eine Million Fünf- bis Elfjährige die Impfung erhalten.

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett betonte, dass die Impfstoffe für Kinder effektiv und sicher seien. Er sagte ein Sohn werde unter den ersten Kindern sein, die den Impfstoff erhalten. Die selbe Bereitschaft erwarte er von allen israelischen Eltern. Bennet verwies auf den Anstieg der Infektionsraten in vielen Europäischen Ländern, der mittlerweile auch in Israel zu beobachten sei. Bennett sagte, er werde alles dafür tun, dass das Land offen und sicher bleibt, aus welchen Grund mit keinen Erleichterungen der Restriktionen zu rechnen sei. 

Seit zwei Monaten geht Zahl der Neuinfektionen in Israel stetig zurück. Am Sonntag meldete das Gesundheitsministerium 230 Neuinfektionen, jedoch warnen Experten vor einem beginnenden Neuanstieg der Infektionsfälle in Israel. (Blick)
 

DONNERSTAG, 18. November 2021 

9.20 Uhr
Was kann Europa von Israel lernen?


Grosse Teile Europas erleben derzeit einen massiven Anstieg der Covid-19 Infektionszahlen. Dies hat eine Reihe von Ländern bereits dazu veranlasst, erneut Restriktionen und weitere Einschränkungen einzuführen. Können diese Länder etwas aus Israels Erfahrungen lernen, da dort bereits im Sommer eine neue Welle begann, und sich das Leben jetzt fast wieder normalisiert hat?

Die vierte Welle in Israel begann im Juli und wurde stark von der Delta-Variante angefeuert. Zu diesem Zeitpunkt hatten die meisten Israelis zwei Impfdosen erhalten, aber die Wirksamkeit der Dosen liess bereits langsam nach. Da Israel als eines der ersten Länder eine massive und zügige Impfkampagne begonnen hatte, wurde dort auch frühzeitig der nachlassende Schutz der Impfstoffe deutlich.

Die nachlassende Immunität nach etwa 6 Monaten, führte zu einem Anstieg schwerwiegender Coronavirus-Fälle bei geimpften Israelis. Israels Gesundheitsbehörden beschlossen daraufhin, eine dritte Dosis des Impfstoffs zunächst für Israelis ab 60 und später allen ab 12 Jahren anzubieten. Drei Wochen nach Beginn der Booster-Kampagne war eine deutliche Veränderung in den Daten erkennbar. Die Zahl der neuen Fälle bei Geimpften begann zu sinken. Im Gegensatz dazu stellten die Ungeimpften die Mehrheit der schweren Fälle dar, obwohl sie nur 15 Prozent der Impfberechtigten ausmachten.

Der aktuelle Anstieg der europäischen Infektionsraten kann vermutlich auf eine Kombination aus der Delta-Variante und nachlassender Immunität zurückzuführt werden.

 Norwegen beispielsweise, hatte bisher nur Personen ab 65 Jahren eine dritte Dosis verabreicht. Nun bereitet sich das Land darauf vor, die Impfung allen ab 18 Jahren anzubieten, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Ab dem 1. Dezember wird Italien Personen über 40 eine dritte Dosis anbieten. Am Montag sagten britische Beamte, die Regierung werde ihre Booster-Shot-Kampagne auf Menschen zwischen 40 und 49 Jahren ausweiten.

Professor Eyal Leshem, der Direktor des Zentrums für Reisemedizin und Tropenkrankheiten am Sheba Medical Center bei Tel Aviv, sagte, die wichtigste Lehre, die Europäer aus Israels Erfahrungen ziehen können, ist, dass der Schutz durch den Impfstoff nachlässt. Länder mit hohen Impfraten «konnten möglicherweise die aktuelle Infektionswelle verhindern, indem sie die Auffrischimpfung der gesamten Bevölkerung angeboten haben, anstatt sich auf ältere Menschen zu konzentrieren».

DONNERSTAG, 11. November 2021 

8.45 Uhr
Ein kaputtes System 
Israel vertraut weiterhin auf Ehrlichkeit, wenn es darum geht, ausländischen Staatsbürgern die Einreise in das Land zu gewähren. Passagiere müssen lediglich selbst bestätigen, dass sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind und bei der Einreise keine Dokumente vorweisen.  

Eine Stunde nachdem Haaretz am Dienstag einen Artikel über die laxe Umsetzung der Einreisebestimmungen für Touristen veröffentlicht hatte, wurde die Online-Einreiseerklärung des Gesundheitsministeriums für Passagiere, die nach Israel fliegen, aufgrund eines «technischen Problems» geschlossen. Nach der Rückkehr der Einreiseerklärung änderte sich das System jedoch nicht – ausländische Bürger müssen lediglich ihre Impfdaten online eingeben. Nach erfolgreichem Ausfüllen des Formulars können sie sich sofort eine Einreiseerlaubnis und einen «Grünen Pass» herunterladen, der ihnen den Zugang zu öffentlichen Räumen wie Restaurants ermöglicht.

Eine weitere Besorgnis sei, dass es keine Möglichkeit gibt um festzustellen, dass ein Tourist sich im Land befindet während sein Impfstatus ausläuft.  Das Gesundheitsministerium hatte ursprünglich empfohlen, dass Touristen während ihres gesamten Aufenthalts in Israel «vollständig geimpft» sein müssen. Aber so wie es aussieht, ist es unmöglich zu überprüfen, ob die Letzte Impfung mehr als 6 Monate zurückliegt während sich eine Person im Land befindet. 

Das Online-Eintrittssystem wurde am 1. November eingeführt, nachdem Israel zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie im März 2020 seine Türen für Touristen und andere ausländische Besucher öffnete.
 

DIENSTAG, 07. November 2021 

7.45 Uhr
Online-Debatte abgesagt 
Das israelische Gesundheitsministerium kündigte am Montag an, dass die Online-diskussion über die Impfung von Kindern gegen das Coronavirus nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Es wird befürchtet, dass der «gewalttätige Diskurs, die Diskussion beeinflussen könnte».

Stattdessen, sollen im Anschluss and die Debatte, die Schlussfolgerungen um die Zulassung des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs für Fünf- bis Elfjährige, veröffentlicht werden. Die Diskussion ist für Mittwoch geplant.

Die Leiterin des öffentlichen Gesundheitsdienstes des Gesundheitsministeriums, Sharon Alroy-Preis, erklärte in der letzten Diskussionsrunde, dass Israel nicht die Absicht habe, Eltern zu zwingen ihre Kinder zu impfen. Alroy-Preis selbst steht nun unter Polizeischutz, nachdem sie als ausgesprochene Befürworterin der Impfung von Kindern, Drohungen von Impfgegnern ausgesetzt wurde.

Ebenfalls am Montag kritisierten Beamte des Gesundheitsministeriums die Kabinettsentscheidung, Touristengruppen aus Ländern mit niedrigen Infektionsraten nach Israel zu lassen, auch wenn diese noch keine Auffrischimpfung erhalten haben.

Laut Quellen des Ministeriums befürworteten weder Beamte des Gesundheits- noch des Nationalen Sicherheitsrats die Entscheidung, die Kriterien für die Einreise in das Land auszuweiten. 

Inmitten der israelischen Booster-Impf-Kampagne befindet sich die vierte Coronavirus-Welle auf dem Rückzug. Das Gesundheitsministerium meldete am Montag 162 schwere Fälle, den niedrigsten Wert seit Ende Juli. Von den schweren Fällen befinden sich 118 in einem kritischen Zustand, darunter sind 105 an Beatmungsgeräte angeschlossen.
 

FREITAG, 05. November 2021 

9.20 Uhr
Online Debatte zur Impfung von Kindern 
Bei einer Anhörung des Gesundheitsministeriums am Donnerstag sagte der Direktor des Israelischen Gesundheitsdienstes, dass Israel nicht versuche «jemanden zu zwingen oder zu drängen» seine Kinder gegen Covid zu impfen, bevor eine offizielle Entscheidung über die Ausweitung der Impfung auf Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren getroffen werde.

Die Anhörungen des öffentlichen Gesundheitsministeriums finden auf Zoom statt und werden live in den sozialen Medien und auf der Website des Gesundheitsministeriums übertragen. Sie folgen dicht auf die Entscheidung der FDA den Impfstoff für die selbe Altersgruppe zu genehmigen.

Die Anhörung besteht aus drei Teilen: Erklärungen von Medizinern zum Impfen von Kindern; eine öffentliche Diskussion, einschliesslich unterschiedlicher Ansichten zu Impfungen; und eine Frage-und-Antwort-Runde mit dem Expertengremium bestehend aus Fragen des Publikums.

Während des ersten Teils der Anhörung am Donnerstag stellten Vertreter von Pfizer die Impfstoffe vor und erklärten deren Verabreichung an Kinder, auch Vertreter des Gesundheitsministeriums sprachen, darunter Doktor Alroy-Preis. Im zweiten Teil der Anhörung werden 20 Personen sprechen und den Mitgliedern des Epidemie-Managementteams ihre Ansichten darlegen. Die Referenten wurden in einem Losverfahren ausgewählt und jeder Redner hat drei Minuten Zeit, um seine Positionen zu präsentieren.
Dies ist die erste öffentliche Diskussion dieses Gremiums. Die Entscheidung eine öffentliche Diskussion abzuhalten, wurde von ähnlichen Diskussionen der FDA inspiriert.

Die Liveübertragung der Diskussion soll Transparenz schaffen und Vertrauen in den Impfstoff und in die Kampagne stärken. Zahlreiche Beamte im Gesundheitssystem sind jedoch skeptisch, ob der Schritt sein Ziel erreichen wird.

Einige Mitglieder des Beratungsforums äusserten bei einer Sitzung vor zwei Wochen Vorbehalte gegen die Übertragung der Anhörung, da diese bereits transparent genug seien. Die Protokolle ihrer Diskussionen werden einige Tage nach den Treffen auf der Website des Ministeriums veröffentlicht und enthalten die Namen der Redner und ihre Bemerkungen. Die Mitglieder des Forums befürchteten auch, dass die öffentliche Debatte die Angriffe und Bedrohungen verstärken würden, denen sie bereits ausgesetzt seien.  

MONTAG, 01. November 2021 

10.55 Uhr
Geringe Infektionsraten in Schulen 
Die Zahl der Schulkinder die sich mit Covid-19 infizieren ist in den letzten zwei Wochen um über 50 Prozent zurückgegangen. Bei den Lehrkräften ist der Rückgang noch deutlicher zu beobachten, wie Daten des Israelischen Gesundheitsministeriums zeigen.

Krankenhäuser in Israel behandeln derzeit 223 Covid-19-Patienten die sich in einem kritischen Zustand befinden. Von diesen müssen 133 beatmet werden. Insgesamt sind in Israel 8‘085 Menschen an dem Coronavirus gestorben. 3‘943 Millionen Menschen in Israel haben bereits ihre Dritte Auffrischungsimpfung bekommen. 

Am Freitag erteilte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) eine Notfallzulassung für einen Pfizer-Impfstoff in reduzierter Dosierung für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Sie sollen zwei Dosen im Abstand von zwei Wochen erhalten. Jede Dosis enthält ein Drittel der Impfstoffmenge, die Erwachsenen verabreicht wird. Doktor Peter Marks, der führende Impfstoffbeamte der FDA, sagte, dass die Zulassung des Impfstoffes für Kinder bis zu 5 Jahren innerhalb weniger Monate erteilt werden könnte.

Die erste Debatte in Israel über die Impfung von Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren, welche vom Gesundheitsministerium geleitet wird, ist für Donnerstag geplant und wird live übertragen. Auch das Publikum kann Fragen an das Expertengremium stellen. Die Referenten werden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, vertreten jedoch unterschiedliche Anliegen – wie die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs – sowie unterschiedliche Positionen zu diesem Thema, einschliesslich der Impfzögerlichkeit der Bevölkerung. Wer an der Debatte teilnehmen möchte, kann sich bis Dienstag bewerben.

In der Diskussion wird jedoch keine Entscheidung getroffen werden, sondern in einer gesonderten Diskussion, die voraussichtlich nicht übertragen wird.

FREITAG, 29. Oktober 2021 

11.35 Uhr
Neue Sanktionen für Touristen 
Da Israel in den kommenden Tagen seine Grenzen für geimpfte Touristen öffnet, hat das Gesundheitsministerium eine Reihe potenzieller Sanktionen empfohlen, welche die Ausbreitung des Coronavirus durch aus dem Ausland kommende Personen eindämmen sollen. Premierminister Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz haben kürzlich eine neue Richtlinie verabschiedet, die es vollständig geimpften Touristen erlaubt, ab dem 1. November nach Israel einzureisen. 

Den vom Ministerium empfohlenen Sanktionen zufolge, wird Ausländern, die gegen die obligatorische Quarantäne verstossen, die Einreise nach Israel für drei Jahre verboten, während ein infizierter Ausländer, der den Aufenthalt in einem Quarantänehotel verweigert, oder die Isolation verlässt, für fünf Jahre auf die «schwarze Liste» gesetzt wird.

Das Ministerium empfahl auch, dass jeder Ausländer der mit gefälschten Dokumenten, wie etwa Impfnachweisen, nach Israel eingereist ist oder dies versucht hat, für fünf Jahre das Land nicht betreten darf. Dies soll auch für diejenigen gelten, die sich nach der Impfung oder Genesung länger als 180 Tage in Israel aufhalten.

Nach dem ursprünglichen Plan der Regierung gelten Touristen als vollständig geimpft, wenn sie die zweite Dosis des Pfizer-BioNTech-Impfstoffs mindestens sieben Tage  vor der Einreise erhalten haben, die zweite Dosis der Impfstoffe Moderna, AstraZeneca, Sinovac oder Sinopharm mindestens 14 Tage zuvor erhalten haben, mindestens 14 Tage zuvor eine Dosis des Janssen-Impfstoffs von Johnson & Johnson erhalten haben und das Land innerhalb von 180 Tagen verlassen. Als vollständig geimpft gelten ebenfalls Personen die mindestens sieben Tage zuvor eine Auffrischimpfung von Pfizer-BioNTech erhalten haben oder mindestens 14 Tage zuvor eine dritte Dosis des Impfstoffs Moderna, AstraZeneca, Sinovac oder Johnson & Johnsons Janssen erhalten haben. Dies gilt ebenfalls für Genesene die mindestens 11 Tage zuvor einen negativen Testnachweis vorgelegt haben oder Genesene die mindestens eine Dosis eines von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffs erhalten haben.

Am Mittwoch aktualisierte Israel diese Kriterien, um Touristen ab dem 15. November welche den russischen Impfstoff Sputnik-V erhalten haben, ins Land zu lassen, sofern sie einen Antikörpertest vorlegen. Die Ankündigung erfolgte nach einem Treffen zwischen Bennett und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am vergangenen Wochenende in Sotschi.

Gesundheitsbeamte hatten ursprünglich empfohlen, die Anerkennung des russischen Impfstoffs nach der Ankunft des neuen Covid-19-Unterstamms namens AY.4.2 in Israel aufzuschieben, und dass die Entscheidung, mit Sputnik-V geimpfte Touristen ins Land zu lassen, das Ergebnis Drucks durch russische Beamte gewesen sei.

MITTWOCH, 27. Oktober 2021 

9.15 Uhr
Debatte um Impfungen für Kinder 
In Israel debattieren Experten für die öffentliche Gesundheit inwieweit Eltern ermutigt werden sollten, ihre Kinder gegen Covid-19 impfen zu lassen. Jüngst sind die Infektionen im Land zurückgegangen und auch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA), diskutiert die Genehmigung von Impfungen für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren.

Die FDA traf sich am Dienstag, um zu erwägen, ob die Impfung von Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mit einer niedrigeren Dosierung als für Personen ab 12 Jahren zugelassen werden sollte. Wenn in den USA und dann in Israel Impfungen für jüngere Kinder zugelassen werden, könnten potenziell etwa 1 Million weitere Israelis geimpft werden – etwa 11 Prozent der Bevölkerung.

Die Impfung von Kindern vor dem Eintritt in den Kindergarten hätte mehrere Vorteile, beispielsweise in Bezug auf die allgemeine Immunität der Öffentlichkeit. Jedoch stellen sich ebenfalls Fragen zur Notwendigkeit, den Impfstoff unmittelbar nach seiner Zulassung zu verabreichen, sowohl auch, wie man die Impfung so junger Kinder an die Öffentlichkeit herangetragen werden kann. Entscheidungsträger müssen zwischen einer entschlossenen und schnellen Kampagne oder einem langsameren abgewogenen Prozess wählen. Das erste Treffen der Coronavirus-Task Force des Landes zu diesem Thema wird voraussichtlich nächste Woche stattfinden, nachdem die FDA diese Woche ihre Zustimmung kundgibt.

Die geringe Infektionsrate in Israel gibt Medizinern nun Zeit, über ihre nächsten Empfehlungen nachzudenken und ein längerer Untersuchungsprozess wird vermutlich positive Auswirkungen auf das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem haben. Was den Prozess jedoch beschleunigen könnte, ist der Druck von Premierminister Naftali Bennett und anderen politischen Figuren, Kinder so schnell wie möglich zu impfen. Die Gesundheitsversorgungsorganisationen haben noch keine offizielle Anweisung erhalten, aber sie bereiten sich darauf vor, Kinder bei Bedarf bald möglichst zu impfen.
Von Beginn der Pandemie bis Mitte dieses Monats wurden 2‘660 Kinder mit Covid ins Krankenhaus eingeliefert. Von dieser Zahl befanden sich 398 in einem mittelschweren, schweren oder kritischen Zustand. Dem Knesset-Ausschuss für die Rechte des Kindes wurden diesen Monat Daten vorgelegt, aus denen hervorgeht, dass 31 Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen waren und sich in einem ernsthaften oder kritischen Zustand befanden – drei sind verstorben.

Während die meisten mit dem Virus infizierten Kinder leichte Symptome aufwiesen, sind auch die Auswirkungen von «langem Covid» Teil der Debatte. Dies beinhaltet verschiedene Symptome wie Nerven- und Lungenschäden sowie Probleme des Verdauungssystems.
 

MITTWOCH, 13. Oktober 2021 

9.55 Uhr
Skepsis gegenüber Regeneron 
Das israelische Gesundheitssystem hatte mit diesem Szenario nicht gerechnet: Viele gefährdete Covid-Patienten die für eine Behandlung mit dem Medikament Regeneron in Frage kommen, weigern sich dieses zu nehmen. Seit dem 23 September wurde es nur 256 Patienten verabreicht, während 291 die Behandlung ablehnten.

Das Medikament wird intravenös verabreicht und reduziert laut Studien das Risiko einer schweren Erkrankung erheblich, wenn es innerhalb von 72 Stunden nach einer Infektion verabreicht wird. Regeneron machte letztes Jahr Schlagzeilen, als es dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verabreicht wurde, nachdem er mit Covid-19 diagnostiziert wurde. Ungefähr einen Monat später wurde es von der «FDA» für den Notfallgebrauch zugelassen.

Das Gesundheitsministerium bezeichnete die teuren Medikamente als begrenztes nationales Gut und befürchtete eine zu hohe Nachfrage, insbesondere von Patienten, die den Kriterien für eine Behandlung nicht entsprechen. Letztendlich fiel die Nachfrage jedoch sehr gering aus, und die HMOs müssen Patienten überzeugen ein möglicherweise lebensrettendes Medikament einzunehmen. Zu den Verweigerern gehören viele nicht geimpfte, die ebenfalls ein höheres Risiko für schwere Erkrankungen haben.

Seit der Zulassung, zeigte eine im «New England Journal of Medicine» veröffentlichte Studie, dass das Medikament eine Wirksamkeit von 81 Prozent bei der Vorbeugung symptomatischer Erkrankungen und 66 Prozent bei der Vorbeugung einer Ansteckung bei Personen, die mit infizierten zusammen Leben, Wirksamkeit zeigt. Darüber hinaus war die Dauer der Symptome bei den Infizierten um die Hälfte kürzer als bei denen, die das Medikament nicht erhielten.

 

DONNERSTAG, 07. Oktober 2021 

9.05 Uhr
Lockerung mit technischem Fauxpas 
Die Israelische Regierung hat am Mittwoch einige Coronavirus-Restriktionen aufgehoben, da Anzeichen dafür vorliegen, dass die jüngste Infektionswelle stetig zurückgeht.

Der «Green Pass» – Israels Impfnachweis – wird bei Outdoor-Attraktionen nicht mehr benötigt. Darüber hinaus ist das Betreten von Bibliotheken und der Besuch von Museen ohne den Pass erlaubt. Ab dem 11. Oktober wird der Pass ebenfalls nicht mehr in Restaurants mit Aussenbereichen oder Hallenbädern erforderlich sein.

Am Mittwoch meldete Israel die niedrigste Zahl von Covid-Todesfällen und schweren Coronavirus-Fällen seit Monaten, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigten. Laut dem Ministerium befanden sich am Mittwoch 487 Menschen in einem ernsten Zustand, von denen 190 an Beatmungsgeräte angeschlossen sind. Dies ist die niedrigste Zahl schwerwiegender Fälle seit Mitte August. Ungeimpfte Israelis, die etwa 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, machen 75 Prozent der schwerwiegenden Covid-Fälle aus.

Technische Probleme verhinderten jedoch die zügige Umsetzung der neuen Politik und aufgrund von Problemen bei der Ausstellung der neuen Pässe, werden die alten weiterhin für die nächsten zwei Wochen gelten. 

Es wurde erwartet, dass am Sonntag etwa 1,9 Millionen Israelis ihre Berechtigung für den Grünen Pass verlieren würden, aber nur wenige Stunden nach Inkrafttreten des neuen Passes stürzte die App des Gesundheitsministeriums aufgrund des starken Verkehrs ab.
Das Gesundheitsministerium sagte, dass mehr Arbeit erforderlich sei, um sicherzustellen, dass diejenigen, die Anspruch auf den Pass haben, diesen erhalten, und auch Geschäftsinhabern und weitere Bürger bräuchten zusätzliche Zeit, sich an die neuen Richtlinien anzupassen.
 

MONTAG, 04. Oktober 2021 

10.30 Uhr
Israel redefiniert das Impfzertifikat 
Am Sonntag begann Israel als erstes Land Weltweit, doppelt geimpften Bürgern die ihre zweite Impfdosis vor mehr als sechs Monaten erhalten hatten, den Impfausweis nicht mehr auszustellen. Dieser Schritt spiegelt eine wachsende Anerkennung wider, dass die Immunität durch Impfstoffe mit der Zeit schwindet und Auffrischimpfungen nötig sind, um ein hohes Schutzniveau gegen Covid-19 aufrechtzuerhalten.

Die neue Richtlinie wird dazu führen, dass mehr als eine Million Israelis ihren Grünen Pass verlieren. Und zwar die, die vor mehr als sechs Monaten ihre zweite Dosis, jedoch bisher noch nicht die dritte Impfung erhalten haben. Der Verlust des Grünen Passes wird dazu führen, dass sie nicht mehr in vollem Umfang an sozialen Aktivitäten und Veranstaltungen teilnehmen können.

Laut Davidovitch, der Direktor der School of Public Health an der Ben-Gurion-Universität, ist der Grüne Pass «weder eine Belohnung, noch eine Strafe», sondern eher eine Massnahme der öffentlichen Gesundheit, die auf klinischen Überlegungen und epidemiologische Daten beruht.

Israel ändert seine Impf-Politik früher als andere Länder, weil es bereits früher (letzten Dezember) mit den Impfungen begonnen hat und genug Zeit vergangen ist, «um einen starken Anstieg der Infektionsraten zu beobachten», erklärte Davidovitch.

Eine gemeinsame Studie des Technion – Israel Institute of Technology, Haifa und KSM – des Maccabi Research and Innovation Centers ergab, dass etwa sechs Monate nachdem jemand die zweite Dosis erhalten hat, die Wirksamkeit bei der Reduzierung der Viruslast nachlässt. Eine dritte Dosis jedoch, senkt die Viruslast um den Faktor vier und stellt damit die Wirksamkeit des Impfstoffs wieder auf den Stand kurz nach der zweiten Dosis.

Schlüsselkennzahlen deuten darauf hin, dass die aktuelle Coronavirus-Infektionswelle in Israel rückläufig ist, wobei Ungeimpfte fast alle schweren Infektionen und Todesfälle des Landes ausmachen.
 

DONNERSTAG, 30. September 2021 

9.40 Uhr
Pandemie der Ungeimpften 
Ungeimpfte Erwachsene machen nun die Mehrheit der schwerwiegenden Covid-19-Fälle und Todesfälle in Israel aus. Mehr als sechs von zehn neuen Fällen die am Dienstag registriert wurden, stehen mit dieser Gruppe in Verbindung. Etwa 15 Prozent der Impfberechtigten Israelis über 12 Jahre (etwa 1‘105‘000 Menschen) sind noch ungeimpft. Von dieser Gruppe sind 10 Prozent (755‘000 Menschen) über 20 Jahre alt und machen fast alle schwerwiegenden Fälle und Todesfälle im Land aus.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums, waren 63 Prozent der 57 neuen ernsthaften Fällen am Dienstag ungeimpft, während 12 Prozent zwei Impfungen und neun eine Auffrischimpfung erhalten hatten. Insgesamt befinden sich momentan 644 Patienten in einem ernstem Zustand, von denen 472 (73 Prozent) ungeimpft sind; 123 Patienten zwei Spritzen erhalten hatten, und  49 eine Auffrischimpfung.

Der grösste gemeinsame Nenner schwerkranker Patienten die derzeit Israels Coronavirus-Stationen und Intensivstationen besetzen, ist, dass sie nicht gegen Covid geimpft sind. Die meisten von ihnen stammen aus den rund 240‘000 ungeimpften Israelis im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Ein kleinerer Teil der schwerkranken Patienten stammt von den 400‘000 ungeimpften Menschen zwischen 20 und 40 Jahren.

In der vergangenen Woche sind 129 Israelis an Covid gestorben. 65 Prozent waren nicht geimpft, 26 Prozent teilweise geimpft (ein oder zwei Dosen) und 8 Prozent wurden vollständig, und mit einer Auffrischimpfung geimpft.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums für die vergangene Woche, lag die Sterblichkeitsrate bei ungeimpften Personen über 60 Jahren bei 6,3 je 100‘000, verglichen mit den 1,3 bei doppelt geimpften Personen und 0,1 bei denen, die eine Auffrischimpfung erhalten hatten. 
Bei den unter 60-Jährigen gab es 0,04 Todesfälle pro 100.000 bei Ungeimpften, 0,02 bei Doppelgeimpften, 0,01 bei denen, die eine Auffrischimpfung erhalten hatten. 
 

MITTWOCH, 29. September 2021 

10.00 Uhr
Verlängerung des Pass-Systems
Zwischen einer halben und einer Million Israelis werden in den kommenden Tagen geimpft, da Israels «Grünes Pass-System» am 1. Oktober nach neuen Vorschriften erneuert werden soll.

«Massenimpfungen werden zum Einbrechen der R-Zahl führen», sagte ein hochrangigeer Beamter mit Blick auf den Infektionskoeffizienten – die Anzahl der Menschen, die jeder Infizierte durchschnittlich ansteckt. Die Äusserungen kommen einen Tag nachdem Premierminister Naftali Bennett Entgegen der Meinung von Gesundheitsexperten, Restriktionen weiter lockerte, mit der Begründung, dass sie «nicht das vollständige Bild sehen».

Nach Schätzungen des Beamten nähert sich Israel dem Ende seiner jüngsten Infektionswelle die im August, beflügelt durch die hochansteckende Delta-Variante, begann.
Bennett beschloss, den grünen Pass nur für diejenigen zu verlängern, die ab dem 1. Oktober die dritte Impfung des Coronavirus-Impfstoffs erhalten haben, oder für diejenigen, die in den letzten sechs Monaten ihre zweite Impfung erhalten haben.

Bis Dienstag erhielten 3‘252‘662 Israelis ihre Auffrischungsimpfung. In der vergangenen Woche erhielten zwischen 3‘000 und 30‘000 Personen jeden Tag ihre dritte Impfung, was auf einen Rückgang der täglichen Impfraten gegenüber Ende August und Anfang September hinweist. Zu diesem Zeitpunkt erhielten etwa 100‘000 Personen täglich ihre Aufrischungsimpfung.

Mehr als 60 Prozent der Covid-bedingten Todesfälle in Israel in der letzten Woche waren ungeimpfte Patienten. Offizielle Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, dass 17 Prozent der Impfberechtigten Israelis, die den Impfstoff nicht erhalten haben, in der vergangenen Woche 85 der Todesfälle durch Covid-19 ausmachten.

Am Dienstag befanden sich 660 Patienten in einem ernsthaften Zustand, 285 davon in kritischem Zustand und 227 an Beatmungsgeräten. Das Gesundheitsministerium verzeichnete am Montag außerdem 5‘159 neue Fälle. Seit Beginn der Pandemie sind in Israel 7‘692 Menschen an dem Coronavirus gestorben.
 

FREITAG, 24. September 2021 

10.25 Uhr
Die Bürde der Ungeimpften 
Laut Nachman Ash, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, belasten Ungeimpfte Israelis die Krankenhäuser. Offizielle Zahlen die am Donnerstag diskutiert wurden, zeigten dass, 17 Prozent der Israelis die den Impfstoff nicht erhalten haben obwohl sie Impfberechtigt sind, 60 Prozent der Coronavirus-Todesfälle in den letzten Zwei Wochen ausmachen. Die Belastung sei vor allem von medizinischem Personal zu spüren, insbesondere von denjenigen, die in Notaufnahmen arbeiten.

«Wir finden immer noch Platz für alle, aber wenn die Zahlen steigen, müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden, und wir wollen nicht an diesen Punkt kommen», sagte Ash.
Er verwies insbesondere auf die Zahl der im Einsatz befindlichen ECMO-Geräte – die in den schwerwiegenden Fällen die Funktion von Herz und Lunge ersetzen – und warnte, dass «es gerade noch im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt». Ash sagte, das Gesundheitsministerium werde dem Coronavirus-Kabinett raten, die Teilnahme an grossen, Veranstaltungen, insbesondere Sportveranstaltungen zu beschränken.

Am Donnerstag blieb die Zahl 713 Personen die sich in einem schwerwiegenden Zustand im Krankenhaus befinden stabil. 202 sind an Beatmungsgeräte angeschlossen – der höchste Wert seit Mitte März.

In Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit Ausbruch der Pandemie 7‘592 Menschen an dem Coronavirus gestorben. 39 Covid-Patienten in Israel waren am Mittwoch an ECMO-Geräte angeschlossen. Die meisten Menschen die an diese Geräte angeschlossen sind, befinden sich nicht in einem hohen Alter und leiden nicht an Hintergrundkrankheiten. 29 der 39 sind zwischen 40 und 60 Jahre alt. 33 sind ungeimpft, nur vier Patienten sind vollständig geimpft.
 

MONTAG, 20. September 2021 

10.05 Uhr
Die USA ziehen hinterher 
Laut Israels führenden Covid-19-Experten, sei die Entscheidung des Beratungsgremiums der «Food and Drug Administration» (FDA), Auffrischimpfungen nur für Amerikaner über 65 Jahre oder Personen in bestimmten Risikogruppen zu empfehlen, als eine Bestätigung der Impfkampagne ihres eigenen Landes anzusehen.

Führende Experten in Israel haben in den letzten zwei Tagen erklärt, dass die Empfehlung des amerikanischen Gremiums die Unterschiede zwischen den beiden Ländern unterstreicht. «Die FDA hat im Prinzip bestätigt, dass die dritte Dosis sicher ist», sagte Professor Nadav Davidovitch, Direktor der «School of Public Health», der Ben-Gurion Universität, Be'er Sheva, und Leiter der «Israeli Association of Public Health Physicians». Davidovitch fügte hinzu: «Die FDA hat Impfungen für Hochrisiko-Personen mit chronischen Krankheiten und auch für Personen mit hohem Risiko aufgrund ihres Berufes, wie z. B. Gesundheitspersonal, genehmigt. Sie haben ihre eigenen Prioritäten und Israel hat andere Prioritäten, weil wir früher angefangen haben. Wir haben auch mit älteren Leuten angefangen und sind dann runtergezogen und ich denke, das ist eine sehr vernünftige Entscheidung.»

Israel begann bereits im August älteren Bürgern die dritte Dosis anzubieten, da die Besorgnis um die nachlassende Wirksamkeit der bestehenden Covid-19-Impfstoffe gestiegen war. Eine letzte Woche veröffentlichte, israelische Studie zeigt, dass die Auffrischimpfung den Infektionsschutz bei über 60-Jährigen um das Zehnfache erhöht, verglichen mit denen, die vor Monaten nur eine zweite Impfung erhalten hatten.

In einer Erklärung vom Samstag sagte das Gesundheitsministerium, dass die Vereinigten Staaten in Bezug auf die Impfung ihrer Bürger «mehrere Monate hinter Israel» liegen, wodurch viele momentan noch den maximalen Schutz durch die zweite Dosis des Impfstoffs haben. «Zu dem Zeitpunkt, an dem sich Israel derzeit befindet, ist es richtig, dass Israel die gesamte Bevölkerung ab 12 Jahren mit der Auffrischungsdosis impfen lässt», erklärte das Ministerium.

In der vergangenen Woche sind in Israel 119 Menschen an dem Virus gestorben, fast 60 Prozent von ihnen waren ungeimpft. Noch deutlicher wird die Diskrepanz bei der Berechnung pro Kopf: Auf jeden Todesfall eines über 60-jährigen Israelis, der die Auffrischimpfung erhielt, kommen etwa 15 Todesfälle ungeimpfter Israelis derselben Altersgruppe.

Bis Sonntag haben 3‘040‘426 Israelis eine Auffrischimpfung erhalten, während 5‘576‘238 zwei Dosen und 6‘062‘338 nur eine erhalten haben.
 

MITTWOCH, 15. September 2021 

9.20 Uhr
Bekannter Impfgegner verstirbt an Covid-19
Einer der bekanntesten Impfstoffgegner Israels, der Verschwörungstheorien in Bezug auf das Coronavirus verbreitete, starb am Sonntag im Wolfson Medical Center in Holon an Covid-19. Wer hofft, dass der Tod des 57-jährigen Hai Shaulian seine Anhänger zur Eiligen Impfung veranlassen würde, wird enttäuscht. Basierend auf den Reaktionen seiner Anhänger in den sozialen Medien scheint Shaulians Tod ihre Ansichten nicht geändert zu haben.

Am Samstag veröffentlichte Shaulian für seine Follower auf Facebook ein Update über seinen sich verschlechternden Zustand und forderte sie auf, sich weiterhin gegen die medizinischen Einrichtungen zu stellen. «Ich befinde mich in einem sehr ernsten Zustand. Ich bin nicht in der Lage, mit Leuten zu sprechen oder ihnen zu antworten. Ich habe keinen Sauerstoff», schrieb er. «Ich glaube, dass ich das durchstehen werde, so Gott will. Ich gehe davon aus, dass es zwei Wochen dauern wird, vielleicht drei. Kämpft weiter.»

Er behauptete, dass die Regierung ihre Impfkampagne der Öffentlichkeit aufzwinge, und forderte seine Anhänger auf, «nicht aufzugeben». In einem anderen Beitrag lieferte er eine alternative Erklärung für seine Krankheit und behauptete, Polizisten hätten ihn bei seiner Festnahme bei einer Protestaktion vergiftet.

«Ich sage Euch, dass dies ein Versuch ist mich zu ermorden, und wenn mir etwas passiert – wisst Ihr, dass genau dies Realität geworden ist», sagte er in einem Videoclip von seinem Krankenhausbett aus.
Nach seinem Tod behaupteten seine Anhänger, er sei von Regierungsbehörden ermordet worden, weil das Establishment versucht habe, Shaulian zum Schweigen zu bringen, damit er nicht die Wahrheit über eine fiktive Pandemie und einen gefährlichen Impfstoff preisgibt.

Gegner von Shaulian forderten seine Anhänger auf, nach seinem Tod zur Besinnung zu kommen. «Ich habe gebetet, dass er sich schnell erholt, dass er das Coronavirus überlebt», sagte Dr. Lior Ungar vom Sheba Medical Center, der seit Jahren gegen Impfgegner kämpft. 

In der Anthropologie bezeichnet der Begriff «kognitive Dissonanz» eine Situation, in der die Überzeugungen einer Gruppe mit der Realität kollidieren. Das Konzept wurde zuerst von Leon Festinger untersucht, einem amerikanischen Sozialpsychologen, der in den 1950er Jahren die Anhänger eines Sektenführers beobachtete, der prophezeit hatte, dass die Welt an einem bestimmten Datum untergehen würde, was natürlich nicht stimmte.

Festiger zeigte in seinen Recherchen, dass die Menschen ihren Glauben meist auch dann aufrechterhalten, wenn er von der Realität widerlegt wird. Im Fall der Sekte stiegen einige der weniger überzeugten Gläubigen aus nachdem die Welt weiter existierte, aber eine hartnäckige Gruppe von Anhängern weigerte sich, die Wahrheit anzuerkennen. Sie behaupteten ihren Glauben und zogen sogar neue Mitglieder an.
 

MONTAG, 13. September 2021 

8.25 Uhr
Die Folgen der Pilgerfahrt 
Die Infektionsrate bei Israelis die an diesem Wochenende aus der Ukrainischen Stadt Uman zurückkehrten, sei doppelt so hoch wie die der allgemeinen Bevölkerung. Diese Zahlen bestätigen die Warnungen der Gesundheitsbehörden, dass die jährliche Pilgerfahrt zu Rosh Haschanah ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen könnte.

Bei 13,5 Prozent der Pilger, die letzte Woche vom Rettungsdienst Magen David Adom in Uman getestet wurden, wurde Covid-19 diagnostiziert, wie der Nachrichtenseite Ynet am Samstag berichtete. Dies entspricht mehr als das Doppelte der nationalen Rate von 6,6 Prozent.

Laut dem nationalen Sender Kann, wurden in Uman selbst nur etwa 2‘000 Pilger Covid-Tests unterzogen, da die Teststationen Schwierigkeiten hatten, mit der hohen Nachfrage Schritt zu halten.
Die israelische Bevölkerungs- und Einwanderungsbehörde teilte mit, dass bis Freitag rund 17‘000 Menschen aus der Ukraine nach Israel zurückgekehrt seien. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 1‘600 von ihnen positiv getestet, was dem Neunfachen der durchschnittlichen positiven Rate im Vergleich zu Ankünften aus allen anderen Ländern entspricht.

Ebenfalls, stehen hunderte von Pilgern im Verdacht, negative Testergebnisse gefälscht zu haben, um nach Israel zurückzukehren, obwohl zumindest einige von ihnen positiv getestet wurden. Dies teilte die Polizei am Freitag mit. Ein Pilger, der unter der Bedingung der Anonymität sprach, beschrieb, wie einfach es sei, negative Ergebnisse zu fälschen.

Etwa 30‘000 Juden aus der ganzen Welt nahmen an der diesjährigen Pilgerfahrt zu Rosh Haschanah zum Grab des Gründers der chassidischen Bewegung in Breslov, Rabbi Nachman, teil.
 

MITTWOCH, 08. September 2021 

9.55 Uhr
Furcht vor den Feiertagen 
Die Welle der Coronavirus-Infektionen in Israel zeigt Anzeichen einer Verlangsamung, aber laut Experten, könnten Massenversammlungen während Rosch Haschana diesen Trend umkehren. «Wir sehen definitiv die Auswirkungen der Auffrischimpfung, jedoch bleibt die Frage, welcher Trend stärker sein wird, die Auffrischung oder die Ausbreitung des Virus», sagte Doktor Sharon Alroy-Preis, Leiterin des öffentlichen Gesundheitsdienstes im Gesundheitsministerium. 

Etwa 2‘57 Millionen Israelis haben die Auffrischimpfung seit Anfang August erhalten. 
Am Sonntag meldete das israelische Gesundheitsministerium 4‘975 Neuinfektionen. Von den 91‘346 aktiven Fällen, handelt es sich bei 679 um schwere Krankheitsfälle, von diesen, befinden sich 200 Personen sich in einem kritischen Zustand, und 143 sind an Beatmungsgeräte angeschlossen.
Seit Beginn der Pandemie sind in Israel 7‘154 Menschen an dem Virus gestorben.

Ein Bericht eines Expertengremiums der «Hebrew University», prognostiziert einen weiteren Rückgang der Zahl der Schwerkranken und der Personen ab 40 Jahren, die sich mit dem Virus infizieren. «Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass die Welle abgeblockt werden kann», schreiben sie und weisen auf einen weiteren Rückgang der Neuerkrankungen und der Krankenhauseinweisungen hin.

Das Gremium, zu dem die Professoren Yinon Ashkenazy, Doron Gazit, Ronit Calderon-Margalit, Nadav Katz und Ran Nir-Paz des Hadassah-Krankenhauses gehören, weisen auf einen Anstieg der Zahl der bestätigten Fälle bei Personen unter 18 Jahren hin. Der Anstieg sei jedoch auf eine Zunahme der durchgeführten Tests in dieser Altersgruppe zurückzuführen. Von den 130‘000-140‘000 täglich durchgeführten Tests werden zwischen 55‘000-60‘000 an Schulkindern durchgeführt. Die Rate der positiven Tests in den letzten zwei Tagen lag bei 12 Prozent, ein starker Anstieg im Vergleich zu den 4,9 Prozent vor zwei Wochen.

Andere Experten vertreten die Ansicht, dass die hohe Anzahl bestätigter Fälle, verbunden mit dem stetigen Rückgang der Schwerkranken, auf die Wirksamkeit der dritten Impfung hindeutet. Andere Fachleute befürchten jedoch, dass die Bemühungen, die vierte Welle zu blockieren, durch den Beginn des Schuljahres und einen Ferienmonat mit zahlreichen Familientreffen untergraben werden könnten.

Besorgnis herrscht auch über Zehntausende Israelis, die planen, zu Rosch Haschana nach Uman in der Ukraine zu fliegen, um dort zum Grab von Rebbe Nachman zu pilgern. Es wird erwartet, dass Israels Coronavirus-Beauftragter, Professor Salman Zarka, über die Feiertage in die Ukraine fliegen wird, um die Umsetzung des Plans zur Verwaltung der Flüge nach Uman zu überwachen. Es besteht die Sorge, dass Zehntausende aus der Ukraine zurückkehrende Israelis neue Mutationen mit ins Land bringen.

Die Knesset hat dem Ausbau der elektronischen Überwachung von Personen zugestimmt, die sich selbst unter Quarantäne stellen müssen. Dies war eine Änderung des bestehenden Gesetzes, das bisher nur für Rückkehrer aus Übersee galt. Es gilt jetzt für alle, die isoliert werden müssen. Die Entscheidung bezieht sich auf elektronische Maßnahmen, aber die Regierung beabsichtigt, die Verwendung von Überwachungsarmbändern zu vermeiden und sich stattdessen für ausgewiesene Überwachungsanwendungen auf Mobiltelefonen zu entscheiden, die in früheren Wellen der Pandemie verwendet wurden.
 

MONTAG, 06. September 2021

12.45 Uhr
Jährliche «Booster-shots»? 
Israel hat als erstes Land sogenannte «Auffrischungsimpfungen» eingeführt - und spricht bereits jetzt von der Möglichkeit einer vierten Dosis. «Das ist unser Leben von jetzt an», so Israels Coronavirus-Chefbeauftragter. Er rechnet damit, dass Booster-shots Jährlich nötig sein werden. Bisher haben 2‘5 Millionen Israelis bereits eine dritte Booster-Impfung erhalten.

Doktor Salman Zarka, Israels Coronavirusbeauftragter, sagte in einem Interview mit dem öffentlichen Radiosender Kann, dass die Israelische Bevölkerung sich bereits auf den vierten Piks einstellen sollte. Dies sei nötig, um mit den neuen Mutationen des Coronavirus schritt zu halten. 

Obwohl bereits zwei Drittel der israelischen Bevölkerung doppelt geimpft sind, rechnen die Behörden in den Herbstmonaten mit einem erneuten Anstieg der Fälle und vermehrten Krankenhauseinweisungen. Damit dürfte Israel, welches bereits als erstes Land seine Bevölkerung mit drei Injektionen versorgte, auch als erste Nation eine vierte Covid-Impfungen verabreichen.

«Angesichts der Tatsache, dass das Virus hier ist und bleiben wird, müssen wir uns auch auf die vierte Impfung vorbereiten», so Zarka. Er rechnet damit, dass Booster-Vakzine, die neue Varianten des Virus wirksamer bekämpfen, noch Ende 2021 oder Anfang 2022 verfügbar sein sollen. Bereits zuvor hatte er erklärt, dass Auffrischungsimpfungen in Zukunft möglicherweise «einmal im Jahr oder alle fünf bis sechs Monate» verabreicht werden müssen. (Blick)
 

FREITAG, 03. September 2021

9.00 Uhr
Rabbis Rufen zum Impfen 
Rabbiner in mehreren orthodoxen Gemeinden in den USA forderten ihre Mitglieder auf, sich in den Tagen vor Rosch Haschana Impfen zu lassen. 

Da die Fallzahlen und Todesfälle durch die Delta-Variante in Teilen des Landes weiter zunehmen, veröffentlichten Rabbiner in Baltimore, Maryland und New Yorks Long Island Videobotschaften, in denen ungeimpfte Gemeindemitglieder aufgefordert wurden sich Piksen zu lassen.

«Hast Du nicht genug erlebt?» fragte Rabbi Yaakov Bender, Leiter der Yeshiva Darchei Torah in Far Rockaway, bevor er einen Satz auf Jiddisch hinzufügte. Far Rockaway, die Heimat einer grossen orthodoxen Gemeinde, hat eine der niedrigsten Impfraten in New York City. «Wir in der Gemeinde müssen erkennen, dass wenn 99% der Ärzte die Impfung Empfehlen, wir diese auch nehmen sollten. Warum spielen wir so ein Spiel?»

Das am Mittwoch veröffentlichte Video der Rabbiner von Long Island sprach ebenfalls direkt eine Fehlinformation über die Impfstoffe an, die sich in orthodoxen Gemeinden weit verbreitet hat: dass sie die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen beeinträchtigen können. In orthodoxen Gemeinschaften, in denen die Geburtenraten, aufgrund der Bedeutung die dem Gebären von Kindern beigemessen wird, in der Regel höher sind als in der Allgemeinbevölkerung, haben solche Befürchtungen einige dazu veranlasst, auf den Impfstoff zu verzichten.

«Wir sehen keine Hinweise auf negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Frauen im gebärfähigen Alter», sagte Rabbi Shalom Axelrod vom Young Israel of Woodmere.

Andere Rabbiner betonten die Bedeutung der Impfungen für die Hohen Feiertage, die oft mit grossen Versammlungen in Synagogen und mit Feiertagsmahlzeiten einher gehen.

«Reisen und feiern Sie das ‚Yamim Noraim‘ verantwortungsbewusst, lassen Sie sich jetzt impfen», sagte ein Rabbiner in dem Baltimore-Video, das letzten Monat veröffentlicht wurde, und nannte dabei die hebräischen Worte für die Hohen Feiertage.

Einige Rabbiner dankten sogar Gott für die Impfungen.

«‚Ribbono shel olam‘ hat uns ein Geschenk gemacht, sichere und wirksame Impfstoffe», sagte eine Rabbiner und benutzte einen hebräischen Begriff für Gott.
 

DIENSTAG, 31. August 2021 

10.10 Uhr
EU empfiehlt neue Reiserestriktionen 
Die Europäische Union hat am Montag empfohlen, dass ihre 27 Nationen aufgrund steigender Infektionszahlen neue Beschränkungen für Touristen aus den USA und Israel einführen.

Da es sich hierbei lediglich um eine Empfehlung handelte, sollten israelische und amerikanische Reisende mit einem Mischmasch an verschiedenen Regeln und Restriktionen auf dem gesamten Kontinent rechnen, wie etwa Testpflichten und Quarantänen. Da die EU über keine einheitliche Covid-19-Tourismuspolitik verfügt, ist es den nationalen EU-Regierungen überlassen, ob sie ihre Grenzen für Touristen aus den USA und Israel offenhalten.

Die EU hat auch Kosovo, Libanon, Montenegro und Nordmazedonien von der Liste der sicheren Reisegebiete gestrichen.

Mit der Entscheidung die USA von der Liste zu streichen, widerspricht der Europäische Rat seiner eigenen Entscheidung im Juni, als der Block empfahl, die Beschränkungen für US-Reisende vor der Sommertourismussaison aufzuheben.

Der Europäische Rat aktualisiert die Liste sicherer Reiseländer anhand von Kriterien in Bezug auf die Infektionsraten. Die Liste wird alle zwei Wochen überprüft. Die Schwelle für die Aufnahme in die EU-Liste liegt bei nicht mehr als 75 neuen Fällen pro 100‘000 Einwohner in den letzten 14 Tagen.

Letzte Woche gab es in den USA durchschnittlich über 152‘000 neue Coronavirus-Fälle pro Tag. Die Zahl der ins Krankenhaus eingelieferten Covid-19-Patienten betrug etwa 85‘000, eine Zahl, die seit Anfang Februar nicht mehr gesehen wurde. Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus in den USA liegt seit mehreren Tagen bei über 1.200 pro Tag, siebenmal höher als Anfang Juli.

FREITAG, 27. August 2021 

9.45 Uhr
Droht der nächste Lockdown? 
Lange galt Israel als Vorbild im Umgang mit der Corona-Pandemie. Nach der erfolgreichen Impfkampagne sind rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung bereits doppelt geimpft. Dennoch steigt seit Juni die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder an. Am Dienstag wurden 10'001 Fälle registriert. Die Regierung ordnet deshalb erneut Restriktionen an und selbst ein neuer Lockdown scheint im Rahmen des Möglichen.

Sorgen bereitet den israelischen Behörden insbesondere, dass ein hoher Anteil der Neuinfizierten doppelt geimpft ist. Worauf die vielen sogenannten Impfdurchbrüche in Israel zurückzuführen sind, ist Gegenstand hitziger Debatten. Einerseits wird die ansteckendere Delta-Variante dafür verantwortlich gemacht, aber gemäss Daten des israelischen Gesundheitsministeriums, hat wohl auch die anfänglich hohe Wirksamkeit des mehrheitlich verwendeten Impfstoffs von Pfizer/Biontech schneller abgenommen als zunächst erhofft. Eine unlängst in Grossbritannien veröffentlichte Studie weist in eine ähnliche Richtung.

Die Zahl der Fälle mit schwerem Krankheitsverlauf in Israel liegt bei knapp 700. Bei rund der Hälfte handelt es sich um Geimpfte. Da es in Israel insgesamt deutlich mehr Geimpfte als Ungeimpfte gibt, ist auch der Anteil der geimpften Corona-Patienten in Spitälern höher als in Ländern mit einer niedrigeren Impfquote. Laut einem Bericht von «Haaretz» steigt der Anteil der Ungeimpften mit schwerem Krankheitsverlauf derzeit an, während sich bei den Geimpften eine Trendumkehr andeutet.

Bisher haben demnach knapp 19 Prozent der rund 9,4 Millionen Israelis eine dritte Dosis erhalten. Die Kampagne zeigt laut der Regierung bereits Wirkung. Bisher wurden nur bei 0,2 Prozent der Personen mit drei verabreichten Dosen Impfdurchbrüche festgestellt, wie israelische Medien berichten.
In der Schweiz ist das Problem mit Impfdurchbrüchen bisher begrenzt. Laut den Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) wurden hierzulande und in Liechtenstein seit Januar 2021 erst 141 Menschen trotz doppelter Impfung hospitalisiert. Das Total der Corona-Spitaleinweisungen im gleichen Zeitraum beträgt in der Schweiz über 8200.

Eine dritte Dosis wird in einzelnen Kantonen bereits an Risikopersonen verabreicht. Für die breite Bevölkerung gibt es noch keine dritte Dosis. Der Bund hat jedoch für die Jahre 2022 und 2023 je sieben Millionen Pfizer/Biontech-Impfdosen vorbestellt und sich eine Option für je sieben weitere Millionen Impfdosen gesichert. (Blick)
 

MITTWOCH, 25. August 2021 

11.30 Uhr
Die Zurückgelassenen
Trotz Israels Impferfolg bleiben mehr als 1 Million Menschen ungeimpft, viele von ihnen jung und mit niedrigem sozioökonomischem Status, sagte das Gesundheitsministerium in einer am Montag veröffentlichten Umfrage.

Von den bisher Ungeimpften 1.080.000 Personen die für den Impfstoff in Frage kommen, sind 16 Prozent ultra-Orthodoxe und 31 Prozent israelische Araber. Der Rest gehört zur allgemeinen Bevölkerung. Ultra-orthodoxe Juden und Araber machen etwa 12 bzw. 21 Prozent der israelischen Bevölkerung aus und sind somit überproportional unter den Ungeimpften vertreten.
In seinem Bericht erklärte das Ministerium, dass geteilte «Hauptmerkmale» fast aller Ungeimpften, wirtschaftliche Benachteiligung und ein junges Alter sind. Viele der Ungeimpften sind zwischen 12 und 39 Jahre alt. 

Für die allgemeine Bevölkerung seien der sozioökonomische Status, die gesprochene Sprache und das Vertrauen in etablierte Institutionen, Indikatoren für die mangelnde Bereitschaft sich impfen zu lassen, so das Ministerium. 

Die Impfraten sind unter Arabern in Israel besonders niedrig, da Beduinen und Einwohner Ost-Jerusalems weniger Zugang zu Impfstationen haben. Laut Dr. Zahi Said, einem Berater des Leiters der Gesundheitsorganisation «Clalit», kommt hinzu, dass israelische Araber, glauben, dass Kinder nicht die Hauptopfer der Krankheit sind, und daher ihre Kinder seltener Impfen. In einer Umfrage unter Eltern von Kindern im Alter von 12 bis 16 Jahren stellte das Ministerium fest, dass 19 Prozent sich vor Langzeitnachwirkung fürchteten, 19 Prozent der Wirksamkeit des Impfstoffs misstrauten, 16 Prozent keine Möglichkeit hatten ihre Kinder impfen zu lassen, 10 Prozent besorgt über Nebenwirkungen waren und 8 Prozent nicht wussten, welche Wirkung der Impfstoff auf Kinder haben würde. 

Ultraorthodoxe Juden waren während der ersten drei Wellen der Pandemie überproportional vom Virus betroffen und eine kürzlich durchgeführte serologische Untersuchung ergab, dass etwa jedes fünfte getestete ultra-orthodoxe Kind Covid-19-Antikörper hat.

Dies scheint sich auf die Ansichten der Gemeindemitglieder zur Impfung auszuwirken.

«Die meisten Ultra-Orthodoxen sind sich sicher, dass sie bereits dem Coronavirus ausgesetzt waren und daher nicht geimpft werden müssen», erklärte das Ministerium und zitierte eine Umfrage die ergab, dass 34,4 Prozent ultra-orthodoxer Eltern von Kindern im Alter von 12 bis 16 Jahren angaben, ihre Kinder nicht Impfen zu lassen, weil sie sich bereits mit dem Virus angesteckt hätten.
 

MONTAG,23. August 2021 

10.35 Uhr
Neue Antikörper-Umfrage bei Kindern 
In Israel soll am Sonntag im ganzen Land eine Antikörper-Umfrage bei unter 3- bis 12-Jährigen beginnen, um zu messen, inwieweit sich das Coronavirus in den letzten anderthalb Jahren unentdeckt unter den Kindern des Landes verbreitet hat.

Die Umfrage ist ein gemeinsames Projekt des Gesundheitsministeriums, des Bildungsministeriums und des IDF-Heimatfrontkommandos mit Unterstützung lokaler Behörden und Bildungseinrichtungen. Etwa 1.400 Teams des Heimatfrontkommandos werden an Orten im ganzen Land Bluttests durchführen, um so viele wie möglich der 1,4 Millionen Kinder Israels zu erreichen.

Es wird davon ausgegangen, dass sich in den letzten anderthalb Jahren viele Kinder infiziert haben, aber aufgrund ihres asymptomatischen Verlaufs nie diagnostiziert wurden.

Israels Behörden hoffen, dass bei einem erheblichen Teil der Kinder die derzeit nicht für eine Impfung in Frage kommen, Antikörper nachgewiesen werden. Somit könnten sie einen «Grünen Pass» erhalten, und wären von der Quarantäne im Falle eines Erstkontaktes befreit, als auch der Testpflicht für Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Sie könnten ihren Tagesablauf einschliesslich des Schulbesuchs aufrechterhalten und würden somit das Bildungs- und Gesundheitssystem entlasten.

Die Erwartungen an die Antikörper-Umfrage sind extrem hoch – teils wegen ihres beispiellosen Umfangs und teils, weil seit Beginn der Pandemie viel Zeit vergangen ist. Israel führte zu Forschungszwecken bereits in der Vergangenheit Antikörper-Umfragen durch. Damals gab es jedoch weder Schnelltests noch eine breite Infrastruktur zur Probenentnahme. 
 

FREITAG, 20. August 2021 

10.45 Uhr
«Booster shots» zeigen Wirksamkeit 
Das israelische Gesundheitsministerium genehmigte am Freitag die Verabreichung der dritten Covid-Booster-Impfung an Israelis ab 40 Jahren und folgte damit der Empfehlung des Impfausschusses, das Mindestalter für den Erhalt der dritten Impfdosis zu senken. Im Land herrscht aufgrund eines erneuten Ausbruches und steigenden Infektionszahlen Beunruhigung. 

Laut einer Erklärung des Ministeriums hat Generaldirektor Nachman Ash die Leiter der israelischen Gesundheitsorganisationen angewiesen, Auffrischimpfung der neuen Altersgruppe, sowie Lehrern, Altenpflegern und Schwangeren zu verabreichen. Die Auffrischimpfung wird mindestens fünf Monate nach der zweiten Dosis verabreicht.

«Wir können sagen, dass heute Booster-Impfungen für 60-Jährige und jetzt sogar Menschen über 50 in dem Sinne funktionieren, dass sie die Infektionsraten senken», sagte Israels führender Coronavirus-Experte Professor Ron Balicer am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenseite Ynet und bemerkte, dass die Infektionsraten unter Israelis 60 und älter sich «verlangsamen».  

Balicers Äusserungen folgten einen Tag auf die Ankündigung von Maccabi, einer der führenden Gesundheitsdienstleister Israels, dass die dritte Impfung des Coronavirus-Impfstoffs zu 86 Prozent eine Covid-19-Infektion bei Menschen ab 60 Jahren verhindert.

Während Israel weiterhin dritte Booster-Impfungen für grössere Teile seiner Bevölkerung freigibt, ignoriert es die Bitte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Anfang dieses Monats wohlhabende Länder aufforderte, mit ihren «Auffirschungsprogrammen» aufzuhören. Die WHO behauptet, solche Bemühungen seien sowohl moralisch als auch epidemiologisch inakzeptabel, da viele arme Länder gerade erst mit der Verteilung ihren ersten Dosen begonnen hätten.
 

MITTWOCH, 18. August 2021 

15.55 Uhr
Streit um Impfungen in Schulen 
Der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Nachman Ash, unterzeichnete am Mittwoch eine Richtlinie, die es Schulen erlaubt, Impfungen nach dem Unterricht durchzuführen. Mit dieser Entscheidung umging er Bildungsministerin Yifat Shasha-Biton, die zuvor Bedenken über Impfungen in Schulen geäussert hatte. 

Die Richtlinie basiert auf der «Public Health Ordinance» aus dem Britischen Mandatszeitraum, dessen Klausel 20 den Gesundheitsminister ermächtigt, eine Infektionskrankheit als Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu erklären und der Regierung damit weitreichende Befugnisse zu ihrer Bekämpfung einräumen kann.

Wie gestern Haaretz veröffentlichte, hat Generalstaatsanwalt Avichai Mendelblit den Vorschlag zusammen mit Gesundheitsminister Nitzan Horowitz entworfen, um den Einspruch von Shasha-Biton zu umgehen. Das Justizministerium ist der Ansicht, dass Shasha-Biton nicht befugt ist, Kindern, mit Einverständnis der Eltern, die Impfung während der Schulzeit zu verweigern.

Shasha-Biton war Vorsitzende des Notfall-Coronavirus-Komitees der Knesset, wo ihr lautstarker Widerstand gegen die von Netanjahu und dem Gesundheitsministerium empfohlene Politik, von weiten Teilen der Öffentlichkeit gelobt wurde. Shasha-Biton hat sich auch lautstark gegen die Impfung von Schülern in Schulen ausgesprochen und bezeichnete das Vorhaben im israelischen Fernsehen als «Verbrechen». Ein solches Programm würde «sozialen Druck» auf Schüler ausüben, deren Eltern gegen die Impfungen sind, und dies zu einer Zeit, in der Schulkinder durch die ausgedehnte Pandemie bereits seelisch stark belastet seien.

Mendelblit wird voraussichtlich den Entwurf der Gesundheits- und Bildungsministerien unterstützen, nach dem der Unterricht in Städten mit hohen Infektionsraten und einer Impfrate unter 70 Prozent, wieder Zuhause stattfinden soll. Das Justizministerium prüfte, ob die Entscheidung sowohl ungeimpfte als auch geimpfte Schüler einer Klasse diskriminieren könnte, in der die Mehrheit der Schüler nicht bereit ist, sich impfen zu lassen. Einige Beamte des Justizministeriums kritisierten den Entwurf, und behaupteten, er sei illegal. Trotz Bedenken beschlossen Mendelblit und der stellvertretende Generalstaatsanwalt Raz Nizri, den Entwurf zu unterstützen.

DIENSTAG, 17. August 2021 

11.00 Uhr
Kritik an Israels «Auffrischungsimpfungen»
Mehr als eine Million Israelis haben eine dritte Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten, wie das Büro des Gesundheitsministeriums und des Premierministers Naftali Bennett am Montag bekannt gaben. Dies, obwohl Israel erst vor etwa zwei Wochen mit der weltweit ersten Kampagne für «Auffrischungsimpfungen» gestartet hatte.

Die bisher verabreichten 1,048‘767 Auffrischimpfungen repräsentieren mehr als die Hälfte der 1,9 Millionen Israelis, die derzeit für eine dritte Dosis in Frage kommen: Menschen im Alter von 50 Jahren, die vor mindestens fünf Monaten ihre zweite Impfung mit dem Pfizer-Impfstoff erhalten haben.

Bennett feierte den Meilenstein als «wunderbare Nachricht und grosse Leistung, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns» und forderte mehr Menschen auf, sich impfen zu lassen. «Hunderttausende von Menschen verstehen, dass unsere Entscheidung, einen dritten Impfstoff herauszugeben, das ist, was in diesen Zeiten erforderlich ist», fügte Bennett hinzu und deutete auf die Kritik im In- und Ausland an der Entscheidung, die Impfungen herauszugeben. «Die Bürger Israels sind die ersten auf der Welt, die einen dritten Piks bekommen, und das sollte nicht selbstverständlich sein», fügte der Premierminister hinzu.

Das israelische Gesundheitsministerium hat die Aufforderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ignoriert, die Verabreichung von dritten Coronavirus-Impfungen einzustellen. Die WHO argumentiert, dass es sowohl moralisch als auch epidemiologisch inakzeptabel ist, dass reiche Länder eine dritte Impfdosis anbieten, während viele arme Länder gerade erst damit begonnen haben, erste Dosen zu verabreichen.

Das Ministerium sagte in einer Erklärung, dass die Entscheidung, eine dritte Impfung zu verabreichen nach Berücksichtigung medizinischer Faktoren getroffen wurde und dass die Impfung von Israelis mit einer dritten Dosis Leben rettet.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums, die am Montag veröffentlicht wurden, wurden am Sonntag 5.075 Israelis positiv auf das Coronavirus getestet und 519 Personen befinden sich in einem kritischen Zustand. Dies sind 17 weniger als am Vortag.
 

DONNERSTAG, 12. August 2021 

10.20 Uhr
Über 4'800 schwerwiegende Fälle prognostiziert  
Die Israelische Regierung prognostiziert, dass sich die Zahl der mit dem Coronavirus ins Krankenhaus eingelieferten Patienten alle 10 Tage verdoppeln wird.  Bis zum 10. September soll die Zahl 4'800 Menschen erreichen, die Hälfte von Ihnen voraussichtlich mit schweren Krankheitsverläufen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der schwerwiegenden Covid-Fälle am Mittwoch auf 400, den höchsten Wert seit März. Von diesen 400 waren 150 Patienten nicht vollständig geimpft. Zuvor hatte Israel im Januar mit 1'200 Patienten die bisher höchste Zahl schwerwiegender Fälle erreicht. Dies ist etwa die Hälfte der für nächsten Monat prognostizierten Zahl.

Aufgrund dieser Prognose vereinbarten Premierminister Naftali Bennett und Gesundheitsminister Nitzan Horowitz am Dienstag eine neue Strategie. Jedes Mal, wenn sich die Zahl der Krankenhauspatienten verdoppelt, sollen neue Stellen im Gesundheitswesen hinzugefügt werden. Laut der Vereinbarung, die am Mittwoch dem Coronavirus-Kabinett vorgelegt wird, werden bei einer Verdoppelung der sich im Krankenhaus befindlichen Covid-Patienten, 100 neue Stellen für Ärzte, 500 für Krankenschwestern und 200 für Sanitäter, Reinigungs- und Verwaltungspersonal geschaffen. Bennett sagte am Mittwoch, dass die Regierung sofort 2,5 Milliarden Schekel (etwa 773 Millionen US-Dollar) an das Gesundheitsministerium überweisen werde, um die Initiative zu finanzieren.

Dr. Zeev Feldman, Vorsitzender der «Government Physicians Association» und Leiter der Kinder- und Epilepsieabteilung im Sheba Medical Center, sagte, dass zusätzliches Personal notwendig, aber nicht ausreichend sei. «Man kann im August nicht 100 Ärzte einstellen, um das Problem zu lösen. Wir brauchen Intensivmediziner, und es dauert Jahre sie auszubilden.»

Aufgrund der jüngsten Zunahme der Fälle kündigte Bennett an, dass Israel möglicherweise das «Green Pass» -Programm auf Israelis ab drei Jahren ausweiten wird, sowie Versammlungen in Innenräumen auf 50 Personen und Versammlungen im Freien auf 100 Personen begrenzen wird.  

Am Dienstag verteilte die Polizei 1.419 Bussgelder an Menschen in ganz Israel, die sich nicht an das Maskenmandat für Innenräume hielten. Dreimal mehr als am Vortag, wie Daten der Polizei zur Durchsetzung der Covid-19 Restriktionen zeigen.
 

DIENSTAG, 10. August 2021 

11.25 Uhr
Über 6,000 Neuinfektionen 
Am Montag meldete Israel nach Angaben des Gesundheitsministeriums 6.275 neue Coronavirus-Fälle, die höchste tägliche Zahl seit Anfang Februar. Mit 394 Fällen erreichte die Anzahl der schwerwiegenden Krankheitsverläufe, zwei Tage nachdem die Regierung die Beschränkungen verschärft hatte, ein Sechsmonatshoch.  Nach einem stetigen Anstieg in den vergangenen Wochen, ist die Rate der positiven Coronavirus-Tests am Montag auf 4,91 Prozent gestiegen. In Israel haben mehr als 5,8 Millionen Israelis ihre erste Impf-Dosis erhalten, und 5,4 Millionen ihre Zweite. Sogar, 577.899 haben bereits ihre dritten Coronavirus-Impfung erhalten.

Am Montag haben die US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle von Krankheiten («CDC») Israel auf die höchste Risikostufe gesetzt und US-Bürgern geraten, Reisen in das Land zu vermeiden. Falls Amerikaner dennoch nach Israel reisen müssen, wurde ihnen geraten, sich vor der Reise vollständig zu Impfen. Die «CDC» warnte auch, dass aufgrund der aktuellen Situation in Israel selbst vollständig geimpfte Reisende gefährdet sein könnten.

Gesundheitsminister Nitzan Horowitz ging auf Sorgen über einen bevorstehenden Lockdown ein, und sagte am Montag, dass eine allgemeine Quarantäne der «letzte Ausweg» sei und dass die Regierung alles tun werde, um dies zu vermeiden. «Das Coronavirus wird so schnell nicht verschwinden», sagte Horowitz. «Wir schaffen die Infrastruktur, die es uns ermöglicht, langfristig mit dem Coronavirus zu leben.»

Ebenfalls am Montag, sagte Israels Coronavirus-Beauftragter Nachman Ash, dass das Gesundheitsministerium noch keine neuen Indikatoren für einen neuen Lockdown festgelegt habe. «Es ist ein kompliziertes Thema, es geht nicht nur um die Zahl der schwerkranken Patienten. Es geht auch um die Zahl der Beatmungsgeräte, die Infektionsrate und die Zahl der bestätigten Fälle», sagte Ash auf einer Pressekonferenz. «In den kommenden Tagen werden wir sehen, ob sich die Morbidität verlangsamt und ob wir zusätzliche Massnahmen einleiten müssen». 

Unterdessen hat Israel beschlossen, die Massnahmen an seinen Grenzen zu verschärfen, und verlangt, dass Einreisende aus fast allen Ländern weltweit unabhängig von ihrem Impfstatus, nach ihrer Ankunft in Quarantäne müssen. Die neuen Regelungen sollen am 16. August in Kraft treten. Voraussichtlich sind nur Einreisende aus 10 Ländern von dieser neuen Regelung ausgenommen. Diese Liste umfasst Australien, Österreich, China, die Tschechische Republik, Hongkong, Ungarn, Moldawien, Neuseeland, Singapur und Taiwan. Davon erlauben derzeit nur Österreich, Tschechien und Moldawien die Einreise für Israelis. Einreisende aus diesen Ländern die geimpft oder genesen sind, müssen sich nach Ankunft in Israel lediglich 24 Stunden lang isolieren oder warten, bis sie ein negatives Testergebnis erhalten.
 

DONNERSTAG, 05. August 2021 

9.40 Uhr
Neuer Lockdown in Aussicht? 
Laut Verteidigungsminister Benny Gantz können sich die Israeli auf einen Lockdown im September einstellen, sollten die Infektionszahlen bis dahin nicht gesunken sein. Aus ökonomischer Sicht, sei ein baldiger Lockdown während der bevorstehenden Feiertage weniger schädigend, sagte Gantz gegenüber dem Corona-Kabinett.

Israel verzeichnete jüngst wieder deutlich gestiegene Corona-Zahlen. Nach Daten des israelischen Gesundheitsministeriums von Dienstag, wurden alleine am Montag 3818 neue Fälle diagnostiziert. Zuvor lag die Zahl bei 2121.

Fast 5,4 Millionen der rund 9,3 Millionen Israelis sind vollständig geimpft. Das Gesundheitsministerium hatte kürzlich Zahlen vorgelegt, denen zufolge die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung, seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land weiterhin die ansteckendere Delta-Variante.
 

MITTWOCH, 04. August 2021 

10.23 Uhr
Neue Restriktionen in Israel 
Israel versucht mit neuen Restriktionen die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus im Land erneut in den Griff zu bekommen. Am Dienstagabend teilten die Behörden mit, dass ab Ende dieser Woche Masken bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als hundert Teilnehmern getragen werden müssen.

Auch bei Zusammentreffen von weniger als hundert Menschen in Innenräumen, muss jeder Teilnehmer durch einen »Grünen Pass« eine vollständige Impfung oder eine Genesung nachweisen.
Ebenfalls sollen Einreisende aus den meisten der Länder der Welt, bei ihrer Ankunft in Israel verpflichtend in Quarantäne gehen, erklärten die Behörden. Dabei sei egal, ob sie geimpft seien oder nicht.

Mit seiner rasanten Impfkampagne war Israel eines der ersten Länder, dass die Pandemie zwischenzeitlich weitgehend unter Kontrolle gebracht hatte. Mit der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante hat die Zahl der Infektionen jedoch wieder deutlich zugenommen. Am Dienstag, wurden innerhalb von 24 Stunden 3818 Neuinfektionen verzeichnet – so viele wie zuletzt im März. (spiegel)
 

MONTAG, 02. August 2021 

11.30 Uhr
Vorteile der «Booster»-Impfung 
Israel begann am Wochenende als erstes Land damit, seinen Bürgern ab 60 Jahren eine dritte Dosis des Covid-19-Impfstoffs zu verabreichen. Die vier HMOs des Landes vereinbaren Termine für die neue Booster-Impfung in einem rasanten Tempo. 

Die offizielle Expertengruppe für Epidemie, die das Gesundheitsministerium berät, diskutierte wochenlang über die Vorteile einer dritten Impfung. Anfänglich waren die Meinungen über die Notwendigkeit einer Auffrischimpfung geteilt, insbesondere weil die Experten davon ausgingen, dass die zwei Dosen des Pfizer-Impfstoffs, gegen die hochansteckende Delta-Variante wirksam sind. Darüber hinaus war die dritte Spritze nicht Teil des Notfallprotokolls, das Pfizer erhalten hatte, obwohl das Unternehmen vor einigen Wochen eine Empfehlung bezüglich der dritten Dosis abgegeben hatte.

Bei einem Treffen zu diesem Thema in der vergangenen Woche empfahlen die meisten Mitglieder des Pandemie-Beratungsteams, die dritte Dosis an ältere Erwachsene zu verabreichen. Die Meinungen waren jedoch geteilt, was das unterste Alter des Impfprogramms anbelangt – einige empfahlen ein Alter von 60 Jahren, andere sogar 70 Jahre. Die endgültige Entscheidung mit 60 Jahren zu beginnen, wurde vom Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Ash, und dem Expertenteam getroffen. Zahlen deuten auf eine nachlassende Wirksamkeit des Impfstoffs bei Patienten ab 60 Jahren hin. Im Durchschnitt sank diese von 97 Prozent im April auf 81 Prozent im Juli.

Die dritte Dosis soll das Immunsystem der Patienten für das Coronavirus sensibilisieren, wenn nicht speziell auf die Delta-Variante. Es wird auch erwartet, dass ein impfstoffbasiertes «Gedächtnis» im Körper und seine Fähigkeit zur Identifizierung und des Proteinprofils der Virusoberfläche, eine stärkere Reaktion induziert. Da die Delta-Variante ansteckender als bisherige Varianten ist, benötigt sie eine geringere Virusmenge um eine Infektion zu verursachen. Es wird davon ausgegangen, dass die Verabreichung einer dritten Dosis des Impfstoffs an ältere Erwachsene, das Immunsystem stärken kann, falls die Immunität im Laufe der Zeit nachlässt. Sowie die Reaktion des Impfstoffs, bei Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko für schwere Erkrankungen, wenn sie infiziert sind.

Laut den Experten bestehen bei einer dritten Impfung keine zusätzlichen Risiken, schon gar keine, die grösser sind als das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Mehr als 4.000 Israelis mit geschwächter Immunität haben bisher die dritte Spritze ohne ungewöhnliche Nebenwirkungen oder Reaktionen erhalten.
 

FREITAG, 30. Juli 2021 

15.45 Uhr
Gemipft bis Rosch Haschanah 
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat eine Botschaft für jüdische New Yorker: Wer bis Rosh Hashanah vollständig geimpft sein möchte, muss bis Montag die erste Pfizer-Impfung erhalten haben.
«Wenn Sie bis Montag die erste Dosis erhalten und den zweiten Termin einhalten, werden Sie bis zum Feiertagbeginn vollständig geimpft sein», sagte de Blasio am Donnerstag. «Also ein weiterer Anreiz». Rosh Hashanah beginnt am Abend des 6. Septembers.

De Blasios Kommentar folgt auf vergebliche Versuche der Stadt New York weitere Bürger angesichts der steigenden Infektionszahlen zum Impfen zu animieren. New York City wird jedem, der seine erste Dosis an einer von der Stadt betriebenen Impfstelle erhält, 100 US-Dollar anbieten. Ebenfalls besteht für alle Mitarbeiter der Stadt eine Impflicht. Diejenigen die sich weigern, müssen sich an strenge, wöchentliche Testprotokolle halten.

Der Bürgermeister kündigte ebenfalls an, dass Tickets für ein mit Stars besetztes «Heimkehr»-Konzert am 21. August im Central Park, nur New Yorkern zur Verfügung gestellt werden, die einen Nachweis über mindestens eine erhaltene Impfstoff-Dosis vorzeigen können. Paul Simon und Bruce Springsteen gehören zu den Headlinern des Konzerts.

Trotz einer kürzlich durchgeführten Umfrage die besagt, dass Juden zu den religiösen Gruppen gehören die am wahrscheinlichsten geimpft sind, liegen die Impfraten in orthodoxen Vierteln immer noch unter dem nationalen Durchschnitt.

De Blasio betonte wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen, bevor man sich mit der Familie zu den Hohen Feiertagen trifft. Im vergangenen Herbst nahmen die Covid-Fälle um das jüdische Neujahr zu, wahrscheinlich aufgrund der grossen Anzahl von Menschen, die sich in Häusern und Synagogen versammelten um gemeinsam zu feiern.

«Das ist eine grossartige Sache, sich auf die Feiertage zu freuen. Stellen Sie jedoch sicher, dass jedes Familienmitglied das im Zimmer sein wird, vollständig geimpft ist», sagte de Blasio.
 

DONNERSTAG, 29. Juli 2021 

9.40 Uhr
Dritte Impf-Dosis empfohlen 
Währen seiner Visite am Dienstag in einem Jerusalemer Altersheim erklärte der israelische Regierungschef Naftali Bennett, das Land könnte «schon bald» eine dritte Covid-19 Impf-Dosis im Kampf gegen den Coronavirus genehmigen. «Glaubt mir, wir sind schon sehr nahe dran», sagte er. Artikel in voller Länge: (Tachles). 

DIENSTAG, 27. Juli 2021 

10.20 Uhr
Reisewarnungen für Israel 
Die US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten («CDC») äusserten am Montag Bedenken hinsichtlich der steigenden Infektionszahlen in Israel, dem Westjordanland und Gaza und sprachen sich für eine stärkere Reisewarnung aus.

Unterdessen hat sich die Zahl der israelischen Coronavirus-Patienten die sich in einem ernsthaften Zustand befinden, in der vergangenen Woche verdoppelt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es momentan 121 schwere Fälle, verglichen mit 61 am vergangenen Montag. Am Montag wurden 1.538 Fälle diagnostiziert, was die Zahl der aktiven Fälle auf 12.243 erhöhte. Die Quote der positiven Testergebnisse stieg am Sonntag auf 2,08 Prozent.

Im Juni hatte die «CDC» ihre Reisewarnung für Israel auf die niedrigste Stufe gesenkt. Die momentane Reisewarnung liegt bei der zweithöchsten Stufe, und besagt, dass ungeimpfte Reisende nicht-notwendige Reisen nach Israel vermeiden sollten.

Ein hochrangiger israelischer Strafverfolgungsbeamter sagte unterdessen, dass das System zur Durchsetzung der Quarantäne «überhaupt nicht effektiv» sei und dass die Behörden nächste Woche ein Pilotprogramm zur Nachverfolgung Einreisender starten wollen. Beim Einsatz von Ortungstechnik stösst die Polizei jedoch auf rechtliche Hürden. Das Gesetz, das dies zulässt, gilt nur für diejenigen, die aus dem Ausland einreisen, und nicht für diejenigen, die unter Quarantäne gestellt werden müssen. Zwar gibt es Pläne, dieses Gesetz zu ändern, dies würde bestenfalls Wochen dauern.

Am Sonntag hat das Kabinett einem Pilotprogramm zur Nutzung einer App zur Verfolgung Einreisender aus dem Ausland zugestimmt. An dem Test werden mehrere Tausend Israelis die aus dem Ausland zurückkehren teilnehmen. Die Rückkehrer erhalten eine Nachricht, in der sie aufgefordert werden, der Polizei ihren aktuellen Aufenthaltsort in einer SMS zu übermitteln die von der Polizei nur wenige Minuten gespeichert wird, während sie den Standort überprüfen. Wenn sie nicht einwilligen, werden Polizisten zu ihnen nach Hause geschickt, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich da sind.

Die grösste Herausforderung für die Polizei besteht darin, dass viele Haredim Telefone besitzen, die keine Textnachrichten empfangen können. Der Plan ist, Haredim zu bitten eine Polizeitelefonnummer von ihrem Heimtelefon anzurufen und dann einen Code einzugeben, der ihnen mitgeteilt wird.

DONNERSTAG, 22. Juli 2021 

10.40 Uhr
Israel verhängt neue Restriktionen 
Am Mittwochmorgen traten in Israel neue Coronavirus-Restriktionen in Kraft, um die Ausbreitung der Delta-Variante einzudämmen.

Gemäss den neuen Beschränkungen ist es öffentlichen Orten und Unternehmen untersagt, Personen ohne Masken den Zutritt zu gewähren oder sie zu bedienen. Auch Schilder die auf die Maskenpflicht hinweisen, müssen angebracht werden, und Veranstaltungsorte müssen ihre Stereoanlagen verwenden um Gäste wiederholt an die geltenden Restriktionen zu erinnern. Das betreten eines Ortes ohne entsprechenden Immunitätsnachweis könnte mit einer Geldstrafe von 1.000 Schekel (303 US-Dollar) belegt werden, wobei die Veranstalter viel höhere Strafen zahlen müssen.

Auch in geschlossenen Räumen, wie Clubs und Konferenzräumen, gelten Beschränkungen für Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen. Die Vorlage einer Impf- oder Genesungsbescheinigung, oder eines negativen Testergebnisses, ist nun Pflicht. Diese sogenannten «Green Pass»-Anforderungen gelten in Israel für alle Veranstaltungen die in geschlossenen Räumen stattfinden, auch wenn der Veranstaltungsort zusätzlich über einen Aussenraum verfügt.

Vor dem Coronavirus-Kabinett am Mittwoch sagte Nachman Ash, der Direktor des Gesundheitsministeriums, dass sich seine Empfehlungen hauptsächlich um den Flughafen drehen werden: «Es gibt einige Optionen, die die Einreiserate des Virus zum Flughafen Ben-Gurion senken sollten» sagte er. 

Ash fügte hinzu, dass die neuen Beschränkungen «etwas bewirken werden, aber meiner Einschätzung nach nicht so effektiv, dass die 'R-Zahl' drastisch stoppen oder sinken wird. Es sind weitere Massnahmen erforderlich.»

Nach den neuesten Daten des Gesundheitsministeriums gab es am Dienstag 1.400 neue bestätigte Fälle, ein leichter Anstieg gegenüber den 1.380 am Montag. Der Prozentsatz der positiven Tests sank von 1,86 auf 1,76. Am Mittwoch befanden sich zwei weitere Covid-19-Patienten in einem kritischen Zustand, womit sich die Zahl auf 63 erhöhte.

Die neuen Restriktionen sehen vor, dass Unternehmen oder öffentliche Orte mit einer Geldstrafe von 10.000 Schekel (3.036 US-Dollar) belegt werden, wenn sie Impf- oder Genesungsnachweise nicht ordnungsgemäss kontrollieren, 3.000 Schekel (910 US-Dollar) für das Nichtanbringen der Schilder, und 1.000 Schekel (303 US-Dollar) für die Bedienung einer Person ohne Maske.
Veranstaltungsstättenbetreiber müssen von nun an ebenfalls einen offiziellen Coronavirus-Berater benennen.
 

MITTWOCH, 21. Juli 2021 

11.05 Uhr
Grossbritannien macht es vor 
Israelische Beamte werden in den kommenden Wochen die Coronavirus-Zahlen in Grossbritannien, wo die meisten Restriktionen am Montag aufgehoben wurden, genau beobachten. Die Briten teilen mit Israel zwei Schlüsselvariablen: die Impfrate und die Dominanz der hochansteckenden Delta-Variante.
Die Lockerung schürt Kontroversen unter Wissenschaftlern und in der Öffentlichkeit; selbst Geschäftsleute befürchten, dass sich das Virus durch eine Aufhebung der Beschränkungen weiter ausbreitet und letztendlich noch mehr Schaden anrichtet.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Grossbritannien eine kühne Politik verfolgt. Zu Beginn der Coronavirus-Krise im vergangenen Jahr, Monate bevor Impfstoffe verfügbar waren, versuchte Boris Johnson einen ähnlichen Weg und war gezwungen, zurückzurudern. Diesmal stützt er sich auf eine solide Impfrate: 53 Prozent der britischen Bürger sind vollständig geimpft und 69 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten.

Auf der anderen Seite liegt die Zahl der täglichen Neuerkrankungen bei fast 50.000, wobei die tägliche Zahl der Todesopfer zwischen 20 und 50 liegt. Derzeit werden in Grossbritannien mehr als 4.000 Menschen aufgrund von Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert.

Laut Professor Ran Balicer, dem Leiter des israelischen Expertengremiums, dass das Gesundheitsministerium in Bezug auf die Pandemie berät, liegt Israel in Bezug auf die Rate mit der sich neue Fälle vermehren, nur etwas mehr als einen Monat hinter Grossbritannien.

«Die Infektionsrate pro Kopf ist bei den Briten sechsmal höher als in Israel, und die Rate schwerer Erkrankungen ist fünfmal höher, aber wir verkleinern die Lücke ständig», sagte er.
Balicer hat kürzlich zwei Grafiken für Grossbritannien und Israel veröffentlicht, die die Zahl der Neuerkrankungen und Krankenhauseinweisungen pro Million Einwohner zeigen. Die Ähnlichkeiten waren auffallend.

Wenn Israel dem Weg Grossbritanniens folgt, werde Israel innerhalb von weniger als einem Monat mit 6.000 neuen Fällen pro Tag konfrontiert sein, sagte er. In dieser Woche überstieg die Zahl der täglichen Neuerkrankungen 1.300. Selbst wenn diese 6.000 Fälle pro Tag die Zahl der Schwerkranken nicht auf ein für das Gesundheitssystem bedrohliches Niveau ansteigen lassen, so Balicer, «werden die Folgen weit verbreiteter Quarantänen für die Wirtschaft und das Bildungssystem unerträglich sein».

Er fügte hinzu: «Die Schlussfolgerung aus all dem ist, dass sich Israel einen Monat Zeit nehmen muss, um sich auf die Eindämmung zu konzentrieren – um Zeit zu gewinnen und den Überblick über die Ereignisse in Grossbritannien zu behalten. Wenn sich herausstellt, dass Grossbritanniens Glücksspiel gut gelaufen ist, kann sich Israel ähnlich verhalten. Wenn nicht, hat es immer noch wirksame Werkzeuge, um damit fertig zu werden.»
 

DIENSTAG, 13. Juli 2021 

11.55 Uhr
Israel genehmigt dritte Impfstoffdosis 
Israel hat damit begonnen, immungeschwächte Erwachsene einzuladen, eine dritte Dosis des Covid-19-Impfstoffs zu erhalten, da die Fallzahlen im Land aufgrund der Verbreitung der Delta-Variante wieder gestiegen sind.

Mit seiner Impfkampagne Anfang dieses Jahres, war Israel weltweit führend bei der Impfung des grössten Teils seiner Bevölkerung. Das Land öffnete wieder vollständig als die Covid-Fälle Ende Mai und Anfang Juni innerhalb weniger Tage auf einen einstelligen Wert sanken. Seitdem sind die Fälle jedoch wieder auf mehr als 400 pro Tag gestiegen.

Als Reaktion darauf ist Israel das erste Land der Welt, das eine dritte Dosis des Impfstoffs als Auffrischimpfung genehmigt hat. Letzte Woche forderte Pfizer die Länder auf, eine Auffrischungsdosis für diejenigen zu genehmigen, die bereits einen Impfstoff erhalten haben.

Nach der Genehmigung der Auffrischimpfung lud das Sheba Medical Center, Israels grösstes Krankenhaus, Empfänger von Herztransplantationen zu einer Auffrischungsimpfung ein.

Ein Grossteil der Israelis ist bereits geimpft. Neben der Genehmigung der Auffrischimpfung hat Israel auch ein Mandat für das Tragen von Masken in Innenbereichen wieder eingeführt, um die steigenden Infektionen einzudämmen.
 

FREITAG, 09. Juli 2021 

14.40 Uhr
Anzahl der schwerwiegenden Fälle steigt 
Die Zahl der Coronavirus-Fälle mit schwerem Verlauf in Israel hat sich in der vergangenen Woche fast verdoppelt und liegt nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Donnerstag bei 46.
Darüber hinaus meldete Israel am Mittwoch 518 neue Covid-19-Fälle, wodurch sich die Zahl der aktiven Fälle auf 3.568 erhöhte. Die Zahl der Todesopfer aufgrund des Virus liegt momentan bei 6.429.
Von den 74.421 Coronavirus-Tests, die am Mittwoch durchgeführt wurden, fielen 0,7 Prozent positiv aus.

In Israel ist in der Nacht zum Mittwoch ein 46-jähriger Mann im Rambam-Krankenhaus in Haifa verstorben. Er war bereits vollständig gegen das Virus geimpft. Auch seine 70-jährige Frau wurde nach einer Ansteckung mit dem Virus ins Krankenhaus eingeliefert und befindet sich in einem moderaten Zustand.

Ebenfalls am Mittwoch berichtete das israelische Gesundheitsministerium, dass bei einem geimpften Passagier, der aus dem Ausland nach Israel einreiste, der erste Fall einer neuen Coronavirus-Variante namens Delta plus im Land diagnostiziert wurde.

Eine andere Person, die mit dem Träger in Kontakt gekommen ist, wartet derzeit auf ihr Covid-19-Testergebnis.

Während die Delta-Plus-Variante der weit verbreiteten Delta-Variante zu ähneln scheint, ist noch unklar, ob sie ansteckender oder gefährlicher sein könnte. Die Delta-Plus-Variante unterscheidet sich durch ihr Spike-Protein auf der Virusoberfläche, welches es dem Virus ermöglicht an eine Zelle zu binden und diese zu infizieren.

Das Coronavirus-Kabinett beschloss am Mittwoch, dass alle in Israel ankommenden Passagiere unter Quarantäne gestellt werden müssen, auch wenn sie in Israel geimpft wurden, bis sie bei der Ankunft einen negativen COVID-19-Test erhalten. Die neuen Beschränkungen treten in den kommenden Tagen in Kraft.

Die Delta-Plus-Variante wurde ebenso wie die Delta-Variante, zuerst in Indien entdeckt. Nun ist sie ebenfalls in einer Reihe anderer Länder, darunter den Vereinigten Staaten und Großbritannien, gefunden worden. Es ist momentan jedoch nicht abzusehen, ob sie zu der dominierenden Varianten in diesen Ländern werden wird.
 

MONTAG, 05. Juli 2021 

10.00 Uhr
Verminderte Wirksamkeit gegen Delta 
Im Zuge der rasanten Ausbreitung der neuen Delta-Variante, warnen Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem (HU) vor einer neuen Infektionswelle in Israel, und fordern neue Massnahmen um Dieser entgegenzuwirken.

Laut dem HU-Forschungsteam zeige der Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen Delta Wirksamkeit, jedoch sei er deutlich ineffektiver. Während das Vakzin zu 90 Prozent gegen die Alpha-Variante schützt, soll es bei der Delta-Variante lediglich 60 bis 80 Prozent der Infektionen verhindern.

Aus einer Studie des führenden israelischen Virologen Gili Regev-Yochay geht hervor, dass im Falle einer Infektion mit der Delta-Variante nach einer Impfung, weniger als halb so viele Antikörper produziert werden. Dennoch zeige der Impfstoff bei der neusten Mutation eine deutliche Antikörperreaktion, und sei daher auch bei der Delta-Variante weitestgehend wirksam.  

Laut dem Forschungsteam, könne es aufgrund von Delta in den nächsten zwei Wochen in Israel 1000 Neuinfektionen pro Tag geben. Zurzeit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei 300. Kommende Woche soll das israelische Corona-Kabinett neue Schutzmassnahmen beschliessen.

Am Sonntag diskutierte das Gesundheitsministerium bei einem Treffen über die Verabreichung einer dritten Impfdosis und Auffrischungsimpfungen für ältere und gefährdete Personen. (Blick)
 

FREITAG, 02. Juli 2021 

15.35 Uhr
Fälle in 10 Tagen verdreifacht 
Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, dass das Land voraussichtlich innerhalb einer Woche täglich mit 600 neuen Coronavirus-Fällen konfrontiert sein wird und dass diese Zahl in 10 Tagen auf 1000 steigen wird, da sich die Delta-Variante weiterhin im ganzen Land ausbreitet.
Am Mittwoch verzeichnete Israel einen weiteren Anstieg der täglichen Covid-Infektionen, wobei 307 Personen positiv getestet wurden. Bei 58 Prozent dieser bestätigten Fälle handele es sich jedoch um ungeimpfte Personen.

Am Vortag erreichte Israel einen Dreimonats-Höchststand für tägliche Neuinfektionen, wobei 293 Personen positiv auf das Virus getestet wurden.

Derzeit sind in Israel 54 Menschen Aufgrund einer Infektion im Krankenhaus, 29 Personen befinden sich in einem ernsthaften Zustand. Dies stellt einem leichten Anstieg seit Mittwoch dar.

Israel hat auch einen Drei-Monats-Rekord bei der Zahl der Geimpften gebrochen. Am Dienstag erhielten 16.321 die erste Impfung und 3.453 die zweite – die höchste Zahl seit dem 17. März. Die steigenden Impfraten sind darauf zurückzuführen, dass die Regierung mehr Israelis – insbesondere Jugendliche – dazu ermutigt, sich impfen zu lassen.

Laut Experten sind Versuche, die Einreise von Mutationen nach Israel über den internationalen Flughafen Ben-Gurion einzudämmen, aufgrund der steigenden Fälle innerhalb des Landes, vergeblich.

Inzwischen wurde die nördliche Stadt Pardes Hanna-Karkur als Gemeinde mit einer moderaten Infektionsrate bezeichnet. Auch das Tel Aviver Viertel Ramat Hahayal wurde als solches eingestuft.
Ramle, Herzliya und Modi'in gelten ebenfalls noch als Orte mit moderaten Infektionsraten, aber vorerst führt die Klassifizierung nicht zu weiteren Einschränkungen für das Gebiet.
 

MITTWOCH, 30. Juni 2021 

10.30 Uhr
Rabbiner befürworten Impfkampagne 
Zwei bedeutende israelische Haredi-Orthodoxe Rabbiner sprachen sich laut «The Jerusalem Post», für die Impfung Aller ab 12 Jahren gegen das Coronavirus aus.

Rabbi Chaim Kanievsky, der als «Fürst der Tora» bekannt ist, und Rabbi Gershon Edelstein, genehmigten die Ankündigung in einer Nachricht, die von Kanievskys Leibarzt Meshulam Hart in einer israelischen Haredi-Orthodoxen Zeitung gedruckt wurde. Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt in dem Israel aufgrund der ansteckenderen Delta-Variante, mit einer Zunahme von Coronavirus-Fällen zu kämpfen hat.

Die Rabbiner sagten, dass jeder geimpft werden sollte, um sowohl weitere Todesfälle durch das Virus, als auch zusätzliche Schliessungen von Yeshivas durch die Regierung zu verhindern.

Obwohl Kanievsky sich konsequent für Impfungen ausgesprochen hat, machten ihn seine unterschiedlichen Empfehlungen an das Haredi-Schulsystem während des Höhepunkts der Pandemie zu einer polarisierenden Figur. Kanievsky sagte zeitweise, die Yeshivas sollten nicht geschlossen werden, selbst als Regierungsbeamte die Schliessung aller Schulen angeordnet hatten, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Kanievsky wurde sogar in Eretz Nehederet, einer israelischen Sketch-Comedy-Show, als der eigentliche Premierminister Israels dargestellt.

Die orthodoxe Haredi-Gemeinde in Israel war eine der am stärksten vom Virus betroffenen Gemeinschaften des Landes. Einem Bericht zufolge starb einer von 73 Haredi über 65 Jahren im ersten Jahr der Pandemie an dem Coronavirus.
 

MONTAG, 28. Juni 2021 

10.40 Uhr
Chezy Levy tritt zurück 
Der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Professor Chezy Levy, kündigte am Sonntag seinen Rücktritt an, sein Nachfolger muss noch ernannt werden. Währenddessen verbreitet sich die Delta-Variante weiterhin im ganzen Land.

Quellen zufolge traf sich der Generaldirektor am Sonntag mit Gesundheitsminister Nitzan Horowitz, um ihn über die Entscheidung zu informieren.

Nach Levys Ankündigung, trat Israels Coronavirus-Kabinett zum ersten Mal seit Monaten zusammen, um einen zur Bekämpfung der Ausbreitung der Delta-Variante zu erörtern. Das Kabinett beschloss, derzeit keine neuen Restriktionen zu verhängen. Anstelle, wird es seine Bemühungen auf die Entwicklung eines Plans zur Durchsetzung der Quarantänepflicht von aus dem Ausland zurückkehrenden Israelis, und einer Kampagne um jüngere Teenager zum Impfen zu animieren konzentrieren. 

Am Samstag verzeichnete Israel angesichts der Ausbrüche der ansteckenderen Delta-Variante aus Indien 113 neue Coronavirus-Fälle.

Gesundheitsminister Horowitz dankte Levy für seine «Professionalität» in «einer der schwierigsten Zeiten, die das israelische Gesundheitssystem je erlebt hat». Die Erklärung fügte hinzu, dass Levys Nachfolger in Kürze bekannt gegeben wird.

Levys Rücktritt folgt auf mehrere Fernsehinterviews, die er diese Woche gab, in denen er erklärte, er habe keinen Antrag auf Verlängerung seiner Amtszeit erhalten.

Er wird voraussichtlich zu seiner früheren Position als Direktor des Barzilai Medical Center in Ashkelon zurückkehren, die er acht Jahre lang innehatte.

Levy, der vom damaligen Gesundheitsminister Yuli Edelstein ernannt wurde, um Israel auf eine zweite Covid-Welle vorzubereiten, steuerte Israel ebenfalls durch zwei aufeinander folgende Wellen des Virus. 

 

DONNERSTAG, 24. Juni 2021 

10.20 Uhr
Delta-Variante sorgt für Beunruhigung 
Der Anstieg neuer Coronavirus-Fälle in Israel hat Befürchtungen geweckt, dass das Land sich wieder in Richtung eines Lockdowns bewegt. Augenscheinlich ist der Anstieg der Neuerkrankungen auf die Delta-Variante des Coronavirus zurückzuführen. Die neue Variante, auch bekannt als B.1.617, wurde im vergangenen Oktober erstmals im indischen Bundesstaat Maharashtra identifiziert und hat sich von dort über den Rest Indiens und in andere Länder verbreitet.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist die Delta-Variante mittlerweile die vorherrschende Form des Coronavirus weltweit und kommt in mehr als 80 Ländern vor. In Grossbritannien beispielsweise ist die Ansteckungsrate von 24 Fällen pro Million Einwohner im letzten Monat aufgrund der Delta-Variante auf 126 gestiegen. 

Das auffälligste Merkmal der Delta-Variante ist ihre schnelle Verbreitung: Schätzungen zufolge ist die Variante 1,5-mal ansteckender als die erstmals in Grossbritannien entdeckte Alpha-Variante. Forschungsergebnisse von britischen Gesundheitsbehörden, die in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht wurden, zeigen, dass der Impfstoff von Pfizer-BioNTech zwei Wochen nach Verabreichung der zweiten Dosis zu 88 Prozent gegen die Delta-Variante wirksam ist. Das liegt nur knapp unter den 93 Prozent für die Alpha-Variante. Auch bei der Delta Variante verhindert der Pfizer-Impfstoff die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufes. Die letzte Woche von britischen Gesundheitsbehörden veröffentlichten Daten, die auf einer Analyse von etwa 14.000 Fällen basieren, zeigen eine Wirksamkeit von 96 Prozent nach zwei Dosen des Pfizer-Impfstoffs. 

Trotz der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante, ist es nicht anzunehmen, dass Israel sich auf eine neue Coronavirus-Welle hinzubewegt. Die Entwicklung von Impfstoffen hat weltweit einen Wendepunkt im Krieg gegen das Virus markiert und Impfkampagnen tragen viel zu der Eindämmung der Pandemie bei. Auch wenn theoretisch eine neue, virulentere und ansteckendere Form des Coronavirus auftaucht, die eine grössere Resistenz gegen den Impfstoff aufweist, wird der Weg zur Entwicklung eines neuen und passenden Impfstoffs dafür kürzer und schneller sein als beim ersten Mal.
 

MITTWOCH, 23. Juni 2021

9.20 Uhr
Besorgt um lokale Ausbrüche
Premierminister Naftali Bennett kündigte an, dass Israel den Anstieg lokaler Coronavirus-Fälle wie einen «neuen Ausbruch» behandelt, und fügte hinzu, dass das Coronavirus-Kabinett erneut zusammentreten werde, um einen Plan zu entwickeln.

«Ich Bitte Sie: Wenn Sie nicht nach Übersee fliegen müssen, fliegen Sie nicht», sagte Bennett am Dienstag vor der Presse am internationalen Flughafen Ben-Gurion. Er fügte hinzu, dass alle Reisenden am Flughafen eine Maske tragen müssen.

Bennett kritisierte auch die verzögerte Impfrate in Israel und sagte, dass Israelis «bis zum 9. Juli geimpft sein müssen», um beide Impfstoffe zu erhalten, bevor sie ablaufen. Er forderte auch israelische Eltern und Schüler auf, die Quarantänebestimmungen für die Sicherheit der Gemeinschaft weiterhin einzuhalten.

Die Polizei sagte, sie werde das Tragen von Masken am Flughafen Ben-Gurion wieder durchsetzen und die Durchsetzung der Quarantäneanforderungen verstärken. Die Geldstrafen bei Verstössen gegen eine obligatorische Quarantäne werden von 150 Schekel auf 250 Schekel (77 Dollar) erhöht. Von den Behörden wird derzeit nicht erwartet, dass sie elektronische Armbänder oder eine App einsetzten, die Personen verfolgen die unter Quarantäne gestellt sind.

Die höchste tägliche Coronavirus-Infektionsrate seit zwei Monaten wurde am Montag in Israel registriert, wobei 125 Personen positiv getestet wurden, nachdem im ganzen Land lokale Ausbrüche der Delta-Variante gemeldet worden waren. Darüber hinaus lag die Rate der positiven Covid-19-Tests bei 0,3 Prozent, während die Quote am Sonntag bei 0,01 Prozent lag. Inzwischen lag die R-Zahl – die durchschnittliche Zahl, die ein Covid-19-Träger ansteckt – bei 1,55. Nach den Ausbrüchen der Delta-Variante hat das israelische Gesundheitsministerium am Sonntag empfohlen, 12- bis 15-Jährige zu impfen. Bisher wurden allerdings nur etwa vier Prozent der Kinder dieser Altersgruppe gegen das Virus geimpft.

Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Chezy Levy, sagte dem israelischen Fernsehen, dass etwa 70 Prozent der Neuinfektionen durch die Delta-Variante erfolgt seien. Er stellte auch fest, dass die Hälfte der Infizierten Kinder waren und dass ein Drittel der Infizierten geimpft war.
Ebenfalls am Dienstag enthüllte ein Bericht der israelischen Tageszeitung Yedioth Ahronoth, dass im letzten Monat fast 5.000 Israelis aus Moskau zurückgekehrt sind, obwohl die russische Hauptstadt einen Anstieg von Covid-19-Fällen erlebt.

31 der zurückkehrenden Passagiere wurden positiv auf das Virus getestet.
 

MONTAG, 21. Juni 2021 

10.50 Uhr
1 Millionen Dosen Abgelehnt 
Israel führt momentan Gespräche mit drei anderen Ländern, die zu einem Impfstoff-Deal führen könnten. Dies im Falle einer Annullierung der getroffenen Vereinbarung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde.

Am Freitag befahl der palästinensische Premierminister Mohammad Shtayyeh der PA, ein Abkommen abzubrechen, bei dem Israel der PA etwa 1 Million Dosen des Pfizer-BioNTech-Coronavirus-Impfstoffs gegeben hätte. Viele der Dosen würden im Juli auslaufen.

Unterdessen sagte das palästinensische Gesundheitsministerium am Sonntag, dass es beabsichtigt, die Verhandlungen mit dem israelischen Gesundheitsministerium und Pfizer über «sichere Impfstoffe, die unseren Standards entsprechen», wieder aufzunehmen.

Laut der ursprünglichen Vereinbarung sollte die Palästinensische Autonomiebehörde Israel eine ähnliche Anzahl von Impfstoffen zurückschicken, die es im September oder Oktober vom Pharmakonzern erhalten soll. Bis zu 1,4 Millionen Dosen hätten ausgetauscht werden sollen.

Sollten Israel und eines der drei anderen Länder eine Einigung erzielen, würden sich beide Länder zur endgültigen Genehmigung an Pfizer wenden. Das Abkommen würde erfordern, dass Israel seine bald auslaufenden Impfstoffe sofort in das fragliche Land liefert und dass dieses Land Israel Impfstoffe aus einer zukünftigen Lieferung zukommen lässt, die es zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.

Beamte des palästinensischen Gesundheitsministeriums sagten am Sonntag, dass sie beabsichtigen, 90.000 Impfstoffe an Israel zurückzugeben, die in 10 Tagen ablaufen sollen. «Dies ist keine Spende von Israel, sondern Impfungen, die die Palästinensische Autonomiebehörde bezahlt hat», sagte ein Beamter.

Israel beabsichtigt nicht, die bereits an die Palästinensische Autonomiebehörde übergebenen Impfstoffe zurückzunehmen. Laut Politischen Quellen hofft Israel, dass die PA die Impfstoffe, die Ende des Monats auslaufen, irgendwann einsetzt, auch wenn sie dies nicht öffentlich anerkennt.
 

MITTWOCH, 16. Juni 2021

9.15 Uhr
Impfpflicht verstösse gegen Nürnberger Kodex
Eine Bundesrichterin in Houston hat eine Klage von Gesundheitspersonal gegen ein Impfmandat eines städtischen Krankenhauses abgewiesen. Eines der Argumente für griff sie für besondere Verspottung heraus.

In ihrem fünfseitigen Gutachten vom 12. Juni schreibt Bezirksrichterin Lynn Hughes, dass die leitende Prozessklägerin Jennifer Bridges die Impfpflicht für ungültig hält, «weil sie gegen den Nürnberger Kodex verstösst». Dies ist der ethische Kodex, der aus den Verfahren gegen Nazi-Ärzte nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen ist.

«Sie vergleicht eine drohende Kündigung mit erzwungenen medizinischen Experimenten während des Holocaust», sagt Hughes in dem Urteil.

Das Houston Methodist Hospital ist eine private Einrichtung, schreibt Hughes und fügt hinzu: «Die Impfpflicht mit medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern gleichzusetzen, ist verwerflich. Nazi-Ärzte führten medizinische Experimente an Opfern durch, die Schmerzen, Verstümmelung und in vielen Fällen den Tod verursachten.»

Bridges wurde von 116 Mitarbeitern der Einrichtung, in welcher insgesamt 26.000 Menschen Arbeiten, bei der Einreichung der Klage unterstützt. In einem CNN-Interview nach dem Urteil sagte Bridges, sie vergleiche die Impfung nicht mit dem Holocaust, sondern mit Nazi-Praktiken in den 1930er Jahren.

Vergleiche zwischen dem Coronavirus-Schutz und dem Holocaust haben sich in den USA vermehrt. Eine republikanische Kongressabgeordnete aus Georgia, Marjorie Taylor Greene, entschuldigte sich am Montag für einen ähnlichen Vergleich.
 

MONTAG, 07. Juni 2021 

8.05 Uhr
Abschied von der Maskenpflicht 
Am Sonntagabend erfreute der israelische Gesundheitsminister Yuli Edelstein seine Bürgerinnen und Bürger mit einer Nachricht, auf die sie alle schon lange gewartet hatten: Vorausgesetzt, dass der Rückgang des Coronavirus wie geplant weiter günstig verläuft und sich nicht noch ein bis jetzt unbekannter Krankheitsträger im Lande breit macht, wird am 15. Juni das Tragen der Gesichtsmaske auch in geschlossenen Räumen nicht mehr Pflicht sein. Damit dürfte der mit dem Auftritt der Corona-Seuche in zahllosen Versionen auf den Markt gelangte Gesichtsschutz bald nur noch als Sammler-Objekt zu finden sein. Ausgenommen sind natürlich jene Israelinnen und Israeli, die sich inzwischen so sehr an den wenige Quadratzentimeter grosse Schutzmaske gewöhnt haben, dass sie sie auch weiterhin zu tragen beabsichtigen.

Jacques Ungar

MITTWOCH, 02. Juni 2021 

7.50 Uhr
Fast Alle Restriktionen werden aufgehoben
Die israelische Regierung hat am Dienstag die Aufhebung fast aller öffentlichen Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie angekündigt. Das Gesundheitsministerium begründet diesen Schritt wie folgt: «Dieser Entscheid wurde vor dem Hintergrund der niedrigen Sterblichkeitsraten und dem fortdauernden Abwärtstrend für alle Indikatoren getroffen, die in den letzten Wochen zu registrieren waren».   Artikel in voller Länge: (Tachles)

MONTAG, 31. Mai 2021 

8.50 Uhr
Einreise Indischer Reisegruppe verboten 
In einem seltenen Schritt verbietet das israelische Gesundheitsministerium einer grossen Gruppe von Einwanderern aus Indien die Einreise in das Land, da unter ihnen zahlreiche Covid-19 Fälle entdeckt wurden.

Die 275 Einwanderer sollten am Montagnachmittag mit einem Flug aus Neu-Delhi am internationalen Flughafen Ben Gurion landen. Ursprünglich hatte das Gesundheitsministerium geplant der gesamten Gruppe die Einreise zu verweigern. Auf Druck des Aliyah- und Integrationsministeriums und der «Jewish Agency», erlaubte das Ministerium jedoch den Mitgliedern die negativ auf das Virus getestet wurden, an Bord zu gehen.

Der Gruppe, die behauptet von einem der verlorenen israelitischen Stämme abzustammen, wurde eine Sondergenehmigung der Regierung erteilt. Sie dürfen nach Israel ziehen, obwohl ihre Mitglieder nach dem Rückkehrgesetz nicht die Staatsangehörigkeit besitzen. Sie sollten mit einem befristeten Aufenthaltsvisum einreisen, mit der Annahme, dass sie Konvertieren und darauf die Staatsbürgerschaft erhalten.

Die Einwanderer, die als Bnai Menashe bekannt sind, stammen aus dem Nordosten Indiens und waren auf der Durchreise in Neu-Delhi, als entdeckt wurde, dass einige mit dem Coronavirus infiziert waren. Von den 275 Bnai Menashe, die am Montagnachmittag auf einem El Al-Flug über Mumbai eintreffen sollten, wurden 36 positiv getestet.

Das Aliyah- und Integrationsministerium versprach, dass die in Indien Zurückgebliebenen nach Israel können, sobald sie sich vollständig erholt haben und nicht mehr ansteckend sind. «Wir erkennen die Einwanderung von Juden nach Israel auch in dieser schwierigen Zeit als ein oberstes Ziel an, und aus diesem Grund sind auch im Jahr 2020, auf dem Höhepunkt der Pandemie, mehr als 21.000 Einwanderer hierhergezogen.»
 

DIENSTAG, 25. Mai 2021 

9.33 Uhr
Abgeordnete vergleicht Maskenmandat mit Holocaust 
Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene aus Georgia forderte «rationale» Juden und Jüdinnen auf, ihre Behauptung zu untermauern, dass Maskenmandate wie der Holocaust seien. Viele ihrer Kollegen stellten sich gegen die Aussage.

Die Kontroverse begann am Freitag, als Greene in einem Podcast des «Christian Broadcasting Network» auftrat, der von dessen politischen Chefanalysten, David Brody moderiert wurde. Beide diskutierten eine neue Anordnung von Nancy Pelosi, der demokratischen Sprecherin des Repräsentantenhauses, dass Kongressmitglieder, die sich weigern im Plenarsaal Masken zu tragen, einen Impfnachweis erbringen müssen.

«Diese Frau ist geisteskrank», sagte Greene und bezog sich dabei auf Pelosi. «Wissen Sie, wir können auf eine Zeit in der Geschichte zurückblicken, in der den Menschen gesagt wurde, sie sollten einen goldenen Stern tragen. Und sie wurden definitiv wie Bürger zweiter Klasse behandelt, so sehr, dass sie in Züge gesteckt und in Gaskammern in Nazi-Deutschland gebracht wurden. Und das ist genau die Art von Missbrauch, von der Nancy Pelosi spricht.»

Der «American Jewish Congress» forderte Greene auf, sich zu entschuldigen. «Man darf niemals gesundheitsbezogene Einschränkungen mit gelben Sternen, Gaskammern und anderen Nazi-Gräueltaten vergleichen», hiess es. «Solche Vergleiche verharmlosen den Holocaust und verseuchen die amerikanische Politik. Marjorie Taylor Greene muss sofort zurücktreten und sich entschuldigen.»
Am Wochenende verstärkte Greene jedoch ihre Aussage in einem Interview mit der NBC-Filiale in Phoenix, als sie gebeten wurde, die Aussage des «American Jewish Congress» zu kommentieren.
«Jeder vernünftige Jude mochte nicht, was in Nazi-Deutschland geschah, und jeder vernünftige Jude mag nicht, was momentan mit anmassenden Masken-Mandaten und einer anmassenden Impfstoff-Politik geschieht», sagte sie.

Einige von Greens Kollegen im Repräsentantenhaus, darunter Republikaner, halten ihre Kommentare für irrational. 

«Das ist böser Wahnsinn», sagte Liz Cheney, die Republikanerin aus Wyoming, die kürzlich wegen ihrer Opposition gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump von ihrer Führungsposition verdrängt wurde.

«Absolute Krank», nannte Adam Kinzinger, ein Republikaner aus Illinois, der ebenfalls einer Anti-Trump-Minderheit in seiner Partei angehört. 

David Cicilline, ein Demokrat aus Rhode Island, der selbst jüdisch ist, twitterte: «Der Holocaust: Die systematische Ermordung von 6 Millionen Juden. Das Maskentragen: Eine einfache Handlung, die nichts kostet und Leben rettet. Marjorie Taylor Greene: Eine gestörte Person, die nicht geeignet ist, im Kongress zu dienen». 
 

MONTAG, 24. Mai 2021 

8.25 Uhr
Schrittweise zurück zur Normalität
Am Sonntag gab das Israelische Gesundheitsministerium bekannt, dass fast alle Coronavirus-Restriktionen im Land ab dem 1. Juni aufgehoben werden. 

Gesundheitsminister Yuli Edelstein sagte, er werde keine Verlängerung der an diesem Datum auslaufenden Vorschriften beantragen. In den nächsten zwei Wochen sollen noch einige Einzelheiten diskutiert werden, sodass vorerst die Maskenpflicht in Innenräumen und Reiserestriktionen weiterhin gelten werden. Der Zugang zu öffentlichen Plätzen wird ab diesem Zeitpunkt jedoch nicht länger auf Personen beschränkt sein, die nachweisen können, dass sie geimpft wurden oder genesen sind.

«Die Rückkehr zur Normalität erfolgt mit einem Sternchen» und die Behörden werden die Situation weiterhin überwachen, sagte Gesundheitsminister Yuli Edelstein. «Sollte es einen erneuten Ausbruch geben, müssen wir natürlich zurückrudern.» Am Sonntag gab es in Israel 510 aktive Fälle, von denen sich 59 in einem schweren Zustand befanden. Die Rate positiver Testergebnisse lag zwischen 0,1 bis 0,2 Prozent. 

Am Sonntag öffnete Israel aufgrund der sinkenden Infektionsraten seine Grenzen für ausländische Touristen. Jedoch wird es einige Zeit dauern, bis zahlreiche Besucher ankommen und die Tourismusbranche wiederbeleben. Im Rahmen der Lockerungen plant die Regierung, kleine Gruppen von Touristen aus Ländern, die von Israel genehmigte Impfstoffe verwenden, einreisen zu lassen. Die Registrierung für die Einreise wurde jedoch erst letzte Woche eröffnet, sodass die Anzahl der Besucher zunächst begrenzt sein wird. «Es ist unwahrscheinlich, dass die ersten Gruppen vor Anfang Juni eintreffen», sagte eine Sprecherin des Tourismusministeriums.

MONTAG, 10. Mai 2021 

9.20 Uhr
Neuinfektionen stark gesunken 
Zum ersten Mal seit 14 Monaten ist die Zahl der Menschen mit Coronavirus-Infektion in Israel am Sonntag auf 985 gesunken.

Zum letzten Mal lag die Zahl der aktiven Fälle während der ersten Welle der Pandemie, am 21. März 20202, unter 1.000. Zu diesem Zeitpunkt waren 980 Menschen infiziert. Danach stieg die Zahl stetig an und erreichte vor etwa drei Monaten ihren Höhepunkt. Anfang Februar, anderthalb Monate nach Beginn der Impfkampagne, gab es mehr als 74.000 aktive Fälle, und die tägliche Anzahl neuer bestätigter Fälle lag bei 9.000. Die schnelle Verbreitung wurde auf stärker Infektiöse britische Mutation zurückgeführt. 

Am Sonntag hat sich das Bild mit rund 4,5 Millionen geimpften Israelis (meist mit beiden Dosen) und weiteren 830.000 Genesenen, grundlegend geändert. Am Samstag wurden nur 17 neue Fälle registriert. Derzeit befinden sich 84 Personen in einem schwerwiegenden Zustand im Krankenhaus. Der Abwärtstrend in Israel hat sich auch nach der Wiedereröffnung des Bildungssystems fortgesetzt. Dort gelten allerdings weiterhin Abstandsregeln und eine Maskenpflicht. Gegenwärtig unterliegen Massenveranstaltungen den Restriktionen für «grüne Pässe», ebenso wie Restaurants, kulturelle Veranstaltungen und andere Veranstaltungen mit einer grossen Anzahl von Personen.

Gesundheitsexperten sind vorsichtig optimistisch. Dennoch befürchten sie, dass eine geringfügige Veränderung des Virusgenoms und eine Abnahme der Wirksamkeit des Impfstoffes die bisherigen Erfolge Israels gefährden könnten. Die grösste Gefahr liegt in dem Import von Mutationen aus dem Ausland und bei ungeimpften Kindern. Die Gesundheitsbehörden warten auf die Einrichtung eines Verfassungsausschusses der Knesset, der die Überwachung der Ankünfte aus dem Ausland mithilfe elektronischer Armbänder sowie weitere Schritte zur Eindämmung des Risikos der Verbreitung von Mutationen in Israel genehmigt.

FREITAG, 07. Mai 2021 

9.00 Uhr
Gültigkeit der Grünen Pässe verlängert
Am Mittwoch gab das israelische Gesundheitsministerium bekannt, dass die Gültigkeit des «Grünen Passes» bis Ende 2021 verlängert wird. Bei den «Grünen Pässen» handelt es sich um eine Bescheinigung die Israeli nach ihrer vollständigen Impfung erhalten. 

Die Gültigkeit der Pässe betrug nach erhalt der zweiten Dosis zunächst sechs Monate, oder nach einer Genesung von Covid-19, bis Ende Juni 2021. Die neue Ankündigung lässt jedoch vermuten, dass alle geimpften Israeli erst Ende 2021 ihre dritte Dosis eines Impfstoffes erhalten müssen.

Am Dienstag genehmigte das Coronavirus-Kabinett eine Reihe weiterer Lockerungen, einschliesslich der Erlaubnis von Versammlungen von 50 Personen in geschlossenen, und 500 Personen in offenen Räumen. Ebenfalls ist auch erlaubt ohne einen «Grünen Pass» an Veranstaltungen im Freien teilzunehmen.

Fitnessräume, Sportanlagen, Schwimmbäder und weitere Freizeiteinrichtungen werden nach den Regeln des «lila Abzeichens» betrieben. Dies bedeutet, dass die Öffentlichkeit bei dem Betreten dieser Räumlichkeiten keine Impfbescheinigung mehr vorlegen muss. Auch Kinder dürfen diese Einrichtungen nutzen. Alle Räumlichkeiten, die nach den Regeln des «lila Abzeichens» betrieben werden, dürfen jedoch nur in einer geminderten Kapazität öffnen, sodass sich lediglich eine Person pro sieben Meter aufhalten darf.

Ebenfalls werden ab Donnerstag um 7:00 Uhr die Kapazitätsbeschränkungen für Taxis und andere Transportmittel aufgehoben. Es wird auch nicht mehr erforderlich sein, Gutscheine für Zugfahrten vorzulegen.

MITTWOCH, 05. Mai 2021 

8.00 Uhr
Neubeginn für BriLife? 
Das israelische Institut für biologische Forschung erwägt, seine laufende klinische Studie mit dem von ihm entwickelten COVID-19-Impfstoff wieder neu zu Beginnen. Der Neustart könne es Ermöglichen, eine Version des Impfstoffes zu Entwickeln, die bereits nach einer Einzeldosis wirksam ist. Aus der ersten und zweiten Phase der klinischen Studie zeichnete sich anscheinend ab, dass auf die zweite Injektion verzichtet werden könne, wenn den Patienten eine höhere Dosis in einer einzelnen Injektion verabreicht wird.

Diese Entscheidung würde höchstwahrscheinlich das Datum, an dem der BriLife-Impfstoff der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, verzögern. Ebenfalls plant das in Nes Tziona ansässige Institut, seine klinischen Studien von Israel nach Argentinien zu verlegen. Dies liegt an der erfolgreichen Impfkampagne Israels. Da bereits zahlreiche Israelis gegen das Virus geimpft wurden, ist es schwierig die Wirksamkeit des Impfstoffs zu testen. In den nächsten zwei Wochen wird eine Delegation unter der Leitung von Ärzten des Hadassah-Universitätskrankenhauses in Jerusalem, das an der klinischen Studie beteiligt ist, voraussichtlich nach Argentinien reisen, um Vorbereitungen für die Verlegung der Studie zu schaffen.

Ein wirksamer Impfstoff der nur eine Dosis für die Immunität benötigt, hätte eine Vielzahl von Vorteilen in Bezug auf die Produktionskapazität, Kosten und den Versand. So wie den offensichtlichen Vorteil, dass die Öffentlichkeit schneller geimpft werden könne. Dies gilt insbesondere dann, falls sich herausstellen sollte, dass Auffrischungsimpfungen zur Aufrechterhaltung der Immunität erforderlich sind. Ein Impfstoff der nur eine Einzeldosis benötigt, könnte Israel einen Vorteil auf dem globalen Impfstoffmarkt verschaffen, auch wenn eine Wiederholung der ersten und zweiten klinischen Studie die Markteinführung verzögern könnte.

Der israelische BriLife-Impfstoff basiert auf einem tierischen Trägervirus namens Virus Stomatitis Vesicular oder VSV. Es handelt sich um einen viralen Vektorimpfstoff, was bedeutet, dass eine modifizierte Version dieses Virus verwendet wird, um die Immunität beim Menschen zu induzieren. VSV infiziert selten Menschen, und wenn dies der Fall ist, verursacht es leichte, vorübergehende Symptome - höchstens Fieber und Gelenkschmerzen. Im Fall des BriLife-Impfstoffs dient das VSV-Virus als Vektor, der Teile des Proteins auf der Oberfläche des Virus, trägt, und so versucht, eine Immunantwort auf das Coronavirus zu induzieren.

MONTAG, 03, Mai 2021

15.50 Uhr
Drohende «Impfstoff-Apartheid»
In einem Kommentar, der letzte Woche in der New York Times veröffentlicht wurde, schätzte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Doktor Tedros Adhanom Ghebreyesus, dass Einkommensschwache Länder weltweit nur 0,3 Prozent, während Einkommensstarke Länder 81 Prozent, der verfügbaren Covid-19-Impfstoffe erhalten haben. 

Die unbegrenzte Macht privater Unternehmen, die offensichtliche Ungleichheit zwischen den Nationen und das Anhalten der Pandemie, werfen Weltweit ernsthafte Fragen auf. Zum Beispiel, die Frage nach dem Schutz von Impfpatenten. In den USA gibt es eine wachsende Bewegung, die die Aufhebung oder den Verzicht auf Patente fordert, damit jeder Hersteller, der Impfstoffe herstellen möchte, dies tun kann. Impfstoffhersteller werden dort momentan der Gier und der «Impfstoff-Apartheid» beschuldigt. Am vergangenen Wochenende forderte Senator Bernie Sanders US-Präsident Joe Biden auf, die internationalen Bemühungen zur Aussetzung des Patentschutzes für COVID-19-Impfstoffe zu unterstützen. Er argumentierte, dass sie die weltweite Versorgung mit Impfstoffen künstlich einschränken und verhindern, dass Bürger armer Länder Zugang zu einem lebensrettenden Produkt erhalten.

Auf der anderen Seite des Zauns befindet sich Bill Gates, der zwar eine Verbesserung des Zugangs armer Länder zu Impfstoffen unterstützt, es jedoch für eine schlechte Idee hält, auf den Patentschutz für Hersteller von Covid-19-Impfstoffen zu verzichten. Gates argumentierte, dass eine erhöhte Impfstoffversorgung nicht durch die Beschränkungen des geistigen Eigentums verhindert wird, sondern eine technische Angelegenheit ist: Es gibt eine begrenzte Anzahl von Impfstoffherstellungsbetrieben und die Sicherheit des Herstellungsprozesses muss von grösster Bedeutung bleiben.

Doktor Ron Tomer, Co-CEO von Unipharm, einem Generikahersteller und Präsident der israelischen Handelsgruppe, ist ebenfalls der Ansicht, dass der Impfstoffmangel auf Produktionsbeschränkungen und nicht auf Patentbeschränkungen zurückzuführen ist. Laut ihm, sei die beste Lösung nicht der Verzicht auf Patente, sondern die Festlegung angemessener Lizenzgebühren durch eine unabhängige globale Organisation. Hierdurch und könnte jeder, der an Patentrechten interessiert ist, diese Lizenzgebühren zahlen. «Dies ist eine Lösung, die für lebensrettende Medikamente geeignet ist, besonders nachdem die Unternehmen, die die Impfstoffe entwickelt haben, bereits einen guten Gewinn erzielt haben». 

FREITAG, 30. April 2021

12.20 Uhr
Neue Fälle in Israel 
Das Israelische Gesundheitsministerium hat 41 neue Fälle der indischen Coronavirus-Mutation diagnostiziert. Unter den Infizierten befanden vier Menschen, die bereits gegen Covid-19 geimpft waren.

Das israelische Genomsequenzierungssystem hatte festgestellt, dass 24 Personen die kürzlich aus dem Ausland wiedergekommen waren, sich mit der indischen Mutation infiziert hatten, von der Experten ausgehen, dass sie ansteckender ist als andere Varianten. Die 17 anderen Personen, darunter fünf Schulkinder, haben sich in ihrem Umfeld angesteckt. Das Gesundheitsministerium und die «IDF Home Front Command» führen an den Schulen, an denen die Kinder eingeschrieben sind, umfassende Tests durch.

21 der Personen die positiv auf die Mutation getestet wurden sind Ausländer. Letzte Woche hatte Israel die Einreise von Touristen aus Indien, wegen Bedenken hinsichtlich der Verbreitung der Mutation, verboten. Im Rahmen der neuen Beschränkungen, dürfen nur noch 300 Pflegekräfte und Studierende pro Monat Einreisen. Einreisende müssen sich in staatlichen Hotels unter Quarantäne stellen, die lediglich für diejenigen bestimmt sind, die aus Indien kommen. Es sei denn, sie haben sich in Israel von Covid-19 erholt oder wurden bereits gegen Covid-19 geimpft. 

Im vergangenen Monat kamen rund 1.000 Menschen aus Indien nach Israel, von denen nur etwa ein Viertel geimpft wurde. Von den Teilnehmern wurden 63 positiv auf das Virus getestet, aber nicht alle waren notwendigerweise mit der indischen Variante infiziert. Das israelische Gesundheitsministerium identifizierte ausserdem acht neue Fälle der südafrikanischen Variante, sieben der New Yorker Variante, zwei der kalifornischen Variante, eine der St. Petersburger Variante und einen Fall der britischen Mutation.

Obwohl die meisten Coronavirus-Beschränkungen in Israel in den letzten Wochen aufgrund des Rückgangs der Infektionsraten aufgehoben wurden, wird die Einreise in das Land immer noch kontrolliert. Israelis die ohne Impfbescheinigung einreisen, müssen sich zu Hause unter Quarantäne stellen, während diejenigen, die in Israel geimpft wurden oder genesen sind, nicht in Quarantäne müssen. Sie müssen jedoch ein Negativergebnis eines Coronavirus-Schnelltests erhalten, der jetzt allen Personen die über den Flughafen Ben-Gurion nach Israel einreisen, angeboten wird.

MITTWOCH, 28. April 2021 

10.00 Uhr
Maskenpflicht gelockert 
Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten in den USA (CDC) haben am Dienstag ihre Richtlinien für das Tragen von Masken im Freien gelockert. Komplett geimpfte Amerikaner müssen ihre Gesichter nicht mehr bedecken, es sei denn, sie befinden sich in einer grossen Menge von Fremden.

Auch nicht geimpfte Personen können in einigen Fällen ohne Maske nach draussen gehen.
Die neuen Leitlinien stellen einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Normalität in den USA dar, nachdem der Ausbruch des Coronavirus dort 570.000 Menschen das Leben gekostet hat. Während des vergangenen Jahres, hatte die «CDC» den Amerikanern geraten, Masken im Freien zu tragen, wenn sie sich nicht weiter als einen Meter voneinander entfernt aufhalten können. 

Die neuen Lockerungen sind darauf zurückzuführen, dass mehr als die Hälfte der Erwachsenen in den USA mindestens eine Impfstoff-Dosis erhalten hat und bereits mehr als ein Drittel vollständig geimpft wurde. «Es ist die Rückkehr der Freiheit», begrüsste Mike Saag, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität von Alabama in Birmingham. «Es ist die Rückkehr zu normalen Aktivitäten. Wir sind noch nicht ganz da, aber wir befinden uns auf dem Weg. Und das ist eine schöne Sache.»

Dennoch müssen mehr Menschen geimpft werden, und es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Mutationen und ungeahnter Veränderungen in der Epidemie. Laut Saag, seien die neuen Lockerungen jedoch eine vernünftige Belohnung nachdem etwa 140 Millionen Amerikaner sich Impfen lassen haben.

MONTAG, 26. April 2021 

12.35 Uhr
Einreise aus Indien wird eingeschränkt 
Israel hat die Einreise von Touristen aus Indien aufgrund der kürzlich entdeckten Fälle der indischen Mutation des Coronavirus verboten.

Im Rahmen der neu auferlegten Beschränkungen ist es Touristen aus Indien verboten nach Israel einzureisen. Nur 300 Pflegekräfte und Studierenden wird die Einreise pro Monat gestattet. Einreisende müssen sich in staatlichen Hotels unter Quarantäne stellen, die lediglich für diejenigen bestimmt sind, die aus Indien kommen. Es sei denn, sie haben sich in Israel von Covid-19 erholt oder wurden bereits gegen Covid-19 geimpft.

Im vergangenen Monat kamen rund 1.000 Menschen aus Indien nach Israel, von denen nur etwa ein Viertel geimpft war. Von den Einreisenden wurden 63 Personen positiv auf das Virus getestet, aber nicht alle waren notwendigerweise mit der indischen Mutation infiziert. Die indische Mutation ist für Experten besorgniserregend, da zwei Mutationen ihres Proteins sie resistenter gegen den Coronavirus-Impfstoff machen könnten. Ebenfalls könnte das Virus ansteckender sein als andere Varianten.

Im vergangenen Monat berichtete das indische Gesundheitsministerium über eine Virus-Mutation, die zwei genetische Veränderungen umfasst und eine Art «Vereinigung» zweier Mutationen darstellt, die zuvor als E484Q und L452R bekannt waren. Da jedoch aus ganz Indien entnommene Proben gezeigt haben, dass die vorherrschende Mutation im Land aus Grossbritannien kommt, ist es wahrscheinlich, dass die neue Mutation nicht hinter dem jüngsten Ausbruch in Indien steckt.

FREITAG, 23. April 2021 

7.50 Uhr
Neue Reisewarnungen
Das israelische Gesundheitsministerium veröffentlichte am Donnerstag eine neue Reisewarnung an Israelis, einschliesslich derjenigen, die sich von Covid-19 erholt haben oder bereits geimpft wurden. So soll die Bevölkerung nicht in die Ukraine, nach Äthiopien, Brasilien, Südafrika, Indien, Mexiko und in die Türkei reisen.

In der Erklärung wurde auf die hohen Morbiditätsraten, als auch auf das Vorhandensein alarmierender Mutationen in diesen Ländern hingewiesen, und empfohlen, dass die Bevölkerung nach Möglichkeit alle Reisen ausserhalb Israels vermeidet.

Ungefähr 54 Prozent der Bürger und Einwohner Israels über 16 Jahre - die Altersgruppe, die für den Pfizer/BioNTech in Frage kommt - haben beide Dosen erhalten, und Infektionen und Krankenhausaufenthalte sind stark zurückgegangen. Da die Zahl der gegen Covid-19 geimpften Israelis bereits 5 Millionen überstiegen hat und das Land weniger als 100 neue Fälle pro Tag verzeichnet, hat die Regierung am Sonntag ihr Mandat für Aussenmasken beendet.

In der Zwischenzeit sagte Israel, es werde ab dem 23. Mai die Einreise geimpfter Touristengruppen zulassen. Seit Israel im März 2020 zum ersten Mal in einen Lockdown ging, dürfen Ausländer - mit seltenen Ausnahmen - nicht mehr in das Land einreisen. Ende Januar wurden im Rahmen des dritten Lockdowns sogar israelische Bürger an der Einreise gehindert. 

 

MITTWOCH, 21. April 2021 

8.05 Uhr
Fauci «arbeitet nicht für uns»
Die Verschwörungstheoretikerin Naomi Wolf behauptete, dass Dr. Anthony Fauci in Wirklichkeit Israel verpflichtet ist, anstatt den Vereinigten Staaten zu dienen.

Wolf, eine Anti-Impfstoff-Aktivistin, die auch Verschwörungstheorien über Ebola und ISIS verbreitet hat, erschien am Montag auf «Fox News», um die von Fauci geförderten Pandemiebeschränkungen zu kritisieren. Die einmalige demokratische Beraterin sagte, Fauci diene nicht der «öffentlichen Gesundheit des amerikanischen Volkes» und «Er arbeitet nicht für uns». Unter den Beispielen für angebliche Konflikte, zitierte Wolf eine Auszeichnung, die Fauci von einer israelischen Universität erhielt.

«Er hat vom Staat Israel eine Million Dollar als humanitäres Geschenk erhalten», sagte sie.

Tatsächlich erhielt Fauci den Dan-David-Preis, eine renommierte Auszeichnung in Höhe von 1 Million US-Dollar, die nicht von der israelischen Regierung, sondern von der Universität Tel Aviv stammt. Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten, wurde für seine Leistungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ausgezeichnet und dafür gelobt, dass er sich in einem hoch aufgeladenen politischen Umfeld, Mächtigen gegenüberstellte.

Wolf hat Israel schon einmal scharf kritisiert. Eine Twitter-Umfrage im Jahr 2019 mit der Frage: «Welche Nation stellt die grösste Bedrohung für den Weltfrieden dar?», beantwortete Sie mit: «Wo ist Israel?»

DIENSTAG, 20. April 2021 

16.55 Uhr
Britische Mutation deutlich ansteckender 
Eine neue Studie der Tel Aviv Universität fand heraus, dass die britische Variante (B 1.1.7) des Covid-19 um 45 Prozent ansteckender ist als der ursprüngliche Virus. Die Forscher verliessen sich dabei auf Daten von rund 500'000 PCR Tests für Covid-19, die vom Covid-19 Testlaboratorium erhalten worden waren, das in Kollaboration mit der Electra Gruppe errichtet worden ist. Artikel in voller Länge: (Tachles)

7.50 Uhr
9 Millionen zusätzliche Dosen 
Israel hat neun Millionen zusätzliche Dosen des Pfizer-Impfstoffs gekauft, der 2022 eintreffen wird, wie Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Gesundheitsminister Yuli Edelstein am Montag bekannt gaben. Die zusätzlichen Dosen sollen sicherstellen, dass Israel Auffrischungsimpfungen durchführen kann, um den Schutz vor dem Coronavirus bis 2022 zu gewährleisten.

In einer Erklärung sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, er habe Gespräche mit den CEOs von Pfizer und Moderna geführt und hoffe, bald eine Einigung mit Moderna zu erzielen. «Wir werden sehr bald mehr als genug Impfstoffe für Erwachsene und Kinder haben», sagte Netanjahu. «Israel wird wieder an der Spitze des globalen Kampfes gegen das Coronavirus stehen. Es wird keine Lockdowns mehr geben.»

Informationen über die Versorgung Israels mit Impfstoffen - ob Pfizer oder Moderna - sind gut geschützt und nicht öffentlich verfügbar. Die Informationen, die zeitweise an die Öffentlichkeit gelangen, sind nicht immer eindeutig. Israel hat bisher rund 10,3 Millionen Dosen des Impfstoffs an seine Bevölkerung verabreicht und über 5 Millionen vollständig geimpft. Vor ungefähr zwei Wochen berichtete Reuters, dass Pfizer die Lieferung von Impfstoffen nach Israel abgeschlossen habe, basierend auf dem im letzten November unterzeichneten Vertrag.

Albert Bourla, CEO von Pfizer, sagte kürzlich, es sei wahrscheinlich, dass innerhalb eines Jahres nach der zweiten Dosis, eine dritte Auffrischung erforderlich sein könnte. Dies hatte Coronavirus-Beauftragten Nachman Ash letzte Woche dazu veranlasst, zu sagen, dass Israel nicht über genügend Impfstoffe verfügt, um seine Bevölkerung mit einer dritten Dosis zu versorgen.

MONTAG, 19. April 2021 

16.35 Uhr
Hilfe für Uruguay 
Israel, das selber auf dem besten Weg aus der Covid-Krise heraus ist, will anderen, vom Glück weniger begünstigten Staaten helfen. Als nächstes entsendet der Jüdische Staat ein Ärzteteam nach Uruguay. Artikel in voller Länge: (Tachles).

7.55 Uhr
Abschaffung der Maskenpflicht 
Am Sonntag tat Israel einen weiteren Schritt auf dem Weg zur gesellschaftlich-wirtschaftlichen Normalisierung. Die Schutzmasken müssen nur noch in geschlossenen Räumen getragen werden, aber nicht mehr im Freien. Auch der Schulbetreib wurde landesweit nach über mehr als einem Jahr wieder voll normalisiert. Artikel in voller Länge: (Tachles).

FREITAG, 16. April 2021

14.25 Uhr
Bange um Nachschub
Israel verfügt nicht über genügend Covid-19-Impfstoffe, um seine Bevölkerung mit einer dritten Dosis zu versorgen, sagte der Coronavirus-Beauftragte Professor Nachman Ash am Freitag.
«Wir haben genug Dosen, um die erste Impfkampagne abzuschliessen - das sind zwei Dosen pro Bürger», sagte Ash gegenüber «Army Radio». «Dies besorgt uns momentan», fügte er hinzu. 
Ash sagte jedoch, er glaube, dass «bald» Vereinbarungen mit Moderna und Pfizer getroffen werden. «Wir wollen auch garantieren, dass es Dosen geben wird, auch wenn es einen verbesserten Impfstoff für neue Mutationen gibt».

Ash glaube, dass die Vereinbarungen mit Pfizer und Moderna bald unterzeichnet werden, um eine zusätzliche Versorgung mit Impfstoffen sicherzustellen. Er verwies ausdrücklich auf die Gespräche mit Pfizer: «Das Gesundheitsministerium steht mit Pfizer in Bezug auf die Einzelheiten der Vereinbarung in Kontakt. Das Budget ist das Einzige, dass noch geklärt werden muss. Ich hoffe, dass es bald besiegelt wird.»
Am Donnerstag berichtete CNBC, dass Pfizer-CEO Albert Bourla schätzt, dass der Impfstoff ein Jahr nach Erhalt der zweiten Dosis wirksam bleibt, und dass eine jährliche Auffrischung erforderlich sein könnte.

Anfang dieses Monats gab Pfizer bekannt, dass sein Impfstoff die Krankheit sogar sechs Monate nach Erhalt der zweiten Dosis, noch zu 91 Prozent wirksam verhinderte.

 

8.00 Uhr
Bhutan auf Platz eins 
In einem Diagramm dargestellt, schiesst die Kurve der Covid-19-Impfakampagne in Bhutan vom ersten Tag an nach oben und überholt Israel, die USA, Bahrain und andere Länder, die dafür bekannt sind, ihre Bevölkerung schnell zu impfen. Diese Länder brauchten Monate, um ihr Niveau zu erreichen, und bangten um ihre Impfkampagnen angesichts der zunehmenden Infektionen innerhalb der Bevölkerung. Aber die Geschichte von Bhutans Impfkampagne ist fast zu Ende - nur 16 Tage nachdem sie begonnen hat.

Das winzige Himalaya-Königreich zwischen Indien und China hat seit dem 27. März fast 93 Prozent seiner erwachsenen Bevölkerung geimpft, und insgesamt 62 Prozent seiner 800.000 Einwohner. Mit ihrer raschen Impfkampagne, liegt die winzige Nation direkt hinter den Seychellen, die 66 Prozent ihrer Bevölkerung von fast 100.000 Menschen bereits versorgt haben.

Der Erfolg Bhutans lag nicht nur an der kleinen Grösse des Landes, sondern kann auch engagierten freiwilligen Bürgern zugeschrieben werden, die als «Desuups» bekannt sind. Ebenfalls, hatte das Land von vergangenen Impfkampagnen bereits ein etabliertes Kühlkettenlagersystem.

Bhutan erhielt im Januar seine ersten 150.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs aus dem benachbarten Indien, aber die Dosen wurden erst ab Ende März verteilt, damit sie mit günstigen Daten in der buddhistischen Astrologie zusammenfallen.

Bhutan hat bisher 910 Infektionen, und einen Tod aufgrund von Covid-19 verzeichnet. Es gibt eine obligatorische 21-Tägige-Quarantäne für alle Personen, die im Land ankommen. Alle Schulen und Bildungseinrichtungen sind offen und werden auf Einhaltung der COVID-19-Protokolle überwacht.

DONNERSTAG, 14. April 2021 

07.45 Uhr
Wiedereröffnung der Schulen 
Als weiteres Anzeichen für eine Rückkehr zur normalen Lebensweise hat das israelische Kabinett beschlossen, dass alle öffentlichen Schulen des Landes am Sonntag wieder den normalen Betrieb aufnehmen werden. Artikel in voller Länge: (tachles)

DIENSTAG, 13. April 2021

17.32 Uhr
Israel erlaubt Einreise von Reisegruppen 
Israel wird ab dem 23. Mai geimpften Touristen in organisierten Reisegruppen die Einreise erlauben, wie Tourismusminister Orit Farkash-Hacohen am Dienstag sagte. Seit dem Ausbruch der globalen Pandemie im März 2020, wurden neben seltenen Ausnahmen für Nichtstaatsangehörige, nur israelische Staatsbürger in das Land gelassen.

Dem Minister zufolge, würden alle Touristen innerhalb von 72 Stunden nach dem Einstieg in das Flugzeug einen Coronavirus-Test und einem Antikörpertest unterzogen, um nachzuweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Nach der Landung würden die Fluggäste erneut getestet werden. Zuerst wird die Anzahl der Touristen die täglich in das Land dürfen begrenzt sein.

In dieser ersten Phase des Wiederauflebens des israelischen Tourismus, werden nur Gruppen zugelassen, da diese leichter zu überwachen sind, heisst es in einer gemeinsamen Erklärung der Ministerien für Gesundheit und Tourismus. Unter der Annahme, dass die Infektionsraten nicht steigen, würde Israel seine Grenze schrittweise auch für einzelne Reisende öffnen. Die Entscheidung wurde im Einvernehmen mit Gesundheitsminister Yuli Edelstein und seinen Fachkräften getroffen.

Letzte Woche hat Israel damit begonnen bestimmte Gruppen von Nichtansässigen die Verwandte im Land haben, die Einreise zu ermöglichen. Besucher aus Übersee müssen im Voraus entweder vom Innenministerium, oder von ihrem örtlichen israelischen Konsulat eine Genehmigung einholen.
 

9.40 Uhr
Schwachstellen im Pfizer-Impfstoff? 
Die in Südafrika entdeckte Mutation des Coronavirus kann den Impfstoff von Pfizer und BioNTech bis zu einem gewissen Grad «durchbrechen», laut einer Studie mit Realdaten in Israel. Jedoch ist bisher die Prävalenz der Mutation im Land gering und die Forschungsergebnisse seien noch nicht vollkommen Aussagekräftig. 

In der am Samstag veröffentlichten Studie wurden fast 400 Personen, die 14 Tage oder länger nach Erhalt einer oder zweier Impfdosen positiv auf COVID-19 getestet wurden, mit der gleichen Anzahl nicht geimpfter Patienten verglichen. Die südafrikanische Variante B.1.351 macht laut einer Studie der Tel Aviv Universität und des grössten israelischen Gesundheitsdienstleisters Clalit, etwa 1 Prozent aller Covid-19-Fälle bei allen untersuchten Personen aus. Bei Patienten, die zwei Dosen des Impfstoffs erhalten hatten, war die Prävalenzrate der Variante achtmal höher als bei nicht geimpften Patienten - 5,4 Prozent gegenüber 0,7 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass der Impfstoff gegen die südafrikanische Variante weniger wirksam ist als das ursprüngliche Coronavirus. 

«Wir haben bei Menschen, die mit einer zweiten Dosis geimpft wurden, eine unverhältnismässig hohe Rate der südafrikanischen Mutation festgestellt als bei der nicht geimpften Gruppe. Dies bedeutet, dass die südafrikanische Variante den Schutz des Impfstoffs bis zu einem gewissen Grad durchbrechen kann», sagte Adi Stern von der Tel Aviv Universität.

Die Forscher warnten jedoch, dass die Studie aufgrund der Seltenheit der Südafrikanischen Mutation in Israel, nur über eine kleine Stichprobe von Personen verfügte, die mit ihr infiziert waren. Ebenfalls soll die Forschung nicht dazu gedacht worden sein, die Gesamtwirksamkeit des Impfstoffs gegen die Mutation abzuleiten. Es wurden nur Personen untersucht, die bereits positiv auf Covid-19 getestet wurden, und nicht die Gesamtinfektionsraten.

MONTAG, 12. April 2021 

8.25 Uhr
Krankenstatistik
Das israelische Gesundheitsministerium registrierte am Sonntag 86 Neuinfektionen. Die Zahl der Personen, die bisher die zweite Dosis eines Impfstoffes erhalten haben, lag bei 4.921.648 (52,92 Prozent der Bevölkerung). 5.310.216 Personen (57,1 Prozent der Bevölkerung) erhielten bereits die erste Dosis.
Die Zahl der schwerkranken Patienten stieg über Nacht von 259 auf 263, während die Zahl der aktiven Fälle auf 3.890 sank. Derzeit befinden sich 153 Patienten in einem kritischen Zustand und 139 müssen beatmet w erden. Von den 11.173 durchgeführten Covid-19-Tests am Samstag, fielen lediglich 0,8 Prozent positiv aus.

DONNERSTAG, 08. April 2021 

8.15 Uhr
Impfstofflieferungen angehalten
Pfizer stoppte eine Lieferung von 700.000 Covid-Impfstoffdosen nach Israel, da das Land eine vorherige Lieferung von 2,5 Millionen Dosen noch nicht bezahlt habe.

Die «Jerusalem Post» berichtete am Montag, dass die Lieferung am vergangenen Sonntag eintreffen sollte, sich jedoch bis zur Zahlung auf unbestimmte Zeit verzögern wird. Israel hatte seine ersten 10 Millionen Dosen des Pfizer-Impfstoffs kurz nach ihrer Bereitstellung bezahlt, und erreichte so im Rekordtempo, die weltweit höchste Impfrate. Als die Vorräte im Februar zu schwinden begannen, schloss Israel einen Vertrag mit Pfizer über zusätzliche Dosen ab. (jpost)

Nach Angaben der «Post» hat Israel bisher 2,6 Milliarden Schekel oder fast 700 Millionen US-Dollar für Impfstoffe ausgegeben. Das Land mit über 9 Millionen Einwohnern hat begonnen, grosse gesellschaftliche Ereignisse und Versammlungen wie Konzerte und Sportveranstaltungen mithilfe eines digitalen Impfstoff-Passsystems langsam zu normalisieren. Jedoch ist fast die Hälfte des Landes noch nicht geimpft worden. 

MITTWOCH, 07. April 2021 

17.45 Uhr
Antisemitismus im Netz nimmt zu 
Die zahlreichen Lockdowns aufgrund von Covid-19 im letzten Jahr haben den antisemitischen Hass ins Internet verschoben, wo in Verschwörungstheorien, Juden für die Pandemie und ihre Folgen verantwortlich gemacht werden. Wie Forscher der Universität von Tel Aviv in ihrem Jahresbericht zu Antisemitismus schreiben, wirft dies Bedenken hinsichtlich eines Anstiegs des Antisemitismus in einer post-pandemischen Welt auf.

Die Ergebnisse des Berichtes zeigen, dass die soziale Isolation als Folge der Pandemie Juden von denen fernhielt, die ihnen Schaden zufügen wollten. Die Zahl der gewalttätigen Vorfälle gegen Juden in rund 40 Ländern ging im vergangenen Jahr von 456 Fälle auf 371 zurück - ungefähr auf das Niveau, das die Forscher zwischen 2016 bis 2018 gemeldet hatten.

Online sah es jedoch ganz anders aus. Für die Forscher, ein potenzielles Warnsignal dafür, dass sich das hasserfüllte Verhalten gegenüber Juden angesichts der nachlassenden Restriktionen im echten Leben verschärfen könnte. «Anti-jüdischer Hass im Internet bleibt niemals online», sagte Moshe Kantor, Präsident des Jüdischen Weltkongresses. «Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass antisemitische Verschwörungstheorien zu physischen Angriffen auf Juden führen können, sobald die Lockdowns enden.»

Das Forscherteam stellte fest, dass antisemitische Verschwörungstheorien aufblühten, sobald sich das Coronavirus im Februar 2020 auf der ganzen Welt ausbreitete. Die falschen Theorien im Netzt behaupten meist, dass Juden und Israelis das Virus schufen und verbreiteten, um die Welt mit lukrativen Impfstoffen zu retten. Der Trend spiegelte eine alte Form des Antisemitismus wider, bei der Juden beschuldigt werden, Krankheiten und andere Tragödien zu verbreiten. 

Online verbreiteten sich antisemitische Botschaften, einschliesslich besorgniserregender Beweise dafür, dass diejenigen, die sie wiederholten, nicht nur aus extremistischen Kreisen stammten, sondern auch aus «Bevölkerungsgruppen ohne genau definierte politische oder ideologische Identität», heisst es in dem Bericht. Zu den Beschuldigten gehörten die Familie Rothschild, der Milliardär George Soros und ultraorthodoxe Juden, die gegen Restriktionen verstiessen und unter denen sich das Virus ausbreitete. Unterdessen gehen grosse Medienplattformen wie Twitter und Facebook gegen rassistische und falsche Postings vor. Dies jedoch vertreibt Verschwörungstheoretiker meist nur in die dunkelsten Ecken des Netzes, wo sie schwer zu finden sind.

Dem Bericht zufolge eskalierten die Angriffe im Aussmass ihrer Aggressivität und dem verbalen Missbrauch, als Extremisten falsche Theorien über die Ausbreitung des Virus, den Zusammenbruch der Weltwirtschaft und die Schuldigen verbreiteten. Unter den dokumentierten Cartoons und Verschwörungstheorien stellte der Bericht ein neues Phänomen namens «Zoom-Bombing» bezeichnet wurde und bei dem Extremisten in Videokonferenzen zwischen Mitgliedern von Synagogen, jüdischen Gemeindezentren und Bildungsorganisationen einbrachen. Das Ziel schien darin zu bestehen, Hakenkreuze zu veröffentlichen und antisemitische Präsentationen und Reden zu halten, so der Bericht.
 

9.15 Uhr
3 Millionen Covid-Tote Weltweit 
Laut einer Bilanz der Nachrichtenagentur «Reuters», hat am Dienstag die Anzahl Coronavirus-bedingter Todesfälle weltweit, die 3 Millionen Marke überschritten. Der jüngste Anstieg an Neuinfektionen, stellt die weltweiten Impfbemühungen weiterhin in Frage.

Die weltweite Anzahl an Covid-19-Todesfällen nimmt erneut zu, insbesondere in Brasilien und Indien. Gesundheitsbeamte sehen die Ursachen in den stark infektiösen Mutationen, die erstmals im Vereinigten Königreich und in Südafrika entdeckt wurden, sowie in einer generellen Erschöpfung der Öffentlichkeit. Laut der Bilanz dauerte es mehr als ein Jahr, bis die weltweite Anzahl der Todesopfer aufgrund des Coronavirus 2 Millionen erreicht hatte. Die nächsten 1 Million Todesfälle kamen in etwa drei Monaten hinzu.

Laut einer Reuters-Analyse ist Brasilien weltweit führend in der täglich durchschnittlichen Anzahl neu gemeldeter Todesfälle, denn das Land macht täglich jeden vierten Todesfall weltweit aus. Indien meldete am Montag einen Rekordanstieg an Neuinfektionen, und ist damit nach den USA das zweite Land, dass mehr als 100.000 neue Fälle pro Tag verzeichnet hat. Europa weist mit fast 1,1 Millionen Verstorbenen die höchste Gesamtzahl an Todesfällen einer Region auf. Das Vereinigte Königreich, Russland, Frankreich, Italien und Deutschland, machen gemeinsam etwa 60 Prozent aller Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in Europa aus.

Die Vereinigten Staaten haben mit 555.000 die höchste Anzahl an Todesfällen, und machen etwa 19 Prozent aller Todesfälle aufgrund von Covid-19 Weltweit aus. Die Fälle sind in den letzten drei Wochen gestiegen, aber die Gesundheitsbehörden glauben, dass die schnelle Impfkampagne des Landes einen weiteren Anstieg der Todesfälle verhindern kann. Ein Drittel der Bevölkerung hat bereits mindestens eine Dosis eines Impfstoffs erhalten.

Mindestens 370,3 Millionen Menschen- oder fast 4,75 Prozent der Weltbevölkerung- haben bis Sonntag eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten, so die neuesten Zahlen des Forschungs- und Datenanbieters «Our World in Data».

MONTAG, 05. April 2021 

8.43 Uhr
Illegale Bussgelder 
Israels oberster Gerichtshof entschied am Sonntag, dass das Verbot der Regierung während des zweiten Lockdowns, dass Demonstranten sich nicht mehr als 1.000 Meter von ihren Häusern entfernen dürfen um an Protesten teilzunehmen, illegal war. In Zukunft soll es nicht mehr möglich sein ein solches Verbot zu verhängen. Das Gremium stellte jedoch fest, dass die Begrenzung der Anzahl von Teilnehmern an Protesten während der Lockdowns akzeptabel war, da dies das Einhalten der Abstandsregeln gewährleisten sollte.

Die Richter entschieden, dass alle Geldbussen die an Demonstranten aufgrund des Verstosses gegen das Entfernungsverbot ausgehändigt wurden, aufgehoben werden müssen. Die Regierung muss ebenfalls bereits gezahlte Geldbussen zurückgeben.

Im Oktober, verbot die Regierung Demonstranten die Teilnahme an Protesten, die mehr als 1.000 Meter von ihren Häusern entfernt stattfanden. Die Entscheidung galt für einen Zeitraum von zwei Wochen. Während anderer Lockdowns, bei denen ebenfalls Entfernungsbeschränkungen in Kraft traten, durften Personen weiterhin reisen, wenn sie an einem Protest teilnahmen.

FREITAG, 02. April 2021 

14.50 Uhr
Besorgnis um Grüne Pässe 
Die Wiedereröffnung der Wirtschaft und die Rückkehr zur Routine werfen bedeutende Fragen zur Politik hinter den «grünen Pässen» auf. Ein Artikel von «Ärzte für Menschenrechte» und dem «Zulat-Institut für Gleichstellung und Menschenrechte» befürchtet, dass eine Ausweitung des Programmes letztendlich zu einer Schwächung individueller Rechte führen könnte. Das Dokument wurde von Rechtsanwältin Shelly Kamin-Friedman mit Hilfe von Experten des öffentlichen Gesundheitswesens erstellt. Das Papier untersucht aus einer Menschenrechtsperspektive, Grundsätze für den Umgang mit «Impfzögerern». 

«Der Grüne Pass hat erhebliche Vorteile bei der Öffnung der Wirtschaft. Aber die Ausweitung der Gesetzgebung, um die Übermittlung von Informationen über Geimpfte an öffentliche Stellen zu ermöglichen, verstösst gegen die Menschenrechte der Geimpften», schreiben die Autoren. Sie sagen, dass das Festhalten der Entscheidung darüber, ob sich jemand für eine Impfung entschieden hat, vertrauliche Informationen beinhaltet, die nicht ohne Zustimmung an andere gesendet werden dürfen. Laut den Autoren, sei es unverhältnismässig, Gesetze zu erlassen, die die medizinische Vertraulichkeit verletzen, bevor andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind. 

Die Autoren finden eine gesetzgeberische Grundlage, die es Arbeitgebern (in diesem Fall dem Bildungsministerium) ermöglicht, Krankenakten offenzulegen, besonders problematisch. Dies könnte in Zukunft zu einer Forderung nach Offenlegung anderer medizinischer Unterlagen führen, die Arbeitgeber als relevant ansehen. Transparenz ist für die Entscheidungsfindung in Bezug auf die Impfpolitik von entscheidender Bedeutung, und die Autoren fügten hinzu, dass die Öffentlichkeit Zugang zu den Sitzungsprotokollen des Coronavirus-Kabinetts haben sollte (etwas, das Netanjahu entschieden ablehnt). Entscheidungen sollten auch auf professionellen Kriterien beruhen, deren Begründung der Öffentlichkeit erklärt wird. Das Papier kritisiert die Regierung ebenfalls hinsichtlich ihrer Impfprioritäten, die gegen palästinensische Gefangene und die palästinensische Bevölkerung diskriminieren.

«Israel ist sehr stolz auf seine Impfpolitik, aber einige Entscheidungen erfüllen nicht die Kriterien zum Schutz der Menschenrechte», sagt Zulats Geschäftsführerin Einat Ovadia. «Es besteht ernsthafte Besorgnis darüber, dass bestimmte Entscheidungen nicht auf professionellen epidemiologischen Überlegungen beruhten. Wir müssen sicherstellen, dass die Ausweitung des Programmes nicht zu anderen Verletzungen der Rechte von Einzelnen führen.»
 

7.35 Uhr
Risikogebiet Israel?
Trotz sinkender Fallzahlen und weltweit unvergleichbarem Impferfolg, listete das Bundesamt für Gesundheit Israel vergangene Woche ein weiteres Mal als Risikoland auf. Die jüngsten Fallzahlen lassen Hoffnung aufkommen, dass sich dies bald ändert. Artikel in voller Länge: (tachles). 

DONNERSTAG, 01. April 2021 

14.15 Uhr
Neue Studie zur Wirksamkeit 
Am Donnerstag gaben Pfizer Inc und BioNTech bekannt, dass ihr Covid-19-Impfstoff eine Effektivität von 91 Prozent bei der Vorbeugung der Krankheit besitzt.

Der Impfstoff zeigte ebenfalls eine Wirksamkeit von100 Prozent bei der Vorbeugung von Covid-19 bei Studienteilnehmern in Südafrika. Dort herrscht eine neue Mutation namens B1351 vor, gegen die der Impfstoff ebenfalls effektiv sein soll. Die Anzahl der Teilnehmer war mit 800 jedoch relativ gering, sodass die Zahlen noch nicht aussagekräftig sind.

Während die neue Wirksamkeitsrate des Impfstoffes von 91,3 Prozent niedriger ist als die ursprünglich im November gemeldeten 95 Prozent, haben sich seitdem weltweit eine Reihe neuer Mutation stark verbreitet, die in die ursprünglich Studie noch nicht einbezogen wurden. Albert Bourla, CEO von Pfizer, sagte, dass die aktualisierten Ergebnisse Daten zu mehr als 12.000 Personen enthalten, die mindestens seit sechs Monaten vollständig geimpft sind. Dies soll es den Arzneimittelherstellern ermöglichen, die vollständige Zulassung in den USA zu beantragen.

MITTWOCH, 31. März 2021 

13.45 Uhr
Pfizer zeigt Wirksamkeit bei Jugendlichen
Pfizer Inc und BioNTech SE gaben am Mittwoch bekannt, dass ihr Covid-19-Impfstoff sicher und wirksam für 12- bis 15-Jährige ist, und bei dieser Zielgruppe eine robuste Antikörperreaktionen hervorruft. Dies ebnet ihnen den Weg innerhalb weniger Wochen eine Notfallzulassung in den USA einzuholen. Der Impfstoff von Pfizer ist bereits für die Anwendung bei Personen ab 16 Jahren zugelassen und die neue Studie bietet den ersten Beweis dafür, wie der Impfstoff auch bei Jugendlichen im schulpflichtigen Alter wirken wird.

In der Studie mit 2.260 Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren, wurden 18 Fälle von Covid-19 in der Gruppe die einen Placebo erhielten, diagnostiziert. Kein einziger Fall wurde in der Gruppe die den Impfstoff erhalten hatten festgestellt. Laut den beiden Unternehmen, deutet dies auf eine 100-prozentige Wirksamkeit bei der Prävention von Covid-19 hin. 

Die Jugendlichen vertrugen den Impfstoff gut, mit Nebenwirkungen, die denen der 16- bis 25-Jährigen in der Erwachsenenstudie entsprachen. Die Nebenwirkungen für die jüngere Gruppe wurden nicht aufgeführt. Bei den Nebenwirkungen in der Erwachsenenstudie handelte es sich im Allgemeinen um leicht bis mittelschwere Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Fieber und Müdigkeit.
Die Unternehmen untersuchten auch eine Untergruppe von Teenagern, um den Gehalt an virusneutralisierenden Antikörpern einen Monat nach dem Erhalt der zweiten Dosis zu messen. Sie stellten fest, dass dies mit den Studienteilnehmern im Alter von 16 bis 25 Jahren in der Zulassungsstudie bei Erwachsenen vergleichbar war.

Nach Israels erfolgreicher Impfkampagne bei Erwachsenen steht das Land nun vor seiner nächsten grossen Herausforderung: Die Immunisierung von 600.000 jungen Menschen. Die Experten sind sich einig, dass die Impfung dieser jüngeren Kohorte eine gezielte Vorbereitung und einen öffentlichen Informationsaufwand erfordern wird. Dies liegt vor allem daran, dass Israel, als erstes Land mit der Impfung von Personen unter 16 Jahren beginnt, während sich der grösste Teil der Welt noch auf ältere Menschen konzentriert. Dies dürfte besonders bei den Eltern zu Besorgnis führen.
 

8.55 Uhr
Mutation aus Israel 
Eine neue Mutation des Coronavirus wurde in Israel entdeckt, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Jedoch zeigen die verfügbaren Impfstoffe gegen die lokale Mutation Wirksamkeit.

Bisher sei nur eine geringe Anzahl von Israelis mit der neuen Mutation diagnostiziert worden, und laut dem Ministerium, sei nicht zu erkennen, dass die neue Mutation einen schweren Krankheitsverlauf verursache. Erste Hinweise auf eine neue Mutation gab es bereits im Juli letzten Jahres, jedoch sei die Zahl der Israelischen Träger immer weiter zurückgegangen. Laut dem Ministerium habe die Mutation eine geringe Prävalenz und keine epidemiologische Bedeutung.

Das Ministerium betonte, dass die britische Mutation in mehr als 90 Prozent der positiven Covid-Tests, die seit Anfang März durchgeführt wurden, identifiziert wurde. Dies bedeutet, dass sie immer noch die vorherrschende Mutation in Israel ist. 

Am Dienstag zuvor hatte das Gesundheitsministerium bekannt gegeben, dass keine israelische Stadt mehr unter hohen Infektionsraten leide. Derzeit haben in Israel 51 Orte moderate Infektionsraten und in den restlichen Gemeinden seien nur niedrigen Infektionsraten festzustellen.

In Israel befinden sich derzeit 423 schwerkranke Patienten, von denen 206 beatmet werden müssen.

MONTAG, 29. März 2021 

18.17 Uhr
Niedrige Zahlen in Israel 
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel erreichte mit nur 128 bestätigten Fällen am Sonntag, die niedrigste Rate seit neun Monaten.

Die Ausbreitung des Virus wurde nach Israels erfolgreicher Impfkampagne drastisch gebremst. Israel hat 50,7 Prozent des Landes vollständig geimpft, und weitere 56,1 Prozent haben bereits die Erste Dosis erhalten.

Die Zahl der schwerkranken Patienten ist im letzten Monat stetig gesunken, von 747, auf 459 am Sonntag. Die tägliche Zunahme schwerkranker Patienten und Todesfälle ist ebenfalls gesunken, mit 26 Patienten die sich derzeit in einem kritischen Zustand befinden und 4 Todesfällen am Sonntag.
 

DONNERSTAG, 25. März 2021 

12.45 Uhr
Pessach zu Tausenden 
Die am Mittwoch vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Richtlinien würden es bis zu 5.000 Menschen ermöglichen, die kommenden religiösen und nationalen Feiertage in Israel gemeinsam zu feiern. Dies geschieht im Zuge einiger Lockerungen in Folge des «Grünen Pass-Programmes» für geimpfte Menschen.

Gemäss den Richtlinien müssen die Mahlzeiten für Pessach, Ramadan und die Osterferien auf 20 Personen in Innenräumen und 50 Personen im Freien begrenzt werden.
Gebetsgottesdienste müssen Versammlungsbeschränkungen unterliegen, oder dürfen nur von Inhabern der grünen Pässe besucht werden. Im letzteren Fall dürfen die Versammlungen sowohl drinnen als auch draussen grösser ausfallen.

Zeremonien und städtische Veranstaltungen am Jom Haschoah - Israels Holocaust-Gedenktag und Unabhängigkeitstag, unterliegen ebenfalls den gleichen Beschränkungen. 
An der Zeremonie zum Nationalen Gedenktag können bis zu 200 Inhaber eines grünen Passes teilnehmen, an der Zeremonie des Yad LeBanim in Jerusalem können bis zu 400, und an der Zeremonie an der Westmauer können maximal 500 Passinhaber teilnehmen. Besuche von Friedhöfen sind uneingeschränkt möglich.

Gottesdienste werden nächste Woche an der Klagemauer abgehalten, einschliesslich in der Innensynagoge, an der bis zu 50 Passinhaber teilnehmen dürfen. Nur eine begrenzte Anzahl von Personen darf sich auf dem Aussenplatz versammeln.

Mimouna-Feiern in Privathäusern unterliegen weiterhin Versammlungsbeschränkungen. Während des Ramadan und Ostern können Gebete in Kirchen und Moscheen gemäss den Beschränkungen für Versammlungen abgehalten werden oder nur von Inhabern eines grünen Passes besucht werden.

 

MITTWOCH, 24. März 2021 

7.25 Uhr
Unterstützung aus Deutschland 
Die Deutsche Bundesregierung stellt 13,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung um Holocaust-Überlebende an Covid-19-Impfzentren auf der ganzen Welt zu bringen.
Das neue «Holocaust Survivor Vaccine Assistance Program» (HSVAP) wird von der in New York ansässigen Claims Conference verwaltet. Diese kündigte das Programm am Mittwoch über ihr Netzwerk von mehr als 300 Agenturpartnern an.

Die Summe soll die Kosten für die Organisation von Impfterminen, den Transport von Senioren zu und von den Terminen, sowie die Koordinierung der Nachsorge und Beratung, decken.

«Diese zusätzliche Unterstützung durch die Bundesregierung wird unsere Bemühungen auf über 40 Länder ausweiten, in denen Holocaust-Überlebende leben», sagte Stuart Eizenstat, der die Verhandlungen mit der Bundesregierung im Namen der Claims Conference leitete. «Sobald die nationalen Regierungen Impfstoffe zur Verfügung stellen, werden wir dafür sorgen, dass jeder Überlebende seine Möglichkeiten kennt, Zugang zu Impfstoffen hat und sich nicht alleine gelassen fühlt.»

Die Claims Conference schätzt, dass weltweit mehr als 340.000 Holocaust-Überlebende leben, von denen 45 Prozent noch nicht geimpft sind.

 

DIENSTAG, 23. März 2021 

15.30 Uhr
Zypern erkennt grünen Pass an
Zypern hat Israels «grünen Pass» anerkannt und wird das Land ab dem 1. April für israelische Touristen öffnen. Am Mittwoch zuvor hatte Griechenland die Obergrenze für israelische Touristen aufgehoben, jedoch an den Covid-Testanforderungen festgehalten.

Laut der von der zyprischen Regierung veröffentlichten Ankündigung, können geimpfte Israelis Zypern besuchen, ohne einen Coronavirus-Test zu machen oder in Quarantäne zu gehen. Nicht geimpfte Israelis müssen einen negativen Coronavirus-Test vorlegen. Ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren.

«Bereiten Sie die Strände, Hotels und Restaurants für Israelis vor, die darauf warten, Zypern zu besuchen. Die Anerkennung des grünen Passes durch Ihr Land wird es dem Himmel ermöglichen, sich zu öffnen und den Tourismus sehr schnell wiederherzustellen», sagte die israelische Aussenministerin Gabi Ashkenazi gegenüber Aussenminister Nikos Christodoulides.

Die Entscheidung wurde nach dem Treffen von Ashkenazi mit dem zyprischen Präsidenten Nicos Anastasiades im letzten Monat, sowie nach den laufenden Bemühungen der israelischen Botschaft in Zypern getroffen.

MONTAG, 22. März 2021 

9.45 Uhr
Neues Schnelltestsystem
In Israel nimmt die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stetig ab. Am Sonntag fiel der R-Wert auf 0,62 und 1,7 Prozent aller Covid-19-Tests fielen positiv aus. Angesichts dieser Verbesserungen, veröffentlichte das Gesundheitsministerium am Sonntag neue Richtlinien für die vierte Phase der Öffnung der Wirtschaft. 

Teil der neuen Bestimmungen sind Richtlinien für den Gebrauch von Schnelltests. Schnelltests bieten den Vorteil, dass sie innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein Ergebnis liefern und nicht in ein Labor transportiert werden müssen. Sie sind weniger empfindlich als die bekannteren PCR-Tests, ermöglichen jedoch schnelle und zuverlässige Ergebnisse für den Zweck des «Grünen Pass Programms».

Ab Sonntag können Unternehmen und bestimmte Einrichtungen die bisher nur den Besitzern Grüner Pässe Zutritt gewähren durften, am Eingang ihres Geschäftes einen Schnellteststand einrichten. Personen ohne einen Grünen Pass, dürfen dann nach dem Erhalt eines negativen Testergebnisses eintreten.  Kindern und nicht-geimpften Personen ist es nicht erlaubt Orte zu betreten, die den Besitz eines Passes erfordern und keinen Schnelltest-Stand haben. 

Unternehmer, die Schnelltests durchführen möchten, müssen diese selbst finanzieren. Die Kosten für jeden Test betragen ein paar Dutzend Schekel. Der Geschäftsinhaber kann die Tests bei einem autorisierten Lieferanten bestellen. Der Lieferant ist dafür verantwortlich, die Ergebnisse dem Gesundheitsministerium zu melden.

Sollte eine Person ein positives Testergebnis erhalten, muss diese die Räumlichkeiten sofort verlassen, nach Hause gehen und sich in Quarantäne begeben. Ebenfalls muss spätestens 48 Stunden nach dem Schnelltest einen PCR-Test durchgeführt werden.

Die Maskenpflicht bleibt sowohl für Veranstaltungen die drinnen als auch draussen durchgeführt werden, erhalten. 

FREITAG, 19. März 2021 

13.10 Uhr
Geimpfte Pilger willkommen 
Inmitten von Verhandlungen über die Lieferungen von Covid-19 Impfstoffen aus Israel, hat die Ukraine geimpften Pilgern erlaubt für Rosh Hashanah einzureisen, wie das Innenministerium des Landes mitteilte. Arsen Avakov gab die Erklärung am Freitag nach einem Telefongespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Aryeh Deri ab.

Im vergangenen Jahr hatten Tausende von Israelische Pilger protestiert, weil sie aufgrund der Pandemie daran gehindert wurden die Grabstätte von Rabbi Nachman, dem Gründer der Breslov Hassidischen Sekte, in der ukrainischen Stadt Uman zu besuchen. Einige waren tagelang in Weissrussland und Moldawien gestrandet.

Viele der Pilger sind Wähler der Shas, der sephardisch-orthodoxen Partei von Deri. Er war ein wichtiger Koalitionspartner der Likud-Partei des Premierministers Benjamin Netanyahu.

In der Erklärung über die Erlaubnis der Ukraine geimpfte Pilger aufzunehmen, schrieb Avakovs Büro, dass «die Schlüsselbedingung für die Umsetzung dieser gross angelegten Massnahme die Normalisierung der epidemiologischen Situation in der Ukraine und die vorläufige Impfung von Neuankömmlingen sein wird».

Er und Deri «diskutierten die Möglichkeit der Unterstützung durch Israel bei der Überwindung der nächsten Krankheitswelle durch die Lieferung von Impfstoffen», heisst es in der Erklärung.

DONNERSTAG, 18. März 2021 

9.20 Uhr
Höchstwerte in Brasilien 
Gestern vermeldete Brasilien innerhalb von 24 Stunden 90.303 Neuinfektionen und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Die Zahl der Toten stieg um 2648. 

In dem Land mit einer Einwohnerzahl von 211 Millionen, wurden bisher 11,7 Millionen Infektionen und 284.775 Todesfälle verzeichnet. Seit Beginn der Pandemie lehnt Präsident Jair Bolsonaro die anerkannten Massnahmen zum Schutz gegen das Virus vehement ab.  Anstelle von einer Maskenpflicht oder strikteren Lockdowns, empfahl Bolsonaro zuletzt Heilmittel gegen Covid-19, deren Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist. 

Neue Umfragewerte von «Datafolha» ergeben, dass die Unzufriedenheit der Brasilianerinnen und Brasilianer mit ihrem Präsidenten neue Höchstwerte erreicht haben. 54 Prozent der Befragten Berichteten, dass sie Bolsonaros Umgang mit der Krise «schlecht» oder «furchtbar» finden. (spiegel)
 

MITTWOCH, 17. März 2021 

13.10 Uhr
Digitale Überwachung genehmigt 
Die israelische Knesset verabschiedete heute ein Gesetz, dass die digitale Überwachung aller Einreisenden in Israel ermöglicht, die zu einer Quarantäne aufgrund von Covid-19 verpflichtet sind.

Alle Einreisenden die sich in ihren Häusern isolieren sollen, werden mit digitalen Verfolgungsarmbändern oder anderen digitalen Verfolgungsmöglichkeiten, inclusive ihrer Mobiltelefone, ausgestattet. Das Gesetz beschränkt die Verwendung der Daten ausschliesslich auf Durchsetzungszwecke. Ebenfalls sollen Diese nur einen Monat gespeichert werden können. Wer die digitale Überwachung ablehnt, muss sich in einer staatlichen Quarantäneeinrichtung Isolieren.

Während das Gesundheitsministerium die Möglichkeit haben wird sich an Technologieunternehmen zu wenden, um zusätzliche Medien zur digitalen Überwachung zu entwickeln, wird dies auf Massnahmen beschränkt sein, die keine Informationen über das notwendige Mass hinaus sammeln.

Kinder unter 14 Jahren und Personen welche von einen Ausnahmeausschuss eine Sondergenehmigung erhalten, sind von den neuen Bestimmungen ausgenommen.

Bei einer Sitzung des Verfassungsausschusses am Donnerstag, schätzte der stellvertretende Gesundheitsminister Yoav Kisch, dass ab dieser Woche 5.000 digitale Armbänder zur Verfügung stehen und dass in den nächsten drei Monaten, rund 30.000 weitere erworben werden.

DIENSTAG, 16. März 2021 

13.05 Uhr
Der Preis der Immunität 
Israel hat bisher rund 787.766.720 US-Dollar (2,6 Milliarden Schekel) für die Geschäfte mit verschiedenen Arzneimittelhändlern ausgegeben, um Impfstoffe gegen Covid-19 zu kaufen. Dies geht aus Daten hervor, die am Dienstag in einer Sitzung des Finanzausschusses der Knesset bekannt wurden.

Die Summe wurde verwendet, um Impfstoffe von den US-amerikanischen Pharmagiganten Pfizer, Moderna Inc. und AstraZeneca zu kaufen.  Die Impfstoffe des letzteren Herstellers werden derzeit Israel and einigen Europäischen Ländern nicht verabreicht.

Bisher ist es ist bekannt, ob Israel den russischen Impfstoff Sputnik V gekauft hat.

Matan Mor, ein Beamter des Gesundheitsministeriums, schätzte, dass Israel einen weiteren Betrag von 2,5 Milliarden Schekel investieren werde, um mehr Impfstoffe zu kaufen.

MONTAG, 15. März 2021

20.20 Uhr
Ichilov-Krankenhaus schliesst Coronastation 
Das Ichliov-Krankenhaus in Tel Aviv schloss heute seine letzte Coronastation. Zum Höhepunkt der Pandemie gab es im Krankenhaus noch sechs aktive Coronastationen.  Die 18 Coronapatienten die verbleiben, sind noch nicht vollständig geimpft und sollen in einer abgesonderten Abteilung in der regulären Intensivstation untergebracht werden. Auch das Schiba-Krankenhaus in Tel Aviv hat nun vier seiner Coronastationen geschlossen.

In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen und schwer Erkrankten Pateienten in Israel deutlich zurückgegangen. Bisher haben 5,2 Millionen Menschen ihre Erstimpfung, und 4,2 Millionen ihre Zweitimpfung erhalten. 

Allerdings ist auch in Israel die Zahl der Verstorbenen gestiegen. Am Montag teilte das Gesundheitsministerium mit, dass seit Beginn der Pandemie 6011 Menschen in Verbindung mit dem Virus verstorben sind. Zum Jahreswechsel hatte die Zahl der Toten etwa 3400 betragen.
 

11.10 Uhr
Immunität über ein halbes Jahr 
Die Dauer der Immunität, die durch die Covid-19-Impfstoffe geboten wird, ist noch nicht bekannt. Coronavirus-Beauftragter Nachmann Ash, sagte jedoch am Montagmorgen gegenüber «Arm Radio», dass diese «wahrscheinlich länger als ein halbes Jahr andauern wird».

Ash erklärte, dass bis man genaueres über die Dauer der Immunität sagen kann, von zahlreichen Faktoren Abhängt.  Unter Anderem, von den Ergebnissen der ersten Studien, den epidemiologischen Daten, ob die Impfstoffe vor den neuen Mutationen schützen und inwieweit geimpfte Menschen über die derzeit erwarteten Raten, sich mit Covid infizieren. Derzeit erwartet Ash jedoch, dass die Dauer der Immunität länger als sechs Monate andauern wird. Jedoch könne die Dauer in naher Zukunft noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden.

Ash teilte auch seinen Optimismus und seine Überraschung, über den Rückgang der Covid-Zahlen, und beschrieb die Zahlen vom Sonntag als «sehr gut».

FREITAG, 12. März 2021 

9.30 Uhr
Kritik an Einreisebeschränkung
Die Richter des obersten Gerichtshofes kritisierten die Entscheidung Israels, die Einreise von Staatsbürgern in das Land zu beschränken und hörten am Mittwoch Petitionen zur Aufhebung des Entscheides.

Ein Vertreter des Staates gab zu, dass Israel zurzeit keine Daten über die Anzahl der Israelis hat, die die Einreise beantragen. Darüber hinaus zeigen staatliche Aufzeichnungen, dass zurückkehrende Israelis die Quarantäne in staatlichen Einrichtungen nicht einhalten.

Nach der Anhörung erliess das Gericht eine bedingte Anordnung, in der der Staat angewiesen wurde zu erklären, warum die Beschränkungen nicht aufgehoben wurden. Derzeit ist die Zahl der Israelis, die pro Tag in das Land einreisen dürfen, auf 3.000 begrenzt und die Regierung hat ebenfalls eine Liste der Flughäfen erstellt, die Israel anfliegen dürfen.

Die Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Esther Hayut, bat zusammen mit den Richtern Neal Hendel und Isaac Amit um die Zahl der Israelis, die nach Israel zurückkehren wollten. «Ich habe bereits zuvor nach den Zahlen gefragt, aber es ist nichts passiert», sagte Hayut.
 

DONNERSTAG, 11. März 2021 

16.12 Uhr
Neue Studie zu Pessach 
Ein Jahr nachdem jüdische Gemeinden in den USA von Covid-19 getroffen wurden, hat eine wissenschaftliche Studie bestätigt was viele lange geglaubt haben: Versammlungen in der Woche während Purim dienten als Superspreader-Events.

Eine am Mittwoch, im Journal des «American Medical Association Network Open» veröffentlichte Studie, kommt zu dem Schluss, dass sich das Coronavirus im vergangenen Frühjahr zu Purim in orthodoxen Gemeinden im ganzen Land verbreitet hat. Dies geschah noch bevor öffentliche Warnungen vor den Gefahren grosser Versammlungen ausgesprochen wurden.

Die Autoren, vier orthodoxe jüdische Ärzte, behaupten dass ihre Arbeit wichtige Hinweise für Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens enthält, um die Amerikaner durch die nächste Phase der Pandemie zu führen. Dr. Avi Rosenberg, ein Nierenpathologe an der Johns Hopkins University und einer der Autoren, sagte insbesonders zu Purim: «Die Anleitung kam eine Woche zu spät. Das Maskenmandat, der nationale Lockdown, und der Ausruf einer Pandemie folgten erst auf Purim.»

Laut den Autoren ist das wichtigste Ergebnis ihrer Arbeit, die Erkenntnis, dass ein Zusammenspiel zwischen dem Zeitpunkt des Feiertages und das noch nicht-Vorhandensein öffentlicher Anleitung zur Pandemie, die Ausbreitung der Krankheit in orthodoxen Gemeinschaften ermöglichte. Die Studie ergab, dass das Auftreten von Symptomen in allen fünf untersuchten Bundestaaten innerhalb einer Woche erfolgte. Dies deutet drauf hin, dass die enge Vernetzung orthodoxer Gemeinschaften zwischen Bundestaaten bei dem Ausbruch einer Pandemie berücksichtigt werden sollte.

Die wenige Wochen vor dem Pessach Fest veröffentlichte Studie zeigt, dass eine auf Religionsgemeinschaften zugeschnittene, öffentliche Gesundheitsanleitungen, nach wie vor relevant ist. Da bereits Millionen von Amerikanern geimpft wurden, hoffen viele Familien sich nach einem Jahr jüdischer Feiertage in Isolation, für Pessach zu versammeln. Da der grösste Teil des Landes jedoch noch nicht geimpft ist, ist das Risiko einer vorzeitigen Versammlung für die meissten erheblich.

13.00 Uhr
Lockerungen mit Schwierigkeiten 
Nur vier Tage nach den Lockerungen reagieren Israels Verbraucher mit Begeisterung und überfüllen Einkaufszentren, steigern den Umsatz in Geschäften und halten Kellner damit beschäftigt, Bestellungen in Restaurants und Cafés entgegenzunehmen.

Unternehmen hingegen konnten sich nur bedingt über die Wiedereröffnung Freuen. Vielen mangelt es an Arbeitskräften, und Unsicherheiten über die staatliche Unterstützung, die viele Unternehmen erhalten sollen, bestehen. Ebenfalls Beschweren sich einige über die Coronamassnahmen, die Geschäftsleute nun einhalten müssen. 

Zahlen die am Mittwoch von der «Bank of Israel» veröffentlicht wurden zeigen, dass Seit den ersten Lockerung Mitte Februar, sich die Verbraucherausgaben in vielen Sektoren die am stärksten von der Pandemie getroffen wurden, erholt haben. Unter diesen waren der Tourismus, Bildung, Freizeitaktivitäten und Restaurants. Dennoch bleiben die Ausgaben viel niedriger als vor Beginn der Pandemie.

MITTWOCH, 10. März 2021 

8.10 Uhr
Chile auf der Überholspur
Chile hat Weltweit innerhalb der letzten Sieben Tage die meisten Menschen pro 100 Einwohner geimpft und somit Israel überholt. «Heute haben wir einen neuen Grund stolz zu sein: Chile hat den ersten Platz im weltweiten Ranking der verabreichten Dosen pro 100 Einwohner eingenommen», schrieb die Regierung des südamerikanischen Landes am Dienstag auf Twitter, nachdem die Daten des Statistikportals «Our World in Data» bekanntgeworden waren.

Demnach hat Chile im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage 1,08 Dosen am Tag pro 100 Einwohner verabreicht, während der Durchschnitt in Israel bei 1,03 liegt. Insgesamt hat das Land mit 18 Millionen Einwohnern seit Beginn seiner Impfkampagne im Dezember, 4.176,094 Millionen Menschen mindestens eine Dosis verabreicht. Das entspricht mehr als 21 Prozent der Bevölkerung. Am Montag registrierte Chile einen Tagesrekord von 319,014 Geimpften, wie die Zeitung «La Tercera» berichtete.

Chile, zusammen mit Mexiko und Costa Rica, gehört zu den ersten Ländern in Lateinamerika, die mit der Impfung der Bevölkerung begannen. Ebenfalls begann das Land frühzeitig wegen des Erwerbs der Impfstoffe zu verhandeln. So gelang es, 35 Millionen Dosen zu sichern, von denen 10 Millionen bereits eingetroffen sind. Die meisten stammen von dem chinesischen Unternehmen Sinovac. (Blick)
 

MONTAG, 08. März 2021 

16.08 Uhr
Volle Beerdigung in Brooklyn  
Am Sonntagnachmittag, verstiessen hunderte von Männern gegen die Covid-19-Restriktionen, um sich zur Beerdigung von Yechezkel Roth, einem chassidischen Rabbiner der in der Nachbarschaft zu versammeln.

Roth starb am Sonntagmorgen im Alter von 86 Jahren an einem Herzinfarkt. Zu der Beerdigung in Brooklyn erschienen mehr Menschen als in dem Gebäude Platz hatten, sodass Hunderte sich draussen auf der Strasse versammelten. Ein Livestream-Video der Beerdigung, das auf der lokalen Nachrichtenseite BoroPark24 veröffentlicht wurde, zeigt eine Gruppe Männer, die dich an dicht in einen Lehrsaal gepackt stehen. Kaum einer der Teilnehmer Trug eine Maske. (Boropark24)

Die Beerdigung ist die letzte grosse Versammlung von den Vielen des vergangenen Sommers - Beerdigungen, Hochzeiten und die regelmässigeren Treffen in Synagogen und Studiensälen - die in den chassidischen Gemeinden in Brooklyn stattfanden. Auch während der letzten vier Wochen, in denen New York mit einer relativ hohen Testpositivitätsrate von 7,16 Prozent zu kämpfen hatte, blieben sie nicht aus.

Die orthodoxe Gemeinschaft hat seit Beginn der Pandemie eine Reihe einflussreicher Rabbiner verloren, wobei mehrere an Covid-19 starben. Die Beerdigungen, die auf ihren Tod folgen, haben wiederholt grosse Menschenmengen angezogen, die weder Abstands- noch Hygieneregeln einhielten.

Roth, der auch als Karlsburger Rebbe bekannt war, war ein angesehener Experte für jüdisches Recht und Autor mehrerer Bände von Rechtsprechungen. Roth diente als Führer der satmar-chassidischen Gemeinde in Jerusalem, zog aber später auf Wunsch von Rabbi Yoel Teitelbaum, dem ursprünglichen Führer der satmar-chassidischen Gemeinde in Brooklyn, nach Borough Park. Auch nach seinem Umzug verbrachte Roth jedes Jahr mehrere Monate in Israel, wo er begraben werden wird.
 

8.00 Uhr
Exit aus dem Lockdown 
Nachdem bereits Millionen Israelis geimpft wurden und die Infektionsraten im Land stetig sinken, beendete Israel am Sonntag seinen dritten Lockdown und begann mit der Wiedereröffnung. Die Wiedereröffnung erfolgt zu einem Zeitpunkt an dem 41 Prozent des Landes vollständig geimpft sind und 55 Prozent eine erste Dosis des Coronavirus-Impfstoffs erhalten haben.

Jedoch wurden nicht alle Restriktionen gelockert. Ein Maskenmandat, als auch Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln, sowie Versammlungsverbote, bleiben weiterhin bestehen. Vollständig geimpfte Israelis werden jedoch von den «Grünen Pässen» profitieren können, die ihren Immunitätsstatus bestätigen und es ihnen ermöglichen, in Innenräumen zu speisen und sich in grösseren Gruppen zu versammeln. 

Auf dem seit Januar weitgehend geschlossenen Flughafen Ben Gurion können 1.000 Menschen pro Tag in das Land einreisen. Die Zahl soll nach Angaben der Times of Israel im Laufe dieser Woche auf 3.000 steigen.

Die Impfkampagne Israels hat bereits seit ihrem Beginn im Dezember Wirkung gezeigt. Laut Eran Segal, einem Computerbiologen am Weizmann-Institut in Israel, hat Israel seit dem Höhepunkt der Pandemie Mitte Januar, eine Reduzierung der Todesfälle um 71 Prozent, und insgesamt 55 Prozent weniger Fälle verzeichnet.

Israel hat momentan die schnellste Impfrate aller Länder der Welt, obwohl Palästinenser im Westjordanland nicht in die Impfkampagne des Landes einbezogen wurden. Das israelische Militär kündigte letzte Woche an, mit der Impfung von Palästinensern zu beginnen, die im Westjordanland leben und in Israel arbeiten.

Bei der Wiedereröffnung des Landes ist unklar, ob die Infektionen gering bleiben werden. Nachdem die Infektionsrate am Freitag leicht angestiegen war, sagte Nachman Ash, dass das Land bei Bedarf immer noch in einen vierten Lockdown gehen könnte. Ash bemerkte auch, dass das Land, 2 Millionen weitere Israelis impfen müsste, bevor eine Herdenimmunität erreicht würde.

Die Wiedereröffnung wird von einigen als politischer Schritt Benjamin Netanjahus angesehen, da in nur drei Wochen Israel zum vierten Mal in zwei Jahren zur Wahl gehen wird. Netanjahus Kampagne hat seine Rolle bei der Rückkehr des Landes zur Normalität unterstrichen. Der Premierminister postete am Sonntag auf Facebook ein Foto, auf dem er mit dem Bürgermeister von Jerusalem, Moshe Lion, in einem Strassencafé Kaffee trinkt.

 

FREITAG, 05. März 2021 

9.55 Uhr
Impfungen an designierten Checkpoints 
Die israelische Kampagne zur Impfung von Palästinensern mit Arbeitserlaubnis in Israel und israelischen Siedlungen im Westjordanland soll diesen Sonntag beginnen. Ein weiteres Pilotprojekt an einem Checkpoint startete am Donnerstag.

Den 120.000 palästinensischen Arbeitern wurden Impfstoffe von Moderna zugeteilt. Der Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Territorien sagte, dass die Impfungen auf Geländen stattfinden werden, die an acht Kontrollpunkten im Westjordanland und in vier Siedlungen platziert sind. Das Westjordanland und der Gazastreifen, in denen insgesamt 5,2 Millionen Palästinenser leben, haben bisher rund 34.700 Impfdosen erhalten. Diese stammten aus kleinen Spenden Israels und Russlands sowie aus 20.000 Spenden der Vereinigten Arabischen Emirate nach Gaza.

Die Palästinenser haben Israel beschuldigt, seine Pflichten als Besatzungsmacht ignoriert zu haben, da sie nicht in sein Impfprogramm aufgenommen wurden. Israelische Beamte behaupten jedoch, dass im Rahmen der Osloer Friedensabkommen das Gesundheitsministerium der Palästinenser verantwortlich ist.

Die palästinensischen Arbeiter werden auf freiwilliger Basis geimpft, und «COGAT» sagte, die Arbeitgeber wüssten bescheid, dass sie die Arbeitnehmer nicht zur Impfung zwingen dürfen. Die Arbeitgeber sind für die Planung von Terminen verantwortlich und dürfen nicht unabhängig zu den Einrichtungen kommen. Die Impfzentren sollen auf der israelischen Seite der Kontrollpunkte eingerichtet werden. Die Idee ist, dass die Arbeiter eine Dosis erhalten, wenn sie nach der Arbeit in die West Bank zurückkehren.

Die israelischen Behörden sagten, sie planten ebenfalls eine Aufklärungskampagne, um die Arbeitnehmer zu ermutigen, sich impfen zu lassen, und so Verschwörungstheorien bezüglich des Impfstoffs zu widerlegen. Eine dieser Theorien dich ich in den sozialen Medien verbreitet hat, verspottet die Arbeitnehmer als «Laborratten».  COGAT hat Videos auf Arabisch mit Informationen über die Vorteile und die Sicherheit der Impfstoffe für die sozialen Medien produziert und Beamte planen auch, in den palästinensischen Medien interviewt zu werden.

DONNERSTAG, 04. März 2021 

11.20 Uhr
Keine Rückverfolgung möglich 
Die israelischen Bemühungen, die Ausbreitung der südafrikanischen Variante des Coronavirus zu stoppen, einschliesslich der Schliessung des Ben-Gurion-Flughafens im vergangenen Monat, nur geringe Ergebnisse gezeigt. Bisher wurden in Israel über 450 Fälle der Mutation diagnostiziert, und Gesundheitsexperten schätzen, dass sich täglich Dutzend weitere infizieren werden.

Die Ausschüsse des Gesundheitsministeriums für die Impfkampagne und Pandemie sagten vor zwei Wochen, dass sich die Ausbreitung der Mutation nicht mehr zurückverfolgen liesse und sich somit unkontrolliert verbreitet. Der Fokus auf Mutationen sollte ein Szenario verhindern, in dem Israel gezwungen wird, sich mit einem infektiöseren und virulenteren Stamm des Coronavirus auseinanderzusetzten, der sich als weniger empfindlich für den Pfizer-Impfstoff herausstellen könnte. Jedoch hatten einige Minister gewarnt, dass die Schliessung des Flughafens die Mutation nicht daran hindern würde, das Land zu erreichen.

Israel hatte es bereits versäumt, die Einführung der britischen Variante zu stoppen, die für 90 Prozent der neu bestätigten Covid-19-Fälle verantwortlich ist. Nun wurde auch die südafrikanische Variante, trotz der Massnahmen und der Isolierung von Passagieren in Hotels, bei Hunderten von Patienten diagnostiziert.

Gleichzeitig haben Berichte gezeigt, dass auch weitere Mutationen Israel bereits erreicht haben. Unter Anderem, die Mutation aus Kalifornien, die in einem Fall bei einem zufälligen Test entdeckt wurde, drei Fälle der Mutation au New York und ein Fall einer Variante aus Uganda.

Tests haben gezeigt, dass der Pfizer-Impfstoff gegen die britische Mutation wirksam ist, jedoch befürchten Experten, dass andere Varianten weniger auf die Impfstoffe reagieren könnten. Die südafrikanische Variante ist die Einzige, die bisher mit einer geringeren Wirksamkeit des Impfstoffes in Verbindung gebracht wurde. Mutationen in der Proteinverpackung, mit denen das Virus an Zellen bindet, beunruhigen Experten. Diese Änderungen stellen einen grossen Unterschied zwischen der südafrikanischen Mutation und des ursprünglichen Coronavirus dar, für welches die Impfstoffe entwickelt wurden.

MITTWOCH, 03. März 2021 

13.50 Uhr
Ungenügende Durchsetzung 
Während des dritten Lockdowns in Israel hatten Dutzende ultraorthodoxe Bildungseinrichtungen unter Verstoss gegen die Coronavirus-Beschränkungen, täglich ihre Türen geöffnet.

Laut Daten, welche die Regierung am Dienstag dem Obersten Gericht vorlegte, haben die Strafverfolgungsbehörden nur 77 Haredi-Institutionen mit einer Geldstrafe belegt. Die Daten, welche erst infolge der Petition von «The Israel Religion Action Center» veröffentlicht wurden, belegen somit eine unzureichende Durchsetzung der Covid-19 Restriktionen.

Die Zahlen zeigen, dass 77 ultra-orthodoxe Schulen während des Lockdowns, im Vergleich zu 91 säkularen Schulen, fünf arabischen Schulen und zwei «nicht zugeordneten» Schulen, eine Geldstrafe bezahlen mussten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind diese Zahlen jedoch ungenau, und die Gesamtzahl der Geldstrafen für Schulen in Städten mit einer überwiegenden oder stark ultraorthodoxen Bevölkerung liegen höher.  

DIENSTAG, 02. März 2021 

13.05 Uhr
Neue Koproduktion geplant 
Österreichs Regierungschef Sebastian Kurz gab bekannt, dass sein Land und Dänemark beabsichtigen sich nicht mehr ausschliesslich auf die EU für die Produktion von Coronavirus-Impfstoffen zu verlassen. Beide Länder werden zukünftig mit Israel zusammenarbeiten, um Impfstoffe der zweiten Generation herzustellen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz plant am Donnerstag mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach Israel zu reisen, um mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über die Zusammenarbeit in der Impfstoffforschung und -produktion zu sprechen.

Während Israel einen grossen Teil seiner Bevölkerung bereits geimpft hat, wird die EU weiterhin aufgrund ihrer langsamen Einführung der Impfstoffe kritisiert. Kurz sagte in einer Erklärung am Dienstag gegenüber der österreichischen Presseagentur, dass es grundsätzlich richtig sei, einen europaweiten Ansatz für die Impfungen zu verfolgen. Jedoch, sei die Europäische Arzneimittel-Agentur zu langsam bei der Genehmigung der Impfstoffe, sodass momentan Lieferengpässe zu beobachten sind. 
 

7.30 Uhr
Chassiden des Flugzeugs verwiesen 
Frontier Airlines wird des Antisemitismus beschuldigt, nachdem Videos online verbreitet wurden, in denen die Fluggesellschaft eine chassidische Familie aufgrund des Verstosses gegen ihre Maskenpflicht aus dem Flugzeug wirft.

Die Familie behauptet, dass alle Familienmitglieder bis auf ein 18 Monate altes Baby, auf dem Sonntagabendflug von Miami nach New York City, ordnungsgemäss maskiert waren. Dies geht auch aus Videos hervor, die von OJPAC, einer orthodoxen jüdischen Interessenvertretung, veröffentlicht wurden. (twitter)

Die Fluggesellschaft sagt, dass die Familie nicht aufgrund des Babys das Flugzeug verlassen mussten, sondern, dass auch Erwachsene in der Gruppe keine Masken getragen hätten. Das Büro der Anti-Defamation League in New York, New Jersey, forderte eine «vollständige und transparente Untersuchung» des Vorfalls.

Obwohl unklar ist, was zur Räumung geführt hat, zeigen die von OJPAC geposteten Videos mehrere chassidische Juden, die im Gang eines Flugzeuges stehen und alle Masken tragen. Mehrere Personen sagen in den Videos, dass der einzige nicht maskierte Passagier das Baby sei, und dass, die Kinder bloss kurz ihre Masken abnahmen, um einen Snack zu essen.

In einem anderen Video behaupten Passagiere, die Mitarbeiter der Fluggesellschaft hätten sich gegenseitig in die Hände geklatscht nachdem die Familie das Flugzeug verliess.  
«Ich sah, wie sie sich gegenseitig gratulierten und sagten: ‘Das haben die Juden verdient‘», sagte ein Mann.

Frontier schrieb auf Twitter, dass die Familie die Anweisungen der Flugbegleiter nicht befolgt habe. «Mitglieder einer grossen Gruppe, einschliesslich Erwachsener, weigerten sich Masken zu tragen, als Flug 2878 sich auf den Abflug von MIA-LGA vorbereitete. Wiederholte Anfragen zur Einhaltung des Bundesgesetzes erforderten die Entfernung der Familie vom Flugzeug. Das Problem stammte nicht von einem Kind unter 2 Jahren.»

Ein Passagier erzählte Hamodia, einer haredi-orthodoxen Veröffentlichung, dass 15 Polizisten auf den Vorfall reagiert hätten. Laut Hamodia wurde der Flug schliesslich aufgrund des Vorfalls abgesagt.(hamodia)

 

MONTAG, 01. März 2021 

8.40 Uhr
Zulassung für Johnson & Johnson 
Die US-amerikanische FDA (Federal Drug Administration) hat den Covid-19-Impfstoff von Johnson & Johnson freigegeben. Damit ist dies nun der dritte Impfstoff, der für die Verwendung gegen das Coronavirus in den USA zugelassen ist.

Die Zulassung ist ein Schub für die Impfstoffbemühungen der USA, die nach einem schleppenden Anfang, nun an Geschwindigkeit gewonnen haben. Ungefähr 47,2 Millionen Menschen in den USA haben mindestens eine Dosis eines Covid-19-Impfstoffs erhalten, wie die Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten am Freitag mitteilten. Johnson & Johnson aus New Jersey sagten, dass sie bis Ende März, 20 Millionen Dosen innerhalb der USA liefern werden. Das Unternehmen plant, im ersten Halbjahr 2021 100 Millionen Dosen herauszugeben.

Die Dosen können in einem Standardkühlschrank aufbewahrt werden, im Gegensatz zu den ultrakalten Bedingungen, die für die beiden anderen Impfstoffe von Moderna und Pfizer/BioNTech erforderlich sind. Eine globale klinische Studie zeigte, dass der Johnson & Johnson-Impfstoff zu 66 Prozent gegen verschiedene Coronavirus-Varianten wirksam war und zu 85 Prozent vor schweren Krankheitsverläufen schützt.

 

FREITAG, 26. Februar 2021 

16.10 Uhr
R-Wert steigt wieder
Nachdem Israel nach einem sechswöchigen Lockdown damit begonnen hat seine Wirtschaft wieder zu öffnen, hat sich der Abwärtstrend der Covid-19-Infektionen umgekehrt. Laut einem am Freitag veröffentlichten Bericht des nationalen Informationszentrums des Militärischen Geheimdienstes über das Coronavirus, nimmt der Infektionskoeffizienten erneut zu, und auch die Zahl der Patienten in kritischem Zustand ist weiterhin hoch (über 800).

Es wird erwartet, dass die R-wert innerhalb weniger Tage 1 überschreiten wird, wenn sich an den Zahlen nichts ändert. Steigt der R-Wert über 1, steckt jeder Infizierte im Durchschnitt mehr als eine andere Person an, so dass sich deutlich abzeichnet, dass das Virus sich schneller ausbreitet, anstatt sich zurückzuziehen.

Angesichts der schnellen Ausbreitung des Virus, und dem grossen Anteil der Bevölkerung der der noch nicht geimpft wurde, empfehlen die Autoren, dass die nächsten Schritte zur Wiedereröffnung der Wirtschaft überdacht werden sollten.

Ungefähr 12 Prozent der über 50-Jährigen (ohne diejenigen, die bereits genesen sind) haben noch nicht die erste Dosis des Impfstoffs erhalten. Der Bericht nennt ebenfalls deutlich den Anstieg schwere Krankheitsverläufe jüngerer Patienten, die jetzt etwa die Hälfte der neuen schwerwiegenden Fälle ausmachen. 
 

11.10 Uhr
Neue Studie zur britischen Mutation 
Die britische Variante des Coronavirus hat laut neu veröffentlichten Untersuchungen der Clalit Health Maintenance Organization, erheblich zum Anstieg der Anzahl schwerwiegender Krankheitsfälle beigetragen.

Die Studie wurde mit rund 50.000 nicht geimpften Personen durchgeführt, die sich im Januar und Februar 2021 mit dem Coronavirus infiziert hatten. Die Daten zeigen einen Anstieg von 70 Prozent unter schweren Krankheitsverläufen, im Vergleich zu Daten von 60.000 infizierten Personen der vergangenen Monate.

Dies deutet darauf hin, dass die britische Variante, B.1.1.7, Eigenschaften aufweist, die es vom «ursprünglichen» Covid-19 unterscheiden. Die höhere Ansteckungsrate war bisher der auffälligste Unterschied. Nun zeichnet sich jedoch ab, dass die neue Mutation auch eine schwerwiegendere Krankheit mit sich bringt. Israelische Ärzte berichteten, dass Coronavirus-Patienten jetzt jünger als zuvor und in vielen Fällen schwerer krank werden als beim ersten und zweiten Ausbruch. Auch die Verschlechterung des Gesundheitszustandes solle viel schneller einsetzen als zuvor.

Die britische Variante kam offenbar im Dezember in Israel an und vermehrte sich innerhalb weniger Wochen in bestätigten Gruppen. Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, dass die Mutation bei mehr als 90 Prozent der Personen vorhanden ist, die positiv auf das Virus getestet wurden. Dies erklärt, warum trotz des Beginns der Impfkampagne im Januar und Februar, die Zahl der schwerkranken Patienten kaum zurückgegangen ist.

DONNERSTAG, 25. Februar 2021 

9.40 Uhr
Party vor der Ausgangsperre 
Hunderte von Menschen verstiessen am Mittwochabend gegen die Coronavirus-Restriktionen, und feierten Purim-Partys im Freien in Tel Aviv. Dies einen Tag bevor eine dreitägige nächtliche Ausgangssperre aufgrund der Feiertage landesweit beginnen soll.

Coronavirus-Beauftragter Nachman Ash sagte, es sei «sehr bestürzend, dass sich einige so verhalten, obwohl die Infektionszahlen immer noch hoch sind».

Gesundheitsminister Yuli Edelstein verurteilte die Versammlungen am Donnerstag in einem Facebook-Post: «Die Teilnehmer solcher infektionsausbreitenden Partys müssen wissen - der Anstieg der Infektion wird mit Ihren Namen unterschrieben. Unternehmen werden wegen Ihnen geschlossen, der Verlust von Menschenleben wird auf Ihrem Gewissen liegen», schrieb er. «Ihr seht die Situation, Ihr seht, wie junge Menschen schwer krank werden, wie der Tod jedes Alter holt.»

MITTWOCH, 24. Februar 2021 

9.15 Uhr
Angst vor Purim 
Die israelische Regierung genehmigte am Dienstag eine nächtliche Ausgangssperre für Donnerstag, Freitag und Samstag in der Hoffnung die Israeli davon abzuhalten, auf Purim-Feiern zu gehen. 

Die Ausgangssperre gilt täglich, von 20:30 Uhr. bis 5:00 Uhr morgens. Kultur- und Sportminister Chili Tropper, stimmte als Einziger nicht für die Ausgangssperre, und enthielt sich der Wahl. 

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte während eines Besuchs in einem Impfzentrum in Acre, das Land befinde «sich immer noch im Wettlauf gegen das Virus, gegen die rasenden Mutationen. Aus diesem Grund, müssen wir die kommenden Tage, während die Impfkampagne der vulnerablen Bevölkerungsgruppen abgeschlossen wird, möglichst überstehen.» Am Montag sagte Netanjahu, dass Israel «alles tun müsse, um den Feiertag mit so wenigen Infektionen und Todesfällen wie möglich zu überstehen», und fügte hinzu, dass die Behörden Partys und Versammlungen verhindern müssen.

In einem Interview mit dem öffentlichen Radio von Kan Bet sagte Gesundheitsminister Yuli Edelstein unterdessen, dass das Kabinett über einen Anstieg der Alkoholverkäufe und Einladungen zu Veranstaltungen in den sozialen Medien informiert wurde, um das Fest am Donnerstagabend zu feiern. «Zu meinem grossen Bedauern denke ich, dass wir ohne Restriktionen nicht auskommen werden». Bei der Abwägung der Optionen sagte Edelstein, dass «eine nächtliche Ausgangssperre» geplant sei, um den Menschen das Lesen des Megillah zu ermöglichen und gleichzeitig Partys zu verhindern.

 

MONTAG, 22. Februar 2021 

17.00 Uhr
Informationen über Nicht-Geimpfte 
Die Knesset genehmigte am Montag die erste Lesung eines Gesetzentwurfs zur Genehmigung der Weitergabe von Identifikationsinformationen und Kontaktdaten von Israelis, die nicht gegen das Coronavirus geimpft wurden, gegenüber den örtlichen Behörden und dem Bildungsministerium.

Der umstrittene Schritt soll es einfacher machen, Personen zu finden, die zwar berechtigt sind den Coronavirus-Impfstoff zu erhalten, sich aber noch nicht impfen lassen haben. Bei dem Entschluss handelt es sich um ein vorübergehendes Gesetz mit einer Laufzeit von drei Monaten.

Zuvor hatte das Knesset-Komitee unter der Leitung von Eitan Ginzburg, die Verabschiedung des Gesetzes in drei Lesungen, in einem beschleunigten Verfahren gebilligt. Somit wurde der durch die ordentliche Gesetzgebung vorgeschriebene Zeitplan verkürzt wurde. Der Gesetzentwurf soll eine Vereinbarung untermauern, die es dem Generaldirektor des Gesundheitsministeriums ermöglicht, Identifikations- und Kontaktinformationen über Personen, die vollständig oder teilweise geimpft wurden, sowie über Personen, die noch nicht geimpft wurden, weiterzugeben.

Im Falle einer Billigung, wird der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums durch die Gesetzesvorlage auch ermächtigt, von öffentlichen Stellen, einschliesslich der «Health Maintenance Organizations» (HMOs), Kontaktdaten von Personen zu verlangen, die nicht geimpft wurden und nicht bezüglich einer Impfung kontaktiert wurden, um dies zu versuchen und finde sie.

Das Gesetz wurde von 21 Gesetzgebern gebilligt und von sechs abgelehnt. Es wird nun vom Wohlfahrts- und Gesundheitsausschuss der Knesset erörtert.
 

10.25 Uhr
Mutation aus Uganda entdeckt 
Bei einem Briefing für Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums am Sonntag, gab Coronavirus-Beauftragter Professor Nachman Ash bekannt, dass ein bestätigter Fall der Mutation des Coronavirus aus Uganda entdeckt wurde. Die klinische Bedeutung der Entdeckung sei bisher noch unbekannt.  

Ash erzählte den Mitarbeitern, dass etwa 90 Prozent der neuen täglichen Covid-19-Infektionen in Israel auf die britische Mutation des Virus zurückzuführen sind. «Die Anzahl der täglichen Fälle ist immer noch sehr hoch, auch wenn ein Abwärtstrend sich abzeichnet», sagte Ash. 

Er warnte auch davor, dass ein Anstieg der Infektionsraten Israel zwingen würde, die Wirtschaft und das Bildungssystem erneut zu schliessen und betonte, dass ein weiterer Lockdown, auch nicht auszuschliessen sei. Ash fügte hinzu, dass etwa ein Prozent der Fälle auf die südafrikanische Variante zurückzuführen sind und dass ebenfalls, bisher sieben Fälle der Mutation aus Kalifornien entdeckt wurden. 

Am Sonntag wurden in Israel 2,579 neue Fälle diagnostiziert und die Rate der positiven Testergebnisse liegt bei 6,2 Prozent. 

FREITAG, 19. Februar 2021 

13.40 Uhr
Reisestopp verlängert 
Das israelische Coronavirus-Kabinett hat die Beschränkungen für ein- und ausgehende Flüge bis zum 6. März verlängert.

Das Verbot, welches ursprünglich bis zum 20. Februar in Kraft sein sollte, gilt nicht für alle regulären Flüge. Einige "Rettungs" -Flüge sind ebenfalls weiterhin erlaubt. Anfang dieses Monats hat die Regierung Kriterien festgelegt, wer die Erlaubnis zur Rückkehr erhalten soll. Israelis, die die Kriterien erfüllen und in den letzten 72 Stunden negativ auf Covid-19 getestet wurden, dürfen zurückkehren. Sie müssen sich jedoch im Voraus verpflichten, mindestens 10 Tage in einer von der Regierung geführten Quarantäneeinrichtung zu verbringen.

Israelis, die im Ausland festsitzen, können eine Ausnahme beantragen, wenn sie die folgenden Kriterien erfüllen: Sie haben einen äusserst dringenden Arzttermin, der nicht verzögert werden kann; Ein unmittelbares Familienmitglied ist verstorben, oder ein Familienmitglied wurde verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Sie sind Teil einer Regierungsdelegation, die von einer kurzen Auslandsreise zurückgekehrt ist, oder die Israelis sind ins Ausland gegangen, um als offizieller israelischer Vertreter in einer anderen Funktion zu fungieren.

Israelis, die diese Kriterien erfüllen, müssen den Fall hinter ihrer Situation erklären und Dokumente vorlegen, um dies zu beweisen.
 

8.00 Uhr
Purim per Livestream 
Es ist das zweite Purimfest im Schatten von Corona. Vor genau einem Jahr begann es. Das Virus verbreitete sich rasant. Das Fest der Freude über das Überleben in Persien vor 2500 Jahren wurde so zum eigentlichen Superspreader-Event, dem leider viel zu viele zum Opfer fielen. Artikel in voller Länge: (tachles). 

 

DONNERSTAG, 18. Februar 2021

14.05 Uhr
Keine Impfpflicht, aber auch keine Vorteile 
«Es gibt keine, und es wird auch niemals eine Impfpflicht im Staate Israel geben», sagte Gesundheitsminister Yuli Edelstein am Donnerstag, inmitten einer Diskussion über die Frage, ob Israel seine Bürger zwangsimpfen könnte.

«Auch wird es keine persönlichen Sanktionen gegen jemanden geben, der nicht geimpft ist», sagte der Minister, und fügte hinzu, dass die Impfung «ein grosses Privileg ist, das uns allen zu Teil wird und in vielen Ländern nicht existiert.»

Edelstein sagte jedoch auch, dass Israel ab Sonntag damit beginnen wird Veranstaltungen abzuhalten, an denen Hunderte von geimpften Menschen teilnehmen können. Das Tragen von Masken sei jedoch weiterhin erforderlich. Er betonte jedoch, dass dies ein Probelauf sei, und man nicht von einem reibungslosen Ablauf ausgehe. Daher forderte er die Öffentlichkeit dazu auf, bitte «aus einem Maulwurfshügel keinen Berg zu machen.» 

Laut Edelstein sei das Ministerium sich der Möglichkeit bewusst ist, dass Menschen gefälschte Zertifikate herstellen und verwenden, und betonte, dass diejenigen, die dies tun, unter einer Reihe von bereits bestehenden gesetzlichen Verboten im Gefängnis landen könnten. 

Fast drei Millionen Menschen haben bereits die «Green Certificate App» (Tav Yarok) des Ministeriums heruntergeladen. 
 

7.55 Uhr
Im Ausland gestrandet 
Tausende israelischer Bürger sind im Ausland gestrandet und wissen nicht, wie sie wieder nach Hause zurückkehren können, denn Die Covid-19-Krise hat es mit sich gebracht, dass Israeli auf einer Geschäfts- oder Ferienreise irgendwo in aller Welt stecken geblieben sind. Artikel in voller Länge: (tachles).

MITTWWOCH, 17. Februar 2021 

13.25 Uhr
Fauci erhält Dan-David-Preis 
Dr. Anthony Fauci, der führende US-Spezialist für Infektionskrankheiten, erhielt von einer israelischen Stiftung einen Preis in Höhe von 1 Million US-Dollar, für die «mutige Verteidigung der Wissenschaft angesichts einer ignoranten Opposition, während der herausfordernden Corona-Krise».

In der Bekanntgabe des Dan David-Preises am Montag wurde kein Wort über ehemaligen US-Präsident Donald Trump verloren, der während seiner Amtszeit versuchte, die Auswirkungen des Coronavirus herunterzuspielen. Fauci wurde jedoch dafür gelobt, «in einem hoch aufgeladenen politischen Umfeld, gegenüber den Mächtigen, die Wahrheit gesagt zu haben».

Der Preis wird von der Dan David Stiftung vergeben, die vom gleichnamigen rumänisch-israelischen Philanthrop gegründet wurde. Der Preis, der in drei Kategorien unterteilt ist - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - zeichnet Wissenschaftler, Forscher und Kulturschaffende für ihre Leistungen auf ihrem Gebiet aus. Die bisherigen Gewinner reichen vom ehemaligen Vizepräsidenten Al Gore bis zum Cellisten Yo-Yo Ma.

Die Stiftung nahm auch Faucis Arbeit während der AIDS-Krise zur Kenntnis und lobte «seinen aussergewöhnlichen Beitrag zur HIV-Forschung» in den 1980er Jahren. 
 

10.50 Uhr
Impfstoffproduktion in Israel? 
Israel führe gegenwärtig Gespräche mit Pfizer und Moderna, zwei der bekanntesten Hersteller von Impfstoffen, über die mögliche Errichtung von Produktionsstätten in Israel. Artikel in voller Länge: Tachles

MONTAG, 15. Februar 2021 

14.03 Uhr
Keine Vorteile für Geimpfte 
Nachdem Jonathan Livny (77) im Dezember seine erste Dosis des Covid-19-Impfstoffs erhalten hatte, ging er davon aus, dass sich das Leben für Israelis wie ihn endlich wieder normalisieren würde. Wie andere Israeli erhielt er seinen «grünen Pass» - eine offizielle Immunitäts-Bescheinigung. Aber fast einen Monat später hat ihm der Pass nicht viel gebracht, und Livny muss dennoch den strengen Lockdown des Landes einhalten.

«Ich dachte, der Pass stünde für Gesundheit und Freiheit", sagte Livny. «Jetzt sagen sie, dass sie nicht sicher sind, ob der Impfstoff gegen die britische oder die südafrikanische Mutation wirkt. Und wenn ich reisen möchte, muss ich trotzdem 72 Stunden vor meiner Abreise einen Test machen, und wenn ich zurückkomme, muss ich ihn erneut machen. Was nützt es mir?»

Jetzt, da Israel aus einem sechswöchigen Lockdown hervorgeht, rebellieren Unternehmen und ihre Kunden gegen eine zu langsame Wiedereröffnung der Wirtschaft. Drei grosse Einkaufszentren - in den Städten Bat Yam, Karmiel und Petach Tivkah - wurden am Donnerstag unter Verstoss der staatlichen Vorschriften eröffnet. Die vorzeitige Eröffnung war Teil der Protestaktion einer Organisation, die 400 Mall-Besitzer, Restaurantbesitzer und Filialbesitzer vertritt.

Polizisten gingen zu den Geschäften und befahlen ihnen, zu schliessen. Es wurden jedoch keine Geldstrafen verhängt.

Die Regierung erwägt eine Reihe von Vorschriften, die den Zutritt zu Orten wie Fitnessstudios, Konzerten und Museen - und schliesslich auch Cafés und Restaurants – Menschen mit «grünen Pässen» oder mit negativen Testergebnissen ermöglichen, zu erlassen. 

Aber ein Teil der Israelis zögert weiterhin, sich Impfen zu lassen. Da einige Impfzentren momentan halb leer sind, versuchen die lokalen Gemeinden, Anreize zu finden, um die Raten wieder zu erhöhen. In der Haredi-Stadt Bnei Brak, wo die Impfraten zu den niedrigsten im Land gehören, teilten die Ersthelfer den Bewohnern mit, dass sie bei einer Impfung am Donnerstagabend eine kostenlose Portion Cholent erhalten würden, einen bei orthodoxen Juden beliebten Fleischeintopf.
 

9.42 Uhr
Impfpflicht für Angestellte 
Gesundheitsminister Yuli Edelstein hat angekündigt einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der vorsieht, dass alle Beschäftigten in öffentlichen Berufen sich entweder Impfen lassen müssen oder sich alle zwei Tage einem Covid-19-Test unterziehen müssen.

«Ein Lehrer, der nicht geimpft ist, gefährdet die Sicherheit der Schüler», so Edelstein. «Wir werden ein Gesetz erlassen, das nicht geimpfte Mitarbeiter, die der Öffentlichkeit einen persönlichen Dienst anbieten, dazu zwingt, alle zwei Tage einen Covid-19-Test durchzuführen.»

3,9 Millionen Israelis haben ihre erste Dosis, und 2,2 Millionen bereits ihre zweite Dosis des Coronavirus-Impfstoffs erhalten. 

FREITAG, 12. Februar 2021 

14.25 Uhr
Sinkende Fallzahlen dank Impfkampagne
Zum ersten Mal seit ungefähr einem Monat ist in Israel die Zahl der Schwerkranken unter 1.000 gesunken und stetige Rückgänge der täglichen Neuerkrankungen, sowie der Rate positiver Tests sind auch zu bemerken. 

Die zentrale Frage der Regierung für die kommenden Wochen, wird die Lockerung der Restriktionen betreffen. Dies beinhaltet die Aufhebung der Bewegungseinschränkungen, die Wiedereröffnung der Schulen und die selektive Eröffnung von Geschäften. Bisher zeichnet sich jedoch deutlich ab, dass es nicht der dritte Lockdown war, der die Infektionsraten unter Kontrolle hält. Studien, die sich auf Daten von Mobiltelefonen stützen, zeigen, dass viele Menschen die Bewegungseinschränkungen im dritten Lockdown ignorierten, und auch die Polizei kümmerte sich nur selten um deren Durchsetzung.

Die Verbesserung der Fallzahlen hängt viel wahrscheinlicher mit der Impfkampagne zusammen. Bisher hat Israel 6,1 Millionen Dosen des Impfstoffs verteilt, wobei etwa 40 Prozent der Bevölkerung geimpft sind und etwa ein Viertel die zweite Dosis erhalten hat. Inzwischen haben 86 Prozent der über 60-Jährigen und 80 Prozent der über 50-Jährigen mindestens eine Dosis erhalten. Solange keine Impfstoff-Immunen-Mutationen auftauchen, befindet sich Israel auf dem besten weg, nach und nach einen hervorragenden Schutz gegen schwerwiegende Covid-Fälle und einen besseren Schutz gegen Infektionen im Allgemeinen zu erlangen.

Dennoch warnt das Gesundheitsministerium vor einer unkontrollierten Öffnung der Wirtschaft. Besonders die mögliche Verbreitung von Mutationen in Schulen, und ein Anstieg der Infektionsraten in den Altersgruppen der 16 – 50-Jährigen, bei denen die Impfrate immer noch relativ gering ist, bereiten dem Ministerium Sorge. Eine Kombination dieser Faktoren könnte erneut dazu führen, dass die Krankenhäuser überflutet werden.

Der Erfolg von Israels Kampf gegen die Pandemie wird unweigerlich im Mittelpunkt des vierten Wahlkampfs des Landes in zwei Jahren stehen, welcher am 23 März an den Wahlurnen enden wird.  

7.58 Uhr
Antisemitische Flugblätter in Köln 
Am Mittwoch wurden Antisemitische Flugblätter in einer Strassenbahn in Köln gefunden, welche Juden für das Anhalten der Pandemie verantwortlich machen.

Auf dem Schwarz-Weissen Flyer ist zu lesen: «Haben wir wirklich nur ein Corona Problem? Oder haben wir nicht vor allem ein Juden Problem?». Auf dem Flugblatt befindet sich ein Davidstern im Hintergrund, sowie die Namen drei prominenter deutscher Politiker - Bundeskanzlerin Angela Merkel, Gesundheitsminister Jens Spahn, Aussenminister Heiko Maas - und dem Virologen Christian Drosten. «Je mehr Juden in Politik und Medien, desto schlimmer sind die Dinge!» liest es sich unter den Namen.
Entgegen den Behauptungen auf dem Flyer, ist keiner der Personen jüdisch.

Mehrere Proteste gegen die Coronavirus-Restriktionen in Deutschland, zogen immer wieder Menschen an, die antisemitische Rhetorik verwendeten und die momentane Situation verglichen mit dem, was Juden im Holocaust durchmachen mussten.

Die Flyer wurden von «Omas Gegen Rechts» gefunden, einer von Bürgern geführten Initiative, die vom Zentralrat der Juden in Deutschland für ihren Aktivismus anerkannt wurde. Die Organisation wurde 2018 nach dem Vorbild einer gleichnamigen österreichischen Organisation gegründet.

Die Omas-Gruppe sagte in einem Instagram-Post, dass sie eine Polizeibeschwerde eingereicht habe.

 

DONNERSTAG, 11. Februar 2021 

9.37 Uhr
Netanjahu lehnt Veröffentlichung ab 
Ministerpräsident Netanjahu lehnte einen Antrag des stellvertretenden Ministerpräsidenten Benny Gantz ab, die Transkriptionen der Kabinettsdiskussionen zur Coronavirus-Pandemie zu veröffentlichen. Am Mittwoch teilte Kabinettssekretär Tzahi Braverman, Gantz mit, dass er die Vertraulichkeitsklassifizierung der Transkripte nicht aufheben werde. Ihre Offenlegung könnte Minister davon abhalten bei Kabinettssitzungen ehrlich und frei zu sprechen.

Nach dem Ausbruch der Pandemie, hatte das Kabinett beschlossen , politische Diskussionen zu Covid-19 als vertraulich einzustufen. Somit sollen diese innerhalb der nächsten 30 Jahre, nicht veröffentlicht werden. Anfang dieser Woche forderte Gantz jedoch die Veröffentlichung der Transkripte. Während den Diskussionen kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Kahol Lavan und der Likud-Partei des Premierministers bezüglich der Bewältigung der Pandemie und der Entscheidung des Kabinetts, die strikten Lockdown-Restriktionen zu verlängern.

Nachdem letzte Woche Mitschnitte einer Sitzung von den Medien Veröffentlicht wurden, hatte Gantz gefordert, dass die gesamten Aufnahmen Veröffentlicht werden sollen, und nicht nur die Ausschnitte, die dem Premierminister dienen. 

MITTWOCH, 10. Februar 2021 

14.15 Uhr
Vielversprechende Ergebnisse 
Israels schnelle und weitreichende Impfkampagne hat das Land zur grössten realen Studie des Pfizer Impfstoffs gemacht. Die ersten Ergebnisse fliessen ein und sind vielversprechend. Mehr als die Hälfte der berechtigten Israelis - etwa 3,5 Millionen Menschen - wurde inzwischen ganz oder teilweise geimpft. Bei Älteren und gefährdeten Gruppen, die als erste geimpft wurden, wurde bisher ein dramatischer Rückgang der Infektionsraten verzeichnet. 

In der ersten vollständig geimpften Altersgruppe, wurde von Mitte Januar bis zum 6. Februar ein Rückgang der Neuerkrankungen um 53 Prozent, ein Rückgang der Krankenhauseinweisungen um 39 Prozent und ein Rückgang schwerer Krankheitsverläufe um 31 Prozent, festgestellt, sagte Eran Segal, Datenwissenschaftler des Weizmann-Wissenschaftsinstitut in Rehovot, Israel. Im gleichen Zeitraum gingen unter den unter 60-Jährigen, die etwas später zum Impfen zugelassen wurden, die Neuerkrankungen um 20 Prozent zurück, während die Zahl der Krankenhauseinweisungen und schweren Krankheitsverläufe um 15 bzw. 29 Prozent stieg.

Aus den bisher erhobenen daten, zeichnen sich frühe Anzeichen dafür ab, dass Impfungen zusätzlich zur Krankheit, auch die Virusübertragung hemmen.

In Israels grösstem Covid-19-Testzentrum, das von «MyHeritage» betrieben wird, haben Forscher einen signifikanten Rückgang Infizierter, bekannt als cT-Wert, unter den meist geimpften Altersgruppen festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass selbst wenn geimpfte Menschen sich infizieren, sie weniger wahrscheinlich andere anstecken, sagte Yaniv Erlich, Chief Science Officer von «MyHeritage».

Es bleibt unklar, ob Israel in der Lage sein wird, sein weltweit führendes Impftempo aufrechtzuerhalten und dies wird bei der schnellen Übertragung der britischen Variante immer wichtiger. «Im Rennen zwischen der Ausbreitung der britischen Mutation und der Impfkampagne sehen wir letztendlich eine Art Plateau in Bezug auf Schwerkranke», sagte Segal. 

Letztendlich bleibt die grosse Frage, ob Impfstoffe die Pandemie ausmerzen kann. Laut Michal Linial, Professor für Molekularbiologie und Bioinformatik an der Hebräischen Universität in Jerusalem, deuten Daten der letzten Jahrzehnte darauf hin, dass Viren endemisch und saisonal werden. Sie sagte voraus, dass das Coronavirus in Zukunft weitaus weniger aggressiv werden würde und möglicherweise innerhalb von drei Jahren eine weitere Impfung benötigen könnte.

Bei einem sei sie sich jedoch sicher:  «Das Virus geht nirgendwo hin». 

DIENSTAG, 09. Februar 2021 

11.45 Uhr
Im Kampf gegen «Fake News»
Das Israelische Gesundheitsministerium plant in den nächsten Wochen Millionen Schekel für Informationskampagnen zur Bekämpfung von Desinformation, Gerüchten und Verschwörungstheorien über Covid-19-Impfstoffe auszugeben, um jüngere Israelis zu ermutigen, sich Impfen zu lassen. 

Nachdem der Covid-19-Impfstoff nun für alle ab 16 Jahren verfügbar ist, hat sich die bisher hohe Nachfrage verlangsamt und die Beamten müssen versuchen, die Menschen davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen. Nicht einmal die neuen Mutationen und ein Anstieg der Infektionsraten, sowie die hohe Anzahl der schwer Erkrankten, haben jüngere Israelis dazu bewegt, sich impfen zu lassen.

Beamte des Gesundheitsministeriums und Direktoren des Gesundheitsnetzwerks sind besonders besorgt über die 19-50-Jährigen. Obwohl Personen im Alter von 19 bis 35 Jahren sich erst seit weniger als einer Woche Impfen lassen dürfen, haben die meisten dies bereits inoffiziell getan. Nach den neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bereits etwa 400.000 (31 Prozent) der Israelis im Alter von 20 bis 29 Jahren, 427.000 (40 Prozent) im Alter von 30 bis 39 Jahren und 630.000 (58 Prozent) im Alter von 40 bis 49 Jahren geimpft.

Für die Gesundheitsbehörden ist die Erhöhung dieser Zahl, insbesondere für Menschen in den Zwanzigern und Dreissigern, eine bedeutende Herausforderung, die aktivere Massnahmen als bisher erfordert. Innerhalb der nächsten Tage wird das Gesundheitsministerium eine Informationskampagne ins Leben rufen, die nicht nur wissenschaftlich fundierte Quellen bereitstellt, sondern auch Webseiten überwacht und entfernt, auf denen Desinformationen über die Impfstoffe verbreitet werden. Die Polizei wurde hinzugezogen, um sich mit Impfstoffgegnern zu befassen, die falsche Impftermine vereinbaren, um Impfzentren zu zwingen nicht verwendete Dosen wegzuschmeissen.

Haim Fernandes, Direktor von Leumit Health Care Services, einem der vier israelischen HMOs, sagte, dass im Januar die 16-50-Jährigen, die Hälfte aller Covid-19-Patienten und 25 Prozent der schwerkranken Patienten ausmachten. «Termine sind verfügbar, aber die Leute rennen nicht zu uns, um sich anzumelden», sagt er über die Eröffnung der Impfkampagne für die 19- bis 35-Jährigen. «Es ist nicht das gleiche Tempo, wie bei den über 60-Jährigen. Wir können eine weitere SMS senden und sie anrufen, aber ich schätze, dass der grosse Schub letztendlich von Anreizen wie dem «grünen Pass» ausgehen wird».

 

MONTAG, 08. Februar 2021 

9.10 Uhr
Mittschnitt aus dem Kabinett
Premierminister Benjamin Netanyahu und Verteidigungsminister Benny Gantz diskutierten während der gestrigen Kabinettssitzung über die Aufhebung einiger momentan geltenden Restriktionen in Israel. In Mittschnitten aus der Sitzung, die auf Channel 12 News und dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan ausgestrahlt wurden, hört man Netanjahu, Gantz anschreien, welcher auf eine Öffnung der Wirtschaft drängt: «Das Leben vieler Israelis wird in deinen Händen liegen.»

Während der Sitzung, sagte Netanyahu, dass Kahol Lavans Position in Bezug auf den Lockdown und die Restriktionen, gänzlich auf politischen Erwägungen beruhe. «Die Öffentlichkeit weiss genau, welches Spiel du spielst», sagt der Premier. «Sie verstehen, dass Du damit viele Israelis zu einer hohen Morbiditätsrate und einem harten Tod verurteilst.»

Gantz erwiderte daraufhin: «Lehre mich nicht über Verantwortung für das menschliche Leben. Du streust der Öffentlichkeit Sand in Augen». Netanjahu betonte, dass Gantz darauf bestand, ein neues Gesetz zu Verabschieden, welches die Geldstrafen für Verstösse gegen die Restriktionen erhöht. Dies sei der Grund, für die späten Diskussionen über die Verlängerung des Lockdowns. Daraufhin sagte Gantz: «Wir hätten die Diskussion über den Lockdown auch ohne die Geldbussen führen können. Die Geschichte mit den Geldstrafen hat zwei Monate gedauert. Zwei Monate lang lag es rum und wurde nicht vorangetrieben.»

Nachdem die Aufzeichnungen ausgestrahlt wurden, sagte Gantz in einer Erklärung: «Aufgrund der tendenziösen und schwerwiegenden Mitschnitte einer Kabinettsdiskussion fordert der Verteidigungsminister, dass die Protokolle aller Kabinettsdiskussionen über das Coronavirus und des Coronavirus-Kabinett vollständig veröffentlicht werden. Nicht nur Einzelteile, die den persönlichen und rechtlichen Bedürfnissen des Premierministers genügen.»

FREITAG, 05. Februar 2021

16.05 Uhr
Gedämpfter Erfolg 
Die Erwartungen eines schnellen Ausstiegs aus der Krise dank der umfangreichen Impfkampagne Israels bleiben bisher noch unerfüllt. Auch das bisher erfolgreiche Tempo der Kampagne hat sich aufgrund einer abnehmenden Bereitschaft der Öffentlichkeit stark verlangsamt. 

Entgegen den Erwartungen haben die Impfungen die Infektionsrate und damit auch das Ausmass der Morbidität noch nicht wesentlich gebremst. Der Rückgang der Morbidität bei älteren Menschen dank des Impfprogramms wird offenbar bisher durch eine Kombination gegensätzlicher Trends ausgeglichen. Zum einen durch die schnelle Ausbreitung der neuen und stark ansteckenden Mutation des Coronavirus und zum anderen, die nachlassende Bereitschaft der israelischen Öffentlichkeit, die Restriktionen einzuhalten.

Das Expertenteam des Coronavirus-Kabinetts unter Leitung von Professor Ran Balicer, hat seine Besorgnis geäussert, dass eine rasche und unkontrollierte Öffnung von Bildungseinrichtungen und Arbeitsplätzen zu einem weitflächigen Ausbruch führen könnte, der durch die britische Variante verstärkt wird.

Da Kinder unter 16 Jahren noch nicht geimpft wurden, könnte die notwendige Eröffnung der Schulen zu einem sehr hohen Infektionsgeschehen führen.

Bei Kindern und Jugendlichen besteht noch eine zusätzliche Schwierigkeit: Etwa 30 Prozent der israelischen Bevölkerung - Personen unter 16 Jahren - können derzeit nicht geimpft werden. Nur wenn Pfizer gegen Beginn des Sommers verkündet, dass sein Impfstoff für 12- bis 16-jährige sicher ist, kann mit den Impfungen begonnen werden - und sich damit endlich der Herdenimmunität genähert werden.

Laut den Wissenschaftlern haben die neuen ansteckenden Varianten die Messlatte für eine Herdenimmunität auf 80 Prozent der Bevölkerung gehoben. In der Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen die Mutationen die sich noch entwickeln werden, wirksam sind, ist die Impfung der überwiegenden Mehrheit der über 12-Jährigen zusammen mit denen, die sich von Covid-19 erholt haben, erforderlich. Selbst Israel, mit seiner weltweit führenden Impfkampagne, ist dem nicht nahe.
 

8.45 Uhr
Jüdischer Gefängnisinsasse stirbt an Covid-19 
Anwälte, die die Impfberechtigung für Gefängnisinsassen im Bundesstaat New York erweitern wollen, zitierten jüngst den Fall eines älteren jüdischen Insassen, der an Covid-19 gestorben ist.

Ira Goldberg, ein 72-jähriger, gebürtiger Brooklyner, der eine siebenjährige Mindeststrafe in der staatlichen Justizvollzugsanstalt in Woodbourne wegen Einbruchs verbüsste, starb am 4. Januar an einem Beatmungsgerät. Seinen Anwälten zufolge, litt er an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, Emphysem, Asthma, chronischem Nierenversagen und Bluthochdruck.
«Er hatte zu Recht grosse Angst um sein Leben und war zutiefst besorgt darüber, dass das Gefängnis keine Ahnung zu haben schien, was sie tun sollten, als sich das Virus ausbreitete», sagte Alexandra Mitter, Anwältin des «Center of Appellate Litigation», gegenüber einer New Yorker Nachrichten Webseite.

Mitters Gruppe und weitere verklagen den Staat New York, um den Menschen in seinen Gefängnissen Zugang zu Impfstoffen zu gewähren. Eine Synagoge in Manhattan, die Kongregation Beit Simchat Torah, hat einen Brief gesponsert, der von 120 Geistlichen unterzeichnet wurde, die den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo drängen, Insassen in den Impfplan des Staates aufzunehmen. 27 andere Staaten haben dies bereits getan.

Die lokalen Haftanstalten in New York City, begannen am 6. Januar damit Menschen ab 65 Jahren zu Impfen. In staatlichen Gefängnissen wurden den 1.100 Gefangenen ab 65 Jahren trotz Ausbrüchen keine Dosen angeboten.

Goldberg war immer wieder mal im Gefängnis gewesen, bevor er 2016 verhaftet wurde, weil er teure Kameras und Handtaschen aus Geschäften im Stadtteil SoHo in Manhattan gestohlen hatte. Er war einer von 12 Inhaftierten, die an Covid starben. Seit Beginn der Impfkampagne haben sich fast 3.000 Insassen mit dem Virus infiziert.

DONNERSTAG, 04. Februar 2021 

8.40 Uhr
Rabbi feuert gegen Covid-Impfung 
Ein langjähriger Chabad-Abgesandter in Massachusetts wurde entlassen, nachdem er monatelang Social-Media-Posts geteilt hatte, in denen er gegen Lockdowns und Hygienemassnahmen schimpfte.
In den letzten Wochen ermutigte Rabbi Michoel Green, welcher seit fast 20 Jahren Gesandter der chassidischen Bewegung in Westborough ist, seine Anhänger dazu, sich nicht den neuen Impfstoff gegen Covid-19 verabreichen zu lassen.

«Es ist KEINE Immunisierung. Es ist eine pathogene Grundierung und Massensterilisation», schrieb er letzte Woche laut Haaretz.

Impfgegner bilden in orthodoxen Gemeinden eine kleine Minderheit. Im Jahr 2019 trugen sie zu einem Masernausbruch in orthodoxen Stadtteilen in Brooklyn und Rockland County, New York, bei. Dieser wurde rigoros durch Impfkampagnen von Regierungs- und Gemeindegruppen, sowie durch den Ausschluss nicht geimpfter Kinder von Schulen bekämpft.

Seit Monaten verbreiteten sich Fehlinformationen über die neuen Impfstoffe. Green hatte offenbar seit der Masernkrise 2019 für seine Ansichten gegen Impfstoffe geworben, aber seine Ansichten haben sich während der Pandemie verstärkt.

Rabbi Mendel Fogelman, Direktor der «Central Massachusetts Chabad», sagte, dass die Social-Media-Beiträge von Green «der Mission der Organisation zuwiderlaufen und in direktem Konflikt mit der heiligen Aufgabe stehen, für die er ernannt wurde.»

«Es wurde klar, dass Entlassung unsere einzige Wahl war», sagte Fogelman. Green wurde am 27. Januar entlassen. 

 

MITTWOCH, 03. Februar 2021 

12.20 Uhr
Schulen bleiben weiterhin geöffnet 
Trotz der geltenden Restriktionen während des Lockdowns in Israel, bleiben dutzende ultraorthodox-chassidische Bildungseinrichtungen am Mittwoch weiterhin geöffnet.

Die mit der zentralen chassidischen Bewegung verbundenen Schulen sind seit Beginn des Lockdowns Ende Dezember geöffnet geblieben.

Trotz des anhaltenden Verstosses, ist in den letzten Tagen die Zahl der neu bestätigten Coronavirus-Fälle bei den Schülern deutlich zurückgegangen. Während es beispielsweise in Jerusalem vor ungefähr drei Wochen ca. 500 Neuinfektionen pro Tag unter ultraorthodoxen Schülern gab, ist diese Zahl in den letzten Tagen auf ungefähr 150 gesunken.

DIENSTAG, 02. Februar 2021 

15.35 Uhr
Der R-Wert steigt 
Der R-Wert, welcher bekanntlich die Anzahl der Personen die jeder Coronavirus-Infizierte durchschnittlich ansteckt widerspiegelt, ist in Israel in den letzten Tagen auf einen Wert von eins gestiegen.

Letzte Woche war der Wert auf 0,9 gefallen und hatte sich dort stabilisiert. Am Dienstagmorgen lag er jedoch wieder bei 0,97. Gleichzeitig bleibt die tägliche Anzahl bestätigter Covid-Fälle hoch. Am Montag wurden 8.811 Personen positiv auf das Virus getestet. Ungefähr neun Prozent der Tests fielen positiv aus.

In einem am Dienstag, vom Forschungszentrum für den Kampf gegen das Coronavirus veröffentlichten Bericht, heisst es: «Die Infektion setzt sich mit sehr hohen Raten fort, und ein erneuter Anstieg könnte beginnen.» Ebenfalls wurde hinzugefügt: «Die Rate der positiven Tests ist weiterhin sehr hoch und ist praktisch während des gesamten Lockdowns nicht gesunken.»

Momentan befinden sich 1.094 Covid-Patienten in einem kritischen Zustand und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Von diesen müssen 316 beatmet werden. Jedoch hat sich die Altersverteilung dieser Patienten geändert. Die Zahl der über 60-Jährigen, ebenso wie die Schwere ihrer Krankheitsverläufe hat sich verringert. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Impfkampagne zurückzuführen.
 

12.10 Uhr
Ein Jahr später


In jedem anderen Jahr wäre die für Ende dieses Monats in der Kongregation Beth El Ner Tamid in Broomall, Pennsylvania, geplante Maskendekorationsparty durchaus sinnvoll: Kostüme sind Teil des Rituals für Purim, welches am 25. Februar beginnt. In diesem Jahr sind die dekorierten Masken jedoch nicht zum Feiern gedacht - sie sollten als persönliche Schutzausrüstung dienen, solange die Coronavirus-Pandemie anhält.

Letztes Jahr begann Purim am Abend des 9. März, kurz bevor in den USA der Lockdown anfing, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Für einige Gemeinden war dies der erste Feiertag der über Zoom gefeiert wurde. In anderen Gemeinden schienen traditionelle Purim-Feiern die Ausbreitung des Virus stark vorangetrieben zu haben, wie sich in den folgenden Wochen zeigte.

Ein Jahr später hat der Feiertag eine symbolische Bedeutung für alle: ein ganzes jüdisches Kalenderjahr, in dem die Feiertage, die Schabbate und alle dazwischen liegenden Rituale unter der Last der Pandemie und ihrer Einschränkungen angepasst werden mussten.

Einige Elemente des Feiertages - einschliesslich der Lektüre des Megillah, der Schriftrolle mit der Purim-Geschichte, oder die Verwendung der Grogger, die kleinen Krachmacher, um den Namen von Haman, dem Bösewicht der versucht die Juden zu zerstören, unkenntlich zu machen, wann immer dieser in der Geschichte erwähnt wird, - eignen sich nicht für Feierlichkeiten über Zoom.

«Vieles, was zum Synonym für Purim geworden ist, wird dieses Jahr nicht stattfinden können», sagte Gelman, Anführer der modern-orthodoxen Kehilat Chovevei Tzion Gemeinde in Skokie, Illinois. «Hoffentlich kehren wir nächstes Jahr zu größeren Purim-Feiern zurück.»

MONTAG, 01. Februar 2021

10.10 Uhr
Gesichter, nicht Zahlen
In Israel hat sich eine Vereinigung unter dem Namen «Gesichter, nicht Zahlen» gebildet. Ihr Zweck ist es, die israelischen Opfer der Corona-Epidemie nicht nur als Bestandteil der Statistik zu verewigen, sondern in Wort und Bild. Zu diesem Zweck wurde die Möglichkeit ins Leben gerufen, einen toten Verwandten oder Freund in Bild und Text zu verewigen. Das kann via die Adresse «facesnotnumbers.com» geschehen. Bis Sonntagabend sind in Israel übe 4700 Menschen Opfer der Corona-Epidemie geworden. JU
 

8.55 Uhr
Flughäfen bleiben geschlossen 
Das Kabinett hat beschlossen, Israels dritten landesweiten Lockdown bis Freitag um 7 Uhr morgens zu verlängern. Der internationale Flughafen Ben-Gurion hingegen, wird für eine weitere Woche geschlossen bleiben. Israels Überlandgrenzen bleiben bis Dienstag um Mitternacht geschlossen.

Netanjahu und Beamte des Gesundheitsministeriums hatten zunächst versucht, den Lockdown um eine Woche zu verlängern. Verteidigungsminister Benny Gantz und die Minister seiner Partei Kahol Lavan drängten jedoch darauf, diesen bereits am Mittwoch um Mitternacht zu beenden und die Wirtschaft am Donnerstag teilweise zu öffnen.

 

DONNERSTAG, 28. Januar 2021 

15.15 Uhr
Deutliche Unterschiede im Impfverhalten 
Daten der israelischen Gesundheitsorganisation «Clalit», zeigen grosse Unterschiede in der Impfrate verschiedener Gruppen in Jerusalem.

Unter den über 60-Jährigen innerhalb der Allgemeinbevölkerung gab es bisher eine Impfrate von 91 Prozent. Die Rate der gleichen Gruppe innerhalb der Palästinensischen Bevölkerung, liegt bei 39 Prozent. Die Daten zeigen auch, dass die Impfrate in der ultraorthodoxen Gemeinde weitaus niedriger ist als bei anderen jüdischen Einwohnern. Nur 73 Prozent der ultraorthodoxen Einwohner über 60 Jahre liessen sich die Impfung verabreichen.

In jüngeren Altersgruppen sind die Unterschiede noch deutlicher. 65 Prozent der Allgemeinbevölkerung zwischen 40 und 59 Jahren wurden geimpft, im Gegensatz zu 40 Prozent von ultraorthodoxen und 19 Prozent von Palästinensern.

 

MITTWOCH, 27. Januar 2021

15.00 Uhr
900 Holocaust-Überlebende unter Covid-Opfern 
Die Coronavirus-Pandemie forderte im Jahr 2020 das Leben von 900 Holocaust-Überlebenden in Israel. Insgesamt 5.300 Überlebende wurden positiv auf Covid-19 getestet, wie Statistiken der israelischen «Holocaust Survivors‘ Rights Authority» am Dienstag zeigten. Die Behörde bildet die Regierungsabteilung, die die Entschädigung der Opfer des Völkermords durch Nazideutschland und seiner Kollaborateure überwacht. Dem Bericht zufolge, machten die Covid-19 Opfer fünf Prozent der 17.000 Überlebenden aus, die im Laufe des letzten Jahres starben.

Die Behörde gab an, dass die Gesamtzahl der Holocaust-Überlebenden in Israel Ende letzten Jahres 179.600 betrug. Darunter befanden sich 3.000 Menschen deren Status erst 2020 anerkannt wurde. Die Covid-Sterblichkeitsrate unter Holocaust-Überlebenden betrug 17 Prozent, und entspricht somit dem Prozentsatz der Israelis, derselben Altersgruppe in der Allgemeinbevölkerung, die dieses Jahr an dem Virus verstorben sind.

Während die meisten israelischen Überlebenden in Europa geboren wurden, hat die Behörde auch den Status ehemaliger irakischer, marokkanischer und algerischer Einwohner anerkannt, die in diesem Fall entweder unter einem kurzlebigen nationalsozialistischen Regime im Irak, oder unter dem Vichy-Regime in Frankreich litten. Auch wanderten mehr als ein Drittel der Holocaust-Überlebenden Israels nicht kurz nach dem Holocaust aus, sondern kamen im Rahmen einer Einwanderungswelle aus der ehemaligen Sowjetunion erst in den neunziger Jahren nach Israel.
 

9.00 Uhr
Orthodoxe Gemeinden in Antwerpen 
Der Bürgermeister von Antwerpen, einer Stadt in der etwa 15.000 haredi-orthodoxe Juden leben, warnte davor, dass ihre Nichteinhaltung der Covid-19-Restriktionen, eine neue Welle des Antisemitismus auslösen könnte.

«In der jüdischen Gemeinde erkennt dies nicht jeder, sie haben ihre eigene Logik. Die Gegenreaktion der Öffentlichkeit die ich in meinem Posteingang sehe, ist jedoch schrecklich», so Bart De Wever, ein rechter Politiker, der gute Beziehungen zu der jüdischen Gemeinde pflegt. Die jüdische Gemeinde der Stadt teilte dem Sender ATV am Sonntag mit, «Wenn wir uns wirklich einer Welle des Antisemitismus nähern wollen, sind wir auf dem richtigen Weg.»

Seine Erklärung folgte auf die zweiwöchige Schliessung einer Belzer Synagoge durch die Anführer der chassidischen Sekte in Antwerpen. Die Polizei hatte festgestellt, dass die Schule in der Van Spangen Street zweimal gegen Restriktionen die das Gruppengebet verbieten verstossen hatte.  Die Antwerpener Polizei hatte ebenfalls Minyaner geduldet, die mindestens 10 Männer für den orthodoxen Gottesdienst, aber griffen ein, als diese Grenze überschritten wurde.

De Wever sagte auch, dass eine jüdische und eine andere nichtjüdische Schule vorübergehend geschlossen wurden, weil bei den Schülern die Mutation des Coronavirus aus Grossbritannien entdeckt wurde. Die Infektionsraten in zwei Stadtteilen die überwiegend von der jüdischen Gemeinde besiedelt sind, waren laut De Wever viermal höher als die stadtweite Rate. Die Stadt lud die Bewohner ein sich auf die Mutation des Coronavirus testen zu lassen und verwies auf die engen Beziehungen der Haredi-Juden zu ihren britischen Verwandten.

 

DIENSTAG, 26. Januar 2021 

9.25 Uhr
Ein Bus in Flammen 
Inmitten einer Demonstration gegen die Covid-19 Restriktionen am Sonntag, zündete eine Gruppe orthodoxer Juden in Israel einen Bus an.

Der Vorfall ereignete sich in Bnei Brak, einer weitgehend haredischen oder ultraorthodoxen Stadt in der Nähe von Tel Aviv. Erst vor einigen Tagen hatten Randalierer dort sieben Polizisten bei Zusammenstössen verletzt. Die Polizei hatte versucht, Haredi-Schulen und andere Einrichtungen zu schliessen, was eine heftige Gegenreaktion auslöste.

Der Busfahrer erzählte einem israelischen Radiosender, dass er in Bnei Brak seine Route fuhr, als sein Weg von Demonstranten blockiert wurde, die Reifen und Mülleimer verbrannten. Die Demonstranten umzingelten ihn und stiegen in den Bus ein. Einer der Männer begann den Fahrer zu schlagen und zu treten. Er sagte, er habe die Polizei gerufen, jedoch dauerte es 15 Minuten, bis sie ankamen. Magen David Adom, Israels Rettungsdienst, befreite schliesslich den Fahrer.
Die Demonstranten setzten daraufhin den Bus in Brand, wodurch auch nahe gelegene Wohnhäuser beschädigt wurden. Auch in den Städten Beit Shemesh und Jerusalem wurden Polizisten von Haredi-Randalierern verletzt.

Am Montag verurteilte der israelische Sephardi-Oberrabbiner Yitzchak Yosef die Randalierer wegen der «Entweihung des Namens Gottes». Von Rabbi Chaim Kanievsky, einer der führenden aschkenasischen Haredi-Autoritäten, wird ebenfalls erwartet, dass er dazu aufrufen wird die Unruhen zu stoppen.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu behauptete, alle Verantwortlichen für die Unruhen am Sonntag seien festgenommen worden. Letztendlich gab es jedoch bloss 13 Festnahmen.

MONTAG, 25. Januar 2021

9.25 Uhr
Hohe Sterberate trotz Impferfolgs
«Israel ist weiterhin weltweit führend», twitterte Gesundheitsminister Yuli Edelstein am Montagmorgen, als die Anzahl der verabreichten Impfdosen 3,7 Millionen erreichte. Nach offiziellen Angaben von Edelstein wurden inzwischen 2,590 Millionen israelische Einwohner geimpft. Von diesen haben bereits mehr als eine Million Personen auch die zweite Dosis erhalten.

Trotz des Fortschritts der Impfkampagne hat die Sterblichkeitsrate durch Covid-19 im Januar einen Rekordwert erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums, gab es in Israel seit Anfang des Monats mehr als tausend Todesfälle, wobei die Gesamtzahl der Todesopfer 4.419 erreichte. Die Anzahl der Patienten die derzeit ins Krankenhaus eingeliefert wurden und sich in einem kritischen Zustand befinden, beträgt 1.140. Von diesen müssen 358 beatmet werden.

Das Kabinett genehmigte am Sonntag die Einstellung aller ein- und ausgehenden Flüge, ab Montag um Mitternacht, bis zum 31. Januar. Dies soll dazu beitragen, die Verbreitung neuartiger Coronavirus-Varianten zu verlangsamen.

Dem Vorschlag zufolge dürfen Flugzeuge ausländischer Fluggesellschaften zwischen Montag und Dienstag ab Mitternacht, bis Ende Januar nicht landen. Darüber hinaus ist die Ausreise aus dem Land auf aussergewöhnliche Umstände beschränkt.

 

FREITAG, 22. Januar 2021 

14.15 Uhr
Orthodoxe attackieren Polizisten 
Gestern Abend wurden Polizisten von mehreren Angehörigen extremistisch-ultraorthodoxer Gruppen angegriffen, als sie versucht hatten eine Versammlung in Bnei Brak aufzulösen, die entgegen der Covid-19-Restriktionen stattfand.

Videoaufnahmen zeigen, wie die Beamten von Randalierern geschubst und geschlagen werden. Die Beamten wurden dabei gefilmt, wie sie in ihr Fahrzeug einstiegen, während Dutzende von Menschen es verfolgten und die Autofenster mit Stöcken und Steinen einschlugen. Laut der Polizei, sei ein Beamter leicht verwundet worden.

Einige Stunden später traf ein grösseres Polizeikommano in der Yeshiva ein, in der sich angeblich diejenigen befanden, die die Beamten angriffen hatten. Nach Angaben der Polizei kam es zu Zusammenstössen bei denen Jugendliche Mülleimer in Brand steckten. Die Beamten setzten Tränengas ein und verhafteten drei anwesende Personen.

10.40 Uhr
Einladung zum Impfen per WhatsApp
Israel hat die erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer und BioNtech bereits an über 2,4 Millionen Erwachsene in einer Gesamtbevölkerung von 9 Millionen verabreicht, ein weitaus höherer Anteil als in jedem anderen Land. Ungefähr 800.000 Israelis haben bereits beide Dosen erhalten. Der Impferfolg ist sicherlich teilweise auf das Gesundheitssystem des Landes, sein technisches Know-how und seine geringe Größe zurückzuführen. Aber er liegt auch daran, dass einige Israelis Gelegenheiten nutzten um sich impfen zu lassen, unabhängig davon, ob sie es technisch dürfen oder nicht.

Israels Gesundheitskliniken verwenden den von Pfizer entwickelten Impfstoff, der bei extrem niedrigen Temperaturen gelagert und innerhalb kurzer Zeit nach dem Auspacken verwendet werden muss. «Die Erklärung, die ich gehört habe, ist die, die jeder wiederholt: Sie nehmen ganze Tabletts aus dem Gefrierschrank und können sie nicht zurückstellen», sagte Rafi, ein Mann Ende 40 aus einem Vorort von Jerusalem, dem Jewish Telegraph. «Wenn Leute nicht zu Terminen erscheinen oder es weniger Termine als Fläschchen gab, geben sie sie an andere weiter, anstatt sie wegzuwerfen.»

Das israelische Gesundheitssystem, das über vier Netzwerke von Kliniken betrieben wird, verteilt überschüssige Impfstoffe, wobei Krankenschwestern häufig nicht autorisierte Einladungen auf WhatsApp verschicken, die dann in den sozialen Medien verbreitet werden.

«[Diejenigen], die sich impfen lassen möchten, werden zu der Klinik in der 21 Herzl St. [in] Hadera eingeladen», teilte eine solche Nachricht einer Facebook-Gruppe mit dem Titel «Corona-Impfungen unter Freunden» mit 62.000 Mitgliedern mit. «Sie sagten, dass es keine Altersgrenze gibt.»
«Danke, dass wir uns impfen lassen konnten!» jemand antwortete am nächsten Morgen.

Mitarbeiter des Gesundheitswesens dürfen solche Nachrichten eigentlich nicht senden. Aber laut einer Krankenschwester, neigen Beamte dazu, wegzuschauen.

Die Regierung ist gegen einige Krankenhäuser vorgegangen, die gegen die Regeln verstossen. Anfang dieses Monats wurden keine Impfstoffe mehr für das Sourasky Medical Center in Tel Aviv bereitgestellt, das Tausende von Lehrern in einer provisorischen Klinik auf dem zentralen Rabin-Platz der Stadt geimpft hatte. Die Regierung argumentierte, dass das Krankenhaus gegen die Impfrichtlinien verstossen habe. Das Krankenhaus bestritt dies. Neun Tage später wurde die Klinik wiedereröffnet.

Es wurde auch berichtet, dass Mitarbeiter in israelischen Krankenhäusern sich illegal Impfstoffe für Familienmitglieder sichern. Auch Mitarbeiter im Büro des Premierministers haben laut «The Times of Israel» die Impfung bereits erhalten, obwohl sie nicht berechtigt dazu waren.

 

DONNERSTAG, 21. Januar 2020 

13.25 uhr
Polizei-Razzia in Yeshiva 
Bei einer Razzia in einer Yeshiva in Bnei Brak, wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Die Schule stand unter verdacht gegen die Covid-19 Restriktionen zu verstossen und weiterhin Unterricht abzuhalten. 

Nach Angaben der Polizei schien die Yeshiva von aussen geschlossen zu sein, und auch bei näherer Betrachtung schien der Ort leer. Als die Polizei die Yeshiva betrat, fanden sie jedoch ein Dutzend Schüler vor, die lernten.  Gegen Mittag trafen Bereitschaftspolizisten ein, um die Versammlung in der Schule aufzulösen. Die Schüler jedoch, protestierten und einige warfen mit Steinen auf die Beamten. Zwei Personen wurden festgenommen, und zwei weitere versuchten das Polizeiauto daran zu hindern, das Gelände zu verlassen.

Als die Polizisten in die Yeshiva drangen, versammelten sich Dutzende Bewohner draussen und verspotteten die Polizei. Sie schrien: «Geht nach Hause, Nazis» und «Geht zurück nach Tel Aviv.»

 

MITTWOCH, 20. Januar 2020 

18.10 Uhr
800 Todesfälle im Januar 
Laut den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Gesundheitsministeriums, sind in Israel seit Anfang Januar über 800 Coronavirus-Patienten gestorben. Die Zahl der Todesfälle überschritt zu Beginn der Woche 4.000 und erreichte am Mittwochmorgen 4.212.

Der Coronavirus-Beauftragte Professor Nachman Ash, sagte am Mittwoch in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan Bet, dass die Ausbreitungsrate des Virus langsam abnimmt: «In den letzten Tagen bemerken wir einen Rückgang. Ich schätze, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und wir den Lockdown wie geplanten am 31. Januar beenden können». 

Das nationale Coronavirus-Informationszentrum stimmte Ash in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zu. Obwohl die derzeitige Ausbreitung der Infektion hoch ist, «sinkt die Infektionsrate weiter - ein Beweis dafür, dass die Ausbreitung bald aufhört», schrieben die Autoren des Berichts.

Ash betonte, dass es in erster Linie notwendig sei, die Überlastung des Gesundheitssystems zu verringern, denn Diese sei «unerträglich und koste Menschenleben. Wir müssen auch die Anzahl der Patienten die sich in einem kritischen Zustand befinden, als auch die Anzahl der bestätigten Fälle senken - obwohl diese Massnahme vorerst weniger wichtig ist.»

Am Dienstag verlängerte das Kabinett den derzeitigen Lockdown bis zum 31. Januar. Ebenfalls wurde beschlossen, dass ab Freitagabend, jeder Passagier der in Israel ankommt, innerhalb von 72 Stunden nach seinem Flug einen Coronavirus-Test machen muss.  Auch wurde die Nutzung der Standortverfolgung von Patienten durch den Shin Bet-Sicherheitsdienst bis zum 10. Februar verlängert.

Israel hat begonnen, mehr als 200.000 Dosen des Impfstoffs pro Tag zu verabreichen. Bisher haben mehr als 2,27 Millionen Menschen mindestens eine Dosis erhalten, und 550.000 Israeli haben bereits ihre zweite Dosis erhalten. Das Ziel ist es, eine Viertelmillion Impfungen pro Tag zu verabreichen. 
 

9.40 Uhr
Gefälschte Drohbriefe an Synagogen
Mehrere Synagogen in Washington, DC, erhielten jüngst einen gefälschten Brief, der angeblich von Vizepräsidentin Kamala Harris unterzeichnet wurde. Der Brief fordert die Synagogen dazu auf ihre Türen zu schliessen und droht, dass sie bei Nichtfolgeleistung ins Gefängnis gehen müssen. 

«Ich und Präsident Joe Biden selbst, werden Ihre Synagoge schliessen und eine hohe Geldstrafe gegen Ihre Einrichtung verhängen», heisst es in dem Brief. Dies geht aus einer Warnung hervor, die am Dienstag von dem «Secure Community Network» (SCN), eine nationale jüdische Organisation die Einrichtungen in Sicherheitsangelegenheiten berät, an jüdische Organisationen verteilt.

«Wir werden in zwei Wochen die Kontrolle haben und werden dafür sorgen, dass Sie schließen», hiess es in dem Brief mit einem Poststempel aus Albany, New York. «Dies ist eine faire Warnung von mir. [Washington] Bürgermeister Muriel Bowser wird die Befugnis von mir und Präsident Biden erhalten, Ihre Einrichtung zu schließen und Sie ins Gefängnis zu bringen, wenn Sie sich dazu entscheiden zu öffnen.»

Die Briefe scheinen darauf abzuzielen, die Wut einiger jüdischer Institutionen, insbesondere der Orthodoxen, über die Einschränkungen bei Gottesdiensten auszunutzen.
Laut SCN haben die Empfänger die Strafverfolgungsbehörden über den Brief informiert.

«Derzeit sind SCN keine konkreten, glaubwürdigen Bedrohungen im Zusammenhang mit diesem Dokument bekannt», heisst es in der Mitteilung.

 

DIENSTAG, 19 Januar 2020 

20.25 Uhr
Orthodoxe zahlen weniger Bussgeld 
Obwohl die Infektionsraten in ultraorthodoxen Städten seit längerem in die Höhe schiessen, ist die bisherige Überprüfung der Restriktionen dort viel geringer als in anderen israelischen Gemeinden ausgefallen, wie neue Analysen zeigen. Im Vergleich, wurden in arabischen Gemeinden bisher viel höhere Bussgelder erhoben, obwohl ihre Infektionszahlen im Verhältnis niedriger sind.

 Die Analyse wurde von der Organisation Israel Hofsheet (Be Free Israel) durchgeführt, die sich für religiösen und kulturellen Pluralismus einsetzt. Sie basierte auf Statistiken der Strafverfolgungsbehörde des Justizministeriums welche seit Beginn der Pandemie im vergangenen März gesammelt werden. 

«Unsere Analyse zeigt, was jeder der genau hinsieht, bereits weiss: Der Staat Israel hat die Covid-19-Vorschriften in ultraorthodoxen Gemeinschaften aufgrund enger politischer Interessen nicht durchgesetzt. Dies hat der Gemeinschaft einen enormen Schaden zugefügt und sie musste den Preis mit einer besonders hohen Anzahl an Todesfällen bezahlen. Und das hat natürlich den Rest der israelischen Bevölkerung ebenfalls nicht unberührt gelassen», sagte Uri Keidar, Geschäftsführer von Israel Hofsheet.

Die Analyse berechnete die in den Gemeinden des Landes erhobenen Geldbussen im Verhältnis zu ihren Infektionsraten. Die Städte mit der höchsten Anzahl an Geldbussen im Vergleich zu der eigentlichen Inzidenz, waren überwiegend arabische Gemeinden.
 

10.50 Uhr
Infektion trotz Impfung 
Über 12.400 Israeli wurden nach Erhalt von mindestens der ersten Impfstoffdosis positiv auf Covid-19 getestet. Wie das Gesundheitsministerium berichtete, entspricht dies 6,6 Prozent der 189.900 Personen, die nach der Impfung auf Covid-19 getestet wurden. Von den 12.400 positiv getesteten Personen, hatten 69 die zweite Dosis vor etwa einer Woche erhalten.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei es immer noch schwierig, endgültige Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit des Impfstoffs zu ziehen. Bei einigen Gruppen von geimpften Personen entspricht das Verhältnis der positiven Tests zu bestimmten Zeitpunkten dem der Allgemeinbevölkerung, von denen die überwiegende Mehrheit noch nicht geimpft war. Diese Ergebnisse könnten ebenfalls damit zusammenhängen, dass die meisten Personen, die momentan geimpft werden über 60 Jahre alt sind.

Serologische Tests von Mitarbeitern des Sheba Medical Center in Tel Hashomer, die bereits vor einer Woche die zweite Dosis des Pfizer Impfstoffs erhalten hatten, zeigten, dass 100 von 102 getesteten Mitarbeitern bereits Antikörperwerte aufwiesen, die 6- bis 20-mal höher als in den vorherigen Wochen waren.

Die Mitarbeiter des Krankenhauses sind von diesen Ergebnissen sehr ermutigt. Laut Professor Gili Regev-Yohai, Direktorin der Abteilung für Infektionsprävention und -kontrolle, sind die Ergebnisse ermutigend. «Das bedeutet, dass der Impfstoff wunderbar funktioniert und wir hoffen, dass die Inzidenz in ein paar Tagen sinkt.»

MONTAG, 18. Januar 2020 

13.25 Uhr
Israel: Neue Reiserestriktionen 
Aufgrund des starken Anstieges der Infektionsraten und der rasanten Verbreitung neuer Mutationen des Coronavirus, hat Israel beschlossen, die Ein- und Ausreise in das Land strenger zu beschränken. 
Die neuen Vorschriften wurden in Gesprächen zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, den Gesundheits- und Verkehrsministerien, dem Generalstaatsanwalt und dem Nationalen Sicherheitsberater beschlossen. Bisher wurde noch nicht bekannt gegeben, wann die Folgenden Massnahmen in Kraft treten werden:  

Die Einreise nach Israel ist nun nur noch unter Vorlage eines negativen Covid-19-Tests gestattet. Das Ergebnis darf nicht länger 72 Stunden vor der Ankunft zurück liegen. Diese Regelung gilt auch für israelische Staatsangehörige.

Israelis dürfen das Land nur noch aufgrund von diplomatischen oder geschäftlichen Reisen, humanitären Angelegenheiten und unter bestimmten Sonderfällen verlassen. Diese Fälle müssen von einem Sonderausschuss genehmigt werden.

Den neuen Bestimmungen zufolge, müssen Israeli die aus Ländern mit einer hohen Inzidenz zurückkehren, sich in einer staatlich geführten Einrichtung Isolieren. Das Gesundheitsministerium werde die dafür notwendigen Rechtsvorschriften vorantreiben.

Darüber hinaus, arbeite die Regierung daran, dass Reisenden denen das Fliegen aufgrund der Restriktionen verwehrt wird, entsprechend entschädigt werden. 

DONNERSTAG, 14. Januar 2020 

8.55 Uhr
Weltweite Impfpriorität für Holocaust-Überlebende? 
Eine potenziell «diplomatisch katastrophale» Initiative des Ministers für Diaspora-Angelegenheiten, Omer Yankelevich, sieht vor Holocaust-Überlebenden weltweit mithilfe eines internationalen Korps junger jüdischer Freiwilliger, kostenlos Covid-19-Impfstoffe anzubieten. Das Vorhaben hat die «Jewish Agency» - ein Miteigentümer des Korps – augenscheinlich, völlig überrascht.

Anscheinend hatte das Ministerium für Diaspora-Angelegenheiten die «Jewish Agency» erst gebeten die Umsetzbarkeit des Impfprogramms mithilfe des Shalom Corps zu überprüfen, nachdem die «Holocaust Survivor Vaccination Operation» bereits in einer öffentlichen Pressenmitteilung enthüllt worden war.  Beamte der Agentur und weitere Teile der israelischen Regierung, seien entsetzt von der Idee Impfstoffe an Diaspora-Juden nach Übersee zu verschicken.

Im Zuge Israels erfolgreicher Impfkampagne, wurde sowohl die Agentur als auch das Aussenministerium, von einigen internationalen jüdischen Gemeinden um Hilfe bei der Beschaffung von Impfstoffen gebeten worden. Diese hatten die Anträge jedoch aufgrund von möglichen Verstössen gegen diplomatische Protokolle abgelehnt, da es nicht in der Macht Israels stehe in die Impfkampagnen anderer Länder einzugreifen. 

Ein Sprecher des Ministeriums für Diaspora-Angelegenheiten, sagte dass das Ministerium weiterhin eng mit der «Jewish Agency» zusammenarbeite, ebenfalls an diesem «unglaublich wichtigem Projekt, dass dazu dient, weltweit jüdische Institutionen und Führungskräfte zu vereinen, und diese unglaublich geschätzte, jedoch gefährdete Bevölkerungsgruppe zu schützen.» Das Ministerium fügte hinzu, dass das Shalom Corps in den kommenden Tagen verschiedene Arbeitspläne zur Finanzierung und Verwaltung des Projekts in Betracht ziehen würde.

Auf die Frage, wie Holocaust-Überlebende identifiziert werden könnten - verschiedene Organisationen arbeiten mit unterschiedlichen Definitionen -, sagte ein Sprecher des Ministeriums, das der Shalom Corps mit dem Internationalen Claims Committee zusammenarbeiten werde, welches eine Liste aller Überlebenden führt. 

Laut der Claims Conference gibt es weltweit noch rund 400.000 Holocaust-Überlebende, von denen Knapp die Hälfte in Israel lebt. 

MITTWOCH, 13. Januar 2020 

16.15 Uhr
Pfizer Impfstoff vermindert Infektionsrate
Israels größte «Health Maintenance Organization» (HMO), der «Clalit Health Fund», hat nun die Ergebnisse der ersten großen Studie zu den Auswirkungen des von Pfizer entwickeltem Covid-19-Impfstoff veröffentlicht. 

Wie «Globes» berichtete, untersuchte Clalit insgesamt 400.000 Personen ab 60 Jahren, welche aufgrund von Symptomen einen Covid-19 Test benötigten.  Die Hälfte der Personen hatte die erste Dosis der Impfung bereits erhalten, während die andere Hälfte noch wartete.  Ziel war es, den Prozentsatz der positiven Covid-19-Tests der jeweiligen Gruppen zu erfassen. Die Ergebnisse zeigten, dass erst 14 Tage nach der Impfung der Prozentsatz positiver Testergebnisse derer, die die Impfung erhalten hatten, um 33 Prozent im Vergleich zu der anderen Gruppe, sank. (globes)

In Anbetracht der Tatsache, dass die geimpfte Gruppe die zweite Dosis des Impfstoffs noch nicht erhalten hatte, entsprach das Ergebnis den bisherigen Erwartungen. In einer von Pfizer durchgeführten Studie, konnte die Auswirkung der ersten Impfung nach 11 Tagen festgestellt werden. Aufgrund der Ähnlichkeit beider Studien wird angenommen, dass die geringeren Infektionszahlen in der Versuchsgruppe tatsächlich auf den Impfstoff und nicht auf andere Faktoren zurückgeführt werden können.  

Clalits Forschung entspricht auch einem kleineren Projekt, das von Professor Gili Regev, Direktorin der Abteilung für Epidemiologie von Infektionskrankheiten am Sheba Medical Center in Tel Hashomer bei Tel Aviv, durchgeführt wurde. Sie untersuchte 200 Personen, die ihre erste Impfung erhalten hatten, und stellte fest, dass nach einer Woche nur 1 Prozent genügend Antikörper entwickelt hatten um eine Immunität zu gewährleisten. Diese Zahl sprang jedoch nach zwei Wochen auf 50 Prozent.
Momentan steigen die Infektionszahlen in Israel jedoch weiter an. Zum zweiten Mal in Folge hat das Gesundheitsministerium mehr als 9.000 neue Fälle gemeldet, wobei sich die Zahl der schwerwiegenden Fälle auf etwas mehr als 1.000 Patienten stabilisiert hat.

Die Möglichkeit Pfizer Echtzeitdaten über die Wirksamkeit des Impfstoffs zur Verfügung zu stellen, ist einer der Hauptgründe, warum das Unternehmen Israel so viele Dosen des zur Verfügung gestellt hat.

 

DIENSTAG, 12. Januar 2020 

8.50 Uhr
Gewaltausbrüche bei Schulschliessungen 
Am Montagnachmittag wurden elf Personen in der südisraelischen Hafenstadt Ashdod festgenommen, nachdem Hunderte von Ultraorthodoxen sich Polizeikräften widersetzten, die versucht hatten, eine religiöse Schule aufgrund der Covid-19 Restriktionen zu schliessen.

Drei Beamte und zwei städtische Inspektoren seien bei den Unruhen verletzt worden. Diese fanden an der Meir Eini Yisrael Schule statt, welche mit der radikalen ultraorthodoxen Gruppe «Jerusalem Faction» in Verbindung steht. Einige Demonstranten blockierten Straßen, andere sprangen auf ein Polizeiauto und wurden fast überfahren. Randalierer warfen mit Steinen, Sand und anderen Gegenständen auf die Polizisten.

Dutzende religiöser Schulen in einigen der radikalsten ultraorthodoxen Gemeinden Israels blieben am Montag geöffnet. Die Schulen, die auch am Sonntag betrieben wurden, befinden sich hauptsächlich in den ultraorthodoxen Stadtteilen Mea She'arim, Geula und Bukharan Quarter in Jerusalem, bekannte Brutstätten für extremistische Gemeinschaften die nicht mit der Regierung zusammenarbeiten. Andere Schulen, vor allem die der «Jerusalem Faction» in Bnei Brak und Modi'in Ilit, blieben am Montag ebenfalls geöffnet.

Anders als bei den vorherigen Lockdowns, sind jedoch viele Haredi Schulen auf Befehl von Rabbi Chaim Kanievsky, geschlossen geblieben.

Im letzten Monat haben die Infektionsraten unter Haredi-Studierenden neue Höhen erreicht. In Jerusalem werden täglich rund 400 Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Anders als in früheren Wellen der Pandemie, wurden diesmal ebenfalls Ausbrüche in Mädchen- und Oberschulen verzeichnet.

MONTAG, 11. Januar 2021 

8.20 Uhr
Knapp 2 Millionen Geimpfte 
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montagmorgen, haben bisher 1.870.652 Israelis die erste Dosis des Coronavirus-Impfstoffs erhalten. Alleine 49.879 Personen wurden am Sonntag geimpft.

Dennoch schreitet die Pandemie voran. In Israel gibt es momentan 69.861 aktive Fälle. Am Sonntag wurden in Israel 6.879 neue Coronavirus-Fälle registriert, was bedeutet, dass 8,2 Prozent aller Tests positiv ausfielen. 

Derzeit müssen 1.715 Coronavirus-Patienten hospitalisiert werden. 1.044 von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand und 251 sind auf Beatmungsgeräte angewiesen. Bisher sind 3.671 Israelis an dem Coronavirus verstorben.

FREITAG, 08. Januar 2021 

11.12 Uhr
Impfstoff schützt vermutlich gegen Mutationen 
Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass der von Pfizer und BioNTech entwickelts Covid-19-Impfstoff, ebenfalls gegen die neu entdeckten Mutationen des Virus aus England und Südafrika wirksam ist.

Die neuen Varianten gaben jüngst weltweit Anlass zur Sorge. Beide teilen eine gemeinsame Mutation namens N501Y, eine leichte Veränderung an einer Stelle des Spike-Proteins, das das Virus umhüllt. Es wird angenommen, dass diese Änderung der Grund für die höhere Ansteckungsrate der Variationen ist.
Die meisten Impfstoffe trainieren den Körper dieses Spike-Protein zu erkennen und es zu bekämpfen.

Pfizer arbeitete mit Forschern der medizinischen Abteilung der Universität von Texas in Galveston zusammen, um zu überprüfen, ob die Mutation die Wirksamkeit des Impfstoffs beeinträchtigt. Sie verwendeten Blutproben von 20 Personen, die den Impfstoff erhalten hatten. In den Tests mir Laborschalen, haben die Antikörper der Impfstoffempfänger das Virus erfolgreich abgewehrt, so die Studie, die am späten Donnerstag auf einer Online-Seite für Forscher veröffentlicht wurde.

Die Studie ist vorläufig und wurde noch nicht von Experten überprüft, stellt jedoch einen wichtigen Schritt für die weitere Forschung dar.
 

8.10 Uhr
Virus trifft das Schweizer Judentum
Während im krisenerfahrenen Israel die Impfaktion als nationaler Effort angesehen wird und somit trotz Lockdown das Licht am Ende des Tunnels sichtbar wird, versinkt die Schweiz im Impfchaos. Erst im Sommer dürfte hier ein Grossteil der Bevölkerung geimpft sein. Der Ausnahmezustand wird also noch länger andauern. Davon mit betroffen sind auch die jüdischen Gemeinden, die nun schon seit bald zehn Monaten nicht mehr normal funktionieren. Artikel in voller Länge: (tachles).

DONNERSTAG, 07. Januar 2021 

16.50 uhr
Vorübergehende Schliessung orthodoxer Schulen 
Angesichts der steigenden Infektionsraten wiess Rabbi Chaim Kanievsky, Anführer der litauischen ultraorthodoxen Gemeinde, religiöse Grundschulen an ihre Türen mehrere Tage lang zu schliessen.

Am Donnerstag sprach Kanievskys Enkel mit Ministerpräsident Netanjahu und teilte diesem mit, dass die Direktoren der Talmud-Tora-Schulen Anweisungen wurden ihre Institutionen zu schliessen.
Der Enkel des Rabbiners erwähnte nicht, ob Yeshivas für ältere Studierende ebenfalls geschlossen werden würden. Einige Religiöse Schulen hatten sich zuvor geweigert, ihren Unterricht aufgrund der Covid-19 Restriktionen einzustellen.

Trotz der Anweisungen des Rabbi setzen bisher einige Gemeinden in Mea She'arim ihre Geschäfte wie gewohnt fort. 

MITTWOCH, 06. Januar 2021 

9.00 Uhr
Israels Erfolg 
Am 1. Januar gab Israel bekannt, dass bereits mehr als 1 Millionen Israeli geimpft wurden. Dies sind bereits 10 Prozent einer Bevölkerung von fast 9 Millionen, und stellt mit Abstand die höchste Impfrate weltweit dar. Das Land impft täglich 150.000 Menschen und hofft, bis März die Hälfte seiner Bevölkerung impfen zu können.

Doch warum sind die Israeli so schnell? 

In Israel wird die medizinische Versorgung des Landes durch Netzwerke von vier grossen nationalen Gesundheitskliniken sichergestellt. Jedes dieser Netzwerke bietet die gleiche grundlegende Versorgung an, ist jedoch in einer anderen Region des Landes vertreten. 

Durch diese Netzwerke besitzt das relativ kleine Land eine effiziente Möglichkeit, Impfstoffe zu verteilen. Ebenfalls konkurrieren die Klinken um die schnellsten und bequemsten Aufnahmen. Impfstellen sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche geöffnet, einige sogar am Schabbat. 

Ein weiterer Grund liegt in den Bevölkerungsgruppen die geimpft werden dürfen. Im Vergleich zu vielen Ländern, wird in Israel relativ liberal geimpft. Die Altersbegrenzung für die erste Impfwelle liegt beispielsweise bei über 60 Jahren und Israel unterscheidet nicht zwischen Senioren die in Altenheimen oder zuhause wohnen. Des Weiteren, werden bereits jüngere Menschen geimpft. Anstelle sich an strikte regeln zu halten, begründen viele Kliniken, dass Sie am Ende des Tages jungen Personen eine Impfung anbieten, anstelle ausgepackte Impfdosen einfach wegzuschmeissen. 

Zuletzt ist nicht zu unterschätzen, wie sehr Netanyahu die Impfkampagne vorantreibt um seine Wiederwahl zu sichern. 

Es bleibt jedoch unklar, ob Israel das bisherige Tempo halten können wird. Bisher sollen lediglich 1 Millionen weitere Impfdosen bis Ende des Monats in Israel ankommen und die nächste Lieferung erfolgt höchst wahrscheinlich erst im Februar. Somit bleiben Millionen von Menschen dem Virus weiterhin ausgesetzt, in einer Zeit, in der die Fälle wieder rasant ansteigen und das Land sich auf den nächsten Lockdown vorbereitet. 

DIENSTAG, 05. Januar 2021 

13.50 Uhr
Illegale Impfungen 
Das Gesundheitsministerium stellte am Dienstagmorgen die Impfstoffversorgung des Ichilov-Krankenhauses, welche das Impfzelt am Rabin-Platz in Tel Aviv betreibt, ein. Die Entscheidung fiel nachdem am Montag bekannt wurde, dass dort zahlreiche Lehrkräfte entgegen den Anweisungen des Ministeriums geimpft wurden. 

Gesundheitsminister Yuli Edelstein sagte am Montag, dass er die Berichte, wonach Menschen die nicht zu den Risikogruppen gehören unerlaubt geimpft wurden, ernst nimmt. Er befahl Professor Chezy Levy die Lieferung von Impfstoffen nach Ichilov einzustellen und zukünftige Lieferungen an das Krankenhaus zu beobachten. 

Der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, antwortete auf die Kritik: «Von dem Moment an als klar wurde, dass Tausende von Dosen weggeworfen werden müssen, wurde die richtige Entscheidung getroffen». Ebenfalls lobet er die Arbeit von Gamzu und dem Ichilov Krankenhaus und kritisierte Edelsteins «Kleinpolitik». 

Laut einer Quelle aus dem Gesundheitsministerium sei der Überschuss an Impfeinheiten eine unzulängliche Ausrede. «Die Behauptung ist fragwürdig. Warum haben sie die Dosen überhaupt aus dem Kühlschrank genommen?»
 

8.30 Uhr
Totale Abriegelung rückt näher
Die Zahl der Covid-19-Krankheitsfälle in Israel steigt fast unaufhaltsam an und die Zahl der Rückgänge ist, verglichen damit, enttäuschend gering. Das verleiht in der Regierungsrunde Jenen Auftrieb, die einer strikteren bis totalen Abriegelung und gesellschaftlichen Quarantäne das Wort reden. Artikel in voller Länge: (tachles). 

MONTAG, 04. Januar 2021 

16.35 Uhr
Grüner Pass für Geimpfte 
Das Gesundheitsministerium wird «grüne Pässe» an diejenigen die von einer Covid-19 Infektion genesen sind, gegen das Virus geimpft wurden oder einen negativen Test vorweisen können, ausstellen. Die Pässe sollen die Bewegungsfreiheit dieser Personen gewähren. Der Plan wurde am Montag von Gesundheitsminister Yuli Edelstein und dem Coronavirus-Zaren Nachman Ash der Knesset vorgelegt.

Der Pass soll für bestimmte Gruppen voraussichtlich sechs Monate gültig sein. Während dieser Zeit können die Inhaber an kulturellen Darbietungen, Sportveranstaltungen, Konferenzen und Besuchen von Kulturstätten, wie Museen, teilnehmen. Die Länge der Gültigkeit des Passes soll anhand von neuen Informationen zum Immunschutz von genesenen und geimpften Patienten noch überprüft werden.

Personen, die mit einem PCR-Test oder durch Schnelltests negativ getestet wurden, erhalten ebenfalls einen Pass, der jedoch nur 72 Stunden gültig ist. 

Der Pass kann über eine App, ein physisches Formular oder eine IVR-Hotline (Interactive Voice Response) Hotline beantragt werden. Ebenfalls wird es eine Bewegungserlaubnis für Familienmitglieder und Kinder geben.

Das Gesundheitsministerium hat betont, dass die Genehmigung nicht für das Bildungssystem, Arbeitsplätze, Straßengeschäfte, öffentliche Verkehrsmittel oder Gotteshäusern verwendet werden kann. Ebenfalls wird noch entschieden, ob der grüne Pass den Zugang zu Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Hotels, Fitnessstudios oder Pools ermöglichen wird.
 

8.30 Uhr
Larry King mit Covid-19 hospitalisiert 
Larry King, der prominente US-Radio- und Fernsehmoderator, und Sohn orthodox-jüdischer Einwanderer, ist seit über einer Woche mit einer Covid-19 Infektion im Krankenhaus.

Die Website «Roger Friedmans Showbiz 411» berichtete am Freitag zuerst über die Neuigkeiten, und CNN bestätigte diese am Samstag durch ein Gespräch mit einer anonymen Quelle die Kings Familie nahesteht. (showbiz411)

King, welcher für die Moderation von Radio-Talkshows und für seine 25-jährige Karriere als Talkshow-Host von «Larry King Live» auf CNN bekannt ist, hat mehrere Herzinfarkte, eine Angina und Lungenkrebs überlebt. Seine drei Söhne und weitere Familienmitglieder dürfen ihn nicht im Cedars Sinai Medical Center in Los Angeles besuchen.

King wurde als Lawrence Zeiger geboren und wuchs in einer jüdischen Familie in Brooklyn auf.

FREITAG, 01. Januar 2021 

13.05 Uhr
WHO genehmigt Notfallzulassung 
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) genehmigte am Donnerstag die Notfallzulassung für den von Pfizer und BioNTech entwickelten Covid-19 Impfstoff. Der Schritt soll es weiteren Ländern ermöglichen, ihre eigenen Zulassungen für den Import und die Ausgabe des Impfstoffs zu beschleunigen.

Laut einer Erklärung der WHO ergab die Überprüfung, dass der Impfstoff die festgelegten Kriterien für Sicherheit und Wirksamkeit erfüllt und dass die Vorteile der Verwendung des Impfstoffs zur Bekämpfung von Covid-19 potenzielle Risiken ausgleichen.

Bisher haben rund 950.000 Israelis die erste von zwei Dosen des Impfstoffs erhalten. 153.430 davon wurden alleine am Donnerstag verabreicht, wie das Gesundheitsministerium am Freitagmorgen mitteilte. 

Unsere Einträge aus dem Ticker 2020 finden Sie hier

Redaktion