USA – Israel 10. Jul 2025

Hoffnungen auf Waffenstillstand in Gaza

Ein Junge in Gaza.

Anscheinend verbleiben etliche Hürden.

Auch am Mittwoch bleibt in Washington der Stand der amerikanisch-israelischen Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gaza unklar. Dabei wirkt neben den Israeli unter Leitung von Binyamin Netanyahu auch eine Delegation aus Katar als Draht zu den Hamas-Terroristen mit. Am Nachmittag erklärte Trump gegenüber Journalisten, die Unterhändler stünden einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas «sehr nahe». Der US-Präsident betonte: «Wir wollen einen Waffenstillstand. Wir wollen Frieden. Wir wollen die Geiseln freibekommen. Und ich denke, wir sind kurz davor.»

Trump hat Netanyahu zweimal persönlich und länger getroffen. Laut «Axios» könnte es vor der Heimreise des Premiers heute Donnerstag eine dritte Besprechung geben. Die Hamas erklärte auf ihrem Telegram-Kanal, sie habe während der aktuellen Gespräche die Freilassung von zehn israelischen Geiseln angeboten. Netanyahu liess die Presse indes wissen: «Präsident Trump will eine Einigung, aber nicht um jeden Preis». Auch er wolle «eine Einigung, aber nicht um jeden Preis.» Er wurde am Mittwoch mit militärischen Ehren im Pentagon zu Gesprächen empfangen. Ein Thema dabei waren angeblich die Operationen Israels und der USA gegen den Iran und dortige Atomanlagen.

Verteidigungsminister Pete Hegseth rühmte die Operation als Erfolg und Israel als «Freund und vorbildlichen Verbündeten» der USA. Netanyahu sprach der Kampagne «historische Folgen für den Frieden» zu. Dieses «Brüllen zweier Löwen war weltweit zu hören» (Link).

Strittig bleiben im Zusammenhang mit Gaza anscheinend noch das Ausmass der israelischen Militärpräsenz. Die Netanyahu-Regierung plant die Zusammenführung von rund 600.000 Palästinensern in einer «humanitäre Stadt» genannten Zeltsiedlung im Süden des Küstenstreifens um Rafah. Diese Zone soll dem Vernehmen nach vollständig von IDF-Einheiten umgeben und damit vom übrigen Gaza abgeschnitten werden. Die Verwaltung der Zone soll angeblich von den Saudis und den Vereinigten Arabischen Emiraten übernommen werden. Allerdings sehen israelische Regierungskreise die noch zu errichtende Zeltstadt angeblich nur als Wegstation einer dauerhaften Aussiedlung der Bewohner, etwa in afrikanische Länder (Link). 

Wie Trump zu diesen allfälligen Konzepten steht, bleibt anhin unklar.

Andreas Mink