Ticker 2020 31. Dez 2020

Corona Ticker 2020

Der Ticker 2020 zeigt unsere Berichte rund um das Coronavirus aus der jüdischen Schweiz und darüber hinaus.

MITTWOCH, 30. Dezember 2020 

8.00 Uhr
Höhere Sterberate unter Orthodoxen 
In Israel, sowie in den Vereinigten Staaten, wurden die orthodoxen Haredi-Gemeinden schwer von dem Coronavirus getroffen.

Neue Daten des israelischen Gesundheitsministeriums zeigen, dass etwa einer von 132 Haredi oder ultraorthodoxen Erwachsenen in Israel, über dem Alter von 65 Jahren, an dem Coronavirus gestorben ist. Dies im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung, wo ca. einer von 475 Erwachsenen über dem Alter von 65 Jahren an dem Virus starb. Somit ist die Zahl der Todesopfer unter orthodoxen Erwachsenen über 65 Jahren, 3,6-mal so hoch wie die der israelischen Gesamtbevölkerung.

Haredi-Familien in Israel leben oft mit der gesamten Familie in engen Verhältnissen, sodass sich das Virus leicht unter Familienmitgliedern ausbreiten kann. Der starke gemeinschaftliche Charakter der Gemeinden, hat sie besonders anfällig für das Virus gemacht, ebenso wie der anhaltende Widerstand gegen die Abstandsregeln und Restriktionen. Auch während den Lockdowns in Israel, haben sich manche Haredim weiterhin zu großen Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Versammlungen getroffen.

Jetzt sind die Haredim jedoch bereit sich in Schaaren impfen zu lassen. «Die Resonanz war überwältigend», sagte ein mit dem Haredi-Sektor vertrauter Arzt gegenüber Israel Hayom. In Städten mit grossen orthodoxen Gemeinden seien die Warteschlangen für den Impfstoff besonders lang.

Auch in den USA besteht in orthodoxen Gemeinden ein starkes Interesse an dem Coronavirus-Impfstoff. ParCare, eine orthodoxe Gesundheitsklinik mit Standorten in Brooklyn, Manhattan und Orange County, wird derzeit vom Generalstaatsanwalt des Staates New York wegen der Verabreichung von Impfstoffen an die breite Öffentlichkeit untersucht. Momentan dürfen in den Staaten bloss Risikogruppen und medizinisches Personal geimpft werden. 

 

DIENSTAG, 29. Dezember 2020 

14.00 Uhr
Fortschritt der Impfkampagne
Laut Statistiken des israelischen Gesundheitsministeriums haben bis heute mindestens 100.000 Israeli unter 60 Jahren den Coronavirus-Impfstoff erhalten, darunter 12 Kinder im Alter von null bis 12 Jahren.

Der Datensatz über die Impfungen enthielt Informationen über 424.000 geimpfte. Demnach, waren 1.751 der Empfänger 10 bis 19 Jahre alt, 12.641 20 bis 29 Jahre alt, 22.214 30 bis 39 Jahre alt und 31.743 40 bis 49 Jahre alt. 38.123 Personen im Alter von 50 bis 59 erhielten ebenfalls den Impfstoff. Die Daten wurden von den Gesundheitsorganisationen Maccabi und Meuhedet Leumit veröffentlicht.

Alleine am Montag erhielten 115.000 Israelis den Impfstoff. Seit Beginn der Kampagne wurden bereits mehr als 650.000 Israelis geimpft.

 

 

MONTAG, 28. Dezember 2020 

9.00 Uhr
Orthodoxe Klinken unter Verdacht 
Ein Netzwerk von Gesundheitskliniken, die einem chassidischen Mann gehören und als Anlaufstelle einer Reihe von chassidischen Gemeinden in Brooklyn und upstate New York dienen, wird derzeit verdächtigt, Mitgliedern der Öffentlichkeit bereits den Covid-19 Impfstoff verabreicht zu haben.

Der Gesundheitskommissar des Staates New York, Howard Zucker, kündigte am Samstag die Untersuchung des ParCare Community Health Networks an. Zucker erklärte, dass die Kliniken den Impfstoff möglicherweise unrechtmässig erhalten, und den Mitgliedern der Öffentlichkeit entgegen dem Impfplan des Staates verabreicht hätten.

Derzeit sollen im Bundesstaat New York nur bestimmte Mitarbeiter des Gesundheitswesens, sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen geimpft werden.

BoroPark24, ein jiddischer Nachrichtendienst, berichtete am 21. Dezember, dass ParCare 3.500 Dosen des von Moderna hergestellten Impfstoffs erhalten habe und vorhätte, 500 Menschen an diesem Tag zu impfen. Der CEO des Netzwerks, Gary Schlesinger, behauptete gegenüber BoroPark24, dass ParCare die Erlaubnis zur Impfung von Patienten erhalten habe und dass zunächst nur Personen über 60 oder mit schweren Erkrankungen geimpft werden würden. Am nächsten Tag twitterte er jedoch ein Bild davon, wie er selbst den Impfstoff erhält.

ParCare betreibt sechs Kliniken, darunter in Williamsburg, Borough Park und Bensonhurst in Brooklyn, sowie in Monroe, New York und die Stadt in Orange County, die das Satmar-Dorf Kiryas Joel umfasst. Diese Orte zogen gerade zu Beginn der Pandemie viel Aufmerksamkeit auf sich, weil viele Menschen keine Masken trugen und große Veranstaltungen, wie Hochzeiten, entgegen der staatlichen Restriktionen abhielten.

Am Freitag twittere die Klinik ein Bild eines führenden Rabbiners, Hershel Schachter, der sich impfen ließ, mit der Unterschrift «Fertig bei @ParCare». 

FREITAG, 25. Dezember 2020 

9.05 Uhr
Neues Infektionshoch
Am Donnerstag stieg die Zahl der Neuinfektionen in Israel, seit der letzten Bilanz des Gesundheitsministeriums am Mittwochabend, um 4.480 fälle. Dies ist der größte tägliche Anstieg seit dem 6. Oktober. Zwanzig weitere Menschen sind verstorben, womit die Zahl der Todesopfer auf 3.170 steigt. 526 Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand, 122 von ihnen müssen beatmet werden.

Laut Gesundheitsminister Edelstein, haben bisher knapp 210.000 Menschen in Israel den Covid-19-Impfstoff erhalten, und er erwartet, dass die Impfrate in den kommenden Tagen steigen wird. Allein am Donnerstag seien über 74.000 Menschen geimpft worden. Der Impfstoff steht derzeit medizinischem Personal und Personen über 60 Jahren zur Verfügung.

DONNERSTAG, 24. Dezember 2020 

9.20 Uhr
Der letzte Lockdown 
Israel hat angekündigt, dass das Land ab diesem Sonntag um 17.00, in einen zweiwöchigen Lockdown gehen wird. Ministerpräsident Netanjahu und Verteidigungsminister Gantz einigten sich in einem gestrigen Telefongespräch auf die neuen Massnahmen. Sollten die Infektionszahlen sich nicht genügend Senken lassen, könne der Lockdown verlängert werden. 

Laut den neuen Restriktionen werden Personen sich erneut nicht mehr als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, und ebenfalls keinen weiteren Haushalt Zuhause besuchen. Es wird erwartet, dass der gesamte Einzelhandel mit Ausnahme von Lieferdiensten eingestellt wird und die «Tourismusinseln» von Eilat und des Toten Meeres geschlossen werden.

Israels Coronavirus-Beauftragter Nachman Ash sagte, Zwei Wochen seien nicht ausreichend und die Öffentlichkeit sollte sich auf einen längeren Lockdown vorbereiten. «Wir wollten schon länger eine Verschärfung der Restriktionen», sagte Ash während eines Interviews mit dem öffentlichen Radio Kan. «Wir haben dies der Regierung frühzeitig Vorgeschlagen, als wir dachten, dass leichte Einschränkungen helfen könnten. Aufgrund verschiedener wirtschaftlicher und sozialer Überlegungen, entschied die Regierung sich dazu zu warten. Nun haben wir einen Punkt erreicht, an dem es keine andere Wahl als einen Lockdown gibt.»

Ash schätzt, dass angesichts der Einführung des Impfstoffs, dies Israels letzter Lockdown sein wird: «Wir alle haben die Lockdowns satt, und ich hoffe, dass wir nun das Licht am Ende des Tunnels und den Weg aus dieser Pandemie vor uns sehen.»

 

MITTWOCH, 23. Dezember 2020 

17.05 Uhr
Quarantäne für Einreisende nach Israel 
Wie das Israelische Gesundheitsministerium am Nachmittag bekannt gab, werden alle in Israel ankommenden Personen, unabhängig von ihrem Abreiseland sich entweder in einem offiziellen Quarantänehotel oder Zuhause Isolieren müssen. 

Ob man sich zu Hause oder in einem der Hotels Isolieren muss, wird am Flughafen von einem dafür zuständigen Komitee entschieden. Das Komitee wird für bestimmte Personen, einschließlich Senioren, unbegleitete Minderjährige, Hochschwangere und Personen, die eine besondere medizinische Versorgung benötigen, sogenannte «humanitäre Ausnahmen» zulassen.

Laut Gesundheitsminister Yuli Edelstein, seien am Mittwoch vier Personen in Israel positiv auf die neue Mutation des Coronavirus getestet worden. Drei der vier waren kürzlich aus dem Vereinigten Königreich eingereist. Bei der der vierten Person handelt es sich um einen Israeli, der nicht im Ausland gewesen war.
 

8.45 Uhr
Brandstiftung in Testzentren 
Ein Covid-19 Testzentrum in Bnei Brak, einer überwiegend haredi-orthodoxen Stadt in Israel, wurde am Montagabend laut «The Jerusalem Post» von Extremisten in Brand gesteckt. Bei dem Angriff wurde niemand verletzt. (jpost)

Das Testzentrum wird von «Hatzalah», dem jüdischen Krankenwagenkorps geführt, und ausschließlich mit Hilfe von Spenden betrieben. Eli Beer, der CEO von «Hatzalah» in Israel, hatte sich Anfang dieses Jahres mit Covid-19 angesteckt.

«Die Tatsache, dass Menschen sich nicht testen lassen wollen, ist absurd», sagte Beer. «Als jemand, der aufgrund des Virus schwer erkrankte, kann ich nicht genug betonen wie wichtig es ist, dass wir alle unseren Beitrag zur Bekämpfung leisten.»

Der Angriff auf das Zentrum findet inmitten von Spannungen zwischen einigen Teilen der orthodoxen Haredi-Gemeinde und der Regierung statt, die aufgrund der Aussicht auf einem neuen Lockdown im Land erneut ausgebrochen sind.  

Es fällt auch ein deutlicher Hoffnungsschimmer für eine postpandemische Zukunft, da Israel diese Woche begonnen hat, seine ältere Bevölkerung zu impfen. Eine Reihe von orthodoxen Führern gehörten zu denen die fotografiert wurden, als sie die Impfung erhielten, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Impfstoff zu stärken.

Es ist «kein Geheimnis, dass es in der Stadt eine Gruppe von Menschen gibt, die sich dem Testen widersetzen», sagte Effi Feldman, Leiter des Bnei Brak-Zweiges von Hatzalah, in einer Erklärung. Feldman sagte, dass sie das Testen wieder aufnehmen werden, sobald sie die im Feuer beschädigten Geräte ersetzen können.

DIENSTAG, 22. Dezember 2020 

9.18 Uhr
Dritter Lockdown in Aussicht 
In einem Interview mit «Army Radio» sagte Coronavirus-Beauftragter Nachman Ash, dass sofort Maßnahmen ergriffen werden müssen, um zu verhindern, dass die Zahl der Neuinfektion weiter ansteigt. Alleine am Sonntag wurden ca. 3.500 Fälle im Land registriert.

«Ich glaube, die Entscheidung wird heute oder spätestens morgen getroffen werden. Wir diskutieren sie jeden Tag», sagte Ash. «Es besteht Unsicherheit darüber, welche Schritte zu unternehmen sind, und ob wir die Empfehlung für eine Verschärfung einzelner Massnahmen annehmen oder uns für etwas Schwerwiegenderes, wie einen Lockdown entscheiden. Ein Lockdown ist angesichts der steigenden Zahlen und der vorhandenen Entscheidungsschwierigkeiten definitiv eine Option. Es könnte sogar momentan der beste Schritt sein.»

Die Länge des Lockdowns würde laut Ash von der Strenge der Restriktionen abhängen. «Wenn wir strengere Beschränkungen einhalten, wird es fünf Wochen dauern um die Anzahl der Fälle signifikant zu senken. Ein vollständiger Lockdown würde weniger Zeit in Anspruch nehmen - ich schätze, dass eine solcher Lockdown ab heute etwa drei Wochen dauern würde.»

Obwohl ultraorthodoxe Gemeinden während den ersten beiden Wellen eine höhere Inzidenz an Infektionen und Todesfällen im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung aufwiesen, verfügen die Gemeinden seit ca. Sechs Wochen über die niedrigste Morbiditätsrate im Land.  

Lange blieben Städte mit vielen Haredim «grün», was einige glauben liess, dass die Gemeinden nicht nur die Abstands- und Hygienereglen einhalten, sondern ebenfalls ein gewisses Maß an Herdenimmunität erreicht hätten.

Aber dies änderte sich schnell. In den Hardi Stadtteilen in Jerusalem, in denen die durchschnittliche Anzahl an Neuinfektionen 20 betrug, gibt es jetzt fast 200 pro Tag. Die wöchentliche Rate positiver Testergebnisse in diesen Stadtteilen lag vor drei Wochen noch bei rund 3 Prozent, nun hat sie 12 Prozent erreicht. 

Moshe Morgenstern, der das Gesundheitsportfolio für die Gemeinde in Bnei Brak führt, sagte, dass die neue Welle vermutlich viel schlimmer sein wird als die beiden Vorherigen. «Der Infektionskoeffizient beträgt hier zwei. Das hatten wir in den beiden vorherigen Wellen nie. Wenn das so weitergeht, werden wir in ein paar Tagen eine enorme Anzahl kranker Menschen hier haben.»

MONTAG, 21. Dezember 2020 

18.25 Uhr
Israel: Reiseverbot und Quarantäneunterkünfte 
Aufgrund des stetigen Anstiegs der Neuinfektionen und der Entdeckung einer neuen Mutation des Virus in England, hat Israel sich dazu entschlossen seine Grenzen zu schliessen und keine Touristen mehr in das Land zu lassen. 

Darüber hinaus müssen Israelis, die nach Hause zurückkehren, sich mindestens 10 Tage lang in offiziellen Quarantänehotels Isolieren. Die neuen Anforderungen kommen inmitten von Protesten von Israelischen und nicht-Israelischen Reisenden, gegen die Bedingungen in den Unterkünften. Israelische Medien berichteten, dass ein Mann welcher sich in einem der Hotels isolieren musste, am Montag Selbstmord beging (jpost).

Laut britischen Behörden sei die neue Mutation des Virus, welche in Südengland entdeckt wurde, bis zu 70% ansteckender als die bisherige Variante. Israel ist bei weitem nicht das einzige Land, dass als Reaktion auf die Neuigkeiten die Reisefreiheit für Reisende aus dem Vereinigten Königreich eingeschränkt hat.

Israel hat derzeit insgesamt über 23.000 Covid-19-Fälle, und die Zahlen im Westjordanland und im Gazastreifen steigen ebenfalls.

Dieses Wochenende hat die Impfkampagne in Israel begonnen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erhielt als erster Israeli am Samstag den Impfstoff, und am Sonntag wurden 10.000 medizinische Mitarbeiter geimpft. In einer Umfrage gaben lediglich 40% der Israelis an, dass sie sich Impfen lassen würden, sobald ein Impfstoff zur Verfügung stünde. Dies lässt einige befürchten, dass das Land einen langen Weg bis zur Herdenimmunität vor sich hat. 
 

8.50 Uhr
Beginn der Impfkampagne 
Heute beginnt Israels Covid-19-Impfkampagne. Rund 170.000 Israelis haben bereits einen Termin für den Erhalt des Impfstoffes vereinbart, während andere dies versuchten, jedoch aufgrund der hohen Nachfrage nicht mehr bei den zuständigen Hotlines durchkamen.

Obwohl heute die Impfkampagne für die breite Öffentlichkeit beginnt, wurde am Sonntag bereits damit begonnen medizinisches Personal zu Impfen.

Professor Ehud Davidson, CEO des Clalit HMO, sagte, Clalit habe am Sonntag 1.300 Menschen geimpft und Termine für rund 90.000 Menschen vereinbart. Ran Saar, CEO von Maccabi, sagte, sein HMO habe Termine für 50.000 Personen verabredet.

Sigal Rosenberg, CEO von Meuhedet, sagte, ihr HMO habe 23.000 Termine geplant. Sie sagte, dass sie in der Lage sein werden, diese Woche 4.000 Menschen pro Tag und ab nächster Woche 10.000 Menschen pro Tag zu impfen. Haim Fernandes, CEO von Leumit, sagte, seine HMO habe am Sonntag Hunderte von Menschen geimpft, und die Nachfrage nach Terminen habe bereits ihre Kapazitäten überschritten. 

Das Gesundheitsministerium hat versprochen, dass es nicht zu einem Engpass des Impfstoffes kommen wird. Der Generaldirektor des Ministeriums, Chezy Levy, sagte, dass die HMOs informiert werden, falls sich dies ändert, aber bis dahin weiterhin so viele Termine wie möglich vereinbaren sollen.

 

DONNERSTAG, 17. Dezember 2020 

14.00 Uhr
Impfskepsis in Israel 
Während Jerusalem sich auf die in den nächsten Wochen geplante nationale Covid-19-Impfkampagne vorbereitet, setzen sich israelische Gesundheitsbeamte damit auseinander, wie eine weitgehend skeptische Bevölkerung davon überzeugt werden kann sich impfen zu lassen. Besonders die rasche Entwicklung des Impfstoffes löst bei vielen Bedenken hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen aus.

Israel hat bereits Millionen von Einheiten des Impfstoffs von Pfizer und Biontech bestellt, welcher im Rekordtempo von einem Jahr – im Vergleich zu den üblichen Zehn Jahren -entwickelt wurde.  Während klinische Tests am Menschen gezeigt haben, dass der Impfstoff zu über 90% wirksam ist und dieser bereits in den USA und im Vereinigten Königreich verabreicht wird, äussern viele vorbehalte gegenüber des schnellen Entwicklungsverfahrens. 

In einer Umfrage, die im vergangenen Monat vom Israel Democracy Institute, einem Jerusalemer Think Tank, veröffentlicht wurde, gaben nur rund 40% der befragten Israelis an, dass sie bei den ersten Verabreichungen der Impfung teilnehmen würden. Mehr als die Hälfte würden dies nicht tun. Nur 21% der Bevölkerung gaben an sich ganz sicher mit Unter den Ersten impfen lassen zu wollen, weitere 18,7% gaben an, dass sie sich wahrscheinlich unter den Ersten impfen lassen würden. Ebenfalls wurde festgestellt, dass arabische Israelis und Frauen sich mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit als ihre jüdischen und männlichen Kollegen Impfen lassen würden.

Die meisten Israelis vertrauen dem Impfstoff jedoch. Dr. Or Anabi, einer der Forscher hinter der Umfrage des Israel Democracy Institute, sagte, dass die Skepsis der Bevölkerung gegenüber dem Impfstoff auf verständlichen Bedenken beruht. «Die Menschen befürchten, dass wir möglicherweise nicht alles über die Langzeiteffekte wissen, weil der Impfstoff nicht so lange getestet wurde wie andere Impfstoffe, die in der Vergangenheit entwickelt wurden", erklärte Anabi.

Solche Bedenken sind nicht auf Israel beschränkt. Während die Amerikaner eine zunehmende Impfbereitschaft zeigen, besteht in einigen europäischen Ländern nach wie vor erhebliche Skepsis.

MITTWOCH, 16. Dezember 2020 

9.40 Uhr
Zugunsten der Religionsfreiheit 
Zum zweiten Mal in drei Wochen entschied der Oberste Gerichtshof der USA, dass die Regierungen der Bundesstaaten religiöse Versammlungen aufgrund der Pandemie nicht strenger einschränken dürfen als säkulare.

Aufgrund einer Berufung, welche von einem Priester aus New Jersey und einem orthodoxen Rabbiner eingelegt wurde, entschied der Oberste Gerichtshof ein Berufungsgericht müsse überprüfen ob es sich bei Restriktionen in New Jersey um religiöse Diskriminierung handele. Der Gouverneur Phil Murphy hatte Restriktionen erlassen, welche religiöse Versammlungen auf 150 Personen beschränkten oder nur eine 25 prozentige Auslastung der Raumkapazität erlaubten. Das Gericht ordnete eine ähnliche Anfechtung der Restriktionen in Colorado an.

Die Anordnung kommt nur wenige Wochen nachdem das Gericht die Restriktionen in New York, welche religiöse Versammlungen in Gebieten mit steigenden Infektionszahlen einschränken sollten, blockiert hatte. 

DIENSTAG, 15. Dezember 2020 

9.10 Uhr
Religiöser Pluralismus unter Covid-19 
Covid-19 hat jeden Aspekt des Lebens in Israel negativ beeinflusst. Auch die Religionsfreiheit, wie eine jährliche Umfrage die die 24 größten Städte Israels nach ihrer religiösen Toleranz einstuft, herausfand.
Zum ersten Mal teilte Herzliya sich den ersten Platz im Index mit Tel Aviv, welches 2019 bereits den ersten Platz belegte. Modi'in folgte in diesem Jahr direkt hinter Tel Aviv.

Die von «Israel Hofsheet» erstellte Umfrage, Stuft die Städte jährlich anhand von Zehn Kriterien ein. Diese beinhalten unter Anderem die Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel am Schabbat, Geschlechtertrennung, zivile Bestattungen und die Gleichbehandlung von LGBTQ* Individuen. 

Insgesamt scheint die Pandemie sich nach den Ergebnissen der Umfrage negativ auf die Religionsfreiheit ausgewirkt zu haben. Im Jahr 2019 erhielt die Stadt mit der höchsten Punktzahl 77 von 100 möglichen Punkten. Dieses Jahr belegen Herzliya und Tel Aviv den ersten Platz mit nur 71 Punkten. Die durchschnittliche Punktzahl für Religionsfreiheit betrug lediglich 42,7.

Covid-19 und die mit der Pandemie einhergehenden Restriktionen wirkten sich in einer Reihe von Bereichen auf die Umfrage aus. Im Jahr 2020 wurden keine Pride-Paraden abgehalten, und die meisten neu eröffneten öffentlichen Verkehrssysteme, die einige Gemeinden am Schabbat zur Verfügung stellen wollten, wurden aus Angst vor der Verbreitung des Coronavirus geschlossen. Restriktionen in Bezug auf Gottesdienste wurden durchgesetzt und die Eröffnung von Schulen und Jeschiwas in ultraorthodoxen Gemeinden trotz staatlicher Vorschriften, wurden stark diskutiert.

Zum ersten Mal in diesem Jahr umfasste die Umfrage die Anerkennung der standesamtlichen Eheschließung als Kriterium, nachdem einige Gemeinden ihre öffentlichen Parks und weitere Orte für Hochzeiten benutzten, die vom staatlich finanzierten Oberrabbinat nicht anerkannt werden.

MONTAG, 14. Dezember 2020 

13.10 Uhr
60 Prozent bis März geimpft
Laut dem israelischen Coronavirus-Beauftragtem Professor Nachman Ash, werden die gelten Restriktionen aufgehoben und das Leben sich wieder der Normalität annähern, wenn ca. 60 Prozent der Bevölkerung Israels geimpft wurde.  Laut seinen Schätzungen könnte dieses Ziel bis März oder April 2021 erreicht sein.

Während Israel sich darauf vorbereitet nächste Woche mit den ersten Impfungen in Krankenhäusern und Kliniken zu Beginnen, steigen die Infektionszahlen weiterhin und Daten deuten darauf hin, dass das Land momentan einen erneuten Ausbruch erlebt. 

Das Gesundheitsministerium gab am Montag bekannt, dass bisher 3.003 Menschen an Covid-19 gestorben sind. Die Zahl der aktiven Fälle liegt momentan bei 17.691. Von diesen befinden sich 383 in einem kritischen Zustand und 100 Patienten müssen beatmet werden. Alleine am Sonntag wurden 1.710 neue Fälle diagnostiziert.

Professor Ash zitierte Zahlen eines Regierungsberichtes, welcher prognostiziert, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Land bis Ende des Montas auf 2.500 steigen könnte.  

DONNERSTAG, 10. Dezember 2020 

13.00 Uhr
Restriktionen über Chanukka
Die israelische Regierung trifft sich heute um über mögliche Restriktionen und Einschränkung der Bewegungsfreiheit über die Chanukka-Feiertage abzustimmen. Ein vorhergegangener Vorschlag eine nächtliche Ausgangsperre zu verhängen wurde zuvor abgelehnt.  

Gemäß dem Vorschlag, über den die Minister abstimmen, wäre es Israelis in Städten mit jüdischer Mehrheit verboten, sich gegenseitig zuhause zu besuchen und Geschäfte müssten zwischen 17.30 Uhr und Mitternacht schliessen. Supermärkte und Apotheken, sollen geöffnet bleiben.

Der Vorschlag verbietet auch Versammlungen im Freien mit mehr als 10 Personen und treffen in Innenräumen, dürfen nur noch innerhalb der Kernfamilie stattfinden. Laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werden sie Restriktionen nicht am Donnerstag beginnen. Bis jetzt ist noch unklar wann sie Inkrafttreten sollen.  

Beamte des Gesundheitsministeriums unterstützten die vom Kabinett diskutierten Massnahmen, forderten jedoch ein noch strengeres Vorgehen. 
 

9.10 Uhr
De Blasio droht Satmar-Gemeinde 
Nachdem New Yorker Medien weiterichend über die Beisetzungsfeier mit mindestens 16'000 Teilnehmern für den prominenten Satmar-Rabbiner Yisroel Chaim Menashe Friedman in Williamsburg/Brooklyn berichtigt hatten, fühlte sich Bürgermeister Bill de Blasio am Mittwoch zu einer dramatischen Erklärung genötigt: sollte eine weitere Veranstaltung dieser Art stattfinden, werde die Stadt die Synagoge «ein für alle Male schliessen» (Link). Artikel in voller Länge: (tachles).

MITTWOCH, 09. Dezember 2020 

7.30 Uhr
Menschenmenge bei Satmar-Beisetzung 
Auch in New York City nehmen Covid-Infektionen seit Wochen zu. Dennoch kamen Montagnachmittag laut Presseberichten tausende Mitglieder der Satmar-Sekte an der grossen «Satmar Bais Medrash»-Synagoge in Williamsburg zusammen, um von Rabbiner Yisroel Chaim Menashe Friedman Abschied zu nehmen. Artikel in voller Länge: (tachles)

MONTAG, 07. Dezember 2020 

13.05 Uhr
Kontaktverfolgung in Israel 
Das Programm der israelischen Verteidigungskräfte, «Alon Command», welches dem Ausfindigmachen und Unterbrechen von Infektionsketten dient, ist bisher nur imstande 50% der Infektionsquellen bestätigter Fälle aufzuspüren. 
«Zehn Monate nach Beginn der [Coronavirus-Krise] und drei Monate nach Inbetriebnahme des Alon-Kommandos, haben wir in Israel keine Ahnung wo Covid-19-Infektionen stattfinden. Dies erschwert massgeblich die Festlegung einer gut durchdachten Politik», heiß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Kabinettexperten.
Das Kontaktverfolgungsprogramm umfasst 3.000 Ermittler, darunter Mitarbeiter lokaler Regierungen, Soldaten und Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums. Das Programm verfügt über Computer- und Berichtssysteme, eine Infrastruktur für den Transport von Blutproben und Kapazitäten um ca.100.000 Covid-19-Tests am Tag durchzuführen.
Trotz der Kritik der Kabinettexperten ist das Alon-Kommando der Ansicht, dass das Programm eine zentrale Rolle in der Impfkampagne spielen sollte, welche voraussichtlich in diesem Monat beginnen wird. Es wurden diesbezüglich bereits Gespräche mit dem Gesundheitsministerium, dem Nationalen Sicherheitsrat und den HMOs geführt.

FREITAG, 04. Dezember 2020 

17.15 Uhr
Steigende Infektionszahlen 
Am Donnerstag wurden in Israel 1.423 Neuinfektionen diagnostiziert, was die Gesamtzahl der aktiven Fälle auf 11.761 erhöht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums fielen 2,3 Prozent der durchgeführten Tests positiv aus, was einen leichten Anstieg gegenüber 2,2 Prozent am Mittwoch und 1,9 am Dienstag bedeutet.

537 Patienten befinden sich derzeit im Krankenhaus. 287 von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand und 101 müssen beatmet werden. Seid Beginn der Pandemie, sind 2.891 Menschen an Covid-19 verstorben.

Israels Coronavirus-Informationszentrum sprach sich in seinem täglichen Bericht gegen weitere Lockerungen aus, und schlug sogar vor, einige der gelockerten Maßnahmen wieder strikter einzuführen. 

In dem Bericht heißt es ebenfalls, dass momentan bereits ein eintägiger Lockdown nötig wäre, um den Anstieg der letzten zwei Tage rückgängig zu machen.
 

14.05 Uhr
Synagogen in Genf wieder geöffnet
Wie die Israelitische Gemeinde Genf (ICG) bekannt gab, werden die Synagogen in Genf ab heute, den 4. Dezember, ihre Türen wieder öffnen können. 

In ihrem Schreiben hielt die Gemeinde ihre Mitglieder dazu an, bei einem geplanten Besuch in der Synagoge die Hygiene und Abstandsregeln weiterhin einzuhalten. Hierzu gehört ebenfalls das ununterbrochene Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung auf dem Gelände. 

Einige Aktivitäten des Gemeindezentrums der «Jüdischen Jugend Genf» (CCJJ), werden vor Ort abgehalten werden. Dort wo möglich, sollen sie online stattfinden. 

 

DONNERSTAG, 03. Dezember 2020 

14.30 Uhr
Kinder und Schwangere zuletzt 
Sobald der Impfstoff in Israel verfügbar ist, werden wohl Kinder, schwangere Frauen und Coronavirus-Patienten zuletzt gegen Covid-19 geimpft, wie der zuständige Ausschuss heute bekannt gab.

In erster Linie liegt dies daran, dass diese Gruppen bisher noch nicht in die klinischen Studien zu Covid-19-Impfstoffen einbezogen wurden, obwohl dies noch später geschehen soll. 
Israel wird voraussichtlich im Januar seine ersten 200.000 Einheiten erhalten, vorausgesetzt, ein Impfstoff wird von der US-amerikanischen «Food and Drug Administration» (FDA) zugelassen. Momentan befindet sich die FDA in der Endphase der Zulassung zweier Impfstoffe von Pfizer und Moderna. 

Selbst wenn die FDA die Impfstoffe genehmigt, werden die israelischen Aufsichtsbehörden sie noch für die Verwendung in Israel freigeben müssen. Während dieses Prozesses wird die Abteilung für Medizintechnik, Information und Forschung des Gesundheitsministeriums die vollständigen Ergebnisse der noch nicht veröffentlichten klinischen Studien prüfen. 

Die Regierung hat ebenfalls begonnen, Mechanismen zur Überwachung des Impfprozesses einzurichten, einschließlich der Einrichtung eines nationalen Coronavirus-Registers und einer Sonderbehörde, die vom Ministerium und dem Israelischen Zentrum für die Kontrolle von Krankheiten, gemeinsam betrieben wird. 

Laut einem Vorschlag des Gremiums, dass über den Ablauf des Impfprozesses entscheidet, sollen als erstes Personen im Alter von 80 Jahren oder älter, medizinisches Personal, welches dem Virus oft ausgesetzt ist, und weitere Risikogruppen, geimpft werden. 

Dr. Tal Brosh, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten im Assuta-Krankenhaus in Aschdod, sagte «Niemand weiß genau, was passieren wird - wie viele Einheiten, wann ankommen werden. Wenn im Januar 50.000 Einheiten eintreffen, ist die Impfung von 50.000 älteren Menschen bedeutungslos. Auf jeden Fall werden die ersten Einheiten, selbst wenn es 200.000 sind, die Pandemie in Israel nicht wesentlich beeinflussen.»
    

9.35 Uhr
Wiedereröffnung in Lausanne
Nachdem die Hauptsynagoge in Lausanne aufgrund der Coronavirus-Pandemie ihre Tore schliessen musste, wird diese nun erneut Mitglieder ihrer Gemeinde in Empfang nehmen dürfen. 

Die Hauptsynagoge in Lausanne, wird ihre morgendlichen Gottesdienste wieder zu den gewohnten Zeiten abhalten können. Teilnehmende werden jedoch gebeten für den Gottesdienst am Schabbat Morgen, sich per E-Mail anzumelden. Die Kapazitätsgrenze der Synagoge liegt bei 30 Personen, was einer Aufteilung von 20 Männern und 10 Frauen entspricht. Die Daten aller Teilnehmer werden gesammelt, und diese sollen im Falle einer Infektion benachrichtigt werden. 

Aufgrund der hohen Nachfrage und begrenzten Teilnehmeranzahl, werden nun voraussichtlich zwei Gottesdienste abgehalten. Der Erste von 8.00 – 10.00 und der Zweite von 10.15 – 12.15. Zwischen den Gottesdiensten sollen die Räume gelüftet werden. Alle Teilnehmenden werden gebeten sich in der Synagoge an die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln zu halten. 

MITTWOCH, 02. Dezember 2020 

8.55 Uhr
Am Anfang der Dritten Welle 
Die Leiterin des öffentlichen Gesundheitswesens des Gesundheitsministeriums, Dr. Sharon Alroy-Preis, warnte vor den steigenden Infektionsraten in Israel und betonte, dass «wir bereits wissen, dass dies der Beginn einer dritten Welle ist». 

«Heute haben wir zum ersten Mal seit über einem Monat die Schwelle von 1200 bestätigten Fällen pro Tag überschritten», sagte Alroy-Preis, «in 90 Orten in Israel verschlechtert sich die Situation stetig.»

Coronavirus Czar Nachman Ash sagte am Dienstag, «Es gibt einen Anstieg der Infektionsraten, welcher mit der öffentlichen Meinung einhergeht, dass das Coronavirus verschwunden sei».  Die Rasche Wiedereröffnung der israelischen Wirtschaft hat das Gesundheitsministerium beunruhigt, ebenso wie die Fotos von Menschen, die sich vergangene Woche während der probeweisen Wiedereröffnung von Einkaufszentren, dicht aneinanderdrängten.

Die Anzahl der positiven Coronavirus-Tests hat zugenommen und liegt nun bei etwa 2,5 Prozent. Die nationale Infektionsrate steigt weiter an, und jeder Infizierte steckt im Durchschnitt 1,17 andere Menschen an. Somit hat die allgemeine Bevölkerung nun die Infektionsraten in den arabischen und ultraorthodoxen Gemeinschaften überholt. 

DIENSTAG, 01. Dezember 2020 

8.50 Uhr
Israels Impfstoff
Der Covid-19-Impfstoff des Israelischen Instituts für biologische Forschung in Nes Tziona, benötigt nur eine Dosis, und nicht zwei, wie die Impfungen von Moderna und Pfizer, wie der Generaldirektor des Zentrums am Montag gegenüber der Regierung bekannt gab.

Professor Shmuel Shapira sprach vor dem Wissenschafts- und Technologieausschuss der Knesset darüber, dass die dritte und letzte Phase der Tests am Menschen voraussichtlich im April beginnen wird und die Verteilung des Impfstoffs bereits im nächsten Sommer erfolgen könnte. Er fügte hinzu, dass bereits drei Millionen Einheiten des Impfstoffs hergestellt wurden und dass Israel die Kapazitäten besitzt, insgesamt 15 Millionen zu produzieren.

Ein Vorteil des Impfstoffes läge in seiner Sicherheit. Shapira sagte, die Freiwilligen in der Studie hätten «sehr geringe» Nebenwirkungen erlitten. Phase 2 der Studie könnte in einer Woche bis zu 10 Tagen beginnen. 

Ebenfalls habe der israelische Impfstoff «einen wissenschaftlichen Fuß fest auf dem Boden, denn, es ist kein neuer RNA-Impfstoff.» Er bezog sich auf die Tatsache, dass sowohl Pfizer- als auch Modernas Impfstoffe mit der Messenger-RNA arbeiten, eine Methode, die bisher noch nie für die Verwendung in Impfstoffen zugelassen wurde.

«Andere Unternehmen auf der Welt [die Impfstoffe entwickeln] sind nicht den Weg gegangen, den wir gegangen sind. Niemand sonst hat eine Sicherheitsakte wie unsere mit vier Tiermodellen eingereicht».

 

MONTAG, 30. November 2020

12.35 Uhr
Steigende Infektionsraten 
Laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, sei in Israel innerhalb der letzten Tage ein deutlicher Anstieg der Infektionsraten verzeichnet worden. Er warnte davor, dass der Exit aus dem Lockdown falls notwendig gestoppt, oder sogar wieder verschärft werden könnte. 

Auf der wöchentlichen Kabinettssitzung sagte Netanjahu, dass Israels Situation im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern weiterhin gut sei. Er betonte jedoch, dass das Land seinen Vorsprung auch wieder verspielen könne, wenn nicht schnell reagiert und gehandelt werde. 

Das Gesundheitsministerium berichtete, dass von Samstag auf Sonntag 985 neue Coronavirus-Fälle diagnostiziert wurden. Derzeit sind landesweit 9.897 Fälle aktiv. 263 Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand, und 114 von ihnen müssen beatmet werden. Seit Beginn der Pandemie sind 2.864 Menschen verstorben. 

 

FREITAG, 27. November 2020 

8.27 Uhr
Supreme Court schützt orthodoxe Synagogen 
Der Oberste Gerichtshof der USA blockierte die Durchsetzung staatlicher Beschränkungen für Gotteshäuser, die der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch verhängt hatte.

Das Gericht entschied zwei Fälle - einen von Agudath Israel, einer Dachorganisation, die haredi-orthodoxe Juden vertritt, und einen von der römisch-katholischen Diözese Brooklyn. Beide Kläger behaupteten, dass Beschränkungen für New Yorks «rote Zonen» mit hohen Infektionsraten, zu Unrecht gegen Gotteshäuser diskriminieren.

Die Entscheidung wurde mit einer Mehrheit von 5:4 getroffen, und war die erste, in der die im letzten Monat bestätigte Richterin Amy Coney Barrett, den Konservativen die Mehrheit gab. Die konservativen Richter liessen sich von dem Argument überzeugen, dass Restriktionen für religiöse Einrichtungen nicht strenger sein dürften als die für säkulare.

Die liberalen Richter argumentierten wiederrum, dass die Restriktionen keine religiöse Diskriminierung darstellen würden. Laut Richter John Roberts, sei es «eine erhebliche Entscheidung», Restriktionen aufzuheben, die die Öffentlichkeit während einer Pandemie schützen sollen.

«Dies ist ein historischer Sieg», sagte Rabbi Chaim Dovid Zwiebel, Executive Vice President von Agudath Israel. «Diese wegweisende Entscheidung wird sicherstellen, dass religiöse Praktiken und religiöse Einrichtungen vor Regierungsverordnungen geschützt werden, welche die Religion nicht mit dem in der Verfassung geforderten Respekt behandeln.»
 

DONNERSTAG, 26. November 2020 

8.05 Uhr
Infektionshoch im Westjordanland und Gaza 
Ministerpräsident Netanjahu forderte die Regierung dazu auf, zu überprüfen, ob Grenzübergänge mit palästinensischen Gebieten aufgrund der hohen Infektionsraten im Westjordanland und im Gazastreifen, geschlossen werden können. Über diese Übergänge kommen täglich etwa 60.000 palästinensische Arbeiter nach Israel.

Die Infektionsraten im Westjordanland sind in den letzten Wochen stark gestiegen. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, verhängte die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) von Freitag bis Sonntag in vereinzelten Regionen einen Lockdown, auf den eine zweiwöchige Ausgangssperre folgen soll. Die PA hatte versucht, einen Flächendeckenden Lockdown zu aufgrund Bedenken hinsichtlich der bereits angespannten Wirtschaftslage und der möglichen Verursachung einer Hungersnot, zu vermeiden.

Die Gesundheitsbehörden von Ramallah gaben an, dass von Montag bis Dienstag im Westjordanland (ohne Ostjerusalem) 1.126 Neuinfektionen diagnostiziert wurden. Die Rate der positiven Tests erreichte 17%.
 

DIENSTAG, 24. November 2020 

10.20 Uhr
«Ich fühle mich wie Sophie Scholl»
Eine junge Frau die gegen die Einschränkungen Aufgrund von Covid-19 in Deutschland protestierte, verglich sich in einer öffentlichen Rede mit Sophie Scholl, einer Deutschen Widerstandskämpferin, die in der Organisation «Weisse Rose» gegen den Nationalsozialismus kämpfte, und von den Nazis zum Tode verurteilt wurde.

Bei der Demonstration am Samstag, sagte die Frau, sie fühle sich «wie Sophie Scholl, weil ich hier seit Monaten im Widerstand aktiv bin, Reden halte, Demos besuche, Flyer verteile». «Ich bin 22 Jahre alt, genau wie Sophie Scholl, als sie dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel». (youtube)

Am folgenden Tag twitterte Bundesaußenminister Heiko Maas, dass solche Vergleiche nicht akzeptabel seien. «Wer sich heute mit Sophie Scholl oder Anne Frank vergleicht, verhöhnt den Mut den es brauchte, Haltung gegen Nazis zu zeigen», schrieb er. «Das verharmlost den Holocaust und zeigt eine unerträgliche Geschichtsvergessenheit. Nichts verbindet Coronaproteste mit Widerstandskämpfer*Innen. Nichts!» (twitter)

Auch bei dem Protest wurde Kritik geäussert. Nachdem die junge Frau den Vergleicht zu Scholl gezogen hatte, unterbrach sie ein Ordner, der seine Weste auszog und sagte: «Für so einen Bullshit werde ich kein Ordner sein». 

 

    MONTAG, 23. November 2020 

11.45 Uhr
New York: Geheime Satmar-Hochzeit 
Wochen nachdem eine prominente Satmar-Hochzeit aufgrund der Pandemie öffentlich abgesagt worden war, veranstalteten Mitglieder der chassidisch-orthodoxen Sekte in Brooklyn jüngst eine weitere Hochzeit, an der Tausende von Menschen teilnahmen.

Wie die «New York Post» am Samstag berichtete, wurde die Hochzeit am 8. November bewusst im Geheimen arrangiert, um einer Entdeckung durch die Behörden zu entgehen. Die von der «Post» veröffentlichten Fotos zeigen die Kongregation Yetev Lev B’Satmar in Williamsburg, in einem dicht gepackten Gotteshaus, welches aufgrund der Restriktionen nur zu 50 Prozent hätte ausgelastet sein dürfen. (nypost)

Die vorherige Hochzeit für einen Enkel von Rabbi Zalman Teitelbaum, dem Anführer der Satmar-Fraktion in Williamsburg, wurde auf Familienmitglieder begrenzt, nachdem Gouverneur Andrew Cuomo eine formelle Gesundheitsanordnung erlassen hatte, um diese zu stoppen.

Für die Hochzeit eines Enkels von Rabbi Aaron Teitelbaum, dem Anführer einer Satmar-Fraktion mit Sitz in Kiryas Joel, einer Stadt im Bundesstaat New York, Orange County, wurden keine derartigen Ankündigungen gemacht. Alle Mitteilungen über die bevorstehenden Feierlichkeiten wurden mündlich weitergegeben. Auf öffentliche Ankündigungen und Einladungen per Post wurde verzichtet. 

Der frühere Präsident der Hauptsynagoge in Williamsburg, Mayer Rispler, starb Mitte Oktober an Covid-19, nachdem er seine Gemeinde öffentlich dazu aufgefordert hatte, sich an die Gesundheitsregeln und Restriktionen zu halten.

 

FREITAG, 20. November 2020 

16.10 Uhr
Pfizer beantragt Notfallzulassung 
Am Freitag gab das Pharmaunternehmen Pfizer bekannt, dass es bereit sei bei US-Aufsichtsbehörden eine Notfallzulassung seines Covid-19-Impfstoffs zu beantragen. Das Unternehmen setzte somit einen Prozess in Gang, der das Ende der Pandemie einläuten könnte, auch wenn dies sicherlich erst nach einem langen und kalten Winter erfolgen wird. 

Die Unternehmen seien zuversichtlich, dass der Impfstoff eine Notfallzulassung der «Food and Drug Administration» (FDA), erhalten werde, sodass dieser nicht mehr alle Teststadien endgültig durchlaufen müsse um eine Zulassung zu erhalten. Zusätzlich hat das Unternehmen ebenfalls damit begonnen, Anträge in Europa und Großbritannien zu stellen. 

Angesichts des starken Anstiegs der Infektionsraten weltweit, stehen die Aufsichtsbehörden unter einen enormen Druck, schnelle Entscheidungen treffen zu müssen. 

Wann der Impfstoff und wie viel von ihm weitläufig verfügbar sein wird, kann noch nicht gesagt werden. Jedoch werden die ersten Einheiten vorrausichtlich knapp rationiert sein. Laut Informationen der «National Academy of Medicine», könnten im Dezember etwa 25 Millionen Einheiten des Pfizer-Impfstoffs verfügbar sein, 30 Millionen im Januar und weitere 35 Millionen im Februar und März. Die Empfänger benötigen zwei Impfungen im Abstand von drei Wochen.

DONNERSTAG, 19. November 2020 

17.25 Uhr
Chanukka im Weissen Haus 
Das Weisse Haus unter Leitung von Trump plant dieses Jahr eine Chanukka-Party zu veranstalteten, welche eine von mehreren Veranstaltungen der Trump-Regierung darstellt, die trotz des hohen Infektionsgeschehens in den USA abgehalten werden. 

Präsident Donald Trump geriet jüngst unter Beschuss, da er im Weißen Haus eine Reihe überfüllter Veranstaltungen abhielt, von denen angenommen wird, dass einige zur Verbreitung von Covid-19 beigetragen haben. Dr. Anthony Fauci, der führende Spezialist für Infektionskrankheiten des Landes, bezeichnete zuletzt den Empfang der bestätigten Richterin des Obersten Gerichtshofs, Amy Coney Barrett, als «Superspreader-Ereignis».

Zu Zeiten der Clinton-Regierung veranstalteten jüdische Mitarbeiter bereits informelle Chanukka-Partys, jedoch erklärte George W. Bush als erster Präsident, diese zu einem offiziellen, jährlichen Ereignis. Präsident Barack Obama setzte die Tradition fort und begann zwei Partys pro Jahr aufgrund der hohen Nachfrage zu veranstalten. In den vergangenen Jahren tat Trump dies ebenfalls. 
 

8.55 Uhr
Infektionshoch in Palästina 
Am Dienstag Abend wurden im Gazastreifen und im Westjordanland (ohne Ostjerusalem) 1.068 Neuinfektionen diagnostiziert und Elf Todesfälle gemeldet. 

Mit 486 Infektionen in Gaza, 582 im Westjordanland und 90 in Ostjerusalem, stellt dies ein Rekordhoch an täglichen Neuinfektionen da. 

Die tatsächliche Anzahl der Infektionen könnte jedoch dreimal höher sein.

In beiden palästinensischen Gebieten werden eine Reihe von Beschränkungen, sowie eine Ausgangssperre, von den örtlichen Behörden durchgesetzt. Beamte fordern die Bevölkerung auf, die Vorschriften zu respektieren, und warnen bei Fahrlässigkeit vor dem Zusammenbruch des verarmten Gesundheitssystems.

 

MITTWOCH, 18. November 2020 

8.15 Uhr
Längere Immunität als gedacht? 
Wie lange kann eine Immunität gegen das Coronavirus anhalten? Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, laut einer neuen Studie, welche die bisher hoffnungsvollste Antwort liefert, auf eine Frage, die eine Schatten über die Pläne für weitläufige Impfungen geworfen hatte.

Wie die «New York Times» berichtete, haben laute neuen Daten, die meisten Menschen acht Monate nach einer Infektion mit Covid-19 immer noch genügend Immunzellen um das Virus abzuwehren und einer erneuten Krankheit vorzubeugen. Eine langsame Abnahme der Antikörper über diesen Zeitraum lässt darauf schließen, dass diese Zellen noch sehr, sehr lange im Körper verbleiben können. (nytimes)

Die Forschungsergebnisse wurden bisher weder von Experten begutachtet noch in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht. Jedoch ist dies bislang die umfassendste und längste Studie zum Immungedächtnis einer Covid-19 Infektion.

Die Ergebnisse dürften Experten zu Gute kommen, die befürchten, dass die Immunität gegen das Virus nur von kurzer Dauer sein könnte und dass Impfstoffe möglicherweise wiederholt verabreicht werden müssen, um die Pandemie langfristig unter Kontrolle zu halten.

DIENSTAG, 17. November 2020 

8.32 Uhr
Israels Deal mit Moderna
Nachdem das Biotechnologieunternehmen Moderna kürzlich über das erfolgreiche Abschneiden seines Impfstoffes in der Dritten Phase der Klinischen Studien berichtete, scheint es so, also ob Israel sich in einer vorteilhaften Position befindet. Bereits im Juni unterzeichnete Israel einen Vertrag mit dem Unternehmen und wird voraussichtlich zu den ersten Ländern gehören, die den Impfstoff nach seiner Zulassung erhalten.

Im Rahmen des Vertrags wird Moderna zwei Millionen Einheiten des Impfstoffs liefern - genug für eine Million Israelis. Dies hängt jedoch genau wie bei Pfizer von der Fähigkeit des Unternehmens ab, den Impfstoff tatsächlich zuzustellen.

Beide Unternehmen haben eine neuartige Technologie zur Herstellung von Impfstoffen eingesetzt, was unter Anderem die Unterzeichnung des Vertrags mit Moderna im Juni zu einem Glücksspiel machte. 
Im April führte das Gesundheitsministerium eine umfassende Untersuchung aller sich in der Pipeline befindenden Impfstoffe durch. Moderna erwiess sich als eines der zugänglicheren Unternehmen bei denen es so schien, also ob sie eine gute Chance hätten, einen Impfstoff herzustellen. Dies beruhte auch teilweise auf der Tatsache, dass der «Chief Medical Officer» des Unternehmens, Dr. Tal Zaks, Israeli ist. 

Mit Zustimmung von Bar Siman Tov empfahl das Team des Ministeriums schließlich, auf Moderna zu wetten und 240 Millionen Schekel (71 Millionen US-Dollar) zu investieren. 

Der derzeitige Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chezy Levy, unterzeichnete den Vertrag wenige Tage nach seinem Amtsantritt. Rückblickend hat sich das Glücksspiel des Ministeriums ausgezahlt.

FREITAG, 13. November 2020 

11.35 Uhr
Griechische Zeitung vergleicht Pfizer CEO mit Mengele 
Eine griechische Zeitung, deren Verlag kürzlich wegen antisemitischer Diffamierung verurteilt wurde, warnte ihre Leser, dass der jüdische CEO von Pfizer «sie mit der Nadel stechen» werde, während sie den potenziellen Covid-19-Impfstoff des Pharmaunternehmens als «Gift» bezeichnete.

Der Artikel auf der Titelseite, welcher unter Anderem ein Bild von Albert Bourla und dem NS-Kriegsverbrecher Dr. Josef Mengele zeigte, erschien am Dienstag in der Tageszeitung «Makeleio». Der Verleger, Stefanos Chios, musste letzten Monat eine Geldstrafe von 2.200 US-Dollar zahlen, weil er einen ehemaligen Führer der jüdischen Gemeinde in Athen als «dreisten Juden, der eine Kredithai-Firma leitet», bezeichnete.

Das «Central Board of Jewish Communities» in Griechenland verurteilte die Zeitung in einer Erklärung und forderte die Behörden dazu auf einzugreifen, ohne jedoch anzugeben, wie. Die Erklärung drückte «Empörung und Abstoßung» aus und sagte, der Artikel "verewige Hass und Bigotterie gegen die Juden».

Das griechische Ministerium für Bildung und religiöse Angelegenheiten verurteilte die Zeitung ebenfalls und bezeichnete den Vorfall als «den abscheulichsten Antisemitismus, der an das Mittelalter erinnert».

 

DONNERSTAG, 12. November 2020 

16.15 Uhr
Kündigungswelle im Gesundheitsministerium 
Innerhalb der letzten acht Monate hat das israelische Gesundheitsministerium seine Agenda vollständig geändert und sich in eine Art Coronavirus-Ministerium verwandelt. Der Minister und der Generaldirektor wurden zusammen mit ihren Mitarbeitern ersetzt und die Ressourcen werden nun fast ausschliesslich zur Bekämpfung der Pandemie verwendet. Mächtige Organisationen wie die israelischen Verteidigungskräfte, der Mossad und der Sicherheitsdienst von Shin Bet haben weitreichende Befugnisse erhalten die in der Vergangenheit dem Ministerium gehörten, und arbeiten jetzt mit diesem gemeinsam. Unter der Leitung des Coronavirus-Projektmanagers, der über beträchtliche Befugnisse verfügt und auch mit dem Ministerium zusammenarbeitet, wurde das gemeinsame Projekt «Shield of Israel» ins Leben gerufen.

Ausgerechnet in diesem Chaos verliert das Ministerium nach und nach seine hochrangigen Mitarbeiter. 

Seit Mitte 2019 haben sieben hochrangige Mitarbeiter des Ministeriums ihre Positionen verlassen. Zuletzt gab Professor Itamar Grotto, der stellvertretende Generaldirektor des Gesundheitsministeriums und eine prominente Figur während der Pandemie, seinen Rücktritt nach 13 Jahren im Ministerium bekannt. 

Somit bleibt fast niemand des ursprünglichen «Kerns» übrig, der die Krise in der ersten Welle bewältigte und Gesundheitsminister Yuli Edelstein hat durch die zahlreichen Kündigungen enorme politische Macht und unangefochtene Kontrolle über das große Berufsministerium erlangt.
Quellen im Gesundheitsministerium nennen das Abtreten dieser Schlüsselfiguren ohne die Ernennung von Nachfolgern eine «Zerstörung des professionellen Fundamentes, von dem das Gesundheitsministerium abhängig ist».
 

9.30 Uhr
Verhandlungen mit Pfizer 
Premierminister Netanyahus Büro veröffentlichte heute Morgen eine Erklärung welche besagt, dass Gespräche mit dem Pharmaunternehmen Pfizer in den kommenden Tagen zu einer Unterzeichnung eines Vertrags führen sollen. Pfizer gab vor einigen Tagen bekannt, dass ein Covid-19-Impfstoff des Unternehmens vielversprechende Entwicklungen mache.  

Der Premierminister und Roy Schöndorf, stellvertretende Generalstaatsanwalt und Experte für internationales Recht, sprachen über Nacht mit Pfizer-CEO Albert Bourla und dem Rechtsberater des Unternehmens, «um jegliche Hindernisse und bürokratischen Schwierigkeiten zu beseitigen und eine Vereinbarung zu unterzeichnen», heisst es in der Erklärung.

Pfizer und der deutsche Partner BioNTech SE sind die ersten Arzneimittelhersteller, die erfolgreiche Daten aus einer groß angelegten klinischen Studie mit einem Coronavirus-Impfstoff vorweisen können. Obwohl die Unternehmen davon ausgehen, dass sie noch diesen Monat eine Notfallzulassung der USA einholen werden, ist es unwahrscheinlich, dass der Impfstoff vor Ende 2021 weitläufig verfügbar sein wird.

MITTWOCH, 11. November 2020 

13.45 Uhr
Russland kontert mit Sputnik fünf
Einen Tag nachdem das US-amerikanische Pharmaunternehmen Pfizer öffentlich bekannt gab, dass sein potentieller Coronavirus-Impfstoff vielversprechende Entwicklungen mache, und eine 90 Prozentige Wirksamkeit zeige, erklärte Russland, dass sein eigener Impfstoff «Sputnik fünf», ebenfalls zu 92 Prozent wirksam sei.

Laut einer Aussage des Unternehmens das den Impfstoff herstellt, befindet dieser sich bereits in der dritten Phase der klinischen Studien und die vorliegenden Zwischenergebnisse würden seine Wirksamkeit belegen. 

Eine bisherige Analyse der Daten zeigt, dass es 20 Covid-19 Fälle unter den Studienteilnehmern gab. Dies bedeutet, dass eine entscheidende Mehrheit derjenigen, die sich infiziert hatten, Teil der Kontrollgruppe waren die das Placebo anstelle des Impfstoffs erhielten.
 

DIENSTAG, 10. November 2020 

16.25 Uhr
Saeb Erekat an Covid-19 verstorben 
Saeb Erekat, der stets optimistische palästinensische Chefunterhändler, der enge Beziehungen zu seinen israelischen Amtskollegen pflegte und bis zu seinen letzten Tagen auf eine Zwei-Staaten-Lösung drängte, ist an Covid-19 gestorben.

Erekat, 65, starb am Dienstag and den Folgen einer Covid-19 Infektion im Hadassah-Krankenhaus in Ein Kerem. Erekat hatte 2017 eine Lungentransplantation erhalten, was sein Risiko für Komplikationen erhöhte.

Ein Großteil Erekats Leben war mehreren Versuchen gewidmet, zu einem Friedensabkommen zwischen Israel und Palästina zu gelangen. Er war der stellvertretende Leiter der palästinensischen Delegation bei der Friedenskonferenz von Madrid, die 1991 von US-Präsident George H. W. Bush einberufen wurde. Zum ersten Mal verhandelten israelische Regierungsbeamte direkt mit palästinensischen Kollegen, wenn auch in einem multilateralen Umfeld.

1993 wurde er zum palästinensischen Chefunterhändler ernannt und blieb mit wenigen Abwesenheiten sein ganzes Leben lang in dieser Position. Ebenfalls war er Generalsekretär des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation.

«Saeb widmete sein Leben seinem Volk», sagte Tzipi Livni, deren Verhandlungen mit Erekat während der Annapolis-Gespräche 2007-2008, als sie die israelische Außenministerin war, häufig in Geschrei und Beschuldigungen endeten.

«Er hat immer gesagt: Frieden zu erreichen ist mein Schicksal», schrieb Livin auf Twitter. «Als er krank wurde, schrieb er mir: «Ich bin noch nicht fertig mit dem, wozu ich geboren wurde.»
«Mein tiefstes Beileid an die Palästinenser und seine Familie.»

9.50 Uhr
Pfizer im Rennen um einen Impfstoff 
Der Pharmakonzern Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech SE gaben am Montag die Ergebnisse ihrer gross angelegten klinischen Studie bekannt, welche darauf hindeutet, dass ihr  Impfstoff mit einer 90 Prozentigen Wirksamkeit eine Infektion mit Covid-19 verhindert. Die Unternehmen gaben an, bisher keine ernsthaften Sicherheitsbedenken zu haben, und gehen davon aus, dass sie später in diesem Monat eine Notfallzulassung der USA einholen werden.

Im Falle einer Zulassung, wird die Anzahl der Einheiten zunächst begrenzt sein. Ebenfalls bleiben Fragen hinsichtlich der Dauer des Schutzes noch offen. 

Jedoch liegt die Wirksamkeitsrate des Impfstoffes weit über der von der US-amerikanischen «Food and Drug Administration» geforderten Wirksamkeit von 50 Prozent. Um dies weiterhin zu bestätigen, wird die Studie laut Pfizer fortgesetzt. Die Daten müssen noch von Experten begutachtet oder in einem medizinischen Fachjournal veröffentlicht werden. Pfizer sagte, dass dies gescheit, sobald die Ergebnisse des gesamten Versuchs vorliegen.

Pfizer und BioNTech haben mit der US-Regierung einen Vertrag über 1,95 Milliarden US-Dollar über die Lieferung von 100 Millionen Einheiten abgeschlossen. Sie haben auch Liefervereinbarungen mit der Europäischen Union, Großbritannien, Kanada und Japan getroffen.

Israel befindet sich momentan in einem fortgeschrittenen Verhandlungsstadium mit Pfizer Inc., um die Lieferung eines Coronavirus-Impfstoffs sicherzustellen.

Derzeit hat Israel Vereinbarungen mit zwei Pharmaunternehmen, die ebenfalls an Coronavirus-Impfstoffen arbeiten: Moderna, das sich ebenfalls in der dritten Phase befindet, und Arcturus, das noch in der ersten Phase ist.

MONTAG, 09. November 2020 

7.55 Uhr
Schon zu viel gelockert? 
Israel drohe bereits im nächsten Monat ein dritter Lockdown, wenn die Wirtschaft weiter geöffnet wird, sagte Dr. Sharon Elrai Price, Leiterin des öffentlichen Gesundheitswesens.

«Wenn das Coronavirus-Kabinett weiterhin Entscheidungen trifft, die gegen die Empfehlungen des Gesundheitsministeriums verstoßen, wird die Pandemie außer Kontrolle geraten», sagte Dr. Price in einem Interview mit dem öffentlichen Radio Kan Ben, in dem sie die Eröffnung von Geschäften als «gegen die Exitstrategie des Gesundheitsministeriums» bezeichnete. 

Elrai Price sagte, dass der Reproduktionswert, «sehr schnell steigt, und zwar nicht nur in der einen oder anderen Bevölkerungsgruppe, sondern in der gesamten Population». Laut ihren Aussagen, steckt jeder Patient durchschnittlich eine weitere Person an. Das Coronavirus-Kabinett hatte im vergangenen Monat entschieden, dass die nächste Phase der Wiedereröffnung erst stattfinden solle, wenn diese Zahl unter 0,8 liegt.

Am Sonntagmorgen wurden zum ersten Mal seit rund zwei Monaten Straßenläden wieder eröffnet, nachdem das Coronavirus-Kabinett beschlossen hatte, die Beschränkungen angesichts des Rückgangs der Infektionen zu lockern. Die Anzahl der Kunden in jedem Geschäft ist auf vier begrenzt, und Geschäfte in Hotspots bleiben geschlossen, ebenso Geschäfte in großen Einkaufszentren.

DONNERSTAG, 05. November 2020 

14.10 Uhr
Haddassah Medical Center bestellt russischen Impfstoff  
Das Hadassah Medical Center in Jerusalem hat 1,5 Millionen Einheiten eines russischen Impfstoffs gegen das Coronavirus bestellt, sagte Krankenhausdirektor Zeev Rotstein am Dienstag.

Rotstein berichtete erstmals im Army Radio, dass das Krankenhaus dem Gesundheitsministerium diese Woche alle notwendigen Daten über den Impfstoff zur Verfügung stellen werde, mit dem Ziel, eine Genehmigung für die Verabreichung an Israelis zu erhalten.

Rotstein, der in den letzten Monaten wiederholt mit dem Ministerium in Konflikt geraten ist, ist überzeugt, dass die in den Medien geäusserten Befürchtungen bezüglich des Impfstoffs nicht begründet sind und dass sie mehr mit dem globalen Kampf zwischen Russland und den Vereinigten Staaten zu tun haben, als mit den wissenschaftlichen Daten. Aber selbst wenn das Ministerium die Zulassung des Impfstoffs verweigert, sagte er in einem Interview mit Haaretz: «Werden etwas damit zu tun haben», da Hadassah auch in Übersee tätig ist.

Der russische Impfstoff befindet sich seit August in der dritten Phase der klinischen Studien und wurde bereits Zehntausenden von Menschen verabreicht. Die Hadassah-Niederlassung in Moskau hat einigen Personen den Impfstoff verabreicht und sie anschließend überwacht. «Die Ergebnisse und die Sicherheit des Impfstoffes, wie wir beobachten konnten, waren sehr gut», sagte Rotstein.
 

8.05 Uhr
Lockerungen unter Vorbehalt 
Am Sonntag genehmigte das Coronavirus-Kabinett die Wiedereröffnung von Straßengeschäften und ging damit einen weiteren Schritt aus dem landesweiten Lockdown heraus, der schon fast einen Monat dauert. Die Lockerung gilt für alle «grünen» Gebiete in denen die Infektionsraten niedrig sind. 

Gesundheitsminister Yuli Edelstein und Meirav Cohen, Minister für soziale Gleichstellung, lehnten den Schritt aufgrund ihrer Bedenken hinsichtlich eines erneuten Ausbruchs ab. 

Die Entscheidung der Minister findet inmitten wachsendender Proteste von Ladenbesitzern statt, welche sagen, sie seien von den Restriktionen überproportional betroffen.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte, dass die Regierung die Lockerung jederzeit stoppen, und möglicherweise noch strengere Restriktionen auferlegen wird, wenn bis zum kommenden Wochenende ein Anstieg der Infektionen festgestellt werden sollte.

Die Gesamtzahl aller Fälle liegt bei 317.206, von welchen Momentan 9.639 aktiv sind. Am Mittwoch wurden 678 Neuinfektionen diagnostiziert. 364 Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand, 159 müssen Beatmet werden. Am Mittwoch sind fünf Menschen verstorben, was die Zahl der Todesopfer auf 2.597 erhöhte.

 

DIENSTAG, 03. November 2020 

9.50  Uhr
Infizierte in Gilboa 
Laut dem israelischen Gefängnisdienst wurden 56 palästinensische Gefangene in Gilboa positiv auf Covid-19 getestet, zusätzlich zu fünf weiteren, die unklare Ergebnisse erhielten und erneut getestet werden. Die Gefängnisverwaltung befürchtet, dass Todesfälle zu Unruhen führen könnten.

Die betroffene Station in Gilboa beherbergt hauptsächlich Gefangene Mitglieder der Hamas und wurde isoliert. Der Rest des Gefängniskomplexes ist ebenfalls geschlossen und nur Mitarbeiter dürfen rein- oder rausgehen. Nach Angaben der Gefängnisverwaltung geht es allen Gefangenen gut und die meisten von ihnen seien asymptomatisch.

Die Gefangenen wiederum kritisieren das Gefängnis, dafür, dass die Ausbreitung des Virus nicht verhindert wurde und behaupten einer der Wärter habe die Gefangenen infiziert. Sie weigern sich, ihre Zellen zu verlassen und drohen, weitere Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Infizierten keine angemessene medizinische Versorgung erhalten.

Palästinensische Gefangene in anderen israelischen Gefängnissen haben gedroht, dass jeder Tod durch die Krankheit nicht nur innerhalb der Gefängnisse zu einem Aufflammen an Unruhen führen würde. 

Mehrere mit der Fatah verbundene Gefangene wurden in einem anderen Gefängnis im Norden Israels unter Quarantäne gestellt, nachdem sie mit einigen der infizierten Gefangenen in Gilboa in Kontakt gekommen waren.
 

MONTAG, 02. November 2020 

15.05 Uhr
New York: Orthodoxe Schulen öffnen wieder 
Nach wochenlangen Schliessungen werden Schulen in Teilen von New York mit relativ hohen Infektionsraten, darunter mehrere, in denen große orthodoxe jüdische Gemeinden leben, wiedereröffnen dürfen. Dies im Rahmen eines neuen Testplans, der am Freitagnachmittag von Gouverneur Andrew Cuomo angekündigt wurde.

Nach den neuen Regeln können Schulen ihre Türen erneut öffnen, wenn alle Studenten, Lehrer und Mitarbeiter auf Covid-19 getestet werden. Die Schulen werden künftig nun auch wöchentlich 25 Prozent aller Schüler nach dem Zufallsprinzip testen lassen müssen.

«Agudath Israel», eine Dachorganisation, die haredi-orthodoxe Gemeinschaften vertritt, begrüsste die Entscheidung des Gouverneurs. «Wir freuen uns darauf, mit der Gemeinde und dem Büro des Gouverneurs zusammenzuarbeiten, um diesen Plan zur Wiedereröffnung unserer kostbaren Yeshivos umzusetzen», sagte die Gruppe in einer Erklärung am Freitagnachmittag.

In dem «roten» Teil Brooklyns fielen am Donnerstag 3,62 Prozent aller Covid-Tests positiv aus, mehr als doppelt so hoch wie in der gesamten Stadt.

Genau wie im Frühjahr, als einige Yeshivas trotz landesweiter Sperrung illegal in Betrieb waren, blieben auch dieses Mal einige Schulen in Brooklyn trotz des am Anfang des Monats verhängten Lockdowns, offen.
 

11.48 Uhr
Der Erfolg des Lockdowns 
Vom 18. September bis zum 18. Oktober befand sich Israel inmitten eines zweiten Lockdowns. Einwohner durften ihre Häuser nur noch in einem Radius von 1000 Metern verlassen. Schulen, Restaurants und Bars wurden wieder geschlossen. Nur Supermärkte, Apotheken und Banken hatten geöffnet. 

Durch den zweiten Lockdown schaffte Israel es die Infektionsrate von 9000 täglichen Neuinfektionen von vor einem Monat, am vergangenen Sonntag auf 218 zu senken. Weitere Lockerungen sind geplant und Kindergärten sowie Schulen wurden wiedereröffnet. Für die Kinder soll eine durchgängige Maskenpflicht im Unterricht und in den Pausen gelten.

Ministerpräsident Netanyahu äusserte sich zuversichtlich über die Folgen von Lockdowns: «Wir haben einen Lockdown beschlossen und die Zahlen sind schnell gesunken.»

Jedoch ist es nicht unumstritten wie notwendig die Härte des zweiten Lockdowns war. Die Wirtschaft hat stark gelitten und die Arbeitslosenquote stieg im vergangenen Monat von 12 auf 19 Prozent. Dennoch hat sich gezeigt, dass der zweite Lockdown effektiver und schneller wirkte als der erste. Bisher sind die Gründe hierfür jedoch noch unklar. (blick)

 

FREITAG, 30. Oktober 2020

18.05 Uhr
Über 3 Millionen Fälle im Mittleren Osten 
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Fälle im Nahen Osten ist nach Angaben der «Associated Press» am Freitag auf über 3 Millionen gestiegen, wobei die tatsächliche Zahl wahrscheinlich höher liegt.
Im gesamten Nahen Osten gab es über 75.000 Todesfälle, die auf das Virus zurückgeführt wurden. Die Zahl der «Associated Press»  stützt sich auf gemeldete Zahlen einzelner Länder. (associatedpress)

Im Nahen Osten ist der Iran nach wie vor die am stärksten betroffene Nation. Es wurde als erstes Land in der Region getroffen und alleine dort gab es laut Behörden über 600.000 bestätigte Coronavirus-Fälle und 34.000 Todesfälle. Doch selbst diese Zahlen könnten laut iranischen Beamten höher sein.

In einigen vom Krieg heimgesuchten Ländern bleibt es schwierig, den Umfang der Pandemie zu erkennen. Im Jemen wird zum Beispiel angenommen, dass die überwiegende Mehrheit der Fälle des Landes nicht diagnostiziert werden und unbehandelt bleiben. Laut dem Gesundheitspersonal werden nur diejenigen, die dem Tod nahe sind, normalerweise in Krankenhäuser gebracht.

 

11.55 Uhr
Weitere Lockerungen beschlossen 
Knapp zwei Wochen nach dem Beginn der ersten Lockerungen, beschloss das Coronavirus-Kabinett in der Nacht auf Freitag, dass die Grundschulen für Klassen 1 bis 4 unter besonderen Auflagen wieder öffnen dürfen. Weitere Lockerungen werden folgen, vorausgesetzt die Infektionszahlen bleiben weiterhin niedrig. 

So sollen ab Sonntag Ferienwohnungen wieder gebraucht werden können und in Gebetshäusern sich bis zu 10 Menschen versammeln, sowie 20 im Freien. Ebenfalls Friseur- und Kosmetiksalons sollen wieder Kunden empfangen dürfen. 

Der «normale» Geschäftsbetrieb soll jedoch erst eine Woche später wieder aufgenommen werden, vorausgesetzt die Fallzahlen sinken nicht schon eher unter 500 Neuinfektionen pro Tag. Dann könnten diese auch schon früher öffnen. 

Laut dem Gesundheitsministerium wurden am Freitag 630 Neuinfektionen registriert, dies im vergleich zu den täglichen 9000 noch vor einem Monat (spiegel). 
 

 

8.30 Uhr
10 000 jüdische Covid-Tote?
Gemäss dem Coronavirus-Forschungszentrum der John Hopkins Universität starben weltweit bis zum 28. Oktober 1 167 817 Menschen an oder mit dem SARS-CoV-2 Virus, Tendenz steigend. Bereits während der ersten Coronawelle, seit Februar, gab es aus verschiedenen Ländern Berichte darüber, dass spezifische Gruppen überdurchschnittlich hart vom Virus getroffen wurden – darunter auch die jüdischen Gemeinschaften vor allem in Israel, USA und Zentren in Europa. Artikel in voller Länge: (tachles)

DONNERSTAG, 29. Oktober 2020 

9.20 Uhr
Satmar Rabbi verurteilt Proteste 
Rabbi Aaron Teitelbaum, Anführer einer grossen Fraktion der satmar-chassidischen Gemeinde im New Yorker Orange County, verurteilte bei einer Veranstaltung am Dienstag, die Proteste, welche in jüdischen Gemeinden in Borough Park stattgefunden hatten.

«Keiner von euch sollte bei diesen Protesten gesehen werden», sagte Teitelbaum der Menge, laut BoroPark24. «Gelobt sei die Person, die nicht auf den Wegen des Bösen folgt.»

Teitelbaum bezog sich auf zwei Proteste, welche Anfang dieses Monats stattgefunden hatten. Die Proteste fanden als Reaktion auf die neuen Restriktionen statt, die für orthodoxe Stadteile in New York ausgesprochen wurden, um der steigenden Infektionsrate entgegenzuwirken. Bei den Protesten brach Gewalt aus, auf den Straßen brannten Masken, und Journalisten wurden verfolgt und Mobs umgeben.
 

MITTWOCH, 28. Oktober 2020 

17.40 Uhr
Israel: Neuinfektionen sinken weiter
Laut Coronavirus-Beauftragtem Professor Ronni Gamzu, habe Israel sein Ziel von weniger als 1.000 Neuinfektionen pro Woche und einen R-Wert von unter 1 erreicht und könne nun damit beginnen, die Wirtschaft wieder zu eröffnen. Die nächste Phase der Rückkehr zur Normalität umfasst die Wiedereröffnung von Schulen für die unteren Klassenstufen und die Wiedereröffnung nicht essentieller Unternehmen unter bestimmten Auflagen.

Arabische Gemeinden, in denen die Reproduktionszahl noch näher bei 1 liegt, könnten laut Gamzu immer noch zu Coronavirus-Hotspots werden, weshalb er die Bewohner aufforderte, sich auf das Virus testen zu lassen.

Die obligatorische Quarantäne soll von den derzeit 14 Tagen auf 10 Tage verkürzt werden. Laut Gamzu könnte die Quarantäne unter Vorlage zweier negativer Tests, einmal nach 3 -5 Tagen und erneut nach 9-10 Tagen, abgebrochen werden. 

9.00 Uhr
Die jüdischen Faucis 
Es gibt nicht nur Anthony Fauci. Sondern auch Aaron Glatt, Avi Rosenberg, Stuart Ditchek und andere Ärzte in orthodoxen jüdischen Gemeinden in der Region New York und darüber hinaus, die aus dieser schrecklichen Zeit als Stimmen der Wissenschaft und der Vernunft hervorgingen und nun Gemeinden gegenüberstehen, in denen Widerstand und Desinformation immer häufiger auftreten. 

In orthodoxen Gemeinden lebende Ärzte haben in den letzten sechs Monaten eine Reihe neuer Funktionen inne. Sie haben Covid-Patienten weit über die Grenzen ihrer täglichen Arbeit hinaus Beraten und über Quarantäneverfahren und Richtlinien für die Eröffnung von Ferienlagern und Schulen diskutiert. 

Anfragen auf Ratschläge von Gemeindemitgliedern sind seit dem Frühjahr sprunghaft angestiegen. «Sicherlich wäre ein Hundertfaches nicht falsch», sagte Dr. Aaron Glatt, Chef für Infektionskrankheiten und Epidemiologe am Mount Sinai South Nassau Krankenhaus auf Long Island und Hilfsrabbiner in der «Young Israel of Woodmere» Synagoge.

Als die Anrufe und E-Mails zunahmen, baten ihn Gemeindemitglieder und lokale Rabbiner, seine Gemeinde in den fünf Städten auf Long Island, regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen. Bald gab er wöchentliche Zoom-Updates am Samstagabend, die bis zu 1.000 Menschen anzogen, wobei Tausende mehr auf YouTube zusahen. 

Gleichzeitig begannen sich in der Gemeinde Stimmen gegen Glatts Empfehlungen zu rühren. Hochzeiten mit langen Gästelisten und gemeinsame Schabbatmahlzeiten wurden wieder abgehalten. Ende September wurde in den sozialen Medien ein anonymer Brief verbreitet, in dem Glatt beschuldigt wurde, Masken als «magisch» zu bewerben und ein «Kult» Anführer zu sein. «Ähnlich wie Fauci sich für eine Politik einsetzt, die allein auf die gesundheitlichen Folgen von Covid ausgelegt ist, scheinen auch Sie viele der Auswirkungen des Virus und Lockdowns auf unser Leben zu ignorieren.»

Für Glatt waren die persönlichen Angriffe auf ihn nicht das beunruhigendste. Es war die Botschaft, die der Brief an Gemeindemitglieder sandte, die versuchen den Richtlinien zu folgen. «Ich bin darüber mehr verärgert als über alles andere. Sie überzeugen leider Leute, die sonst das Richtige tun, jetzt das Falsche zu tun».
 

DIENSTAG, 27. Oktober 2020 

15.45 Uhr
Nachfolger für Gamzu 
In einer gemeinsamen Erklärung am Dienstag ernnanten Premierminister Benjamin Netanyahu und Gesundheitsminister Yuli Edelstein, Professor Nachman Ash zum Nachfolger des momentanen Coronavirus-Beauftragten Professor Ronni Gamzu. 

Ash, welcher bis jetzt Direktor der Abteilung für Medizin bei der «Maccabi HMO» und Mitglied der Abteilung für Gesundheitssystemmanagement an der Ariel University war, wird am Mittwoch mit der Ausbildung für die neue Position beginnen und soll am 15 November diese komplett übernehmen. Der 59-jährige ist auf Innere Medizin spezialisiert, hat eine lange Karriere als Militärarzt hinter sich und war von 2007 bis 2011 Chefarzt der IDF.

«Dies ist eine besonders herausfordernde Zeit angesichts der Notwendigkeit in kleinen Schritten und sicher zur Routine zurückzukehren, während die Ausbreitung von Infektionen weiterhin gebremst werden muss.», sagte Gamzu im Zuge der Bekanntgabe.  

Ebenfalls sei er «glücklich» mit der Ernennung Ashs, und versprach, ihm auch nach der formellen Ausbildungszeit behilflich zu sein.

Ashs öffentliche Aussagen deuten darauf hin, dass er die jüngsten Beschränkungen zur Eindämmung des Virus unterstützt. Wie als er am 20. September twitterte, dass «Lockdowns funktionieren», zusammen mit einer Liste von Studien, die die Behauptung stützen.

Ash hat sich jedoch gegen einige Entscheidungen der Regierung ausgesprochen. In einem Radiointerview verteidigte er das Recht auf Demonstrationen und beschrieb es als «grundlegende bürgerliche Freiheit in jeder Demokratie». 


 

10.51 Uhr
Israels Krisenmanagement 
Der staatliche Rechnungsprüfer Matanyahu Englman veröffentlichte am Montag seinen Zwischenbericht über Israels Umgang mit der Coronakrise. Der Bericht jedoch bezieht sich auf einen Stand von vor zwei Monaten, so dass viele der Ergebnisse nicht mehr relevant sind. Darüber hinaus konzentriert sich der Englman nur auf die Umsetzung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und hat jegliche Kritik an der Art und Weise wie die Krise bewältigt wurde, oder an den Entscheidungsprozessen in der Regierung, vermieden.

Englmans Bericht enthält keine Antworten darauf, wie wichtige Entscheidungen zwischen dem Gesundheits- und anderen Ministerien, einschließlich des Büros des Premierministers getroffen wurden und welche Logik hinter diesen steckte. Ebenfalls wird sich nur im Allgemeinen auf die untersuchten Organisationen bezogen und die Verantwortung für bestimmte Entscheidungen kann nicht klar zugeordnet werden. Es werden keine Aussagen über die Arbeitsweise der Beamten, die für die im Bericht geprüften Aufgaben verantwortlich sind, getroffen.

Der Bericht liefert weder Erklärungen noch Kritik an wichtigen Entscheidungen die den Verlauf der Pandemie beeinflussten, wie Beispielsweise die Verzögerungen bei der Entscheidung, Flüge aus den USA einzustellen. In dem Bericht wird auch nicht untersucht, warum die Entscheidung in einer Reihe von «roten» Städten einen Lockdown auszurufen, um einem nationalen Lockdown zu entgehen, rückgängig gemacht wurde.  

Der Bericht kritisierte jedoch die mangelnden Kapazitäten Israels zu Beginn der Pandemie Infektionsketten nachzuverfolgen, sowie eine Serologische Studie der Regierung, welche mit weniger als der Hälfte der geplanten Anzahl an Teilnehmern durchgeführt und Monate zu spät ausgewertet wurde. Auch das Versterben zahlreicher Personen in Altenheimen zu Beginn der Pandemie wurde hervorgehoben. 

MONTAG,26. Oktober 2020 

14.25 Uhr
Israel: Klinische Studie beginnt
Am Sonntag gaben das Institut für Biologische Forschung, das Verteidigungsministerium und das Gesundheitsministerium bekannt, dass das Institut bereit sei klinische Studien mit einem potenziellen Covid-19-Impfstoff zu beginnen. Die dreiphasigen Versuche am Menschen sollen am Sonntag, dem 1. November anfangen und werden voraussichtlich mehrere Monate dauern. Über 25.000 Einheiten des experimentellen Impfstoffs sollen die Forscher es Regierungsinstituts bereits hergestellt haben, inklusive genug Material für eine Million weitere Einheiten. 

In der ersten Phase der Studie werden vorläufige Sicherheitsversuche an 80 gesunden Freiwilligen zwischen 18 und 55 Jahren, in zwei Krankenhäusern durchgeführt. Die Studie beginnt zunächst mit nur zwei Freiwilligen - und wird je nach deren Reaktion schrittweise auf 80 Personen erhöht.

In der zweiten Phase werden umfangreichere Sicherheitstests an 960 gesunden Freiwilligen über 18 Jahren durchgeführt. Diese Phase soll im Dezember beginnen und in einer Reihe von medizinischen Zentren in ganz Israel durchgeführt werden. 

In der dritten Phase wird die Wirksamkeit des Impfstoffs mit bis zu 30.000 Freiwilligen getestet. Je nach Erfolg der ersten beiden Phasen, soll diese im April oder Mai beginnen. Bei einem erfolgreichen Abschluss wird der Impfstoff für die gesamte Bevölkerung freigegeben.

«Wir stehen am Anfang einer wichtigen und entscheidenden Phase für diese gesamte Entwicklung», sagte der Direktor des Instituts, Professor Schmul Shapira. «Ich bin mir unseres Impfstoffs und der Fähigkeiten der Wissenschaftler des Instituts, sicher. Ich bin daher überzeugt, dass wir allen Israelis einen hervorragenden, wirksamen und sicheren Impfstoff anbieten.»

Verteidigungsminister Benny Gantz begrüßte den Durchbruch als «Tag der Hoffnung für die Bürger Israels.»

 

FREITAG, 23. Oktober 2020 

8.50 Uhr
Angst vor dem Ausstieg
Im Kern des Streits zwischen dem Coronavirus-Kabinett und den Regierungsministerien steht das Tempo des Ausstiegs aus dem zweiten Lockdown. In praktischer Hinsicht ist die Wirtschaft weit davon entfernt, zu dem zurückzukehren was sie früher war. Nicht nur im Hinblick auf die Zeit vor der Pandemie, sondern ebenfalls auf Die nach Aufhebung des ersten Lockdowns im Mai dieses Jahres. 

Die Hauptdiskussion betrifft die Frage, wie und mit welcher Geschwindigkeit die Schulen wiedereröffnet werden sollen, nachdem Kindertagesstätten und Kindergärten letzte Woche wieder Kinder aufnehmen durften. Die Ministerien für Bildung, Gesundheit und Finanzen ziehen jeweils in unterschiedliche Richtungen und sind mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgestattet, um ihre Argumente zu belegen. Die trüben Beziehungen zwischen den drei Kabinettsministern Yuli Edelstein, Yoav Galant und Yisrael Katz erschweren das Treffen einer Vereinbarung.

Die Infektionsraten in Israel sind als Konsequenz des Lockdowns diese Woche weiter gesunken. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen beträgt momentan unter 1,000 Fälle und die Rate der positiven Tests liegt bei weniger als 3 Prozent. Auch die Zahl der Schwerkranken nimmt stetig ab und selbst die tägliche Zahl der Todesfälle scheint endlich zu schrumpfen.

Es besteht die Sorge, dass eine unkoordinierte Öffnung unter dem Druck von Teilen der Wirtschaft und Interessengruppen, erneut zu einem Kontrollverlust über die Pandemie führen könnte. Wenn dies über den Winter passiert, könnten hinzukommende Grippefälle die Situation weiter verkomplizieren. 

Das Dilemma hinsichtlich des Tempos der Öffnung der Schulen hat stürmische Debatten unter Mitgliedern des offiziellen Expertenteams ausgelöst, das den Coronavirus-Beauftragten Professor Ronni Gamzu und das Kabinett berät. Sie sind sich nicht über die notwendigen Vorsichtsregeln in Schulen und Klassenzimmern einig. Wie üblich geschehen diese Diskussionen in der letzten Minute und es ist ersichtlich, dass Israel auch nach dem Ausstieg keinen koordinierten Plan vorweisen kann. 

MITTWOCH, 21. Oktober 2020 

18.36 Uhr
Sind Kinder die «Superspreader»? 
Kinder stecken sich im Schnitt nicht weniger als Erwachsene mit dem Coronavirus an, können nach einer Infektion jedoch leichter zu sogenannten «Superspreadern» werden, da bei ihnen die Krankheit meist asymptomatisch verläuft und dadurch nicht entdeckt wird. 

In einem Bericht, der einen Überblick über das Infektionsgeschehen bei Kindern seit Beginn des Ausbruchs gibt, wurde festgestellt, dass  in 73,4 Prozent der Fälle, Kinder sich bei Erwachsenen und in 26,6 Prozent  der Fälle, bei anderen Kindern ansteckten.

Unter den 350 Superspreadern – was bedeutet, dass ein Infizierter mindestens 10 weitere ansteckt - die durch Kontaktverfolgung identifiziert werden konnten, waren 17 jünger als 17 Jahre - darunter sieben, die jeweils 10 Personen angesteckt hatten, drei, die jeweils 12 ansteckten, und ein Kind, das insgesamt 24 Personen infizierte.

Des Weiteren heisst es in dem Bericht, dass der Prozentsatz der positiven Tests bei Kindern seit Beginn der Pandemie höher ist als bei Erwachsenen - acht Prozent im Vergleich zu sechs.
 

9.20 Uhr
De Blasio entschuldigt sich 
In einer Pressekonferenz am Dienstag, entschuldigte sich New York Citys Bürgermeister Bill de Blasio für seine Äusserungen bezügliche eines grossen chassidischen Begräbnisses zu beginn der Pandemie. 

Im April fuhr de Blasio zum Begräbnis des lokalen Rabbiners in Brooklyn zu dem tausende Orthodoxer gekommen waren, um die Prozession persönlich aufzulösen. Später beschimpfte er ihr fahrlässiges Verhalten in einem Twitter-Beitrag der viel Kritik auf sich zog.  

Jetzt wo die orthodoxen Viertel wieder zu den Virus-Hotspots der Stadt gehören und die Einwohner die Restriktionen grösstenteils nicht respektieren, bedauert de Blasio seine Äusserungen.

«An dieser Nacht in Williamsburg liess ich meinen Frust und meine Besorgnisse die Oberhand gewinnen und hätte mich vorsichtiger ausdrücken sollen», sagte de Blasio am Dienstag. «Ich schaue zurück und verstehe, dass wir einfach einen offeneren Dialog gebraucht hätten». 

Am Montag Abend traf de Blasio sich mit zwei Führern der orthodoxen Gemeinden in Brooklyn und Queens. Das Treffen sollte einen «Neustart» der Beziehung zwischen der Regierung New Yorks und den orthodoxen Gemeinden darstellen. 
 

DIENSTAG, 20. Oktober 2020 

20.13 Uhr
Testen ohne Überweisung
Laut dem israelischen Coronavirus-Beauftragten, Professor Roni Gamzu, soll es bald möglich sein sich in lokalen Kliniken auf Covid-19 testen zu lassen, ohne dass eine Überweisung erforderlich ist.
«Wir haben beschlossen, dass kostenlose Tests in ganz Israel verfügbar sein sollen, ohne dass eine Überweisung erforderlich ist», sagte Gamzu. Die Tests sollen in Kooperation mit der «Health Maintenance Organization» durchgeführt werden. 
 

MONTAG, 19. Oktober 2020 

9.25 Uhr
Orthodoxe Schulen im Streit 
Am Sonntag widersetzten sich zahlreiche orthodoxe Schulen in Israel den offiziellen Coivd-19 Restriktionen und liessen rund 60.000 Haredi-Schüler auf Anordnung des litauischen ultraorthodoxen Gemeindevorstehers, Rabbi Chaim Kanievsky, in die Klassenzimmer zurückkehren.

Viele der wiedereröffneten Schulen befinden sich in «roten» Städten, die aufgrund ihrer hohen Infektionsraten weiterhin strikteren Restriktionen als dem Rest des Landes unterliegen. 

Laut Aussagen der Polizei sollen Beamte drei Schulleitern in der ultraorthodoxen Siedlungen Betar Ilit im Westjordanland und in der Stadt Modi'in Ilit je ein Bussgeld von 5.000 Schekel auferlegt haben. Ebenfalls sollen die Beamten die Lehrer angewiesen haben, den Unterricht abzubrechen und die Schüler nach Hause zu schicken.

Ein Reporter und seine Crew von Channel N12, welche am Sonntag die Wiedereröffnung von Religionsschulen in Betar Ilit dokumentierten, sagten, sie seien von dutzenden Teenagern beschimpft, und ihre Fahrzeuge seien mit Steinen und Eiern beworfen worden. Die Polizei bestätigte den Vorfall und teilte mit, dass Beamte am Tatort eingetroffen seien und das Team retteten.

Moshe Gafni, Mitglied der «Vereinigtes Torah-Judentum» Allianz, sprach am Sonntag mit Ministerpräsident Netanjahu und betonte, dass das Studium an ultraorthodoxen Schulen fortgesetzt werde. Sie seien jedoch offen für Kompromisse, um die Restriktionen bestmöglich einzuhalten.

In Bezug auf die gestrigen Vorfälle äusserte sich ein hochrangiger Beamter des Gesundheitsministeriums: «Es scheint, dass wir viele Monate gezwungen sein werden, von Lockdown zu Lockdown zu leben. Es wird geistig, sozial, gesundheitlich und ökonomisch einen sehr hohen Preis fordern.»
 

FREITAG, 16. Oktober 2020 

18.35 Uhr
Der zweigeteilte Ausstieg 
Die israelische Regierung genehmigte heute neue Vorschriften für die erste Phase des Ausstiegs aus dem nationalen Lockdown, wie das Büro des Premierministers und das Gesundheitsministerium in einer Erklärung mitteilten. Die gelockerten Beschränkungen werden von Sonntag bis zum 31. Oktober in Kraft treten, sofern sich das Infektionsgeschehen nicht drastisch verändert. Bei einem erneuten Anstieg soll zu den früheren Vorschriften zurückgekehrt werden.

Die neuen Lockerungen gelten jedoch nicht für alle Städte und Gemeinden Israels. In Bnei Berak, Rekhasim, El’ad, drei Distrikte Jerusalems, Beitar Ilit und Modi’in Ilit soll der Lockdown noch bis zum 21 Oktober in Kraft bleiben. 

Coronavirus-beauftragter Professor Gamzu sei zufrieden über die Beobachtbaren Veränderungen in dem Verhalten der Bevölkerung und der Bürgermeister der «roten Zonen». Gamzu hofft, dass bis zum Mittwoch keine der Städte ein hohes Infektionsgeschehen mehr aufweisen werden. 
 

9.55 Uhr
Das Problem mit den Schulen 
Der stetige Rückgang der Infektionsrate in Israel beschleunigte sich diese Woche weiter und die Zahl der täglichen Neuinfektionen fiel am Mittwoch zum ersten Mal seit Ende August unter 2,000. Auch die Zahl der schwerkranken Patienten sank am Donnerstag um ca. 200 Personen auf 730.  Coronavirus-Beauftragter Professor Ronni Gamzu, sagte am Donnerstag, er schreibe die Änderung dem umfassenden Verbot von Versammlungen und der Schließung der Schulen zu.

Der rasche Rückgang der Infektionsraten beschleunigt auch die Diskussionen des Coronavirus-Kabinetts über die Aufhebung des Lockdowns. 

Im Hintergrund der Diskussionen schweben zwei große Gefahren: mögliche Auseinandersetzungen mit ultraorthodoxen Gemeinden und die Befürchtung, dass eine zu schnelle Wiedereröffnung von Schulen und Unternehmen zu einem erneuten Anstieg der Infektionsraten führen wird, wie dies im Mai und im September der Fall war.

Gamzu, mit der Unterstützung der Kabinettsmitglieder von Kahol Lavan, möchte den «Ampelplan» beibehalten und «rote» Städte und Stadtteile mir hohen Infektionsraten weiterhin in einem Lockdown behalten. Hierdurch würden Schulen und nicht-essentielle Unternehmen besonders in vielen Haredi Gemeinden geschlossen bleiben.  

Währenddessen flirten viele Haredim offen mit der Idee weit verbreiteten zivilen Ungehorsams. Ihre Masada, der Hügel, auf dem sie sterben wollen, ist das Bildungssystem, das ihnen dient, von der Talmud-Tora-Grundschule bis zu den «High Yeshiva» -Hochschulen. Das Bildungssystem ist das Zentrum, um das sich die gesamte Haredi-Gesellschaft dreht.

Und dies ist der Kern des Problems. Eine umfassende Wiedereröffnung aller Klassenstufen in allen Gemeinden könnte die Situation erneut verschärfen und Infektionsraten wieder steigen lassen. Den Haredim eine Vorzugsbehandlung zu gewähren und sie Schulen trotz hoher Infektionsraten öffnen zu lassen wäre ein Schlag ins Gesicht für die breite Öffentlichkeit, die erstaunt die systematischen Verstöße einiger Haredi-Gruppen und die anhaltende Ausbreitung des Virus in der ultraorthodoxen Bevölkerung beobachtet.
 

DONNERSTAG, 15. Oktober 2020

14.30 Uhr
Impfstoff für Israelis
Deutschland hat dafür gesorgt, dass Israel von einem europäischen Impfstoff gegen Corona profitieren kann. Eigentlich sollte so ein Impfstoff zunächst nur an europäische Staaten abgegeben werden. Doch der deutsche Außenminister Heiko Maas sorgte bei der EU dafür, dass Israel, das doch «zu Europa» gehöre, von den 400 Millionen Impfportionen, die von der britisch-schwedischen Firma AstraZeneca produziert werden sollen, eine gewisse Menge kaufen darf. Artikel in voller Länge: (tachles).

9.20 Uhr
Proteste gehen weiter 
Protestgruppen haben angekündigt, die Demonstrationen am Samstagabend vor der Residenz des Premierministers wieder aufzunehmen. Dies wird die erste grosse Demonstration, seitdem vor zwei Wochen der zweite Lockdown in Israel begann. Obwohl der Lockdown verlängert wurde, sind die Beschränkungen für die Anfahrt zu Protesten aufgehoben.

Die Ankündigung erfolgt einen Tag nachdem die Regierung dem obersten Gerichtshof mitgeteilt hatte, dass sie nicht beabsichtige, den um Mitternacht ablaufenden «Ausnahmezustand» zu verlängern. Dieser hatte es der Regierung ermöglicht, die Demonstranten rechtlich dazu zu zwingen, sich nicht weiter als einen Kilometer von ihren Häusern zu entfernen.

Am Dienstag forderten Protestgruppen die Öffentlichkeit dazu auf, sich den Demonstrationen die in den nächsten Tagen im ganzen Land stattfinden werden, anzuschließen.

Die «Black Flag Movement» hat die Polizei aufgefordert, die Umzäunung der Straßen in der Nähe von Netanyahus offizieller Residenz in Jerusalem zu entfernen, und ihre Anhänger dazu animiert, sowohl am Samstag als auch zu den Hunderten von Demonstrationen am Donnerstag mit voller Kraft zu erscheinen.

«Kommt und macht ein neues Kapitel auf, in dem ihr es uns erlaubt sicher zu protestieren» sagte die Gruppe in einer an die Polizei gerichteten Erklärung.
 

MITTWOCH, 14. Oktober 2020 

14.00 Uhr
Weg aus dem Lockdown
Zahlen die dem Israelischen Coronavirus-Kabinett am Dienstag vorgelegt wurden, zeigen einen anhaltenden Rückgang der täglichen Neuinfektionen, einen Rückgang des Prozentsatzes der positiv ausfallenden Tests und einen leichten Rückgang der Anzahl schwerkranker Patienten. Der Infektionskoeffizient R ist mittlerweile von 1 auf 0,8 oder 0,7 gefallen und nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind derzeit nur 29 Städte als «rot» gekennzeichnet.

Während Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benny Gantz sich einig waren, dass der Lockdown bis Sonntag andauern wird, hat das Kabinett begonnen, eine Ausstiegsstrategie zu erörtern. Entscheidungen werden voraussichtlich nicht vor Donnerstag getroffen werden.

Das Coronavirus-Kabinetts ist derzeit gespalten zwischen dem strengen Ansatz von Netanjahu und hochrangigen Gesundheitsbeamten und der Gruppe, die eine schnellere Lockerung der Beschränkungen wünscht, die sich hauptsächlich aus Ministern der Kahol Lavan-Partei von Gantz zusammensetzt. Coronavirus-beauftragter Professor Ronni Gamzu empfahl, die Entscheidung um einige Tage zu verschieben, da die Zahl der täglichen Neuinfektionen- etwa 3.000 neue Patienten pro Tag – weiterhin hoch ist und die Auswirkungen der Sukkot-Feiertage der letzten Woche noch nicht deutlich seien.

Jegliche Diskussionen werden jedoch weiterhin von einer entscheidenden Tatsache überschattet: orthodoxe Gemeinden haben zurzeit immer noch ein Infektionsgeschehen, dass zehn Mal höher ist, als der Durchschnitt anderer Gemeinden. Die Spannungen in der Politik gegenüber diesen Gemeinden, werden voraussichtlich nicht so schnell nachlassen.
 

8.12 Uhr
Evangelikale Freiwillige in Israel 
Vor zwei Monaten wurde einer Gruppe von 70 evangelikale Freiwilligen der Organisation «Hayovel», eine Sondergenehmigung für die Einreise nach Israel erteilt, um bei der Weinlese in mehreren Siedlungen im Westjordanland zu helfen.

Eine Untersuchung von Haaretz ergab, dass dem Ministerium anscheinend nicht bekannt war, dass es sich um eine evangelikale Organisation handele, als beschlossen wurde dieser großen christlichen Gruppe Zutritt zu gewähren. Israelische Politiker, die im Namen der Freiwilligen Visa beantragten, versteckten demnach die Tatsache, dass diese einer evangelischen Organisation angehörten. Das Innenministerium selbst hatte keine eigene unabhängige Untersuchung durchgeführt.

Die Entscheidung, der evangelischen Gruppe Zutritt zu gewähren, löste Empörung unter den in Israel tätigen katholischen Organisationen und Kirchen aus, deren Anträge auf Überstellung von Freiwilligen und Mitarbeitern seit Ausbruch der Pandemie wiederholt abgelehnt wurden.

Mitte August soll der Gründer und Präsident von «Hayovel», Tommy Waller, den ehemaligen Likud-Gesetzgeber und engen Freund. Yehudah Glick, angerufen und gebeten haben, Hayovel bei der Erlangung der Visa zu helfen, damit die derzeitige Weinlese in den Siedlungen nicht ruiniert wird. Glick gab Waller die persönliche Handynummer von Prof. Shlomo Mor-Yosef, Generaldirektor der Bevölkerungs- und Einwanderungsbehörde im Innenministerium, und schlug vor, ihn anzurufen. Waller nahm seinen Rat an und kurz darauf wurden die Einreisevisa für die Hayovel-Freiwilligen genehmigt.

Als die Zeitung Haaretz vor einem Monat die Sprecherin des Innenministeriums, Sabine Haddad, bat, zu erklären, wie der evangelischen Gruppe trotz des derzeitigen Einreiseverbots von Nicht-Israelis die Einreise gewährt wurde, sagte sie: «Niemand weiß, worum es hier geht.»
 

DIENSTAG, 13. Oktober 2020 

12.25 Uhr
Mexiko-Stadt: Gemeinden wieder getrennt  
Mit 18.000 Mitgliedern ist das «Centro Deportivo Israelita» in Mexiko-Stadt die wohl wichtigste jüdische Institution des Landes. Die aus über 20 verschiedenen Ländern stammenden Juden Mexikos sind nach Herkunftsorten und religiösen Bräuchen stark voneinander getrennt: Aschkenasisch und Sephardisch; Juden aus Aleppo und Juden aus Damaskus; Orthodoxe und Konservative. Normalerweise bietet das Zentrum einen Ort an dem diese sonst getrennten Gemeinden zusammenkommen um sich in ihrer jüdischen Identität auszutauschen und zu stärken. 

Das Zentrum beherbergt unter anderem ein olympisches Schwimmbecken in voller Grösse , ein weiteres 25 m langes überdachtes Schwimmbad, Dutzende Tennisplätze, mehrere Basketballplätze, Frontplätze (für baskische Pelotasportarten), ein Theater für 200 Personen, zwei große Fußballfelder, ein Baseballfeld, Saunen für Männer und Frauen, eine jiddische und hebräische Bibliothek, ein Friseursalon und ein Restaurant.

Nun steht alles fast leer. 

Der Grossteil des Aussenbereichs ist geöffnet, während Innenräume während der Pandemie geschlossen wurden. Dennoch sind die meisten ferngeblieben, aus Angst vor einer Ansteckung und aufgrund der zahlreichen Warnungen jüdischer Führer. Für die 89-jährige Maia Wajsfeld, die nach der Eröffnung in den 1950er Jahren eines der ersten Mitglieder des Zentrums wurde, war es «das Schlimmste, was mir jemals passiert ist. Ich würde mein Leben für das Deportivo geben. Das Deportivo ist mein Leben.»

Das Deportivo feierte gerade sein 70-jähriges Bestehen mit einer einjährigen Feier, die im Oktober letzten Jahres begann, als die Pandemie ausbrach. Vor dem Ausbruch kamen etwa 2,000 Menschen täglich ins Zentrum. Jetzt sind es nur noch 100. 

Olga Zepeda, die sieben Jahre lang das Beyahad-Programm für ältere Menschen im Zentrum leitete, sagte in einem Interview, dass der fehlende Zugang zum Zentrum ein großes Vakuum im Leben der Menschen verursacht habe. Vor der Pandemie trafen sie im Deportivo auf «lange verlorene Freunde» der jüdischen Gemeinde, und «es war wunderschön». 
 

7.45 Uhr
Über 2,000 Todesfälle 
Lauten Daten des Gesundheitsministeriums ist am Montag die Zahl der Israelischen Todesopfer durch Covid-19 auf 2,016 gestiegen. Ebenfalls wurden gestern im Land 3.060 Neuinfektionen diagnostiziert, wodurch der Prozentsatz positiver Testergebnisse auf 6,5 Prozent sank. 

Seit Beginn der Pandemie wurden in Israel 293,553 Fälle bestätigt, von denen derzeit 52,892 aktiv sind. Momentan befinden sich 827 Menschen in einem kritischen Zustand und 227 müssen beatmet werden.
 

MONTAG, 12. Oktober 2020 

22.45 Uhr
Militär eröffnet Krankenstation 
Die israelischen Streitkräfte haben zwei zivile Coronavirus-Stationen in der Tiefgarage des Rambam Krankenhauses in Haifa eröffnet. Die Stationen sind normalerweise für Notfälle zu Kriegszeiten vorgesehen und wurden vergangenen Monat zum ersten Mal für Zivilisten geöffnet. 

Die Stationen befinden sich in einer Einrichtung, welche nachdem das Krankenhaus während des Zweiten Libanonkrieges 2006 unter Beschuss geraten war, erbaut wurde.

Laut einer Erklärung der Israelischen Verteidigungskräfte werden die Stationen mit ca. 100 Mitgliedern des medizinischen Personals des Militärs besetzt sein. Dieses wurde letzte Woche von Rambam-Mitarbeitern geschult.

Die Bemühungen des Militärs sind Teil der Operation «Tribe of Brothers», welche der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie dient.
 

8.55 Uhr
Gemeinsam aus dem Lockdown 
Am Ende der Sukkot-Feiertage zeichneten sich zwei klare Trends bei der Ausbreitung des Coronavirus ab. Zum einen sinken momentan deutlich die Rate positiver Tests, die Anzahl bestätigter Träger des Virus und die Anzahl schwerkranker Patienten. Zum anderen, sind diese Abwärtstrends in allen Bevölkerungsgruppen Israels, ausser den orthodoxen Gemeinden zu beobachten, bei denen die Infektionsrate nur geringfügig zurückgegangen ist. Viele Haredi-Gemeinden widersetzen sich weiterhin den Hygienevorschriften und der Staat hat es bisher nicht geschafft, deren Einhaltung durchzusetzen. 

Am Dienstag soll das Coronavirus-Kabinett diese Konflikte diskutieren. Der Rückgang der Anzahl der Träger und positiven Tests dürfte eigentlich eine erhebliche Lockerung der Restriktionen ermöglichen und aufgrund der unterschiedlichen Infektionsraten in den Vierteln, wäre es zu erwarten, dass zu dem differenzierten Ampelmodell mit einer Lockerung in «grünen» Städten und einer Sperrung in «roten» Städten zurückgekehrt werden wird. 

Dies scheint jedoch nicht der Plan der Regierung zu sein. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chezy Levy, sagte am Sonntag gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan, dass eigentlich nur 13 «rote» Städte in einen Lockdown müssten. Levy jedoch, würde die Wut der Haredi über das zweigeteilte Modell anerkennen, weshalb es geplant ist, den Lockdown landesweit schrittweise aufzuheben, und nicht mehr auf das Infektionsniveau einzelner Städte zu schauen.  

FREITAG, 09. Oktober 2020 

15.00 Uhr
Vitamin D schützt vor Infektion 
Zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisse aus der ganzen Welt weisen darauf hin, dass das kostengünstige und leicht verfügbare Vitamin D vor einer Infektion mit COVID-19 schützen kann und dass es für diejenigen, die an dem Virus leiden, möglich ist, die Symptome durch die Einnahme zu lindern. 

Die ersten internationalen Studien erschienen bereits im April. Eine davon, die eine große Datenbank untersuchte, wurde vom Forschungsinstitut der israelischen «Leumit Health Maintenance Organization» in Zusammenarbeit mit der Bar-Ilan-Universität durchgeführt und lieferte beeindruckende Ergebnisse.

Seitdem wurden ähnliche Artikel in einer Vielzahl von Ländern veröffentlicht: den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich, Italien, China, Iran, Südkorea, Indien, Großbritannien, der Schweiz und Israel. Immer wieder wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Vitamin D-Spiegel im Blut und einer Anfälligkeit für Infektionen durch das Coronavirus festgestellt. Personen mit einem Vitamin-D-Mangel neigen eher dazu, sich mit dem Virus zu infizieren, und im Falle einer Infektion erhöht ein niedriger Vitamin-D-Spiegel die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen. Das Gegenteil ist auch der Fall: Patienten mit einem hohen Vitamin D-Spiegel leiden tendenziell weniger unter schwerwiegenden Symptomen und sterben seltener. Generell kann gesagt werden, dass es einen linearen Zusammenhang gibt: Die Schwere der Krankheit korreliert vollständig mit dem Vitamin D-Spiegel.
 

9.35 Uhr
Kampf gegen den Müll 
Basierend auf Erfahrungen in Israel hat Covid-19 der Natur keine Verschnaufpause verschafft. Laut einer Kontrollbehörde für lokale Gewässer wird 30 Prozent mehr Müll in der Natur verstreut als letztes Jahr. 

Dies hat mehrere Gründe. Zum einen verwenden Menschen zurzeit mehr Einwegartikel, von Masken bis zu Plastiktellern, als jemals zuvor. Wenn ein Lockdown aufgehoben wird, strömen diese mit ihren Einwegartikeln in der Hand ins Offene. Zum anderen, haben potenzielle Freiwillige nun Angst, möglicherweise kontaminierte Kunststoffe und anderen Müll zu berühren. Auch mit dem «sozialen» Aspekt des «Volunteering» kann nun nicht mehr geködert werden. 

Zohar Lidar aus Obergaliläa empfand, dass es nichts bringt sich nur über den Müll zu beschweren, und organisierte im Sommer 2019 Acht Aufräum-Treffen entlang der Bäche in ihrer Gegend. Die meisten der 140 Freiwilligen, die mitgewirkt hatten, äusserten sich positiv über die Erfahrung, aber Lidar beschloss, diesen Sommer nicht weiterzumachen. «Im Mai wurde mir klar, dass dieses Jahr anders war, dass die Menge an Müll verrückt war und dass sich die Leute schrecklich benahmen», sagt sie. «Es bestand das Gefühl, dass es keine Grenzen mehr gibt. Und ich entschied, dass es keinen Sinn mehr hatte.»

Währenddessen riefen zwei Studierende des «Tel Hai College», die Gruppe «Nature Protectors» ins Leben, welche Menschen dazu animiert ihre Nachbarschaft aufzuräumen. Ihre Facebook-Gruppe zählt jetzt 2.000 Mitglieder. «Wir helfen, wo wir können», sagte Anya Giron, eine der Gründerinnen der Gruppe. «Mit Werbung, der Kommunikation mit den örtlichen Behörden, Bereitstellung von Ausrüstung und Taschen, Entsorgung des gesammelten Mülls und so weiter.» 

Sie sagt es wäre schön, wenn die Gemeinderäte diese Arbeit erledigen würden, aber es liegt nicht in ihrer Verantwortung und sie haben auch nicht die Mittel, mit so großen Mengen Müll umzugehen. «Der Schwerpunkt muss auf individueller Verantwortung liegen. Jeder von uns sollte die Natur schützen. Wir müssen verstehen, dass es niemanden gibt, der hinter uns herräumt». Nature Protectors ist es jedoch nicht mehr genug nur noch Aufzuräumen, man müsse die Natur auch aktiv schützen: «Ich bin froh, dass viele kleine Gemeinden zum Schutz der Natur ausgehen, aber es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den Schäden.»
 

DONNERSTAG, 08. Oktober 2020 

13.50 Uhr
Ein Drittel der Einwohner war infiziert
Laut den Ergebnissen einer Seroprävalenzstudie mit 3,500 Teilnehmern in Bnei Berak, hatten sich von Juni bis August ein Drittel aller Einwohner mit Covid-19 infiziert. 

Als die Umfrage Anfang September endete, gab es in der Stadt etwa 10.000 bestätigte Infektionen. Seitdem hat sich die Zahl verdoppelt und liegt heute bei rund 22.000. Dies bedeutet, dass sich die Anzahl der Träger des Virus ebenfalls verdoppelt hat und die Zahl nun auf 30 Prozent der Bevölkerung gestiegen ist. 

Am Dienstag stellten Vertreter des Gertner-Instituts und des «Central Bureau of Statistics» ihre Analyse bezüglich der Möglichkeit einer teilweisen Herdenimmunität in einem Zoom-Meeting mit hochrangingen Beamten des Gesundheitsministeriums und dem Pandemie-Reaktionsteam vor. Es wurde besprochen, ob die Herdenimmunität eine gewisse Lockerung der Coronavirus-Beschränkungen ermöglichen könnte. Experten raten derzeit jedoch von dieser Idee ab. Die Präsentierten Daten zeigten nicht, dass eine Herdenimmunität unmittelbar bevorstehe noch ob diese überhaupt mit dem Coronavirus zu erreichen ist. 

10.50 Uhr
«Es geht um alle New Yorker»
Nach einer Nacht voller Unruhen in den orthodoxen Stadtteilen von Brooklyn aufgrund der Coronavirus-Restriktionen, schworen Andrew Cuomo und Bill de Blasio auf Einigkeit, versprachen jedoch, die Hygienevorschriften und Abstandsregeln härter durchzusetzen.

Cuomo, der Gouverneur von New York, und de Blasio, der Bürgermeister von New York City, sprachen am Mittwochmorgen in getrennten Pressekonferenzen und vermieden es dabei, die jüdische Gemeinde hervorzuheben oder sogar das Wort «jüdisch» zu verwenden.

«Hier geht es um alle New Yorker, und wenn man sich die Gemeinden in Brooklyn und Queens ansieht, sind es viele verschiedene Arten von Menschen», sagte de Blasio, als er nach orthodoxen Juden gefragt wurde. «Wir sprechen über zwei der vielfältigsten Orte der Welt - Brooklyn und Queens. In diesen Gebieten gibt es also viele Arten von Menschen. Wir wollen alle schützen. Dies basiert auf Daten und Wissenschaft.»

De Blasio wurde in der Vergangenheit dafür kritisiert, dass er gezielt New Yorker Juden als beispielhafte Gruppe für Verstosse gegen die Restriktionen erwähnt hatte. Auch Cuomo sah sich am Montag Kritik ausgesetzt, weil er ein 14 Jahre altes Bild eines orthodox jüdischen Ereignisses zur Untermalung gezeigt hatte, während er die jüngsten religiösen Massenversammlungen kritisierte.

«Wir werden die Restriktionen auf ganzer Linie durchsetzen», sagte de Blasio. «Wenn Menschen sich weigern Masken zu tragen, wird es Strafen geben. Auf ganzer Linie müssen wir dies tun. Ich verstehe die Frustrationen, die die Menschen empfinden, weil niemand sehen will, dass wir zu den Einschränkungen aus dem Frühjahr zurückkehren müssen, aber leider sind sie notwendig.»
 

MITTWOCH, 07. Oktober 2020 

15.50 Uhr
Ausnahmezustand verlängert 
Das Kabinett hat eine einwöchige Verlängerung des aktuellen Ausnahmezustands genehmigt, welcher es erlaubt, Demonstrationen weiterhin einzuschränken. Die neuen Restriktionen, die letzte Woche eingeführt wurden, erlauben Proteste nur in Gruppen von 20 Personen und im Umkreis von einem Kilometer des eigenen Wohnsitzes. Einschränkungen für Demonstrationen dürfen lediglich in einem besonderen Ausnahmezustand genehmigt werden, in dem ebenfalls alle nicht-essentiellen Arbeitsplätze geschlossen sind. Das Kabinett muss diesen Ausnahmezustand alle sieben Tage erneut genehmigen und kann ihn nicht länger als 21 Tage verlängern. Ein Ausschuss der Knesset, kann jedoch eine weitere Verlängerung genehmigen.

Ebenfalls teilte Ministerpräsident Netanjahu heute den lokalen Regierungschefs per Zoom-Anruf mit, dass laut Expertenempfehlung, die Lockerung des Lockdowns erst nächste Woche besprochen wird.
Darüber hinaus bat der Premierminister um die Zusammenarbeit der Bürgermeister bei der Verhinderung großer Versammlungen und Durchsetzung von Vorschriften.
 

9.00 Uhr
Orthodoxe verbrennen Masken 
Am gestrigen Abend protestierten orthodoxe Juden in New York gegen die Durchsetzung von Versammlungsverboten in ihren Nachbarschaften. In den Straßen des Borough Park demonstrierte eine Menge junger Männer die einen Stapel Masken in Brand setzten und einen Reporter aus den Viertel rausschmissen.

Der Protest in dem stark orthodox geprägten Viertel von Brooklyn sollten den Missmut gegen die erneute Einführung von Restriktionen wie Schulschliessungen, das Einschränken von Synagogenbesuchen und die Schliessung nicht-essentieller Geschäfte in Nachbarschaften mit hohen Infektionsraten zum Ausdruck bringen. 

Die Proteste - sowie verärgerte Äußerungen von Führern der orthodoxen Gemeinden - brachten die Frustration der lokalen orthodoxen Juden zum Ausdruck, die sich seit dem Frühjahr im Zentrum einer zweiten Welle in New York befinden. Nicht nur das tägliche lokale Leben und kommunale Institutionen sind gefährdet, sondern viele in der Gemeinde glauben ebenfalls, dass Stadt- und Staatsbeamte in ihrem vorgehen gegen die Pandemie zu Unrecht orthodoxe Juden gezielt angreifen. 

Während der Proteste gelobten die Gemeindevorsteher, sich durch Rechtsstreitigkeiten und zivilen Ungehorsam den neuen Regeln zu widersetzen. «Wir werden nicht schließen», verkündete der Radiomoderator und lokale Promi Heshy Tischler, um die versammelten Menschenmengen anzufeuern.

Die Proteste erfolgten als Reaktion auf die Ankündigung des New Yorker Gouverneurs Andrew Cuomo, neue Beschränkungen für einen großen Teil von Brooklyn festzulegen, welcher einen starken Anstieg an Neuinfektionen verzeichnet. Seine Ankündigung folgte einer ähnlichen Ankündigung des New Yorker Bürgermeisters Bill de Blasio, der am Sonntag während des jüdischen Feiertags Sukkot, an dem orthodoxe Juden keine Handys oder Computer benutzen, sagte, er werde am Mittwoch die Schulen schließen. Der Gouverneur kündigte dann am Montag an, dass er die Schulen am Dienstag schließen werde.
 

DIENSTAG, 06. Oktober 2020 

13.45 Uhr
Nicht mehr als 2.000 Fälle
Coronavirus-Beauftragter Ronni Gamzu riet dazu den nationalen Lockdown nicht aufzuheben, bis die tägliche Fallzahl auf 2.000 gesunken ist und die R-Zahl 0,8 nicht überschreitet. Der Vorschlag, welcher vom Gesundheitsministerium unterstützt wird, wurde dem Coronavirus-Kabinett am Montag während eines Treffens vorgelegt.

Während die jüngsten Daten auf eine mögliche Verlangsamung der Ausbreitung des Virus hindeuten, war die tägliche Anzahl an Neuinfektionen in den letzten Wochen fast zwei- bis viermal höher als die von Gamzu vorgeschlagenen 2.000. Um die Ziele zu erreichen, sagte das Ministerium, müsse das Land mindestens eine weitere Woche, bis zum 14. Oktober, im Lockdown bleiben. 

Der Vorschlag beschreibt auch was passieren würde, wenn nur eine der beiden Bedingungen erfüllt wird. Wenn die R-Zahl unter 0,8 fällt, die durchschnittliche Anzahl täglicher Neuinfektionen jedoch weiterhin über 2.000 liegt, schlägt das Ministerium vor die Restriktionen in abgeschwächter Form beizubehalten. Wenn der Infektionskoeffizient jedoch über 0,8 steigt, möchte das Ministerium, dass der Lockdown um eine weitere Woche verlängert wird.

Sobald der Lockdown endet, wird empfohlen zu Gamzus sogenanntem Ampelplan zurückzukehren, wonach verschiedene Gebiete je nach ihren Infektionsraten unterschiedlichen Restriktionen unterliegen. In «roten» Städten, d.h. in Städten mit einer hohen Infektionsrate, wird empfohlen einen vollständigen Lockdown aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen, einschließlich der Versammlungsverbote und Schulschliessungen.
 

9.12 Uhr
Deal mit der Polizei 
Trotz der steigenden Infektionsraten in Israel erlaubte die Polizei von Jerusalem mehreren ultraorthodoxen Gemeinden in der Stadt, Massenveranstaltungen abzuhalten. Die Vereinbarung wurde unter der Bedingung getroffen, dass diese nicht Dokumentiert werden würden, wie Haredi-Quellen Haaretz berichteten.

Einige Tage vor Sukkot führte der Kommandeur der Lev Habira-Polizeistation, Shimi Marciano, Gespräche mit Vertretern der verschiedenen Gemeinden in der Nachbarschaft - Toldos Aharon, Toldos Avrohom Yitzchok, Dushinsky und Slonim. Es wurde vereinbart, dass sie ihre Feiertagsrituale fortsetzen können, zu denen Simhat Beit Hasho'eva (die Wasserentnahmezeremonie aus der Zeit des Tempels) und weitere Veranstaltungen gehören. An den Veranstaltungen nahmen Tausende teil, die sicherstellten, dass keine Dokumentation der Veranstaltung veröffentlicht wurde.

Marciano versprach, seine Streitkräfte während der Ferien nicht in den Batei Midrasch (Studiensaal) und in den riesigen Sukkot der chassidischen Sekten zu schicken. Und so gab es am Vorabend des Sukkot-Festivals am vergangenen Freitag jeden Abend große Ereignisse in diesen Gemeinden, zu einer Zeit, als große Polizeikräfte Dutzende von Metern entfernt stationiert waren, aber nicht eintraten.

Die Polizei wusste natürlich im Voraus über die geplanten Ereignisse in diesen chassidischen Sekten Bescheid und berichtete am Vorabend des Feiertags, dass sie die Vertreter der Gemeinden zu „Erklärungsgesprächen“ eingeladen hatten, in denen klargestellt wurde, dass sie nicht verletzen dürfen Coronavirus-Bestimmungen. Die Polizei bemerkte sogar, dass der Bezirkskommandant Doron Yadid die Kommandeure anwies, „kompromisslose Durchsetzung“ gegen Verstöße gegen die Richtlinien zu üben.

MONTAG, 05. Oktober 2020 

20.15 Uhr
Tausende bei Beerdigung 
Tausende chassidische Juden nahmen heute mit Zustimmung der Polizei am Trauerzug des Rebben von Pittsburgh in Aschdod teil. Der 65-Jährige Rabbiner ist am Montag Morgen an den Folgen des Coronavirus verstorben ist. 

Gemäß ihrer Vereinbarung mit der Polizei wurde erwartet, dass die Teilnehmer auf dem Friedhof in kleinere Gruppen aufgeteilt werden und die Richtlinien des Gesundheitsministeriums befolgen.  Dies beinhaltete das Tragen von Masken und einhalten des Mindestabstandes von zwei Metern. 

Laut der Polizei, setze diese zahlreiche Streitkräfte ein um die Hygienebestimmungen bei der Massenbestattung durchzusetzen, jedoch sei letztendlich die Durchsetzung bei der enormen Anzahl an Teilnehmenden nicht möglich gewesen. Am Nachmittag kam es zu kurzen Zusammenstössen zwischen der Polizei und den Demonstranten.
 

13.15 Uhr
Infizierte Ministerin versuchte Synagogenbesuch zu vertuschen 
Die israelische Umweltschutzministerin Gila Gamliel gab bekannt, dass sie über Samstag Nacht positiv auf Covid-19 getestet wurde. Bei der epidemiologischen Untersuchung kam nun heraus, dass Gamliel versucht hatte ihren Synagogenbesuch zu Yom Kippur vor den Behörden zu Verstecken.  

Gamliel, welche im Norden von Tel Aviv lebt, sei zu Yom Kippur in eine Synagoge in Tiberius gefahren, welches 150 Kilometer von Tel Aviv entfernt ist und habe ihre Schwiegereltern über die Feiertage besucht. Beide Vorgehen verstiessen deutlich gegen die neuen Lockdown-Restriktionen. 

Nach ihrem positiven Testergebnis, soll die Ministerin den Gesundheitsbeamten mitgeteilt haben, dass sie sich bei Ihrem Fahrer angesteckt habe. Jedoch ergab die Untersuchung, dass ihre engeren Familienmitglieder, die ebenfalls positiv getestet wurden, nie mit dem Fahrer in Kontakt kamen. Später gab Gamliel zu, dass sie mit ihrer Familie eine Synagoge in Tiberius an Yom Kippur besucht hatte. Nun versuchen Beamte zu ermitteln, wer sich möglicherweise auch dort infiziert haben könnte.  

Gamliel soll vor der Verkündung ihrer positiven Diagnose stundenlang Anfragen des Gesundheitsministeriums ausgewichen sein und habe so die Kontaktverfolgung behindert. 

Das Büro der Ministerin wiess die Anschuldigungen zurück und sagte, dass die Ministerin mit den Gesundheitsbehörden kooperiere und die Anschuldigungen nur ein Versuch seien Mitglieder der Likud zu schädigen. 
 

9.05 Uhr
Rätselraten um Trump 
Das Weisse Haus hält mit umfassenden Informationen über die Bedrohlichkeit der Virus-Infektion des Präsidenten zurück. Bei Umfragen zeichnet sich ein scharfe, negative Wende für Trump ab. Artikel in voller Länge: (tachles).

FREITAG, 02. Oktober 2020 

9.35 Uhr
Trump testet positiv 
Am Freitag Morgen gab Präsident Trump bekannt, dass er und die First Lady positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wie die «New York Times» berichtete. (nytimes

Der Präsident schrieb auf Twitter: «Heute Abend wurden @FLOTUS und ich positiv auf Covid-19 getestet. Wir werden sofort mit unserer Quarantäne und dem Genesungsprozess beginnen. Wir werden das GEMEINSAM durchstehen!». 

Bisher wurde noch nicht bekannt gegeben ob Trump oder die First Lady Symptome zeigen. 
Vermeintlich steckte sich Trump mit dem Virus an, nachdem sich einer seiner engsten Berater, Hope Hicks, infizierte. Nachdem Trump monatelang die Gefahren des Virus heruntergespielt hatte, hat Covid-19 nun seinen inneren Kreis durchdrungen und gezeigt, wie Schwer es ist selbst mit den Mitteln eines Präsidenten das Virus zu kontrollieren.  

Mit Hinblick auf die Bevorstehenden US-Wahlen am 3. November, könnte das positive Testergebnis Trumps unmittelbare Schwierigkeiten für seinen Wahlkampf gegen Joe Biden bedeuten.  Selbst wenn Trump, welcher nun schon über siebzig ist, asymptomatisch bleibt, wird er sich zumindest vorübergehend von dem Wahlkampf zurückziehen und sich im Weissen Haus isolieren müssen. Falls er krank werden sollte, könnte dies seinen Platz auf dem Stimmzettel in Frage stellen. 

DONNERSTAG, 01. Oktober 2020

12.10 Uhr
Patienten versterben häufiger und schneller 
Ein Team der «Hebrew University» stellte fest, dass in den letzten zwei Wochen die Todesfälle von Coronavirus-Patienten in kritischen und weniger kritischen Zuständen in Krankenhäusern deutlich zugenommen haben. Ebenfalls sollen die neuen Restriktionen der Regierung nur begrenzt Wirksamkeit zeigen.

Das Expertenteam des «Racah Institute of Physics» der Universität der «School of Public Health» stellte ebenfalls fest, dass sich die Zeit zwischen der Einlieferung eines Covid-19 Patienten und seines Versterbens verringert hat. Zu Beginn des Monats vergingen im Durchschnitt 15 Tage zwischen der Einlieferung und dem Tod, nun sind es nur noch 11.

Die Zahlen könnten auf einen verringerten Standard der medizinischen Versorgung für Covid-19 Patienten hinweisen, da die Krankenhäuser mit Viruspatienten überfüllt sind. Eine weitere Erklärung des Expertenteams weisst darauf hin, dass Patienten die erst kürzlich eingeliefert wurden, sich möglicherweise bereits in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium befanden, oder, dass die bereitgestellten Ressourcen möglicherweise nicht ausreichen, um die Patienten am Leben zu erhalten. Das Team fügte hinzu, dass die verkürzte Krankenhausaufenthaltsdauer ein Indikator für die verminderte Fähigkeit des Gesundheitssystems den Tod zu verhindern, sein könnte.

Im September sind insgesamt 596 Personen an Covid-19 verstorben, gegenüber den 387 Todesfällen im August und den 233 Fällen im Juli. In den vergangenen Tagen sind täglich zwischen 22 und 30 Menschen an der Krankheit gestorben. Diese Woche hat die Anzahl der Patienten, die sich in einem kritischen Zustand befinden, die für Krankenhäuser festgelegte Funktionsgrenze von 800 Personen überschritten. 

Das Team präsentierte die Ergebnisse dem «coronavirus response team» der Regierung, dem Coronavirus-Kabinett der Knesset und dem Nationalen Sicherheitsrat.

 

8.30 Uhr
Sefardische Thora-Weisen fordern Schliessung der Synagogen 
Während Chassidim wie zum Beispiel Vishnitz oder Bels zu Tausenden an Rosh Hashanah und Yom Kippur in den Synagogen beteten und auch weiterhin in die «Schul» gehen wollen, traf der «Shas Rat der Thora-Weisen» eine andere Entscheidung. Er gab jetzt eine Anordnung heraus, die es verbietet, in Synagogen oder geschlossenen Räumen Gottesdienste abzuhalten. Artikel in voller Länge: (tachles)

MITTWOCH, 30. September 2020 

8.30 Uhr
Proteste werden eingeschränkt
Die Knesset verabschiedete am frühen Mittwochmorgen eine Änderung des Coronavirus-Gesetzes der Regierung, die Demonstranten daran hindert, sich mehr als einen Kilometer von ihren Häusern zu entfernen um an einer Demonstration teilzunehmen.

Zusammen mit dem Gesetz wurde ein «besonderer Ausnahmezustand» ausgerufen, den das Ministerkabinett dreimal pro Woche ratifizieren muss. Der Ausnahmezustand wird gemeinsam mit der Entscheidung diesen zu verlängern, dem Verfassungsausschuss vorgelegt. Der Ausschuss hat die Befugnis den Ausnahmezustand rückwirkend aufheben.

Ein besonderer Ausnahmezustand erlaubt es der Regierung nicht, Gebete, Proteste oder religiöse Zeremonien vollständig zu verbieten. Jedoch kann die Regierung in solchen Situationen, die damit verbundenen Versammlungen einschränken und die Anzahl der Teilnehmer begrenzen. 

Während des Treffens der Knesset am Dienstag, versammelten sich Hunderte von Demonstranten um gegen die Gesetzgebung zu protestieren. Drei von ihnen wurden von der israelischen Polizei festgenommen.
 

DIENSTAG, 29. September 2020

14.55 Uhr
New Yorks orthodoxe Viertel
Am Vorabend von Yom Kippur notierte die New Yorker Stadtverwaltung einen weiteren Anstieg neuer Infektionen mit Covid-19 in acht Nachbarschaften in Queens und Brooklyn. Dort leben orthodoxe Gemeinschaften, die seit Beginn besonders stark von der Pandemie betroffen sind. Artikel in voller Länge: (tachles). 

9.05 Uhr
Krankenhäuser am Limit
Am Montag sind weitere 33 Israeli an Covid-19 verstorben, womit die Zahl der Todesopfer nun auf 1,507 gestiegen ist. Alleine über Jom Kippur wurden 2,092 neue Fälle diagnostiziert und mehr als 1,500 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Von diesen befinden sich 763 derzeit in einem kritischen Zustand. 

Laut einem Bericht des sogenannten «Barometer-Teams», welches die Situation in Krankenhäusern verfolgt, werden in jedem Krankenhaus etwa 10 bis 15 Prozent aller Betten in der Notaufnahme und 40 Prozent der Betten in der Inneren Medizin verwendet, um Coronavirus-Patienten zu behandeln. Die Belastung ist für kleine und mittlere Krankenhäuser sowie für Krankenhäuser in besonders stark betroffenen Gebieten bei weitem am grössten.  Derzeit gibt es in allen Krankenhäusern für Allgemeinmedizin in Israel 111 überfüllte Abteilungen für Innere Medizin. 

Teil des Problems sei, dass die Patienten nicht gerecht an alle Krankenhäuser verteilt werden. In den Stationen für Innere Medizin die zu 85 Prozent ausgelastet sind, sollten Covid-19 Patienten in andere nahegelegene Krankenhäuser geschickt werden. Ebenfalls sollten nur neue Stationen für Covid-19 Patienten eröffnet werden, wenn die Stationen in diesen Krankenhäusern zu 85 Prozent ausgelastet sind. Tatsächlich weist das Gesundheitsministerium jedoch jedes Mal alle Krankenhäuser an, eine neue Covid-19-Station zu eröffnen, wenn eine Station zu 80 Prozent ausgelastet ist, unabhängig von der Situation in anderen Krankenhäusern (in denen möglicherweise weniger belegt ist). Jedes Mal, wenn eine neue Station eröffnet wird, muss Personal gefunden werden, dass dort arbeiten kann, wodurch letztendlich andere Krankenhausdienste schliessen müssen und der Platz für andere Patienten eingeschränkt werden muss. 

 

MONTAG, 28. September 2020 

9.30 Uhr
Rekordzahlen zu Yom Kippur 
Israel befindet sich derzeit inmitten eines zweiten Lockdowns um die Verbreitung von Covid-19 einzudämmen. Aufwärtstendierend, fallen momentan 14 Prozent aller Testergebnisse positiv aus. Alleine am Freitag vergangene Woche wurden 8,315 neue Coronavirus-Fälle diagnostiziert und bis Montagmorgen sind 1,450 Menschen verstorben.

In einem in den sozialen Medien verbreiteten Video, erkannte Netanjahu an, den ersten Lockdown zu schnell aufgehoben zu haben (twitter). Des Weiteren forderte Netanjahu die Israeli auf, den diesjährigen besuch in der Synagoge an Yom Kippur auszulassen. Laut den momentanen Restriktionen dürfen in manchen Gemeinden bis zu 50 Personen und in jenen mit hohen Infektionsraten bis zu 25 Personen, an Gottesdiensten in Innenräumen teilnehmen. 

Coronavirus-Beauftragter Professor Ronni Gamzu richtete seine Entschuldigte in einem Facebook-Beitrag an die orthodoxen Gemeinden, welche sich durch die neuen Massnahmen besonders angegriffen gefühlt hatten. Ebenfalls entschuldigte er sich dafür, dass er einen zweiten Lockdown nicht verhindern konnte (timesofisrael).

In einem separaten Facebook-Beitrag kritisierte Netanjahu die Demonstranten, die wöchentlich gegen seine Führung des Landes und seinen Umgang mit der Pandemie protestieren. Die Regierung soll demnächst Gesetzte verabschieden, die Proteste und Gottesdienste weiterhin Einschränken würden. Erst am Samstag Abend hatten sich 16,000 Demonstranten in Jerusalem zusammengefunden. 

FREITAG, 25. September 2020 

10.35 Uhr
Knesset uneinig über neue Restriktionen 
Seit Donnerstag Abend diskutiert das Legislativkomitee der Knesset über die Verschärfung der Restriktionen des Landesweiten Lockdowns, welcher am Freitag um 14.00 Uhr in Kraft treten soll. Bevor die neuen Vorschriften Inkrafttreten können, müssen diese noch von der Regierung genehmigt werden und ebenfalls eine zweite und dritte Lesung in der Knesset bestehen.

Inmitten der Debatte sagte Miki Zohar: «Ich werde zu der Regierung gehen und versuchen, einen Ausnahmezustand voranzutreiben, der innerhalb von vier Tagen genehmigt werden muss. Wenn der Oberste Gerichtshof die Gesetzgebung abschießt, werden wir in eine Tragödie geraten, die wir uns nicht einmal vorstellen können.»
 

DONNERSTAG, 24. September 2020 

8.50 Uhr
Corona-Krise bedroht Israels Wirtschaft 
Die «Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung» (OECD) warnte in einem Bericht über Israel, dass die Coronavirus-Pandemie viele der wirtschaftlichen Errungenschaften des Landes im letzten Jahrzehnt rückgängig zu machen droht.

«In den zehn Jahren seit dem Beitritt zur OECD hat Israel seine Arbeitslosenquote halbiert, den Lebensstandard erhöht und die Staatsverschuldung gesenkt», sagte Laurence Boone, Chefökonom der OECD, in einer Erklärung. «Israel muss seine Bemühungen um Menschen und Unternehmen zu schützen, das Wachstum wiederzubeleben und die zentralen Herausforderungen der starken Ungleichheiten und Produktivitätsunterschieden zwischen Hightech- und traditionellen Sektoren fortsetzen, da diese die Krise sonst weiter verschärfen könnten.»

Die OECD erwartet, dass sich Israel von der Rezession erholen wird, auch wenn der Prozess langsam sein werde. Die Organisation prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt Israels in diesem Jahr um 6 Prozent schrumpfen, im Jahr 2021 jedoch nur ein Wachstum von 2,9 Prozent verzeichnen wird. Die Arbeitslosenquote, welche in dem Bericht Arbeitnehmer ohne unbezahlten Urlaub nicht einschließt, werde in diesem Jahr 6,1 Prozent erreichen und 2021 weiter auf 6,5 Prozent steigen, bevor sie allmählich wieder abflachen wird.

Diese Prognosen hängen massgeblich vom Coronavirus ab. Ein erneuter Anstieg an Todesfällen, die zu einem Dritten Lockdown führen könnten, würde die Erholung der Wirtschaft weiter verzögern. Ein Anstieg an Insolvenzen und die Schließung von Unternehmen die für die Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind, könnten folgen. Laut der OECD müsste in diesem Falle die Regierung ihre Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft ausweiten.

Der Bericht betonte das hohe Mass an Unsicherheit über die weiteren Entwicklungen der Wirtschaft, solange es keine Impfung gegen das Coronavirus gebe. 

MITTWOCH, 23. September 2020 

15.55 Uhr
NYC: 20% aller Neuinfektionen aus orthodoxen Nachbarschaften
Am Dienstag gaben die New Yorker Gesundheitsbehörden bekannt, dass 20% aller neuen Covid-19 Fälle in New York City auf sechs Stadtteile in Brooklyn und Queens mit einem hohen Anteil an orthodoxen Anwohnern zurückzuführen seien. 

Die Daten spiegeln Erfahrungsberichte lokaler Ärzte wieder, welche bemerkten, dass Fälle in Stadteilen die bereits im März und im April stark betroffen waren, nun wieder ansteigen. Laut Dr. Stuart Ditchek, ein Kinderarzt in Midwood, habe er habe er am Montag 31 Patienten testen lassen, von denen neun Patienten positive Testergebnisse erhielten. Dies entspricht einer Positivitätsrate von fast 30%, im Gegensatz zu dem stadtweiten Durchschnitt von 1,2%.

In mehreren Stadtteilen in Süd-Brooklyn, darunter Midwood, Borough Park und Bensonhurst, welche das Gesundheitsamt nach ihrer Verbindungsstraße als «Ocean Parkway Cluster» bezeichnet, sowie in Williamsburg und Far Rockaway, verdreifachten sich die Fälle im Zeitraum von dem 1. August, bis zu dem 19. September. In Kew Gardens, einem Stadtteil in Queens, verdoppelten sich die Fälle im gleichen Zeitraum.

Während viele der Fälle in den letzten sechs Wochen mit grossen Hochzeiten in Verbindung gebracht wurden, ist die Ausbreitung des Coronavirus in den Gemeinden wahrscheinlich durch eine Reihe von Faktoren, wie den Beginn der Schulzeit und der Hohen Feiertage, verschärft worden.

8.25 Uhr
Corona-Krise wird zur Staatskrise
Das Problem, das die israelische Regierung derzeit hat, haben alle Regierungen weltweit: einen Weg zu finden zwischen einer Reduzierung der Infektionsrate und der Rettung der Wirtschaft. Doch was Premier Benjamin Netanyahu und seine Berater derzeit machen, ist im Augenblick ohne Sinn und Verstand. Artikel in voller Länge: (Tachles).

DIENSTAG, 22. September 2020 

9.25 Uhr
Luk bei Anti-Regierungs-Protesten 
Topaz Luk, Netanjahus Social-Media-Berater, wurde am Sonntag bei einem regierungsfeindlichen Protest in der Nähe der offiziellen Residenz des Premierministers in Jerusalem gefilmt, obwohl dieser sich im Zuge seiner Rückkehr aus Washington offiziell noch in Quarantäne befinden müsste. 

Laut Netanyahus Likud-Partei, sei Luk lediglich für einen Coronavirus-Test vor Ort gewesen. Die Tests für Mitglieder der Delegation in Washington wurden jedoch in einer Durchfahrtsanlage im Büro des Premierministers durchgeführt und erforderten nicht, dass die getesteten Personen ihre Fahrzeuge verlassen.

Luk und Ofer Golan wurden in der Nähe des Prima Kings Hotels, welches ungefähr 2,5 Kilometer von dem Büro des Premierministers entfernt ist, gefilmt. Der Aktivist Gonen Ben Itzkak reichte eine Polizeibeschwerde ein, in welcher er behauptete, Luk habe seine Quarantänepflicht verletzt.

Laut Augenzeigen filmten Luk und Ofer Golan eine Gruppe von Coronavirus-Leugnern. Die Jugendbewegung «Rise Up Israel», deren Mitglieder regelmässig an regierungsfeindlichen Protesten in Jerusalem teilnehmen, behauptet, Luk hätte «einen Anti-Coronavirus-Protest inszeniert, um die Kampagne, dass Demonstranten Krankheitsverbreiter seien, zu bestärken». 
 

MONTAG, 21. September 2020 

20.10 Uhr
Erste Krankenhäuser überlastet 
Am Wochenende über Rosch Haschana wurden israelische Krankenhäuser angewiesen ihre Stationen für innere Medizin teilweise zu schliessen um zusätzlichen Platz für Corona-Patienten zu schaffen. 
Die Corona-Stationen des Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem und des Assuta Medical Center in Ashdoh seihen bereits an ihrer Belastungsgrenze und würden keine weiteren Covid-19 Patienten annehmen. 

Das Westgaliläa-Krankenhaus in der nördlichen Stadt Nahariya kündigte an, dass es alle nicht-notwendigen Operationen aufgrund der vielen Corona-Patienten bis auf weiteres verschieben wird. Damit ist es das erste israelische Krankenhaus, welches seit Ende der ersten Welle Operationen verschiebt.  In den drei Coronavirus-Stationen des Krankenhauses werden derzeit 89 Corona-Patienten behandelt, von denen sich 33 in einem kritischen Zustand befinden und 14 beatmet werden müssen. Das Krankenhaus wird voraussichtlich morgen eine vierte Covid-19-Station eröffnen.

Verteidigungsminister Benny Gantz kündigte an, dass die Armee unverzüglich mit der Errichtung eines Feldkrankenhauses mit ca. 200 Betten beginnen wird, um die Arbeit des Gesundheitssystems zu unterstützen. 
 

FREITAG, 18. September 2020 

12.15 Uhr
Rosch Haschana auf der Donau 
Wenn Rosch Haschana am Freitagabend beginnt, werden keine der 100.000 Juden Ungarns in einer Synagoge sein. Stattdessen werden sie auf einem Boot auf der Donau sitzen, unter Zelten, oder auf dem Deck eines schwimmenden Hotels - Orte, die ausgewählt wurden, um während der Coronavirus-Pandemie unter freiem Himmel beten zu können.

Nachdem viele europäische Länder jüngst einen Anstieg an Covid-19-Infektionen verzeichneten, sind Regierungen in Europa nun dabei ihre Restriktionen und Massnahmen zur Bekämpfung des Virus zu verschärfen. Dies während viele Juden sich normalerweise auf die hohen Feiertage vorbereiten würde.  

Letzte Woche, als das Land begann etwa 1.000 Neuinfektionen pro Tag zu verzeichnen, verbot die ungarische Regierung alle Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen.  Als Reaktionen auf die Restriktionen begannen Freiwillige damit am Mittwoch mehr als 20 open-air Locations in Budapest für die kommenden Feiertage aufzubauen. 

Gläubige werden ihre Temperaturen am Eingang zu den Veranstaltungen überprüfen lassen, teilte der Synagogenverband mit. Dort wo kleine Mahlzeiten serviert werden, werden diese im Stehen und gemäss den Abstandsregeln verzehrt werden. In jedem der 23 Bezirke Budapests werden Shofar-Blaszeremonien an offenen und zugänglichen Orten organisiert werden.

Laut Shlomo Kloves, Rabbiner in Budapest und Leiter der «Vereinigte Israelische Glaubensgemeinde Ungarns», «werden wir die Feiertage auf eine ganz besondere Art und Weise feiern und uns gegenseitig wünschen, dass das neue Jahr das Ende der Coronavirus-Pandemie bedeutet.»
 

DONNERSTAG, 17. September 2020 

17.25 Uhr
Krankenstatistik 
Laut Daten des Gesundheitsministeriums wurden gestern 6.063 Israeli positiv auf das Coronavirus getestet. Die höchste Zahl an Neuinfektionen an einem Tag seit Beginn der Pandemie.
11,53 Prozent der 52.597 durchgeführten Coronavirus-Tests vielen positiv aus, was einen Anstieg von 27 Prozent in zwei Tagen darstellt.

Derzeit gibt es 44.984 aktive Fälle im Land und 549 Patienten befinden in einem kritischen Zustand. Bisher sind 1,165 Menschen verstorben. 

Premierminister Netanjahu und Coronavirus-Beauftragter Professor Ronni Gamzu konsultieren über mögliche Änderung der Restriktionen während des Lockdowns, um diese gegebenfalls noch strenger zu gestalten. Ihr Treffen findet weniger als 24 Stunden vor dem geplanten Inkrafttreten des landesweiten Lockdowns am Freitag um 14.00 Uhr statt.

Noch heute soll Professor Gamzu sich zu den möglichen Änderungen äussern. 

8.35 Uhr
Pilger vor geschlossener Grenze
In einem typischen Jahr pilgern etwa 30.000 Breslow-Anhänger nach Uman um an dem Grab des Rabbi aus dem Buch der Psalmen zu rezitieren. Dieses Jahr schloss die Ukraine aufgrund der Pandemie am 29. August ihre Grenzen. Dies hat jedoch offensichtlich nicht alle abgeschreckt und hunderte von Pilgern die die Reise dennoch angetreten sind, sehen sich nun mit einer geschlossenen Grenze zwischen Belarus und der Ukraine konfrontiert. 

In der Stadt Gomel haben sich so viele jüdische Pilger in der Hoffnung über die Grenze zu kommen versammelt, dass das Rote Kreuz humanitäre Hilfe leistet und eine Feldklinik für etwa 1.000 Menschen errichtet hat. Währenddessen bewachen Soldaten aus Belarus dort den Grenzkontrollpunkt.

Nur wenige Pilger kamen mit ausreichender Versorgung für einen langen Aufenthalt im Freien. Einige brachten ihre Kinder mit. Da die Temperatur nachts auf etwa 10 Grad sinkt, haben einige Pilger Lagerfeuer angezündet und Familien drängen sich hinter gestapelten Koffern zusammen, um sich vor den kühlen Winden zu schützen.  

Den Pilgern ist es gestattet nach Minsk zurückzukehren und von dort wieder nachhause zu fliegen, doch viele wollen bleiben. 

«Es ist surreal, was hier los ist», sagte der Pilger Nachum Klein am Dienstag gegenüber dem israelischen Sender «Kann». «Aber nach Uman zu kommen ist wie Sauerstoff, Treibstoff für das ganze Jahr. Wir sind bereit, alles dafür zu opfern.»

MITTWOCH, 16. September 2020

16.10 Uhr
Fast das ganze Land ist «rot»
Eine Woche nach dem Inkrafttreten der Restriktionen für 40 Stadtteile und Gemeinden mit hohen Coronavirus-Infektionsraten, ist Israel, gemäß dem Ampelplan des Gesundheitsministeriums, nun auf dem Weg vollständig «rot» zu werden. Am Dienstag fielen 83 Orte mit insgesamt 4 Millionen Einwohnern - fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes – in diese Klassifizierung, welche mit den schärfsten Restriktionen einhergeht. 

Weitere 51 Gemeinden mit 2,5 Millionen Einwohnern wurden als «orange» codiert, nur eine Stufe unter «rot» im Fünf-Farben-Schema der Regierung.

Während einer Sitzung des Coronavirus-Kabinetts am Montag sagte die Leiterin des öffentlichen Gesundheitswesens, Dr. Sharon Alroy-Preis: «Die Infektionsraten verdoppeln sich in 97 Prozent der besiedelten Gebiete, dass heisst, diese wechseln innerhalb von nur zwei Tagen von grün zu rot».

Laut Daten des Gesundheitsministeriums wurden am Dienstag Morgen 2,572 Neuinfektionen diagnostiziert, womit die Gesamtheit aller aktiven Fälle bei 42,862 liegt. 535 Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand, 138 müssen beatmet werden. Seit Beginn der Krise sind 1,147 Personen verstorben. 

Am Dienstag wurden 57,165 Covid-19 Tests durchgeführt. 
 

8.50 Uhr
2,7 Millionen US-Dollar für jüdische Schulen
Eine Gruppe von Spendern hat 13 jüdischen Schulen in Europa, die aufgrund der Coronavirus-Krise mit finanziellen Problemen konfrontiert sind, 2,7 Millionen US-Dollar gestiftet.

Fünf der sieben Spender unterstützen «Educating for Impact» eine in London ansässige gemeinnützige Organisation, die jüdische Schulen in Europa fördert, um die dortigen Gemeinden zu unterstützen und zu stärken.

Zu den Schulen die Unterstützung erhielten, gehören die «Lauder Athens Jewish Community School» in Griechenland, die «Ibn Gabirol School» in der spanischen Hauptstadt Madrid und die «Jewish School» in Tallinn, Estland.

«Da einige Eltern Schwierigkeiten haben die Studiengebühren zu zahlen, und regelmäßige Spender nicht in der Lage sind die Schulen wie gewohnt zu unterstützen, hat die Situation sich verschlechtert", heißt es in einer Erklärung.

Die Finanzierung kam vom «American Jewish Joint Distribution Committee»; der «Ronald S. Lauder Foundation»; der «Maurice and Vivienne Wohl Philanthropic Foundation»; der «Rothschild Foundation Hanadiv Europe»; dem «Maimonides-Fonds»; von dem russischen Philanthrop Mikhail Fridman und einem weiteren anonymen Spender.
 

DIENSTAG, 15. September 2020

12.15 Uhr
Neue Studie zu Vorerkrankungen 
Laut Daten die am Montag von dem Israelischen Gesundheitsministerium veröffentlicht wurden, hatten 42 Prozent der an dem Virus verstorbenen Israeli einen hohen Blutdruck (433 Personen), 29 Prozent litten an Diabetes (296 Personen) und 27 Prozent an Herzerkrankungen (27 Personen).
Weitere 111 Patienten litten an einer Lungenerkrankung, 40 hatten ein geschwächtes Immunsystem und 15 weitere Personen hatten Leberprobleme. Einige der Patienten mit geschwächtem Immunsystem litten an Krebs, und einige weitere Patienten hatten mehrere Erkrankungen.

Die Daten zeigten weiterhin, dass Männer, 53 Prozent, und Frauen 47 Prozent der Todesfälle ausmachen. Nur 17 Prozent der Verstorbenen waren 69 Jahre oder jünger, darunter fünf Personen unter 40 Jahren. Ein Viertel der Verstorbenen war 90 Jahre und älter, 35 Prozent waren zwischen 80 und 89 Jahre alt und 23 Prozent waren zwischen 70 und 79 Jahre alt.

Der stellvertretende Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Itamar Grotto, stellte die Daten dem Coronavirus-Ausschuss vor. Er antwortete auch auf die Behauptung, dass das Coronavirus nicht mehr Todesfälle verursache als die Grippe. Bei den über 1.000 Todesfällen aufgrund von Covid-19 hätten Ärzte festgestellt, dass das Virus die Haupttodesursache sei. Im Gegensatz dazu «sterben jedes Jahr 700 bis 1.000 Menschen in Israel an Grippekomplikationen, aber die Grippe ist nur bei etwa 100 Fällen die direkte, unmittelbare Ursache für den Tod». 
 

MONTAG, 14. September 2020

12.45 Uhr
Proteste am Sonntag 
Über Nacht kam es am Sonntag zu Zwischenfällen zwischen der Polizei und den Bewohnern von Bnei Brak, als die Polizei versuchte eine Versammlung zu beschränken und die nächtliche Ausgangssperre durchzusetzen. Ein Polizist wurde von Anwohnern mit einem Müllsack beworfen, und wurde später dabei gesehen, wie er diesen einem Anwohner ins Gesicht schmiss. 

Die Konfrontation brach aus, nachdem einige Anwohner einen Polizisten umzingelten als dieser versuchte eine Versammlung aufzulösen. Kurz darauf rief der Polizist um Verstärkung.  

Der Polizist welcher einem Bewohner den Müllsack ins Gesicht schmiss, hatte dies wohl getan, nachdem er von Anwohnern Nazi beschimpft wurde. 

Bei einem weiteren Vorfall in der Nähe warfen die Bewohner Eier und Müllsäcke auf einen Polizeiwagen, welcher in der Nähe einer Synagoge geparkt hatte. 
 

SONNTAG, 13. September 2020 

21.10 Uhr
3-Wöchiger Lockdown verabschiedet 
Die israelische Regierung wird ab nächster Woche einen Landesweiten Lockdown verhängen, welcher am Vorabend von Rosch Haschana, Freitag ab 14.00 Uhr in Kraft treten soll.

Premierminister Benjamin Netanjahu sagte in einer Pressekonferenz, dass Warnungen von Gesundheitsbeamten zu der Entscheidung der Regierung beigetragen hätten. 

Israeli werden ihren Wohnsitz nur noch in einem Umkreis von 500 Metern verlassen dürfen. In Innenräumen werden nur noch Gruppen von zehn Personen und draußen von zwanzig Personen erlaubt sein. Laut Netanjahu werde noch eine separate Entscheidung über Gottesdienste erfolgen. Supermärkte und Apotheken werden geöffnet bleiben.
 

FREITAG, 11. September 2020

9.35 Uhr
4000 Fälle über Nacht 
Israel scheint davor zu stehen, noch kurz vor Rosch Haschana wieder in einen flächendeckenden Lockdown auszurufen. 

Am Donnerstag verzeichnete das Land über 4000 Neuinfektionen und 22 Todesfälle, beides Rekordzahlen. Vergangene Woche wurde die Schwelle von 1000 Todesfällen überschritten und mittlerweile weisst das Land weltweit die höchste Rate an Neuinfektionen pro Kopf auf.
Die Entscheidung, das ganze Land in einen Lockdown zu schicken, erfolgte nach Tagen politischer Auseinandersetzungen darüber, wie die zunehmend beunruhigende Gesundheitskrise noch gebremst werden kann. Führer des orthodoxen Sektors des Landes, widersetzten sich jeglichen Beschränkungen die speziell auf ihre Gemeinden abzielten.

Der bevorstehende Lockdown würde die meisten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen dazu zwingen ihre Türen wieder zu schliessen. Ebenfalls wäre es Israeli verboten ihre Häuser in einem Umkreis von weiter als 500 Metern zu verlassen.  Auch die Synagogen müssten schliessen und keine Gottesdienste würden zu Rosch Haschana und Yom Kippur stattfinden dürfen. 

Nach den zwei Wochen würden einige Beschränkungen aufgehoben. Schulen, die erst am ersten September wieder ihre Türen öffneten, würden jedoch gemäß dem momentanen Vorhaben für weitere zwei Wochen geschlossen bleiben.

DONNERSTAG, 10. September 2020

14.05 Uhr
Landesweiter Lockdown «unausweichlich»
Laut Gesundheitsminister Yuli Edelstein sei ein landesweiter Lockdown im Laufe des Monats praktisch unvermeidlich, es sei denn, die Israelis fangen an die Richtlinien der Regierung strenger zu befolgen. Im «Army Radio» sagte Edelstein: «Es ist sehr schwer zu erkennen, welche weiteren Schritte ich als Gesundheitsminister und das Gesundheitssystem unternehmen können, um einen Flächendeckenden Lockdown zu vermeiden.»

Seit heute Morgen wurden Hunderte neue Coronavirus-Fälle diagnostiziert, wie Daten des Gesundheitsministeriums zeigen. In Israel wurden bisher insgesamt 143,049 Fälle diagnostiziert, von denen derzeit 32,217 aktiv sind. 487 Patienten befinden sich in kritischem Zustand, 137 müssen beatmet werden. Bisher sind 1,055 Menschen verstorben. 

MITTWOCH, 09. September 2020 

13.05 Uhr
New York: Neuinfektionen in orthodoxen Nachbarschaften
Die wachsenden Befürchtungen über eine zweite Welle von Coronavirus-Fällen in orthodoxen Gemeinden von New York City scheinen sich zu bewahrheiten. Datensätze aus August bestätigen, dass die Rate an Neuansteckungen in Vierteln mit einem hohen Anteil an Orthodoxen, das Vierfache anderer Viertel beträgt. 

Laut den Daten des Gesundheitsamtes scheinen die Spitzenwerte an Neuinfektionen in den orthodoxen Vierteln von New York City um den 15. August zu beginnen.

«Das ist kein Zufall», sagte Dr. Stuart Ditchek, ein Kinderarzt im Stadtteil Midwood in Brooklyn. «Die bekannten drei Wochen, in denen orthodoxe Juden keine Hochzeiten abhalten, endeten nach Tisha B'av, einem Fastentag, am 30. Juli. Die Zeit zwischen diesem Zeitpunkt und dem Beginn der Hohen Feiertage ist in der Regel eine Zeit, in der häufiger Hochzeiten in orthodoxen Gemeinden stattfinden». 

Es sollen mehrere grosse Hochzeitsfeiern in Veranstaltungsräumen in Bourough Park stattgefunden haben, bei denen keine der Gäste Masken trugen. Laut der «New York Post» wurde ebenfalls beobachtet wie mache Veranstalter die Fenster der Räume mit Papier verdeckten und Gäste durch Seiteneingänge rein und raus brachten.

Dichtik befürchtet, dass es zu einem erneuten Anstieg an Infektionen kommen könnte, wenn Bewohner aus Brooklyn demnächst in ihre Ferienhäuser im Umland fahren und dann zum Beginn des Schuljahres wieder zurück. 

«Man kann sehen, warum dies ein Konglomerat an Ereignissen ist, die das Gesundheitsamt wirklich beunruhigen», sagte Ditchek. «Ich denke, wenn wir sehr wachsam sind, können wir dieses Ding immer noch einschläfern. Wenn sich die Fälle jedoch mit der Geschwindigkeit wie wir sie diese Woche sehen weiter verbreiten, wird es eine sehr schwierige Zeit rund um die Yom Tovim [Feiertage].»
 

8.45 Uhr
Ausgangssperre tritt in Kraft 
Am Dienstag Abend trat die Ausgangssperre in 40 Städten und Gemeinden in Israel in kraft. Netanjahu kündigte diese am Sonntag an, nachdem mehrere orthodoxe Bürgermeister sich gegen das Vorhaben gewährt hatten in ihren Städten einen strikteren Lockdown anzuordnen. 

Die tägliche Ausgangssperre, welche bis zum 15 September andauern wird, dauert von 19 Uhr bis 5 Uhr morgens. Anwohner dürfen sich zu diesen Uhrzeiten nur noch im Umkreis von 500 Metern von ihren Häusern entfernen und alle nicht-essentiellen Geschäfte, sowie Schulen müssen geschlossen bleiben.  

Bei den meisten Städten auf der Liste handelt es sich um orthodoxe und arabische Gemeinden. Während die Bürgermeister arabischer Gemeinden die Ausgangssperre begrüssten, verkündeten einige Bürgermeister der orthodoxen Städte, dass sie nicht mit den Plänen der Regierung kooperieren werden. 

Israel hat derzeit weltweit die höchste Rate an Neuinfektionen pro Kopf. Gestern wurden 3,184 Neuinfektionen diagnostiziert, womit die Anzahl aller bisher diagnostizierten Fälle auf 137,159 steigt. Momentan befinden sich 454 Patienten in einem kritischen Zustand, 143 müssen beatmet werden. Seit Beginn der Krise sind 1,040 Menschen verstorben. 
 

DIENSTAG, 08. September 2020 

9.25 Uhr
Jüdische Ärzte bitten um Vertrauen 
Anfang des Monatas veröffentlichten 138 jüdische Ärzte auf Long Island einen offenen Brief an Ihre Gemeindemitglieder, um diese auf den Anstieg an Neuinfektionen und Vernachlässigungen der Sicherheitsmassnahmen aufmerksam zu machen. 

«Nach einem ruhigen Sommer nehmen die Fälle jetzt zu, insbesondere in unseren Gemeinden. Covid-19 ist weder ein politisches Thema noch ist es passé», schrieben die Ärzte. «Wenn unser Ziel darin besteht, Shuls und Schulen offen zu halten und ebenfalls unsere Geschäfte in der Nachbarschaft, müssen wir erkennen, dass der Aufwärtstrend erfordert, dass wir die Situation ernst nehmen und angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen.»

Ärzte in mehreren orthodoxen Gemeinden führen den Anstieg an Neuinfektionen auf Sommerlager, Reisen und besonders große Hochzeiten zurück. 

Laut Dr. Annie Fränkel, einer Geburtshelferin und Gynäkologin aus Nassau County, haben die Meisten sich am Anfang an die Regeln gehalten, «jedoch scheint sich der Tenor in den letzten Monaten geändert zu haben. Viele hatten das Gefühl es wäre vorbei und sie müssten sich keine Sorgen mehr machen.»

Am Ende des Schreibens bitten die Ärzte ihre Gemeinden darum den Experten zu vertrauen und sich von ihnen aus der Pandemie führen zu lassen. 

«Ihr vertraut darauf, dass wir uns um euch kümmern werden, wenn Ihr am verwundbarsten seid und Entscheidungen über Leben und Tod treffen. Deshalb bitten wir darum, dass Ihr uns ebenfalls in dieser Sache vertraut.»
 

MONTAG, 07. September 2020 

8.30 Uhr
Israel: Ausgangssperre in 40 Städten
Netanjahu kündigte am Sonntagabend eine nächtliche Ausgangssperre für insgesamt 40 «rote» Städte mit hohen Infektionsraten an. Zusätzlich sollen Schulen geschlossen und die Versammlungen von Gruppen begrenzt werden. 

«Experten warnen davor, dass sich die Situation angesichts der hohen Infektionsrate in Israel jederzeit umkehren könnte» heißt es in einer Erklärung des Premierministers sagte. «Angesichts dieser Daten und Empfehlungen wurde die heutige Entscheidung gut überlegt, verantwortlich und Realitätsnah getroffen». 

Ursprünglich war ein weitreichender Lockdown von ca. 10 Städten mir hohen Infektionsraten geplant. Jedoch änderte Netanjahu das geplante Vorgehen, nachdem mehrere Bürgermeister orthodoxer Gemeinden und Städte damit gedroht hatten, die Kooperation mit der Regierung im Kampf gegen das Coronavirus einzustellen. 

Die Synagogen sollen im Falle eines Lockdowns und an den hohen Feiertagen offen bleiben dürfen. 
 

SONNTAG, 06. September 2020

16.45 Uhr
Netanjahu verschiebt Ministertreffen
Ministerpräsident Netanjahu gab bekannt, dass er das heutige Ministertreffen um den bevorstehenden Lockdown mehrere Stadteile, Gemeinden und Siedlungen aufgrund ihrer hohen Infektionsraten zu planen, verschieben wird. Die Entscheidung fiel nachdem ihm eine Reihe ultraorthodoxer Bürgermeister einen Brief schickten, in dem sie aufgrund der bevorstehenden Entscheidung drohten, die Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden im Kampf gegen das Coronavirus einzustellen.

In ihrem Brief beschuldigten die Bürgermeister von Bnei Berak, Elad, Betar Illit und der Ratsvorsitzende von Emanuel Netanyahu, ihnen weder zugehört, noch ihre Meinungen und Alternativvorschläge ernstgenommen zu haben. Ebenfalls sei es seine volle Absicht gewesen einen Lockdown über die Feiertage verhängen. Weitern schrieben sie direkt an Netanjahu: «die Entscheidungen, die Du immer wieder getroffen hast, wurden ohne Logik und gesundheitliche Bedenken getroffen und richten sich scharf und deutlich gegen die ultraorthodoxe Öffentlichkeit. Wir sehen Dich klar in der Verantwortung für die verhängten Strafmaßnahmen, für die Demütigungen der Würde unserer Traditionen und unserer Würde als legitime Bürger dieses Landes».
 

8.25 Uhr
Israel: Über 1000 Todesfälle 
Am Samstag Abend überschritt die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen in Israel über 1000. Seit Beginn der Pandemie wurden in Israel insgesamt 129,173 fälle diagnostiziert. Von diesen gelten 26,283 momentan als aktiv. 439 Patienten befinden sich in einem kritischen Zustand und 128 müssen beatmet werden. 

FREITAG, 04. September 2020 

9.05 Uhr
Israel: Lockdown ab Montag 
Angesichts einer zweiten Infektionswelle, bei welcher am Mittwoch fast 3.000 Menschen positiv getestet wurden, hat sich das Israelische Coronavirus-Kabinett entschieden einen Lockdown für «rote» Städte und Dörfer zu verhängen. 

Das Gesundheitsministerium wird bis Sonntag entscheiden, welche Städte gesperrt werden. Die Liste wird in Abstimmung mit dem Ministerium für öffentliche Sicherheit und der israelischen Polizei auf der Grundlage ihrer Fähigkeit den Lockdown Durchzusetzen erstellt.

Die folgenden Städte und Dörfer werden von der Regierung derzeit als rot eingestuft: Abu Snan, Umm al-Fahm, Elad, Ibelin, Buqata, Beit Jann, Betar Illit, Bnei Berak, Jaljulia, Jatt, Daliyat el-Karmel , Zemer , Tiberias, Tayyibe, Tira, Kasra-Samia, Kaabiyah-Tabash-Hajjajra, Kafr Bara, Kafr Kanna, Kfar Kassem, Lakia, Ma'ale Eisen, Nazareth, Ein Mahil, Isfiya, Arara, Fureidis, Qalansawe, Rekhasim, Kfar Aza. Zwölf Nachbarschaften in Ost-Jerusalem wurden ebenfalls als «rot» eingestuft. 

Laut Premierminister Netanyahu sei die Entscheidung getroffen worden um «so schnell wie möglich den Anstieg an Neuinfektionen einzudämmen. Wir entschlossen uns rote Städte einem Lockdown zu unterziehen, da viele Infektionen dort stattfinden und sich dann in den Rest der Bevölkerung ausbreiten». 

Minister Yaakov Litzman, Vorsitzender der ultraorthodoxen Partei «United Torah Judaism», kritisierte die Entscheidung der Regierung, da die Sperrungen ganzer Städte anstelle bestimmter Stadtteile unwirksam sei und eine ungerechte kollektive Bestrafung darstelle.

Litzman nannte die Entscheidung «Teil eines organisierten Plans, den Lockdown während der Hohen Feiertage zu verhängen und somit Synagogen während Rosch Haschanah, Yom Kippur und Sukkot zu schließen». Er fügte hinzu, dass dies etwas sei «was wir niemals zulassen werden.» und forderte die Gesundheitsbehörden auf, die Transparenz bei der Entscheidungsfindung zu erhöhen.
 

DONNERSTAG, 03. September

13.40 Uhr
Edelstein für partiellen Lockdown 
Gesundheitsminister Yuli Edelstein beabsichtigt strengere Richtlinien für als «rot» gekennzeichnete gebiete in Israel zu verabschieden. Dies beinhaltet ins besonders Acht Gebiete mit dem höchsten Aufkommen an Neuinfektionen. 

Der Minister forderte den Lockdown dieser Städte, einschliesslich des Verbotes das Gebiet neu zu betreten oder zu verlassen. Anwohner sollen ihr Haus nur noch in einem Umkreis von 500m verlassen. Edelstein forderte ebenfalls die Schliessung nicht-notwendiger Unternehmen, Restaurants und Schulen, mit Ausnahme von Sonderschulen und Vorschulen. 

Voraussichtlich wird Edelstein nächtliche Ausganssperren und ähnliche Massnahmen für weitere «rote» Städte veranlassen. 

Mehr als ein Drittel, oder 34 Prozent der 13,500 neu identifizierten Covid-19 Fälle der letzten Woche, sind auf Arabische Gemeinden zurückzuführen. Weitere 23 Prozent konnten auf ultraorthodoxe Gemeinden zurückgeführt werden. Die arabischen Städte Tira und Kafr Qasim weisen mit 194 bzw. 170 Fällen pro 10.000 Einwohner die höchste Infektionsrate unter den Großstädten auf. 
Die Rate aktiver Infektionen in Israel liegt bei 23,5 Fällen pro 10.000 Personen.
 

9.30 Uhr
Zweiter Lockdown unvermeidlich? 
Laut Coronavirus-Beauftragtem Ronni Gamzu sei «ohne eine drastische Veränderung des Ausmaßes der Ausbrüche in «roten Zonen» ein vollständiger Lockdown unvermeidlich.»

Während eines Besuchs in der ultraorthodoxen Siedlung Betar Illit im Westjordanland, einem von 26 Regionalverbänden mit großen Ausbrüchen, kritisierte Gamzu Anwohner und Polizei wegen offensichtlicher Verstöße gegen die Vorschriften - wie die rechtswidrige Eröffnung von Schulen - und forderte die Stadt auf zu kooperieren.

Am 10. September wird das Coronavirus-Kabinett voraussichtlich neue Beschränkungen für die Herbstferien beschließen. Die Restriktionen werden je nach Infektionsrate von Ort zu Ort variieren. Das Kabinett wird ebenfalls über eine landesweite Sperrung während des Rosch Haschanah-Wochenendes diskutieren.

Innerhalb der letzten 24 h wurden in Israel 3,000 neue Fälle diagnostiziert. Die Gesamtheit aller aktiven Fälle beträgt 23,698. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Israel insgesamt 122,539 Covid-19 Fälle diagnostiziert. Momentan befinden sich 418 Patienten in einem kritischen Zustand, von diesen müssen 118 beatmet werden. 969 Menschen sind verstorben. 
 

MITTWOCH, 02. September 2020 

8.30 Uhr
Offene Synagogen trotz Pandemie 
Seit September 2000 öffnen Jährlich Synagogen und andere jüdische Kulturstätten in Hunderten von Europäischen Städten ihre Türen für eine eintägige Veranstaltung, deren Ziel es ist, die Beziehungen zwischen jüdischen Gemeinden und Nicht-Juden in Europa zu fördern.
Zweifellos wird der «Europäische Tag der Jüdischen Kultur» aufgrund der Pandemie dieses Jahr anders als gewohnt verlaufen. Dennoch haben zahlreiche Synagogen und Gemeinden angekündigt, dass sie mit kleinen persönlichen Veranstaltungen oder Online-Programmen an dem jährlichen Event teilnehmen werden. 

Insgesamt werden Veranstaltungen in 30 Ländern stattfinden. Beispielsweise in Luxemburg, wo ein Kantor ein Konzert in der Synagoge von Luxemburg geben wird, und in Slowenien, wo Führungen durch den jüdischen Friedhof in Rosenthal, einer kleinen Stadt in der Nähe der Italienischen Grenze, auf dem prominente Juden begraben liegen, stattfinden werden.

Neben den persönlichen Veranstaltungen wird es ebenfalls mehrere Livestreams geben. Das gesamte Programm wird sich über einen Monat erstrecken. Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen werden auf der Website der «Europäischen Vereinigung zur Erhaltung und Förderung der jüdischen Kultur und des jüdischen Erbes» zur Verfügung gestellt werden (link).

In Italien und Spanien, Zwei Länder die zu Beginn des Jahres schwer von der Pandemie betroffenen waren, werden dieses Jahr mehr Städte an dem Event teilnehmen als je zuvor. 

Laut einem gemeinsamen Statement der 22 Veranstalter, zu denen jüdische Organisationen wie B’nai B’rith Europe gehören, zeugt gerade die Beteiligung von Italien und Spanien, dass «die jüdische Kultur nicht nur sehr präsent ist, sondern ebenfalls ein hohes Mass an Resilienz zeigt.»

 

DIENSTAG, 01. September 2020 

13.25 Uhr
Israel: Nicht alle Schulen werden Öffnen 
Am Dienstag Morgen gab das Israelische Coronavirus-Kabinett bekannt, dass Schulen in den sogenannten «roten Zonen» nicht zum regulären Schulstart öffnen werden. Die Bekanntmachung erfolgte einige Stunden vor dem offiziellen Beginn des neuen Schuljahres. Stadtteile welche von der Regierung als «rote Zonen» gekennzeichnet wurden, haben ein besonders hohen Infektionsaufkommen an Covid-19. 

Seit einiger Zeit führten Diskussionen über das Vorgehen zu Beginn des neuen Schuljahres zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Bildungsminister Yoav Gallant und Israels Corona-Beauftragten Ronni Gamzu, da Gallant auf eine vollständige Eröffnung aller Schulen bestand, während Gamzu für eine vorsichtigere Strategie plädierte. 
 

MONTAG, 31. August 2020

9.15 Uhr
Pilger setzten sich über Verbot hinweg 
In einem Facebook-video das am Freitag von Sergiy Alekseev, ein Stadtratsmitglied der rechtsextremen Svoboda-Partei gepostet wurde, sind mehrere orthodoxe Männer in einer Konfrontation mit Anwohnern und Polizei in Uman zu sehen (youtube). 

Die Konfrontation fand auf dem Gelände eines halbfertigen Wohngebäudes statt, dessen Bau aufgrund eines Streits zwischen den Eigentümern und den Bauarbeitern ins Stocken geraten ist. Die Polizei am Tatort sagte den Pilgern sie könnten in Uman bleiben, aber nicht im Gebäude selbst. In dem Video ist ein Mann zu sehen, der die Polizei auf Englisch bittet, die Pilger das Gebäude betreten zu lassen und wiederholt sagt: «Es ist mein Haus.»

Die ukrainische Regierung hatte versucht die Ankunft tausender orthodoxer Pilger aus Israel durch eine Grenzschliessung für Nicht-Staatsangehörige bis zum 28 September zu unterbinden. Laut offiziellen Angaben unterstützt die israelische Regierung das Vorhaben der Ukraine, und selbst Israels Corona-beauftragter Ronny Gamzu hatte den ukrainischen Präsidenten gebeten die Pilgerreise zu verbieten.
In einem Versuch das Einreiseverbot zu umgehen, sind einige Pilger nun ungewöhnlich früh in die Ukraine gereist. 

Am Freitag seihen hunderte an der Grenze aufgehalten wurden, die nun nach und nach ins Land gelassen werden. Laut Mikhail Tkach, Exekutivdirektor der «United Jewish Community of Ukraine», seien die Pilger im Voraus gewarnt worden, dass es zu Problemen bei der Ankunft kommen könnte.
 

8.00 Uhr
Chassiden verstossen gegen Virus-Auflagen
Wie von der «New York Post» vermeldet, finden in der ultraorthodoxen Nachbarschaft Borough Park in Brooklyn seit Anfang August Heiratsfeste mit hunderten von Teilnehmern statt. Erst letzt Woche wurden in der Nachbarschaft 16 neue Covid-Fälle gemeldet. 
Artikel in voller Länge: (tachles). 

FREITAG, 28. August 2020 

12.45 Uhr
Israel: Labore drohen mit Streik
Israels öffentliche Laboranten drohen am Sonntag mit einem Streik zu beginnen, der unter Anderem ihre Arbeit an der Auswertung von Coronavirus-Tests einstellen wird. Ihre bisherigen Verhandlungen mit dem Finanzministerium über die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen seihen bisher gescheitert. Den Arbeitern zufolge werden sie nur noch die Testergebnisse von sich bereits im Krankenhaus befindenden Patienten veröffentlichen.

«Nach Jahren des Hin und Her und gerade aufgrund der gegenwärtigen der Pandemie, sollte sich das Finanzministerium zu Veränderungen verpflichten», sagte Esther Admon, Vorsitzende der israelischen Vereinigung der Biochemiker, Mikrobiologen und Laboranten. «Es reicht nicht aus, dass wir unverbindliche Zugeständnisse haben, wenn sie mit Verantwortungslosigkeit, Gedankenlosigkeit und Verrat in Form von der Unterzeichnung geheimer Vereinbarungen verbunden sind, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben, mit dem Zweck diese Labore zu Privatisieren.»

Laut dem Finanzministerium entscheiden die Laboranten sich dazu «die Situation auszunutzen, indem sie während einer so prekären Zeit Streiken.»
 

DONNERSTAG, 27. August 2020

15.50 Uhr
Coronavirus erreicht Gazastreifen
Am Mittwoch teilten Gesundheitsbeamte aus Gaza mit, dass der Gazastreifen mindestens bis Sonntag in einem «Lockdown» bleiben wird.  Die Mitteilung folgte auf die ersten Covid-19 Fälle im Gebiet, die nicht in Quarantänezentren lokalisiert waren. 

Palästinensische Fraktionen veröffentlichten eine Erklärung in der Israel für die Gesundheit der Bewohner des Gazastreifens verantwortlich gemacht wurde, und forderten, die Blockade aufzuheben und den Streifen mit medizinischem Equipment und humanitärer Unterstützung zu versorgen.
Die regierende Fraktion Hamas sagte Israel, dass sie dazu verpflichtet sei, die getroffenen Vereinbarungen zwischen beiden Seiten umzusetzen, sonst wäre eine gewaltsame Konfrontation unvermeidlich. Laut Al-Mayadeen wurde die Bedrohung über den katarischen Gesandten im Gazastreifen, Mohammed al-Emadi, nach Israel gebracht.

Bis vor zwei Tagen gab es keine Infektionen außerhalb der Grenzquarantäneeinrichtungen für Neuankömmlinge. Nun wurden 26 Covid-19 Fälle und zwei Todesfälle innerhalb der generellen Bevölkerung diagnostiziert. Die Neuinfektionen verstärken die Besorgnis lokaler und internationaler Gesundheitsorganisationen über die potenziell katastrophale Kombination von Armut, dicht besiedelten Flüchtlingslagern und begrenzten Krankenhauskapazitäten im Gazastreifen.

Ignacio Casares Garcia, Leiter der Gaza-Subdelegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, sagte, dass die lokalen Krankenhäuser nicht über ausreichende medizinische Ausrüstung und Medikamente für die Behandlung von Covid-19-Patienten verfügen. «Das Gesundheitssystem im Gazastreifen wäre nicht in der Lage mehr als ein paar Dutzend Coronavirus-Patienten zu behandeln», sagte er in einer Erklärung und forderte mehr internationale Hilfe.
 

8.50 Uhr
Gamzu würde Proteste einschränken
Israels Coronavirus-Beauftragter Professor Ronni Gamzu sagte am Donnerstag, dass er erleichtert wäre, wenn es «momentan keine Demonstrationen gäbe. Sicherlich tragen diese zu den hohen Infektionsraten bei.» Er fügte hinzu: «jegliche Formen von Versammlungen sind momentan nicht gut. Da gibt es keinen Unterschied zwischen einer Massendemonstration oder einer grossen Hochzeitsfeier.»

In einem Interview mit Kan Bet sagte Gamzu: «Ich ermutige Miki Zohar ein Gesetz zur Begrenzung von Demonstrationen zu erlassen - komm schon, was will er von mir? Wir müssen uns bewusst sein, dass es ein System von «Checks and Balances» gibt. Selbst wenn die Regierung beschließt, Proteste zu begrenzen, wird der Oberste Gerichtshof dies mit ziemlicher Sicherheit nicht zulassen. Wir müssen uns dessen bewusst sein. Dies ist die Gewaltenteilung eines demokratischen Staates. Ich kann dagegen nicht ankämpfen.»

Auf Nachfrage bezüglich der jährlichen Pilgerreisen nach Uman sagte Gamzu, dass die Regierung «von allen Seiten» unter Druck stehe. Auf die Frage, ob Israel Angst habe, eine unpopuläre Entscheidung zu treffen und die Pilgerreise einzuschränken, sagte Gamzu: «Vielleicht» und fügte hinzu, dass die Regierung «hier und da» gegebenenfalls «zu politische Entscheidungen» trifft.

 

MITTWOCH, 26. August 2020 

20.00 Uhr
Synagoge in Brooklyn warnt vor zweiter Welle 
Eine Synagoge in Brooklyn und ein jüdischer ambulanter Pflegedienst warnten die Mitglieder ihrer Gemeinden weiterhin wachsam zu sein und Vorsichtsmaßnahmen gegen das Virus zu treffen, da in den letzten Wochen in orthodoxen Gemeinden in der Region New York City immer mehr Fälle von Covid-19 aufgetreten sind. 

In einem veröffentlichen Schreiben berichtete die Gemeinde, dass mehrere Menschen in der Nachbarschaft sich mit dem Coronavirus infiziert hatten und einige auf der Intensivstation lagen. Die auf Hebräisch verfasste Mitteilung warnte diejenigen, die keine Antikörper haben, die älter sind oder unter gesundheitlichen Bedingungen leiden, die Abstandsregeln einzuhalten oder Masken zu tragen, wenn dies nicht möglich ist. Praktiken, die in letzter Zeit in der Gemeinde nicht üblich waren.

Die Warnungen folgen dicht auf die Bekanntmachung von New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, dass letzte Woche 16 neue Fälle im Stadtteil Brooklyn im Borough Park diagnostiziert wurden. Dort befindet sich die größte chassidische Gemeinde der Stadt. Einige der Fälle standen anscheinend im Zusammenhang mit der Feier einer großen Hochzeit. In anderen Gemeinden in der Region New York City und an der Ostküste warnen Ärzte und lokale Rabbinerverbände vor besorgniserregenden Anstiegen an Covid-Fällen, die die sichere Wiedereröffnung von Schulen und persönlichen Dienstleistungen an den Hohen Feiertagen gefährden.

Mehrere orthodoxe Gemeinden waren zu Beginn der Pandemie besonders stark vom Virus betroffen, und einige glaubten sogar, dass ihre Gemeinden dadurch ein gewisses Maß an Herdenimmunität erreicht haben könnten. Dennoch bleibt eine große Anzahl von Menschen weiterhin gefährdet.

9.10 Uhr
Einreisebeschränkung für Pilger
Am Dienstag gab die Ukraine bekannt, dass die Einreise von chassidischen Juden, die traditionellerweise zu Rosch Haschana zu Zehntausenden das Grab von Rabbi Nachman von Brezlaw besuchen, eingeschränkt werde. Dies aus Furcht, dass die Stadt Uman, wo das Grab liegt, wegen dieses Pilgertourismus zu einem Corona-Hotspot werden könnte. Artikel in voller Länge: (tachles).

 

DIENSTAG, 25. August 2020 

8.30 Uhr
Erster Lockdown im Gazastreifen 
Am Montag wurden im Gazastreifen die ersten Covid-19 Fälle ausserhalb der designierten Quarantänezentren für Rückkehrer aus dem Ausland diagnostiziert. Behörden zufolge handele es sich bei den Betroffenen um Angehörige einer Familie die sich in einem Geflüchteten Lager befinde, welches nun 48h in einen Lockdown soll. Laut der Hamas, würde der Lockdown den gesamten Gazastreifen betreffen. 

Bis Montag hatte der 360 km² Küstenstreifen, auf welchem 2 Millionen Palästinenser in dicht gedrängten Städten leben, keine Infektionen ausserhalb der Quarantänezentren gemeldet. 

 

MONTAG, 24. August 2020

8:15 Uhr
Neue Testmethode aus Israel 
Das israelische Gesundheitsministerium genehmigte jüngst eine neue Methode um Covid-19 Tests auszuwerten, die es Laboren ermöglicht, Proben aus Mund und Nase von bis zu Acht Personen gleichzeitig zu analysieren. Durch das neue Verfahren können wichtige Reagenzien, die für den Prozess gebraucht und Weltweit knapp sind, gespart werden. 

Die neue Methode, auch bekannt als «Kombinatorisches Pooling», wurde von Wissenschaftlern der Ben-Gurion-Universität des Negev, des Nationalen Instituts für Biotechnologie im Negev und der Open University in Tel Aviv entwickelt. 

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist internationales Interesse an gepoolten Tests gestiegen, da diese dabei helfen können Tests für den Virus um ein Vielfaches effizienter zu gestalten. Die «Food and Drug Administration» in den USA hat bereits den Gebrauch von Zwei gepoolten Testverfahren genehmigt, jedoch soll die neue Methode aus Israel, im Vergleich mit ähnlichen Methoden aus internationalen Laboren, um einiges effizienter sein.  

Nun arbeiten die Wissenschaftler im Forschungs- und Entwicklungslabor daran, ein weiteres ehrgeiziges Ziel zu erreichen das ihnen der Präsident der Ben-Gurion-Universität, Prof. Daniel Chamovitz, gesetzt hat: Den Aufbau und die Verifizierung eines Systems für gepoolte Coronavirus-Tests auf der Basis von Speichelproben. Auf diese Weise könnten im Oktober, sobald das Schuljahr nach Ende der jüdischen Feiertage wieder Beginnt, Tausende von Schülern jede Woche getestet werden. 

 

MITTWOCH, 19. August 2020 

22.40 Uhr
G42 Healthcare und NanoScent entwickeln neuen Corona-Test 
Laut einer gemeinsamen vorläufigen Vereinbarung, werden die in Abu Dhabi ansässige «Group42 Healthcare» und das Israelische Unternehmen «NanoScent» gemeinsam einen neuen Corona-Test entwickeln, herstellen und verbreiten. Der neue Test namens «Scent Check» soll dazu in der Lage sein, Covid-19 in der ausgeatmeten Luft von Personen zu diagnostizieren und Testergebnisse innerhalb von 30 – 60 Sekunden zu liefern. Das neue Testgerät soll in den kommenden Wochen von G42 tausenden von Tests unterzogen werden. 

8.55 Uhr 
Rekordzahlen in Israel 
Fast vier Monate nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie befinden sich in Israel so viele Covid-19 Patienten wie noch nie in einem kritischen Zustand. Die Zahl lag gestern bei über 400, was etwa der Hälfte aller hospitalisierten Patienten entsprach. 117 Personen müssen beatmet werden. Seit dem Beginn der Pandemie gab es in Israel insgesamt 96,753 Coronavirus-Fälle, von denen 344 innerhalb der letzten 24 Stunden dazu gekommen sind. Ungefähr 23,000 Fälle sind zurzeit aktiv. Bisher sind 711 Menschen in Israel verstorben.

Am Dienstag sagte Coronavirus-Beauftragter Professor Ronni Gamzu, dass er unzufrieden mit seinen eigenen Fähigkeiten sei, die Ausbreitung des Virus in Ultraorthodoxen und Arabischen Gemeinden unter Kontrolle zu bringen. 

«Ich habe es nicht geschafft, die Kontrolle so zu erlangen, dass ich mich mit den ultraorthodoxen Gemeinden und den Arabischen Gemeinden wohl fühle. Es ist eine Menge Arbeit mit ihnen. Die ultraorthodoxen Gemeinden weisen einen großen Mangel an Vertrauen auf», sagte er und wiess darauf hin, dass er es bisher unterlassen hat, ultraorthodoxe Coronavirus-Hotspots wie Modi'in Ilit, Elad, Betar Ilit und Gebiete von Jerusalem und Beit Shemesh zu sperren. 

Gamzu merkte an, dass die Behörden in den kommenden Wochen verstärkt durchgreifen werden um grosse Versammlungen in diesen Gemeinden zu verhindern, jedoch stellte er klar heraus, dass die Verbreitung des Virus innerhalb dieser Gemeinden nur durch eine lokale Kontrolle gestemmt werden könne.  «Man kann allgemeine Richtlinien erlassen, aber letztendlich muss der Coronavirus innerhalb der Gemeinde unter Kontrolle gebracht werden, innerhalb lokaler Regierungen, einschließlich den kleineren.»

ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

       BASEL

       BERN

      WAADT

  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

       GENF

DIENSTAG, 18. August 2020 

8.30 Uhr
Israel: Viele Krankenhelfer würden Corona-Impfung verweigern 
Kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Israel, führte Dr. Amiel Dror, Arzt und Forscher am Galilee Medical Center in Nahariya, eine Studie durch, um die Bereitschaft von Krankenhelfern sich gegen den Virus impfen zu lassen, zu erheben. 

Der Anstoß für die Studie lieferten zahlreiche Konversationen mit Krankenhelfern in seinem Umfeld, die zu seiner Überraschung beteuerten, dass sie nicht daran denken würden sich in der Zukunft gegen den Virus impfen zu lassen.  «Ich war sehr überrascht. Ich war mir sicher, dass ausgerechnet Angehörige des Gesundheitswesens, die dem Virus häufiger ausgesetzt sind, sich um Patienten kümmern und die Situation aus erster Hand kennen, nicht zögern würden sich impfen zu lassen, wenn der Impfstoff in Israel ankommt.»

Die Studie von Dror und Dr. Eyal Sela, welche kürzlich im «European Journal of Epidemiology» veröffentlicht wurde, fand heraus, dass nur 61 Prozent von Krankenhelfern in Israelischen Krankenhäusern bereit wären sich gegen den Virus Impfen zu lassen, dies im Vergleich zu 75 Prozent der generellen Bevölkerung. Im Gegensatz dazu wären 78 Prozent der Ärzte bereit sich impfen zu lassen. Noch weniger, nur knapp über die Hälfte aller befragten Krankenhelfer, wären bereit ihre Kinder impfen zu lassen.

76 Prozent aller Befragten gaben an, dass die mangelnde Sicherheit der Impfung zu ihren grössten Bedenken gehören. 13 gaben an, dass sie Angst vor potenziellen Nebenwirkungen hätten und 11 Prozent sagten, dass sie die Impfung verweigern würden, da sie das Coronavirus als eine unbedenkliche Krankheit wahrnehmen. 

Laut Dror gibt es «ein Mangel an Vertrauen in den Prozess [der Entwicklung des Impfstoffs], insbesondere in Bezug auf die Sicherheit. Die Menschen haben keine Angst, dass der Impfstoff unwirksam sein wird - sie haben Angst, dass er nicht sicher sein wird.» Er fügt hinzu, dass der Mangel an Vertrauen und die Bereitschaft, sich im Gesundheitswesen impfen zu lassen, dramatische Auswirkungen auf die Öffentlichkeit haben könnten: «Um eine effiziente Herdenimmunität zu erzielen, benötigt man eine große Masse von Menschen, die geimpft wurden. ... Sobald es einen erfolgreichen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt, werden umfangreiche öffentliche Kampagnen zum Thema Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen erforderlich sein.»

ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
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MONTAG, 17. August 2020 


7.50 Uhr
Gamzu entschuldigt sich 
Der israelische Coronavirus-Beauftragte Professor Ronni Gamzu kritisierte die starke Zunahme an neuen Fällen in arabischen Gemeinden in Israel, zwei Wochen nachdem viele Eid al-Adha gefeiert hatten. 

«Der arabische Sektor hat in den letzten zwei Wochen nach dem Feiertag von Eid al-Adha fast einen Angriff ausgeführt, der Hunderte von Patienten zur Folge gehabt hätte», sagte Gamzu am Sonntag in einem Interview mit Ynet. «Versammlungen, Partys, Feiern, Selbstgefälligkeit, Gleichgültigkeit, der Gedanke, dass das Coronavirus sie nicht verletzen kann, und jetzt hat das Coronavirus sie wirklich wie einen Massenterrorangriff getroffen.»

Mehrere arabische Gemeinden und Stadtteile sind besonders stark von dem Virus betroffen und einige wurden vorübergehend gesperrt, um die Ausbreitung einzudämmen. Ende letzter Woche wurde das drusische Dorf Yarka im Norden Israels teilweise geschlossen. Gamzu wies die Anschuldigungen zurück, dass die Schließungen das Ergebnis von Rassismus seien, und fügte hinzu, dass die Person, die für die Kontrolle des Ausbruchs des Dorfes verantwortlich ist, Araber sei.

Jedoch entschuldigte dieser sich später und fügte hinzu, dass er missverstanden wurde, und «der Gebrauch des Begriffs «Massenangriff» sich auf die Letalität des Virus in der arabischen Gemeinschaft bezog und nicht auf die Gemeinschaft selbst».

ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

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FREITAG, 14. August 2020 
9.10 Uhr
Israel: Neue Reiseregulierungen 
Ab Sonntag sollen Israelis wieder nach Bulgarien, Kroatien und Griechenland reisen dürfen, wie aus einer gemeinsamen Erklärung der Minister für Verkehr, Tourismus und Gesundheit hervorging. 

Die neue Einigung geht jedoch mit strikten Regulierungen in einher. So sollen insgesamt nur 600 Israeli pro Woche nach Griechenland reisen dürfen und sich nur in Athen und Thessaloniki, als auch auf Kreta und Korfu aufhalten dürfen. Reisende werden einen Coronavirus-Test vor ihrer Abreise und einen weiteren bei ihrer Ankunft machen müssen, wonach sie sich ebenfalls 48 Stunden isolieren müssen, während sie auf das Testergebnis warten. 

Bisher wurde noch nicht bekanntgegeben nach welchen Kriterien die Quote von 600 Reisenden gefüllt werden soll. 

Ebenfalls werden Israeli sich nach Rückkehr aus Ländern wie Japan, Georgien, Kanada, Neuseeland und Südkorea, die aufgrund ihrer niedrigen Infektionszahlen von der EU als «grün» eingestuft werden, nicht mehr selbst isolieren müssen. Einige Länder die von der EU als «rot» eingestuft werden, wie die USA, Serbien und die Türkei, legen keine Restriktionen auf Reisenden aus Israel. England, Slowenien und New-York State verlangen hingegen noch eine zweiwöchige Quarantäne.

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MITTWOCH, 12. August 2020 

16.55 Uhr
Gamzu kritisiert Jerusalem
Am Mittwoch äusserte sich Israels Corona-Beauftragter Professor Ronni Gamzu kritisch zur Coronavirus-Politik Jerusalems. «Jede andere Stadt auf der Welt mit vergleichbaren Infektionsraten wäre längst im Lockdown», sagte Gamzu, «für was ihr hier macht gibt es keinen Präzedenzfall». Bei seiner Aussage bezog sich Gamzu auf die hohen Infektionsraten und mangelnden Restriktionen und Regulierungen in der Stadt. 

Laut dem Gesundheitsministerium zählt Israel insgesamt 87,173 Fälle, von denen momentan 24,963 aktiv sind. 379 Personen befinden sich in einem kritischen Zustand, 109 müssen beatmet werden. Seit dem Beginn der Pandemie sind 633 Menschen verstorben. 

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DIENSTAG, 11. August 2020 

15.35 Uhr
Israel: Krankenhäuser könnten bald überlastet sein 
Aufgrund der Zunahme an schwerkranken Covid-19 Patienten, deren Anzahl bald 400 erreicht haben könnte und 118 Patienten die beatmet werden müssen, stehen die Intensivstationen zahlreicher Krankenhäuser in Israel unter extremem Druck. Während sich die Krankenhäuser zunehmend auf Coronavirus-Fälle konzentrieren, zahlen oft reguläre Patienten den Preis dafür. 

Die Ein Karem-Abteilung des Hadassah-Krankenhauses in Jerusalem musste kürzlich ihre Intensivstation der Abteilung für Innere Medizin schliessen, auf der die Nicht-Coronavirus-Patienten der Station behandelt wurden. Das Personal der Einheit wurde auf der Coronavirus-Intensivstation benötigt, auf der derzeit 22 Patienten mit Beatmungsgeräten behandelt werden müssen. «Aber die chirurgische Intensivstation hat nicht genug Platz", sagte Professor Dror Mevorach, der derzeitige Leiter der Abteilung für Innere Medizin sowie einer der vier Coronavirus-Stationen des Krankenhauses. «Im Moment habe ich einen [Nicht-Coronavirus]-Patienten, der eine Intensivpflege benötigt, und ich habe keinen Platz, um ihn zu bewegen. Wir sind gezwungen ihn auf der Station zu behandeln.»

Ähnliche Szenen die für eine baldige Überlastung des Gesundheitssystem sprechen wurden aus mehreren Krankenhäusern in Israel geteilt. Das Shaare Zedek Medical Center in Jerusalem musste in den letzten Wochen einige seiner Coronavirus-Patienten in andere Krankenhäuser überführen um die Behandlung von regulären Patienten zu gewährleisten. Das Rambam Medical Center in Haifa musste ebenfalls seine Intensivstation schliessen um das Personal in der Coronavirus-Station aufzustocken, und das Sheba Medical Center in Tel Hashomer  sah sich dazu gezwungen, die Anzahl der regulären Intensivbetten zu halbieren, da so viel Personal auf der Coronavirus-Intensivstation benötigt wurde.
Laut Mevorach sind solche Situationen wie bei Hadassah Ein Karem eines der «ersten Anzeichen eines Zusammenbruchs».

«Zugegeben, es ist nicht die Art von Zusammenbruch, die wir in Italien oder Spanien gesehen haben, wo sie den Punkt erreicht hatten, an dem Patienten nicht beatmet werden", sagte er. "Aber der Moment in dem man keinen Platz auf der Intensivstation hat um Patienten von der regulären Station aus zu versorgen, das ist der Moment in dem ein Zusammenbruch beginnt».

9.05 Uhr
Pandemie steigert Wert von Wix 
Das in Tel Aviv gegründete Unternehmen Wix, eine beliebte Plattform die es Usern ermöglicht mit einfachen Bausteinen ihre eigene Website zu erstellen, ist nach Ausbruch der Pandemie zum Unternehmen mit dem zweit höchsten Marktwert in Israel avanciert. 

Der Aktienkurs des Unternehmens ist seit März um 260 Prozent gestiegen. 

"Wir haben den Sprung von einem Produkt für eine bestimmte Gruppe, zu einer Notwendigkeit für viel mehr Menschen gemacht", sagte Nir Zohar, President und Chief Operating Officer des Unternehmens. "So verdienen heute viele Menschen ihren Lebensunterhalt mit Online-Verkäufen."

In 2018 lag der Börsenwert von Wix bei rund 4 Milliarden US-Dollar – jetzt sollen es fast 16 Milliarden US-Dollar sein. Damit liegt das fast 15-jährige Unternehmen dicht hinter dem Cybersicherheitsunternehmen Check Point Software Technologies, das mit 17,3 Milliarden US-Dollar das wertvollste Unternehmen Israels ist.

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MONTAG, 10. August 2020 

12.45 Uhr
«Israel Medical Association» droht mit Streik 
Die «Israel Medical Association» stellte Forderungen nach mehr Personal in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen, sowie einer Aufstockung der allgemeinen Finanzierung. Die Vertreter der Gewerkschaft behaupten, dass das Finanzministerium das öffentliche Gesundheitssystem, insbesondere während der Corona-Pandemie, schwäche. 

Wenn innerhalb von 14 Tagen keine Einigung erzielt wird, könnte die Gewerkschaft damit beginnen einen Generalstreik einzuleiten. Die Gewerkschaft forderte Gesundheitsminister Yuli Edelstein und Finanzminister Yisrael Katz dazu auf, zur Auflösung der Krise beizutragen. 

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FREITAG, 07. August 2020 

8.50 Uhr
Die Suche nach einem Impfstoff
Am Donnerstag besuchte Verteidigungsminister Benny Gantz das Israelische Institut für biologische Forschung, welches momentan an der Herstellung von Antikörpern und eines Coronavirus-Impfstoffes arbeitet. Laut Gantz sollten die klinischen Studien an Menschen Anfang September, nach den hohen Feiertagen, beginnen können. Dies in Absprache mit dem Gesundheitsministerium. 

Der Direktor des Instituts, Prof. Shmuel Shapira, sagte: "Es gibt einen ausgezeichneten Impfstoff, es gibt regulatorische Prozesse, die dieser Impfstoff durchlaufen muss. Wir beginnen nach den Ferien mit Sicherheits- und Wirksamkeitsexperimenten, aber wir haben das Produkt in der Hand."
Normalerweise ist das Biologische Institut ist nicht auf die Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln, Antibiotika oder Impfstoffen für die israelische Bevölkerung spezialisiert, geschweige denn für den Rest der Welt. Offizielles Ziel ist die Entwicklung von Schutzmaßnahmen gegen biologische und chemische Waffen.

Weltweit gibt es mehr als 130 verschiedene Projekte die nach einem Impfstoff für das Coronavirus arbeiten. Nur eine Handvoll Unternehmen haben bereits mit klinischen Studien begonnen, oder stehen kurz davor. Dazu gehören AstraZeneca, die in Zusammenarbeit mit der Oxford Universität und Johnson and Johnson einen Impfstoff entwickeln und das französische Pharmaunternehmen Sanofi, das mit dem britischen Unternehmen GSK zusammenarbeitet. Das chinesische Unternehmen CanSino wird voraussichtlich die dritte Phase einer klinischen Studie mit dem von ihm entwickelten Medikament bald beginnen.

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DONNERSTAG, 06. August 2020 

7.45 Uhr
Israel gegen Lockdown 
Während Netanyahu strikte Massnahmen ergreifen möchte um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, scheinen Israelische Behörden und die generelle Bevölkerung sich diesem bestreben weiterhin entgegenzusetzen. 

Die neusten Restriktionen, welche unter Anderem vielen Geschäften unter der Woche nur erlaubten bis 17.00 geöffnet zu haben, wurden nun von der Regierung zurückgenommen. Der Kurswechsel folgte auf die Erkenntnis, dass die Öffentlichkeit sich nicht an die Auflagen hielt. Viele Geschäfte und Shoppingzentren weigerten sich um 17.00 zu schliessen und die Polizei überprüfte die Einhaltung der Massnahmen nicht genug.

Am Dienstag stellte der nationale Sicherheitsrat unterschiedliche Modelle für die weitere Vorgehensweise Israels bei der Bekämpfung des Virus vor.  Würde man die aktuelle Politik weiterverfolgen, könnte die Pandemie ausser Kontrolle geraten und die Infektionszahlen würden stetig ansteigen. Die Einführung von gezielten Restriktionen in bestimmten «Red Zones», in denen die Ansteckungsraten hoch sind, oder einen weniger strikten aber dennoch Landesweiten Lockdown, wären Alternativen zu dem «Lockdown-Modell», welches in Israel bekannt ist. 

Gestern Abend gab die Regierung bekannt, dass sie nun neue Restriktionen, welche Übertragungsketten unterbrechen sollen, in 22 Städten mit hohen Infektionsraten veranlassen wird. Eine genau Liste der betroffenen Städte wurde noch nicht veröffentlicht. 

Laut Coronavirus-Beauftragten Ronni Gamzu, sei die Entscheidung des Kabinetts einen Lockdown zu vermeiden der letzte Versuch moderat zu Handeln und dieser sei nicht geschenkt: «Die Regierung ist sensibel für die heikle sozioökonomische Situation und die Situation der Öffentlichkeit und hat mich dabei unterstützt, einen Lockdown zu vermeiden. Wenn die Morbiditätsrate jedoch nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen fällt, müssen wir weitere Einschränkungen in Betracht ziehen, einschließlich lokaler oder sogar nationaler Schließungen."

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DIENSTAG, 04. August 2020 

12.20 Uhr
Über 800 Fälle über Nacht 
Dem israelischen Gesundheitsministerium zufolge wurden seit Montag Abend 801 neue Fälle von Covid-19 diagnostiziert. Dies bringt die Gesamtheit aller diagnostizierten Covid-Fälle im Land auf 74,903. Momentan gibt es 24,598 aktive Fälle in Israel, von denen 101 beatmet werden müssen. Seit Beginn der Pandemie sind 554 Menschen verstorben. 

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MONTAG, 03. August 2020 

11.25 Uhr
Weitere Minister in Quarantäne 
Im Zuge der epidemiologischen Untersuchung des Gesundheitsministeriums mussten sich weitere Minister in Quarantäne begeben. Unter ihnen sind der Minister für Hochschulbildung Zeev Elkin, und der Minister für religiöse Dienste, Yaakov Avitan, sowie einige ihrer Mitarbeiter.

Die Gesamtheit aller Fälle in Israel liegt bei 73,231, während die Anzahl der aktiven Fälle momentan auf 25,167 gesunken ist. 783 Personen befinden sich in Krankenhäusern, 334 von ihnen in kritischer Verfassung. Seit Beginn der Pandemie sind 541 Menschen in Israel an Covid-19 verstorben. 

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SONNTAG, 02. August 2020 

10.50 Uhr
Israelische Regierung in Quarantäne 
Über das Wochenende gaben mehrere Mitglieder der israelischen Regierung bekannt, dass sie positiv auf Covid-19 getestet wurden oder sich nach dem Kontakt mit einer mit Covid-19 infizierten Person in Quarantäne begeben müssen. 

Minister Rafi Peretz twitterte: «Mit dem Ende des Schabbats ist ersichtlich geworden, dass mein Coronavirus-Test von Freitag positiv ausgefallen ist. Zurzeit fühle ich mich gut und ich wünsche allen Kranken in Israel eine schnelle Erholung.» Im laufe des gestrigen Tages wurde ebenfalls bekannt, dass Minister Avi Cohen positiv auf das Virus getestet wurde. 

Likud Minister Zeev Elkin postete heute auf Twitter, dass er und viele seiner Kollegen die am Sonntag an einem Meeting in Anwesenheit von Minister Peretz teilnahmen, sich eine Woche in Quarantäne begeben werden müssen. Auch Polizei Chef Doron Yedid musste nach kontakt mit Peretz in Quarantäne.

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FREITAG, 31. Juli 2020 

19.13 Uhr
Pilgerfahrten nach Uman erlaubt
Nach einem Kurswechsel, erlaubt die ukrainische Regierung nun doch mindestens 5,000 Pilgern die Pilgerfahrt zum Grab des Rabbi Nachman nach Uman anzutreten. Es wird damit gerechnet, dass bis zu 8,00 Pilger kommen könnten. Diese werden sich jedoch nicht in Gruppen von mehr als 30 Personen versammeln dürfen und werden auf dicht gedrängten Plätzen die Maskenpflicht einhalten müssen. 

Die Regierung überlegt momentan Corona-Tests an den Flughäfen und die Installation einer App verpflichtend zu machen, jedoch «wird die Regierung die Pilgerfahrt nicht verbieten», sagte der ukrainische Oberrabiner Yaakov Dov Bleich. 

In vergangen Jahren fanden sich bis zu 30,000 Pilger, meist aus Israel, zu Rosh Haschana am Grab des Rabbi zusammen.

Laut Rabbi Bleich sind die israelischen Gesundheitsbehörden beunruhigt über die möglichen Folgen, die die Rückkehr der tausenden Pilger nach sich ziehen könnten. 

Rosch Haschana beginnt dieses Jahr am Abend des 18 Septembers. 

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DONNERSTAG, 30. Juli 2020 

11.00 Uhr
Gesichtsmasken mit Holocaust-Aufdruck
Die Gesichtsmasken von HolocaustFaceMasks.com fallen auf. Mit grossen Aufdrucken zeigen sie bekannte Bilder von Gaskammern in Konzentrationslagern, Exekutierungen von Juden in Massengräbern und alten Nazi-Aufmärschen (link). 

Gründer des Onlineshops ist Tyler Kozdron, ein 28-Jähriger Amerikaner und Sohn polnischer Immigranten. Auf der Website wird der Sinn des Unterfangens erläutert: «Es ist unser Ziel die Menschen daran zu erinnern, was passieren kann, wenn Millionen unhinterfragt scheinbar unschuldigen Regeln und Befehlen folgen.»  Die Idee für die Masken kam Kozdron nachdem ihm die Einführung der neuen Corona-Auflagen an der Tankstelle an welcher er arbeitete Widersprüchlich erschienen und er somit das Gefühl bekam, der Versuch der USA das Virus zu bekämpfen seih unseriös und ineffektiv. 

Kondron denke nicht, dass er dadurch den Holocaust trivialisiere, ganz im Gegenteil: «ich de-trivialisiere den Holocaust indem ich ihn in diesem spezifischen Kontext wieder in das Gedächtnis der Menschen rufe». Viel eher denke er, dass Juden den Holocaust trivialisieren, wenn sie ihn auf ein Podest stellen und meist nur für eigene Zwecke hervorbringen. 

Jonathan Greenblatt, der CEO der Anti-Defamation League, twitterte: «Der Vergleich der Covid-19-Regeln mit der Ermordung von Millionen im Holocaust ist widerlich, falsch und hat keinen Platz in unserer Gesellschaft.»

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MITTWOCH, 29. Juli 2020 

17.35 Uhr
Schweiz: Trotz negativem Test in Quarantäne 
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab am Mittwoch bekannt, dass ein negativer Corona-Test Rückkehrende aus Risikoländern nicht vor der Quarantäne bewahren kann. Da es einige Tage dauert bis eine Infektion mit einem Halsabstrich nachgewiesen werden kann, könne ein negatives Testergebnis eine Infektion nicht ausschliessen.  Ein negatives Ergebnis wird ebenfalls keine Auswirkung auf die Dauer der zehntägigen Quarantäne haben. 

Falls Rückkehrer aus Risikoländern es versäumen sich innerhalb von zwei Tagen nach ihrer Rückkehr bei der kantonalen Behörde zu melden, oder die Quarantänepflicht missachten, können sie mit einer Busse von bis zu 10, 000 Schweizer Franken rechnen. 
 

10.10 Uhr
Israels Armee gegen Corona 
Israels neuer Corona-Beauftragter, Professor Ronni Gamzu, möchte die israelischen Streitkräfte in Zukunft stärker in dem Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus einbinden. «Die Armee hat die Technologie, sie hat die Fähigkeiten», sagte Gamzu. Gamzu betonte, dass er alles tun werde um überflüssige Corona-Einschränkungen zu vermeiden, jedoch im Gegenzug mehr Disziplin und Mithilfe von der Bevölkerung erwarte. Etwa beim Tragen von Masken, Einhalten der Mindestabstände und dem Befolgen der allgemeinen Hygieneregeln.  «Minimale Einschränkung, Maximale Disziplin», laute das neue Motto. 

In Israel sind seit Beginn der Pandemie 66,555 Covid-19 Fälle diagnostiziert worden. Von diesen befinden sich momentan 315 in kritischer Verfassung. 486 Menschen sind verstorben.  

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  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

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DIENSTAG, 28. Juli 2020 

14.15 Uhr
Private Corona-Testzentren in Israel geplant 
Das israelische Gesundheitsministerium plant innerhalb der nächsten Wochen die Veröffentlichung einer Ausschreibung, welche sich für die Einrichtung von zwei großen privaten Corona-Testzentren im Süden und im Norden des Landes ausspricht. Hin zusätzlich soll die Testkapazität des «My Heritage» Labors, welches momentan täglich ca. 10,000 Tests durchführt, gesteigert werden. Bis hin zum Winter beabsichtigt das Ministerium die Testkapazität auf bis zu 60,000 tägliche Tests zu erhöhen. 

Einen Massgeblichen Grund für das Aufstocken der Kapazitäten, ist die Erwartung, der Bedarf an Coronavirus-Tests könne sich im Winter verdoppeln. Weiterhin ähneln die Symptome von Covid-19 bekanntlich häufigen Winter Erkrankungen, sodass mit einem hohen Anstieg an meist harmlosen Verdachtsfällen gerechnet wird. 

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MONTAG, 27.Juli 2020

10.05 Uhr
Tausende protestieren gegen Netanyahu 
Am Samstag Abend strömten 5,000 – 10,000 Demonstranten die Strassen in der Nähe der Residenz des Premierministers in Jerusalem, um gegen seine Coronavirus-Politik zu demonstrieren. 
«Bibi, geh nachhause», riefen viele, während sie Plakate welche den Umgang Israels mit der Pandemie kritisieren, in die Luft hielten. Im Zentrum der Kritik stehen die höhe der ökonomischen Unterstützung für kleine Unternehmen und die Eingeständnisse des Premiers die israelische Wirtschaft vorschnell wieder eröffnet zu haben, was nun einen weiteren Lockdown nach sich führen könnte. 

 9.40 Uhr
Quarantäne Ausnahmen 
Während nicht israelische Normalbürger zum Teil schon gar nicht ins Land gelassen und alle Einreisenden strengen Quarantänebestimmungen in Einzelisolation unterzogen werden, können Studierende einreisen und die zweiwöchige Quarantäne in Sechsergruppen absitzen. Artikel in voller Länge: (tachles).

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FREITAG, 24. Juli 2020 

10.20 Uhr
Gamzu & Netanyahu wollen zweiten Lockdown vermeiden 
In ihrer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag gaben Premierminister Netanyahu, Gesundheitsminister Yuli Edelstein und der neue Corona-Beauftragte Professor Ronni Gamzu bekannt, dass sie zusammenarbeiten wollen um einen zweiten Lockdown zu verhindern. «Wir versuchen einen flächendeckenden Lockdown zu vermeiden, aber wenn es einen Bedarf danach geben sollte, werden dies tun um Leben zu retten», sagte Netanyahu. Laut Gamzu «werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um keinen Lockdown zu kriegen».

Laut den letzten Zahlen gibt es in Israel momentan 33,097 aktive Fälle, von denen 302 sich in einem kritischen Zustand befinden. 442 Menschen sind verstorben. 

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DONNERSTAG, 23. Juli 2020

13.05 Uhr
Netanyahu ernennt neuen Corona-Beauftragten 
Heute Morgen ernannten Premierminister Netanyahu und Gesundheitsminister Yuli Edelstein Professor Ronni Gamzu, den Direktor des Ichilov-Krankenhauses, zum neuen Coronavirus-Beauftragen.

Gamzu ist seit 2015 Leiter des Ichilov Krankenhauses in Tel Aviv und war zuvor Generaldirektor des Gesundheitsministeriums. Zu Beginn der Pandemie unterstützte er ein Projekt um ältere Bürger effektiver vor dem Virus zu schützen. Laut Gamzu seih dies «eine medizinische, wirtschaftliche und soziale Krise. In einer solchen Situation stelle ich keine Fragen, ich tauche einfach auf, trage alles was ich kann dazu bei, um meinem Land und Gesundheitssystem bei der Bewältigung der Krise zu helfen».

Laut den neusten zahlen des Gesundheitsministeriums wurden gestern über 2,000 neue Fälle in Israel diagnostiziert. Die Gesamtheit aller aktiven Fälle liegt momentan bei 32, 755. Von diesen befinden sich 295 in einem kritischen Zustand, 79 Patienten müssten beatmet werden. 
 

9.50 Uhr
Israel auf Quarantäneliste
Während Reisende aus Schweden und Weissrussland ab dem 23. Juli wieder ohne Quarantänepflicht in die Schweiz zurückreisen dürfen, bleibt Israel bis auf weiteres auf der Liste der Risikoländer des Bundesamtes für Gesundheit. Artikel in voller Länge: (tachles).

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MITTWOCH, 22. Juli 2020 

13.20 Uhr
Neue Quarantäne Regeln 
Das israelische Gesundheitsministerium hat neue Vorschriften erlassen, die die Zeit, die Coronavirus-Patienten in Quarantäne bleiben müssen, effektiv verkürzen. Gemäß der neuen Verordnung gelten Patienten nun als geheilt, wenn sie innerhalb von zehn Tagen nach dem positiven Testergebnis oder drei aufeinanderfolgende Tage keine Symptome zeigen. 

Somit müsste ein Patient dessen Symptome fünf Tage andauerten, sich dreizehn Tage lang in Isolation begeben – zehn Tage nach dem Ausbruch der Symptome, hin zusätzlich der drei Tage ohne jegliche Symptome.  Falls ein Patient gar keine Symptome aufweist, muss dieser sich insgesamt nur zehn Tage Isolieren. Risikogruppen hingegen werden erst als geheilt eingestuft, wenn sie ein negatives Testergebnis erhalten. 

«Die Chancen an Covid-19 nach neun Tagen ohne Symptome zu erkranken, sind gering», sagte das Gesundheitsministerium und betonte, dass die Weltgesundheitsorganisation ihre Empfehlung bezüglich der Isolierung von bestätigten fällen ebenfalls geändert habe. 

Seit Februar wurden in Israel insgesamt 54,663 Menschen positiv auf das Virus getestet. Momentan gibt es 30,000 aktive Fälle im Land, 259 befinden sich in einem kritischen Zustand. 430 Menschen sind verstorben. 

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DIENSTAG, 21. Juli 2020 

12.30 Uhr
Knesset stimmt gegen Restaurantschliessung 
Das Coronavirus-Komitee der Knesset hat heute über den Vorschlag der Regierung abgestimmt den Restaurantbetrieb in Israel einzustellen. Der Vorschlag wurde von dem Komitee in einer Abstimmung von sieben zu drei abgelehnt. Demzufolge dürfen Restaurants nun weiterhin ca. 20 Personen in Innenräumen und 30 im Freien bewirtschaften. 

Miki Zohar sagte, dass "die Opposition keine Verantwortung zeigt und bereit ist, die öffentliche Gesundheit zu gefährden, um die Koalition zu destabilisieren". Er forderte das Komitee auf, für die Entscheidung des Kabinetts zu stimmen nur Sitzplätze im Freien in Restaurants zuzulassen.

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MONTAG, 20. Juli 2020 

9.25 Uhr
Israel: Nationaler Pflegeverband streikt
Der Nationale Pflegeverband trat am Montag um 7.00 nach gescheiterten Gesprächen mit dem Finanzministerium in den Streik. Der Verband bemängelte die schlechten Arbeitsbedingungen in der israelischen Pflegekräfte, als auch den Mangel an Personal. 

Operationssäle und Krankenhäuser in Israel werden nun vorerst einen Betrieb ähnlich dem am Wochenende aufnehmen. Alle nicht dringenden Operationen werden verschoben und es wird durchweg weniger Pflegepersonal in Einsatz sein. Die Auswertung von Covid-19 Tests und die Behandlung von infizierten Patienten soll hiervon nicht betroffen sein.

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SONNTAG, 19. Juli 2020 

12.45 Uhr
Boykott bei Entfernung von Shasha-Biton
Am Samstag gab Premierminister Netanyahu bekannt, dass er Yifat Shasha-Biton, Vorsitzende des Coronavirus-Komitees der Knesset, ihres Postens entheben wird. 

Vergangenen Montag hatte Shasha-Biton die Entscheidung des Kabinetts abgelehnt alle Fitnessstudios und Pools zu schliessen, um die Verbreitung des Virus weiter einzudämmen. Aus ihrer Sicht seihen noch nicht genügend Daten bezüglich der Infektionsraten an diesen Orten veröffentlicht worden. 

Yoel Razvozov, Mitglied des Coronavirus-Komitees, sagte, dass er Mitglieder des Komitees zum Boykott weiterer Diskussionen auffordern werde, wenn Netanyahu Yifat Shasha-Biton ihres Amtes als Komitee-Chef entheben wird. «Netanyahu möchte kein unabhängiges, professionelles Komitee, dass Regierungsentscheidungen kritisiert. Er möchte alles kontrollieren, auch wenn es den Zusammenbruch der Wirtschaft und der Knesset kosten sollte». 

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FREITAG, 17. Juli 2020

12.35 Uhr
Neue Restriktionen treffen auf Widerstand 
Nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Ministerpräsident Netanjahu, genehmigte das Kabinett neue Restriktionen um die Ausbreitung des Coronavirus wieder einzudämmen.
Ab Freitag um 17.00 Uhr werden Fitnessstudios wieder schliessen müssen. Ebenfalls Restaurants sollen wieder ausschliesslich auf den Lieferbetrieb umsteigen. Treffen von Gruppen von mehr als zehn Personen in Innenräumen, mit Ausnahme von Arbeitsplätzen, sowie Gruppen von mehr als zwanzig Personen im Freien, werden nicht mehr gestattet sein. 

Hinzu kommen gesonderte Regelungen für das Wochenende, welche zwischen Freitag 17.00 Uhr bis Sonntag 5.00 Uhr Inkrafttreten werden. Während dieses Zeitraums werden Geschäfte, Einkaufszentren, Malls, Friseure, Bibliotheken, Zoos, Museen, Ausstellungshallen, Schwimmbecken und Touristenattraktionen geschlossen bleiben. Die Strände werden ab Beginn nächster Woche schliessen. Israelis werden Ihr Zuhause und Viertel zu jeder Zeit verlassen dürfen. 

Im Zuge der verschärften Massnahmen verkündeten Mitglieder des Misadanim-Restaurantverbandes, dass sie sich weigern frisch gekaufte Lebensmittel wegzuschmeissen und ihre Türen trotz neuer Beschränkungen öffnen werden. «Es ist unsere Pflicht für unsere Geschäfte zu Kämpfen», schreiben sie in ihrem Statement, «auch wenn wir so Widerwillen zu kriminellen gemacht werden». 
 

8.55 Uhr
Roboter in der Pandemie 
In Jerusalems Hadassah Medical Center werden seit einiger Zeit Roboter zur Unterstützung bestimmter Operationen herangeholt. Jetzt helfen sie auch bei er Bekämpfung COVID-19 mit. 
Normalerweise hilft der kleine schwarz-blaue Roboter ROSA (Robotic Surgical Assistant) bei Eingriffen an Knie und Wirbelsäure. Seit dem Beginn der Pandemie muss das Hadassah Medical Center jedoch eine ungeheure Menge an Blutproben analysieren und auswerten.

«Wir mussten plötzlich jeden Tag tausende Proben auswerten» sagte Dr. Asaf Gertler, Direktor des klinischen Labors im Medical Center. «Ohne Roboter wäre dies nicht möglich gewesen». Acht seiner Roboter der Firma, Roche, Tecan und Qiagen, benötigt Dr. Gertler um bloss die RNA des Virus zu extrahieren. Jeder Roboter benutzt bei diesem Prozess eine andere Substanz.
Mit der Hilfe von Robotern kann das Labor in Hadassah nun ca. 600 Proben stündlich oder, ca. 4 Millionen jährlich bearbeiten. 

«Zukünftig hoffen wir alle serologischen Tests von Robotern durchführen lassen zu können», sagte Dr. Higazi, Chef der Abteilung für Klinische Biochemie am Ein Kerem Krankenhaus. «Wenn alles komplett automatisiert wird, sinken die Chancen für Fehler gegen Null».

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DONNERSTAG, 16. Juli 2020

19.33 Uhr
Droht der zweite Lockdown? 
Obwohl Israel sehr früh zum Beginn der Pandemie seine Grenzen Schloss und die Wirtschaft stark herunterfuhr, steigen seit Mai die Fallzahlen wieder stetig an. Allein Heute wurden 1,780 Neuinfektionen festgestellt. 

Laut Professor Arnon Afek, Vizedirektor des Schiba-Krankenhauses bei Tel Aviv, seihen die Lockerungen der Restriktionen in Israel viel zu hastig und ohne eine erkennbare Strategie erfolgt. Als Hauptinfektionsquellen sieht Afek Schulöffnungen und Großveranstaltungen wie Hochzeiten, sowie das undisziplinierte Verhalten der Bevölkerung, und die Unfähigkeit der Polizei die Hygiene- und Abstandsregeln durchzusetzen (spiegel). Vor allem seih es bei verbotenen Abschlusspartys zu einer Reihe von Neuinfektionen gekommen, welches unter anderem erklärt, warum momentan jüngere Menschen sich häufiger mit dem Virus infizieren. 

Aus Sicht von Experten könnte ein erneuter Lockdown die Wirtschaft des Landes erneut schwächen, jedoch wäre es laut Gesundheitsminister Edelstein ein «Wunder» wenn dieser verhindert werden könnte (spiegel). 
 

11.35 Uhr
Gesundheitsministerium empfiehlt Verschärfung von Restriktionen 
Das israelische Gesundheitsministerium hat der Regierung empfohlen, das erneute Einführen von Restriktionen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Erwägung zu ziehen. 
Hierzu zählen unter anderem ein Verbot sich in Gruppen von mehr als 10 Menschen zu treffen, als auch die Schliessung von Gotteshäusern, Schulen, Stränden und Ferienlagern. Restaurants würden wieder nur noch Bestellungen entgegennehmen dürfen. 
Auch Fitnessstudios und Schwimmbäder würden laut den Empfehlungen schliessen müssen, ein Vorschlag welcher erst letzte Woche von dem zuständigen Ausschuss der Knesset abgelehnt wurde.  
 

8.50 Uhr
Krankenstatistik 
Laut des Gesundheitsministeriums stieg die Anzahl aktiver Coronavirus-Fälle gestern auf 23,399. Mit 1,308 neuen Fällen an einem Tag, stellt dies eine Zunahme um 12 Prozent dar. Seit dem Beginn der Pandemie wurden insgesamt 43,668 Menschen mit dem Virus diagnostiziert und 375 sind verstroben. 

Am Mittwoch wurden in Israel 17,578 Coronavirus-Tests durchgeführt, von denen 7,44 Prozent positiv ausfielen. 

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MITTWOCH, 15. Juli 2020 

19.25 Uhr
Ukraine verbietet Pilgerfahrt nach Uman 
Die Zigtausend Juden die jährlich zu Rosch Haschana in die Ukraine an das Grab des Rabbi Noslov in Uman Pilgern, werden dieses Jahr andere Pläne machen müssen. 

Die Ukrainische Regierung verbot das Antreten der Reise und nannte die große Besorgnis um die Ausbreitung des Coronavirus als Begründung. In der Vergangenheit hat die Pilgerfahrt zu Reibereien zwischen den mehrheitlich israelischen Pilgern und den Einheimischen geführt, welche oft unerfreut über die Abriegelung bestimmter Viertel waren.

Laut einem Bericht der Regierung vom 9. Juli, nannte diese die Ausbreitung des Coronavirus in Israel, die Unfähigkeit ukrainischer Krankenhäuser für ausländische Patienten zu sorgen und dass lokale Polizisten nicht im Stande wären das Einhalten der Abstandsregeln und das Tragen von Masken durchzusetzen, als Gründe für das Verbot. 
 

19.00 Uhr
Rosch Haschana nur im engeren Kreis 
Das israelische Gesundheitsministerium erwägt es, die diesjährigen Rosch Haschana Feierlichkeiten auf den Kreis der Kernfamilie zu beschränken. Ähnlich den Beschränkungen an Pessach, würde die neue Restriktion mit einem Lockdown über die Feiertage einhergehen. 
Die endgültige Entscheidung wird letztendlich von der Verbreitung des Coronavirus und den Erfahrungen von anderen Ländern, sowie Informationen und Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation abhängen (israelhayom).
Nichtstaatsangehörigen soll die Einreise für Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Bar- und Bat-Mitzwas und Geburten erlaubt werden (makorrishon). Jedoch ist für die Einreise ein Krankenversicherungsnachweis, auch im Falle einer Erkrankung an COVID-19 erforderlich, ebenso wie eine zweiwöchige Quarantäne. Unter den erlaubten Einreisenden zählen Ehepartner von Verwandten und Kinder unter einem Jahr, sowie Großeltern und Eltern von Alleinstehenden Soldaten. 
 

9.10 Uhr
Verdreifachung innerhalb von 9 Tagen 
Wie das israelische Militär berichtete, hat sich diesen Monat, innerhalb weniger Tage, die Anzahl der mit COVID-19 diagnostizierten Menschen beinahe verdreifacht (timesofisrael).

Somit veröffentlichte das Militär einen Bericht welcher darlegte, dass die Anzahl der infizierten von 203 am 4. Juli auf 568 am vergangenen Montag, den 13. Juli, gestiegen war. Am Dienstag verzeichnete das Land 1,962 neue Fälle und setzte damit einen Rekordwert seit dem beginn der Pandemie. 
Premierminister Netanyahu gab vergangene Woche zu, dass Land hätte nach dem Abflachen der Fälle nicht so schnell Wiedereröffnen dürfen.  

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DIENSTAG, 14. Juli 2020 

14.00 Uhr
Israel: Neuer Rekord an Fällen 
Am gestrigen Tag wurden in Israel 1,962 neue Corona-Fälle diagnostiziert. Dies ist ein Rekordwert seit dem Beginn der Pandemie. 

Das Gesundheitsministerium bestätigte am Montagabend insgesamt 41,235 Corona-Fälle. 19,474 sind wieder genesen. Es werden mittlerweile 368 Todesfälle gezählt. Momentan gibt es 21,393 aktive Fälle im Land, von denen 55 beatmet werden müssen. 

Am Montag wurden 27,541 Coronavirus-Tests in Israel durchgeführt. 
 

9.05 Uhr
Generaldirektor Levy besorgt um neue Fälle 
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chezy Levy, äußerte sich am Montag besorgt über die steigende Anzahl von Coronavirus-Fällen in Israel und forderte die Öffentlichkeit auf den Anweisungen des Ministeriums Folge zu leisten.

Levy fügte hinzu, dass das Ministerium versucht, einen erneuten allgemeinen Lockdown durch das Einführen weiterer Restriktionen zu vermeiden und aus diesem Grund zu verhindern versucht, dass Mengen sich bilden. Levy bekräftigte ebenfalls die Notwendigkeit öffentliche Schwimmbäder und Fitnessstudios zu schliessen. Am Montag lehnte der Coronavirus-Ausschuss der Knesset den Antrag der Regierung auf die Schliessung von Pools und Fitnessstudios ab. 

Bisher wurden insgesamt 40,632 Personen positiv auf den Virus getestet, 183 befinden sich momentan in einem kritischen Zustand. Bisher sind 362 Personen in Israel an den Folgen des Virus gestorben. 

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  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

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MONTAG, 13. Juli 2020 

12.15 Uhr
Keine neuen Todesfälle in New York
Nach genau vier Monaten kehrt die Hudson-Metropole auf die Zahlen am Beginn der Virus-Pandemie zurück: New York City verzeichnete am Sonntag keine neuen Sterbefälle aufgrund von Covid-19. Zuletzt lag diese Zahl am 11. März so niedrig. Artikel in voller Länge: (tachles).

8.40 Uhr
Israel: Hunderte protestieren gegen Lockdown 
Am Sonntag protestierten hunderte in Romema, ein Stadtteil im Nordwesten Jerusalems, gegen die Verhängung eines zweiten Lockdowns ihres Viertels. Die mehrheitlich orthodoxen Teenager und jungen Männer versperrten der Polizei den Eintritt in das Viertel. Die Auseinandersetzung dauerte einige Stunden bis die Anwohner schliesslich die Barrikade zu Romema entfernten und die Polizei mehrere Demonstranten in Gewahrsam nahm. 

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SONNTAG, 12. Juli 2020 

13.40 Uhr
Weltweit mehr als 2'200 Diaspora-Juden an COVID-19 gestorben 
Isaac Herzog, Vorsitzender der «Jewish Agency for Israel», sagte jüdischen Führern aus dem Ausland, dass das Coronavirus etwa 2.200 in der Diaspora lebenden Juden das Leben gekostet habe. Dies beinhalte nicht die jüdischen Opfer aus den USA und Russland, welche die größten jüdischen Bevölkerungen nach Israel zählen.

In einem Meeting mit dem Ausschuss der Knesset für Einwanderung und Eingliederung prognostizierte Herzog, dass in den nächsten drei bis fünf Jahren, 250.000 Juden als Folge der Pandemie nach Israel immigrieren werden. Dies sei eine historische Herausforderung und die Regierung müsse einen Plan vorbereiten um diese Welle an Menschen zu absorbieren (ejpress). 

Innerhalb der letzten Monate habe Die «Jewish Agency for Israel» rund zehn Millionen US-Dollar an Organisationen in 23 Ländern verteilt, deren jüdische Gemeinden aufgrund von strikten Lockdowns finanziell besonders stark betroffen waren.
 

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DONNERSTAG, 09. Juli 2020 

18.15 Uhr
Bilanz zur Corona-Pandemie im November
Im November sollen erstmals Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Bilanz über den globalen Umgang mit der Pandemie und die Arbeit der Organisation ziehen. 
Am Donnerstag kündigte die WHO die Gründung der neuen «Unabhängigen Kommission für Pandemie-Vorsorge und Reaktion» an. Die Kommission soll unter anderem genauer untersuchen, wie es zu der Pandemie kam und wie eine ähnliche Ausbreitung in Zukunft vorgebeugt werden kann. 
Die Kommission wird von der ehemaligen Premierministerin Neuseelands, Helen Cark, und der ehemaligen Präsidentin Liberias, Ellen Johnson Sirleaf, geleitet werden. 
 

10.55 Uhr
Corona-Hilfskredite für mindestens 1000 jüdische Organisationen in den USA
Russel Neiss, ein jüdischer Technologe, wirkte bei einer Analyse mit, die ergab, dass mehr als 1000 jüdische Organisationen nationale Hilfskredite in einem Totalbetrag von ungefähr 540 Millionen bis zu 1,3 Milliarden Dollar erhielten. Artikel in voller Länge: (tachles). 

8.30 Uhr
Trump Kundebung Schuld an neuen Infektionen? 
Die Gesundheitsbehörden in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma führen die jüngste Zunahme an Coronavirus-Fällen auf einen Wahlkampfauftritt von Donald Trump zurück. 
Laut Behördenchef Bruce Dart sind in den letzten Tagen ca. 500 neue Fälle registriert worden, welche vermeintlich mit der Großveranstaltung, die zu diesem Zeitpunkt zwei Wochen zurück liegt, zusammenhängen könnten. 
Der Auftritt von Präsident Trump am 20. Juni wurde stark kritisiert. Unter anderem dafür, dass in der Halle die mit tausenden seiner Anhänger gefüllt war, keine Maskenpflicht bestand.  

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MITTWOCH, 08. Juli 2020 

18.40 Uhr
Jair Bolsonaro testet positiv auf Covid-19 
Der Brasilianische Präsident Jair Bolsonaro gab am Dienstag bekannt, dass er positiv auf Covid-19 getestet wurde. 
Das positive Testergebnis folgt auf ein Monatelanges herunterspielen der Gefahren und Folgen der Coronavirus-Pandemie durch den Präsidenten. Dieser hatte jüngst noch den verhängten Lockdown in Rio de Janeiro stark kritisiert und protestiert, dass eine Schwächung der Wirtschaft mehr als nur den Virus töten könnte.  
Mit 1.668,589 Fällen insgesamt und 66.741 Todesfällen ist Brasilien nach den USA eines der am stärksten betroffen Länder.
 

14.05 Uhr
Verteidigungsminister Benny Gantz in Quarantäne 
Am Mittwoch gab der Israelische Verteidigungsminister Benny Gantz bekannt, dass er sich, nach dem Kontakt mit einer mit Covid-19 infizierten Person, in Quarantäne begeben hat. 

Gantz fühle sich gesund und werde weiterhin von Zuhause aus arbeiten, während er auf die Testergebnisse wartet. 
 

12.40 Uhr
USA melden 60000 neue Corona-Fälle binnen 24 h 
Die USA haben mit 60000 neu registrierten Corona-Fällen innerhalb von 24 h einen neuen Höchstwert erreicht. Dies ging aus Zahlen eines Berichtes der Johns-Hopkins-Universität hervor, welcher am Mittwochmorgen veröffentlicht wurde. 
Insgesamt zählen die USA momentan 2996 Millionen Corona-Fälle, 131480 Todesfälle und 1355 genesene Patienten. 

Seit dem Beginn wirtschaftlicher Lockerungen in Bundestaaten wie Texas, Kalifornien und Florida steigen die Fallzahlen in diesen Regionen wieder stark an. 

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DIENSTAG, 07. Juli 2020 

22.25 Uhr
Israel: Direktorin für öffentliche Gesundheit tritt zurück 
Professor Siegal Sadetzki, Direktorin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, gab am Dienstag bekannt, dass sie ihre Position am Ministerium verlassen wird und verwies auf unüberbrückbare Unterschiede in Bezug auf die Politik im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie.
In einem Facebook Post, welcher ebenfalls ihr Rücktrittschreiben enthielt, schrieb die ehemalige Direktorin am Dienstag, dass Israel sich in den letzten Wochen in eine gefährliche Richtung bewegt und dass die Daten zum Infektionsgeschehen allzu klar sind. «Vor diesem Hintergrund bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich angesichts der neuen Bedingungen, unter denen meine berufliche Meinung nicht akzeptiert wird, nicht mehr effektiv dazu beitragen kann, die Ausbreitung des Virus zu stoppen». 
Weiterhin kritisierte sie den Alleingang Israels in der schnellen Wiedereröffnung der Israelischen Wirtschaft. 
Professor Sadetzkis Rücktritt folgte auf die Ankündigung des Gesundheitsministers Yuli Edelstein, dass dieser jemanden neues ernennen würde um Israel im Umgang mit der Pandemie zu beraten. 
 

10.15 Uhr
Steigende Gewalt bei Durchsetzung der Corona-Vorschriften
Berichten zufolge sind seit Inkrafttreten des Maskenobligatoriums in der Öffentlichkeit die gewaltsamen Konflikte zwischen Polizei und Maskenverweigerern und die Beschwerden über Missverhalten von Polizisten stark angestiegen. Artikel in voller Länge: (tachles).

10.10 Uhr
Israelische Regierung verabschiedet neues Gesetz zur Bekämpfung des Coronavirus
Am Dienstagmorgen, stimmte die Knesset einem neuen Gesetz zu, welches es der Regierung ermöglicht Massnahmen und Entscheidungen zur Bekämpfung des Coronavirus sofort zu verabschieden, ohne  diese zuvor im Parlament zu diskutieren. 
Mit der Begründung, dass Verzögerungen bei der Umsetzung gewisser Entscheidungen dringlichst vermieden werden müssen, erlaubt das neue Gesetz der Regierung Ausschüsse der Knesset zu umgehen. 
Das Gesetz wurde in seiner dritten und letzten Lesung in der Knesset mit 29 Ja-Stimmen und 24 Nein-Stimmen verabschiedet.

Das Gesetz beinhaltet ebenfalls, dass Entscheidungen welche die Knesset betreffen, von den zuständigen Ausschüsse sieben Tage lang debattiert werden können, wobei die Option einer dreitägigen Verlängerung besteht. Wenn der zuständige Ausschuss die Regierungsentscheidung nicht innerhalb dieses Zeitraums genehmigt, wird sie der Knesset zur Abstimmung vorgelegt. Die Entscheidung soll aufgehoben werden, wenn entweder ein Ausschuss oder die Knesset beschließen, diese nicht zu genehmigen, oder wenn innerhalb des oben genannten Zeitrahmens keine endgültige Entscheidung getroffen wird.

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MONTAG, 06. Juli 2020 

16.00 Uhr
Knesset beschliesst neue Restriktionen und erhöht Bussgelder 
Der Verfassungs-, Rechts- und Justizausschuss der Knesset genehmigte einen Antrag des Kabinetts, die Geldbuße für das Versäumnis eine Gesichtsmaske in der Öffentlichkeit zu tragen, von 200 Schekel auf 500 Schekel zu erhöhen.

Zusätzlich würde die Maßnahme Inspektoren einzelner Kommunen die Befugnis geben, eigenständig Gesundheitsvorschriften im Zusammenhang mit dem Coronavirus durchzusetzen. Derzeit ist zu deren Durchsetzung nur die Polizei befugt.

Weiterhin beschloss die Regierung am Freitag neue Regeln, welche Versammlungen von über 50 Personen in Gotteshäusern, Veranstaltungsorten und Bars untersagen.
Die neuen Beschränkungen gelten nicht für Arbeitsplätze, Geschäftsräume und Einkaufszentren.
Die Regierung beschloss am Freitag außerdem, Versammlungen in „anderen geschlossenen Räumen“, einschließlich Privathäusern, auf 20 Personen zu beschränken. 
Die Regeln treten heute, am Montag, den 6. Juli, in Kraft.  
 

12.00 Uhr
Expertengruppe warnt vor Zusammenbruch des Israelischen Gesundheitssystems
Angesichts des rasanten Anstiegs neuer Fälle empfahl eine Expertengruppe die Israels Nationalen Sicherheitsrat in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie berät, Israel am Samstag, unverzüglich den Ausnahmezustand auszurufen.
Krankenhäuser könnten unter einer Zunahme von schwerkranken Patienten zusammenbrechen und "das Gesundheitssystem wird gefährdet sein, wenn der Ausbruch in der kommenden Woche nicht eingedämmt wird", schrieb das Gremium. Darüber hinaus forderte das Gremium die Verlagerung des Krisenmanagements vom Gesundheitsministerium zur Armee. 
 

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SONNTAG, 05. Juli 2020 

15.45 Uhr
13 Prozent mehr Krankenhauseinlieferungen in weniger als 24 h 
Laut Daten des Gesundheitsministeriums stieg die Krankenhauseinlieferungsrate von Corona-Patienten in Israel in weniger als einem Tag um 13 Prozent. Die Zahl stieg von 296 am Samstag auf 335 am Sonntagmorgen. Derzeit gibt es 11.189 aktive Covid-19 Fälle, von denen 86 sich in einem kritischen Zustand befinden und 29 beatmet werden müssen.

Die Ministerin für soziale Gleichstellung, Meirav Cohen von Kahol Lavan, gab heute Morgen ebenfalls bekannt, dass sie sich in Quarantäne befindet nachdem ein Mitarbeiter im Kindergarten ihrer Tochter positiv getestet wurde und diese nun auf ihre Ergebnisse wartet. 

15.30 Uhr
Oberrabbiner und Repräsentanten der Jüdischen Gemeinden Israels und Europa gedenken den Opfern der Corona-Pandemie 
Am Mittwoch den 8 Juli, werden Oberrabbiner Israels und angesehene Oberrabbiner und Repräsentanten Jüdischer Gemeinden aus ganz Europa zusammenkommen, um die Herausforderungen mit welchen sich Jüdische Gemeinden in Europa innerhalb der letzten Monate konfrontiert sahen, zu diskutieren. 
Es soll ebenfalls ein Yizkor zitiert werden um die weltweiten Opfer der Pandemie zu ehren. 
Die Konferenz wird online auf der Plattform «Zoom» stattfinden. 
 

10.50 Uhr
Steht Israel vor einer zweiten Welle? 
Momentan wütet das Coronavirus global wohl schlimmer denn je. Weltweit werden täglich fast 200.000 Neuinfektionen diagnostiziert und ungefähr 5000 Menschen erliegen täglich den Folgen ihrer Infektion. Während in manchen Ländern das Virus offen wütet und sich Südamerika zum neuen Hotspot der Pandemie entwickelt hat, müssen andere Länder einsehen, dass sie wohl noch nicht das Schlimmste überstanden haben. 

In Israel, welches eines der ersten Länder war, dass Grenzen und Schulen schliessen liess, steckten sich im Mai durchschnittlich nur noch fünf Personen mit dem Virus an. Nach der Lockerung von Restriktionen und der Wiedereröffnung von Schulen und Bars, wurde in Israel kürzlich ein Höchstwert von 1000 Neuinfektionen innerhalb von 24 h gemeldet. Aus Angst vor einer zweiten Welle, werden nun einige Stadtviertel in Lod bei Tel Aviv und in der Hafenstadt Aschdod mit einem Lockdown belegt.

Andere Staaten scheinen jedoch an ihre frühen Erfolge in der Eindämmung des Virus festhalten und anknüpfen zu können. Island, Neuseeland oder Taiwan haben früh mit strengen Maßnahmen reagiert, obwohl sie von Beginn an nur wenige Infektionen hatten. In Taiwan sind bislang nur sieben Menschen an dem Virus gestorben und die Premierministerin Neuseelands, Jacinda Ardern, erklärte ihr Land Anfang Juni für "coronafrei". Seitdem gab es nur noch positive Tests bei Einreisenden.  

 

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FREITAG, 03. Juli 2020 

19.45 Uhr
Über 1000 neue Covid-19 Fälle in den letzten 24 h 
Innerhalb der letzten 24 Stunden wurde bei 1008 Menschen in Israel Covid-19 diagnostiziert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums erhöht dies die Zahl der aktiven Fälle auf 10,060. 
Die Anzahl der Todesopfer beträgt 326. Aktuell befinden sich 77 Personen in kritischem Zustand und 27 müssen beatmet werden. 
 

9.05 Uhr
Schweiz: Neue Quarantänepflicht für Rückkehrer aus 29 Ländern
Ab Montag wird der Corona-Index des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in Kraft treten. Auf diesem stehen 29 Länder welche ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen und Reisende, welche diese Länder in den Sommerferien aufsuchen wollen, werden nach ihrer Rückkehr in die Schweiz zehn Tage in Quarantäne gehen müssen. 

Bei einer anfallenden Quarantänepflicht nach dem Urlaub wird der Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet sein den Lohn für die Dauer der zehn Tage zu zahlen. Aus Sicht des Bundes kann einem Arbeitnehmer ebenfalls ein Verschulden vorgeworfen werden, wenn Er durch die Quarantäne nach den Ferien arbeitsunfähig wird. 

Auf dem Index stehen unter anderem Argentinien, Brasilien, Israel, Russland, Schweden und die USA. Die Liste soll voraussichtlich jeden Monat neu bearbeitet und ergänzt werden. 

Die vollständige Liste des BAG finden Sie hier

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DONNERSTAG, 02. Juli 2020 

18.05 Uhr
Polizei wird Einhaltung von Coronavirus-Restriktionen verstärkt kontrollieren
Am Wochenende wird die israelische Polizei in einer landesweiten Operation verstärkt die Einhaltung der Coronavirus-Restriktionen innerhalb der israelischen Bevölkerung kontrollieren.
Von Donnerstag- bis Samstagabend will die Polizei Versammlungen, insbesondere in Veranstaltungsräumen welche die zulässige Teilnehmerzahl überschreiten, auflösen oder das Einhalten von Vorschriften, wie Beispielsweise das Tragen von Gesichtsmasken, durchsetzen.

Laut der Polizei wird diese sich auf Bezirke wie Lod und Ashdod fokussieren, welche erst letztens einen deutlichen Anstieg an Coronavirus-Fällen sahen. 

11.15 Uhr
Knesset verabschiedet vorübergehendes digitales Tracking-Gesetz
Am Mittwoch verabschiedete die Knesset nach zwei Abstimmungen ein Gesetz, welches das digitale «Tracken» von Coronavirus-Patienten durch den Sicherheitsdienst Shin Bet ermöglicht.
Die Abstimmung, welche eigentlich am Dienstag stattfinden sollte, wurde verschoben. Dies ermöglichte es der Regierungskoalition die Unterstützung für die Gesetzesvorlage zu erhöhen, welche darauf abzielt, den jüngsten Anstieg der Coronavirus-Fälle in Israel einzudämmen. 53 Gesetzgeber stimmten für das Gesetz, 38 lehnten es ab. 
Laut des israelischen Gesundheitsministeriums wurden am Mittwoch 1,013 neue Coronavirus-Fälle diagnostiziert. Dies stellt den größten Anstieg neuer Fälle in einem Tag seit Ausbruch der Krise dar. Heute morgen sind weitere 195 Fälle hinzugekommen. Somit zählt Israel momentan insgesamt 26,452 Fälle. Darunter befinden sich 8,647 aktive Kranke, von denen sich 58 in einem kritischen Zustand befinden. 24 Personen benötigen Beatmungsgeräte. 

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DIENSTAG, 30. Juni 2020 

20.00 Uhr
Opposition blockiert digitales Tracking-Gesetz 
Der Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der israelischen Knesset zog seine Unterstützung für ein Gesetz, welches das digitale «Tracken» von Coronavirus-Patienten erlaubt zurück. Dies geschah nachdem Gesetzgeber der Opposition die Initiative blockiert hatten.
Vertraulichen Quellen zu folge, wurde die Initiative der Opposition von Eli Avidar und Yisrael Beiteinu angeführt. 

Nachdem die Knesset einer Aufteilung des Gesetzentwurfs in mehrere Klauseln zugestimmt hatte, entschied sich der Vorsitzende des Knesset-Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung, Zvi Hauser, um. Er stimmte Vertretern der Opposition zu, dass über eine weichere Version des Gesetzentwurfs in seiner Gesamtheit am Montag abgestimmt werden soll.

9.05 Uhr
2-Milliarden-Schekel-Paket für kleine und mittelständische Unternehmen
Am Sonntag versprachen Netanyahu und Finanzminister Israel Katz kleinen und mittelständischen Unternehmen zusätzliche 2 Milliarden Schekel (ca. 580 Millionen US-Dollar) zur Verfügung stellen, um die durch das Coronavirus verursachten wirtschaftlichen Schäden auszugleichen.

Die 2 Milliarden Schekel kommen zu den bereits geplanten 100 Milliarden Schekel hinzu, um diejenigen zu unterstützen, die durch die wirtschaftliche Schließung während der Krise geschädigt wurden. 

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MONTAG, 29. Juni 2020 

16.15 Uhr
Regierung beschliesst neue Restriktionen 
Aus Angst vor einer zweiten Welle hat die israelische Regierung beschlossen die erlaubte Anzahl an Teilnehmern an öffentlichen Veranstaltungen einzuschränken. Bis zu 250 Zuschauer sollen in Konzertsälen und Veranstaltungsräumen zusammenkommen dürfen. Auch Hochzeiten dürfen nur 50 Prozent der Kapazität ihrer Räumlichkeiten ausnutzten und maximal mit 100 Gästen stattfinden. Sowohl Beerdigungen als Beschneidungen dürfen von 50 Teilnehmern besucht werden. 
30 Prozent der Arbeitskräfte im öffentlichen Sektor sollen von zuhause aus Arbeiten und studierende werden ihre bevorstehenden Prüfungen online ablegen. 
 

9.50 Uhr
Erneute Ausbrüche in Israel und der West Bank 
Nach einem erneuten Anstieg an Coronavirus-Fällen in Israel und der West Bank sprachen sich die israelische und palästinensische Regierung für neue Vorschläge und Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie aus. In der West Bank und Ostjerusalem wurden bisher 1,928 Personen positiv auf den Virus getestet, es gab 8 Todesopfer.

In Israel wurden bisher insgesamt 23,755 positive Fälle registriert. 39 befinden sich in einem kritischen Zustand. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 318. Seit Ausbruch der Krise sind 17,074 Patienten geheilt. 

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  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

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DONNERSTAG, 25. Juni 2020 

8.40 Uhr
Knesset bewilligt Corona-Tracking durch den Shin Bet
Am Mittwochvormittag gab die Knesset grünes Licht für den Plan, künftig das derzeit noch von einem privaten Unternehmen durchgeführte Tracking bei COVID-19-Neuinfektionen wieder an den Inlandgeheimdienst zu übergeben. Artikel in voller Länge: (tachles).

ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
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MITTWOCH, 24. Juni 2020 

9.05 Uhr
Covid-19 auf dem Vormarsch in Israel und USA
Israel hat zum gestrigen Dienstag die höchste Zahl von Neuinfektionen mit Covid-19 seit April registriert. Premier Benjamin Netanyahu hat als Reaktion zunächst die Erklärung von Elad und Teilen von Tiberias zu «Zonen mit begrenztem Zugang» angeordnet (link).

Die rasche Reaktion steht im krassem Kontrast mit dem Agieren von Donald Trump in den USA. Der politische Verbündete Netanyahus hat auch an einer Massenveranstaltung an der «Dream City Church» in Phoenix, Arizona, Dienstagabend keine Maskenpflicht oder sonstige Schutzmassnahmen gegen die Pandemie angeordnet (link). Artikel in voller Länge: (tachles).

9.00 Uhr
Stärkster Anstieg an Corona-Neuinfektionen seit zwei Monaten
In den letzten 24 Stunden wurden in Israel 459 neue COVID-19-Fälle gemeldet, und auch im Westjordanland kamen 167 neue positiv Getestete dazu. Das ist die stärkste Erhöhung seit dem 22. April, als es 556 neue bestätigte Infektionen gab. Artikel in voller Länge: (tachles).

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DIENSTAG, 23. Juni 2020 

8.10 Uhr
Warnungen vor Corona-Tracking durch den Shin Bet
Während Gesundheitsminister Yuli Edelstein und der Leiter der Public Health Services Sigal Sadetsky die geplante Rückgabe der Verantwortung für das Tracking an den Shin Bet befürworten, äussern sich andere Vertreter der Gesundheitsbehörde kritisch. Artikel in voller Länge: (tachles).

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MONTAG, 22. Juni 2020

8.25 Uhr
Israel am Beginn einer zweiten Corona-Welle
In einem Bericht des von der Regierung für die Bekämpfung der Pandemie eingesetzten Gremiums, des Center for Information and Knowledge on the Coronavirus, warnen die Experten eindringlich vor hunderten von Todesopfern, die eine zweite Welle fordern könnte.  Artikel in voller Länge: (tachles).

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DONNERSTAG, 18 Juni 2020

11.00 Uhr
Israel: Normalisierung des Zugverkehrs trotz steigender Corona-Fallzahlen
Nach den Lockerungen und der Wiedereröffnung von Schulen, Geschäften, Gastronomiebetrieben und Touristenattraktionen hat Israel einen Wiederanstieg der Fallzahlen erlebt. Bislang wurden 19 783 positive Tests registriert, und es gab 303 Todesopfer – eines mehr als gestern. Artikel in voller Länge: (tachles).

10.55 Uhr
Weitere Lockerungen in New York City – steigende Infektionen in Israel
Von März bis Mai das Epizentrum der Pandemie mit über 21.000 Todesfällen und über 300.000 Infektionen ist New York City nun einer der Orte mit den geringsten Ansteckungsraten. Republikanisch geführte Gliedstaaten wie Florida, Georgia oder Texas erleben aufgrund der bereits im Mai aufgehobenen – und zuvor deutlich weniger strikten – Notstands-Massnahmen eine anhaltende Zunahme von Ansteckungen und Todesfällen (link). Artikel in voller Länge: (tachles).

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MONTAG, 15. Juni 2020 

13.20 Uhr
Synagogen in Buenos Aires dürfen Gottesdienste streamen
Unter strikten Auflagen dürfen alle Gotteshäuser in der argentinischen Hauptstadt ab sofort wieder Gottesdienste durchführen und diese online senden – allerdings ohne Teilnahme ihrer Gläubigen vor Ort. Artikel in voller Länge: (tachles). 

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SONNTAG, 14. Juni 2020

17.10 Uhr
Israel: Vorübergehende Schliessung der Präsidenten Residenz
Nachdem ein Mitarbeiter des Präsidenten positiv auf das Coronavirus getestet wurde, musste die Residenz Rivlins vorübergehend schliessen (haaretz). Gestern gab die Regierung bekannt, dass sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen momentan nicht mehr signifikant verringert, und dass die Infektionen nun trotz den Bemühungen der Regierung wieder steigen. Letzten Freitag wurden 200 Neuinfektionen gemeldet. Die neuen Infektionen sind vermeintlich auf die Lockerungen und das nachlässigere Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf die Hygiene- und Distanzierungsregeln zurückzuführen. 

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MITTWOCH, 10. Juni 2020

12.35 Uhr
Eruption neuer Fälle in Israel
Das israelische Gesundheitsministerium hat am Dienstag ein neues Aufflammen der Virus-Pandemie festgestellt. Demnach wurden binnen 24 Stunden 148 neue Fälle registriert. Premier Binyamin Netanyahu hat den Chef des Nationalen Sicherheitsrates Meir Ben Shabbat beauftragt, die Lage umgehend mit verantwortlichen Behörden zu diskutieren und im Zweifelsfall einen Stop oder die Umkehrung der Lockerung von Notstands-Massnahmen einzuleiten. Artikel in voller Länge: (tachles).

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MONTAG, 8. Juni 2020 

8.55 Uhr 
New York City beginnt mit Lockerungen
Im gesamten Gliedstaat erlagen der Pandemie am Samstag lediglich 35 Menschen. Dies ist der beste Wert seit drei Monaten. Cuomo sieht sich damit in seinem Beschluss bestätigt, am heutigen Montag in New York City die Phase 1 einer Rückkehr zum Alltag in vier Schritten von jeweils zwei Wochen einzuleiten. Artikel in voller Länge: (tachles).

8.45 Uhr
Schweiz: Synagogen offen 
Nach rund zwei Monaten Corona-bedingter Pause haben in der Schweiz mit letztem Donnerstag Gottesdienste in Synagogen und Gebetsräumen unter Schutzbedingungen wieder begonnen. Artikel in voller Länge: (tachles). 

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MITTWOCH, 3. Juni 2020 

6.45 Uhr
Krankenstatistik
Am Mittwochmorgen betrug die Zahl der untersuchten Israeli 17285. Am Dienstag waren 72 neue Personen hinzugekommen. Die Zahl der Todesfälle hat sich auf 290 erhöht. Von den Patienten befinden sich 28 in einem schwierigen Zustand. 29 von ihnen  müssen beatmet werden. Am Dienstagabend betrug die Zahl der Patienten, die das Krankenhaus verlassen konnten insgesamt 14940. Die Zahl der Kranken beträgt gegenwärtig 2055. Im Bildungswesen betrug am Dienstagabend die Totalzahl der Kranken 225. Davon sind 177 Schüler und 48 Angehörige des Lehrkörpers oder Eltern von Schülern. Mit 165 der stammt Grossteil der Kranken aus Jerusalem. JU

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DIENSTAG, 2. Juni 2020 

13.15 Uhr
10000 Studenten und Lehrer in der Isolation
Bis Dienstagnachmittag sieht die Situation in Israel wie folgt aus: Rund 31 Schulen sind geschlossen, fast 10000 Schüler und Lehrkräfte sind in die Quarantäne geschickt worden, und 217 Coronavirus-Fälle wurden bis Dienstagmittag bestätigt. 

Alleine am Dienstag wurden 3723 Schüler und Lehrer in die Quarantäne geschickt. Damit hat sich die Zahl der sich in Quarantäne befindenden Lehrer und Schüler von 6212 auf insgesamt 9935 erhöht. Inzwischen wurden 11 neue Fälle gemeldet, und 13 weitere Schulen wurden geschlossen. Itamar Grotto, Vize-Generaldirektor des Gesundheitsministeriums sagte: «Wenn es mehr als 100 nicht miteinander durch den gleichen Ausbruch verknüpfte Fälle von Coronavirus pro Tag gibt, dann werden wir zurückbuchstabieren in Bezug auf die Restriktionen. Vorläufig sind die meisten Fälle konzentriert auf einen Ausbruch». Grotto bezog sich auf die neue Welle von Coronavirus-Fällen in Israel. Am Montag gab es, wie er sagte, 97 neue Fälle von Infektionen in Israel. Die Mehrheit der Fälle konzentriert sich derzeit noch auf das Gymnasium Rechavia. 

Fassen wir die jüngsten Zahlen nochmals zusammen: Alleine am Dienstag wurden 3732 Studenten und Lehrer quarantiert, was die Zahl der gesamthaf sich in Quarantäne befindenden Studenten und Lehrer von 6212 auf 9935 hat steigen lassen. Laut Grott werden jeden Tag mehr Personen untersucht, weil die Öffentlichkeit sich dieser Zunahme bewusst geworden ist. Grotto: «Wir sind in einer Position, täglich 15000 Tests zu haben, und jetzt haben wir Verträge mit zwei weiteren Labors, und wir können auf bis zu 40000 Untersuchungen pro Tag gehen». JU
 

8.45 Uhr
Hatten 200000 Israeli den Virus?
Zwischen 2 und 3 Prozent der israelischen Bevölkerung haben sich mit dem Coronavirus angesteckt, mindestens zehn Mal mehr als die Zahl der bestätigten Fälle. In diesem Sinne zitierte zumindest die Zeitung «Haaretz» am Dienstag die erste israelische Studie, die auf einer repräsentativen Auswahl von seriologischen (Antikörper) Bluttests basiert. Gemäss den Forschern heisst das, dass nicht weniger als 270000 Israeli effektiv vom Virus infiziert worden sind, ohne dass sie in den meisten Fällen deswegen irgendwelche Symptome gezeigt hätten. Das würde laut «Haaretz» ein entschieden anderes Bild aufzeigen, verglichen mit früheren Schätzungen, die andere Forscher angestellt hatten. Sie hatten geglaubt, dass die bestätigten Fälle – bis am Montag etwas mehr als 17000 – die Mehrheit der in Israel infizierten Personen darstellen würden. Die Übersicht war angefertigt worden von der «Pandemic Task Force» unter Professor Daniel Cohen von der Schule für öffentliche Gesundheit der Tel Aviv Universität in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum für Krankheitskontrolle und dem Blutdienst des Magen David Adom (MDA). Die Forscher fertigten seriologische Tests an Blutbeispielen von 1700 Israeli durch, die ein repräsentatives Beispiel der Bevölkerung in Bezug auf Alter, Geschlecht und geografischer Verteilung darstellten. Einige der Blutmuster kamen von gesunden Personen, die dem MDA Blut gespendet hatten, während andere Muster zufallsbestimmt gesammelt wurden als Teil der Routineüberwachung, die vom Zentrum für die Überwachung von Krankheitskontrolle durchgeführt wurde. Die Forscher benutzten seriologische Testeinheiten, die als 95 bis 98 Prozent richtig eingestuft werden. Im Laufe der Studie entdeckten die Wissenschafter IgG-Antikörper, wie sie ein bis zwei Wochen zuvor erschienen sind, nachdem sie dem Virus ausgesetzt waren.
JU
 

8.30 Uhr
Krankenstatistik
Am Montagabend stellte sich die Zahl der seit Ausbruch der Coronakrise in Israel erkrankten Personen auf 17169. Am Montag waren 67 neue Fälle dazugekommen. 32 von ihnen befinden sich in schwierigem Zustand; 29 müssen beatmet werden. Die Zahl der Todesopfer bezifferte sich am Montagabend auf 285. Die Gesamtzahl der Kranken betrug am Dienstagmorgen 2006. Seit Ausbruch der Krise konnten 14878 Patienten die Krankenhäuser geheilt wieder verlassen. Insgesamt bezifferte sich am Montagabend die Zahl der Erkrankten aus dem Bildungswesen auf 164 Schüler und 42 Lehrer und Eltern, total also auf 206 Personen. Mit insgesamt 159, davon 134 Schüler, entfällt der Löwenanteil auf die Stadt Jerusalem. JU

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MONTAG, 1. Juni 2020 

16.20 Uhr
Erstes Misstrauensvotum
Yair Lapid, Parteichef von «Jesch Atid» (Es gibt eine Zukunft) und Chef der parlamentarischen Opposition, lanciert das erste Misstrauensvotum gegen die neue Regierung Israels. Grund für diesen Schritt ist die nach Lapid unverantwortliche Finanzpolitik der Regierung. Diese würde staatliche Gelder verschwenden und für unnötige Jobs ausgeben, während das Volk gleichzeitig leidet. «Anstatt das Geld der Steuerzahler zu benutzen, um der Öffentlichkeit in ihrer dunkelsten Stunde zu helfen, nimmst Du das Geld und verschwendest es auf die Wohnung des stellvertretenden Premier, seine Leute und sein Büro, auf hunderte unnötige Jobs, auf die absurdeste Weise, wie eine israelische Regierung sie je gesehen hat», attackierte Lapid. «Erzähle uns nicht, dass es Dich kümmert, dass Du Verantwortung übernommen hast. Du hast Geld genommen... das Geld der israelischen Öffentlichkeit und gibst es für Euch selber aus».
 

11.05 Uhr
Zahl der Infektionen steigt weiter
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen stieg in Israel am Montagmorgen um weitere sieben auf 2001 Fälle insgesamt. Etwa 34 Personen sind in ernster Verfassung, wobei alle 34 intubiert werden müssen. Seit Beginn der Pandemie musste Israel 285 Todesfälle durch Covid-19 registrieren. 

In den letzten Tagen haben mehr und mehr Schulen in ganz Israel Coronavirus-Fälle gemeldet. Dutzende von Schülern und Mitglieder des Lehrerkörpers testeten positiv und wurden in die Quarantäne geschickt. Schulen in Givat Zeev bei Jerusalem, Kibbutz Tsora, Beerschewa, Holon, Hod Hasharon und Jerusalem gehören zu den Schulen, die in den letzten Tagen neue Fälle gemeldet haben. Mindestens drei Schulen wurden am Montag geschlossen, nachdem Fälle unter Schülern und dem Lehrkörper gemeldet worden waren. Eine Schule in Hadera wurde geschlossen, und 2000 mussten sich in Quarantäne begeben nachdem ein Schüler an der Schule als mit dem Coronavirus-infiziert bestätigt worden ist. Die Schule will jetzt wieder zum Distanz-Lernen zurückkehren. 

Dfie Ofek-Schule in Givat Zeev bei Jerusalem wurde geschlossen nachdem ein Lehrer positiv auf das Virus als infiziert getestet worden ist. 278 Schüler und 35 Lehrer gingen in die Quarantäne. 

Rund 175 Schüler und 13 Lehrer einer komprehensiven Schule in Beerschewa sind seit Sonntag in der Quarantäne, nachdem ein Schüler an der Schule in den Verdacht geraten war, mit dem Virus infiziert zu sein. JU
 

9.30 Uhr
Krankenstatistik
Die Zahl der untersuchten Personen beträgt in Israel am Sonntagabend 17071. Von diesen sind am Sonntag 53 neu hinzugekommen. 33 der Patienten wurden am Sonntagabend als in einem schwierigen Zustand bezeichnet; 30 von ihnen mussten beatmet werden. Während die Zahl der Patienten sich am Sonntagabend auf 1994 belief, konnten seit Beginn der Epidemie 14792 Personen aus den Krankenhäusern entlassen werden. Die Zahl der Todesfälle stieg am Sonntag gegenüber dem Vortag um zwei auf 285. Bei den neuen, vor allem unter Schülern grassierenden Krankheitsfällen, wurden am Sonntag alleine in Jerusalem 122 Fälle registriert. Hinzu kamen 21 erwachsene Angehörige des Lehrkörpers, die als krank diagnostiziert worden sind. Insgesamt belief sich die Zahl der am Sonntag diagnostizierten Schüler und Erwachsenen auf 181. JU

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SONNTAG, 31. Mai 2020 

20.30 Uhr
Corona und Rauchen
Die Coronavirus-Krise führte dazu, dass Israeli das Rauchen aufgegeben haben. Zu diesem Schluss gelangte eine neue Studie der Israelischen Krebsgesellschaft (ICA). Der Bericht, der am Sonntag aus Anlass des Welttags «Nein zum Tabak» veröffentlicht worden ist, fand heraus, dass über 51 Prozent der Israeli zwischen 18 und 24 Jahren sich während der Coronakrise mit dem Gedanken spielten, das Rauchen aufzugeben. Hinzu kam, dass 49,2 Prozent weniger rauchten. Andererseits kam die Studie aber auch zum Schluss, dass 31 Prozent der arabischen Israeli sagten, dass irgendjemand in ihrer Familie während der Coronakrise mit dem Rauchen angefangen habe.

Wo pflegen Israeli während der Krise zu rauchen? 22,1 Prozent der Juden und 38,3 Prozent der Israel-Araber rauchten in ihren Heimen, während 61 Prozent der Raucher allgemein sagten, sie würden währen der Coronakrise zu Hause nicht rauchen. Sie würden den Garten, das Auto, den Balkon oder den Hof oder vorziehen. Laut dem ICA sterben jährlich rund 80000 Bewohner von Israel an den Folgen des Rauchens.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass der Tabakgenuss weltweit für 25 Prozent der Krebstoten verantwortlich ist. JU
 

14.55 Uhr
15000 Tests täglich
Die Zahl der mit Covid-19 diagnostizierten Patienten hat sich nach Angaben des israelischen Gesundheitsministers Yuli Edelstein am Samstag verfünffacht. Nach Angaben des Ministers gab es 28 positive Resultate auf total 1012 Tests. Das Gesundheitsministerium ist in der Lage, täglich insgesamt 15000 Tests durchzuführen. «Wenn Sie das Gefühl haben, krank zu sein», sagte Edelstein, «oder Sie haben entsprechende Symptome, oder Sie denken, sie hätten sich neben einer kranken Person aufgehalten, dann lassen Sie sich untersuchen.» Wenn das Land 15000 Leute untersucht hat, und der Prozentsatz zwischen Kranken und Tests gleich bleibt, dann würde das heissen, dass 415 Personen positiv getestet wurden. Der Minister sagte ferner, Jerusalem sei zu einer «roten Zone» mit einer hohen Zahl an infizierten Leuten geworden. Der Minister wiederholte bei dieser Gelegenheit drei Schlüsselpunkte: Das Tragen einer Maske,  das Einhalten der Distanz von zwei Metern zwischen einem Menschen und einem anderen und das Einhalten von guter Hygiene. JU

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  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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SAMSTAG, 30. Mai 2020 

23.00 Uhr
Netanyahu: Durchsetzung der Regeln verschärfen
Der Beginn der Erleichterungen der Einschränkungen für Restaurants, Bars, Touristenattraktionen und andere Geschäfte hat in Israel erwartungsgemäss zu einer Zunahme der Coronavirusfälle geführt. Dessen ungeachtet ist die Zahl der Covid-19-Patienten im Lande niedrig geblieben. Insgesamt wurden in Israel bisher 17012 Leute positiv auf den Virus getestet, 284 Personen sind gestorben.

Premierminister Netanyahu sagte in einer TV-Sendung nach Ende des Schawuot-Feiertags und des Schabbats am Samstagabend, die kommenden Tage würden insofern ein «Test» sein, ob es aus Angst vor einer zweiten Infektionswelle zu einer Änderung im Trend der Coronavirus-Infektionen in Israel kommen werde. Netanyahu versprach, dass die Regierung Schritte einleiten würde, um der Ausbreitung des Virus zu begegnen. Dazu gehören auch eine verstärkte  Durchsetzung der Coronavirus-Regulierungen und die Unterstützung für Geschäfte, die sich an die Regulierungen halten. Für den Moment, so sagte der Regierungschef, führt die Regierung keine weiteren Restriktionen ein, könnte aber dazu gezwungen werden, wenn die Bürger sich nicht an die Regeln halten. Netanyahu bat seine Bürger eindringlich, sich voneinander fernzuhalten, die Schutzmasken im öffentlichen Bereich zu tragen und sich regelmässig die Hände zu waschen.

Am Samstag wurden 25 Personen positiv auf den Coronavirus getestet, aber nur weniger als 2000 Patienten waren immer noch aktiv infiziert. Am Samstag starben keine Patienten. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie vor allem die Tests der Schüler und Studenten ausfallen werden. Vorerst führt Israel keine breitflächigen Schliessungen von Bildungsinstitutionen durch, sondern beschränkt sich auf punktuelle Massnahmen. JU

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DONNERSTAG, 28. Mai 2020 

10.45 Uhr
Larry Kramer verstorben
Der legendäre Aids-Aktivist erlag im Alter von 84 Jahren einer Lungenentzündung. 
Susan Sontag rühmte ihn als «einen der wertvollsten Unruhestifter Amerikas». Und der prominente Epidemologe Dr. Anthony Fauci gab für den Nachruf der «New York Times» zu Protokoll: «Hatte man einmal die Rhetorik hinter sich gelassen, wurde schnell klar: Larry Kramer, wusste, wovon er sprach und er hatte ein Herz aus Gold.» Artikel in voller Länge: (tachles)

10.40 Uhr
Aaron Rubashkin verstorben
Der Patriarch eines Konzerns für koscheres Fleisch erlag im Alter von 92 Jahren Covid-19. Rubashkin hat die Versorgung der USA mit Koscher-Fleisch transformiert. Seine Firma «Agriprocessors» führte die Vakuum-Verpackung von Frischfleisch ein und erstellte die Logistik für den Transport der Produkte in das gesamte Land. Artikel in voller Länge: (tachles)

10.30 Uhr
Basel: Verzicht auf nächtliches Schawuot-Lernen
Der Vorstand der Basler Schomre Thora hat entschieden, dieses Jahr aufgrund der erschwerten Bedingungen infolge der COVID-19 Pandemie kein gemeinsames Thora-Lernen während der ersten Nacht von Schawout zu organisieren. Er begründet die Absage damit, dass das Thora-Lernen dieses Jahr nur mit Voranmeldung, Verzicht auf Essen und Trinken, fixer Sitzordnung und weiteren Auflagen möglich wäre. Als Alternative empfiehlt der Vorstand all jenen, welche die Nacht durchlernen möchten, dies bis zum Morgengrauen um 03.20 zu tun, sich dann schlafen zu legen und anschliessend die Möglichkeit zu nutzen, zu Schacharit in die wiedereröffnete Schul zu kommen. Die 1895 gegründete Vereinsschule der Israelitischen Gemeinde Basel vermittelt jüdisches Wissen. SD

10.25 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronakrise sind in Israel am Mittwochabend insgesamt 16793 (am Vortag 16757) Patienten positiv mit dem Virus diagnostiziert worden, davon 24 (32) neu am Mittwoch. 41 (37) der Patienten befinden sich in schwierigem Zustand, 38 (32) von ihnen müssen beatmet werden. Aktive Kranke zählte man am Mittwoch 1942 (2019). Total 14570 (14457) Patienten konnten am Mittwoch das Krankenhaus als geheilt verlassen. Die Zahl der Todesfälle ist am Mittwoch mit 281 zum dritten aufeinander folgenden Tag unverändert geblieben. JU

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DIENSTAG, 26. Mai 2020 

9.25 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronakrise sind in Israel am Montagabend insgesamt 16743 (am Vortag 16717) Patienten positiv mit dem Virus diagnostiziert worden, davon 14 (10) neu am Montag. 41 (44) von ihnen befinden sich in schwierigem Zustand, 29 (34) von ihnen müssen beatmet werden. Am Montag zählte man 2146 (2285) aktiv kranke Patienten. Total 14307 (14153) Patienten konnten bisher als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Zahl de Todesfälle ist am Montag um zwei auf 281 gestiegen. JU

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MITTWOCH, 27. Mai 2020 

9.50 Uhr
Coronavirus schadet dem europäisch-jüdischen Tourismus
Vor einigen Monaten verdiente Dani Rotstein seinen Lebensunterhalt durch eine Tätigkeit, die er mit Leidenschaft verfolgte: Mit der Förderung des vergessenen jüdischen Erbes auf Mallorca.
Der aus New Jersey stammende Rotstein, der sich 2014 auf Mallorca niedergelassen hat, ist der Gründer des «Jewish Mallorca», der einzigen Tourismus-Agentur dort, die sich auf die reiche, tragische und mysteriöse jüdische Vergangenheit der Insel spezialisiert hat.

Bei den über zehn Millionen ausländischen Touristen, die jährlich nach Mallorca kommen, ist Rotsteins Business, das er vor rund anderthalb Jahren gegründet hat, erfolgreich. Dies verdankt er ebenfalls seinem einzigartigen Konzept, seiner ansteckenden Energie, den organisatorischen Fähigkeiten und dem gescheiten Marketing.

Kürzlich schloss Rotstein einen Deal ab für ein Programm für rund 400 Reisende, die einen Ferienaufenthalt in einem Hotel gebucht hatten, das speziell für sie auf koscher umstellen würde. Es war die grösste Buchung dieser Art in der Geschichte der Insel und sollte ein wichtiger Anreiz für Rotsteins Angebot sein. «In diesem Sommer bereiteten wir uns endlich auf ein wesentliches Einkommen vor», sagte er. Doch dann kam alles zu einem knirschenden Halt.

Das geschah weil Spanien in einen totalen Lockdown schlitterte zur Vermeidung der Ausbreitung des Coronavirus, der in dem Land schon über 27000 Menschen getötet hatte. In diesem Monat hielt Rotstein keine Touristen willkommen, sondern begann mit der Lieferung von Falafeltüten und Hummus, um seinen einjährigen Sohn zu verköstigen, und zur Deckung von Ausgaben im Zusammenhang mit dem kürzlichen Kauf eines Heims im Zentrum von Palma, der Hauptstadt der Insel.

Rotstein ist einer von vielen Tourismus-Operatoren weltweit, die vom Covid-19-Virus gelähmt worden sind, der für ein totales, plötzliches Ende des Freizeittourismus gesorgt hat. Eine Umkehr der Lage ist nicht in Sicht. Die Zukunft jüdischer Tourismusgeschäfte, die sich ohnehin nur an eine beschränkte Kundschaft richten und mit knappen Margen operieren, dürfte besonders gefährdet sein.
Rotstein, einer der Gründer des jüdischen Festivals Limmud Mallorca, das eine Schlüsselrolle bei der Erweckung des Bewusstseins von Mallorcas einzigartiger jüdischer Geschichte spielte, entwickelt nun ein Modell, das ihm erlauben würde, weiterhin Videotouren zu geben. Diese sollen vor allem das Interesse im Hinblick auf den Fall erwecken, wenn der Touristenfluss wieder an Kraft gewinnt. Er weiss aber, dass er ohne feste Wurzeln in der Tourismusindustrie vor einem schwierigen Anlauf stehen wird. Er denkt schon daran, die Insel und seine Traumkarriere zu verlassen.

In Warschau schätzt Maimon Ben Ezra, 61, dass sein Koscherrestaurant «Bekef» (Mit Vergnügen) – eines von nur einer handvoll dieser Kategorie in der polnischen Hauptstadt – in etwa zwei Wochen bankrott gehen wird.

Ben Ezra, ein aus Israel stammender Chef, der sich vor 13 Jahren in Polen niedergelassen hatte, investierte kürzlich 100000 Dollar in die Expansion seines Geschäftes. Das Land hatte sich als eine zentrale Feriendestination für Israeli und andere Juden entwickelt.
«Ich unterzeichnete den Vertrag zwei Wochen vor Ausbruch der Krise»», sagte Ben-Ezra, der zusammen mit seiner polnisch-jüdischen Frau eine achtjährige Tochter hat. Durch diese Aufbesserung wurde aus seinem Quartier-Esslokal mit 20 Sitzen ein Restaurant mit rund 90 Sitzen auf zwei Stockwerken und der Möglichkeit, grössere Gruppen zu empfangen.

Ben Ezra verlegte das Restaurant in das frühere jüdische Ghetto, einem Muss für jüdische Touristen. Er mietete eine Liegenschaft neben dem Ghetto-Museum, das planmässig nächstes Jahr seine Tore hätte öffnen sollen.

«Wir wollten zum ersten Mal in der Lage sein, Gruppen des ‚Marsch der Lebenden’ zu bedienen», sagte Ben Ezra. Dabei dachte er an die zehntausenden von jüdischen Jugendlichen und deren Begleitpersonen aus der ganzen Welt, die jeden Frühling  für den Holocaust-Gedenkanlass nach Polen zu kommen pflegten. «Das hätte uns helfen sollen, die Investitionen zu bezahlen».

Der Marsch dieses Jahres wurde aber wegen Covid-19 auf unbestimmte Zeit verschoben. Ben Ezra konnte seinen Vertrag für den neuen Standort nicht annullieren, und er hatte bereits in dessen Neugestaltung investiert. Um wenigstens nicht zu verlieren, serviert er nun Catering-Dienste. Warschau hat aber diverse Geschäfte wie seines und nur wenige tausend Juden. «Ich sitze fest und habe das Gefühl, im Treibsand unterzugehen», sagte er.

Für «We Are Amsterdam», eine Bootvermietungsagentur und ein Tour-Operator in jüdischer Hand, drohen die Erfordernisse der gesellschaftlichen Distanzierung, die Fähigkeiten, die vorwiegend aus Israel kommenden Kunden auch dann zu bedienen, wenn die Touristen zurückkehren sollten.

Guy Kuttner, ein ehemaliger Matrose in der israelischen Marine, lancierte das Geschäft vor rund zwei Jahren mit seinem holländischen Partner Timo Hakker. Alles ging gut mit Familien- und Freundesgruppe, die soviel buchten wie die Gesellschaft gerade noch verkraften konnte. Das Geschäft, das sich durch Insider-Kenntnisse der Szene des Nachtlebens ebenso wie der jüdischen Geschichte auszeichnete, weitete seine Aktivitäten kürzlich auf den Sektor des chinesischen Tourismus aus.
Die Firma war auf 25 Angestellte gewachsen, als die Covid-19-Krise ausbrach. Jetzt, da die niederländische Hauptstadt das Betreiben von Geschäften allmählich wieder zu gestatten beginnt, bedeuten die Regeln der gesellschaftlichen Distanzierung dass «We Are Amsterdam», sogar wenn die Touristen wieder zurückkehren, nicht im Stande sein wird, so viele Gäste an Bord ihrer Schiffe zu pferchen, um wieder rentabel zu werden.

Wie Rotstein auf Mallorca und Ben-Ezra in Warschau haben auch die Partner des niederländischen Schiffunternehmens Wege erkundet, um das Geschäft am Leben zu erhalten. Mit der Benutzung von 3-D-Kameras schufen sie eine virtuelle, interaktive Kanalfahrt, auf der die Teilnehmer sich eine Ansicht von 360 Grad von Amsterdam zu Gemüte führen können. Die virtuelle Kanalfahrt ist aber gratis und nur als Marketinginstrument gedacht und um Präsenz zu markieren, wie Kuttner sagte. Die Kosten helfe das aber nicht zu decken.

Die Coronaviruskrise schädigt auch nicht-kommerzielle jüdische Touristenattraktionen. In Prag bedeutet der Verlust von Millionen von Dollars aus Verkäufen von Eintrittskarten zum jüdisch-kulturellen Viertel die Kürzung von verfügbaren Mitteln für die Wohlfahrtsarbeit, wie einige Gemeindemitglieder betonen.

Die Krise beendet abrupt die Einkommensquelle von Anne-Maria van Hilst, einer 32-jährigen Touristenführerin aus Amsterdam, die sich auf die jüdische Geschichte der Stadt spezialisiert hat. «Ich war nicht aus finanziellen Gründen in diese Arbeit gegangen, sondern weil ich mit Leidenschaft dabei bin», sagte van Hilst, die vor über zehn Jahren zum Judentum übergetreten war. «Doch  mit einem Male stoppte alles, und es ist nicht klar, ob und wann es wieder beginnen wird. Ich und viele andere Leute in diesem Sektor stellen plötzlich unsere Wahl in Frage und überdenken alles von Neuem».

Cnaan Liphshiz
 

8.55 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronakrise sind in Israel am Dienstagabend insgesamt 16757 (am Vortag 16743) Patienten positiv mit dem Virus diagnostiziert worden, davon 32 (14) neu am Dienstag. 37 (41) von ihnen befinden sich in schwierigem Zustand, 33 (29) von ihnen müssen beatmet werden. Am Dienstag zählte man 2019 (2146) aktiv Kranke. Total 14457 (14307) Patienten konnten am Dienstag das Krankenhaus als geheilt verlassen. Die Zahl der Todesfälle ist am Dienstag gegenüber dem Montag mit 281 unverändert geblieben. JU

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DIENSTAG, 26. Mai 2020 

9.25 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronakrise sind in Israel am Montagabend insgesamt 16743 (am Vortag 16717) Patienten positiv mit dem Virus diagnostiziert worden, davon 14 (10) neu am Montag. 41 (44) von ihnen befinden sich in schwierigem Zustand, 29 (34) von ihnen müssen beatmet werden. Am Montag zählte man 2146 (2285) aktiv kranke Patienten. Total 14307 (14153) Patienten konnten bisher als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Zahl de Todesfälle ist am Montag um zwei auf 281 gestiegen. JU

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MONTAG, 25. Mai 2020 

15.20 Uhr
Israel: Ausländer wohl kaum vor Mitte Juli am BGU
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Israel ausländischen Reisenden das Land vor Mitte Juli in bedeutenden Quantitäten öffnen wird. Das erklärte ein hochrangiger Offizieller des Ben-Gurion-Flughafen der Nachrichten Site «Ynet». «Allein schon das soziale Auf-Distanz-Gehen wird uns verbieten, das Reiseaufkommen zu erhöhen», sagte der Verwaltungsdirektor des Lufthafens, Shmuel Zakai: «Wenn wir das gegenwärtige Tempo beibehalten, werden wir ab Mitte Juli, aber nicht vorher, dutzende einzelner Flüge nach dem Ben-Gurion-Flughafen sehen». Solange es keinen Impfstoff gegen Coronavius gibt, und der Virus sich nach wie vor über Länder ausweiten kann, wird es keine bedeutende Veränderung geben». Sollte die Zahl der Israelreisenden in den nächsten zwei Jahren ein Drittel des Resultats von 2019 ausmachen, würde Israel nach Ansicht des Direktors recht gut arbeiten. Zakais Kommentare kamen vor dem Hintergrund des Besuchs eines kompetenten Offiziellen des Gesundheitsministeriums auf dem Flughafen. Ein Sprecher sagte der «Jerusalem Post», dass Professor Itamar Grotto, Vize-Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, und Professor Sigal Sadetsky, Chefin der Abteilung für öffentliche Gesundheit, den Flughafen zusammen mit Mitgliedern der zivilen Luftfahrtbehörde, dem Nationalen Sicherheitsrat und dem Zivilschutzkommando, besuchten. Zweck war die Beurteilung eines Plans für eine steigende Anzahl kommerzieller Flüge nach Israel in der Hoffnung, der Wirtschaft so vermehrte Impulse zu verleihen.

Derzeit müssen Israeli, die das Land aus dem Ausland betreten, 14 Tage in die Heim-Quarantäne. Ausländer, ausgenommen von wenigen Ausnahmen, sind immer noch nicht in der Lage in das Land einzureisen. Das Team habe nach Ansicht einer Sprecherin die Optionen begutachtet, Ausländern zu gestatten, Israel zu besuchen. Man kam aber zu keinen Schlussfolgerungen. Grott und Sadetsky tönten eher pessimistisch bezüglich der Rückkehr zum Flugverkehr in der näheren Zukunft. Man müsse laut Sadetzky darauf achten es zu vermeiden, dass «die Schlechten» kommen. «Wir müssen so sicher als möglich gehen, dass dies nicht wieder geschieht». JU
 

9.30 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronaviruskrise wurden 16717 Personen positiv mit dem Virus diagnostiziert, zehn von ihnen gestern Sonntag. 44 der Kranken befinden sich in schwierigem Zustand, 34 von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der aktiv Kranken beläuft sich gegenwärtig auf 2285 Personen, und seit Ausbruch der Krise konnten 14153 Patienten als geheilt entlassen werden. Seit drei Tagen stand am Sonntagabend die Zahl der Todesfälle unverändert auf 279. JU

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SONNTAG, 24. Mai 2020 

13.40 Uhr
Neu entdeckt: Langzeitig wirksames Desinfektionsmittel
In der Forschung hat sich gezeigt, dass der Coronavirus an der Oberfläche bis zu 17 Tage überleben kann und die gängigen Desinfektionsmittel rasch an Wirkung verlieren. Wissenschaftler des Haifaer Technion wollen nun aber laut Berichten in israelischen Medien ein ausgesprochen langlebiges Desinfektionsmittel entwickelt haben. Nicht nur zerstört es den Coronavirus, sondern bleibt im Gegensatz zu anderen, rasch zersetzenden Desinfektionsmitteln, an der Oberfläche lange wirksam. «Die von uns entwickelten Materialien», sagt Assistezprofessor Shady Farah, Leiter der Forschungsgruppe, «werden die Spielregeln ändern, denn sie werden den Infektionszyklus von angesteckten Oberflächen blockieren». Die Infektion durch das Berühren von Oberflächen ist, wie Farah hinzufügte, ein ernstes Problem, vor allem an öffentlichen Orten wie Krankenhäusern, Fabriken, Schulen, Einkaufszentren und im öffentlichen Verkehr. «Unsere Polymere werden diese Orte sicherer machen». Der neue Coronavirus kann auf Oberflächen während einer ausgedehnten Zeitperiode überdauern. Dabei hängt die Zeitdauer von verschiedenen Faktoren ab. Das unterstreicht die Notwendigkeit für ein Desinfektionsmittel, das auch an Oberflächen während einer langen Zeitperiode überdauern kann. Funde vom «Diamond Princess»-Schiff stellten fest, dass der Virus bis zu 17 Tagen an Oberflächen überleben kann.
Allgemein bekannte Desinfektionsmethoden, die während einer Pandemie gebraucht werden, stützen sich auf hyperchloride Lösungen, besser bekannt unter dem Begriff von Haushaltsbleichen. Diese Lösungen verdampfen sowohl rasch, als dass sie auch zusammenbrechen, wenn sie UV-Licht wie der Sonne ausgesetzt sind. Das macht die Notwendigkeit ersichtlich für Oberflächen, die mehrmals an einem Tag zusammenbrechen. Farahs Forschungsgruppe hat eine desinfizierende Substanz entwickelt, die kontrolliert und kontinuierlich gelöst wird, so dass der Effekt der neuen Technologie ein langanhaltender ist. Vor der Pandemie hatte die Forschungsgruppe sich auf die Entwicklung von Polymeren für den medizinischen Gebrauch und smarte Lieferungstechnologien für Medikamente konzentriert. Die neue Desinfektionstechnologie basiert auf kostengünstigen und stets verfügbaren Materialien. Der Entwicklungsprozess involvierte interdisziplinäres Wissen, mit dem die Felder kombinatorischer Chemie durchkämmt wurden, polymeres Ingenieurwesen und kontrollierte Freilassug. JU

11.05 Uhr
Rollt die zweite Welle bereits an?
Kein Tag vergeht, an dem Israels Medien nicht in der einen oder anderen Form über die nächste Welle des Coronavirus spekulieren, die früher oder später das Land überziehen wird. So lesen wir in der «Jerusalem Post» vom Wochenende folgendes: «Strikte Testpolitik und logistische Verzögerungen können eine zweite Welle der Coronavirus-Infektion für Israel rascher herbeiführen als die meisten Menschen sich das vorstellen». Das schliessen hochrangige Gesundheitsexperten nicht aus.
Israelis müssten vorsichtig sein, sagte Cyrille Cohen, Leiter des Immuntherapeutischen Laboratoriums der Bar-Ilan-Universität, am Wochenende gegenüber der «Post», nachdem die Zahl der Kinder und des Erziehungspersonals, die in die Isolation getreten waren, am Donnerstag in die Dutzende gegangen war.

«Es ist schwer zu sagen, ob wir bereits den Beginn einer zweiten Welle des neuen Coronavirus sehen», sagte Cohen, «doch wir müssen vorsichtig sein. Die Zahlen sind sehr niedrig, doch das waren sie auch als wir am Anfang dieser Pandemie standen».

Cohen warnte, dass man von einer zweiten Welle reden könne wenn Israel zu sehen beginnt, wie Infektionsraten «in einer Schule nach der anderen» in die Höhe schnellen. Die Leute könnten sich so benehmen als ob alles in Ordnung wäre. Das heisst aber nicht, dass Covid-19 verschwunden sei. «Wir müssen nicht alarmiert sein, aber auf der Hut». Cohen machte seine Bemerkungen am gleichen Tag, an dem eine besonders hohe Zahl von Schülern und Lehrern im ganzen Lande in die Isolation gingen, nachdem einige Personen des Bildungswesens und des Personals mit dem Coronavirus diagnostiziert worden waren. 

Gegenwärtig laufen die Bemühungen der israelischen Behörden weiter, die während der ersten Welle des Coronavirus verfügten Restriktionen zu erleichtern, gleichzeitig aber, ohne deswegen auf Panik zu machen, die Entwicklungen vorsichtig zu verfolgen, um feststellen zu können, ob sich unter dem Deckmantel der Erleichterungen nicht bereits eine zweite Virus-Welle anschickt, über Land und Leute herzufallen. JU
 

8.45 Uhr
«New York Times» würdigt Covid-Opfer
Auf einprägsame Weise begeht die «New York Times» dieses «Memorial Day Weekend» in den USA. Am letzten Montag im Mai gedenkt Amerika seit 1868 den Gefallenen in den Kriegen der Nation. Das Wochenende läutet gleichzeitig den Sommer ein. Während Gliedstaaten nun die meist im März erlassenen Notstands-Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 ohne nationale Koordination in unterschiedlichem Tempo aufheben, würdigt die «Times» die nun fast 100.000 Todesopfer der Pandemie in den USA: Mit dem Untertitel «Sie waren nicht nur Namen auf einer Liste. Sie waren wir» ist die gesamte Frontseite allein den Namen von Opfern der Pandemie mit jeweils ganz kurzen Personenbeschreibungen gewidmet. Laut der Headline stellt dies einen Versuch dar, die «unfassbaren Verluste» an Menschen jeder Herkunft und deren unterschiedlichen Verdienste zumindest in Umrissen begreifbar zu machen (twitter). 

Unter den Namen sei hier nur der am 10. März 1929 im slowakischen Pressburg (Bratislawa) geborene Bauunternehmer Avraham Hakohen «Romi» Cohn genannt, der 56 jüdische Familien vor der Gestapo gerettet hat und nach dem Krieg in die USA ausgewandert ist. Cohn erlag dem Virus im März im Alter von 91 Jahren (nytimes). 

Auf Twitter wird derweil notiert, dass Donald Trump den Samstag zu einem ersten Golfausflug seit dem «Lockdown» genutzt hat, natürlich auf einem seiner eigenen Plätze in Virginia. Die Kampagne von Joe Biden hat Bilder davon in Windeseile zu einem aggressiven Werbespot benutzt, der Amerikaner am Ende auffordert, Trump noch mehr Zeit zum Golfen zu verschaffen: Mit einer Stimme für Biden bei den Präsidentschaftswahlen November (twitter). AM

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SAMSTAG, 23. Mai 2020 

21.00 Uhr
Todeszahl weiterhin unverändert
Am Samstagabend gab das israelische Gesundheitsministerium bekannt, dass das Land gegenwärtig 2343 aktive Fälle von Coronavirus-Patienten zählt. 36 von ihnen müssen beatmet werden. Die Zahl der israelischen Todesfälle steht seit zwei Tagen unverändert bei 279. JU

ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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       BERN

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  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

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FREITAG, 22. Mai 2020 

11.20 Uhr
Krankenstatistik
Das Wichtigste und Positivste voraus: Die Zahl der Corona-Todesfälle in Israel ist am Donnerstag gegenüber dem Vortag mit 279 unverändert geblieben. Seit Ausbruch der Krise sind total 16683 Personen positiv mit dem Virus diagnostiziert worden, 13 von ihnen am Donnerstag. 47 der Patienten befinden sich in schwierigem Zustand, 36 von ihnen müssen beatmet werden. Insgesamt zählte man am Donnerstag 2680 aktiv kranke Personen. Total konnten bisher 13724 Kranke als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen werden. JU

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DONNERSTAG, 21. Mai 2020 

10.20 Uhr
Easyjet kommt wieder
Der britische Billigflieger Easyjet teilte mit, dass er ab dem 15. Juni mit einer kleinen Anzahl Flügen den Verkehr wieder aufnehmen werde. Passagiere und Besatzung werden während der Flüge Gesichtsmasken tragen müssen. Seit der Coronavirus sich Ende März über ganz Europa auszubreiten begann, sind die Flugzeuge von Easyjet am Boden. Die Gesellschaft teilte aber mit, dass sie ab dem 15. Juni Inlandsflüge in Frankreich und Grossbritannien wieder aufnehmen werde. Später würden weitere Destinationen folgen. Zu den neuen Sicherheitsmassnahmen sollen neben dem obligatorischen Tragen von Masken, auch die strikte Reinigung der Maschinen gehören. Konkrete Informationen über die Wiederaufnahme von Flügen zwischen Israel und Europa liegen noch nicht vor. JU

ZÜRICH

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MITTWOCH, 2o. Mai, 2020

16.50 Uhr
Nach Italien und Israel, jetzt auch Deutschland
Langsam fängt in verschiedenen Staaten Europas das religiös-jüdische Leben an, sich wieder zu regen. Nachdem das Leben in verschiedenen Synagogen in dem schwergeprüften Italien am Montag  begonnen hat, sich unter strengsten Kontrollen wieder allmählich zu normalisieren, folgten die Synagogen in Israel, und am Mittwoch waren die Gotteshäuser in Deutschland an der Reihe. Effektiv galt dies für gewisse deutsche Synagogen, die unter schweren Auflagen bereits Anfang Mai einen gewissen Betrieb wieder zuliessen. In Deutschland müssen die Gottesdienstbesucher, wie auch in Israel, Gesichtsmasken tragen und in den europäischen Synagogen wird noch nicht gesungen. Das wird sich am Samstag besonders ernüchternd auf den Betrieb auswirken, fällt doch an diesem Tag der Chor aus. Das konnte in der Synagoge von Rom die Freude aber kaum trüben, als am Montag eine bescheidene Festgemeinde sich zu einer Barmizwafeier einfand. Das kommende Schawuotfest am nächsten Wochenende wird sich nicht nur durch Verfügungen auf die Zahl der Gottesdienstteilnehmer auswirken, sondern auch durch die Tatsache, dass Mahlzeiten im Gemeinderahmen während des Feiertags verboten sein werden. 

In Frankfurt konnten die Gemeindemitglieder seit Anfang Mai in der Synagoge beten, allerdings nur im Grossen Gotteshaus, und nicht in den drei anderen Synagogen der Stadt. In der Grosen Synagoge können normalerweise bis zu 1000 Menschen zusammen beten, doch wegen des notwendigen Sicherheitsabstandes von 1,5 Metern zwischen jedem Gläubigen, können es jetzt nur maximal 150 Menschen sein. Der Frankfurter Oberrabbiner Avichai Apel sagte, das Verbot des Singens beim Gottesdienst habe sich negativ auf die Zahl der Anwesenden ausgewirkt. Der Rabbi betonte aber, dass alle von den staatlichen Gesundheitsbehörden auferlegten Verhaltensregeln eingehalten worden seien. JU
 

16.05 Uhr
Schweiz: Schawuoth wieder in der Synagoge
Der Bundesrat lockert weitere Coronamassnahmen. Für viele Jüdinnen und Juden wird die Nacht symbolische Bedeutung haben, wenn in vielen Gemeinden in der Schweiz das traditionelle Schawuoth-Lernen stattfinden können wird.   Artikel in voller Länge: (tachles). 

8.00 Uhr
New York: Polizei schliesst illegale Yeshiva
Montagmittag hat die New Yorker Polizei im Brooklyner Viertel Bedford-Stuyvesant die illegal operierende «Nitra Yeshiva» an der 841 Madison Street geschlossen. Nachbarn hatten am Morgen das Eintreffen von Bussen mit Schülern beobachtet, die meist keine Gesichtsmasken getragen und sich in Klassenzimmern gedrängt hätten. Während Pausen spielten sie auf dem Dach der Yeshiva. Gegen Mittag alarmierten Anwohner dann die Polizei. Zahlreiche Beamte trafen kurz darauf ein und unterbrachen den Unterricht. Die 60 bis 70 anwesenden Jungs wurden ohne Strafzettel oder Vorladungen nach Hause geschickt. Bürgermeister Bill de Blasio erklärte anschliessend auf Twitter, er könne nicht genug betonen, wie gefährlich ein solcher Schulbetrieb «für unsere jungen Leute» sei. Die Yeshiva habe eine formelle Aufforderung erhalten, von weiterem Unterricht abzusehen.

Anhin bleibt unklar, wie lange der heimliche Schulbetrieb an der Nitra Yeshiva schon läuft. Das Hauptquartier der gleichnamigen, chassidische Bewegung in Mount Kisco nördlich von New York City teilte mit, man habe mit der geschlossenen Yeshiva nichts zu tun (nytimes).

Die Episode setzt eine Serie von Interventionen von Polizei und Behörden gegen chassidische Institutionen fort. Allerdings gingen Sicherheitskräfte nun deutlich zurückhaltender vor und verzichteten auf Strafmassnahmen. Bürgermeister de Blasio war Ende April harsch für eine von ihm persönlich geleitete Polizeiaktion gegen eine Beisetzungsfeier mit 2500 Teilnehmern in Brooklyn kritisiert worden. Auf Twitter machte die mildere Gangart wenig Eindruck. De Blasios Erklärung zur Schliessung der Nitra Yeshiva provozierte eine Flut hasserfüllter Reaktionen. Er wird «Nazi» oder «Bewunderer Hitlers» genannt und aufgefordert, die «Verfolgung von Juden» einzustellen (twitter).

Daneben sinken die Neuinfektionen in Stadt und Gliedstaat New York weiter auf 1240 und damit die niedrigste Zahl seit Anfang März. Mitte April waren täglich bis zu 12.000 Infektionen festgestellt worden. Die Sterbefälle gingen auf 134 täglich zurück, gegenüber knapp 800 vor einem Monat. Gouverneur Andrew Cuomo hat deshalb die schrittweise Aufhebung von Notstandsmassnahmen für Regionen ausserhalb der City angeordnet (nytimes). Dort fordert Covid-19 nicht allein Menschenleben. Auch koschere Traditionslokale wie «Fine & Shapiro» an der Upper West Side haben seit März auf Dauer geschlossen (jta). Organisationen wie die Orthodox Union entlassen weiterhin grosse Teile ihrer Belegschaften (jta). AM
 

7.40 Uhr
Wieder in die Synagogen
Premierminister Netanyahu genehmigte am Dienstag die Wiedereröffnung der Synagogen, die wegen der Coronakrise seit Monaten geschlossen waren. Vorausgegangen war eine Sitzung Netanyahus mit Gesundheitsminister Yuli Edelstein, Innenminister Arie Deri, Meir Ben-Shabbat, Generaldirektor des Nationalen Sicherheitsrates, und weiteren Experten. Nach eingehender Diskussion wurde beschlossen, die Synagogen am Mittwoch wieder für die Gebete zu öffnen. Die Einschränkungen sind dabei ganz klar: Maximalzahl 50 Teilnehmer am Gottesdienst, zwischen einem Betenden und dem nächsten muss ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden, ein spezieller ernannter «Corona-Minister» hat für die strikte Einhaltung der Weisungen zu sorgen, die Gesichtsmaske muss während des ganzen Gottesdiensts getragen werden, und die Grundsätze der Hygiene sind einzuhalten. Das gilt in ester Linie für das gründliche Waschen der Hände. Vorgängig zum Beschluss der Wiedereröffnung der Synagogen hatte Oberrabbiner David Lau dies in einem Brief an Premier Netanyahu bereits gefordert. Aus medizinishen Gründen stünde dem nichts im Wege, schrieb Lau, doch hatte die Regierung aus Angst vor Zusammenrottungen am muslimischen Fest des Eid-al-Fitr am Wochenende die Wiedereröffnung der Synagogen lieber auf nächste Woche verschoben. Diese Ansicht drang jedoch nicht durch. Weitere Erleichterungen: Die Meeresstrände sind wieder zugänglich, ebenso darf man wieder die Museen besuchen. Die Wiedereröffnung von Restaurants und Bar-Betrieben ist unter strikten Vorlagen für den 27. Mai vorgesehen. JU
 

7.40 Uhr
Krankenstatistik
Der Abwärtstrend in der israelischen Corona-Krankenstatistik hält weiter an. So sank am Dienstag die Zahl der seit dem Ausbruch der Krise mit dem Virus diagnostizierten Patienten auf 16659. Von diesen wurden am Dienstag nur noch 12 neu registriert. 50 von ihnen befanden sich in ernsthaftem Zustand, und 38 von ihnen mussten beatmet werden. Die Zahl der aktuell kranken Personen sank auf 2946, während nicht weniger als 13435 bereits die Krankenhäuser als geheilt verlassen konnten. Die Zahl der Todesfälle stieg am Dienstag um einen Toten auf 278. JU

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DIENSTAG, 19. Mai 2020 

16.30 Uhr
Aktuelle Übersicht
Bis Dienstagmittag sind in Israel seit Ausbruch der Krise 16650 Bürgerinnen und Bürger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Zahl der Todesfälle ist leicht auf 277 gestiegen. 
Nachdem sechs Mitglieder eine Familie im Viertel Neve Ofer von Süd-Tel-Aviv positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, ist dort eine Teststation eröffnet worden, um so viele Personen wie möglich testen zu können. Bis zum späteren Dienstagnachmittag wurden 115 getestet. Mit Ergebnissen ist bis Mittwoch zu rechnen. Am 27. Mai sollen gemäss dem jetzigen Stand der Dinge Restaurants, Bars, Clubs und Cafés in Israel wieder geöffnet werden. Besitzer dieser Etablissements werden dafür verantwortlich sein, die Temperatur eines jeden Gastes zu messen. Orte mit einem Fassungsvermögen von bis zu 100 Plätzen dürfen Vollbesetzung anstreben, während für grössere Betriebe die Maximalquote bei 85 Prozent liegen wird. Bei Sitzgelegenheiten im Freien muss eine Distanz von einem Meter zwischen jedem Tisch beachtet werden. Clubs dürfen nur Aufnahmen spielen lassen. Live Musik bleibt weiter verboten. JU
 

8.10 Uhr
Kommt die Erlösung aus den USA?
Einen Tag nachdem in den USA die Zahl der Corona-Opfer 90000 überstiegen hatte, vermeldete am Montag die biotechnologische Firma «Moderna» einen, wie sie sagte, erfolgreichen Durchbruch. Die ersten Experimente am Impfstoff, an dem die Firma arbeite, habe vielversprechende Resultate erbracht. Der Impfstoff kreiere neutralisierende Antikörper, die jenen gleichen, die sich bei Patienten vorfinden, die vom Virus geheilt worden seien. Die Gesellschaft hat vom FDA, der alles entscheidenden amerikanischen Medikamenten- und Nahrungsmittelbehörde, die Erlaubnis erhalten, weitere Forschungen zu betreiben und einen Schnellpfad einzuschlagen, der das Bewilligungsverfahren beträchtlich verkürzt. Acht gesunde Freiwillige haben laut einem Bericht in israelischen Medien je zwei Einheiten vom Impfstoff der Moderna erhalten. Sie schufen Antikörperchen, die in menschlichen Zellen im Labor untersucht wurden. Das Niveau der neutralisierenden Antikörper stimmt mit jenem überein, das in Kranken gefunden wurde, die sich von der Krankheit erholen, und es wurden keine Nebenerscheinungen entdeckt, abgesehen von leichten Entzündungen am Ort der Injektion. Nun beginnt laut den Medienberichten die zweite Testphase, an der sich schon 600 Personen beteiligen. Wenn auch diese Experimente vielversprechende Resultate erbringen, wird Moderna bereits im Sommer zur dritten Phase übergehen, an der sich schon tausende von Menschen beteiligen werden. Die meisten Experten glauben noch immer, dass 12-18 Monate vergehen würden bis zur Entwicklung eines sicheren und nützlichen Impfstoffs. Wenn aber die genannten Experimente gelingen, wird es vielleicht schon möglich sein, Ende 2020 oder anfangs 2021 den erwünschten Impfstoff zu erhalten. Moderna hat laut «Yediot Achronot» bereits Verträge mit der schweizerischen Firma Lonza und mit der US-Administration unterschrieben zwecks Produktion riesiger Mengen des Impfstoffs. Der ärztliche Chef von Moderna, der Israeli Dr. Tal Sachs, schätzte bereits in einem Zeitungsinterview vor einem Monat, dass der Ausstieg aus der medizinischen Krise stufenweise geschehen wird. Die jetzige Phase werde im besten Fall ein Jahr bis anderthalb Jahre dauern. JU

7.55 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronavirus-Krise sind bis jetzt 16643 Israeli positiv mit dem Virus diagnostiziert worden, 22 von ihnen am Montag. 53 befinden sich in schwierigem Zutand, 42 müssen beatmet werden. Zur Zeit wurden 2114 aktiv Kranke registriert. 13253 Patienten konnten bisher als geheilt die Krankenhäuser verlassen. Die Zahl der Todesfälle belief sich bis Montagabend auf 276. JU
 

SCHWEIZ

  • Permanente Notfallnummer Care-Team des Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF): 044 206 30 67.

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  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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MONTAG, 18. Mai 2020 

17.55 Uhr
Neue Studie der Tel Aviv Universität
Über 70 Prozent der Coronavirus-Patienten in Israel wurden von einer Sorte infiziert, die aus den USA herrührte. Das ergibt eine neue Studie, die am Montag von der Tel Aviv Universität (TAU) publiziert worden ist. «Wer aus den USA zurückkehrte, schuf Transmissionsketten», sagte Dr. Adi Stern von der School of Molecular Cell Biology and Biotechnology an der George S. Wise Fakultät für Lebenswissenschaften gegenüber der «Jerusalem Post».

Israel stoppte Flüge und verlangte von jedem israelischen Reisenden, der das Land aus den USA kommend ab dem 9. März betrat, eine 14-tägige Quarantäne anzutreten. Flüge aus Europa und aus anderen Teilen der Welt wurden zwischen dem 26. Februar und März gestoppt. «Es gab diese Lücke in der Politik, und diese Lücke gestattete Leuten, die aus den USA zurückkehrten, zu denken, sie könnten gehen wohin sie wollten. Wahrscheinlich verbreiteten sie so den Virus», sagte Stern. Die verbleibenden fast 30 Prozent der Infektionen wurden aus Europa und aus anderen Orten importiert: Belgien (8 Prozent), Frankreich (6 Prozent), England (5 Prozent), Spanien (3 Prozent), Italien (2 Prozent), Philippinen, Australien und Russland (je 2 Prozent). Stern sagte, dass jeder Coronavirus im Lande aus dem Ausland herrührte, anfänglich schloss dies viele Fälle ein, die Israel via Europa und Südostasien betraten. «Jedoch verbreiteten sie nicht so viel – sie gingen frühzeitig und sehr wirkungsvoll in Quarantäne».

Um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen, fertigten Stern und ein Team weiterer Forscher eine Karte von der Verbreitung des Virus nach und innerhalb Israels an, indem sie die genomische Sequenz des Coronavirus in Israel decodierten.

«Der neuartige Coronavirus ist charakterisiert durch Mutationen, die gemäss einem bestimmten Tempo stattfinden», erklärte Stern. «Diese Mutationen beeinflussen den Virus nicht...doch diese Mutationen können uns helfen, der Kette der Infektionen von Land zu Land nachzugehen. Nach dem pandemischen Ausbruch in Wuhan beispielsweise geschahen eine oder zwei Mutationen, und ein Virus mit einer Mutation ist vielleicht nach Europa migriert, wo es zu weiteren Mutationen kam, und von dort reiste er weiter in die USA und so weiter». Die Forscher verglichen die genomischen Sequenzen lokaler Patienten mit rund 4700 genomischen Sequenzen, die von Patienten in aller Welt genommen worden sind. Bis jetzt basierte jede Vermutung der Ausbreitung der Infektion auf solch subjektiven Parametern wie dem Feedback von Patienten. Stern bemerkte, dass ein anderes wichtiges Resultat war, dass «wir vom 20. März an sehr klar eine Reduktion in der Transmission sehen. Dann wurde der Lockdown in Israel verkündet. Das heisst, dass die gesellschaftlichen Distanzierungsmassnahmen wirkten... Der Lockdown rettete Leben».

Überdies zeigt die Studie, dass die «Super-Verbreiter» verantwortlich waren für die meisten Coronavirus-Fälle in Israel. Rund 80 Prozent der Coronavirus-Fälle in Israel stammen von zwischen 5-10 Prozent der Patienten oder Super-verbreitenden Veranstaltungen, wie grossen Partys oder anderen gesellschaftlichen Anlässen. Dr. Stern sagte, dass sie glaubte, dass nicht mehr als 1 Prozent der Bevölkerung in Israel sich mit dem Virus infiziert hat - «ein Riesenunterschied zur Herdenimmunität», wie sie sagte. Ferner, seihen die Grenzschliessung und die soziale Distanzierung zwei offensichtliche und sehr wichtige Massnahmen, die bei jedem wiederkehrenden Rückfall angewendet werden müssten. Jedoch bemerkte sie: «Wir haben Instrumente entwickelt, die uns erlauben werden, in «real time» mit dem nächsten Ausbruch fertig zu werden, den es geben könnte». JU
 

8.30 Uhr
Weitere Erleichterungen
Seit Ausbruch der Coronaviruskrise wurden in Israel insgesamt 17617 Personen positiv auf den Virus getestet. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 272. Die Zahl der aktiven Fälle sank auf 3403, von diesen Fällen sind 55 in schwierigem Zustand, und 44 von ihnen mussten beatmet werden.

Die israelische Regierung hat inzwischen weitere Schritte zur Lockerung der Restriktionsmassnahmen unternommen. So wurden Gruppengebete gestattet, und die Wirtschaft ist geprägt durch eine partielle Wiedereröffnung von Geschäften und Bussen für das Nichttragen von Schutzmasken im öffentlichen Bereich. Es werden weitere Coronavirus-Abteilungen in Krankenhäusern aufgrund von Unterbelegung geschlossen. Yaakov Litzman, der bisherige Gesundheitsminister und heutige Wohnbauminister, liess aufhorchen durch die Bemerkung, es sei «zu viel Panik» gemacht worden rund um den Ausbruch des Coronavirus in Israel. «Kaum hatte mein Generaldirektor (der inzwischen zurückgetretene Moshe Barsimantov) gesagt, er fürchte, dass zehntausende Menschen sterben würden, schrie ich an einer Regierungssitzung, dass ich mit dieser Übertreibung nicht übereinstimmen würde», sagte Litzman in einem Radiointerview. Der Premierminister habe, so meinte Litzman, diese Übertreibungen akzeptiert, und er reagierte auf die Ängste des Generaldirektors. Ich konnte nicht viel dagegen sagen, denn wir weinen um jede verlorene Seele. Effektiv waren es aber nur 250».

Offizielle des Israelischen Nationalen Sicherheitsrates, des Gesundheitsministeriums und ein Vertreter von Innenminister Arieh Deri, haben sich auf die Grundsätze zur Wiedereröffnung von Gebetsräumen und Synagogen geeinigt. So müssen Teilnehmer eines Gottesdienstes zwischen sich einen Sitz leer lassen, während des ganzen Gottesdienstes Schutzmasken tragen, und die Gebetsutensilien müssen von zu Hause mitgebracht werden. In jeder Synagoge wird ein so genannter Coronavirus-Beamter bestimmt, der für das Einhalten der Vorkehrungen zu sorgen hat. JU

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SONNTAG, 17. Mai 2020 

10.35 Uhr
«75 Prozent der behandelten Covid-19-Patienten nach 28 Tagen ohne Beatmungsgerät»
«Pluristem Therapeutics», eine Haifaer Gesellschaft für regenerative Medizin, die mit ihren biologisch-therapeutischen Produkten Covid-19-Patienten behandelt hat, berichtet, dass 75 Prozent der Behandelten innerhalb 28 Tagen auf Beatmungsgeräte verzichten konnten.
Pluristem Therapeutics entwickelte PLX-Zellen, welche die natürlich regulatorischen T Zellen und M2 Makrophage induzierten, die in früheren vorklinischen Studien an Tieren therapeutische Vorteile gegen pulmonale Hypertension, Lungenfibrosen, akute Nierenverwundungen und gastrointestinale Verwundungen zeigten – alles potentielle Komplikationen einer schwerwiegenden Covid-19 Erkrankung.

Im letzten Monat begann Pluristem, seine PLX-Zellen an Patienten mit Covid-19 zu testen in der Hoffnung, die Virusinduzierten Auswirkungen von Lungenentzündungen oder lungenentzündungsähnlicher Erkrankungen zu reduzieren und zu einer besseren Prognose zu führen. 18 Patienten wurden unter einem besonderen Programm in Israel und dem «FDA single Patient Expanded Access Program» behandelt. Sie waren alle in Intesivpflegeeinheiten, an Beatmungsgeräten und litten währen der Zeit der Behandlung an akutem Atmungssyndrom.

Bis jetzt haben acht der Patienten eine 28-tägige Folgeperiode beendet. Die Übelebensrate der acht Patienten liegt bei 87,5 Prozent. Im Gegensatz dazu starben fast 90 Prozent der Coronavirus-Patienten, die im grössten Gesundheitssystem von New York (Northwell Health) beatmet werden mussten. Das ist einem Bericht des Journal of the American Medical Association zu entnehmen.

«Wir sind hoch ermutigt von diesen Daten», sagte Pluristem CEO Yaky Yanay, der betonte, dass die Gesellschaft letzte Woche die Zustimmung der US Food and Drug Administration (FDA) für eine Phase II-Studie bei der Behandlung von schweren Covid-19-Fällen, komplitziert durch ARDS, erhalten hat. Die Forschungen dauern an. JU

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SAMSTAG, 16. Mai 2020 

20.50 Uhr
«Bernie-Welt» versinkt in Zank und Streit
Seit der Einstellung seiner Kandidatur für die US-Präsidentschaft im März hat Bernie Sanders seine Aufgaben als Senator von Vermont wieder aufgenommen und etwa Gesetzesentwürfe eingebracht und Onlinediskussionen zu Covid-19 mit Anhängern veranstaltet. Daneben hat Sanders Verhandlungen mit Joe Biden über die Wahlplattform der Demokraten im November aufgenommen und dazu Vertreter an ein halbes Dutzend Arbeitsgruppen entsandt (nytimes). Biden scheint bereit, bei Themen wie Klimawandel, Krankenversicherungen oder Studienschulden auf Sanders und den progressiven Flügel der Partei zuzugehen. 

Gleichzeitig aber bleibt eine für die gesamte Partei wichtige Frage offen: Was wird aus Bernies Bewegung und speziell aus der Datenbank mit den Kontaktinformationen zu Millionen Anhängern, die ihn als Freiwillige und Spender so stark unterstützt haben? Darauf geht ein aktueller Report von «Politico» ein. Demnach hat Sanders die Aktivitäten seiner Wahlorganisation «Our Revolution» weitgehend eingestellt. Und er zeigt anhin auch keine Sympathien für von Anhängern gegründete Nachfolgeorganisationen «Once Again» und «A Future to Believe in». Dieses «politische Aktionskomitee» (PAC) hatte der langjährige Sanders-Vertraute Jeff Weaver im April gegründet. Ziel soll die Unterstützung linker Kandidaten in Kongressbezirken sein. Aber Sanders war anscheinend derart über die Verwendung dieses von ihm geprägten Slogans empört, dass Weaver den Verband nun in «America’s Promise PAC» umgetauft hat (thehill).

Doch Bernie hat diesen Gruppen anhin nicht die wertvollen Datensätze überlassen. Unklar bleibt, ob er damit Joe Biden aushelfen will. Der 78-Jährige hat bislang auch noch keine klaren Ansagen gemacht, ob er «Our Revolution» weiterführen oder mit einer neuen Organisation fortsetzen will. Versuche der Gruppe, bei den Kongresswahlen 2018 linken Kandidaten zu Mandaten zu verhelfen, sind ebenso gescheitert, wie die Unterstützung von Gesinnungsgenossen bei den Vorwahlen für den US-Kongress oder regionale Sitze. Dennoch gründen Bernie-Anhänger nun neue Gruppen. So steht laut «Politico» kommende Woche der Launch von «Reclaim Rhode Island» an (politico).AM
 

20.45 Uhr
New York City: die Reichen sind früh geflohen
Recherchen der «New York Times» zeigen, wie Einkommensunterschiede auch während einer Virus-Pandemie enorme Differenzen produzieren. Laut einer auf Handydaten basierenden Studie mit Analytikern von «Descartes Lab», haben zwischen dem 1. März und Ende April 420.000 der rund neun Millionen New Yorker die City verlassen, also fünf Prozent. Je höher die Durchschnittseinkommen eines Viertels, desto mehr Einwohner sind vor Covid-19 geflohen. In der Upper East Side, der Upper West Side, SoHo, dem West Village oder Brooklyn Heights erreicht die Abwanderung bis zu 50 Prozent. Diese setzte schon vor der offiziellen Ausgangssperre und den Schulschliessungen Mitte März ein. 

Der Times-Beitrag enthält zahlreiche Karten, die auch über die Ziele der Covid-Flüchtlinge Auskunft geben. Demnach waren benachbarte Landkreise in Connecticut, Upstate New York oder New Jersey bevorzugte Ziele. Wohlhabende New Yorker verfügen dort entweder über Ferienwohnungen oder Freunde und Kollegen, die Unterschlupf gewährt haben dürften. Gerade im Landkreis Fairfield County, Connecticut, hat die Zuwanderung mit einiger Wahrscheinlichkeit zu den hohen Infektionsraten und Sterbezahlen in Folge des Virus beigetragen. Grundlage der Studie waren Daten von 140.000 Handys (nytimes). 

Im gesamten Gliedstaat wurden bis Freitag über 350.000 Fälle und knapp 28.000 Todesopfer gezählt, mindestens drei Viertel davon in der City. Die Zahlen gehen zwar seit Ende April stetig zurück. Aber der Gliedstaat verliert weiterhin rund 170 Menschen täglich an die Pandemie (nytimes). AM
 

20.35 Uhr
Regierung genehmigt Anlässe in offenen Raum
Die israelische Regierung gestattet im Rahmen ihrer sukzessiven Erleichterungen der Corona-Einschränkungen das Abhalten von Anlässen im offenen Raum. Das heisst in Veranstaltungsgärten oder im öffentlichen Raum, vorausgesetzt, die vom Gesundheitsministerium vorgegebenen Richtlinien werden eingehalten. Dieser am Freitag im Rahmen einer Telefonkonferenz gefasste Beschluss, kam auf Grund eines Ersuchens von Innenminister Arie Deri (Shas) und wegen der stetig sinkenden Krankheitsfälle in Israel. Die Zahl der Coronavirus-Todesfälle betrug am Freitagabend 268, und am Samstag gab es insgesamt 3485 aktive Krankheitsfälle. Von diesen mussten 49 intubiert werden. Die eingangs genannten Anlässe im offenen Raum dürfen von maximal 50 Gästen besucht werden. Der Raum muss weit genug sein, um zu gewährleisten, dass die Zweimeter-Distanz von Person zu Person eingehalten werden kann. JU
 

14.50 Uhr
Bloomberg vor Spendenentscheidung für Biden
Der Medienunternehmer und ehemalige Bürgermeister von New York hat sich die im März gescheiterte Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, die Rekordsumme von einer Milliarde Dollar kosten lassen. Bereits damals haben Mike Bloomberg und enge Mitarbeiter erklärt, er werde in jedem Fall den tatsächlichen Herausforderer von Donald Trump massiv unterstützen. Nun steht Bloomberg laut dem Wirtschaftssender CNBC vor der Entscheidung über den Umfang und die Logistik dieses Engagements. Demnach erwarten Insider Spenden von rund 250 Millionen Dollar von Bloomberg für Joe Biden. Dazu sollen Hilfen für andere demokratische Bewerber für Parlamentsmandate kommen. Offen ist momentan noch, wie diese Mittel eingesetzt werden sollen. 

Im Gespräch sind Spenden an nominell von Biden unabhängige Political Actions Committees» (PAC), die für den demokratischen Champion Anzeigen schalten oder Wähler mobilisieren; oder aber Überweisungen an die Parteiführung, das «Democratic National Committee» (DNC). Bloomberg hat dem DNC im März bereits 18 Millionen Dollar überwiesen – dies aber anscheinend unter der Bedingung, dass die Organisation ex-Mitarbeiter von Bloombergs eigener Kampagne anstellt. Er hatte diesen rund 2000 Personen eigentlich Beschäftigungsgarantien bis zu den Wahlen im November gegeben, brach die Zusage dann aber nach der Aufgabe seiner Bewerbung. Möglich ist aber weiterhin, dass Bloombergs für den Wahlkampf gegründete Daten-Firma «Hawkfish» in die Dienste Bidens tritt. 

Jedenfalls kann Biden Unterstützung gebrauchen. Er führt seine Kampagne vom Keller seines Hauses in Delaware aus, ist kaum auf Social Media präsent und hinkt beim Spendensammeln hinter Donald Trump her. Dieser verfügt über eine Kriegskasse von 255 Millionen Dollar gegenüber Biden mit lediglich 103 Millionen Dollar. Dabei liegt Biden zwar bei Umfragen vor Trump, dies aber trotz der nun fast 1,5 Millionen Fälle und 90.000 Todesopfer von Covid-19 in den USA nur mit fünf Prozent. Trump dominiert mit neuen Ablenkungsmanövern wie Attacken auf Barack Obama und der Verhöhnung Bidens als geistesschwach die Öffentlichkeit. Doch anscheinend erkennen die Demokraten nun zumindest die Notwendigkeit einer Gegenoffensive: Biden hat am Donnerstag eine Internetkonferenz zur Virusbekämpfung mit 350 Bürgermeistern und sonstigen Parteivertretern geführt. Daran nahm auch Bloomberg teil und fand lobende Worte für Biden: der sei ein grosser Patriot und Diener des Vaterlandes (cnbc). AM
 

14.40 Uhr
Teva in «hochriskantem Spiel» mit US-Justiz
Der israelische Pharmakonzern ist ein weltweit führender Hersteller von Generika. In den USA gehen das Justizministerium und einige Gliedstaaten seit Jahren gegen Teva und andere Unternehmen wegen Preisabsprachen bei populären Medikamenten vor. Dabei haben Sandoz, Apotex und zwei weitere beklagte Firmen bereits Vereinbarungen über Strafgelder von 224 Millionen Dollar getroffen. Auch Teva stand anscheinend kurz vor einem Vergleich. Die Firma hält einen Marktanteil von zehn Prozent in den USA in ihrem Segment und gilt daher als wichtiger Player. Doch nun hat der Konzern die Gespräche mit dem Justizministerium dazu abgebrochen. Die Hintergründe erklärt die «New York Times» in einem aktuellen Bericht. Einer der Beteiligten nennt das Vorgehen von Teva «ein hochriskantes Spiel» (nytimes).

Am 24. März soll Roberto Mignone aus dem Teva-Vorstand einen Mitarbeiter von Jared Kushner im Weissen Haus kontaktiert haben, den er aus Studienzeiten kannte. Donald Trump propagierte seinerzeit das Malariamedikament Hydroxychloroquine als Wundermittel gegen Covid-19. Mignone hat dem Weissen Haus anscheinend vorgeschlagen, von Teva produziertes Hydroxychloroquine in grossen Mengen aus Indien einzuführen. Da das Mittel bei Versuchen keine erkennbaren Erfolge bei der Behandlung des Virus zeigt, redet Trump inzwischen nicht mehr davon. Aber aus dem ersten Kontakt im März sollen weitere Gespräche über eine Zusammenarbeit bei der Virusbekämpfung zwischen Teva und dem Weissen Haus hervorgegangen sein. Und diese Kontakte geben dem Konzern nun womöglich den Mut zu einem gewagten Manöver: Teva hofft anscheinend, dass das Weisse Haus die Justiz zu einem Verzicht auf eine Anklage bewegt. 

Dabei spielt auch die Zeit eine Rolle: In zwei Wochen laufen Verjährungsfristen ab, innert deren das Justizministerium über eine formelle Anklage gegen Teva entscheiden muss. AM

 

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FREITAG, 15. Mai 2020

19.10 Uhr
Synagogenvorstand in Florida: harsche Rüge für «abtrünnigen Minyan»
Bereits am Dienstag hat eine orthodoxe Gemeinde in Florida die Bestrafung von Mitgliedern angeordnet, welche gegen die Auflagen von Behörden und einen Erlass orthodoxer Dachorganisationen verstossen und insgeheim gemeinsam gebetet hatten. Die Leitung von «Young Israel of Deerfield Beach» im südlichen Florida, hatte die Synagoge im März aufgrund von Covid-19 geschlossen und jüngst geheime Zusammenkünfte in Wohnungen von Mitgliedern entdeckt. Daraufhin formulierten Rabbiner Yisroel Edelman, Gemeindepräsident Dr. Martin Schloss und der gesamte Vorstand ein offenes Schreiben an die Mitglieder. Darin heisst es: «Dieses Ausmass von unverfrorener Chutzpah und gefährlicher Sofek Pikuach Nefashot [Gefährdung von Leben] kann nicht toleriert werden». Deshalb werde den Teilnehmern der geheimen Treffen nach Wiedereröffnung der Synagoge Ehren wie das Leiten von Gebeten vorenthalten werden. Das Schreiben schliesst mit einem Appell zu Geschlossenheit: «In einer Zeit, welche die gesamte Welt und auch Klal Yisroel mit einer solch dramatischen und tragischen Herausforderung konfrontiert, müssen wir zusammen kommen und uns hinter unserer rabbinischen und medizinischen Führung vereinen. Wir hoffen wirklich, dass wir einen solchen Brief in Zukunft nicht mehr schreiben müssen» (forward). AM
 

19.00 Uhr
Senatorin Feinstein ruft nach «Virus-Friedensplan» mit Iran
Im US-Senat gilt die kalifornische Demokratin Dianne Feinstein bei der Sicherheitspolitik als Hardliner. Dies speziell für Nahost, wo die 86-Jährige stets als energische Unterstützerin Israels aufgetreten ist und Iran nicht allein als Bedrohung des jüdischen Staates, sondern der regionalen Stabilität kritisiert hat. Doch nun schlägt Feinstein neue Töne an. In einem Meinungsbeitrag für «Bloomberg News» ruft sie nach einem «Virus-Friedensplan» mit der Islamischen Republik (bloomberg).

Die Senatorin wirft der Trump-Regierung Planlosigkeit vor. Dem Weissen Haus fehlten offenkundig Ziele und eine umfassende Strategie gegenüber Iran. Der Präsident habe jüngst ein Veto gegen ein von beiden Parteien im Senat getragenes Gesetz eingelegt, dass einen Krieg mit Iran nur nach Zustimmung des Parlaments erlaubt. Zudem steigere Trump Embargo-Massnahmen gegen Teheran. Eine klare Absicht sei dabei jedoch nicht zu erkennen. Doch Iran handle ebenfalls zunehmend provokant. Damit drohe inmitten der Viruspandemie eine militärische Eskalation zwischen den USA und Iran. 

Feinberg fordert daher die sofortige Aufnahme von direkten Verhandlungen zwischen führenden Vertretern beider Staaten. Dabei solle Washington die vorübergehende Aufhebung von Wirtschaftssanktionen gegen Teheran anbieten. So würde Iran zusätzliche Mittel für die Virusbekämpfung erhalten und dringend benötigte, medizinische Güter einführen können. Neben Erträgen aus Öl-Verkäufen nennt Feinstein dabei auch einen Antrag Irans auf fünf Milliarden Dollar an Nothilfen vom Internationalen Währungsfonds. Dies könne ihm Rahmen des «Swiss Humanitarian Trade Arrangements» (link) abgewickelt werden. 

Die Senatorin betrachtet eine solche Initiative als ersten Schritt zu einer breiter aufgestellten, diplomatischen Offensive: Washington solle erneut mit europäischen Verbündeten zusammenspannen und Iran in ein regionales Abkommen einbinden. Nicht zuletzt, sollte dabei die Islamische Republik zur Aufgabe ihrer aggressiven Expansionspolitik im Jemen verpflichtet werden. AM  
 

16.35 Uhr
52 Schüler in Selbstisolation
Alle 52 israelischen Schüler, die mit ihrem auf Covid-19 positiv getesteten Lehrer aus der Stadt Rechovot in Kontakt gekommen sind, befinden sich in Selbstisolation. Das berichtete am Freitag die Nachrichtenagentur N12. Zusätzlich zu den Schülern werden auch die Angestellten der Schule in Selbstisolation gehen müssen. Die Schule selber wird für zwei Wochen den Betrieb einstellen. Die Isolationsfrist beträgt 14 Tage. JU
 

9.25 Uhr
Vorkämpfer für Juden in der Sowjetunion: Martin Wenick verstorben 
Geboren in eine säkulare, jüdische Familie in New Jersey, hat Martin Wenick an der elitären Brown University in Rhode Island Geschichte studiert und ein lebenslanges Interesse an Russland entwickelt. Wenick lernte die Sprache und verbrachte 1960 einen kurzen Studienaufenthalt in Moskau. Nach dem Abschluss trat er 1962 in das State Department ein. Eine 27-jährige Karriere brachte ihn 1970-74 erneut nach Moskau, wo er auf die Not der Juden in der Sowjetunion aufmerksam wurde. Das Regime erhöhte nach den Nahostkriegen von 1967 und 1973 den Druck auf die als «Zionisten» und Staatsfeinde verteufelten Juden, verwehrte diesen aber eine Ausreise. Die Nixon-Regierung strebte damals jedoch eine Annäherung an Moskau an und ignorierte diese Problematik. Wenick setzt sich über die offizielle Linie hinweg und traf «Refusenicks», also systemkritische Juden. Von Kollegen und Zeitzeugen als warmherziger und energischer Mann geschildert, schmuggelte er dabei sogar Kontakte in seinem Dienstwagen für private Gespräche in die US-Botschaft (jta). 

Wenick trat 1989 in den Ruhestand und übernahm den Vorsitz der Hilfsorganisation «National Conference for Soviet Jewry». Drei Jahre später wurde er Geschäftsführer der traditionsreichen «Hebrew Immigrant Aid Society» (HIAS), die eine tragende Rolle bei der Ansiedlung von 140.000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion in den USA gespielt hat. Bis zu seiner Pensionierung 1998 hat sich Wenick als unermüdlicher Advokat und Helfer von Flüchtlingen und Zuwanderern aus aller Herren Länder bewährt. Am 7. Mai erlag er in Washington Covid-19. Er hinterlässt seine langjährige Gattin Alice Tetelman (hias). AM

9.20 Uhr
Jerzy Glowczewski verstorben: das letzte Fliegerass aus Polen
Er war ein schwieriger Teenager und rebellierte gegen Lehrer wie Eltern. Doch mit 16 kam eine Wende im Leben von Jerzy Glowczewski. Mit knapper Not konnte er gemeinsam mit dem Stiefvater im September 1939 vor den anrückenden Deutschen aus Warschau fliehen. Die Beiden erreichten über Bukarest schliesslich Tel Aviv. Von dort meldete sich der Teenager freiwillig zu der Anfang 1940 in Syrien von den Briten formierten «Polish Independent Carpathian Rifle Brigade», die sich 1941-43 gegen Rommels «Afrikacorps» in Libyen ausgezeichnet hat. Glowczewski ging anschliessend nach England und liess sich dort zum Kampfpiloten ausbilden. Er trat dem aus polnischen Exilanten rekrutierten Kampfgeschwader No. 308 «City of Krakow» bei und flog 100 Einätze gegen die deutsche Luftwaffe an der Westfront. Vielfach ausgezeichnet, tat sich Glowczewski bei dem alliierten Gegenstoss nach der Ardennenoffensive hervor und schoss am Neujahrstag 1945 mit seiner Spitfire eine deutsche Focke-Wulf 190 über Belgien ab. Das Duell gilt als einer der letzten, klassischen Luftkämpfe im Westen (youtube).

Nach dem Krieg kehrte Glowczewski nach Polen zurück, studierte Architektur und wurde als solcher aktiv beim Wiederaufbau der im Krieg weitgehend zerstörten Hauptstadt. 1961 zog er einem Stipendium der Ford Foundation folgend zunächst in die USA, dann aber nach Ägypten, wo er am Bau des gigantischen Assuan-Staudammes beteiligt war. Der Sieben-Tage-Krieg zwangen ihn und seine Frau im Juni 1967 nach Israel. Die Familie ging jedoch zurück in die USA, wo am renommierten Pratt Institute in New York lehrte und 2007 den umfangreichen Memoirenband «The Accidental Immigrant» veröffentlichte. Von der «New York Times» als «letztes Fliegerass aus Polen» gewürdigt, ist diese heroische Persönlichkeit am 13. April im Alter von 97 Jahren in New York Covid-19 erlegen (nytimes). AM

9.05 Uhr
Rafael Kugielsky in Buenos Aires verstorben
Am 25. April erlag im Alter von 90 Jahren Rafael Kugielsky der Virus-Pandemie. In Buenos Aires beruflich als Zahnarzt aktiv, galt Kugielsky über Jahrzehnte als führender Exponent der Orthodoxie in Argentinien. Er hatte 1966 den lokalen Ableger der Dachorganisation Agudath Israel gegründet und war eine stete Präsenz im Vorstand des jüdischen Dachverbandes AMIA, der jüdische Friedhöfe im Lande verwaltet und Bildungseinrichtungen der Gemeinden subventioniert. Kugielsky war zudem Eigner der Zeitung «La Voz Judia» (Die jüdische Stimme). Der Vater von fünf Kindern war bei AMIA in den 1990er Jahren Leiter des Sozialressorts und wurde weithin für sein Engagement beim Wiederaufbau des Hauptquartiers der Organisation geschätzt, das 1994 bei einem Bombenanschlag zerstört worden ist (jta). AM

9.00 Uhr
«Quiz Kid» Joel Kupperman verstorben
In der Öffentlichkeit «Baby Einstein» genannt, war Joel Kupperman als Junge zehn Jahre lang eine der bekanntesten Persönlichkeiten Amerikas. 1937 in Chicago als Sohn eines Ingenieurs und einer Hausfrau geboren, fiel er schon als Kleinkind durch eine enorme Intelligenz auf. Der Vater führte früh in die Mathematik ein und als Sechsjähriger war Joel erfolgreich mit einer Bewerbung bei der in Chicago produzierten Radioshow «The Quiz Kids». Sponsor war lange Alka Seltzer. Das fünfköpfige Rateteam bestand vorwiegend aus jüdischen Kids und wurde mit von Zuschauern eingesandten Fragen zu einer breiten Palette von Themen konfrontiert. Kupperman war die Mathematikkoryphäe der Truppe und wurde durch seine erstaunliche Kompetenz ebenso beim Publikum beliebt, wie durch sein Lispeln. Nach dem Krieg zog die Show nach New York um. 1949 folgte der Wechsel ins neue Medium Fernsehen. Kupperman machte den Übergang mit, wirkte vor Kameras aber eher unbeholfen und emotionslos. Er trat 1953 aus dem Team aus und studierte anschliessend als 16-jähriger Philosophie. 

Kulturhistorisch waren die «Quiz Kids» enorm bedeutsam, da hier jüdische Jugendliche ganz selbstverständlich als normale, wenn auch ausserordentlich begabte, Amerikaner zu sehen waren. Allerdings erlebten die Kids eben deshalb im Krieg bei Reisen durch die USA immer wieder auch antisemitische Ressentiments. Die jungen Talente warben für den Kauf von Kriegsanleihen und brachten 120 Millionen Dollar zusammen, auf heute umgerechnet etwa 1,7 Milliarden Dollar. Die «Quiz Kids» kamen häufig mit Berühmtheiten wie Orson Welles, Marlene Dietrich oder Eleanor Roosevelt zusammen. Kupperman wurde später ein angesehener Philosophie-Professor an der University of Connecticut und heiratete die Historikerin Karen Ordahl. 

Über seine Dekade als «Quiz Kid» hat er später jedoch nie gesprochen. Wie sein Sohn Michael Joel Kupperman herausfand, empfand es Kupperman zunehmend belastend, als kleiner Einstein vorgeführt zu werden. Michael Kupperman hat dem Vater 2018 die graphische Novelle «All the Answers» gewidmet. Viele seiner Fragen blieben jedoch ohne Antwort, da Kupperman zunehmend in Demenz versank. Er ist am 8. April in Brooklyn in einem Pflegeheim Covid-19 erlegen (nytimes).  AM

8.55 Uhr
Krankenstatistik
Bis Donnerstagabend wurden in Israel total 16579 Personen mit Coronavirus diagnostiziert, 31 von ihnen am Donnerstag. Damit hat die Zahl der neuen Patienten im Vergleich zum Mittwoch (19) wieder zugenommen. 50 der Patienten befinden sich in schwierigem Zustand, 50 von ihnen mussten beatmet werden. Die Zahl der aktiv kranken Patienten lag mit 3793 klar unter 4000. 12521 der seit dem Ausbruch der Krise als Patienten registrierten Personen, konnten inzwischen die Krankenhäuser als geheilt verlassen. Die Zahl der Todesfälle stellte sich bis Donnerstagabend auf 265. JU

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DONNERSTAG, 14. Mai 2020 

13.30 Uhr
Auf der Suche nach einem Impfstoff: TAU-Team und Schweizer Firma
Ein Team von Akademikern der Tel Aviv Universität (TAU) hat sich auf der Suche nach einem Impfstoff gegen den Coronavirus mit der Schweizer Firma Neovii aus dem St. Gallischen Rapperswil zusammengetan. Beiden Einrichtungen ist gemeinsam, dass sie sich schon seit Jahren mit dem Studium der Coronaviren befassen. Gegenüber der «Jerusalem Post» erklärte Professor Jonathan Gershoni von der TAU-Schule für molekulare Zellbiologie und Biotechnologie unter anderem, die Forscher hätten sich seit 2004 auf Coronaviren konzentriert, kurz nach dem Auftauchen des SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus 2). «Unser Studienbereich ist derjenige der Interaktion zwischen Viren und den Zellen, die sie infizieren», sagte er. «Wenn wir an die Bilder des Coronavirus denken, die so oft in den Medien erscheinen, dann sehen wir einen grauen Ball mit vielen Vorsprüngen an der Oberfläche. Das verleiht den Eindruck einer Krone, die den Virus umgibt».

Während der Durchbruch für einen Impfstoff wahrscheinlich mindestens ein Jahr bedarf, sagte Gershoni, sei er sehr beeindruckt von der Neovii-Methode, sich mögliche Applikationen der Technologie in Zwischenstadien vorzustellen, um den Patienten Erleichterung zu verschaffen.

In einer gemeinsamen Pressemeldung sagte Neovii-CEO Jürgen Pohl: «Der Ausbruch der Covid-19-Pandämie hat demonstriert, wie fragil und verletzlich unsere Gesellschaften gegenüber der Pandämie sind. Wir sind extrem erfreut über unsere Kooperation mit Professor Gershoni und der TAU, die Neovii eine erstklassige Plattform für die rasche Entwicklung vielversprechender Impfstoffkandidaten vermittelt in Bezug auf jedes künftige Auftauchen einer Pandämie, einschliesslich Covid-19. Ferner ist der Covid-19-Impfstoff höchst synergetisch zu Neoviis Expertise bei der Entwicklung und Herstellung passiver polyclonaler Antikörperchen. Das eröffnet die Gelegenheit, eine Covid-19-Immuntherapie in einer raschen Manier zu bringen». JU
 

9.00 Uhr
Zehn Israeli in Marokko am Coronavirus gestorben
Am Donnerstagmorgen landete in Israel eine Gruppe von 26 Israeli aus Marokko, wo sie anderthalb Monate lang gestrandet waren. Anfänglich umfasste die Gruppe 36 Mitglieder, doch zehn waren in Marokko an den Folgen des Coronavirus gestorben. Die «philantropische Luftoperation» kam zustande, obwohl israelische Maschinen technisch in Marokko nicht landen dürfen. Vor fast zwei Monaten war der Knessetabgeordnete Nir Barkat (Likud, ehemaliger Bürgermeister von Jerusalem) mit der Bitte kontaktiert worden, trotz allem zu versuchen, die in diesem nordafrikanischen Land gestrandeten israelischen Zivilisten zu retten, die in verschiedenen Hotels in Marrakesch und Casablanca untergebracht waren. Nachdem zehn Mitglieder der Gruppe an Covid-19 gestorben waren, begann der Plan Formen anzunehmen, wie die israelischen Medien berichteten. Dazu benutzte man eine Privatmaschine des Philanthropen-Ehepaares Miriam und Sheldon Adelson. Daneben fand eine geheime, aber wirkungsvolle diplomatische Kooperation mit den Marokkanern statt. Die Aktion geschah unter anderem mit Hilfe von Premierminister Netanyahu, der seine diplomatischen Kanäle einsetzte, um das Ganze erfolgreich zu gestalten. Zum Schluss wurden die Israeli mit ihrer traurigen Fracht via Paris nach Hause geflogen. «Sogar in Zeiten des Coronavirus lässt Israel seine Bürger nicht im Stich und unternimmt die grössten Anstrengungen, um sie nach Israel bringen», sagte Nir Barkat. «Drei Monate lang habe ich meine Familie mit meinen drei Kindern nicht gesehen», sagte Ilan Hatuel, einer der Passagiere. «Ich danke dem Nationalen Sicherheitsrat von Israel und Miriam und Sheldon Adelson, Nir Barkat und dem ganzen Personal für unsere Heimschaffung». Die Gruppe hätte ursprünglich bereits zu Pessach wieder in der Heimat sein sollen, doch die Regierung von Rabat zog ihre ursprüngliche Erlaubnis für die Aktion wieder zurück, da sie, wie der Radiosender der israelischen Armee meldete, bei der Vorbereitung der Aktion nicht begrüsst worden sei. JU

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MITTWOCH, 13. Mai 2020 

19.55 Uhr
Krankenstatistik
Die Zahl der aktiven Corona-Kranken in Israel sinkt weiter. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwochabend gibt es derzeit 4052 aktive Kranke. 12232 Patienten konnten die Krankenhäuser bisher als geheilt verlassen. Von den Schwerkranken müssen 52 Patienten beatmet werden. Bis Mittwochabend sind 264 Israeli gestorben. JU

13.10 Uhr
Brasilianer treten gerne ins Fettnäpfchen
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist den Kritikern aufgelaufen, nachdem er einen neuen Slogan für den Kampf gegen den Coronavirus benutzt hat, der dem berüchtigten Nazi-Slogan «Arbeit macht frei» am Eingang zum KZ Auschwitz verdächtig ähnelt. Die Botschaft «Arbeit, Einheit und die Wahrheit werden Brasilien frei machen» befindet sich in einem Video, das Bolsonaro am Sonntag in Umlauf gebracht hat. Das berichtete als erstes die Zeitung «Folha de S. Paulo». Es sei unglücklich, hiess es, dass ein Mal mehr Themen, die dem Judentum und der Menschheit allgemein teuer seien, trivialisiert und nachgeeifert werden. «Dadurch wird die Erinnerung an Opfer und Überlebende in einer so schwierigen Zeit wie der unsrigen für unser Land und die Welt beleidigt», sagte Fernando Lottenberg, Präsident des Jüdischen Gemeindebundes von Brasilien, der Dachorganisation der jüdischen Gemeinden des Landes. Letzte Woche hatte Bolsonaro jüdische Gruppen verärgert, als er in Brasilia neben einer Israelflagge eine Rede hielt. Er sprach an einer Veranstaltung, an der einige der Teilnehmer sich für die Auflösung der Gerichte des Landes aussprachen und für die Rückkehr zu einem Staat mit autoritären Regeln. Am 22. April verlangte das Amerikanisch-Jüdische Komitee eine Entschuldigung vom brasilianischen Aussenminister Ernesto Araujo, der die gesellschaftliche Distanzierung des Covid-19 mit Konzentrationslagern verglichen hatte. Nach einer Welle internationaler Medienreaktionen meinte der Minister, er sei «missverstanden» worden. JU
 

8.30 Uhr
Krankenstatistik
Seit Ausbruch der Coronavirus-Krise wurden in Israel total 16529 angesteckte Patienten registriert, 23 von ihnen am Dienstag. Der leichte Abwärtstrend bei den Neueingängen hielt auch am Dienstag an. Von den Infizierten befinden sich 66 in einem schwierigen Zustand, 55 mussten beatmet werden. Derzeit zählt die Patientenliste 4186 Namen. Insgesamt wurden bis Mittwochmorgen 12083 Kranke als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen. Die Zahl der Todesfälle stellte sich bis Dienstagabend auf 260. JU
 

8.15 Uhr
Forscher arbeiten an Simulator für Ausgangsstrategien
Israelische Forscher, unter anderem des Haifaer Technion Instituts für Technologie, arbeiten gegenwärtig an der Entwicklung eines wirtschaftlich orientierten Simulators. Dieser zielt darauf ab, den Entscheidungsträgern bei der Verwirklichung einer erfolgreichen Ausgangsstrategie aus dem Coronavirus-Lockdown zu helfen. Der Simulator soll über eine gebraucherfreundliche Interface-linking Politik sowie über Kostenindikatoren sowohl kurz- als auch langfristiger Natur verfügen. Gegenwärtig wird der Simulator von verschiedenen Körperschaften getestet. Er geniesst die Unterstützung innerhalb der israelischen Regierung. «Verschiedene Pläne für das Verlassen des Lockdowns sind kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert worden», meinte einer der Technion-Forscher, «von denen einige einander sogar widersprachen, doch die mathematischen Modelle, auf welchen sie basierten, wurden nicht präsentiert». Das Teilen von Information über diese Instrumente und die Daten, auf welchen sie basieren, würden es ermöglichen, eine pragmatische Diskussion über die Ausgangsstrategien zu führen, und würden der wissenschaftlichen Gemeinschaft helfen, zum Entscheidungsfindungsprozess beizutragen. Ein anderer Forscher fügte hinzu: «Transparenz ist einer unserer grundsätzlichen Werte». Das bedeute so viel wie den Einschluss der Öffentlichkeit: «Der Simulator wird Jedermann zur Verfügung stehen, der ihn benutzen will. So wird die Öffentlichkeit im Stande sein, zu verstehen weshalb bestimmte Entscheidungen anderen vorgezogen worden sind. Das wird das Vertrauen der Öffentlichkeit stärken, was unserer Meinung nach eine beinahe so wichtige Ressource ist wie Spitalbetten. Auf Transparenz basierendes Vertrauen wird das Einverständnis mit Richtlinien fördern und wird dadurch letztlich uns allen zugutekommen». Der Simulator ist noch in der Entwicklungsphase, doch bis jetzt ist es ihm gelungen, den Prozess sowohl personeller als auch demografischer Isolationsprinzipien erfolgreich zu vollenden. Einer der Forscher meinte: «Sogar nach seiner Vollendung wird der Simulator den Entscheidungsprozess nicht ersetzen, und er wird auch keine eindeutigen operationellen Antworten liefern». Der Simulator werde keine umfassende Antwort auf alle Fragen liefern, doch er werde den Entscheidungsträgern erlauben, die verschiedenen Optionen zu evaluieren und sie den zu erwarteten Konsequenzen gegenüberzustellen. JU

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DIENSTAG, 12. Mai 2020 

7.50 Uhr
Charedim ignorieren Lag baOmer-Feuerverbot
In Bne Berak versammelten sich am Montagabend hunderte von ultra-orthodoxe (charedische) Menschen rund um ein Feuer in der zentralen Damesek-Eliezer-Stasse. Dies geschah trotz des ausdrücklichen Befehls der Behörden, wegen der Coronavirus-Krise dieses Jahr an dem Tag beziehungsweise in der Nacht auf das Entzünden jeglichen Feuers in der Öffentlichkeit zu verzichten. Die Polizei war rasch zur Stelle, löschte die Flammen aus und zerstreute die Anwesenden ohne grösseren Widerstand. Auch im  ultra-orthodoxen Viertel von Mea Shearim in Jerusalem mussten an verschiedenen Orten Gesetzesübertreter beachtet werden, welche sich um die Anordnungen der Behörden foutierten. In TV-Reportagen musste man zahlreiche tanzende und singende Gruppen beobachten, die sich wenig um die Vorschriften der gesellschaftlichen Distanzierung kümmerten und grösstenteils auch keine Schutzmasken trugen. Ein Polizeisprecher erklärte, dass man in Mea Shearim einige hundert Einwohner zerstreute, die sich nicht an die Vorschriften des Gesundheitsministeriums gehalten hatten. Premier Netanyahu verurteilte die Feuerentzünder. Er plane nach Rücksprachen mit zuständigen Ministern, Polizeistellen und anderen Sicherheitsorganen, die Zerstreuung von Massen konsequenter durchführen zu lassen und die Polizeieinsätze konsequenter zu gestalten.
Die ultra-orthodoxe Bevölkerung in Städten wie Bne Berak und Jerusalem wurde besonders hart getroffen vom Coronavirus-Ausbruch.

Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg in Israel am Montag auf 258, wobei 29 Patienten bis Montagabend neu registriert worden sind, sechs mehr als am Tag davor. Total gab es 4406 Patienten, während 11843 Personen die Krankenhäuser als geheilt verlassen konnten. 66 der Patienten befinden sich in schwerem Zustand, und 58 von ihnen mussten beatmet werden. JU

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  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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MONTAG, 11. Mai 2020

10.45 Uhr
Neue Intensivpflegestationen
Unter der Annahme, dass ein zweiter Ausbruch des Coronavirus irgendwann in der nächsten Zeit bevorsteht, hat die Bau- und Ingenieurabteilung des israelischen Verteidigungsministeriums mit dem Bau von vier Intensivpflegestationen (ICU) für Coronavirus-Patienten begonnen. Die ICU-Einheiten kommen auf das Parkplatzgelände des Rabin Medical-Center-Beilinson-Campus in Petach Tikvah. Die Einrichtung wird zwei Stockwerke des Untergrund-Parkplatzes besetzen. In sechs Wochen wird sie zum Krankenhaus werden mit 206 Betten für Intensivpflege. Die medizinische Ausrüstung wird sehr fortschrittlich sein. «Die vom Verteidigungsministerium errichtete Infrastruktur wird dem Krankenhaus ermöglichen, künftig auch in einem geschützten Raumverhältnis für jeden anderen Notfall den Betrieb aufzunehmen», heisst es in einer Pressemitteilung. Das Projekt kostet rund 30 Millionen Schekel. Die Einrichtung wird dem Krankenhaus erlauben, Coronavirus-Patienten zu behandeln, sowie Patienten, die nicht infiziert sind, aber eine fortgeschrittene medizinische Dienstleistung erfordern. 

Der Beilinson-Campus ist eines der grössten Krankenhäuser in Israel. Es beschäftigt die besten Ärzte des Landes. Seit zwei Monaten steht das Krankenhaus an vorderster Front im Kampf gegen Covid-19. JU
 

8.30 Uhr
Erleichterung für Rückkehrer
Im Rahmen der Erleichterung für Israeli, die aus dem Ausland zurückkehren, hat die israelische Regierung am späten Sonntagabend weitere Schritte beschlossen. So dürfen Rückkehrer ab sofort für 14 Tage in ihren Heimen in Selbst-Isolation gehen und müssen sich nicht mehr wie bis anhin in vom Staat zur Verfügung gestellte Unterkünfte zurückziehen. Die Regierung stellt zudem gemäss einem Pressecommuniqué ein Hilfsbudget von sechs Millionen Schekel für heimkehrende Reisende bereit. Bedingung für die Erleichterung ist allerdings, dass der zurückkehrende Reisende für die passende Unterkunft bei sich sorgen kann (Studio oder separate Wohneinheit). Zurückkehrende dürfen für ihre Heimfahrt mit Ausnahme von Taxis auch keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Zudem gelten Verfügungen wie die Einhaltung der Entfernung von zwei Metern von der nächsten Person und das tragen von Schutzmasken auch für Rückkehrer. Ferner wurden Freiluft-Fitnesseinrichtungen, wie sie in Israel oft anzutreffen sind, zur Benutzung freigegeben, allerdings nur unter Aufsicht der Stadtverwaltungen. Diese müssen die Gesundheit der Benutzer und die Sterilisierung der Gegenstände gewährleisten können. JU

8.30 Uhr
Krankenstatistik
Total zählte man in Israel am Sonntag 16477 vom Coronavirus angesteckte Israeli. Von diesen sind 23 am Sonntag neu hinzugekommen. 74 der kranken Patienten sind in schwerem Zustand, und 65 von ihnen müssen beatmet werden. Die aktiven Fälle betragen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 4795, die Zahl der als geheilt Entlassenen 11430. Die Zahl der frisch Angesteckten ist von Samstag auf Sonntag von 18 auf 23 gestiegen, während die Zahl der Beatmeten mit 65 praktisch unverändert geblieben ist. Bis Sonntagabend wurden in Israel 252 Todesfälle registriert. JU

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SONNTAG, 10. Mai 2020

14.25 Uhr
Golfstaaten suchen Corona-Kooperation mit Israel
Die Hälfte der arabische Golfstaaten suchen angeblich nach Möglichkeiten der Kooperation mit Israel in der Bekämpfung des Coronavirus und der Erforschung eines geeigneten Impfstoffes. In den letzten Wochen soll es bereits zu Kontakten in der Sache gekommen sein. Bahrain und ein weiterer Golfstaat haben sich an das Sheba Medical Center in Tel Hashomer gewendet. Diese Staaten haben dem Vernehmen nach ihr Interesse an Israels Reaktion auf die Pandämie bekundet. Die Uno-Botschafterin der Vereinigten Arabischen Emirate sagte in aller Öffentlichkeit, ihre Regierung sei gewillt, bei der Suche nach einem Impfstoff mit Israel zusammenzuarbeiten. 

«Ich habe politische Führer am Golf immer wieder sagen hören, dass wir mit unserem Reichtum und Wohlstand und Israels Innovationen einen Impfstoff und Heilung schaffen können», sagte Rabbi Marc Schneier, der als Präsident der ökumenischen Dialog-Organisation «Foundation for Ethnic Understanding» über ausgedehnte Beziehungen am Golf verfügt. «Hier besteht eine Gelegenheit zum Fortschritt durch eine Zusammenlegung der Kräfte. So viele Dinge im Nahen Osten gehen über die Politik hinaus», sagte Rabbi Schneier. Er und Yoel Hareven,  Direktor von Shebas internationaler Division, sagten, dass Bahrain und ein anderer Golfstaat sich interessiert gezeigt hätten an den telemedizinischen Innovationen in Israel und die Art, wie Israel auf die Coronavirus-Pandämie reagiert habe. «Wir haben ihnen alle Hilfe offeriert, die sie benötigen könnten, auch wenn es sich darum handelt, Ärzte oder Krankenschwestern in Verbindung zu bringen, oder ihnen Teams zu schicken und dabei logistisches Knowhow zu teilen», sagte Hareven. «Jede Hilfe, die wir unseren Nachbarn entbieten können – wir würden es gerne tun».

Das nicht genannte Land ist laut Hareven «zentral und unterschiedlich im Golf» und kein Land von welchem Israel bisher zu hören pflegte. Allgemein weiss man nichts von Verbindungen Israels zu diesem Land, weshalb die Sache auf kleiner Flamme behandelt werde. In der Gegend geschehe viel über und unter der Oberfläche», sagte Hareven. Die dortigen Regierungen seien sehr zentralisiert, was soviel heisst, dass die Führungen über die Kontakte mit Sheba informiert seien und sie billigen würden. «Sie glauben sehr stark an die Verbindung mit der israelischen Medizin und mit Israel im Allgemeinen». JU
 

11.00 Uhr
Kommt die zweite Welle im Sommer?
Professor Itamar Grotto, stellvertretender Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, besteht hartnäckig darauf, dass das Land trotz der verschiedenen Verbesserungen der Lage bereits im nächsten Sommer mit der zweiten Welle der Coronaviruskrise zu rechnen haben wird. In einem Interview mit dem Armeeradio meinte Grotto am Sonntag, das Land solle sich vor dem Hintergrund weiterer Erleichterungen auf eine zweite Welle des Coronavirus im Sommer vorbereiten. Gleichzeitig betonte er, Israel dürfe zufrieden sein mit den gegenwärtigen Ergebnissen der Coronavirus-Richtlinien, die sein Ministerium herausgegeben habe. «Ich hoffe wirklich», sagte er, angesprochen auf die Anzahl von Fällen «dass wir keinen weiteren Anstieg sehen werden. Ich vertraue der Öffentlichkeit. Ich denke, man kann ihr vertrauen, was das Verständnis für das Notwendige betrifft». Dessen ungeachtet, verdeutlichte Grotto, müsse das Land sich auf die Möglichkeit vorbereiten, dass «sich im Sommer irgendetwas zeigen wird». Man baue derzeit an verschiedenen Szenarien. «Eines wäre, das bis zum Winter alles beim Gleichen bleiben wird». Es gebe aber die zusätzliche Option einer Coronavirus-Welle im Sommer. Der letzte Tag, an dem über 100 neue Fälle identifiziert worden seien, war laut Grotto der 1. Mai. Derzeit liegen in den Krankenhäusern 241 Corona-Patienten. Von diesen befinden sich 79 in ernstem Zustand, und 64 sind intubiert. JU

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SAMSTAG, 9. Mai 2020 

20.55 Uhr
Todesfall 247
Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der israelischen Corona-Toten am Samstagabend um einen Fall auf total 247 Todesfälle. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Erkrankungen stieg am Samstag um 35 auf total 16454. Das Ministerium betonte, dass nur 4831 dieser Fälle aktiver Natur sind, während 11376 als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten. Am Samstagmorgen mussten 65 Patienten intubiert werden. Derzeit liegen 79 Patienten in schwierigem Zustand in den Krankenhäusern. In Bnei Berak erreichte die Zahl der Infizierten gemäss Auskunft des Ministeriums am Samstag 2895, während in Jerusalem, dem grössten Coronavirus-Epizentrum des Landes, derzeit 3635 Fälle gemeldet sind. JU

10.15 Uhr
Gattin von Stephen Miller positiv getestet
Am Donnerstag wurde ein Kammerdiener von Präsident Donald Trump positiv auf Covid-19 getestet. Der Mann war traditionsgemäss vom Militär an das Weisse Haus abgestellt worden. Am Freitag wurde zunächst bekannt, dass bei einer Person aus dem Stab von Vizepräsident Mike Pence ebenfalls eine Virusinfektion festgestellt worden ist. Nun steht fest: es handelt sich dabei um Katie Miller, die der Presseabteilung von Pence angehört. Miller hat vor wenigen Wochen Stephen Miller geheiratet, einer der engsten Berater von Trump. Der 34-jährige gilt als Architekt der restriktiven Immigrationspolitik des Präsidenten. 

Trump erklärte zu den Tests, der Kammerdiener sei ihm nicht nahe gekommen und er habe ebenfalls keinen direkten Kontakt zu Katie Miller gehabt. Ihr Gatte ist jedoch nicht nur eine ständige Präsenz in der Umgebung Trumps, sondern auch von Jared Kushner und Ivanka Trump (politico).

Der Präsident trägt ostentativ keine Gesichtsmaske, um eine Fassade der «Normalität» zu inszenieren. Er hat diese Übung Anfang der Woche auch bei einem Besuch einer Fabrik für medizinische Gesichtsmasken in Arizona fortgesetzt. Trump drängt auf eine «Wiedereröffnung der Wirtschaft», während die Infektions- und Sterbefälle ausserhalb von New York, New Jersey und Connecticut landesweit weiterhin auf zuletzt 1,3 Millionen und 79.000 steigen.
  
Wie hier berichtet, hat Trump für sich und engere Mitarbeiter zudem tägliche Tests angeordnet, während es landesweit immer noch selbst an Tests für medizinisches Personal hapert. Wer keine Symptome für Covid-19 aufweist, kann in manchen Gliedstaaten immerhin hoffen, auf ärztliche Empfehlung getestet zu werden. 

Katie Miller arbeitet seit Oktober für Pence. Sie war zuvor im Heimatschutz-Ministerium bei Immigrationsfragen aktiv (forward). AM

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FREITAG, 8. Mai 2020 

13.15 Uhr
Fünf weitere Corona-Tote
Mit dem Hinschied von fünf weiteren israelischen Corona-Patienten ist deren Zahl am Freitag gemäss Angaben des Gesundheitsministeriums auf total 245 gestiegen. Insgesamt sind bisher 16409 Personen positiv auf den Coronavirus diagnostiziert worden. 77 sind in ernsthaftem Zustand, 64 von ihnen wurden intubiert. 11007 von ihnen haben sich inzwischen erholt. 

Die israelische Regierung hat diese Woche eine Reihe von Schritten zur Erleichterung der Restriktionen genehmigt. Unter diese Massnahmen fallen die Erlaubnis für Gruppengebete, die partielle Wiederbelebung der Wirtschaft und von Geschäften, sowie Bussen für das Unterlassen des Tragens von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit. Wegen des Rückgangs der Todesfälle haben gewisse Coronavirus-Abteilungen in Krankenhäusern mit der Schliessung begonnen. JU
 

8.25 Uhr
Dr. Fauci appelliert an Orthodoxe
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur JTA hat Dr. Anthony Fauci auf Ersuchen des Dachverbandes «Orthodox Union» am Donnerstag ein Webcast für Mitglieder dieser Gemeinschaften in den USA aufgenommen. Der Epidemiologe und medizinische Ratgeber von Präsident Donald Trump sprach dabei mit Rabbiner Moshe Hauer, dem Geschäftsführer der «Orthodox Union». 

Fauci bat Strenggläubige um besondere Vorsicht bei der nun in vielen Gliedstaaten anlaufenden Aufhebung der Distanzierungsauflagen. Dies gelte speziell für gemeinsames Beten. Dabei sollten die staatlich verordneten Abstände von knapp zwei Metern eingehalten werden und es sei ratsam, «die Zahl der täglichen Zusammenkünfte zunächst auf ein Treffen fünf Mal die Woche zu beschränken – statt drei mal am Tag die ganze Woche über». Er verstehe sehr wohl, wie wichtig diese soziale Interaktion sei, so Fauci: «Dies liegt im Kern der Schönheit ihrer Kultur, aber genau dies hat leider zu höheren Risiken geführt». Damit nahm der 78-jährige Bezug auf die hohen Ansteckungs- und Opferzahlen in orthodoxen Nachbarschaften wie Williamsburg und Brooklyn. Fauci betonte, bei der Rückkehr zum Alltag seien unbedingt lokale Umstände zu beachten. 

Laut Rabbiner Hauer hat sein Verband Mitglieds-Gemeinden angewiesen, Synagogen frühestens zwei Wochen nach der Lockerung von Ausgangssperren wieder zu eröffnen. Zudem seien Abstandsregeln weiterhin einzuhalten. Fauci ergänzte mit dem Rat, ältere Gläubige und solche mit Gesundheitsproblemen sollten weiterhin auf Synagogenbesuche und gemeinsames Beten verzichten. Dann warnte der Arzt vor einem Rückkehr des Virus in der kalten Jahreszeit und bat: «Aber schliessen Sie mich auf jeden Fall in ihre Gebete ein!» (jta). AM
 

8.15 Uhr
«Geht weiter! Geht weiter!» 
Barbra Streisand zeigt durch eine musikalische Botschaft Solidarität mit Arbeitskräften an den Frontlinien gegen Covid-19. Sie hat eine neue Version des Broadway-Klassikers «You´ll Never Walk Alone» aufgenommen und auf ihrem YouTube-Kanal hochgeladen. Direkt daneben ist ein Link für Spenden (directrelief). Am Ende des Videos wiederholt sie diese Bitte, um Schutzkleidung und -Masken für medizinisches Personal zu erwerben.

Auf dem Clip ist die 78-jährige persönlich singend zu sehen. Doch weitgehend überlässt sie Verkäuferinnen, Ärzten, Krankenschwestern, Polizeikräften oder Feuerwehrleuten die Bühne – Amerikanerinnen und Amerikanern also, die ständig in ihren für das Funktionieren der Gesellschaft und die Bekämpfung der Pandemie essentiellen Positionen Gesundheit und Leben riskieren. Als Zeichen der Hoffnung sind jedoch auch Neugeborene und Menschen zu sehen, die aus Spitälern entlassen werden (youtube).
 
1945 von dem legendären Team Rodgers and Hammerstein für das Broadway-Musical «Carousel» komponiert und getextet, wurde das Stück ein Evergreen mit hunderten von Cover-Versionen und eine Hymne für Sportteams, aber auch Soldaten und Freiheitskämpfer wie Nelson Mandela. Streisand hat den Song bereits nach 9-11 zur Unterstützung der Rettungsmassnahmen in ihrer Geburtsstadt aufgenommen. Der Text sei hier im Original wiedergegeben: 

When you walk through a storm
Hold your head up high
And don't be afraid of the dark

At the end of a storm
There's a golden sky
And the sweet silver song of a lark

Walk on through the wind
Walk on through the rain
Though your dreams be tossed and blown

Walk on, walk on
With hope in your heart
And you'll never walk alone
You'll never walk alone

Der «Forward» liegt richtig mit der Einschätzung, der Song werde die Herzen von Zuhörern schmelzen lassen (forward). AM
 

8.00 Uhr
Krankenstatistik
Die Zahl der 10873 Patienten, die in Israel vom Coronavirus geheilt worden sind, ist mehr als doppelt so hoch wie die Zahl der aktiven Fälle (5228), wie das israelische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend bekanntgab. In den letzten 24 Stunden erhöhte sich zudem die Zahl der Todesfälle um eine Person auf 240. Die Zahl der effektiv Kranken steht derzeit bei 5268 Personen. Von diesen sind 83 in einem ernsthaften Zustand, einschliesslich 68, die intubiert werden mussten. Der einzige negative Punkt in der heutigen Statistik sind die neu angesteckten Patienten, die vom 6. zum 7. Mai von 21 auf 71 gestiegen ist. JU
 

7.55 Uhr
Museen gehen wieder auf
Das Jüdische Museum von München und das Jüdische Museum von Wien haben Pläne verkündet, im Verlauf des Monats Mai ihre Tore wieder zu öffnen. Damit wären diese beiden Institutionen die beiden ersten jüdischen Museen Europas, die diesen Schritt ankünden. Beide Häuser sind seit dem Ausbruch der Coronaviruskrise im März geschlossen. Das Münchner Museum nannte den 10. Mai als Wiedereröffnungstermin, und das Wiener Haus wird am 31. Mai folgen. Sein Café Eskeles ist bereits seit dem 4. Mai für Take-out Bestellungen geöffnet. Die Wiedereröffnungen der Museen sind dank der Erleichterungen der gesellschaftlichen Distanzierungsregeln in Österreich und Deutschland möglich geworden. Österreich und Deutschland haben derzeit 68 und 86 Tote per Millionen Einwohner. Belgien, Spanien, Italien, Grossbritannien, Frankreich, die Niederlande, Schweden und Irland haben alle eine Todesrate, die drei Mal höher ist als jene von Deutschland. JU

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DONNERSTAG, 7. Mai 2020 

21.30 Uhr
Keine Corona-Toten innert 24 Stunden
In Israel wurden in den letzten 24 Stunden keine neuen Corona-Toten registriert. Die Zahl von 239 Toten seit Ausbruch der Krise, die schon am Mittwochabend gegolten hatte, galt auch am Donnerstag kurz vor 19 Uhr Lokalzeit noch. Die Zahl von 10737 erholt entlassenen Patienten ist in etwa doppelt so hoch wie die Zahl der aktiven Fälle (5370). Das teilte das israelische Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der hospitalisierten Patienten stellte sich am Donnerstagabend auf 245. 83 von ihnen befanden sich in kritischem Zustand, einschliesslich 69 intubierten Patienten. Der stetige Rückgang der Infektion bestätigte sich an dem Tag, der den zweiten Tag des Beginns der Ausgangsstrategie des Landes markierte, und der Aktivitäten in offenen Märkten, Einkaufszentren und Fitnesszentren den schrittweisen Rückgang zur – strikt kontrollierten – Geschäftsaktivität erblicken liess. Der Zuspruch der potentiellen Kunden war vorhanden, bewegte sich zunächst aber in eher zögernden Bahnen. Die Zahl der Kunden die die diversen Läden betraten, wurde sorgfältig kontrolliert, und wer eine Bäckerei, ein Fischgeschäft oder auch einen Frischgemüsestand frequentieren wollte, musste sich zuvor die Temperatur messen lassen. Am weiteren Firmament kündigt sich immer konkreter ein anderes, nicht direkt mit dem Coronavirus in Verbindung stehendes Ereignis an: Am 24. Mai soll der erste Prozesstag gegen Premier Netanyahu stattfinden. Vorerst sonnt der Premier sich aber in der Tatsache, dass 72 der 120 Abgeordneten sich am Donnerstag für Netanyahu als Kandidat für den Posten des Regierungschefs entschieden haben. JU

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MITTWOCH, 6. Mai 2020

21.15 Uhr
Corona-Vorbereitungen für Lag baOmer
Das offizielle Israel scheut keine Vorbereitungen, um am kommenden Feiertag von Lag baOmer (12. Mai) möglichst alle Risiken auszuräumen, die einer Ausbreitung beziehungsweise einem Wiederaufflammen des Coronavirus einen Riegel vorschieben können. So dürfen am Har Meron in Galiläa nur drei der sonst so beliebten Höhenfeuer entzündet werden: Eines für die aschkenasische Judenheit, eines für die Sefardim, und ein drittes für die religiös-zionistische Gemeinschaft. Rabbi Haim Druckman wird das Entzünden des Feuers für die letztgenannte Gemenischaft leiten, das Höhenfeuer für die aschkenasischen Juden werden die Boyaner Chassidim unter Rabbi Nachum Dov Brayer entzünden, während das Feuer für die sefardischen Juden von Shlomo Amar, dem sefardischen Oberrabbiner von Jerusalem geleitet werden wird. Weitere pyromanische Kundgebungen sind am diesjährigen Tag der sonstigen Freude strikt untersagt, auch wenn die Regierung nach gewalteter Diskussion auf die Verhängung eines landesweiten Lockdowns verzichten wird. Wer daran zurückdenkt, wie in einem normalen Jahr hunderttausende von Israeli an Lag baOmer die ganze Nacht durchzufeiern pflegen, und zwar nicht nur auf dem Meron-Berg, sondern wie in praktisch jedem Quartier des Landes insgesamt tausende von Feuer angezündet werden, kommen leise Zweifel daran auf, ob im laufenden, vom Coronavirus geprägten Jahr die offiziellen Aufrufe und Appelle an die Vernunft ausreichen werden, um keine Massenversammlungen entstehen zu lassen, die zwangsläufig zu katastrophalen, gesundheitlichen Unglücken führen können. Man muss sich fragen, ob das geplante landesweite Grossaufgebot an Polizei, Feuerwehr, Militär und medizinische Notdienste die ungewünschten Auswirkungen der spontanen Begeisterung verhindern werden oder sie wenigstens auf ein kontrollierbares Minimalmass beschränken können. JU
 

18.45 Uhr
Schockierende Enthüllungen um Covid-19-Taskforce
Dienstagabend hat Präsident Donald Trump Medienberichte über seine Absicht bestätigt, den Einsatzstab seiner Regierung für Covid-19 Anfang Juni aufzulösen. Die «Task Force» solle durch neue Experten und den Rückgriff auf etablierte Institutionen abgelöst werden (nytimes)... Artikel in voller Länge (tachles).

13.21 Uhr
Israels Marine nicht an der RIMPAC 2020-05-06
Wegen der unaufhaltsamen Ausbreitung der gefährlichen Coronavirus-Krise wird die israelische Marine nicht, wie geplant, an der RIMPAC 2020 teilnehmen. Das all zwei Jahre stattfindende multinationale Marinemanöver im August unter der Führung der 3. US-Flotte vor der Küste von Hawaii und Süd-Kaliforniens, findet seit den frühen 1970er Jahre statt und gilt als das weltgrösste maritime Manöver. Israel hat 2018 erstmals an dem Anlass zusammen mit 26 anderen Nationen an den Manövern teilgenommen. Zugegen waren 47 Oberflächenschiffe, fünf Unterseeboote, 18 nationale Landkräfte und über 200 Flugzeuge sowie 25000 Mann. Wegen des Ausbruchs der Pandämie hat Israels Armee bereits im März alle Teilnahmen abgesagt. Gegenüber der «Jerusalem Post» meinte ein Sprecher, dass das Militär trotz des Rückgangs der Fälle in Israel die Situation erst im Juli wieder prüfen wird. Wie schon 2018 hätte Israel auch dieses Jahr keine Schiffe an das Manöver schicken sollen, sondern Truppen, die an Übungen entlang des Ufers hätten teilnehmen sollen. JU
 

8.40 Uhr
Abwärtstendenz dauert an
Bis Mittwochfrüh sind in Israel total 16289 Menschen mit dem Coronavirus diagnostiziert worden, 43 von ihnen am Mittwoch. Das ist ein wenig mehr als am Dienstag (38). Derzeit liegen in israelischen Krankenhäusern 5586 Patienten, 91 von ihnen in ernstem Zustand. 70 mussten am Dienstag beatmet werden, gleichviel wie am Vortag. Die Zahl der als geheilt aus den Krankenhäusern entlassenen Patienten wird vom Gesundheitsministerium mit 10465 beziffert. Die Zahl der israelischen Todesfälle stieg bis Mittwochfrüh um zwei auf 238. JU

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DIENSTAG, 5. Mai 2020

11.20 Uhr
Coronaviruskrise gibt nach
Auch am Dienstag fährt die Coronaviruskrise fort, nachzugeben, wie das israelische Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der mit dem Virus infizierten Personen sank um 75 auf 5808, und die Zahl der erholten Personen stieg um 81 auf 10233. Derzeit sind noch 66 Personen intubiert, und die Zahl der Todesfälle stellte sich kurz vor Dienstagmittag auf 237. Diese Entwicklung unterstützt den Beschluss der Regierung, die Restriktionen der Bevölkerung langsam abzubauen. Ab sofort dürfen sich Gruppen von maximal 20 Menschen versammeln, und Verwandte ersten Grades haben die Erlaubnis, sich zu treffen. Das schliesst auch Treffen von Grosseltern mit ihren Kindern und Enkelkindern ein. Ferner gibt es keine Distanzbeschränkungen für Menschen mehr, was ihre Entfernung von ihren Wohnstätten betrifft. Zudem erhöht sich die Zahl von Geschäften und Betrieben, die ihre Tore wieder öffnen dürfen. Das gilt für Hotels, Gästezimmer, Bibliotheken, Naturreservate und Stätten des nationalen Erbes, Nationalparkanlagen und Zoologische Gärten. Ab Donnerstag dürfen zudem Einkaufszentren (Malls) und Marktplätze ihren Betrieb wieder aufnehmen. Hochzeiten dürfen ab Lag baOmer (12. Mai) wieder maximal 50 Gäste haben, und an Beschneidungszeremonien dürfen maximal 19 Personen teilnehmen. Diese Zahlen sind natürlich im Vergleich zur Prä-Corona-Situation weniger als bescheiden, doch spricht aus ihnen der Wille der Entscheidungsträger, nichts übereilt zu machen. Dessen ungeachtet bleiben die sozialen Einschränkungen vorerst noch in Kraft: Personen müssen voneinander auf einen Abstand von mindestens 2 Metern achten, und in der Öffentlichkeit sind die Israeli aufgefordert, Gesichtsmasken zu tragen. JU
 

8.30 Uhr
Explosive Studie der US-Regierung
Die «New York Times» hat vor wenigen Minuten eine interne Studie der «Centers for Disease Control» über den weiteren Verlauf der Virus-Pandemie in den USA publiziert. Demnach erwarten die Regierungsexperten bis Ende Mai nahezu eine Verdoppelung der täglichen Todesfälle von derzeit rund 1750 auf 3000. Artikel in voller Länge: (tachles).

8.20 Uhr
Krankenstatistik
Die Zahl der am Coronavirus gestorbenen Israeli ist bis Montagabend auf 235 leicht gestiegen. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums sind in Israel bisher total 16246 Menschen positiv mit dem Virus diagnostiziert worden. Gegenwärtig befinden sich in den Krankenhäusern 5947 Patienten, während 10064 Patienten als geheilt entlassen werden konnten. Die Zahl der frisch Diagnostizierten ist von Sonntag bis Montag um 15 auf 38 gestiegen, während die Zahl der Beatmeten von 76 auf 70 gesunken ist. Von den diagnostizierten Patienten sind 90 in schwierigem Zustand. 

Das israelische Kabinett beschloss am Montag, die Märkte, Einkaufszentren und Fitnesszentren am Donnerstag wieder zu öffnen, allerdings mit strikten gesundheitlichen Sicherheits- und Kontrollvorkehrungen. Zudem werden Israeli ihre Wohnstätten ohne Beschränkung der Distanz verlassen und auch betagte Verwandte besuchen dürfen, ohne deswegen allerdings die sozialen Beschränkungen zu ignorieren (Anstand von 2 Metern von einer Person zur anderen, Vermeidung von körperlichen Kontakten wie Umarmungen und so weiter). Andererseits wird nicht ausgeschlossen, dass das Land am Feiertag des Lag BaOmer nächste Woche wieder einem vollständigen Lockdown unterworfen werden wird, um auf diese Weise das dem Kampf gegen den Coronavirus sehr abträgliche massenweise Errichten von Feuerstellen im ganzen Land ebenso zu verhindern, wie das Entstehen von Versammlungen von dutzenden bis hunderten von Menschen wie etwa beim im Volk an jenem Tag so beliebten Grillieren im Freien. JU
 

8.15 Uhr
Israel will erste Impfstofffabrik errichten
In der Kleinstadt Yeruham im Süden des Landes will Israel in Zusammenarbeit mit dem Israelischen Institut für Biologische Forschung (IIBR) und eine von zwei prospektiven internationalen pharmazeutischen Konzernen, seine erste Impfstofffabrik errichten. Das bestätigte ein Sprecher des Lokalrats von Yeruham. Gemäss dem Modell, von dem die ersten Berichte am Dienstagmorgen in den Medien zu finden waren, sollen dort Millionen Impfeinheiten der verschiedensten Sorten produziert werden. Das würde Israel die Selbstversorgung sowohl für Routineaufgaben als auch in Zeiten einer Pandämie sichern. In einem Treffen zwischen den leitenden Persönlichkeiten von IIBR, dem Lokalrat von Yeruham und einem internationalen Pharmakonzern wurde ein Modell präsentiert, das die rasche Errichtung einer solchen Fabrik erlauben würde, sobald die Bewilligung der israelischen Regierung vorliegt. Die Fabrik könnte dem Vernehmen nach «in sehr naher Zukunft» schon errichtet werden. Ein lebensfähiger aktiver Impfstoff, würde nach Angaben von IIBR anfangs 2021 zur Verfügung stehen. Pläne für die Errichtung einer israelischen Impfstofffabrik bestehen schon seit 2016, sind aber bis jetzt noch nicht über das theoretische Stadium hinausgeraten. JU 

 

SCHWEIZ

  • Permanente Notfallnummer Care-Team des Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF): 044 206 30 67.

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  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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MONTAG, 4. Mai 2020 

12.20 Uhr
Weitere Erleichterungen stehen zur Diskussion
Die israelische Regierung wird sich im Laufe des Montags zu weiteren Coronavirus-Erleichterungen beraten. Zur Diskussion stehen die Eröffnung von Einkaufszentren, Märkten, Bibliotheken, Fitness-Zentren, Wassersporteinrichtungen und nicht-medizinische Behandlungsanlagen, die am Freitag ihren Betrieb wieder aufnehmen könnten. Die Benutzung von Sportgeräten in Parkanlagen und das Sitzen am Strand werden vorläufig nicht gestattet sein. Das Justizministerium bestätigte am Montag, dass Einkaufszentren nach ihrer Eröffnung von den Kunden, bei deren Eintritt Informationen sammeln müssen, um eine spätere Wiederausbreitung des Virus zu vermeiden. 

Die Zahl der aktiven Krankheitsfälle sank in Israel am Montag auf 6145, einschliesslich 93 Patienten in schwierigen Verhältnissen und 72 intubierte Kranke. Bis Mittag sind 234 Einwohner am Virus gestorben, und 9858 konnten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. Offizielle machen sich aber trotz des allgemein herrschenden Optimismus Sorgen, dass eine zu rasch betriebene Erleichterung die Rückkehr zu den höheren statistischen Zahlen fördern könnte. Der Plan des Finanzministeriums läuft darauf hinaus, dass die Einkaufszentren und Märkte ab dem 17. Mai geöffnet werden, vorausgesetzt, dass nie mehr als eine Person pro 15 Quadratmeter reingelassen wird. Dieses Ziel tönt für Einkaufszentren noch einigermassen realistisch, doch wie man sich dessen Verwirklichung in offenen Märkten vorstellt, bleibt vorerst noch fragwürdig. JU
 

7.50 Uhr
Endlich wieder bei den Grosseltern
Nach einigen Monaten, in denen die Enkelkinder in Israel sich wegen des Coronavirus mit Zoom-Gesprächen oder lauten Rufen vom Fenster begnügen mussten, wenn sie mit den Grosseltern kommunizieren wollten, war es am Sonntag endlich wieder so weit: Die betagten Leute durften mit Erlaubnis des Generaldirektors des Gesundheitsministeriums ihre Enkelkinder erneut persönlich treffen. Auf beiden Seiten herrschte dabei vor allem grosse Erleichterung, dass die Kinder endlich wieder die Süssigkeiten vom Opa oder der Oma persönlich empfangen durften. Zunächst durften nur die Grosseltern im Risikoalter besucht werden. Am wichtigsten war auf beiden Seiten die Erlaubnis, sich wieder umarmen zu dürfen. Auch für die «Grossen» brachte der Sonntag recht zuversichtliche Entwicklungen: So wurden nur gerade 23 Neuerkrankte an einem Tag registriert. Noch Ende April hatte diese Zahl über 100 betragen. Auch die Zahl der Beatmeten war am Sonntag mit 76 auf einem neuen Tiefstand angelangt. Insgesamt betrug am Sonntag die Zahl der Untersuchten in Israel 16206. Von diesen konnten die Krankenhäuser 9749 wieder als geheilt entlassen, während es 6227 effektiv Kranke gab. 94 von diesen waren schwerkrank, 69 mittelschwer. Die Zahl der Toten belief sich am Sonntagabend auf 232. JU

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SONNTAG, 3. Mai 2020

21.00 Uhr
Die britisch-jüdische Gemeinde
Die Zahl jüdischer Opfer von Covid-19 entspricht 1,8 Prozent aller Covid-19-Todesfälle in der britischen Bevölkerung. Eine jüdische Ärztin, die in der Covid-19-Intensivstation eines renommierten Londoner Universitätsspitals tätig ist, erzählt tachles über ihre Arbeit und Erlebnisse mit ihren jüdischen Patienten. Artikel in voller Länge: (tachles).

19.55 Uhr
Das Weisse Haus als «Blase der Sicherheit»
Präsident Trump präsentiert sich stets in grösseren Gruppen und ohne Maske und suggeriert so, dass die Notstandsmassnhamen im Weissen Haus nicht gelten. Dies sei nur möglich, da Trump und seine Umgebung ständig auf Covid-19 getestet werden. Jedoch ist bekannt, dass es einen Mangel an Testgeräten gibt. Artikel in voller Länge: (tachles).

19.55 uhr
Demonstranten agitieren mit Hakenkreuzen für «Normalisierung»
Bei Demonstrationen für die «Wiedereröffnung» von Gliedstaaten in den USA kommt es immer wieder zur Verwendung von Nazi-Symbolen. In Illinois waren Plakate mit Aufschriften wie: «Heil, Pritzker» und «Arbeit macht frei, JB», zu sehen. Artikel in voller Länge: (tachles).

16.25 Uhr
Israelischer Normalisierungs-Kalender
In Israel arbeiten die massgeblichen Politiker bereits emsig an den Terminen für die nächste Normalisierungswelle. Dabei ist weder medizinisch noch psychologisch bisher irgendwelche Gewähr dafür gegeben, dass diese Politik dem Virus und seinen Nachwirkungen  auch genügend Rechnung trägt. Der vom Finanzministerium unterbreitete Normalisierungs-Kalender für die nächste Zeit sieht jedenfalls wie folgt aus: Am kommenden Dienstag sollen die Shopping Malls, Universitäten, Naturreservate und Parkanlagen zugänglich gemacht werden. Am 10. Mai werden dann Mittelschulen, Kindergärten und Tageszentren folgen. Als nächstes an der Reihe sind am 17. Mai Hotels, Fitnessstudios, Bibliotheken, Museen, kulturelle Einrichtungen und Gemeindezentren. Die israelische Regierung genehmigte ferner einige weitere Schritte zur Erleichterung der Lockdown-Bestimmungen. So sollen bald Gruppen-Gebete von mehr als zehn Teilnehmern erlaubt werden, und zur Ankurbelung der Wirtschaft sollen vermehrt Geschäfte teilweise wieder geöffnet werden. Dann ist daran gedacht, Bussen für das Nichttragen von Gesichtsmasken in öffentlichen Bereichen nicht mehr zu verteilen. Wegen des sinkenden Bedarfs wurden zudem bereits einige Corona-Stationen in Krankenhäusern und Kliniken geschlossen. Liebhaber von Restaurantbesuchen werden noch bis mindestens Ende Mai darauf warten müssen, ihr Hobby wieder aufzunehmen. JU
 

10.15 Uhr
Gemeindeverbände sagen Sommercamps ab
Es ist seit Generationen eine jüdisch-amerikanische Tradition: Eltern entsenden ihren Nachwuchs in «Summer Camps» in der grünen Natur, die sie häufig selbst schon als Kinder und Jugendliche besucht haben. Doch am Donnerstag hat die « Union for Reform Judaism» (URJ) als Betreiberin des grössten Netzwerkes jüdischer Sommercamps beschlossen, diese Saison aufgrund von Covid-19 abzusagen. Betroffen sind rund 10.000 Kinder und Jugendliche, sowie 3000 von Freiwilligen und Angestellten. 

Verantwortlich bei der URJ ist Vizepräsident Ruben Arquilevich. Die Entscheidung sei ihm und seinen Kollegen ausserordentlich schwer gefallen. Schliesslich verbindet er nicht nur die schönsten Jugenderinnerungen mit Sommerfrischen an idyllischen Bergseen – Kids mit Camp-Erfahrung bleiben zudem als Erwachsene in überdurchschnittlich starker Zahl jüdischen Organisationen jeder Art verbunden. Diese Institutionen wirken daher als Kitt der jüdisch-amerikanischen Gemeinschaft ausserhalb der Orthodoxie (forward).

Der Entscheid stösst unter Offiziellen auf Zustimmung, löst aber doch tiefe Emotionen aus. So erklärte Rabbinerin Allie Fischman als Direktorin von Camp Newman nahe San Francisco, sie habe die Tränen nicht zurückhalten können (forward).

Der «Forward» bittet Eltern und Jugendliche um Reaktionen (forward). Die Zuschriften dürften ein spannendes und aufschlussreiches Zeitdokument für das jüdische Amerika im Frühjahr und Sommer von Covid-19 ergeben. AM
 

10.12 Uhr
«Du weisst, dass ich dich liebe?»
Eine anrührende Begebenheit wird aus dem kanadischen Winnipeg vermeldet. Dort erscheint der 93-jährige Sam Kleiman seit sechs Wochen an jedem Nachmittag an dem Zimmer seiner Frau Shirley im jüdischen Pflegeheim «Saul and Claribel Simkin Centre» (simkincentre). Das Paar ist seit 70 Jahren verheiratet. Shirley erlitt vor drei Jahren einen Schlaganfall und lebt seitdem in dem Heim. Anhin hatte Sam sie täglich besucht und seine geliebte Gattin für Ausflüge im Auto abgeholt. Doch am 17. März hat die Regierung in der Provinz Manitoba den Zugang zu Alten- und Pflegeheimen gesperrt, die global zu Brennpunkten der Pandemie geworden sind.

Daher erscheint Sam nun Nachmittags vor dem Fenster, winkt Shirley zu und wartet ab, bis eine Krankenschwester ihr ein Telefon reicht. Dann ruft Sam an und stellt immer die gleiche Frage: «Hi, Sweetheart – du weisst doch, dass ich dich liebe?» Shirley kann nicht mehr gut sprechen, aber sie quittiert die Worte immer mit einem strahlenden Lächeln. Sam rühmt die Willenskraft seiner Frau und sagt, ihre gemeinsame Liebe werde auch den Virus überstehen (cbc). AM
 

9.55 Uhr
Corona-Statistik
Die Zahl der aktiven Coronavirus-Krankenfälle in Israel sinkt weiter. Am Samstagabend zählte das Gesundheitsministerium noch 6363 aktive Fälle, einschliesslich 105 Patienten in ernstem Zustand. 82 von ihnen mussten intubiert werden. Auch dies deutet auf einen stetigen Rückgang hin. Am Wochenende sind 239 Personen mit dem Virus diagnostiziert worden. Insgesamt sind in Israel bisher 16185 Personen untersucht worden. Bis zum Stichdatum sind 9593 Patienten als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen worden, und es mussten total 229 Todesfälle registriert werden. Die überwiegende Mehrheit der Lokalverwaltungen hat in den letzten drei Tagen keine neuen Fälle von Coronavirus registriert, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Die meisten neuen Fälle vemeldete Jerusalem mit 99 oder einer Zunahme von 2,9 Prozent. Der Lockdown im Jerusalemer Quartier Romema Merkas endet, unerwartete Entwicklungen vorbehalten, am Sonntag um Mitternacht. JU

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SAMSTAG, 2. Mai 2020 

8.20 Uhr
Satmar-Exponenten nehmen Bürgermeister Bill de Blasio in Schutz
Wie hier mehrfach berichtet, steigen in den orthodoxen Nachbarschaften Williamsburg und Borough Park in Brooklyn Spannungen zwischen Behörden und Charedim, die sich heimlich in Synagogen und öffentlich für Beisetzungen prominenter Rabbiner versammeln, die Covid-19 zum Opfer gefallen sind. Nun haben sich führende Vertreter der Satmar-Gemeinschaft in öffentlichen Briefen hinter Bürgermeister Bill de Blasio gestellt. Die Schreiben betonen die enge, langjährige Beziehung zu dem Demokraten und bezeichnen ihn als «lieben Freund», für den man bete. Zudem verurteilen beide Satmar-Fraktionen jeden Verstoss gegen die Ausgangssperren, Distanzierungsgebote und andere Notstandsmassnahmen von Stadt und Gliedstaat New York (jta). 

Die Schreiben sind auch deshalb bemerkenswert, weil zahlreiche Vertreter jüdischer Gemeinden und Organisationen ausserhalb der Orthodoxie den Bürgermeister nach der Auflösung einer Begräbnisfeier und anschliessenden Tweets in einem offenen Brief harsch kritisiert hatten. In New York sinkt die Zahl der Ansteckungen und Todesfälle derweil weiter. Letztere sind zum Freitag auf 289 und damit die niedrigste Rate seid dem 30. März gesunken. 900 Bürger wurden in Spitäler eingewiesen, was nur einen geringen Rückgang bedeutet. Gouverneur Andrew Cuomo hat am Freitag jedoch eine Wiedereröffnung der Schulen im Gliedstaat in diesem Semester ausgeschlossen, das im Juni endet (nytimes).

Insgesamt stagnieren die Zahlen für die USA insgesamt seit Anfang April auf einem Plateau. Dazu hat der Georgetown Professor Jeremy Konyndyk am Freitag einen absolut lesenswerten Twitter-Thread publiziert (twitter): Sein Fazit ist eindeutig: Wie praktisch alle Experten hält er eine rasche Aufhebung der Notstandsmassnahmen, wie sie nun in zahlreichen, republikanisch geführten Gliedstaaten anlaufen, für höchst gefährlich. Während auch in den USA Diskussionen über eine mögliche «zweite Welle» von Covid-19 im Herbst anlaufen, hat die «erste Welle» ihren landesweiten Hochpunkt womöglich noch gar nicht erreicht. AM

8.15 Uhr
Florida: besorgter Jurist als Sensenmann
Daniel Uhlfelder hat Jus an der elitären Stanford University studiert und war für einen Bundesrichter und eine grosse Anwaltskanzlei in Miami tätig, ehe er sich in Santa Rosa, Florida, selbstständig gemacht hat. Seit einigen Jahren ist der Jurist zudem als Aktivist tätig und engagiert sich für die Bewahrung der Strände im «Sunshine State» vor einer dort – wie vielerorts in den USA – ständig drohenden Privatisierung (link). Das hat ihm über 100.000 «Follower» auf Twitter eingebracht (twitter). 

Doch zum 1. Mai wechselt Uhlfelder dramatisch den Kurs: Die republikanische Staatsregion hat die Strände wieder zugänglich gemacht, obwohl die Zahl der Covid-19-Fälle und -Opfer in Florida keineswegs zurückgeht. Für Uhlfelder Anlass einer dramatischen Aktion, die ihm nun einige Medienaufmerksamkeit einbringt: Er marschiert als «Sensenmann» maskiert – und inklusive einer Plastiksense über Strände und warnt Besucher vor der ihnen drohenden Gefahr durch die Pandemie (twitter). So wird klar, dass Vernunft in Zeiten von Covid-19 die merkwürdigsten Verkleidungen wählen muss. AM 

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FREITAG, 1. Mai 2020

18.40 Uhr
Eskalierende Spannungen zwischen Orthodoxen und Behörden in NYC
Zwei Tage nach einer von Bürgermeister Bill de Blasio persönlich geleiteten Polizeiaktion gegen die Beisetzungsfeier für den orthodoxen Rabbiner Chaim Mertz in Williamsburg sind Sicherheitskräfte am Donnerstagabend erneut gegen eine Menschenansammlung in einer chassidischen Nachbarschaft in Brooklyn vorgegangen. Dabei waren in Borough Park 150 Menschen zusammengekommen, um einem weiteren Rabbiner das letzte Geleit zu geben. Das Eingreifen der Polizei löste Presseberichten zufolge heftige Emotionen unter Trauernden aus (twitter). 

Daneben ging die Polizei in Williamsburg gegen orthodoxe Synagogen vor und gab insgesamt 75 Vorladungen aus. In den Tempeln Congregation Yetev Lev D’Satmar und Congregation Darkei Tshivo of Dinov fanden Beamte hinter mit Ketten verschlossenen Türen eine grössere Anzahl von Betenden in Räumen vor, deren Fenster mit Plastikmüllsäcken verdunkelt worden waren. Die Polizei gab auch hier Vorladungen und Strafzettel für die Verletzung von Auflagen der Feuerwehr aus (nytimes). 

Die Polizeiaktionen lösten in den Nachbarschaften gemischte Reaktionen aus. Neben Kritik an übergriffigem Verhalten von Beamten wurden Dankbarkeit und Erleichterung laut (forward).

Inzwischen wurde bekannt, dass Rabbiner Mertz am 24. März – also schon unter dem Ausnahmezustand – an einer Trauerfeier teilgenommen und sich dabei angesteckt hat. Es mutet ebenso tragisch wie widersinnig an, dass die Beisetzung des angesehenen Geistlichen nun womöglich Covid-19 weiter in der orthodoxen Community verbreitet hat.
 
Die orthodoxe Dachorganisation Agudath Israel veröffentlichte derweil ein Video des Novominsker Rebbe Yaakov Perlow, der kurz vor seinem Tod durch Covid-19 am 7. April den dringend Wunsch an Charedim äusserte: «wir müssen uns über diese Krankheit informieren und auf Ärzte hören, wir können unser Leben nicht mehr führen, wie noch vor einer Woche». Sichtbar erschöpft, führt der ehemalige Präsident von Agudath Israel dann detaillierte Verhaltensregeln für den Alltag unter dem Notstand auf (twitter). AM
 

13.00 Uhr
Covid-19-Pandämie während zwei Jahren?
Mit einiger Nervosität dürfte man in Israel auf eine am Freitag erschienene neue Studie des Forschungs- und Politikzentrums für Infektionskrankheiten der Universität von Minnesota (CIDRAP) reagieren. Während einige Beobachter der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass der neue Coronavirus sich im Sommer abschwächen könnte, betont der Bericht, dass die acht Pandämien seit den frühen 1700er Jahren zum grössten Teil kein saisonales Muster ergeben haben. Sieben der Pandämieviren verschwanden ohne bedeutsame menschliche Intervention, kehrten aber dann sechs Monate später mit einem zweiten, substantiellen Höhepunkt zurück. Einige Pandämien zeigten kleinere Wellen von Fällen im Verlauf von zwei Jahren nach der ersten Welle. Nur eine Pandämie folgte 1968 dem traditionellen Influenza-ähnlichen Saisonmuster. In einigen Regionen, vor allem in Europa, war die Mortalität im Zusammenhang mit der Pandämie im zweiten Jahr höher. Die CIDRAP-Studie vertritt die Ansicht, dass eine Reihe von Schlüsselpunkten von der Epidemiologie vergangener Influenza-Pandämien aus gesehen Einsicht gewähren könnten in den gegenwärtigen Coronavirus-Ausbruch. Zuerst wird die Pandämie 18-24 Monate dauern, und generell entwickelt sich eine Herdenimmunität. Für 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung könnte es sich als notwendig erweisen, immun zu sein, um eine Herdenimmunität zu erhalten, die hoch genug wäre, um die Pandämie zu stoppen. 

Über die Dauer der Immunität gegen natürliche Infektionen weiss man auch noch zu wenig. Das könnte irgendwo zwischen einigen Monaten bis zwei Jahren liegen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte davor, dass es gegenwärtig «keine Beweise» dafür gebe, dass Menschen, die Covid-19 geheilt überstanden haben und Antikörper besitzen, vor einer zweiten Coronavirus-Infektion geschützt wären. Eine Impfung könnte den Verlauf der Pandämie beeinflussen, doch ein solcher Stoff dürfte kaum vor 2021 verfügbar sein, und könnte sich laut dem Bericht durch unerwartete Herausforderungen verzögern. (JU, Auszug aus einem in der «Jerusalem Post» erschienenen Artikel)

8.45 Uhr
Bald 16000 diagnostizierte Patienten
Am Donnerstagabend zählte man in Israel total 15946 auf Coronavirus untersuchte Patienten. Deutlich besser präsentiert sich das Bild allerdings, wenn man diese Zahl zwischen effektiv Kranken und geheilten Patienten unterteilt: Dann verteilt sich nämlich eine deutliche Mehrheit von 8516 Personen auf die Kategorie der geheilt aus dem Krankenhaus entlassenen Personen, während die Zahl der effektiv Kranken bei derzeit 7163 steht. 112 wurden am Donnerstag diagnostiziert. Von den Kranken befinden sich 105 in schwierigem Zustand, und 82 von ihnen mussten beatmet werden. Diese Zahl weist einen stetigen Abwärtstrend auf. Nachdem am Donnerstag drei Patienten dem Virus erlegen sind, bezifferte sich am Freitagmorgen die Zahl der Todesfälle auf 222. JU

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DONNERSTAG, 30. April 2020 

11.20 Uhr
«Zu früh um Bildungswesen und Kindergärten zu öffnen»
Der israelische Energieminister Yuval Steinitz, ein Mitglied des Sicherheitskabinetts, nahm am Donnerstag Stellung in der Diskussion rund um die grundsätzlich für Sonntag geplante partielle Wiederöffnung von Schulklassen und Kindergärten. Diese Institutionen sind in Israel seit Ausbruch der Coronakrise geschlossen, und in der Regierung herrscht grundsätzlich die Meinung vor, ab Sonntag zumindest teilweise den Unterricht für gewisse Altersstufen wieder durchzuführen. Diese Meinung teilt nun Minister Steinitz offenbar nicht. Es sei zu früh, sagte er gegenüber der Website Ynet, Kindergärten und Schulen wieder zu öffnen. «Dazu brauchen wir eine klare Meinung, basierend auf klarer Forschung», sagte der Minister. An Spannungsmomenten wird es gewiss nicht fehlen, wenn die Minister unter Premier Netanyahu am Freitag einen Beschluss in dieser umstrittenen Sache fällen. JU

8.45 Uhr
Diskussion um Wiedereröffnung der Schulen
Politiker und Gesundheitsexperten in Israel führen derzeit eine lebhafte Diskussion, in welchem Masse die bereits angekündigte Wiedereröffnung des Schulwesens Tatsache werden soll. Entscheidungen sollen bis Freitagnachmittag getroffen werden. Die «Jerusalem Post» schrieb am Donnerstag, dass schon etwas Extremes geschehen müsste, damit die Schulen nicht wie geplant ihren Betrieb wieder aufnehmen sollten. Allerdings wird nicht übersehen, dass tausende von Eltern Petitionen unterschrieben haben gegen eine Wiedereröffnung am Sonntag, solange wie das Bildungsministerium die Gesundheit der Schüler nicht garantieren könne. Prof. Gabi Barabash, ehemaliger Generaldirektor des Gesundheitsministeriums und fast täglicher Gast in den Corona-TV-Sendungen, hat hier eine ganz spezifische Ansicht: «Die Zahl der Kranken geht zurück, und das ist gut», sagte er, doch die Zahl der Patienten, die sich erholt hätte, würde ihn nicht beeindrucken. «Wir bekämpfen den Virus seit über drei Monaten, und da ist es nur logisch, dass sich im Verlauf der Zeit mehr und mehr Leute erholen». Wichtiger sei die durchschnittliche Zahl per Tag der neu infizierten Patienten. Diese Zahl belaufe sich für die letzten 24 Stunden auf 106. Am Mittwoch waren laut Gesundheitsministerium rund 115 Patienten in schwierigem Zustand, einschliesslich 90, die intubiert werden mussten. Bis jetzt sind in Israel 215 Kranke am Virus gestorben. «Wir müssen sehr vorsichtig sein in den kommenden 10-20 Tagen», sagte Barabash zur «Post», «und sehen was vor sich geht, und ob es Reaktionen auf die von uns getroffenen Massnahmen gibt». Das Land sei vom Stadium der Panik zur Selbstgefälligkeit übergegangen, während das Verhalten laut Barabash irgendwo in der Mitte sein müsste. «Wir wissen, dass die Zahlen der Patienten wieder zunehmen werden», warnte der für seine konservativen Ansichten bekannte ausgewiesene Experte. JU
 

8.35 Uhr
Kushner: «Wir haben die notwendigen Meilensteine erreicht»
Am Mittwoch haben die USA offiziell die Millionenmarke von Infektionen mit Covid-19 passiert. Die Zahl der durch Tests bestätigten Todesopfer hat die 60.000 überschritten. Dazu kommen mit hoher Sicherheit mindestens 15.000 weitere Sterbefälle im März. Dies legt nun auch eine Analyse der «New York Times» nahe (nytimes). Zwar sprechen die Daten etwa in New York für ein Abklingen der Pandemie dank strikter Ausgangssperren. Der Gliedstaat hat auf den Mittwoch 330 Todesopfer registriert und damit einen leichten Rückgang gegenüber Montag und Dienstag. 

Aber die Nation navigiert weiterhin im Dunkeln, da wichtige Informationen über den Virus wie die Immunisierung von Opfern fehlen. Und womöglich gibt es bereits unterschiedliche Varianten an Ost- und Westküste. Gravierender sind die schleppenden Fortschritte bei Tests, die allein Aufschluss über die wahre Verbreitung von Covid-19 geben könnten. So hat der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo jüngst erklärt, 10 Prozent der Polizisten und 17 Prozent der Feuerwehrleute in New York City wiesen Antikörper auf, die für eine Infektion sprechen (twitter).

Doch all dies ficht die Trump-Regierung nicht an. Nachdem sein Schwiegervater an täglichen Pressekonferenzen ins Straucheln geriet, springt Jared Kushner in die Bresche und gibt Interviews. Dabei erklärte er am Mittwoch auf FoxNews, Amerika werde im Juni «weitgehend zur Normalität zurück gekehrt» sein (thehill) und überhaupt sei die Reaktion des Weissen Hauses auf Covid-19 ein Ruhmesblatt: «Wir haben alle notwendigen Meilensteine erreicht. Damit hat sich die Bundesregierung der Herausforderung als ebenbürtig erwiesen und das ist tatsächlich eine grosse Erfolgsgeschichte, die erzählt werden muss» (twitter). Gleichzeitig warnen führende Regierungsexperten vor einer übereilten «Wiedereröffnung der Wirtschaft» und einer «zweiten Welle» der Pandemie. Dies sei laut dem Epidemie-Spezialisten Dr. Anthony Fauci sogar «unvermeidlich» (msn).

Hier wird ein seit Anfang Jahr fortlaufendes Chaos deutlich, dass letztlich von Trump ausgeht. Aber nach drei Jahren noch im Weissen Haus verbliebene Berater wie Kushner haben ihr Schicksal an jenes des Präsidenten gekettet und unterstützen seine halbgaren Ideen und ständigen Kurswechsel. Dies zeigt ein neuer Hintergrundbericht in «Vanity Fair» (vanityfair). 

Eben dieses Chaos aber lädt gut gemeinte Initiativen für den Kampf gegen die Pandemie in Wirtschaft und Forschung ein. Dazu zählt «Scientists to Stop Covid-19». Anfang März von dem 33-jährigen Mediziner und Venture-Kapitalisten Tom Cahill angestossen, arbeiten hochkarätige Wissenschaftler dabei vertraulich mit Investoren wie Michael Milken, Peter Thiel und dem Goldman Sachs-CEO David Solomon zusammen. Das «Wall Street Journal» hat die Existenz der Gruppe Anfang Woche enthüllt und deren 17-seitiges Memo für eine Kampagne gegen die Pandemie publiziert, die über Vizepräsident Mike Pence auch dem Weissen Haus vorliegt (wsj). 

Inzwischen hat die Geschichte den Weg in deutschsprachige Medien gefunden. Dort verkünden Schlagzeilen: «Sie operieren unter dem Radar gegen Trump!» Aber die Lektüre des anscheinend etliche Wochen alten Memos zeigt, dass die «Scientists to Stop Covid-19» zwar in etlichen Punkten auf einer Linie mit Experten wie Dr. Scott Gottlieb liegen (twitter). Aber Vorschläge wie die Einrichtung von 3000 Testzentren landesweit für wöchentliche Tests jedes Amerikaners muten noch unrealistischer an als die Idee, dass im Weissen Haus – und sei es auch «unter dem Radar» – ein Weg der Vernunft an Trump vorbeiführen könnte (link)

So ist eine Initiative wie die «Scientists» eher ein Symptom für die momentane Führungskrise in den USA. Covid-19 ruft letztlich wohl viel eher nach einer globalen Kooperation auf Regierungsebene, die Forschern und der Pharmaindustrie Spielräume und Garantien etwa für allfällige Verluste bei der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen gibt, sowie Fragen rund um Patente und Tantiemen grosszügig und simpel regelt.   

Um noch einmal auf Kushners «Meilensteine» zurück zu kommen: Hier sprechen aktuelle Umfragen für eine Vertrauenskrise in der amerikanischen Bevölkerung. Bereits die Hälfte der Bevölkerung spürt negative, wirtschaftliche Auswirkung der Pandemie und hat die Arbeit ganz oder teilweise verloren. Besonders hart betroffen sind hier (wie bei den Erkrankungen und Todesfällen) Minoritäten. Knapp ein Drittel lehnt eine Wiedereröffnung der Wirtschaft ohne ein umfassendes Testprogramm ab. Bei der Rückkehr zum regulären Schulunterricht liegt dieser Anteil nur bei 14 und bei Massenveranstaltungen bei acht Prozent. Und 55 Prozent der US-Bürger geben Trump schlechte Noten für sein Agieren in der Krise. Bei Unabhängigen und Demokraten sind es 58 und 87 Prozent. Besonders negativ sind Weisse mit Universitätsbildung und Frauen eingestellt – eben jene Wählerschichten also, die den Demokraten bei den Kongresswahlen 2018 zu einem historischen Erfolg im Repräsentantenhaus verholfen haben. (npr). AM 
 

8. 20 Uhr
Professor Burton Rose im Alter von 77 Jahren verstorben
Fachleute werden es gewusst haben. Aber die breitere Öffentlichkeit erfährt erst aus einer tragischen Schlagzeile, dass auch die amerikanische Medizin einen «Steve Jobs» vorweisen konnte. Diesen Ehrentitel in Anspielung auf den «Apple»-Gründer verliehen Kollegen dem Nieren-Spezialisten und langjährigen Professor an der Harvard Medical School, Burton David Rose. Er ist am 24. April in Wellesley, Massachusetts, Covid-19 erlegen. 

Der Sohn einer jüdischen Familie in Brooklyn hatte vor dem Militärdienst bei der US-Navy an der New York University Medizin studiert und dort seine Frau Gloria kennengelernt, eine Sozialarbeiterin. Das Paar zog später nach Massachusetts, wo Rose eine glanzvolle Karriere begann. Neben anderen Publikationen wurde sein klinisches Handbuch «Clinical Physiology of Acid-Base and Electrolyte Disorders» ein Klassiker für Praktiker. Aber sein Verlag lehnte Ende der 1980er Jahre eine elektronische Variante ab. 

So ergriff Rose die Initiative und gründete die digitale Plattform «UpToDate», die zu einer ständig erweiterten Datenbank für Mediziner wuchs und 2008 verkauft wurde (uptodate). Rose litt in den letzten Jahren unter Alzheimer´s (statnews). Aber er bleibt Kollegen, Patienten und den Mitgliedern der Gemeinde «Temple Beth Elohim» in Wellesley als selbstloser, mitfühlender und kompetenter Arzt und Lehrer, aber auch als Synagogenpräsident in Erinnerung (jta). AM
 

8.15 Uhr
Rabbiner Kenneth Roseman in Texas verstorben
Sein Vater war Diplomat. Daher wuchs Kenneth Roseman in der Schweiz und Griechenland auf. Eine gewisse, geistige, wie geographische Wanderlust zeichnete ihn für den Rest des 80 Jahre währenden Lebens aus, das am 26. April der Viruspandemie zum Opfer fiel. Roseman studierte am Hebrew Union College in Cincinnatti, Ohio, und wurde 1966 zum Rabbiner ordiniert. Daneben errang er einen Doktortitel in jüdischer Geschichte. Roseman blieb acht Jahre als Lehrer und Dekan an dieser Hochburg der Reformbewegung, ehe er einem Ruf an den Temple Beth-El in Madison, Wisconsin folgte. 

Anschliessend diente Roseman als Senior Rabbi am Temple Shalom in Dallas, wo er auch amerikanisch-jüdische Geschichte an der Southern Methodist University lehrte. Von 2002 bis 2014 wirkte Roseman am Temple Beth El in Corpus Christi, Texas. Er hat daneben historische Werke wie «Lone Stars of David: The Jews of Texas» geschrieben (mit Hollace Ava Weiner), nicht zuletzt aber beliebte Reihen religiöser Bücher für die Jugend wie «Of Tribes and Tribulations» und «Do-It-Yourself Jewish Adventure» geschrieben. Roseman hinterlässt neben seiner Frau Phyllis sechs Kinder und mehrere Enkel. AM

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MITTWOCH, 29. April 2020

19.30 Uhr
IRG Basel warnt Mitglieder 
Der Vorstand der Israelitischen Religionsgesellschaft mahnt die Mitglieder der Gemeinde an sich an die Corona-Verordnungen zu halten. «Es wird uns immer wieder berichtet, dass die Schul noch weiterhin benutzt wird. Kürzlich waren auch viele Fenster und die innere Türe über Nacht weit offen gelassen. Wir müssen Sie erinnern, dass die Benutzung der Schul bis auf hoffentlich eine baldige Besserung nicht benutzt werden darf! Wir bitten Sie zu Hause oder anderswo zu lernen und zu dawenen.» Und weiter heisst es im Schreiben unter Androhung von Konsequenzen: « Sollte es nicht besser werden, müssten wir gezwungen sein, den unangenehmsten Schritt zu tun und die Schul gänzlich abschliessen.» Weltweit kämpft die jüdische Gemeinschaft mit den Grenzübertretungen von charedischen Juden in Israel, Europa und USA, die jeweils die gesamte Gemeinschaft in Mitleidenschaft ziehen (Link).

19.10 Uhr
Bürgermeister Bill de Blasio kritisiert «die jüdische Gemeinschaft»
In der Nacht zum Mittwoch hat Bürgermeister Bill de Blasio persönlich eine Polizeiaktion gegen eine Beisetzungsfeier in Williamsburg geleitet. In der Brooklyner Nachbarschaft waren Hunderte von Chassidim zusammengekommen, um den Rabbiner Chaim Mertz die letzte Ehre zu erweisen. Der Leiter der Gemeinde Toa’as Yaakov war Covid-19 erlegen. Nachdem die Polizei die Veranstaltung ohne Zwischenfälle aufgelöst hatte, setzte de Blasio eine Serie zorniger Tweets ab: In Williamsburg sei es zu einem absolut inakzeptablen Vorfall gekommen – ein grosses Begräbnis mitten in der Pandemie: «Ich bin persönlich dorthin gegangen, um die Auflösung der Menge sicher zu stellen. Was ich gesehen habe, WIRD NICHT toleriert werden, solange wir den Coronavirus bekämpfen» (twitter). Weiter postete de Blasio: «Meine Botschaft an die jüdische Gemeinschaft und alle Gemeinschaften ist simpel: die Zeit für Warnungen ist abgelaufen…». Er habe die Polizei angewiesen, Menschenansammlungen jeder Art umgehend aufzulösen und wenn nötig dabei auch Verhaftungen vorzunehmen (twitter).

Mehr noch als die Polizeiaktion werden die Tweets als direkte Attacke des Bürgermeisters auf Juden und speziell Orthodoxe wahrgenommen. So wirft die religiöse Plattform «Yeshiva World» de Blasio einen «doppelten Standard» und die «Aussonderung von Juden» vor. Dies grenze an Antisemitismus. Denn de Blasio habe am Dienstag zugelassen, dass Tausende New Yorker auf Strassen und an Parks zusammenkamen, um einen vom Weissen Haus arrangierten Überflug der US-Luftwaffe zu beobachten. Dabei seien Distanzauflagen und der Maskenzwang in der Öffentlichkeit missachtet worden (link). Ähnlich äusserte sich der der Stadtrat Chaim Deutsch als Vertreter von Williamsburg: die Tweets seien unglaublich – der Bürgermeister nehme eine Gemeinschaft ins Visier, die gerade in seiner eigenen Stadt Opfer einer Welle von Hassverbrechen geworden sei. Zudem sei de Blasio selbst in Parks fernab seiner Wohnung beobachtet worden, was ebenfalls gegen die von ihm selbst erlassenen Quarantänemassnahmen verstosse (nytimes).

Daneben werden jedoch ruhigere Töne laut. So erliess die Gemeinde des verschiedenen Rabbiners Mertz eine Erklärung zu dem Vorfall: Man bedaure, dass die Feier in Chaos und Kontroversen ausgeartet sei. Die Gemeinde habe Strassen sperren und Gesichtsmasken an Teilnehmer austeilen wollen. Denn damit es sei schliesslich erlaubt, auf der Strasse unterwegs zu sein. Dieses Konzept sei jedoch bedauerlicherweise nicht aufgegangen. Die Gemeinde verstehe die Frustration des Bürgermeisters: «Aber es verletzt, dass dies zu einer Fokussierung auf die jüdische Gemeinschaft geführt hat. Und dafür entschuldigen wir uns bei sämtlichen Juden. Wir wissen aber, dass die Reaktion des Bürgermeisters aus seiner Sorge um die Gesundheit unserer Gemeinschaft und die ganze Stadt hervorgegangen ist und dahinter keine böse Absicht steht. Wir teilen diese Sorge. Gesundheit und Leben haben absoluten Vorrang und wir werden Alle diesen Regeln folgen» (link). AM
 

12.55 Uhr
Mehr Erholungen als aktive Fälle
Bei aller Zurückhaltung und wahrscheinlich berechtigten Warnungen vor übereiligem Frohlocken, darf man doch mit sachlicher Befriedigung feststellen, dass die Zahl der Erholungen vom Coronavirus mit 7929 am Mittwoch die Zahl der aktiven Fälle (7641) übertroffen hat. Die restlichen Zahlen der aktuellen Statistik für Israel: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums total 15782 diagnostizierte Coronavirus-Fälle. In den 24 Stunden bis Mittwochmorgen wurden 193 neue Fälle diagnostiziert, 93 Patienten befinden sich am Ventilator, während 352 Personen hospitalisiert wurden. Die Zahl der Todesfälle lag am Mittwochmittag bei 212. JU
 

9.25 Uhr
Marc Benioff als Retter in der Not
Die «New York Times» wirft mit einer tief recherchierten Geschichte ein Schlaglicht auf die Versorgungskrise in den USA bei der Bekämpfung von Covid-19. Alarmiert über Engpässe bei Schutzmasken und -kleidung für medizinisches Personal, hatte sich am 19. März Sam Hawgood, der Kanzler der University of California, San Francisco, an den Softwareunternehmer Marc Benioff gewandt. Der Gründer von «Sales Force» hatte die Universität im Jahr 2010 mit einer Spende von 100 Millionen Dollar beim Bau eines Kinderspitals unterstützt. 

Nun suchte Hawgood erneut Hilfe bei dem weltweit exzellent vernetzten Milliardär: Dem Universitätsspital ging das «Personal Protective Equipment» aus und die üblichen Zulieferer standen vor leeren Lagern. Benioff wurde umgehend aktiv. Er stellte ein Team zusammen, liess Kontakte zu Konzernen wie Fedex, Walmart, Uber oder Alibaba spielen und binnen weniger Wochen stand eine Versorgungspipeline für 50 Millionen Schutzartikel. Ein Drittel ist bereits eingetroffen und nachdem das Universitätsspital seinen Bedarf decken konnte, liefert das Benioff-Netzwerke Material landesweit an andere Spitäler in Not. 

Die spannenden Details sind der lesenswerten Reportage zu entnehmen. Wichtiger ist die Erkenntnis der Times-Redakteure: Eine landesweite, von der Regierung in Washington zu Beginn der Pandemie im Januar aufgegleiste Allianz aus Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen für die Virusbekämpfung, hätte Engpässe vermeiden und eine Katastrophe mit anhin offiziell einer Million Fällen und 57.000 Todesopfern verhindern können. Gleichzeitig spricht der Report für die Dynamik und die Potentiale der amerikanischen Gesellschaft (nytimes). AM 
 

9.15 Uhr
Weitere Hintergründe zu Massenmord in Nova Scotia
In Kanada wurden neue Details zu dem Amoklauf des 51-jährigen Gabriel Wortman in der Nacht vom 18. auf den 19. April bekannt. Laut der Royal Canadian Mounted Police hat Wortman dabei insgesamt 22. Menschen getötet, darunter eine Polizeibeamtin. Begonnen hat sein Amoklauf in dem Küstenstädtchen Portapique, wo der Betreiber einer erfolgreichen Klinik für Zahnersatz ein Strandhaus besessen hat. Wortman hatte dort zunächst eine Auseinandersetzung mit seiner langjährigen Freundin. Als er gewalttätig zu werden drohte, floh die Frau in ein nahegelegenes Waldgebiet. Bekannte des Paares berichten, Wortman sei kontrollierend und eifersüchtig gewesen. Es habe immer wieder Streit zwischen ihm und der Freundin gegeben. 

Wortman suchte dann Häuser in der Nachbarschaft auf, wo Bekannte des Paares lebten. Anscheinend hat er dazu eine Polizeiuniform angezogen und ein ausgedientes Polizeifahrzeug benutzt. Wortman soll ein Faible für die Mounties gehabt haben und sammelte deren Ausrüstung. 
Er hat 13 Menschen erschossen und mehrere Gebäude angezündet. Anschliessend suchte er in der weiteren Umgebung Anwesen von Personen auf, die mit ihm bekannt waren und setzte dort seinen Amoklauf fort. Sein jüngstes Opfer war 17 Jahre alt. Gegen 6.30 am Sonntag alarmierte seine Freundin schliesslich die Polizei, die in der dünn besiedelten und von einer Ausgangssperre in Folge von Covid-19 betroffenen Region nur schwach präsent ist (cbc).  

Es dauerte daher weitere fünf Stunden, ehe die Polizei Wortman an einer Tankstelle fassen konnte. Er starb bei einem Schusswechsel mit den Mounties. Als Tatwaffen benutzte Wortman eine in Kanada erworbene Pistole und Gewehre, die er in den USA gekauft hatte. Damit mehren sich Hinweise, dass Wortman die Tat vorbereitet hat. Aber seine tieferliegenden Motive bleiben unklar (firstpost). AM

9.10 Uhr
Altamiro Zimerfogel in Rio De Janeiro verstorben
Laut der «Jewish Telegraphic Agency» hat Covid-19 am gestrigen Dienstag in Rio De Janeiro das Leben des Gemeindeaktivisten Altamiro Zimerfogel gefordert. Zimerfogel war als Sohn polnisch-jüdischer Emigranten in der brasilianischen Metropole geboren worden und hatte dort im Viertel Copacabana den «Brazilian Israelite Club» (CIB) geleitet, ein Zentrum jüdischen Lebens. Zimerfogel hatte nach dem Militärdienst für jüdische Organisationen gearbeitet und bewies sich als tatkräftiger und innovativer Administrator. So richtete der CIB unter seiner Leitung auch eine Apotheke für die jüdische Gemeinde ein. Dabei vermied er Mitgliedern zufolge Aufsehen um die eigene Person. Zimerfogel sei an Ergebnissen bedacht gewesen und nicht auf Fotos oder Zitate von ihm in der Presse (jta). AM
 

9.05 Uhr
Hochdekorierter Kriegsveteran Sidney Fleischer verstorben
Sidney Fleischer hat seinen vier Kindern und neun Enkeln nie erzählt, dass er als Angehöriger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg mit acht «Battle Stars» ausgezeichnet worden ist, also meist als MG-Schütze eines B-17-Bombers an acht verschiedenen Feldzügen von Nordafrika bis Italien teilgenommen hat. Dies gilt als Seltenheit. Seine Angehörigen fanden erst vor wenigen Jahren Informationen dazu, als sie nach einem Sturz Fleischers dessen Papiere durchsuchten und dabei Dokumente aus seiner Militärzeit fanden.

Am 17. April ist Fleischer in seiner Heimatstadt Boston Covid-19 erlegen (jta). Fleischer wuchs in der Gegend von Boston auf und bewies Talent als Baseballspieler. Um in ein katholisches Jugendteam aufgenommen zu werden, gab er sich als «O´Fleischer» und damit irischer Herkunft aus. Fleischer studierte an der Boston University, als die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten. Empört über die Judenverfolgung der Nazis, meldete er sich umgehend freiwillig zum Militär und kam nach einer Grundausbildung als Infanterist zu der seinerzeit noch dem Heer angegliederten Air Force. Dort wurde er als Bordschütze ausgebildet und diente anschliessend unter dem legendären General George S. Patton. 

Nach Kriegsende wurde Fleischer im Schuhgrosshandel tätig. Er ging erst 2005 in Ruhestand und galt in seiner Bostoner Nachbarschaft als grossherziger und hilfreicher Mann, der sich besonders für Immigranten mit geringen Englischkenntnisse eingesetzt hat (link). AM

9.00 Uhr
Holocaust-Überlebende Tedje van der Sluis verstorben
Seit sie einander nach Kriegsende in Amsterdam in einem Waisenhaus für jüdische Kinder begegnet sind, hatten sich Tedje und Meijer van der Sluis nie wieder getrennt. Doch am 11. April ist die Auschwitzüberlebende in dem jüdischen Altenheim Beth Shalom in Amsterdam Covid-19 erlegen. Die Pandemie hat insgesamt 26 Menschenleben unter Bewohnern des Heims gefordert. Sie wurde 93 Jahre alt und hiess eigentlich Rika – Tedje (für «Teddybär») war Meijers Spitzname für seine geliebte Frau (jta).

Tedje van der Sluis war in den letzten Jahren in Demenz versunken und ihr Mann hatte sich liebevoll um sie gekümmert. Das niederländische Fernsehen hat die bewegende Geschichte 2018 in der Dokumentation «Tedje & Meijer: The Promise of Love» festgehalten. Meijer war im Januar verstorben. Die Nazis hatten Tedje mit dem Vater und ihrer Schwester in das Internierungslager Westerbork und von dort in verschiedene Lager deportiert. Das Mädchen kam schliesslich wie ihre Angehörigen nach Auschwitz, überlebte aber. Die Mutter war bereits vor dem Krieg verstorben. Das Paar hatte zwei Kinder. Der Sohn Ruben wurde Rabbiner und zog nach Zürich (link). Am gestrigen 28. April war der Hochzeitstag des Paares. AM

8.55 Uhr
Engpässe bei Nahrungshilfen in New York City
Wie der «Forward» vermeldet, hat die Stadt New York von Mitte bis Ende letzter Woche erstmals koschere Mahlzeiten an Bedürftige in den orthodoxen Nachbarschaften Borough Park und Williamsburg ausgegeben. Die Verteilung der rund 32.000 Speisen verlief jedoch alles andere als glatt. Lange Schlangen und ein unterschätzter Bedarf sorgten für Frustrationen. Verantwortlich ist das Schulamt, das zu normalen Zeiten bis zu drei Mahlzeiten für rund 70 Prozent der Schuljugend in der Metropole bereitstellt. Nun liefert die Behörde auch Mahlzeiten für bedürftige Erwachsene. Insgesamt lieferte das Amt den April über 10 Millionen Essen aus. 

Koschere Mahlzeiten gehören erst seit dem Ende von Passover dazu. Laut dem «Forward» hat Covid-19 die Not in den orthodoxen Quartieren von Brooklyn deutlich verschärft. Schon zuvor galten 55 Prozent der Familien in Borough Park und 44 Prozent in Williamsburg als arm. Das orthodoxe Wohlfahrtsnetzwerk MASBIA versorgt aus eigenen Suppenküchen daher nun 7000 Familien, statt wie bislang 2000 (forward). 

Während die USA offiziell die Marke von einer Million Infizierten (und 57.000 Todesfällen) überschritten haben, konnte Gouverneur Andrew Cuomo zum Dienstag erneut eine relativ niedrige Rate von 335 Todesopfern in New York State bekannt gegeben, nach 337 zum Montag. Vor zwei Wochen hat Covid-19 in New York State noch täglich bis zu 800 Menschenleben gefordert. Auch die Einlieferungen in Spitäler sind nun um 70 Prozent gegenüber den Höchstwerten und bei rund 20 Millionen Bürgern erstmals seit Anfang Monat unter 1000 täglich gefallen. Cuomo sorgte indes für Empörung unter Journalisten, als er Medien vorwarf, Anfang Jahr nicht früh genug über die anlaufende Pandemie berichtet zu haben. Dies trifft keineswegs zu (twitter). 

Schlagzeilen macht der Gouverneur zudem durch sein Eingreifen in eine Debatte über die U-Bahn in New York City. Cuomo sagte, es sei «ekelhaft», dass Obdachlose in Waggons übernachten. Diese würden gerade spätnachts und am frühen Morgen von medizinischem Personal und anderen öffentlichen Bediensteten im Einsatz gegen Covid-19 benutzt. Weitgehend ungetestete Obdachlose würden ein hohes Ansteckungsrisiko für diese essentiellen Arbeitskräfte darstellen. Aktivisten für Arme und Bedürftige haben gegen diesen Wortgebrauch protestiert (nytimes). AM
 

8.45 Uhr
US-Finanzministerium will «Notkredite» zurückfordern
Das Rettungsprogramm der Trump-Regierung für den Mittelstand wird zur Blamage. Ein Topf mit 660 Milliarden Dollar sollte notleidenden oder stillgelegten Kleinbetrieben mit weniger als 500 Beschäftigten die Auszahlung von Gehältern ermöglichen. Doch das Weisse Haus übergab die Vergabe der entsprechenden Kredite an Grossbanken. Und diese bevorzugten wichtige Klienten wie Bürgerketten oder das Basketballteam «Los Angeles Lakers» bei der Verteilung. Nun will Finanzminister Steven Mnuchin 100 Millionen Dollar an Krediten zurückfordern. Jede Firma, die mehr als zwei Millionen Dollar erhalten hat, soll auf Anspruchsberechtigung überprüft werden. Wie hier bereits berichtet, haben grosse Hotelunternehmen ebenfalls Hilfsmittel erhalten. Firmen klagen derweil über umständliche Antragsdokumente auf der überlasteten Website der beim Staat zuständigen «Small Business Administration» (nytimes). 

Unter dem Druck negativer Schlagzeilen haben die «Lakers» ihre «Nothilfe» von 4,6 Millionen Dollar inzwischen zurückgegeben. Das erfolgreiche Team zahlt Spielern wie LeBron James knapp 40 Millionen Dollar jährlich. Noch krasser wirkt das Drängeln von Grossunternehmen um Finanzhilfen aus Washington. Lobbygruppen fordern laut der «New York Times» 150 Milliarden Dollar. Gleichzeitig haben US-Konzerne in den letzten drei Jahren mindestens zwei Billionen Dollar für den Kauf eigener Aktien verwandt, statt Rücklagen zu bilden, Löhne zu erhöhen oder Dividenden auszuschütten. Prominent darunter sind Airlines (nytimes). Trump will dem Vernehmen nach auch der Kreuzfahrtindustrie unter die Arme greifen, deren Schiffe weltweit Brutstätten für Covid-19 geworden sind. AM
 

8.45 Uhr
«Lockdown» am Unabhängigkeitstag
Im Bestreben, den Autoverkehr der Öffentlichkeit auf ein Minimum zu beschränken, hat die israelische Polizei am Dienstagnachmittag einen «Lockdown» über das ganze Land verhängt, der während des Unabhängigkeitstages am Mittwoch bis am Abend 20 Uhr gelten wird. In dieser Zeit sind die Einwohner angehalten, sich zu Hause aufzuhalten und sich nicht mehr als 100 Meter ausserhalb ihrer Wohnungen zu bewegen. Für sportliche Betätigungen ist ein Radius von 500 Meter gestattet. Diese Massnahme soll mithelfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern und den gegenwärtigen Trend der Abschwächung der Krankheit zu stärken. Zu diesem Zweck hat die Polizei 40 Kontrollstellen an wichtigen Kreuzungen errichtet. Autofahrer werden angehalten und kontrolliert, um festzustellen, dass sie sich nur zu den von den Behörden gestatteten Zwecken in der Öffentlichkeit bewegen. Durch die landesweite Schliessung aller Lebensmittelgeschäfte, einschlisslich der Supermärkte, wurde dem Volk rechtzeitig ein Grossteil der Motivation für den Aufenthalt ausserhalb der Behausungen genommen.

Bis Mittwochmorgen sind in Israel 210 Personen an dem Virus gestorben. Bis Dienstagnacht gab es 7772 aktive Fälle in Israel, einschliesslich 116 Personen in schwieriger Verfassung. 92 von ihnen mussten intubiert werden. Insgesamt zählte man  bis Mittwochfrüh 15728 Personen die sich infiziert hatten. JU

 

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DIENSTAG, 28. April 2020 

9.20 Uhr
Vier neue Todesfälle am Dienstag
Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums zählte man am Dienstagmorgen 8006 aktive Corona-Krankheitsfälle. Das bringt die Gesamtzahl der positiv Diagnostizierten auf 15589. Von diesen sind 94 am Ventilator, während 117 sich in ernsthaftem Zustand befinden. Die Zahl der Todesfälle ist am Dienstag um vier auf 208 gestiegen, die der Erkrankten um 123 innert einem Tag. Ob es sich hierbei um eine einmalige Zunahme handelt, oder um eine gewiss unerwünschte Trendumkehr, wird sich erst noch zeigen müssen. Das elfjährige Mädchen, das sich seit Sonntag in ernsthaftem Zustand im Krankenhaus befand, hat sich am Dienstag stabilisiert. Sie leidet laut Angaben des Krankenhauses an verschiedenen Nebenerkrankungen, nicht aber am Virus. Sie wird immer noch beatmet. JU
 

8.35 Uhr
Harvard-Experten warnen vor Aufhebung des Ausnahmezustandes
31 der 50 US-Gliedstaaten hinken teilweise deutlich hinter der für eine Aufhebung von Ausgangssperren notwendigen Zahl von Tests auf Covid-19 her. Dies ergibt eine Untersuchung von Experten des «Harvard Global Health Institute». Quelle ist STATNews, ein Nachrichtendienst für medizinische Fragen. Die Fachleute erinnern an das Versagen von Gliedstaaten und der Trump-Regierung auf diesem Gebiet: In den USA wurde zu spät mit Tests begonnen, inzwischen ist der Markt mit 80 verschiedenen und teilweise unbrauchbaren Test-Produkten überschwemmt und gleichzeitig bestehen weiterhin Engpässe bei Materialien für Tests und deren Auswertung. Insgesamt wurden anhin etwa 1,5 Prozent der 330 Millionen Amerikaner auf Covid-19 getestet. 

Gleichzeitig werden die Rufe nach einer Aufhebung der Notstandsmassnahmen lauter und auch demokratisch geführte Gliedstaaten wie Colorado beginnen bereits mit einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität. Das Harvard-Team hält dies jedoch für einen gravierenden Fehler. Erst eine Verdoppelung der täglichen Tests könne eine Datengrundlage für eine Normalisierung schaffen. So wurde vergangene Woche zwar ein bisheriger Rekord von 1,6 Millionen Tests landesweit erreicht. Aber die Experten haben die Daten auf Gliedstaaten herunter gebrochen und tägliche Defizite an Tests errechnet. Diese sind auf einer anschaulichen Grafik zu studieren. So müsste selbst ein Gliedstaat wie New York, der energisch gegen die Pandemie vorgeht, Testraten von täglich 20.000 auf mindestens 130.000 erhöhen. 

Bei den Empfehlungen spielt das Ausmass von Infektionen in den einzelnen Gliedstaaten eine zentrale Rolle: Je stärker die Verbreitung, desto mehr Tests sollten durchgeführt werden. Diese Kalkulation wirkt rückwärtsgewandt, da das wahre Ausmass der Verbreitung von Covid-19 in den USA eben aufgrund der niedrigen Testquoten immer noch unbekannt ist. So hat Gouverneur Andrew Cuomo am Montag auf Grundlage einer neuen Testreihe erklärt, in New York State könnten bis zu 25 Prozent der Bürger bereits infiziert worden sein. 

Von daher gesehen, ist grosse Vorsicht bei der Aufhebung von Notstandsmassnahmen geboten. Dies gilt laut den Harvard-Experten speziell für Gliedstaaten wie Georgia. Dort greifen bereits Lockerungen, während es dafür eigentlich erst eine Verdoppelung der Testraten bräuchte (statnews). 

Konsequenzen einer solchen Hast sind an einer Meldung aus North Carolina erkennbar. Dort erklärte die konservative Aktivistin Audrey Whitlock auf Facebook, sie sei positiv auf Covid-19 getestet worden, habe jedoch keine Krankheitssymptome. Whitlock spielt eine führende Rolle bei der Bewegung «ReOpen NC», die eine sofortige Aufhebung der Notstandsmassnahmen fordert (cbs17). AM
 

8.35 Uhr
«Zeide Ernie» Einzig verstorben
Wie die «Jewish Telegrafic Agency» (JTA) vermeldet, hat Covid-19 am 5. April das Leben von Ernest Einzig in Queens gefordert. Einzig wurde 97 Jahre alt und hat seinen ungarischen Akzent nie abgelegt. Er wurde in Budapest geboren, lernte dort das Schneiderhandwerk und wanderte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in die USA aus. Nach Kriegsbeginn diente Einzig als Artillerist und wurde dafür mit einem «Purple Heart» ausgezeichnet. Der junge Immigrant war zuvor in einer Fabrik für Lampen und Metallteile tätig, die seinem Bruder gehörte. Nach 1945 nahm Enzig diese Arbeit wieder auf. Seine Familie rühmt ihn als handwerklich ausserordentlich begabten und kenntnisreichen Mann, der rundherum Haushaltsgeräte jeder Art dauerhaft repariert habe. Nach seiner Pensionierung war Einzig an der «Yeshiva Har Torah» in Queens als «Grossvater für Alles» aktiv und hat dort als «Zeide Ernie» Generationen von Zöglingen beeindruckt. Einzig hinterlässt laut JTA rund 30 Enkel, über 100 Urenkel und etliche Ururenkel (jta). AM
 

8.30 Uhr
Sprunghafter Anstieg der Sterbefälle in den USA zu Jahresbeginn
Ein Team der «Yale School of Public Health» hat im Auftrag der «Washington Post» neue Daten amerikanischer Behörden über Sterbefälle im ersten Quartal 2020 analysiert. Demnach sind im März und in den ersten April Tagen landesweit 15.400 Todesfälle mehr aufgetreten, als im langjährigen Durchschnitt für diese Jahreszeit. Im gleichen Zeitraum haben Behörden 8128 Todesopfer von Covid-19 registriert. 

Die Spezialisten führen die aus dem statistischen Rahmen fallende «Überzahl» von Sterbefällen nicht direkt auf den Virus zurück: Darunter könnten auch Menschen gewesen sein, die andere Gesundheitsprobleme hatten, aus Furcht vor einer Virusinfektion jedoch einen Arztbesuch oder eine notwendige Prozedur vermieden haben. Quelle der Studie sind Daten des «Center for Health Statistics» (NCHS) vom Freitag. Sollten die Kalkulationen der Yale-Experten zutreffen, hätte die Pandemie in den USA nun bereits über 70.000 Menschenleben gefordert (washingtonpost). AM
 

8.15 Uhr
Bürgerrechtler Richard Sobol verstorben
Der Jurist hat wichtige Erfolge in den Südstaaten erzielt und wurde 82 Jahre alt.
Wie erst dieser Tage vermeldet, ist am 24. März im kalifornischen Sebastopol der Bürgerrechtsanwalt Richard Sobol einer Lungenentzündung erlegen. Der Jurist hatte schon in jungen Jahren bedeutende Erfolge im Kampf gegen die systematische Unterdrückung von Schwarzen im amerikanischen Süden errungen. Im Gegensatz zu vielen Aktivisten seiner Generation aus dem Norden hat Sobol anschliessend einen Grossteil seiner Karriere in Louisiana und anderen Südstaaten verbracht.

Er wurde 1937 in Manhattan als Sohn eines Anwaltes und einer Mathematiklehrerin geboren. Sobol studierte Jus an der Columbia Law School und trat nach seinem Abschluss 1961 bei der renommierten Kanzlei Arnold, Fortas and Porter in Washington, DC, ein. Unter dem Eindruck der von Polizei und Politik der Südstaaten mit brutaler Gewalt geführten Kampagne gegen die Gleichberechtigung von Schwarzen schloss sich Sobol 1965 dem «Lawyers Constitutional Defense Committee» an. Die Organisation entsandte Juristen in den Süden, um dort Aktivisten zu verteidigen. Sobol wurde nach New Orleans geschickt und gab seine vielversprechende Karriere in DC binnen Wochen auf. 

1966 übernahm er die Verteidigung des schwarzen Teenager Gary Duncan, der einen weissen Jungen am Arm berührt hatte und deshalb zu 60 Tagen Haft wegen Körperverletzung verurteilt worden war. Sobol brachte den Fall bis zum Verfassungsgericht und errang dort 1968 einen wegweisenden Erfolg: Neben Gerechtigkeit für Duncan erwirkte Sobol die grundsätzliche Einführung von Verhandlungen vor Jurys bei Strafrechtsfällen auf Gliedstaatsebene. Seine Arbeit forderte von ihm persönlich einen hohen Preis: Sobol wurde immer wieder bedroht und im Rahmen des Duncan-Falles aufgrund fadenscheiniger Anschuldigungen inhaftiert. Dass er seine Freisetzung erwirken konnte, wurde zum Modell für andere Bürgerrechtler. In Washington arbeitete Sobol ab Ende der 1960er Jahre mit der Aktivistin Marian Wright Edelman bei der Gründung der Kinderschutz-Organisation «Children´s Defense Fund» zusammen (link).  

Es war Sobol nicht vergönnt, die Premiere der Dokumentation «A Crime on the Bayou» von Nancy Buirski und des Buches «Deep Delta Justice» von Matthew Van Meter über sein Wirken zu erleben. Beide sollen in den kommenden Wochen erscheinen. Sein ehemaliger Mandant Gary Duncan teilte der «New York Times» mit, er und Sobol seien seit dem damaligen Fall Freunde gewesen (nytimes). AM

7.45 Uhr
Krankenstatistik
In der statistischen Zusammenstellung für Dienstag sticht der Rückgang der Zahl der Beatmeten zwischen dem 23. bis zum 27. April von 109 auf 96 Patienten ebenso hervor wie die Tatsache, dass von 15555 positiv diagnostizierten Patienten, 7200 als geheilt galten, was die Zahl der aktiven Patienten auf 8355 reduzierte. Von diesen wurden am Montag 112 diagnostiziert, und 96 mussten beatmet werden. 126 sind in einem schweren, 78 in einem mittelschweren Zustand. Bis Dienstagfrüh registrierte man in Israel total 204 Todesfälle. Als Präventivmassnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus wird das Land von Dienstag Nachmittag bis Mittwochabend einem fast totalen «Lockdown» unterstellt. Der öffentliche Verkehr wird eingestellt, Lebensmittel gibt es während der Zeit der Abriegelung (dem 72. Unabhängigkeitstag) nicht zu kaufen, und der einzige Grund für die Israeli, ihre Behausungen zu verlassen, ist die dringende Notwendigkeit, sich Medikamente zu besorgen. JU

SCHWEIZ

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MONTAG, 27. April 2020 

17.55 Uhr
Barry Diller: «Wir haben einen Hexendoktor als Präsident»
In einem Interview mit dem Sender CBS hat der Medienunternehmer Barry Diller am Sonntag harsche Kritik an Donald Trump geübt und eine rasche Erholung der amerikanischen Wirtschaft von den Auswirkungen der Pandemie für unrealistisch erklärt. Covid-19 habe die Nation in eine «existentielle Krise» gestürzt und es bestehe im Gegensatz zu den rosigen Prognosen der US-Regierung «keine Chance» auf ein Comeback: «Wir werden eine massive Zahl von Unternehmen haben, die sich nicht werden erholen können, die in Konkurs gehen.» Dies sei angesichts der katastrophalen Auswirkungen der Pandemie unvermeidlich. Diller sieht nur einen Ausweg: Washington müsse weitere Notpakete für die Rettung der Volkswirtschaft schnüren. Dabei komme es auf Tempo an. Es sei besser, rasch zu handeln und Fehler zu begehen, als lange abzuwarten.

Der 78-jährige wirft der Trump-Regierung zudem Planlosigkeit vor. Diller fordert klare, wissenschaftlich fundierte Vorgaben für eine Aufhebung von Ausgangssperren. Es sei «wahnsinnig», Bürger mit wechselnden Informationen über die Notwendigkeit des «social distancing» in Unsicherheit zu stürzen. Massnahmen wie das Tragen von Gesichtsmasken seien nur dann effektiv, wenn diese im Alltag strikt und umfassend eingehalten werden. 

Überrascht vom chaotischen Agieren der Regierung ist Diller nicht: Trump habe kein Verständnis für Wissenschaft. Dann nahm Diller auf Vorschläge Trumps vom Donnerstag Bezug, den Virus mit Bleichmittel-Injektionen und der Einbringung starken Lichts in den Körper zu bekämpfen: «Leider haben wir einen Hexendoktor als Präsidenten» (link)

Diller ist seit Jahrzehnten eine wichtige Figur in der Entertainment-Branche. Der Sohn einer jüdischen Familie in San Francisco hat eine Bilderbuch-Karriere absolviert, die ihn vom Laufburschen bei der Talentagentur William Morris in Hollywood an die Spitze von Filmstudios und TV-Kanälen geführt hat. Ende der 1990er Jahre erkannte der mit der Modeschöpferin Diane von Fürstenberg verheiratete Diller die Chancen des Internets und baute die IAC/InterActiveCorp. als Multimediakonzern mit einem von Frank Gehry entworfenen Hauptquartier an der High Line in Manhattan auf. Zuvor hat Diller als Chef von Paramount Pictures enorm erfolgreiche Serien wie «Taxi», «Saturday Night Fever», «Beverly Hills Cop» und den ersten Indiana Jones-Filmen Kino-Klassiker verantwortet. Anschliessend hat er die Menschheit als Leiter des Medienkonzerns Fox mit den «Simpsons» beglückt. AM
 

17.50 Uhr
Erstaunliche Umfragewerte für Andrew Cuomo
Bewohner von New York State stellen ihrem Gouverneur ausserordentlich gute Noten für seine Bemühungen um die Bewältigung von Covid-19 aus. Laut einer aktuellen Umfrage unterstützen 84 Prozent der Befragten das Vorgehen von Andrew Cuomo. Nur 15 Prozent bewerten den Demokraten negativ. Die Ergebnisse für Donald Trump bei der gleichen Frage sind umgekehrt: 34 Prozent Zustimmung, 65 Prozent Ablehnung. Erstaunlich an der Umfrage ist die Haltung republikanischer New Yorker. 74 Prozent schätzen Cuomo positiv ein. Trump liegt bei seinen Anhängern nur bei 72 Prozent (twitter). 

Die Werte sind auch deshalb bemerkenswert, weil Cuomo und der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio im Gegensatz zu Seattle an der Westküste noch Anfang März mit der Verhängung von Notstandsmassnahmen gezögert und Bürgern geraten haben, ihr «normales Leben zu leben». Dies zeigt ein aktueller Hintergrundbericht im «New Yorker» (newyorker). Dabei wurde inzwischen bekannt, dass Covid-19 seit Mitte Februar in New York City präsent war und rasant um sich gegriffen hat. 

Seit etwa einer Woche zeigen Daten jedoch einen deutlichen Rückgang bei Neuinfektionen und Todesopfern in New York State und speziell der City. Dies ist eindeutig dem energischen Handeln von Cuomo zu verdanken. Schockierend sind die knapp 300.000 Fälle und bis zu 22.000 Opfer jedoch allemal (nytimes). AM

9.45 Uhr
Erziehung rückt in den Mittelpunkt
Neben den rein medizinischen Aspekten der Corona-Krise rücken immer mehr indirekt mit ihr zusammenhängende Themen ins Zentrum des öffentlichen Interesses. So wird die Regierung am Montagnachmittag ihre Strategie für eine schrittweise Reaktivierung des Bildungssystems diskutieren. Dieser Schritt wird als eine entscheidende Phase zur erfolgreichen Wiederherstellung der Wirtschaft des Landes angesehen. Eine immer regelmässigere Beschäftigung der Kinder der verschiedensten Altersstufen im Bildungswesen bedeutet für die Eltern unter anderem die Möglichkeit, sich vermehrt wieder ihrer Integrierung in den Arbeitsprozess widmen zu können. Die Debatte wird sich vor den Hintergrund einer sich stets verlangsamenden Coronavirus-Infektionsrate abspielen. Bis Montagmorgen sind 202 Israeli am Virus gestorben, und 15466 Patienten sind bisher positiv diagnostiziert worden. Derzeit sind 129 Kranke in schlechtem Zustand, 96 von ihnen benötigen eine Ventilation. Bisher konnten 6796 Patienten geheilt entlassen werden, was 8760 aktive Fälle übrig lässt. 

Der vom Bildungsministerium für Montagnachmittag vorbereitete Plan variiert je nach Altersgruppe, basiert aber auf der Trennung von Klassen in zwei «organische Gruppen», begleitet von den bisher schon bekannten Mitgliedern des pädagogischen Personals. Auf Kindergartenniveau soll eine Zweiteilung in Gruppen von je 15 Kindern stattfinden. Jede Gruppe lernt die halbe Woche im Kindergarten und die zweite Hälfte zu Hause bei «entferntem Lernen». Für Kinder in den Klassen 1-3 findet der Unterricht während der ganzen Woche in der Schule statt, wobei die Kinder in zwei Gruppen eingeteilt sein werden, die in getrennten Klassen lernen. Die Kinder treffen sich in den gestaffelten Pausen nicht. Schüler in den Klassen 4-10 lernen fürs Erste am Computer und mit Internet. Laut Schätzungen der Bank of Israel verursachen Eltern, die in Zeiten des geschlossenen Bildungssystems nicht an ihrem Arbeitsplatz erscheinen können, der Wirtschaft Kosten von rund 2,6 Milliarden Schekel pro Woche. Heute gibt es in Israel laut der Bank of Israel rund 400000 Haushalte, in denen ein arbeitendes Elternteil zu Hause bleiben muss, um Kinder zu beaufsichtigen, die sonst im Kindergarten oder in der Schule wären. JU
 

8.20 Uhr 
Neue Immigrations-Order: Triumph für Stephen Miller
Vergangene Woche hat Donald Trump die Ausgabe von «Green Cards» – langjährige Aufenthaltsgenehmigungen für Ausländer – auf 60 Tage gestoppt. Die Massnahme soll angeblich, die von einem historisch einzigartigen Wirtschaftseinbruch in Folge von Covid-19 betroffenen Arbeitnehmer in den USA, vor der Konkurrenz von Nichtbürgern bewahren. Doch bei einer vertraulichen Telefonkonferenz mit Trump Anhängern hat Stephen Miller den Erlass als Teil einer umfassenderen Kampagne für einen weitgehenden Immigrations-Stop dargestellt. Ein Mitschnitt der Konferenz wurde der «New York Times» zugespielt. Miller sagte: «Der erste und wichtigste Punkt ist es, den Hahn für neue Arbeits-Immigranten zuzudrehen – diese Mission haben wir erreicht.» Der Präsident habe ihn angewiesen, weitere Schritte für die Beschränkung der Einwanderung vorzubereiten, etwa für Saisonarbeiter. 

Diese sind jedoch für die ohnehin von Covid-19 schwer betroffene Landwirtschaft in Gliedstaaten von Florida bis Kalifornien essentiell. Miller strebt zudem ein Verbot der «Kettenmigration» an, also die Nachholung von Angehörigen durch Neubürger. Trump agitiert seit dem Wahlkampf 2016 gegen «Chain Migration» und Hasspropaganda gegen Immigranten war und bleibt ein Eckpfeiler seiner politischen Rhetorik. Der «Times»-Beitrag zu der Telefonkonferenz macht jedoch deutlich, dass neben der Agrarindustrie auch die HighTech Branche einen Immigrations-Stop vehement ablehnt. Angeblich teilt Trumps Schwiegersohn Jared Kushner diese Haltung und übt entsprechend Einfluss auf den Präsidenten aus (nytimes).  

Miller hat als einer der ganz wenigen Trump-Berater der ersten Stunde bis heute im Weissen Haus durchgehalten. Der 34-jährige schreibt Reden für den Präsidenten und gilt neben der restriktiven Immigrationspolitik auch als Architekt des «Muslim-Banns» der Trump-Regierung. Dabei hat es der Kalifornier jüdischer Herkunft verstanden, sich im Hintergrund zu halten. Im letzten Herbst waren Emails von Miller an die rechtspopulistische Medienplattform «Breitbart News» von 2015-16 bekannt geworden. Miller war damals zunächst noch im Stab des republikanischen Senators (und späteren Justizministers unter Trump) Jeff Sessions tätig und hatte enge Kontakte zu dem Breitbart-Chef und Trump-Berater Steve Bannon aufgebaut. Anfang 2016 wechselte Miller dann in das Wahlkampf-Team von Trump (link). 

In den Mails fütterte Miller die Redakteure mit nationalistischen Verschwörungstheorien und Informationen von rassistischen Websites als Vorlage oder Inspiration für Artikel (link). Er plädierte bereits für ein Muslim-Verbot bei der Immigration, warnte vor der «Überflutung» Amerikas durch geistig minderbemittelte, zentralamerikanische Migranten und empfahl Beiträge der Website «VDARE», welche die «Weissen-Genozid»-Theorie verbreitet: demnach wollten Juden und Linke Amerika und europäische Staaten mit «Farbigen» überfluten, um deren «überlegene, weisse Kultur» zu zerstören (link).

Miller empfahl Breitbart zudem den Roman «Heerlager der Heiligen» des französischen Romanciers Jean Raspail über eine Invasion von Indern in Europa, der eine ähnliche Stossrichtung hat link).

Linke wie Alexandria Ocasio-Cortez nahmen die Emails zum Anlass, den Rücktritt Millers aus dem Regierungsdienst zu fordern: Dieser sei ein Rassist und nicht tragbar (twitter). Ein Erfolg war diesen Rufen nicht beschieden. AM


8.15 Uhr 
Brüder zwischen Spanischer Grippe und Covid-19
Wie jüngst in der «New York Times» vermeldet, ist der Kriegsveteran Philip Kahn am 17. April an seinem Haus in Westbury auf Long Island Covid-19 erlegen. Er wurde 100 Jahre alt. Unter den nun fast 55.000 Opfern der Pandemie in den USA fällt Kahn nicht allein durch sein hohes Sterbealter auf: Er hat seinen Zwillingsbruder Samuel während der Spanischen Grippe 1918-19 verloren. Angehörige teilten der Times mit, Kahn sei ein «sehr gesunder Hundertjähriger» gewesen und habe das Zeitgeschehen stets aufmerksam verfolgt. Er sei auch über die Pandemie informiert gewesen und habe deshalb die möglichen Konsequenzen verstanden, als er die ersten Anzeichen einer Virusinfektion bei sich selbst festgestellt habe: Nun werde sich die Geschichte wiederholen und wie schon vor 100 Jahren hätten die USA viel bessere Vorkehrungsmassnahmen gegen die Pandemie treffen können. 

Die Kahn-Zwillinge wurden am 15. Dezember 1915 in Manhattan als Söhne eines Bäckers geboren. Samuel starb wenige Wochen später. Philip Kahn diente im Zweiten Weltkrieg bei der Luftwaffe im Pazifik und wurde mehrfach dekoriert. Er war später als Elektriker in der Baubranche tätig und war unter anderem an der Konstruktion des World Trade Center beteiligt. Kahn galt als Mann mit Herz und Humor, zudem war er ein leidenschaftlicher Tänzer. Er hinterlässt eine Tochter, sechs Enkel und sechs Urenkel. Neben ihm wurde in den USA ein anderer Fall von Geschwistern bekannt, die der Spanischen Grippe und Covid-19 erlegen sind (nytimes). AM 

 

SCHWEIZ

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SONNTAG, 26. April 2020 

22.15 Uhr
Tauziehen wegen 500 Metern
Ein Paradebeispiel für Entscheidungsunfähigkeit unter Druck legte die formell noch gar nicht gebildete israelische Regierung am Sonntagabend ab. Zuerst hob sie die Beschränkung auf, dass Jogger nur in einem Radius von maximal 500 Metern von ihrer Wohnung aus Sport betreiben durften. Dann aber geriet das Gesundheitsministerium in Panik und wies darauf hin, dass zu viele echte und angebliche Sportler die Aufhebung der Beschränkung ausnutzen könnten, um am Unabhängigkeitstag vom Mittwoch ins Freie zu strömen. Das könnte zum völligen Zusammenbruch der sozialen Trennungen und des Verbots der Gruppenbildung führen, weshalb der Beschluss rückgängig zu machen sei. Die Regierung folgte dem Wunsch des Gesundheitsministeriums und widerrief die Lockerung. Neu gilt nun die Aufhebung ab den 30. April, um 8 Uhr morgens, also nach dem Unabhängigkeitstag. 

Auf der ernsthafteren Seite präsentierte sich am Sonntagabend in Israel folgendes Zahlenbild des Coronavirus: 201 Tote, 15433 diagnostizierte Fälle, von diesen 133 in ernsthaftem Zustand, und 99, die intubiert werden mussten. JU

21.50 Uhr
Schlechte Umfragen für Republikaner
Die Aussichten für Donald Trump und Republikaner im US-Senat für die Wahlen im November werden trüber. Dies ergeben interne Umfragen der Partei in «Schlachtfeld-Staaten» wie Arizona, Florida, Michigan, North Carolina oder Pennsylvania. Die Resultate werden nun von «Politico» und der «New York Times» vermeldet. Erhebungen von unabhängigen Demoskopen kommen weitgehend zu gleichen Ergebnissen: Stand heute würden die Republikaner ihre Mehrheit von vier Sitzen im Senat und das Weisse Haus verlieren (link). Offenkundig dämpft das chaotische Vorgehen von Donald Trump bei der Virus-Pandemie den Enthusiasmus der rechten Basis, treibt Unabhängige in die Arme der Demokraten und mobilisiert das linke Lager. 

Trump hatte sich am Donnerstag bekanntlich selbst mit der ebenso debilen wie lebensgefährlichen Idee überboten, Virusinfektionen mit Injektionen von Chlorbleiche oder anderen Desinfektionsmitteln zu heilen. Die Reaktion auf diese Demonstration von Inkompetenz ist derart überwältigend, dass Trump seine täglichen Pressekonferenzen zu Covid-19 nun vorerst ausgesetzt hat. Diese dienten ihm seit März als Propagandaplattform und Ersatz für die Massenveranstaltungen, die er dank der Pandemie nicht mehr abhalten kann (nytimes).

Bemerkenswert ist zudem, dass innerhalb der «Grand Old Party» ein Konflikt über die angemessene Reaktion auf die schlechten Umfragewerte ausgebrochen ist. Anscheinend wollen Strategen in der Partei, Wähler mit den Leistungen Trumps überzeugen. Das «Republican National Committee» hat jüngst entsprechende Anzeigen lanciert. Das Weisse Haus setzt dagegen auf brutale Attacken gegen Joe Biden (politico).

Selbstverständlich sind die Umfragen und Berichte mit Vorsicht zu geniessen. Zum gleichen Zeitpunkt im Wahljahr 2016 lag Hillary Clinton in vielen «Swing States» deutlicher vor Trump, als Biden heute. Aber nun würde die Antwort von Bürgern auf die wichtigste Frage bei jeder Wahl eindeutig anders ausfallen: «Geht es Ihnen und dem Land besser als vor vier Jahren?» AM  

21.45 Uhr
Gouverneur Cuomo stellt Lockerung von Ausgangssperren in Aussicht
In seiner täglichen Pressekonferenz zu Covid-19 hat Andrew Cuomo am Sonntagmittag für den Staat New York die schrittweise Aufhebung von Ausgangssperren nach dem 15. Mai in Aussicht gestellt. Dies soll zunächst in dünner besiedelten und weniger von der Pandemie betroffenen Regionen beginnen und betrifft Fabriken und das Baugewerbe (nytimes). Der Gouverneur hat seit Ende März keine derart konkreten Angaben für eine Rückkehr von New York State zur Normalität gemacht. Anlass ist der stetige Rückgang der Todeszahlen und Ansteckungen. Auf den Sonntag hat Covid-19 das Leben von 367 New Yorkern gefordert, die niedrigste Tagesrate seit Ende März. 

Allerdings stieg die Zahl der Einlieferungen in Spitäler am 25. April um 1087 auf 12.839 – eine Zunahme um 685 Patienten gegenüber dem Freitag. Cuomo ist jedoch optimistisch, da die Ansteckungsrate im Gliedstaat bei 0,8 Prozent liegt und rückläufig ist: Auf je zehn Covid-Fälle kämen nur acht Neuinfektionen (twitter). Der Gouverneur kündigte zudem eine neue Initiative mit 5000 Drogerien in New York State an. Diese bieten ab sofort Virus-Tests an. 

Insgesamt geht die offizielle Zahl für Infektionen in den USA, bei anhaltend niedrigen Testzahlen von rund 16.000 täglich, auf eine Million zu (ein Drittel der Fälle weltweit) und jene der Opfer auf 55.000 (über ein Viertel der 206.000 weltweit) (link). New York bleibt mit knapp 300.000 Fällen und 23.000 Todesopfern (über drei Viertel davon in NYC) der Hot Spot in den USA. AM 

17.25 Uhr 
Elfjähriges Mädchen hat den Virus
Der Gesundheitszustand eines vom Coronavirus befallenen elfjährigen israelischen Mädchens verschlechterte sich am Sonntag zusehends. Wie das Baruch Padeh Medical Center am Sonntagnachmittag erklärte, wurde das Kind inzwischen unter Betäubung intubiert. Das Kind war am Freitag in das Zentrum eingeliefert worden, ist inzwischen aber auf den Gesundheitspflege-Campus des Haifaer Rambam-Krankenhauses eingeliefert worden. Am Samstag begann ihr Gesundheitszustand sich zu verschlechtern. JU

17.23 Uhr
Neuer Eckwert: 200 Tote
Die Zahl der israelischen Corona-Toten ist am Sonntag auf 200 gestiegen. Gleichzeitig zählte man 15398 Patienten, die in verschiedenen Gesundheitszuständen im Krankenhaus liegen. Der Zuwachs hält sich mit 100 neuen Kranken bis Sonntagmorgen in Grenzen. Gegenwärtig befinden sich 132 Patienten in schwierigen Zuständen. 100 von ihnen mussten intubiert werden. 6602 Patienten konnten das Krankenhaus geheilt verlassen. Für die bis zum 3. Mai gültigen Erleichterungen gilt folgendes: Sollte der gegenwärtige Trend anhalten, würden die Restriktionen weiter gelockert werden. Sollte hingegen die Zahl der Neuerkrankungen auf über 300 pro Tag steigen, oder die Zahl der infizierten Personen sich innert zehn Tagen mehr als verdoppeln, dann würden die Restriktionen wieder zunehmen. Der Beschluss, genauere Kriterien einzuführen, kam auf die Kritik von General-Staatsawalt Avichai Mendelblit, wonach das Kabinett Entscheidungen «arbiträr, ohne klare Kriterien und transparente Indizien» treffen würde. Zum jetzigen Zeitpunkt, liess Mendelblit durchblicken, würde der Oberste Gerichtshof nicht intervenieren, doch falls Notstandsregulierungen weiter auf diese Art und Weise getroffen werden sollten, würde das Gericht vielleicht nicht widerstehen können. JU

9.40 Uhr
Mossad bringt Coronavirus-Ausrüstung nach Israel
Der israelische Geheimdienst Mossad hat weitere medizinische Ausrüstung nach Israel gebracht, unter anderem Untersuchungseinheiten, die gestatten, 1000 weitere Corona-Test pro Tag durchzuführen. Das berichtete der israelische TV-Kanal 12. Die Lieferungen enthalten demnach ferner Ventilatoren, Fläschchen zur Produktion von Hand-Reiniger, Reagenzien aus Südkorea und ein HIV-Medikament aus Indien, das derzeit experimentweise an Coronapatienten angewendet wird. Ferner bemüht das israelische Gesundheitsministerium sich derzeit um den Kauf von 47 verschiedenen Medikamenten und Anästhetika, die in Israel derzeit fehlen. Mossad-Chef Yossi Cohen leitet gegenwärtig zusammen mit anderen Sicherheitseinheiten und dem Gesundheitsministerium ein spezielles Kommandozentrum zur Durchführung der genannten Aktionen. Im Rahmen einer solchen Aktion hatte der Mossad schon im März über 100000 Coronavirus-Untersuchungseinheiten nach Israel gebracht, doch konnten diese wegen des Fehlens einer Komponente zunächst nicht eingesetzt werden. Erst als diese nachgeliefert wurde, konnten die Einheiten ihrer Aufgabe zugeführt werden. JU
 

9.35 Uhr
JC trotzt Coronavirus
Der Londoner «Jewish Chronicle», die weltweit älteste jüdische Publikation, ist laut Berichten aus Grossbritannien vor der  Liquidation bewahrt worden. Im Rahmen dieser Bemühungen wurde das Blatt neuen Eigentümern zugeführt. Ein breit gestreutes Konsortium hat mit den bisherigen Eigentümern, der Kessler Foundation, eine Vereinbarung erzielt, den JC zu übernehmen mit dem letztlichen Ziel zur Errichtung eines Wohltätigkeitstrusts zwecks Gewährung der lagfristigen Stabilität des Blattes. Das teilte JC-Chefredakteur Stephen Pollard in einer Verlautbarung mit. Die bisherigen Besitzer des Blattes hatten sich gezwungen gesehen, wegen der durch den Coronavirus verursachten wirtschaftlichen Krise das Blatt einzustellen. Zusammen mit dem JC retteten die neuen Eigentümer auch die «Jewish News», die gemäss ursprünglichen Plänen mit dem JC hätten fusionieren sollen. Das Rettungs-Konsortium wird angeführt von Robbie Gibb, dem ehemaligen Chef des politischen Programms der BBC und ein früherer Berater der damaligen Premierministerin Theresa May. Dem Konsortium gehören unter anderem ferner an: Der BBC-Journalist John Ware, der Radio-Journalist Jonathan Sacerdoti, Rabbi Jonathan Hughes, John Woodcock, ein Sprecher des ehemaligen Premierministers Gordon Brown, und William Shawcross, ein früherer Vorsitzender der Charity Commission. Die neuen Eigentümer haben zugesagt, in die redaktionelle Unabhängitkeit des «Jewish Chronicle» nicht eingreifen zu wollen. «Zum ersten Mal in vielen Jahren werden wir unterstützt durch Personen, die entschlossen sind, in Journalismus zu investieren und den JC und die jc.com zu einem noch besseren und essentielleren Lesestoff zu machen», schrieb Pollard. TA

9.30 Uhr 
Litzman hat genug
Der nicht sonderlich beliebte israelische Gesundheitsminister Yaakov Litzman (Vereinigtes Tora-Judentum) hat sich noch vor dem Wochenende endgültig entschlossen, seinen derzeitigen Posten aufzugeben. Er will stattdessen, wie er Premierminister Netanyahu schon am Freitag bekanntgab, das Portefeuille des Wohnbauministeriums übernehmen, vorausgesetzt, dieses würde auch die einflussreiche Israelische Bodenbehörde enthalten. Litzmans Rabbi, der chassidische Rebbe Yaacov Arie Alter (der Gerrer Rebbe), hatte seinem «Jünger» klargemacht, dass seine charedische (ultra-orthodoxe) Wahlbevölkerung dieses Ressort benötige. Laut israelischen Medienberichten dürfte Blauweiss sich für das Gesundheitsressort interessieren. Zuerst war Gabi Ashkenazi, der eigentlich als Aussenminister vorgesehen ist, als Nachfolger Litzmans genannt worden, doch am Samstag erklärte Ashkenasi, seine Partei würde einen professionellen Nachfolger vorziehen. Im Gespräch ist unter anderem Dr. Yitzchak Kreiss, Generaldirektor des Sheba Medical Centers. JU

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FREITAG, 24. April 2020

21.20 Uhr
Behörden-Sprecher hat antisemitische Propaganda verbreitet
Wie bereits vermeldet, hat CNN am Donnerstag rassistische Hass-Propaganda auf dem Twitter-Konto des langjährigen Trump-Getreuen Michael Caputo publik gemacht. Der Republikaner aus New York wurde unlängst zum Sprecher des Gesundheitsministeriums berufen und hatte daraufhin sein Twitter-Konto gelöscht. Unter den Einträgen sind neben Attacken auf Chinesen auch antisemitische Verschwörungstheorien zu finden. So reagierte Caputo am 17. März auf eine Trump-kritische Botschaft des Ökonomen, Rothschild sei ein «Ergebnis von Inzucht und ein elitärer Schliessmuskel, dessen Familie nach Kontrolle giert. Das ist ein Grund, weshalb er ständig über Präsident Trump liegt.» Rothschild ist allerdings nicht mit der berühmten Bankiers-Dynastie verwandet, die seit Jahrhunderten im Zentrum antisemitischer Verschwörungstheorien steht. So ist es nicht verwunderlich, dass Caputo auch den aktuellen Favoriten von Hass-Propagandisten denunziert hat. Am 15. März hat er getweetet, George Soros «BRAUCHT eine Pandemie für seine politische Agenda». Am 27. März folgte ein Foto von Soros mit der Unterschrift: «Der wahre Virus hinter allem» mitsamt einem Totenknopf und gekreuzten Knochen (forward). 
Caputo streitet die Tweets nicht ab und erklärte CNN, deren Publikation sei ihm völlig gleichgültig (cnn). Das Weisse Haus hat dazu anhin keine Position bezogen. AM
 

21.15 Uhr 
Positive Nachrichten aus New York
In den USA wurden bis Freitagnachmittag rund 900.000 Fälle von Covid-19 registriert. Offiziell forderte die Pandemie nun über 50.000 Menschenleben. New York bleibt dabei ein Zentrum. Doch wie Gouverneur Andrew Cuomo am Mittag erklärte, sanken die Todeszahlen seit Donnerstag erneut deutlich auf 422, den niedrigsten Stand seit Anfang April. Im gesamten Gliedstaat hat der Virus bei über 270.000 Fällen rund 21.000 Menschenleben gefordert, davon drei Viertel in New York City (link). Cuomo war zudem über den anhaltenden Rückgang von Covid-Patienten in Spitälern um 3000 seit dem letzten Freitag erleichtert. Allerdings verzeichnet der Gliedstaat weiterhin 6000 neue Fälle täglich, was nicht zuletzt auf die Expansion von Virus-Tests zurückgeht (nytimes). AM
 

16.15 Uhr
Tally Weijl vor dem Aus
Die Schweizer Modekette Tally Weijl musste aufgrund der Corona-Krise europaweit ihre Filialen schliessen. Nun benötigt das Unternehmen mit Sitz in Basel einen Kredit in der Höhe von 25.7 Millionen Franken, um den Lockdown zu überstehen. Das Unternehmen hofft, die Unterstützung der Banken für die beim Bund beantragten Covid-19-Kredite zu erhalten. Trotz der weitgehenden Kreditgarantien der Gründer und Hauptaktionäre Tally Elfassi-Weijl und Beat Grüring hat das Unternehmen noch keinen Kreditgeber gefunden. Von Italien erhält das Unternehmen 700000 Euro Unterstützung, die französische Regierung sprach 2 Millionen Euro. Die Modekette versucht ihre Abhängigkeit vom stationären Handel mit einem 2018 gestarteten Transformation zu verringern und möchte sich stärker auf den Online-Handel konzentrieren. Für einen Teil der Kosten von 60 Millionen Franken war das Unternehmen 2019 auf der Suche nach Investoren. Tally Weijl beschäftigt weltweit rund 2700 Mitarbeiter, davon 620 in der Schweiz. SD

14.00 Uhr
Lockerungsbeschlüsse der Regierung
Am Freitagmorgen einigte die israelische Regierung im Verlaufe einer Telefonkonferenz auf diverse Lockerungsbeschlüsse, die vor allem den Klein- und Mittelbetrieben entgegenkommen sollen. So sollen Coiffeur- und Schönheitssalons wieder arbeiten dürfen, während Restaurants und Cafés, sowie die Betriebe in Einkaufszentren ohne direkte Verbindung zu den Strassen noch auf das «grüne Licht» warten müssen, ausgenommen für Pickup- und Take-away-Betriebe. Mit zur flexibleren Haltung der Regierung hat auch die Angst davor beigetragen, dass bei anhaltendem Arbeitsverbot diverse Betriebe «schwarz» arbeiten und sich dadurch der staatlichen Aufsicht natürlich entziehen würden. Zu den Geschäften, die Gnade vor der Obrigkeit gefunden haben, zählen laut Medienberichten auch Blumenläden, Schmuckgeschäfte und Geldwechsler. Die Regierung Netanyahu fällte ihre Beschlüsse vor dem Hintergrund des weiterhin aktiven Coronavirus. So stieg am Freitag bis Mittag die Zahl der Todesopfer auf 193, und 14882 Krankheitsfälle wurden registriert. Am Freitag befanden sich 139 Patienten in schlechtem Zustand. 107 von ihnen mussten intubiert werden. Total 5685 Patienten konnten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. – Zu Beginn der Regierungssitzung wurden weitere 8 Milliarden Schekel als Finanzhilfe für Kleinbetriebe und Selbständigerwerbende bewilligt. Für Geschäfte mit einem Maximalumsatz von 20 Millionen Schekel, die in den Monaten März und April «wesentlichen Schaden» wegen des Coronavirus erlitten haben, wurde eine Soforthilfe von total 5,2 Milliarden Schekel bereitgestellt. – Die Arbeitslosenrate in Israel liegt heute bei über 27 Prozent; rund 1,1 Millionen Erwerbstätige sind derzeit ohne Arbeit. Die Wiederaufnahme der Arbeit in den offenen Märkten, wie Carmel in Tel Aviv und Machane Jehuda in Jerusalem, ist gegenwärtig noch Gegenstand von Untersuchungen. JU
 

10.45 Uhr
Gouverneur von Ohio verurteilt antisemitische Zeichen und Kommentare
In einer Reihe von Tweets hat Mike DeWine Mittwochnacht Äusserungen eines republikanischen Senators im Parlament von Ohio, sowie ein antisemitisches Plakat an einer Demonstration für die Aufhebung von Ausgangssperren hart verurteilt (twitter). Gouverneur DeWine ist ebenfalls Republikaner, orientiert sich bei Covid-19 jedoch im Gegensatz zu Donald Trump und konservativen Agitatoren an Wissenschaft und Vernunft. 

Staatssenator Andrew Brenner hatte auf Facebook einen Kommentar seiner Frau unterstützt, die der Gesundheitsministerin Amy Acton, mit Hitler-Deutschland vergleichbare Massnahmen vorgeworfen hatte. Acton ist jüdisch und hatte Unterstützung für Ausweise signalisiert, die an Bürger vergeben werden könnten, die auf Covid-19 immun getestet worden sind. Brenners Frau postete dazu, dies gleiche einem Sonderstatus wie für Menschen mit blauen Augen und Blondhaar unter dem Nazi-Regime. Der Senator reagierte: «So etwas werden wir in Ohio nicht zulassen.» Brenner hat sich anschliessend bei Acton entschuldigt, sagte aber, seine Worte seien von Medien verdreht worden. 
Vergangene Woche waren an Demonstrationen für eine rasche Aufhebung der Ausgangssperren in Ohio gedruckte Plakate mit der Aufschrift «The Real Plague» (die wahre Seuche) und einer Ratte mit Davidstern zu sehen (link). DeWine hat dies ebenfalls als abstossend und übel verurteilt (wahsingtonpost)
 

10.35 Uhr
Rabbi Yeshayahu Haber gestorben
Am Donnerstagabend ist im Jerusalemer Krankenhaus Hadassah En Karem Rabbi Yehoshua Haber gestorben, der ultra-orthodoxe Gründer der NGO «Matnat Chaim» (Geschenk des Lebens). Haber verstarb im Alter von nur 55 Jahren, nachdem er vor einer Woche positiv mit Covid-19 diagnostiziert worden war. Mit dem Hinschied des Rabbis erhöhte sich die Zahl der Todesfälle in Israel auf 193. In den letzten zehn Jahren war Haber zu einem allseits beliebten Verfechter der Nierenspenden von lebenden Personen geworden: Menschen, die eine ihrer Nieren einem unbekannten Empfänger überlassen, der an Nierenkrankheiten und –versagen gelitten hat. Durch seine Organisation konnte rund 800 Familien geholfen werden. Zwischen der Organisation Habers und dem Hadassah-Krankenhaus hatte sich im Laufe der Jahre eine sehr enge Beziehung entwickelt. Viele lebensrettende Transplantationen konnten in dem medizinischen Zentrum mit Hilfe der Organisation durchgeführt werden. «Ich selber habe ein Nierentransplantat erhalten, und Rabbi Haber hat mein Leben gerettet. Heute Abend fühle ich mich wie ein Waisenkind», sagte Rabbi Moshe Klein, Rabbiner des Hadassah Medical Centers auf dem Scopusberg. «Die Ärzte kämpften bis zuletzt um sein Leben. Er machte nie einen Unterschied zwischen einem Menschen und dem anderen». – Auch Regierungschef Netanyahu, Gesundheitsminister Yaakov Litzman (man munkelt über seinen bevorstehenden Rücktritt) und Arie Deri, Chef der sefardisch-religiösen Shas-Partei, veröffentlichten Beileidsbotschaften. JU
 

10.30 Uhr
Amerikaner verlieren das Vertrauen in Trump
Laut einer neuen Umfrage der Nachrichtenagentur AP haben nur 23 Prozent der Amerikaner ein hohes Mass an Vertrauen in die Aussagen ihres Präsidenten zu Covid-19. Weitere 21 Prozent trauen Trump immerhin ein Stück weit über den Weg. Doch selbst ein Fünftel der Republikaner schenkt ihm keinen Glauben. Und so schizophren dies auch klingen mag: Trump findet trotzdem bei 82 Prozent der Konservativen weiterhin Beifall für sein Agieren in der Pandemie (apnews). Zum Thema Glaubwürdigkeit passt eine Enthüllung von CNN. Der Sender hat rassistische Hass-Propaganda auf dem Twitter-Konto des langjährigen Trump-Getreuen Michael Caputo ausgegraben. Der Republikaner aus New York wurde unlängst zum Sprecher des Gesundheitsministeriums berufen und hatte daraufhin sein Twitter-Konto gelöscht. Wie CNN herausfand, hatte Caputo noch im März übelste Propaganda über China verbreitet: Millionen Chinesen würden « tollwütigen Fledermäusen das Blut als Appetithappen aussaugen und die Ärsche von Ameisenbären essen». Daneben warf Caputo den Demokraten vor, die Virus-Gefahr hochzuspielen und so Donald Trump durch einen Börsencrash um seine Wiederwahl zu bringen. Darauf angesprochen, stritt Caputo die Tweets nicht ab und erklärte, deren Publikation sei ihm völlig gleichgültig (cnn). AM
 

10.25 Uhr 
Trump-Unterstützer sahnen bei Virus-Stützen ab
Der US-Kongress hat gestern Donnerstag ein zweites Stabilisierungs-Paket für die US-Wirtschaft über 484 Milliarden Dollar geschnürt. Wichtigster Teil sind 320 Milliarden Dollar an Krediten für Selbstständige und Kleinunternehmen, die bei einer Verwendung als Lohnzahlungen und für sonstige Betriebskosten nicht zurückgezahlt werden müssen. Ein erster Notfonds von knapp 350 Milliarden Dollar von Anfang April wurde binnen Tagen ausgeschöpft. Dabei wird immer offensichtlicher, dass die mit der Verteilung der Mittel betrauten Banken wichtige Kunden bevorzugt haben. Dabei handelt es sich um Grosskunden wie Kohlegruben oder Restaurant-Ketten, die kaum als Kleinunternehmen definiert werden können. 

Wie «Bloomberg News» vermeldet, kamen auch Spender für Donald Trump in den Genuss der Geschenke aus Washington. So erhielt der in Dallas lebende Hotelunternehmer Monty Bennett insgesamt 59 Millionen Dollar für seine Unternehmen, die Nobelherbergen wie das Ritz-Carlton auf der Karibikinsel St. Thomas betreiben. Bennett hat Trump allein in den letzten sechs Monaten 150.000 Dollar gespendet und 2016 prominente Republikaner wie den Senator Lindsey Graham unterstützt. Daneben hat Gordon Sondland einen Millionenkredit für seine Kette «Provenance Hotels» erhalten. Sondland war 2016 ein wichtiger Trump-Spender und wurde dafür mit dem Posten des EU-Botschafters belohnt. Als solcher wurde er 2018-19 in die Ukraine-Affäre verwickelt und fiel bei dem Präsidenten in Ungnade. Dem Bericht zufolge haben die Unternehmen jedoch völlig legal gehandelt, da Lobbyisten bei Republikanern wie dem Senator Marco Rubio erfolgreich für Sonderklauseln für die Branche geworben haben (bloomberg). AM

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DONNERSTAG, 23. April 2020

21.25 Uhr
Mehrheit für Erleichterung der Restriktionen
60 Prozent der israelischen Bevölkerung befürworten eine Lockerung der Restriktionen in der Hoffnung, dass ein solcher Schritt die Erholung der Wirtschaft des Landes beschleunigen würde. 30 Prozent der Israeli fürchten hingegen, dass eine Erleichterung der Restriktionen die Infektionsrate im Volk erhöhen würde. Diese Resultate ergaben eine Umfrage des Guttman-Zentrums für öffentliche Meinung und Politik-Forschung am Israelischen Demokratie-Institut (IDI). Vor allem ältere Jahrgänge befürworten eher eine Rückkehr zur Arbeit (63,5 Prozent unter den 35-54-jährigen, 71 Prozent bei den über 55-jährigen, verglichen mit 48 Prozent bei den unter 34-jährigen Israeli). 26 Prozent der jüdischen Israeli sind gegen eine Lockerung, verglichen mit 50 Prozent unter den arabischen Israeli. Auf die Frage der IDI-Studie, ob die Palästinensische Behörde (PA) in der Westbank auch finanzielle Hilfe erhalten sollte, antworteten 52 Prozent der Israeli positiv (46 Prozent der jüdischen Landesbürger und 78 Prozent der arabischen). 41 Prozent der Antwortenden meinten, der PA solle nur wenig oder überhaupt keine Hilfe geleistet werden. Eine essentiell andere Antwort ergab die Frage, ob Israel dem Gazastreifen finanziell unter die Arme greifen sollte, im Austausch gegen israelische Gefangene oder deren sterbliche Überreste. 68 Prozent der Israeli befürworten humanitäre Hilfe an dem Gazastreifen im Austausch für ein Abkommen mit der Hamas, über die im Gazastreifen vermissten IDF-Soldaten und dort gefangen gehaltene Zivilisten. 19,5 Prozent widersetzen sich einem solchen Abkommen. JU
 

13.30 Uhr
Warnung vor dem nächsten Winter
Die Israeli sollten sich auf ein Wiederaufbäumen des Coronavirus im kommenden Winter vorbereiten. Diese düstere Prognose machte Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, am Donnerstag in einem Gespräch mit der israelischen Nachrichtenagentur N!2. Wörtlich meinte er: «Wir versuchen, ein Gleichgewicht zu finden zwischen den wirtschaftlichen Bedürfnissen und den Bedürfnissen des Volkes, doch die öffentliche Gesundheit muss bewahrt werden. Weitere Diskussionen über eine Lockerungen der Regulierungen werden stattfinden, doch es  muss betont werden, dass wir nicht sagen können, die Gefahr sei schon hinter uns. Wir können sogar der Äusserung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zustimmen, wonach der Höhepunkt noch vor uns liegt. Das sollten wir sorgfältig beachten». Israel sei in einer «Zwischenpause, die uns gestattet, weitere Aktionen auf verschiedenen Ebenen zu planen. Wirtschaftlich  müssen wir jene Systeme verbessern, die besser funktionieren müssen. Daran arbeiten wir gerade jetzt, und wir werden es im Wissen weiter tun, dass wir uns in der Gefahr einer zweiten Welle befinden». Es gebe Befürchtungen, betonte der Generaldirektor, dass wir uns auf eine Welle im kommenden Winter vorbereiten sollten, die sich aus dem Coronavirus und der Grippe zusammensetzen wird». Eines Tages würden die Israeli laut Simantov herausfinden, dass der Coronavirus gegangen sei und man zur Routine zurückkehren könnte. Die israelische Öffentlichkeit werde sich an «eine neue Routine gewöhnen müssen. Ich schaue auf diesen Fotografen und jene Leute, die mit ihren Gesichtsmasken herumgehen und ihre Hygiene beachten: Wenn wir die Regulierungen beachten, werden wir im Stande sein, in einer Coronavirus-Routine zu leben ohne in diesem strikten Lockdown zu sein». JU
 

8.05 Uhr
Impfstoff: Vortests an Menschen
Wissenschaftler, die sich in der israelischen Firma MigVax in Kyriat Shmoneh im Norden mit der Suche nach einem Impfstoff gegen Covid-19 befassen, werden in den Sommermonaten mit Tests an Menschen beginnen. Das eröffnete ein Offizieller der Firma am Mittwoch gegenüber der «Jerusalem Post». Die mit dem Migal Galilee Research Institute affillierte MigVax arbeitet dem Bericht zu Folge daran, einen in den letzten vier Jahren gegen den infektiösen Bronchitis-Virus (IBV) entwickelten Impfstoff – einer coronaviralen Krankheit, die an Hühnern eine bronchia Krankheit entwickelt – am Menschen in Anwendung zu bringen. Die Phase 1-2 der klinischen Tests an Menschen wird im Sommer 2020 beginnen und 6-9 Monate dauern. Prof. Itamar Shalit, ein hochrangiger Forscher von MigVax, meinte zum Projekt: «Die Leute glauben, der Gewinner würde alles für sich beanspruchen. Wir brauchen aber viel mehr als nur einen Impfstoff. Die Herstellung der benötigten Quantität für die ganze Welt wird verschiedene Typen von Impfstoffen erforderlich machen». Shalit ist auf infektiöse Krankheiten spezialisiert. Die Forscher von MigVax sind bestrebt, den Impfstoff für den Vogel-Coronavirus in eine neue Sub-Einheit des Impfstoffs für Covid-19 an Menschen zu modifizieren. Das basiert auf dessen grosser genetischen Ähnlichkeit und identischem Infektions-Mechanismus. Abgesehen von gewissen genetischen Einstellungen sollten nach Ansicht der Forscher die gleichen Impf-Konzepte auch für Menschen anwendbar sein. «Man muss unbedingt verstehen», sagte Shalit, «dass wir zur Unterdrückung des Coronavirus und zur Rückkehr zu einem normalen Leben in einen wirksamen Impfstoff investieren müssen. Sobald wir diesen Stoff haben, wird der Zeitpunkt gekommen sein, diese pandämische Situation zu verlassen und zum normalen Leben zurückzukehren». JU
 

8.00 Uhr
5215 als geheilt entlassen
Als erfreulichstes Detail in der aktuellen Krankenstatistik Israels sind sicher die 5215 Personen zu vermerken, die bis Mittwochabend das Krankenhaus als vom Coronavirus geheilt verlassen konnten. Die weiteren statistischen Ergebnisse bewegen sich im bisherigen Rahmen, was die Entwicklung angeht. So wurden bisher 14498 Personen als positiv diagnostiziert, was die Ansteckung mit dem Virus betrifft. Von diesen Leuten sind gegenwärtig 470 hospitalisiert. Der Anstieg der positiven Diagnosen ist nach Ansichten von Experten zum Teil auf eine nachlassende Disziplin im Volk wegen der Lockerung gewisser Massnahmen zurückzuführen. Die Zahl der Todesfälle hat am Mittwochmorgen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 189 erreicht. In den letzten 24 Stunden sind damit sechs Corona-Opfer hinzugekommen. 141 Israeli liegen gegenwärtig in kritischem Zustand in den Krankenhäusern. 106 von diesen  mussten intubiert werden. Die Zahl der Patienten in seriösem Zustand war damit seit einigen Tagen vom letzten Höhepunkt von 182 am 17. April stetig rückläufig. Am Dienstag führte das Gesundheitsministerium eine Rekordzahl von 13342 Untersuchungen durch, fast 2000 mehr als am Vortag. – Die Regierung beschloss, am israelischen Unabhängigkeitstag, vom 28. April, 17 Uhr, bis zum 29. April, 20 Uhr eine völlige Abriegelung über das Land zu verhängen. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen in dieser Zeit ihre Wohnungen nur für medizinische und andere essentielle Dienstleistungen verlassen. Die Supermärkte werden geschlossen sein, und die Leute sind angewiesen, den 72. Unabhängigkeitstag zu Hause zu feiern. Die Wohnungen dürfen für Entspannungsübungen oder kurze Spaziergänge gemäss Anweisungen des Gesundheitsministeriums verlassen werden. JU

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MITTWOCH, 22. April, 2020 

9.15 Uhr
New York City geht gegen «Untergrund-Yeshiva» vor
Ein Bericht im «Forward» vom Montag brachte eine rasche Reaktion der New Yorker Stadtverwaltung. Das Traditionsblatt hatte vermeldet, dass Mitglieder der Satmar-Gemeinschaft im Brooklyner Viertel Williamsburg gegen die amtliche Distanzierungs-Regeln verstossen und insgeheim den Betrieb von Yeshivas aufrecht erhalten. Nun haben Behörden Kontakt zu der Gemeinschaft aufgenommen und die Stilllegung einer «Untergrund-Yeshiva» erwirkt. Laut dem «Forward» genügte dazu eine «verbale Verwarnung». Am gestrigen Dienstag erhielten Chassidim in Williamsburg zudem vorab aufgenommene Anrufe auf Jiddisch, die eine Sanktionierung der geheimen Schulen durch Yeshiva-Verwalter abstritten. Eine Sprecherin von Bürgermeister Bill de Blasio erklärte dazu, die Behörden würden die Problematik weiter beobachten, gingen dabei derzeit aber von Regelverstössen einzelner Lehrer und Eltern aus, die nicht von Satmar-Rabbinern sanktioniert worden seien (forward). 

In diesem Zusammenhang ist ein umfangreicher Bericht der «New York Times» über die Lage in chassidischen Nachbarschaften unter der Pandemie insgesamt empfehlenswert. Der von zahlreichen Fotos begleitete Report macht die enorme Bedeutung persönlicher Nähe und Geselligkeit unter diesen Gemeinschaften anschaulich, zeigt aber zudem eine grosse Bereitschaft und Kreativität, den traditionellen Lebensstil der aktuellen Ausnahmesituation anzupassen (nytimes).  AM

9.10 Uhr
Biden-Kampagne: Streit um «Hawkfish»
Seine Umfragewerte sind relativ gut. Im Rennen gegen Donald Trump liegt Joe Biden etwa sechs Punkte vorn (link). Aber sicher ist ein Erfolg des Demokraten im November trotz der katastrophalen Folgen von Covid-19 in den USA keineswegs. Biden hat weiterhin Probleme, junge Wähler und Latinos für sich zu begeistern. Und er hinkt nicht nur beim Spendensammeln deutlich hinter Trump her: Biden hat eine deutlich schwächere Präsenz im Internet und dort speziell auf Social Media. Laut «Politico» ist sein Stab für diesen Bereich 25 Mitarbeiter stark. Die Trump-Kampagne beschäftigt derweil 100 Online-Spezialisten. Dem könnte eine Firma abhelfen, die nicht einmal eine eigene Website betreibt. Aber umso prominenter ist der Gründer und Eigentümer von «Hawkfish»: Michael Bloomberg. 

Der ehemalige Bürgermeister von New York hat sein Technik-Team für die im März gescheiterte Kampagne um die Präsidentschafts-Bewerbung der Demokraten in eine eigene Firma ausgelagert und diese «Hawkfish» benannt. Bloomberg hat dazu hochkarätiges Personal etwa von Facebook und Foursquare angeworben (twitter). Die Experten haben immense Mengen an Daten zu einzelnen Bürgern gekauft und gesammelt, die mögliche Unterstützer und Wege identifizieren, diese gezielt über Social Media oder das Fernsehen anzusprechen. Auf dieser Grundlage hat «Hawkfish» eine Flut von Werbe-Clips hergestellt und platziert. Die Annoncen attackierten Trump hart als pathologischen Lügner, der die Umwelt ruiniert und nach der Pfeife von Lobbys für Waffen, fossile Energieträger und die Pharma-Industrie tanzt. 

Bloomberg hat nach dem Ende seiner Kandidatur noch einmal 20 Millionen Dollar in «Hawkfish» investiert und ist dem Vernehmen nach bereit, die Firma für ein geringes Entgelt in den Dienst von Biden zu stellen (cnbc). Doch in der Umgebung des ex-Vizepräsidenten ist darüber ein heftiger Streit entbrannt. Befürworter weisen auf die hohe Kompetenz des ehemaligen Bloomberg-Teams hin und betrachten die Übernahme von «Hawkfish» als schnellsten und günstigsten Weg, digital gleichauf mit Trump zu ziehen. Vertraute Bidens wollen das Schicksal der Kampagne jedoch nicht einer Gruppe von Aussenseitern und vorgeblichen Genies aus dem Silicon Valley überantworten (politico). 

Dazu kommt auch, dass Bloomberg sein Versprechen auf flagrante Weise gebrochen hat, Gehälter und Krankenversicherungen von über 2000 Kampagnen-Mitarbeitern unabhängig vom Ausgang seiner Bewerbung bis zum November zu bezahlen. Nachdem er sich die Kandidatur über eine Milliarde Dollar hat kosten lassen, hat Bloomberg mitten in der anlaufenden Virus-Pandemie im März sämtlichen Mitarbeitern fristlos gekündigt. Speziell auf der Parteilinken hat der Multimilliardär damit grosse Entrüstung ausgelöst. AM

11.30 Uhr
Sechs Tote in 24 Stunden
Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch, haben die sechs Todesfälle der letzten 24 Stunden die Gesamtzahl der israelischen Corona-Toten auf 187 erhöht. Abgesehen davon wurde bisher bei 14326 Patienten der Virus diagnostiziert, 443 mehr seit Dienstagfrüh. Von diesen sind derzeit 483 hospitalisiert. 148 Israeli sind in kritischem Zustand, einschliesslich 111, die intubiert werden mussten. Die Zahl der Patienten in ernsthaftem Zustand ist in den letzten Tagen rückläufig, nachdem sie am 17. April noch bei 182 lag. Über 75 Prozent der Personen, die dem Virus bis jetzt erlegen sind, waren über 70 Jahre alt, 25,54 Prozent waren zwischen 70 und 79 Prozent und 33,19 Prozent zwischen 80 und 89. Zwischen 90 und 99 Jahre alt waren 29,9 Prozent. Bis Mittwochmittag konnten 4961 Patienten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. Prof. Itamar Grotto, stellvertretender Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, bezeichnete die gegenwärtige Welle des Virus-Ausbruchs in Israel als beendet. Aus Anlass der kommenden Feier- und Gedenktage, einschliesslich des Gedenktages für die gefallenen Soldaten und des 72. Unabhängigkeitstages, würden noch Massnahmen zur Anwendung gelangen, um die Menschen daran zu hindern, an Massenversammlungen teilzunehmen oder Reisen zu tätigen. Im Vordergrund stehen strikte Abriegelungen wie bei den vergangenen Pessachtagen. Das gilt auch für den derzeit laufenden, einmonatigen Fasttag des Ramadans. JU
 

8.10 Uhr
Krankenstatistik
Unter den Corona-Todesfällen des Dienstags fallen zwei besonders tragische auf: Der 48-jährige Rabbi Chaim Aaron Turzin, Vater von 14 Kindern aus der Stadt Bne Berak, der im Tel Aviver Medical Center Sourasky starb, und dann eine 100-jährige Grossmutter äthiopischen Ursprungs aus Rechovot, die am Pessach mit dem Virus diagnostiziert worden war. Sie hinterlässt neun Kinder und 30 Enkelkinder. Insgesamt sind bis jetzt 184 Israeli am Virus gestorben, und am Dienstagabend waren total 13942 Personen mit dem Coronavirus diagnostiziert. Unter ihnen befanden sich 139 in ernster Verfassung, unter ihnen 113, die intubiert werden mussten. 4507 Patienten konnten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. Das Gesundheitsministerium hat es zur Aufgabe gemacht, die Zahl der täglichen Untersuchungen zu erhöhen. So wurden am Sonntag 12281 Tests durchgeführt. JU

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DIENSTAG, 21. April 2020 

20.40 Uhr
ADL: Über die Hälfte amerikanischer Juden hat Antisemitismus persönlich erlebt
63 Prozent der Juden in den USA fühlen sich persönlich weniger sicher, als noch vor einem Jahr. Und über die Hälfte der rund sechs Millionen Mitglieder umfassenden Bevölkerungsgruppe hat Antisemitismus entweder als Form verbaler oder handgreiflicher Attacken persönlich erlebt oder zumindest unmittelbar beobachtet. Dies ergibt eine neue Studie der Anti Defamation League (ADL). Die Erhebung wurde jedoch im Januar durchgeführt, also vor Beginn der Covid-19-Epidemie in den USA. 
Doch gerade Ende 2019 und Anfang diesen Jahres machte eine Welle von Gewalttaten gegen Juden und jüdische Einrichtungen in den USA Schlagzeilen. Die Pandemie gibt antisemitischen Verschwörungstheorien Auftrieb und an den Demonstrationen von Trump-Anhängern in Gliedstaaten wie Colorado, Ohio oder Pennsylvania tauchen antisemitische Plakate auf. 

Laut der ADL-Umfrage haben fünf Prozent der Befragten persönlich körperliche Angriffe erlebt. Bei Online-Attacken sind es 14 Prozent. Rund ein Viertel reagiert auf die zunehmende Bedrohung durch den Verzicht auf Symbole für eine jüdische Identität wie das Tragen eines Davidsterns (jta). AM
 

20.37 Uhr
«Geheime Yeshivas» in Williamsburg?
Die Satmar-Gemeinschaft soll in ihrem Viertel in der Bronx insgeheim den Betrieb von Yeshivas aufrechterhalten und damit gegen die strikten Ausgangssperren von Stadt und Staat New York verstossen. Dies vermeldet der «Forward». Demnach führt die chassidische Sekte in Apartment-Gebäuden und Synagogen den Unterricht für ihren männlichen Nachwuchs fort. Der «Forward» beruft sich auf anonyme Quellen aus der Satmar-Gemeinschaft und konnte dazu WhatsApp-Kommunikationen zwischen Eltern einsehen. Die «Klassen» umfassen angeblich etwa ein Dutzend Schüler, sollen aber auf bis zu 24 oder 26 Lernende kommen. Die New Yorker Gesundheitsbehörde hat zu einer Anfrage der Zeitung über diese Informationen anhin noch keine Stellung genommen. Auf Verstösse gegen die Distanzierungs-Auflagen von knapp zwei Metern zwischen Individuen, stehen in New York Geldbussen von 1000 Dollar (forward). AM
 

20.35 Uhr
New York: «Center for Jewish History» entlässt ein Drittel der Belegschaft
Wie zuerst von der «Jewish Week» vermeldet, entlässt das «Center for Jewish History» (CJH) an der 16. Strasse in Manhattan mit sofortiger Wirkung 20 Angestellte aus allen Bereichen. Dies entspricht einem Drittel der Belegschaft. Nicht betroffen sind die unter dem Dach des CJH operierenden Institutionen: YIVO Institute for Jewish Research, American Sephardi Federation, Yeshiva University Museum, Leo Baeck Institute und American Jewish Historical Society. CJH-Präsident Bernard Michael will den Betrieb reduzieren, nicht aber ganz einstellen und gab der «Jewish Week» gegenüber der Hoffnung Ausdruck, die entlassenen Angestellten bei einer Besserung der Wirtschaftslage und nach der Aufhebung der Ausgangssperren wieder einstellen zu können (jewishweek).

Dienstagvormittag gab Gouverneur Andrew Cuomo 481 neue Todesopfer von Covid-19 im Gliedstaat New York seit Montag bekannt. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang gegenüber den ersten April-Wochen mit täglich bis zu 800 Sterbefällen. Insgesamt wurden in New York State bei knapp 20.000 Todesopfern über 250.000 Fälle festgestellt. Landesweit gehen die Zahlen auf 45.000 Verstorbene und 800.000 Fälle zu (link). AM
 

20.30 Uhr
Amokläufer von Monsey verhandlungsunfähig
Wende im Fall Grafton Thomas, der Ende Dezember fünf Gäste einer Hannukah-Feier mit einem Buschmesser verletzt hatte.

Der Angeklagte sei durch eine mentale Krankheit oder Defekt derart beeinträchtigt, dass er nicht verhandlungsfähig ist. Zu diesem Befund kam am Montag das für die Bluttat von Grafton Thomas zuständige Gericht in New York. Der 37-jährige Afroamerikaner war am 28. Dezember aus Harlem in die orthodoxe Gemeinde Monsey eine Stunde nördlich von Manhattan gefahren und dort mit einem Buschmesser bewaffnet in die Hannukah-Feier eines Rabbiners eingedrungen. Dort verletzte Grafton fünf Gäste. Er konnte zunächst fliehen, wurde aber bald darauf in Harlem festgenommen und wegen Hassverbrechen und Mordversuch angeklagt worden. 

Ein Opfer, der 72-jährige Josef Neuman, erlag im März den Folgen seiner Verletzungen. Grafton droht deshalb zudem eine Mordanklage. Doch nun hat der Richter die Einlieferung des Täters in ein Spital für Geistesgestörte zur weiteren Beobachtung angeordnet (nbcnews).

Bereits Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass Grafton schizophren sei und antisemitische Wahnvorstellungen entwickelt habe. AM

13.10 Uhr
Saudis suspendieren Gebete in den zwei bekanntesten Moscheen
Am Montag hat Saudi-Arabien die Suspendierung der Gebete in der Propheten-Moschee und der Grossen-Moschee während des soeben begonnenen Fastenmonats Ramadan verlängert. Das tweetete die Präsidentschaft der beiden Moscheen, die damit nach eigenen Angaben einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus einen Riegel vorschieben will. Die beiden Moscheen, die als die heiligsten Plätze des Islams gelten, werden während des Ramadans zwar Gebete durchführen, aber ohne die Anwesenheit von Gläubigen. Das gilt als Vorischtsmassnahme, wie es heisst. JU
 

13.05 Uhr
Restriktionen für Rückkehrer verlängert
Am Dienstag hat die israelische Regierung die Verlängerung der von Dringlichkeits-Coronavirus-Regulierungen betreffend Quarantäne-Unterkünfte für aus dem Ausland nach Hause zurückkehrenden Personen und für andere Leute bewilligt, die sich selber quarantieren müssen. Die Verlängerung gilt vorerst bis zum 6. Mai. JU
 

8.30 Uhr
Erstes jüngeres Opfer ohne Begleiterscheinungen
Ein 48-jähriger Israeli, der in der Nacht auf den Dienstag im Tel Aviver Sourasky Medical Center am Coronavirus starb, ist das bisher jüngste Opfer, das ohne medizinische Nebenerscheinungen gestorben ist. Insgesamt waren am Dienstagmorgen 13883 Menschen mit dem Virus diagnostiziert, 142 von ihnen in ernsthaftem Zustand, einschliesslich 113, die intubiert werden mussten. Damit sind bis Dienstagmorgen total 181 Patienten am Virus gestorben, während 4353 die Krankenhäuser als geheilt verlassen konnten. Bisher sind in Israel erst zwei unter 50 Jahre alte Patienten am Coronavirus gestorben. Die Mehrheit der bisherigen Todesfälle war über 80 Jahre alt, einschliesslich über 60, die krank waren und in einem der Altersheime des Landes lebten. JU

8.00 Uhr
Sehr langsame Abflachung
Die Krankenstatistik der israelischen Coronafälle weist für Dienstagmogen insgesamt 177 Todesfälle auf, drei mehr als am Vortag. 13713 Fälle wurden bis Dienstag als Coronavirus-Fälle diagnostiziert, und 149 als ernste Fälle. Total 4049 Israeli konnten bisher die Krankenhäuser als geheilt entlassen. JU

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MONTAG, 20. April 2020 

22.25 Uhr
New Yorker Verfassungsrichter Noach Dear verstorben
Am Sonntag ist in Brooklyn der Verfassungsrichter und ehemalige Abgeordnete Noach Dear Covid-19 erlegen. Er wurde 66 Jahre alt. Dear wuchs in einer orthodoxen Nachbarschaft in Brooklyn auf, besuchte dort eine Yeshiva, dann die Yeshiva University im nördlichen Manhattan und studierte schliesslich Jus. Er schlug eine zweigleisige Karriere ein und vertrat als Abgeordneter von 1983 bis 2001 Teile Brooklyns mit orthodoxen Vierteln wie Borough Park im Stadtrat, war jedoch auch als Jurist tätig. Ab 2002 diente Dear der City als Kommissar für Taxi- und Fuhrunternehmen, ehe er 2008 die Wahlen für ein Richteramt in Brooklyn gewann. Zwei Jahre später wurde der Demokrat zudem an das Verfassungsgericht des Gliedstaates berufen. Dear galt als eigenwillig und streitbar, aber auch als warmherzig und humorvoll. Nachdem er als Zivilrichter in Brooklyn immer wieder übermässig milde mit verschuldeten Chassidim verfahren hatte, entzog ihm die zuständige Behörde dieses Mandat. Sein Tod wurde auch von langjährigen politischen Opponenten wie Dov Hikind als Tragödie aufgenommen. Hikind erklärte, «Noach hat sich insbesondere für Mitmenschen ohne Macht und Stimme eingesetzt und jeden Tag darauf verwandt, die Welt einen besseren Ort zu machen» (nypost). 
Gleichzeitig gehen die Todesfälle in Stadt und Staat New York weiter zurück. Gouverneur Andrew Cuomo gab zur Mittagszeit 478 neue Todesfälle gegenüber dem Vortag bekannt. Vor wenigen Tagen lag die Zahl noch bei knapp 800. Insgesamt sind im Gliedstaat anhin 14.347 Menschen dem Virus erlegen. Dazu kommen laut der «New York Times» mindestens 3700 weitere Fälle von Menschen in der City, die nicht auf Covid-19 getestet worden, dem Virus aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls erlegen sind (nytimes). Cuomo gab weiters bekannt, dass der Gliedstaat nun 500.000 Gesichtsmasken und grosse Mengen Desinfektionsmittel an Bewohner von Sozialwohnungen in Ballungszentren ausgibt (twitter).

Am Montag wurde in New York City zudem der Tod von Mindella Lamm infolge von Covid-19 am 16. April bekannt. Die Tochter einer religiösen Familie aus dem Viertel Midwood in Brooklyn wurde 88 Jahre alt und hatte 1954 den Rabbiner Norman Lamm geheiratet, der von 1976 bis 2013 als Präsident der Yeshiva University wirkte. Allgemein «Mindy» genannt, hatte sie am Hunter College in Manhattan Pädagogik studiert. Während der Zeit ihres Gatten als Präsident war Mindella Lamm an der «Yeshiva University Women’s Organization» aktiv und an dieser Hochburg der Modernen Orthodoxie nicht zuletzt für ihre Sorge um Studierende aus ärmeren Familien ausserordentlich beliebt. Sie hinterlässt neben ihrem Gatten drei Kinder, 17 Enkel und 22 Urenkel (jta). AM
 

17.15 Uhr
Labormaterial aus China eingetroffen
Zehntausende von Untersuchungs- und Verarbeitungseinheiten für den Coronavirus sind Sonntagnacht aus China eingetroffen. Vorangegangen waren Verhandlungen zwischen dem israelischen Aussenministerium und dem Beijing Genomics Institute (BGI), einer in Shenzhen domizilierten, auf die benötigten Aufgaben spezialisierten Firma. Verschiedene weitere Lieferungen, die von AID Genomics, BGIs strategischem israelischen Partner organisiert worden sind, sollen in den kommenden Tagen erfolgen. Sie enthalten Coronavirus-Untersuchungseinheiten sowie die Ausrüstung zur Herstellung von RNA-Covid-19 Untersuchungseinheiten. Zusätzlich sollen noch diese Woche die Komponenten für ein in Israel zu errichtendes Labor eintreffen, das pro Tag über 12000 Coronavirus-Untersuchungen durchführen kann. Chinesische Techniker, die das Labor zusammensetzen sollen, dürften am Dienstag in Richtung Israel abreisen, wobei sie eine Sondergenehmigung von Israel benötigen, da das Land normalerweise für Ausländer momentan gesperrt ist. Die mandatorische zweiwöchige Selbst-Quarantäne für jede aus dem Ausland einreisende Person wird der chinesischen Gruppe erlassen. Stattdessen bringen sie Bestätigungen der chinesischen Behörden mit, wonach sie negativ auf Covid-19 untersucht worden seien. Die israelischen Ministerien für Verteidigung und Gesundheit haben einen 90-Millionen-Schekel-Vertrag mit BGI unterschrieben, der weltgrössten DNA- und genetischen Firma, um die Untersuchungseinheiten und das Labor nach Israel zu bringen, die das tägliche Ausmass der in Israel durchgeführten Coronavirus-Untersuchungen gewaltig erhöhen werden. Das Material hätte schon am 9. April eintreffen sollen, doch es gab Verzögerungen. JU
 

11.30 Uhr
Yom HaShoah über YouTube
Das Comité Intercommunautaire pour l’organisation de Yom Hashoah musste aufgrund der Weisungen der Regierung bezüglich Covid 19 die für den 21. April geplante Gedenkfeier im Théâtre du Léman absagen. Um die universelle Botschaft der Shoah dennoch verbreiten zu können, hat das Komitee entschieden, am Yom HaShoah über die sozialen Medien zu gedenken. Die Gedenkzeremonie wird auf dem YouTube-Kanal Genève Yom HaShoah übertragen.

Dienstag, 21. April, 17.30 Uhr. Ungefähr 45 Minuten.

11.25 Uhr
Traditioneller Flugzeug-Überflug abgesagt
Der traditionelle Überflug, den die Israelische Luftwaffe (IAF) jedes Jahr anlässlich des Jom Haazmauts (Unabhängigkeitstag) veranstaltet, fällt dieses Jahr aus Angst vor einem Ausbruch des Coronavirus flach. Das gaben die IDF am Montag bekannt. Grössere Versammlungen, wie sie bei einem Anlass wie dem erwähnten unausweichlich sind, müssen nach den geltenden Regelungen unbedingt vermieden werden. Statt des landesweiten Überflugs findet eine kleinere Version von vier IAF Akrobatik-Flugzeugen statt. Aus Solidarität mit dem medizinischen Personal, das Tag und Nacht gegen den Coronavirus kämpft, sollen Krankenhäuser überflogen werden. Dessen ungeachtet hat die IAF am Montag Übungsflüge als Vorbereitung für den 72. Jom Haatzmaut absolviert. Er beginnt dieses Jahr am Abend des Dienstags, 28. April und endet am Mittwoch, 29. April. JU

8.40 Uhr
Krankenstatistik
Bis Sonntagabend registrierte man in Israel gesamt 172 Corona-Tote. Darunter befindet sich auch das bisher jüngste Opfer: Eine 29-jährige Frau, die schon vor dem Coronavirus an verschiedenen ernsten medizinischen Konditionen gelitten hatte. Bis Sonntagnacht wurden total 13491 Patienten offiziell als Covid-19-Patienten diagnostiziert. 146 von ihnen waren schwer krank, eingeschlossen 109, die intubiert werden mussten. Insgesamt 3754 Patienten konnten bis Sonntagabend als geheilt entlassen werden. Zwischen dem 15.und dem 19. April sank die Zahl der täglich neu Diagnostizierten von 455 auf 226, und die Zahl der beatmeten Patienten von 133 auf 109. JU

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SONNTAG, 19. April 2020

21.50 Uhr
Fortschritt bei Suche nach Impfstoff
Die Arbeit, die sein Labor derzeit an der Corona-Familie von Viren durchführe, sei schon «zwei Drittel des Weges» durch den Prozess der Entwicklung eines Impfstoffs für Covid-19 hindurch. Das erklärte am Sonntag Nachmittag gegenüber der «Jerusalem Post» Professor Jonathan Gershoni von der Schule für Molekular-Zellbiologie und Biotechnologie der Tel Aviv Universität (TAU). Prof. Gershoni, der kürzlich vom United States Patent and Trademark Office (USPTO) ein Patent erhalten hat für sein Impfmuster für den Coronavirus, nachdem er die Familie der Viren während 15 Jahren studiert hatte, erklärte, dass der Impfstoff beabsichtige, das Reizempfänger-Bindemotiv (RBM) ins Visier zu nehmen. Dabei handelt es sich um einen kritischen Schwachpunkt, der dem Virus gestattet, sich festzumachen und eine Zielzelle zu attackieren. Das RBM benutzt viele verschiedene Proteine zur Replizierung und um in Zellen einzudringen. Das «Spitzen-Protein» jedoch sei das grösste Oberflächen-Protein, denn es benutzt, um sich an einen Reizempfänger zu binden – ein anderes Protein, das laut der TAU wie ein richtungsweisender Pfad in eine menschliche Zelle handelt. Die Idee ist, wie Gershoni der «Post» gegenüber sagte, die Rekreierung des  RBM eines Covid-19-Virus und es als Impfstoff zu benutzen. «Man würde eine kleine Sequenz von 50 amino-acid injizieren, die unserem Immunsystem erlauben würde, sich auf es zu konzentrieren und Antikörper zu schaffen, die direkt den Virus als seinen schwachen Punkt ins Visier nehmen». – Infolge der Grösse des RBM, das eine höchst komplexe dreidimensionale Struktur ist von einer Länge von nur 50 amino-acids, wäre es jedoch sehr herausfordernd, es funktionell zu rekonstruieren. «Je kleiner das Ziel und der Fokus der Attacke sind, umso grösser ist die Wirksamkeit des Impfstoffes», sagte Gershoni. «Das Virus ergreift weitreichende Massnahmen, um sein RBM vom menschlichen Immunsystem zu verbergen. Der beste Weg aber, um ‚den Krieg zu gewinnen‘, wäre die Entwicklung eines Impfstoffs, der spezifisch den RBM des Virus ins Visier nimmt». – Gershoni nennt seine Arbeit einen Prozess von mehreren Schritten. «Ich würde sagen, wir haben zwei Drittel des Weges hinter uns», meinte er sachlich-optimistisch. Sollte seine Arbeit erfolgreich sein, würde Prof. Gershoni in der Lage sein, ein funktionales RBM zu isolieren und zu rekonstruieren. Das wiederum würde der Industrie gestatten, es «in einen Impfstoff zu inkorporieren, der von einer pharmazeutischen Firma produziert werden würde. Die Entwicklung eines solchen RBM-basierten Impfstoffs sollte einige Monate beanspruchen. Die dann zwangsweise folgenden klinischen Tests würden bis zu einem Jahr beanspruchen – aber auch Rom entstand ja nicht über Nacht. JU
 

9.05 Uhr
Verschiedene Kennziffern sind rückläufig
Die kontrollierten Erleichterungen der Restriktionen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise, die nach einer Marathonsitzung der Regierung am Sonntagmorgen bekanntgegeben worden sind, wurden vor dem Hintergrund von 13265 offiziell Corona-diagnostizierten Patienten beschlossen. Experten weisen darauf hin, dass die Verbreitung abzuflachen beginnt. Bis Sonntagmorgen registrierte man in Israel 167 Todesfälle und 164 Patienten, die sich in kritischem Zustand befinden. 113 von ihnen mussten intubiert werden. Diese Zahl bedeutet ein Rückgang um 7,4 Prozent gegenüber dem Vortag, und der Rückgang der ernsthaft erkrankten Patienten beträgt gegenüber Freitag 2,4 Prozent. Bereits im Vergleich zum Donnerstag wurde ein Rückgang von 8,6 Prozent registriert. Die Regierung unterstrich die Pflicht das Maskentragens im öffentlichen Bereich und führte Geldstrafen für die Nichtbeachtung der Vorschrift ein. Regierungschef Netanyahu fasste nach Ende der Sitzung am Sonntagmorgen die Situation wie folgt zusammen: «Wenn die Infektionsrate weiter langsamer wird und die Zahl der Schwerkranken sich weiter stabilisiert, wird es weitere Erleichterungen geben. Wenn nicht, werden wir zusätzliche harsche Massnahmen ergreifen». JU
 

9.00 Uhr 
Kriegsveteran mobilisiert Millionen
Captain Tom Moore, ein 99-jähriger britischer Veteran des Zweiten Weltkrieges, der mit 100 Runden in seinem Garten umgerechnet über 29 Millionen Dollar für den Gesundheitsdienst erlaufen hat, wird nächste Woche Ehrengast bei der Eröffnung eines neuen Feld-Krankenhauses in Harrogate in Nordengland sein. Das Krankenhaus ist errichtet worden, um die Folgen des Coronavirus-Ausbruchs lindern zu helfen. Moore, der für seine Leistung wegen einer gebrochenen Hüfte einen Gehrahmen benutzte, hatte sich zum Ziel gesetzt, vor seinem 100. Geburtstag am 30. April die 25 Meter rund um seinen Garten 100 Mal zu bewältigen. Ursprünglich wollte er damit nur 1000 Pfund mobilisieren, doch sein Projekt fand weltweit eine derartig grosse Beachtung, dass sein Garten in Bedfordshire in Zentralengland nicht mehr aus den Medien herauskam. Moore ist jetzt sogar Kandidat für den Titel «Sportspersönlichkeit des Jahres» zu werden, und Prinz William, der Enkel der Königin, hat ihn als «absolute Legende» bezeichnet. TA
 

8.45 Uhr 
Gewisse Erleichterungen der Restriktionen
Vor dem Hintergrund von 165 Corona-Toten, die am späten Samstagabend in Israel gezählt wurden, den 13265 Patienten, die bis dann offiziell mit dem Virus diagnostiziert worden waren, und den 3456 Patienten, die sich von der Krankheit erholt haben, hatte die Regierung unter Premier Netanyahu sich zu einer Dringlichkeitssitzung getroffen. Sie verlief nicht nur aussergewöhnlich lebhaft bis stürmisch, sondern wollte auch kein Ende nehmen. Erst um fünf Uhr am Sonntagmorgen fand die nötige Abstimmung statt. Die Tendenz war aber schon vorher klar ersichtlich: Die Regierung und die Generaldirektoren der Ministerien waren mehrheitlich entschlossen, verschiedene Erleichterungen der bisherigen Restriktionen zur Bekämpfung des Coronavirus zu unterstützen, und zwar angesichts des «verantwortungsbewussten Benehmens der Mehrheit des Volkes», wie Premier Netanyahu sagte. Verbunden mit diesem Kompliment war jedoch die Warnung, dass im Falle einer Lockerung der Disziplin oder gar dem Einzug von Gleichgültigkeit die Erleichterungen sofort wieder rückgängig gemacht würden. Netanyahu räumten den Erleichterungen eine Bewährungsfrist von zwei Wochen ein.

Das Gesundheitsministerium und andere Minister bemängelten den Umstand, dass die einzuschlagenden Schritte vor der Abstimmung im Kabinett bekanntgegeben worden seien. Nicht ausgeschlossen, aber kaum eindeutig zu beweisen ist die Vermutung, dass Netanyahu die vorzeitige Veröffentlichung der geplanten Erleichterungen im Hinblick auf die sich offenbar einer Lösung nähernden Koalitionsverhandlungen zwischen dem Likud und Blauweiss bewilligt hatte. Dabei könnte er von der Hoffnung ausgegangen sein, so die Stimmung zu seinen Gunsten beeinflussen zu können. – In der Sitzung über die Erleichterungsbeschlüsse sprach Netanyahu der Wiedereröffnung gewisser Geschäfte unter Einhaltung strikter Bedingungen das Wort. Unter anderem müssten die Geschäftsräume sich zur Strasse öffnen, was den erneuten Betrieb von Einkaufszentren vorerst weitgehend ausschliessen würde. Dann sollen sportliche Betätigungen von maximal zwei Personen gemeinsam in einem Radius von neun bis zu 500 Metern von der Wohnung anstatt bisher nur 100 Metern gestattet sein. Gebete dürfen ferner mit einer Maximalbeteiligung von zehn Personen im offenen Gelände stattfinden, vorausgesetzt, die Teilnehmer halten einen Mindestabstand von zwei Metern voneinander ein. Dann dürfen gemäss den Vorschlägen, die Geschäfte, denen die Öffnung gestattet wird, die Zahl der anwesenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von bisher 15 auf 30 Prozent des Personalbestands verdoppeln. JU

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SAMSTAG, 18. April 2020

21.30 Uhr
Trump hetzt seine Basis gegen demokratische Gouverneure
Präsident Trump hetzt seine Basis skrupellos gegen demokratische Gouverneure auf und fordert seit Donnerstag auf Twitter, die «Befreiung» demokratisch geführter Gliedstaaten wie Michigan, Minnesota und Virginia. Damit versucht er die öffentliche Diskussion zu kontrollieren und sein eigenes Fehlverhalten zu Beginn der Corona-Krise zu vertuschen. Artikel in Vollänge (link).

18.35 Uhr
«Bande des Lebens»
Die Nachrichtenagentur JTA und jüdische Medien in England und den USA haben die Rubrik «Bonds of Life» eingerichtet, die Nachrufe auf jüdische Persönlichkeiten unter den weltweit nun 155.000 Opfern von Covid-19 (link) sammelt. Hier eine aktuelle Übersicht (jta).

John Adler: Spross einer chassidischen Dynastie in Bristol
Wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, ist Ende März an einem Spital in Bristol, England, der Literaturwissenschaftler John Adler verstorben. Er war Anfang 70. Adler entstammte einer Dynastie chassidischer Rabbiner, die auf Samuel Schmelke Horowitz von Nikolsburg (1726-1778) zurückkehrt. Laut Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Bristol wandte sich Adler jedoch erst als Erwachsener dem Judentum zu und wurde ein ebenso aktiver, wie hilfreicher und beliebter Pfeiler der Community. Adler hielt dabei streng auf religiöse Regeln, war aber zudem kompetent auf einer breiten Palette von der griechischen Antike, Shakespeare und der Kultur der Tudor-Ära in England über modernes Theater hin zu Umweltpolitik und Gartenbau. Adler hatte bis zu seiner Pensionierung 1999 drei Jahrzehnte an der University of Bristol Literaturwissenschaft gelehrt und betrieb neben den Verlagen Pomegranate Books und Herbert Adler Publishing auch eine im Kunstbetrieb aktive Marketingfirma (link).


Isaiah Kuperstein: Mitbegründer des Holocaust Museum in Washington
Am 4. April ist auf einer Intensivstation in Indianapolis, Indiana, im Alter von 70 Jahren Isaiah Kuperstein verstorben. Der Nachkomme von Holocaust-Überlebenden ist in jungen Jahren mit den Eltern in die USA übergesiedelt und studierte Geschichte mit Schwerpunkt auf das Judentum an der Johns Hopkins University in Baltimore und der Columbia University in Manhattan. Kuperstein brachte seine Kenntnisse an jüdischen Institutionen ein und gehörte während der 1980er Jahre zum Gründungsteam des Holocaust-Museums in Washington. Als Erziehungs-Direktor hat er dort die Dauerausstellung «Remember the Children: Daniel’s Story» für Kinder und Jugendliche mit konzipiert. Er war zudem Gründungsdirektor des «Holocaust Center of Greater Pittsburgh» in Pennsylvania und während seiner Zeit in Baltimore Geschäftsführer der lokalen Abteilung der «Zionist Organization of America». In den letzten Jahren hatte Kuperstein in Carmel, Indiana, gelebt, wo er seit 2017 als Forschungs-Fellow für jüdische Studien an der Indiana University gewirkt hat. Seine Schwerpunkte war Galizien im 18. Jahrhundert und die Zeugenberichte von Holocaust-Überlebenden. Bekannt für eine kräftige Stimme, positive Lebenshaltung und Menschlichkeit, war Kuperstein vielseitig an jüdischen Institutionen und im gesellschaftlichen Alltag engagiert. Er hat in Indianapolis zudem die Führung der lokalen Lebensmittel-Kette «Double 8 Foods» übernommen, die der in Ungarn geborene Holocaust-Überlebende Zoltan Weisz 1957 gegründet hatte. Weisz war ein Grossonkel seiner in Israel geborenen Frau Elena. Sie und die ganze Familie konnten nicht mehr persönlich, sondern nurmehr telefonisch von Kuperstein Abschied nehmen, als dieser isoliert auf der Intensivstation lag (link). 


Alby Kass: Musiker im Norden Kaliforniens
Am 31. März ist Alby Kass im Alter von 89 Jahren, in Guerneville am Russian River nördlich von San Francisco, verstorben. Er war Eigentümer eines Ferien-Ressorts in dem Weinbau-Gebiet, Mitgründer der dortigen jüdischen Gemeinde in den 1980er Jahren und zudem als Klezmer-Musiker aktiv. Seine Leidenschaft waren traditionelle, jiddische Lieder, die er mit einer kräftigen Bariton-Stimme zu intonieren wusste. Kass verstarb auf einer Intensivstation, hatte zuvor aber in dem regionalen Pflegeheim «Gateway Care and Rehabilitation Center» gelebt. Dort befiel Covid-19 bereits Ende März binnen Tagen mindestens 70 Patienten und Angestellte. Anhin sind davon mindestens neun verstorben. Landesweit werden Senioren- und Pflegeheime mit rund einem Fünftel der derzeit 35.000 Todesfälle als Brennpunkt der Pandemie in den USA erkennbar (nytimes). 
Kass wurde in der Bronx geboren, wuchs in der jiddischen Tradition seiner osteuropäischen Vorfahren auf und musste bereits als Neunjähriger nach dem frühen Tod des Vaters zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Kass trat als 18-jähriger in die Luftwaffe ein und blieb anschliessend nach einer Stationierung in Kalifornien an der Westküste. Er war über Jahrzehnte als Lehrer tätig und zog 1974 mit seiner Frau Wallie nach Guerneville. Dort übernahmen sie das idyllische «Riverlane Resort» mit einem kleinen Campus von Holzhäuschen (riverlaneresort), wovon das Paar mit zwei Söhnen und einer Tochter eines bezog. Kass trat daneben häufig als Sänger auf und war in der regionalen Musik- und Kulturszene aktiv (link).


Helène Aylon, Avantgarde-Künstlerin in New York City
Unter den 731 Todesopfern von Covid-19 in New York City am 6. April war die 89-jährige Künstlerin Helène Aylon. Sie wuchs als Helene Greenfield in einer orthodoxen Familie in Borough Park, Brooklyn, auf und entwickelte früh künstlerische Ambitionen. Aber der Direktor ihrer religiösen Mädchenschule riet den Eltern davon ab, sie an eine High School mit Schwerpunkt auf Kunst und Kultur in Manhattan gehen zu lassen. So heiratete Aylon als 18-jährige den jungen Rabbiner Mandel Fisch und folgte diesem an einen Posten im kanadischen Montreal. Das Paar hatte zwei Kinder und kehrte nach wenigen Jahren zurück an den Hudson. Dort nahm die junge Frau Kunstkurse am Brooklyn College unter anderem bei Ad Reinhardt. Ein dortiger Lehrer machte sie mit dem Künstler Mark Rothko bekannt, mit dem die junge Frau auch ein tiefes Interesse an der jüdischen Tradition verband. Sie verlor ihren Mann als 30-jährige an ein Krebsleiden, konnte sich und die Kinder jedoch mit ersten Aufträgen über Wasser halten. Dabei nahm sie den Künstlernamen Aylon an. Eine wichtige Kommission war 1965 ein grosses Wandgemälde an der Synagoge des JFK-Flughafens in New York mit dem Titel «Rauch (Spirit, Wind, Breath)» – ein Versuch, jüdische Geschichte aus weiblicher Perspektive darzustellen (jta). Aylon gewann rasch als vielseitige und politisch engagierte Künstlerin Ansehen. In den 1980er Jahren wurde ihre Aktion «Earth Ambulance» Symbol der Anti-Atom-Bewegung: ein als Krankenwagen ausstaffierter Laster, mit dem Aylon Stätten der Nuklear-Industrie und Militärbasen in den USA besuchte, um dort Aktionen zu veranstalten. Gleichzeitig blieb sie ihrer Auseinandersetzung mit dem Feminismus und ihrer eigenen Tradition treu. Zu ihren Ausstellungs-Eröffnungen gehörte in der Regel auch eine Diskussion mit einem Rabbiner (link).  AM
 

09.50 Uhr
UNO gegen Covid-Antisemitismus
Covid-19 schürt weltweit antisemitische Hass-Propaganda. Dies erklärte am Freitag in Genf der UN-Beauftragte für Religions- und Glaubensfreiheit, Ahmed Shaheed. Ohne Namen zu nennen, wirft der ehemalige Aussenminister der Malediven religiösen und politischen Führungspersönlichkeiten vor, die momentanen Herausforderungen für die Verbreitung von Hass gegen Juden und andere Minderheiten auszuschlachten. Die internationale Gemeinschaft müsse Antisemitismus und andere Formen von Intoleranz und Diskriminierung gemeinsam zurückweisen. Shaheen nahm dabei speziell auf Verschwörungstheorien Bezug, die Juden und Israel als Urheber des Virus diffamieren. Regierungen weltweit sollten daher in vorbeugende Sicherheitsmassnahmen investieren und entsprechende Gesetze gegen Hass-Rhetorik und -Verbrechen stärken. Dabei sei die Zusammenarbeit mit lokalen, jüdischen Gemeinschaften erforderlich, aber auch eine intensivere, internationale Kooperation. Shaheen hielt zudem Social Media Unternehmen an, energischer als bisher gegen antisemitische Propaganda Online vorzugehen (link). AM

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FREITAG, 17. April 2020

19.50 Uhr
«Abflachende Kurve» in Amerika dank mangelnder Tests?
Mit seinem am Donnerstag vorgestellten «Richtlinien» für eine Aufhebung der Restriktionen in der Wirtschaft und Gesellschaft Amerikas hat sich Donald Trump praktisch von jeder Verantwortung für eine nationale Bekämpfung von Covid-19 verabschiedet. Der Präsident verneinte speziell eine Rolle bei der Durchführung von Tests: Es sei lächerlich, dass die Bundesregierung dabei «aus 2000 Meilen Entfernung» (3200 Kilometer) Gliedstaaten beistehen solle (twitter). Dies tönt ebenso grausam, wie bizarr. Denn Trump betreibt gleichzeitig eine «Normalisierung», die sämtlichen Experten zufolge nur auf Grundlage umfassender und anhaltender Tests möglich sein kann. Ansonsten droht der Rücksturz in eine noch schlimmere Pandemie mit den entsprechenden Kosten an Menschenleben und für die Wirtschaft.
Zu dieser Problematik legt «The Atlantic» eine wertvolle Analyse vor. Demnach sind neuerdings stagnierende Zuwachsraten an Virus-Fällen primär die Folge von Problemen bei Tests, die nicht nur verabreicht, sondern eben auch transportiert und ausgewertet werden müssen. Anhin wurden in den USA 3,3 Millionen Tests vorgenommen, was einem Prozent der Bevölkerung entspricht. In vielen Gliedstaaten liegt der Anteil jedoch deutlich darunter. Laut dem Bericht sprechen zahlreiche Informationen für eine deutliche höhere Zahl von Ansteckungen als den anhin registrierten, 675.000 Fällen. Gleiches gilt für die Todesopfer, die offiziell auf 35.000 zugehen (link). Neben Schlamperei und durch die Pandemie überlasteten Behörden und Spitälern sind politisch motivierte Manipulationen eine Ursache für unrealistische Zahlen. Wie hier bereits vermeldet, versucht etwa der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, Daten zu Virus-Opfern in Alters- und Pflegeheimen geheim zu halten. Je näher die Wahlen im November rücken, desto skrupelloser dürften gerade Konservative in Gliedstaaten und Washington mit Informationen über das Ausmass der Pandemie operieren. Dies legt zumindest der Bericht nahe (theatlantic).
Viele Gliedstaaten weiten Tests dagegen unter eigener Regie und mit grossem Elan aus. So eröffnet in Connecticut nun ein erstes «Drive Through»-Zentrum für Tests in New Haven. New York City richtet Test-Büros in fünf Nachbarschaften mit vorwiegend farbiger Bevölkerung ein, die besonders hart betroffen sind. Im Gliedstaat stiegen die diagnostizierten Fälle von Donnerstag auf Freitagmittag um knapp 8000 auf bislang 220.000, jene der Todesopfer um 660 auf über 12.000. Beide Werte sprechen für ein Abflachen der Kurve von Erkrankungen infolge der Stilllegung der Wirtschaft. Aber sowohl Bürgermeister Bill de Blasio, als auch Gouverneur Andrew Cuomo warnten am Freitag erneut vor einer überhasteten Aufhebung der Restriktionen, um ein neues Aufflammen von Covid-19 in Stadt und Staat zu vermeiden (nytimes).

18.25 Uhr
Michael Cohen wird vorzeitig aus Haft entlassen
Wie ein Anwalt von Michael Cohen mitteilt, kann der einstige Vertraute und «Fixer» von Donald Trump in den kommenden Stunden vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Es handele sich dabei um eine Massnahme des Mitleids, da Cohen an Gesundheitsproblemen leide, die Covid-19 besonders gefährlich für ihn werden lassen. Cohen hatte ein Ansuchen dazu eingereicht und das zuständige «Bureau of Prisons» in Washington hat diesem nun zugestimmt. Der 53-Jährige habe sich jedoch in Hausarrest zu begeben. Cohen war 2018 in zwei Verfahren zu drei Jahren Haft verurteilt worden, da er gegen das Wahlrecht verstossen und den US-Kongress über einen Immobilien-Deal Trumps in Moskau belogen hatte. 2016 hatte Cohen einer Porno-Darstellerin und einer «Playmate» Bestechungsgelder Trumps zugeleitet. Damit konnte er in der Endphase des damaligen Präsidentschafts-Wahlkampfes das Schweigen beider Frauen über Affären mit Trump erkaufen. Cohen wurde nach dem Urteil an das Bundesgefängnis in Otisville, New York eingewiesen. Sein Anwalt hatte dem zuständigen Richter vor einem Monat geschrieben, das «Bureau of Prisons» sei unfähig, die Gesundheit von Insassen zu garantieren. Tatsächlich haben sich Haftanstalten landesweit zu «Hotspots» der Pandemie entwickelt und vielerorts werden Sträflinge mit leichteren Vergehen vorzeitig entlassen (washingtonpost). AM

18.20 Uhr
«New York Times» berichtet aus orthodoxen Nachbarschaften
Chassidische Gemeinschaften in New Yorker Vierteln wie Borough Park und Crown Heights (beide in Brooklyn) sind besonders schwer von Covid-19 betroffen. Die «New York Times» gibt in einer anrührenden Video-Reportage Einblicke in die drastischen Veränderungen im Leben dieser traditionsgebundenen Gemeinschaften. Gottesdienste, Heiratsfeiern und immer wieder Trauerfeiern finden nurmehr Online oder als «Drive Bye» von Autos statt. Es ist den Gemeinschaften zunächst schwer gefallen, die auf persönliche Nähe gegründete Lebensweise den neuen Umständen anzupassen. Doch inzwischen zeigen Chassidim Initiative etwa beim Umgang mit lokalen Spitälern, wo das überlastete Personal nur selten Jiddisch versteht oder spricht. Hier springen neue Telefondienste ein, die isolierten Patienten auch in ihren letzten Momenten mit Gebeten beistehen (nytimes). AM

18.15 Uhr
Lee Konitz verstorben
Covid-19 fordert weiterhin auch das Leben zahlreicher Künstler. Am Mittwoch ist dem Virus in Manhattan Lee Konitz erlegen, für Fans, Kritiker, nicht zuletzt aber andere Musiker eine der wichtigsten Figuren des Jazz in der Nachkriegszeit. Der Saxophonist wurde 92 Jahre alt. Konitz wurde in Chicago als jüngster Sohn jüdischer Immigranten aus dem Zaren- und dem österreichischen Kaiserreich geboren. Früh von Benny Goodman begeistert, überredete er die Eltern – die eine Wäscherei betrieben, ihm eine Klarinette zu kaufen. Konitz wechselte später zum Saxophon und bewies ausreichend Talent, um schon als 18-jähriger in Orchestern Anstellung zu finden. Wie so viele Jazzer seiner Generation stand er zunächst unter dem Einfluss des Bebop-Giganten Charlie Parker, fand jedoch bald in überraschenden Improvisationen einen eigenen, zurück genommenen, gleichzeitig aber virtuosen Stil. Ein Ortswechsel nach New York brachte Konitz Ende der 1940er Jahre mit Miles Davis und dem Pianisten Lenny Tristano zusammen. Er wurde Mitglied des legendären, neunköpfigen Orchesters von Davis, das als Wiege des Cool Jazz gilt. Konitz spielte auch mit eigenen Bands Aufnahmen ein, fand aber aufgrund seiner zerebralen und anspruchsvollen Musik nie ein grosses Publikum. In den 1960er Jahren gab er das Saxophon deshalb zeitweise sogar auf. Aber neues Interesse in New York und Fans in Europa verhalfen im ab den 1970er Jahren zu einem anhaltenden Comeback. Konitz trat bis in die letzten Monate auf. Von Lungenproblemen geplagt, unterbrach er dabei mitunter sein Spiel und setzte Improvisationen mit der eigenen Stimme fort. Er hat dazu bereits an einem Interview in den 1970er Jahren erklärt: «Ich bin für jede Auftrittsmöglichkeit dankbar» (nytimes).
 

18.10 Uhr
Enrique Múgica Herzog ist tot
Der spanisch-jüdische Politiker Enrique Múgica Herzog starb 88-jährig an den Folgen einer COVID-19 Erkrankung. Herzog war einer der Anführer der Spanischen Sozialistischen Arbeiter Partei (PSOE) und kämpfte gegen die Diktatur Francisco Francos an. Nach der Wiederherstellung der Demokratie setzte sich Enrique Múgica Herzog für den Beitritt Spaniens zur Europäischen Union und der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel ein. Zwischen 1988 und 1991 war Herzog spanischer Justizminister. 1997 ernannte ihn die spanische Regierung zum Präsidenten der Kommission, welche Gold- und Handelstransaktionen zwischen Spanien und dem Dritten Reich untersuchte. Isaac Querub Caro, Präsident des Verband der Jüdischen Gemeinden in Spanien (FCJE) schrieb in einem Nachruf: « Enrique Múgica Herzog war ein guter, intelligenter und gebildeter Mann. Er sprach immer liebevoll von seinem dreifach Zustand als Jude, Baske und Spanier. […] Er verurteilte unmissverständlich Rassismus und Antisemitismus.»

 

11.15 Uhr
Die Kurven beginnen sich anzugleichen
Das israelische Gesundheitsministerium stellte am Freitagmorgen eine allmähliche Angleichung der Coronafälle fest: 12855 Fälle wurden positiv mit dem Virus diagnostiziert, unter ihnen 9740 aktive Fälle. Bis jetzt sind in Israel 148 Patienten am Coronavirus gestorben, während 2967 Patienten sich erholt haben. Von den 182 ernsten Fällen im Lande mussten 129 intubiert werden – acht Prozent weniger als am Vortag. Mit 2477 hat Jerusalem als Stadt weiterhin die höchste Zahl an Patienten, wobei das Gesundheitsministerium dort total 24092 Untersuchungen durchgeführt hat. An zweiter Stelle folgt Bne Berak (2201 Fälle und 10395 Untersuchungen). Alle anderen Städte haben weniger als je 1000 Fälle. JU
 

9.20 Uhr
143 Todesfälle in Israel
Bis Donnerstagabend sind in Israel 143 Personen am Coronavirus gestorben. Die Zahl der offiziell diagnostizierten Patienten ist auf 12758 gestiegen, 181 befinden sich in ernsthaftem Zustand, und 137 von ihnen mussten intubiert werden. Diese Zahlen stehen vor dem Hintergrund eines Beschlusses der israelischen Regierung, schon ab Sonntag die Wirtschaft des Landes allmählich, kontrolliert und in kleinen Schritten wieder zu öffnen. Die letzten Diskussionen im Rahmen der Regierung und die definitiven Abstimmungen sollen am Samstagabend durchgeführt werden. Ein für Naturfreunde wichtiger Entscheid ist aber schon an die Öffentlichkeit gelangt. Der Radius für Spaziergänge (maximal zwei Personen gemeinsam) im Freien soll von jetzt 100 auf 500 Meter erweitert werden. Für die schrittweise Öffnung gewisser Geschäfte wird das Gesundheitsministerium am Samstagabend Direktiven und Einschränkungen zur Abstimmung vorlegen. Die Wiedereröffnung von Kindergärten und Schulen wird aber kaum vor Mitte Mai in Angriff genommen werden. JU

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DONNERSTAG, 16. April 2020

20.25 Uhr
Probleme bei Tests – gemischtes Bild in Stadt und Staat New York
Donald Trump hat am Mittwoch erklärt, der Höhepunkt der Pandemie sei überschritten. Gleichzeitig erreichten die Opferzahlen in den letzten zwei Tagen mit je rund 2300 einen neuen Rekord (nytimes). Insgesamt hat Covid-19 in den USA bis Donnerstagmittag bei 650.000 Fällen mindestens 33.000 Menschenleben gefordert. Bei 330 Millionen Bewohnern wurden über drei Millionen Tests vorgenommen. Der Präsident behauptet, dies stelle einen Weltrekord dar. Aber pro Kopf gerechnet liegen die USA weit hinter Südkorea oder Deutschland zurück (link).  

Laut einer Analyse der «Washington Post» kommt das Testen in den USA nun sogar ins Stocken. Zu der von Konservativen immer lauter geforderten «Wiedereröffnung von Wirtschaft und Gesellschaft» sind laut Experten umfassende Tests notwendig. Von Ballungszentren ausgehend, müssten dazu täglich eine Million Tests verabreicht, aber auch zügig ausgewertet werden. Davon kann aufgrund der chaotischen und in lokale, regionale und föderale, sowie Initiativen von Wirtschaft und Zivilgesellschaft zersplitterten Reaktion auf Covid-19 in den USA keine Rede sein (washingtonpost). 

Staat und Stadt New York bieten derweil ein gemischtes Bild. Laut Gouverneur Andrew Cuomo gehen die Zahlen insgesamt deutlich und auf eine ermutigende Weise zurück. Bei rund 220.000 Fällen nahmen Sterbefälle von Mittwoch auf Donnerstag um 606 auf 12.200 zu. Anfang der Woche lagen die täglichen Zahlen noch deutlich über 700. Auch die Einlieferungen in Spitäler und Patienten auf Intensivstationen zeigen klar rückläufige Tendenz. In New York City ist der Trend nun jedoch negativ. Wie Bürgermeister Bill de Blasio erklärte, wurden gegenüber 370 am Vortag bis Donnerstagmittag 386 Patienten mit Covid-19-Verdacht in Spitäler der City eingeliefert. Auf Intensivstationen liegen nun 887 gegenüber 868 Virus-Patienten und der Anteil der positiven Tests ist von 53 auf 55 Prozent gestiegen. (AM)

20.05 Uhr
Brennpunkt USA: Seniorenheime
Alters- und Pflegeheime werden zunehmend zu Brennpunkten der Virus-Pandemie in den USA. Allein im Staat Massachusetts wurden bis Mittwoch 4200 Erkrankungen und mindestens 540 Todesfälle an diesen Einrichtungen festgestellt. Betroffen sind Angestellte wie Heimbewohner (link). Hunderte dieser Einrichtungen weisen inzwischen zumindest einen Fall auf. Der Gliedstaat hat nun ein Notprogramm für Tests und eine bessere, medizinische Versorgung von Heimen aufgelegt. Doch wie landesweit, fehlt es an Tests und bei deren Auswertung treten Engpässe auf. 

In den USA insgesamt gab es laut dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender PBS bis Dienstag über 3600 Sterbefälle an Alters- und Pflegeheimen – bei rund 27.000 Todesopfern landesweit. Dort leben mindestens eine Million ältere Amerikaner. Obwohl diese zumeist staatliche Renten und Krankenversicherungen beziehen, sammelt die Regierung in Washington keine gesonderten Zahlen über diese Fälle. Experten müssen daher auf regionale und lokale Angaben zurückgreifen. Die Ursachen der zunehmenden Virus-Infektionen liegen auf der Hand: Menschen in Hochrisiko-Gruppen sind dort auf engstem Raum untergebracht und werden von bereits unter normalen Umständen überfordertem und mitunter schlecht ausgebildetem Pflegepersonal versorgt. Effektive Abhilfen sind daher kaum erkennbar (link).

Die Problematik hat selbstverständlich auch politische Dimensionen. Dies gilt speziell für Florida als beliebtestes Ziel nicht zuletzt jüdischer Senioren aus New York und dem Nordosten generell. Dort bilden die rund 700 Alters- und Pflegeheime einen wichtigen Wirtschaftszweig. Die Branche verfügt daher auch über eine mächtige Lobby. Unter deren Einfluss verweigert der republikanische Gouverneur Ron DeSantis die Veröffentlichung von Informationen über Virus-Fälle an Senioren-Heimen. Dagegen klagen lokale Medien bereits. Nun wird bekannt, dass Heimbetreiber von DeSantis auch ein neues Gesetz verlangen, das sie weitgehend vor Schadensersatzklagen von Heimbewohnern und deren Angehörigen schützt (link). AM
 

17.20 Uhr
Israeli sitzen in Marokko fest
Ein Zerwürfnis zwischen Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) führte dazu, dass israelische Bürger in Marokko festsitzen. Grund für das Zerwürfnis ist, dass die VAE und Israel sich einigten, ihre Bürger auf einem Flug gemeinsam aus Marokko zu evakuieren. Dabei wurde jedoch, wie das israelische Armeeradio berichtete, vergessen, die marokkanischen Behörden zumindest zu informieren, wenn nicht gar um Erlaubnis zu bitten. Es soll nicht vergessen werden, dass die VAE und Israel sich offiziell immer noch im Kriegszustand befinden, Coronavirus hin oder her. Marokkos Ärger dürfte vielleicht auch damit zusammenhängen, dass die VAE offeriert haben sollen, die israelischen Bürger zusammen mit den eigenen auf einem Flug ausser Landes zu fliegen, nachdem die israelische ElAl ja trotz des bis vor kurzem noch blühenden Tourismus zwischen Tel Aviv und Rabat nicht auf marokkanischen Flugplätzen landen darf. Bis zur endgültigen Lösung sind die israelischen Touristen aufgeteilt auf Hotels in Marrakesch und auf Mitglieder der Jüdischen Gemeinde von Casablanca. Das israelische Aussenministerium ist vor dem Hintergrund der Corona-Krise seit Wochen damit beschäftigt, eigene Bürger zwischen Brasilien und Neuseeland nach Hause zu fliegen. Sicher werden die Offiziellen da auch Zeit finden, sich um festsitzende Landsleute in Marokko zu kümmern. JU
 

14.00 Uhr
Israels charedim missachten Verordnungen 
Weite Teile der Ultraorthodoxie haben sich wochenlang nicht einmal im Ansatz um die Verordnungen der israelischen Regierung gekümmert und die Infektionszahlen sprechen für sich. Doch immer noch sind Teile der haredischen Welt uneinsichtig. Am Abend des siebten Tages von Pessach versammelten sich Hunderte Anhänger von Toldos Avrom Jitzchok in Mea Shearim zu einem sogenannten „Tisch“ auf der Straße, um dort gemeinsam das Lied von der Teilung des Roten Meeres zu singen. Artikel in Vollänge: (link).

13.35 Uhr 
Englands jüdische Gemeinde verliert eine bedeutende Grösse 
Rabbiner Avroham Pinter, eine der prominentesten rabbinischen Persönlichkeiten in der nordenglischen Haredi-Gemeinschaft von Stamford Hill, ist im Alter von 71 Jahren an Sars-CoV-2 gestorben. Artikel in Vollänge: (link)

13.30 Uhr 
Roman Grinberg sing für Gesundheit und Hoffnung
Roman Grinberg, eine bekannte Größe in der jüdischen Kulturszene Europas, hat in der Quarantäne eine musikalische Antwort auf Covid-19 komponiert. Das Ergebnis heisst «Lomir Zayn Gezint!», und ist auf Youtube zu sehen. Artikel in Vollänge: (link).

SCHWEIZ

  • Permanente Notfallnummer Care-Team des Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF): 044 206 30 67.

      ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 
     
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

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MITTWOCH, 15. April 2020

9.50 Uhr
New York City vermeldet über 10.000 Todesopfer
Am Dienstagnachmittag hat die Stadt New York schockierende, neue Angaben über die Opfer von Covid-19 gemacht: Demnach hat die Pandemie allein im Stadtgebiet über 10.000 Menschenleben gefordert, im Gliedstaat beinahe 15.000. Dies stellt einen Anstieg um 3700 Opfer seit Montag dar. Dahinter steht die Entscheidung der Kommune, nun auch Verstorbene als Opfer von Covid-19 zu zählen, die nicht auf den Virus getestet worden sind. Gleichwohl wiesen diese Patienten Symptome einer Virus-Erkrankung auf und können dank ihrer Krankengeschichte in die Kategorie der Covid-19-Fälle gerechnet werden. New York City weist damit weltweit den höchsten Anteil von Virus-Opfern an der Gesamtbevölkerung auf, liegt also beispielsweise vor Hot Spots in Italien (nytimes).

Die neuen Zahlen sind in mehrfacher Hinsicht von grosser Bedeutung. Zunächst werden Kalkulationen etwa in der «Washington Post» (topnews berichtete) bestätigt, dass die wahren Zahlen in den USA deutlich oder sogar um ein Vielfaches über den nun offiziell auf knapp 30.000 gestiegenen Opfern liegen (link). Dies rührt primär aus einem anhaltenden Mangel an Tests. Brennpunkt der Problematik bleiben auf Profit abgestellte, privatwirtschaftliche Alters- und Pflegeheime, wo das Personal aus Kostengründen bereits unter normalen Umständen vielerorts überlastet ist. Dank enger Wohnverhältnisse breitet sich der Virus in diesen Anstalten besonders schnell aus. Ein aktueller Bericht von «ProPublica» erhärtet diese Vermutung: Demnach hat in den USA die Zahl der Sterbefälle ausserhalb von Spitälern –vorwiegend in Privatwohnungen – seit Beginn der Pandemie deutlich zugenommen (propublica). 

Letztlich aber werfen die neuen Zahlen einen Schatten auf die nun voll entbrannte Auseinandersetzung über eine Rückkehr Amerikas zur Normalität. Dabei möchte Donald Trump das Ruder übernehmen, obwohl er im März Gouverneuren und Kommunen gerne die Federführung bei der Virus-Bekämpfung überlassen und die Bundesregierung auf eine Rolle als «Backup» beschränken wollte. Ohne eine massive Ausdehnung von Tests auf den Virus und solche auf Anti-Körper nach einer Infektion ist eine Normalisierung offenkundig nicht zu verantworten. AM

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DIENSTAG, 14. April 2020

18.50 Uhr
New York City will Virus-Tests produzieren
Zur Mittagszeit zeichnet sich in New York State bei insgesamt knapp 200.000 Erkrankungen und über 10.000 Toten ein Abflachen der Kurve von Infektionen mit Covid-19 ab. Gleichzeitig werden die politischen Fronten härter. Weniger angewiesen auf Hilfen der Bundesregierung, schlägt Gouverneur Andrew Cuomo härtere Töne gegen den Präsidenten an. Wie hier berichtet, hat Cuomo gestern an der Gründung einer Gruppe von sechs Gliedstaaten im Nordosten partizipiert, die gemeinsam eine Aufhebung der Notstandsmassnahmen koordinieren soll. Nun will auch der republikanische Gouverneur von Massachusetts diesem Pakt demokratisch geführter Gliedstaaten beitreten. Trump will dagegen den Gliedstaaten vorschreiben, wie diese zur Normalität zurückkehren. Cuomo sagte Dienstagmorgen dazu, er könne Trumps Behauptung, als Präsident über «totale Vollmachten» zu verfügen, nicht nachvollziehen: «Wir haben eine Verfassung. Und die gründet auf Gewalten-Teilung». Cuomo sagte zudem, er werde Anweisungen Trumps keine Folge leisten, wenn er selbst diese für verfehlt und riskant hält. Der Präsident sei gut beraten, sich nicht wie ein Diktator aufzuführen. Bürgermeister Bill de Blasio hat derweil bekannt gegeben, dass New York City fortan in eigener Regie monatlich 400.000 Tests auf Covid-19 herstellen lässt. Ein Teil wird ab kommender Woche von einem Unternehmen in Indiana geliefert. Ab Mai sollen Firmen und Labore in der City wöchentlich 50.000 Test-Geräte produzieren. Auch diese Nachricht dokumentiert das Fehlen einer nationalen Strategie bei der Bekämpfung von Covid-19 einschliesslich einer Rückkehr zu normalen Lebensverhältnissen in den USA (nytimes). AM
 

18.45 Uhr
Trump-Regierung lockert Russ-Emissionen
Die US-Umweltbehörde EPA hat am Dienstag eine seit Monaten geplante Verschärfung der Auflagen bei der Emission von Russ abgesagt. Als Begründung gab die Behörde an, die 2012 eingeführten, derzeitigen Limits seien ausreichend. Öl-Konzerne und Industrie-Unternehmen begrüssen die Stornierung neuer Regelungen. Bei Gesundheits-Experten löst die Massnahme jedoch harte Kritik aus: Laut einer neuen Studie der Harvard University erhöht eine starke Verschmutzung der Luft mit feinen Russ-Partikeln das Sterberisiko bei einer Erkrankung mit Covid-19 um 15 Prozent. Dabei habe die Russ-Verschmutzung in den USA bereits vor der Virus-Pandemie jährlich rund 45.000 Menschenleben gefordert (nytimes). AM

18.40 Uhr
Amerikas Post vor dem Aus?
Die Virus-Pandemie zeigt in den USA komplexe Folgen. Nun scheint davon eine der ältesten, nationalen Institutionen existentiell bedroht: Der «United States Postal Service» (USPS). Eingezwängt zwischen der Verpflichtung zur Bedienung noch der obskursten Adresse im Hinterland, der Konkurrenz kommerzieller Dienstleister wie Fedex und UPS, sowie der epochalen Verlegung der Kommunikation in digitale Sphären, driftet die amerikanische Post immer tiefer in eine Krise. Seit der Jahrtausendwende ist der Brief- und Päckchen-Verkehr um die Hälfte auf 57 Milliarden Sendungen kollabiert.

Konservative blockierten staatliche Sanierungsmassnahmen und drängen stattdessen auf die vollständige Privatisierung des Brief- und Paketverkehrs. Nun bringt Covid-19 den USPS an den Abgrund: Die Post-Chefin Megan Brennan erwartet aufgrund deutlich zurückgehenden Volumens bis Ende 2021 Verluste von 22 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Aufkommen an Postsendungen bereits um ein Drittel eingebrochen und der USPS erwartet weitere Rückgänge. Dies nach Verlusten von knapp 80 Milliarden Dollar seit der grossen Rezession 2008. Dazu kommen ungedeckte Pensions-Verpflichtungen für die 600.000 gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter von derzeit 140 Milliarden Dollar. Diese erfüllen weiter ihre Pflicht, obwohl ihr Job riskant ist: Dutzende Angestellte sind erkrankt und lange war die Verwaltung unfähig, Briefträger oder Sortierer mit Gesichtsmasken und Handschuhen auszurüsten (nytimes). 

Post-Chefin fordert nun 13 Milliarden Dollar als staatliche Soforthilfe und einen Schuldenerlass von 11 Milliarden Dollar. Doch obwohl Republikaner im Senat das Begehren im Rahmen einer nächsten Runde von Notmassnahmen unterstützen, lehnt das Weisse Haus dies ab. Donald Trump ist der USPS ein Dorn im Auge. Der Präsident wirft der Post Paketlieferungen für Amazon unter Selbstkosten vor. Damit begünstige die staatliche Institution den Amazon-Gründer Jeff Bezos, den Trump als Feind betrachtet. Schliesslich ist Bezos auch Eigentümer der von Trump als «Fake News» diffamierten «Washington Post». Der nationale Notstand hat an dieser Haltung des Präsidenten offenkundig nichts geändert. Im Gegenteil: Trump scheint Covid-19 nutzen zu wollen, um reale oder auch imaginäre Gegner zu schädigen (washingtonpost). AM
 

16.50 Uhr 
Achttägiges Baby mit Coronavirus
Das Wolfson Medical Center in der Stadt Holon bestätigte am Dienstag, dass ein acht Tage junges Baby eingeliefert worden ist, das positiv auf den Coronavirus getestet wurde. Der zweifelsohne jüngste Patient in dieser Krise war wegen seiner erhöhten Temperatur vom Jerusalemer Hadassa Medical Center auf dem Scopus-Berg ins Wolfson-Krankenhaus gebracht worden. Das Kind ist in guter medizinischer Verfassung, und die Mutter, die mit dem Corona-Baby mitkam, zeigte bei der Einlieferung keinerlei Symptome für den Coronavirus. Sie befindet sich nun mit ihrem Kind in einer speziellen Abteilung, die eigens für solche Fälle hergerichtet worden ist. JU

11.45 Uhr
Krankenstatistik
Der Tod eines 81-jährigen Mannes im Ichilov-Krankenhaus brachte am Dienstag die Gesamtzahl der israelischen Corona-Toten auf 118. Insgesamt wurden bis dahin 11686 Fälle positiv diagnostiziert, einschliesslich 181 Patienten in kritischem Zustand. 136 von ihnen mussten intubiert werden. Rund 2000 Personen haben sich von der Krankheit erholt. JU
 

8.55 Uhr
Todesfall Nummer 117
Ein weiterer Corona-Todesfall hat am Dienstagmorgen die Gesamtzahl der israelischen Todesfälle auf 117 erhöht. Die Zahl der positiv Diagnostizierten stieg auf 11868. Von diesen befinden sich laut dem israelischen Gesundheitsministerium 181 in seriösem Zustand, und 132 von ihnen waren auf das Beatmungsgerät angewiesen. Rund 1855 Individuen konnten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. Rund 7680 Untersuchungen wurden laut Gesundheitsministerium zwischen Sonntag und Montagmorgen vorgenommen, verglichen mit weniger als 6000 ein paar Tage zuvor. Das Ministerium ist weiter bestrebt, eine Tagesmarke von 10000 Untersuchungen zu erreichen. Landesweit bleiben die Städte Jerusalem und Bne Berak weiterhin die Hauptzentren der Corona-Fälle mit einem Total von 2093 beziehungsweise 1888 Fällen. Die Angst vor einer fortgesetzten Ausbreitung des Virus in charedischen Kreisen wird gestärkt durch die Erkenntnis, dass die am härtesten getroffenen Gegenden auf einer pro-Kopf-Basis sind: Bne Berak (mit 967 Fälle pro 100000 Einwohner), Kiryat Yearim (683), Kfar Chabad (654) und Kochav Yaacov (651). JU
 

8.40 Uhr
Marathonläufer mit eisernem Willen
Der französische Jude Elisha Nochomovitz, 32, hätte an sich zusammen mit 17000 anderen Sportler am 15. März den populären Marathon von Barcelona rennen sollen. Der Coronavirus machte den Marathonfans aber einen Strich durch die Rechnung. Nochomovitz, der seit einem Monat in seiner Wohnung bei Toulouse in Quarantäne sitzt, fand aber einen originellen Weg, um das lange, harte Training doch noch zu verwerten: Er rannte den ganzen Marathon auf seinem Balkon von nur gut 6,5 Metern Länge. Für dieses Unternehmen benötigte der Mann, der bisher schon bei 36 Marathonrennen mitgemacht hatte, 6 Stunden und 48 Minuten. Das war mehr als das Doppelte seiner sonstigen Zeit. Elisha erklärte dies damit, dass er auf dem Balkon alle paar Sekunden eine zeit- und kräfteraubende Kehrtwende einlegen musste. Die Initiative seiner Freundin Marie aber, die den Balkon-Marathon filmte und dann auf YouTube auflud, machte Nochomovitz über Nacht zum internationalen Symbol. CNN und CNBC berichteten über ihn, ebenso wie dutzende von Publikationen wie «The Guardian», «Time» und «Newsweek». «Ich betrachtete meine Aktion als den besten Weg», sagte Elisha in einem Interview mit «Le Parisien», «um etwas Herausforderndes auf dem Balkon zu tun, aber auch als Geste der Unterstützung für die medizinischen Teams». – Nochomovitz gab  zwei weitere Marathonläufe zum Besten, wobei er die Zeit jedes Mal wesentlich verbessern konnte, wie die niederländische Zeitung «Handelsblad» berichtete. Die Nachbarn applaudierten, und Marie offerierte Getränke, T-Shirts und Süssigkeiten. In Toulouse hätte das Gesetz ihm übrigens erlaubt, Runden im Freien zu laufen. Er zog aber seinen künstlichen «Rasen» vor, weil das die Sache «viel herausfordernder» gestaltet habe. Und zudem offeriert sein Balkon eine unbehinderte Sicht auf die Pyrenäen. JU
 

00.15 Uhr
Wiederum strikte Abriegelung
Für Dienstagabend, wenn in Israel der letzte Tag des Pessachfestes beginnt, kündete Premier Netanyahu erneut ein striktes Regime der Restriktionen und Abriegelungen an. Das Fest darf nur im Rahmen der Kernfamilie, in der eigenen Wohnung gefeiert werden, ohne Gäste von aussen einzuladen. Und am Mittwochabend, wenn normalerweise das marokkanische Fest der Mimouna den Übergang von der ungesäuerten Matza zum «normalen» Brot markiert, wird dieses Jahr angesichts der Corona-Krise ausserhalb der Wohnungstüre gar nicht gefeiert. Aus Angst vor einem Überborden der Stimmung, ein Nachlassen der Befolgung der harten Anweisungen des Gesundheitsministeriums und der wegen der Ansteckungsgefahr potentiell todgefährlichen Situation, wurden alle Feierlichkeiten auf den Strassen und in den öffentlichen Parkanlagen gestrichen. Tausende von Polizisten sind aufgeboten worden, um das Volk, wenn nötig, in Schranken zu halten. Auch die am Montagabend veröffentlichen aktuellen Zahlen der Krankenstatistik verdeutlichen, dass alle Spekulationen von einer schrittweisen Rückkehr zur industriellen Normalität, zu einem sachten Wiederbeginn der Unterrichtsbetriebe auf den verschiedensten Lehrstufen, verfrüht waren. Das betonte auch Premier Netanyahu am Abend vor dem Fernsehen ohne Raum für Zweifel zu lassen.

Die Krankenstatistik für Montagabend: 116 Tote, 11586 positiv bestätigte Corona-Patienten, einschliesslich 183 Kranke in seriösem Zustand. 132 von ihnen mussten intubiert werden. 1855 der Patienten konnten als geheilt entlassen werden. JU

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MONTAG, 13. April 2020

18.00 Uhr
Michelle Obama greift in Wahl-Kontroverse ein
Wie die Nachrichtenagentur AP vermeldet, hat sich Michelle Obama in die Auseinandersetzung um eine Stimmabgabe per Brief bei den Wahlen im November eingeschaltet. Damit soll trotz Covid-19 ein Grundrecht amerikanischer Bürger gewährleistet werden. Zuletzt war Wisconsin ein Schlachtfeld in dieser für die Zukunft der Nation womöglich entscheidenden Kontroverse. Das republikanisch geführte Parlament des Gliedstaates hatte vergangene Woche gegen Proteste des demokratischen Gouverneurs auf einer persönlichen Stimmabgabe bei den Vorwahlen in Wisconsin bestanden. Gleichzeitig wurde nur eine Handvoll von Wahllokalen geöffnet, was zu mehrstündigen Wartezeiten führte. Trump und seine Partei lehnen eine landesweite Institutionalisierung von Briefwahlen ab. Der Präsident begründet dies mit angeblichen Betrügereien, die dabei grassieren würden. Dies ist laut Experten jedoch ein Propaganda-Märchen: Die Republikaner haben seit Jahren in konservativ geführten Gliedstaaten wie Georgia systematische Hürden an einer Wahlteilnahme für Afroamerikaner und andere, den Demokraten zugeneigte Bevölkerungsgruppen etabliert. Dazu gehört die Schliessung von Stimmlokalen in mehrheitlich farbigen Nachbarschaften, aufwendige Ausweispflichten und Manipulationen bei offiziellen Listen über Wahlberechtigte.

Auf demokratischer Seite kämpfen verschiedene Gruppen gegen diese Benachteiligungen und für ein allgemeines Recht auf Briefwahlen. Dazu zählt «When We All Vote» (whenweallvote). Dem Bündnis gehört als Co-Vorsitzende auch Michelle Obama an. Sie erklärte am Montag, die Stimmabgabe per Brief, die Wahlregistrierung Online und eine vorzeitige Stimmabgabe seien «für die aktuelle Situation kritische Schritte. Amerikaner sollten niemals gezwungen sein, zwischen ihrer Beteiligung an unserer Demokratie und der eigenen, sowie der Sicherheit ihrer Familien zu entscheiden». Dies sei kein parteiliches Anliegen, sondern diene allein der Erfüllung des Versprechens von Gleichheit, Partizipation und Freiheitlichkeit, das Amerika darstelle. Die ehemalige First Lady unternimmt damit ihren spektakulärsten Schritt zurück in die Öffentlichkeit seit dem Ende der Amtszeit ihres Gatten im Januar 2017 (apnews). AM
 

17.55 Uhr
Politiker-Streit im Hotspot New York
Stand Montagvormittag Ortszeit geht die Zahl der Fälle in den USA auf 600.000 zu, weltweit wurden knapp zwei Millionen registriert. In den USA hat die Pandemie nun über 22.000 Menschenleben gefordert. Dabei bleiben City und Staat New York mit 190.000 Fällen und 9500 Todesopfern die Hotspots (link). Die Zahl der Sterbefälle liegt seit einigen Tagen bei 700 täglich. Zwei Drittel der Opfer lebten in New York City (nytimes). Ob die von Experten und Politikern erhoffte «Abflachung der Kurve» von Erkrankungen damit eingetreten ist, bleibt momentan unklar. Allerdings teilte Bürgermeister Bill de Blasio mit, die Zahl der Einlieferungen in Spitäler der City sei von Samstag auf Sonntag um 17 Prozent zurück gegangen.

Gleichzeitig ist die persönliche Rivalität zwischen Gouverneur Andrew Cuomo und Bürgermeister Bill de Blasio nun über die Bekämpfung der Pandemie offen ausgebrochen. Dabei geht es um eine zentrale Frage, nämlich die Wiedereröffnung der Schulen in NYC. De Blasio hatte am Samstag ohne Absprache mit Cuomo erklärt, die Lehranstalten der Metropolen würden bis Ende der regulären Unterrichtszeit im Juni nicht wieder geöffnet werden. Cuomo erklärte wenig später, de Blasio sei lediglich ein «örtlicher Offizieller» und nicht befugt, diese Frage überhaupt zu entscheiden. Konkret wollte er sich dazu nicht äussern. Auch am Montag beharren Beide auf ihren Standpunkt. De Blasio und Cuomo sind Demokraten, pflegen aber seit Jahren eine persönliche Feindschaft. Diese führt nun etwa dazu, dass der Gouverneur seine informativen   und landesweit wahrgenommenen Pressekonferenzen kurz vor oder gleichzeitig mit jenen des Bürgermeisters terminiert, um diesem die Aufmerksamkeit zu nehmen (nytimes). AM
 

17.50 Uhr
Trump irritiert über Epidemie-Experten Dr. Fauci
In US-Medien häufen sich Berichte über die verspätete und chaotische Reaktion von Donald Trump auf Covid-19 (nytimes). So zeichnet «USA Today» die Woche vom 6. bis 13. März nach, während der die Ansteckungs- und Todesfälle rasant stiegen. Trump verbrachte diese Zeit an seinem Resort Mar-a-Lago beim Golf spielen und Feiern (usatoday). Diese Berichte gehen dem US-Präsidenten offenkundig unter die Haut. Neben vertrauten Tweets gegen angebliche «Fake News» und speziell die «im Untergang befindliche New York Times», greift Trump auch seinen wichtigsten, medizinischen Berater an. Er hat einen Tweet unter dem Hashtag «#FireFauci» gepostet (twitter) und soll Medienberichten zufolge auch eifersüchtig auf die grosse Aufmerksamkeit sein, die der 78-jährige Experte für Epidemien in der Öffentlichkeit findet. Fauci hatte am Sonntag im US-Fernsehen erklärt, die Regierung habe auf Covid-19 tatsächlich zu langsam reagiert und damit den Verlust von Menschenleben verursacht. In Washington wird seit Wochen kolportiert, dass Trump den Mediziner entlassen oder zumindest an Interviews hindern will. Dies würde die ohnehin dürftige Glaubwürdigkeit des Präsidenten jedoch weiter untergraben. AM
 

14.45 Uhr
Krankenstatistik
Der Aufwärtstrend der israelischen Corona-Statistik hält an. Alleine am Montag starben sieben Israeli. Das brachte die Gesamtzahl der Todesfälle auf 112. Laut israelischem Gesundheitsministerium waren am Montagmittag 11235 Patienten positiv auf den Coronavirus getestet. Der Anteil der als geheilt Entlassenen beträgt 15 Prozent. Von den bestätigten Patienten befinden sich 181 in ernsthaftem Zustand, einschliesslich 133 an Beatmungsgeräten. Die israelische Regierung wird am Montagabend weitere Restriktionen für die Bevölkerung am letzten Pessachtag (Dienstagabend und Mittwoch) beraten. Damit sollen unbewilligte Familientreffen am siebenten Feiertag unter Strafe gestellt werden, da sie – wie dies bereits am Purim geschehen ist – den eventuellen Ausbruch des Virus noch weiter erschweren könnten. JU
 

13.30 Uhr
Welche Stadt benimmt sich am besten?
Viel wurde über die Frage diskutiert, welche israelische Stadt vom Coronavirus am stärksten betroffen worden sei. Wie aber verhält es sich mit den Städten und Orten, die sich hervorgetan haben durch ihr gutes Verhalten?

Gemäss einem neuen «nationalen Index», den das Gesundheitsministerium am Montag zusammen mit der Föderation der Lokalbehörden in Israel veröffentlicht hat, führen die Einwohner der Städte Modiin-Maccabim-Reut, Rosh Haayin und Hod Hasharon die Rangliste an, wenn es um das Ausmass der Befolgung der strikten Massregeln des Gesundheitsministeriums geht.

Am anderen Ende des Spektrums jedoch halten sich die Bewohner von Kiryat Shmoneh im Norden dem Vernehmen nach am wenigsten an die Richtlinien des Ministeriums, gefolgt von Bne Berak und Zfat. Jerusalem, die Stadt mit der höchsten Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle, steht auf dem 58. Rang von total 65 Lokalbehörden. Tel Aviv ist auf Rang 44 zu finden.

Der Index, der beabsichtigt, politischen Entscheidungsträgern bei den diesbezüglichen Prozessen zu helfen, führt Städte gemäss den folgenden grundsätzlichsten Kriterien des Ministeriums auf: Zu Hause bleiben oder sich in einem Radius von 100 Metern aufhalten. «Lokalbehörden sind die nächste Körperschaft für den Bürger, und ihre Fähigkeit, das Verhalten zu beeinflussen, ist die grösste von allen», sagt Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums. «Dieser nationale Index wird für die Spitzen der lokalen Regierung als ein weiteres Instrument dienen, um in Erfahrung zu bringen, was in ihrer Stadt vor sich geht».

Auf einem nationalen Niveau, so hält der Index fest, sind 78 Prozent der Bürger am Samstag zu Hause geblieben oder in der erlaubten Distanz von ihrer Wohnung – die höchste Zahl bis jetzt. Verglichen mit den regulären Niveaus vor dem Ausbruch des Virus machte die Zahl der Autofahrten landesweit nur  gerade 28,1 Prozent aus. Die niedrigste Zahl der Autoreisen wurde bis jetzt am Donnerstag (erster Tag Pessach) registriert.

«Dank der Errichtung des nationalen Index haben wir die Möglichkeit, das Benehmen der Bevölkerung auf eine lebensrettende Art und Weise zu messen, evaluieren und zu studieren», sagte Haim Bibas, Bürgermeister von Modiin-Maccabim-Reut und Vorsitzender der Lokalbehörden in Israel. «Der neue Index erlaubt den Behörden, Informationen und Praxis auszutauschen, und holistische Lösungen im ganzen Land zu verwirklichen. Wir haben keine Zeit, um das Rad mit jedem sich präsentierenden Problem wieder neu zu erfinden. Der neue Index erlaubt uns, Lösungen wirksam zu replizieren und dabei das Leben von Bürgern zu retten».

10.15 Uhr
Freund von Donald Trump verstorben
Wie erst am Sonntag bekannt wurde, ist am Samstag Stanley Chera einer Infektion mit Covid-19 erlegen. Der 77-Jährige war ein prominentes Mitglied der syrisch-jüdischen Gemeinschaft in New York City und über viele Jahre mit Donald Trump befreundet gewesen. Chera wurde in Brooklyn geboren und übernahm dort als junger Mann den von seinem Vater 1947 gegründeten Kaufladen «Young World». Die Familie baute die kleine Firma zu einer Kette aus und übernahm dabei auch jeweils die Gebäude neuer Lokalitäten. Unter der Leitung von Stanley Chera wandte sich das Unternehmen schliesslich in den 1980er Jahren mit grossem Erfolg ganz dem Immobilien-Geschäft zu. Chera war Investor am Wolkenkratzer «One World Trade Center», am St.Regis Hotel in Midtown Manhattan beteiligt und hatte im grossen Umfang Liegenschaften in der Nachbarschaft Red Hook in Brooklyn erworben. Über die Branche hinaus wurde er als Partner des Hedge Funds Carlyle Group und von Charles Kushner (dem Vater von Jared Kushner) bei dem Kauf des Hochhauses 666 Fifth Avenue in Manhattan bekannt. Chera agierte in der speziell in New York für hohe Kreditaufnahmen bekannten Branche ungewöhnlich konservativ und nahm bei Projekten jeweils nur maximal ein Viertel bis 30 Prozent des Kapitals über Kredite auf. Er kam anscheinend auch nicht bei den komplexen Transaktionen rund um 666 Fifth Avenue in Probleme, die beinahe zu dem Bankrott der Kushner-Firma geführt hätte.
Verschiedenen Quellen zufolge hat Chera zwar Trump kräftig mit Wahlspenden unterstützt, aber nicht geschäftlich mit ihm zusammen gearbeitet (politico).
Chera hatte sich aufgrund von Covid-19 bereits Mitte März auf ein Anwesen in New Jersey zurückgezogen, erkrankte aber dennoch schwer. Ende März wurde er in das renommierte Spital NewYork-Presbyterian/Columbia eingeliefert und dort in ein Koma versetzt. Trump nahm seinerzeit ohne Namensnennung mehrfach auf alte Freunde Bezug, die lebensgefährlich an dem Virus erkrankt seien: «Ich habe Freunde, die unglaublich krank sind… einer liegt in einem Koma. … Man fragt sich dann: wie konnte das geschehen?» Trump sagte, der Freund sei ein «tougher Typ, älter und schwergewichtig, aber er ist stark, sehr stark…» Die Journalisten-Frage, ob die Erkrankung seines Freundes dazu geführt habe, dass er die Bedrohung Amerikas durch Covid-19 ernster nehme, beschied Trump Ende März jedoch negativ: Dies sei kein Wendepunkt gewesen, er habe schon vorher den Ernst der Lage erkannt (nytimes). Das Unternehmen Cheras wird von seinen Söhnen Isaac, Haim und Richard Chera weitergeführt. AM
 

10.05 Uhr
Todesziffer springt auf 110
«Ich glaube, dass wir sagen können, dass wir ziemlich erfolgreich waren in unseren Bemühungen, die Ausweitung (des Virus) zu stoppen», sagte Pof. Itamar Grotto, Vize-Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, noch am Sonntag in einem Anflug von kaum zu überbietendem Optimismus. Und er fügte hinzu: «Wir sind in einer relativ stabilen Situation, in einer Stoppungsphase». Nur einen halben Tag später wurde Grotto in die Realität zurückgerufen: In der Nacht auf den Montag und in den ersten Morgenstunden starben erneut fünf Israeli, was das Total der Todesfälle auf 110 emporschnellen liess. Hinzu kam, dass das Gesundheitsministerium am Montag von 11235 bestätigten Corona-Patienten in Israel berichtete. 15 Prozent von ihnen konnten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. 181 der Patienten befanden sich in ernsthaftem Zustand; 133 von ihnen mussten an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden. Zwischen Sonntag und Montagmorgen wurden zudem 7680 Untersuchungen vorgenommen, obwohl das Ministerium die Zahl von täglich 10000 Tests als das anvisierte Ziel für die Zeit des Pessachfestes nannte. JU
 

10.00 Uhr
Urgrossmutter, Brasiliens älteste Corona-Überlebende
Als die 97-jährige Brasilianerin Urgrossmutter Gina dal Colleto am 1. April mit Coronavirus-Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, hatten wohl nur die Wenigsten gedacht, dass sie den tödlichen Virus überleben würde. Am Sonntag jedoch wurde die Frau in einem Rollstuhl aus dem Vila-Nova-Star-Krankenhaus in Sao Paulo gefahren. Ärzte und Krankenschwestern applaudierten, gilt Gina doch als die älteste bekannte Überlebende von Covid-19 in Brasilien, dem lateinamerikanischen Land, das bis jetzt am ärgsten vom Virus getroffen worden ist. Ihre unerwartete Rekonvaleszens war ein Streifen der Hoffnung für Brasilien, wo der Virus ein gestresstes öffentliches Gesundheitswesen blossgelegt und zu einer heftigen politischen Debatte darüber geführt hat, wie man der Ausbreitung des Virus am besten entgegenwirken und damit erreichen könnte, dass die Wirtschaft des Landes sich wieder erholen würde. Dal Colleto ist der einzige überlebende Sprössling von elf Kindern einer italienischen Familie. Sie lebt alleine in der Hafenstadt Santos. Obwohl sie fast hundert Jahre lebte, hatte sie bis zu ihrer Erkrankung ein volles Leben gelebt: Sie kochte gerne, liebt es, zu spazieren und einzukaufen. Gina dal Colleto hat sechs Enkel und fünf Urenkel. Laut dem brasilianischen Gesundheitsministerium sind bis Sonntag 1223 Menschen am Coronavirus gestorben, und im Land gibt es total 22169 bestätigte Fälle von Coronavirus-Patienten. TA
 

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SONNTAG, 12. April 2020

21:00 Uhr
Dr. Fauci: «Leben hätten gerettet werden können»
Die «New York Times» bringt auf ihrer Frontseite heute Sonntag eine umfangreiche Untersuchung der Reaktion von Präsident Donald Trump auf Covid-19. Der Befund ist bereits der Titelzeile zu entnehmen: «Er hätte sehen können, was kommt: Hintergründe des Versagens von Trump bei dem Virus» (Link). Demnach hatten Experten und Offizielle im Weissen Haus bis Ende Januar wiederholt und nachdrücklich auf die katastrophalen Folgen von Covid-19 in den USA hingewiesen. Aber Trump hat dennoch sechs Wochen verstreichen lassen, bis er Mitte März endlich Notstands-Massnahmen eingeleitet hat. Bis heute jedoch fehlt eine umfassende und mit den Gliedstaaten koordinierte Bekämpfung der Pandemie ebenso, wie ein Plan für die «Rückkehr zur Normalität». Heute Sonntag hat Dr. Anthony Fauci als wichtigster Experte Trumps auf CNN erklärt, die zögerliche Reaktion der US-Regierung habe «Menschenleben gefordert» (Link). Dies sei nicht zu verneinen. Ein «Shutdown» der Gesellschaft wäre zeitiger notwendig gewesen, aber dagegen habe es grosse Widerstände gegeben. Dr. Fauci hat dies bereits Mitte Februar empfohlen.  Die Pandemie ist indes auch landesweit das beherrschende Thema der Politik geworden. Hier laufen bereits dramatische Kontroversen. So wurden in Florida klare Anzeichen dafür bekannt, dass der republikanische Gouverneur Ron DeSantis die Opferzahlen nach unten redigieren lässt, indem verstorbene «Sun Birds» nicht registriert werden – Senioren aus anderen Gliedstaaten wie New York also, die ihre Winter in Florida berbringen (Link). Stand Sonntagmittag Ortszeit hat Covid-19 im Gliedstaat New York 9400 Leben gefordert, davon rund 7000 in New York City (Link). Dabei bleiben mehrere Trends bestehen: 60 Prozent der Todesopfer sind männlich; Afroamerikaner und Latinos sind gegenüber Weissen und Asiaten deutlich über repräsentiert und die ganz überwiegende Mehrheit der Verstorbenen litt bereits an Bluthochdruck, Diabetes oder Herzbeschwerden. Insgesamt liegt die Zahl der Erkrankungen in den USA bei rund 550.000, davon 180.000 in New York State. Dort gehen die Einweisungen in Notaufnahmen jedoch seit Tagen zurück. Gleichzeitig hat Amerika mit 21.400 Todesopfern auch bei dieser Statistik die globale Führung übernommen (Link). Allerdings liegt die Nation bei den Opfern als Anteil der Gesamtpopulation deutlich hinter Italien, Spanien oder auch den Niederlanden (Link). AM

12.30 Uhr
Von Georgien nach Israel
Obwohl Israel wegen der Verbreitung des Covid-19-Virus unter einer nationalen Abriegelung lag, brachten sieben israelische Paare, wie die «Jerusalem Post» berichtete, am Samstag acht neugeborene Babies auf einem Sonderflug von Georgien nach Israel nach Hause. Das Besondere an diesen Neugeborenen war die Tatsache, dass sie alle in Georgien von Surrogatmüttern ausgetragen und zur Welt gebracht worden sind. Der Flug entsprang einer privaten Initiative von Giora Eiland, dem ehemaligen Vorsitzenden des nationalen Sicherheitsrates, mit der Unterstützung der israelischen Botschaft in Tbilisi, deren Personal die lokalen Behörden veranlasste, die 14 Israeli ins Land zu lassen, dort auf die Geburt ihrer Kinder zu warten und dann mit ihnen Georgien zu verlassen. Eiland war in die Sache nicht persönlich verwickelt, doch hörte er letzte Woche am Fernsehen von den Sorgen der werdenden Eltern. Innert zweier Tage konnten alle Probleme, nicht zuletzt finanzieller und diplomatischer Natur, gelöst werden. Wie die «Jerusalem Post» unterstrich, dankte Ran Gidor, der israelische Botschafter in Georgien, der dortigen Regierung für ihre Kooperation ungeachtet der Abriegelung. Dem Bericht zufolge erwarten weitere israelische Eltern die Geburt ihrer Kinder in den kommenden Wochen. Auch in diesen Fällen soll die israelische Botschaft logistische Hilfestellung leisten. TA
 

12.15 Uhr
Kairo: Tränengas bei Beerdigung
Die ägyptische Polizei feuerte Tränengas auf einer Beerdigung im Bestreben, eine Menge von Leuten zu zerstreuen, die sich in einem Dorf im Nil-Delta versammelt hatten, um lokalen Medien zu Folge die Beerdigung eines Arztes zu verhindern, der am Coronavirus gestorben war. Laut Mitteilung des Kairoer Innenministeriums seien 23 Personen verhaftet worden, und die Staatsanwaltschaft erklärte, der Sache auf den Grund gehen zu wollen. Bilder zeigten, wie Dorfbewohner eine Ambulanz mit der Leiche des Arztes an der Einfahrt in das Dorf hindern wollten, weil sie befürchteten, bei der Beerdigung würden Viren aus der Leiche freigesetzt werden. Die Demonstranten zerstreuten sich, als die Polizei begann, Kanister mit Tränengas in die Menge zu schiessen. – Ägypten registrierte am Samstag 145 neue Fälle von Coronavirus. Damit stieg die Gesamtzahl auf 1939, darunter 146 Tote. Die ägyptische Ärztegewerkschaft erklärte, 43 Ärzte hätten sich den Virus zugezogen, und drei seien an den Folgen gestorben. TA

9.35 Uhr 
Bereits 103 Tote
Am Sonntagmorgen stieg die Zahl der israelischen Corona-Toten auf 103. Bis zu diesem Moment waren 10843 Kranke positiv diagnostiziert worden, 174 Patienten befinden sich in seriöser Lage, einschliesslich 133, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen sind. Total 1388 Patienten konnten aus den Krankenhäusern als geheilt entlassen werden. Die Zahl der durchgeführten Tests betrug am Donnerstag 5521 und am Freitag 5980. Am Sonntag wurden bis Mittag bereits 9279 Untersuchungen durchgeführt. JU
 

9.30 Uhr
Jerusalem erhält «eingeschränkte Zonen»
Ab Sonntag Mittag werden bis vorerst Mittwoch einige grosse Quartiere Jerusalems zu «eingeschränkten Zonen» deklariert: Diese Quartiere enthalten eine vorwiegend ultra-orthodoxe (charedische) Bevölkerung, bei denen der Anteil an Corona-Kranken relativ viel höher ist als bei den allgemeinen Einwohnern. Der Protest von Bürgermeister Moshe Lion gegen die seiner Meinung nach diskriminierende Massnahme nützte zunächst nichts. Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Quartiere: Har Nof, Romema, Geula, Ramot, Neve Yaacov und Mea Shearim. Besonders Ramot ist ein Beispiel für die arbiträre Vorgangsweise der zuständigen Ministerkommission: Von den sechs Bezirken des Viertels sind nur zwei, höchstens drei dominierend charedisch. Eine interne Teilung wäre, wenn dies überhaupt nötig gewesen wäre, problemlos möglich gewesen. Das Wesen der «eingeschränkten Zonen» besteht darin, dass die Bewohner sehr wohl innerhalb ihrer Viertel die Bewegungsfreiheit behalten, etwa für Einkäufe in der Nähe ihrer Wohnung, für den Gang zur Apotheke oder aber um zu ihrem als lebensnotwendig erachteten Arbeitsplatz zu gelangen. Wollen die Leute aber in ein anderes Stadtviertel überwechseln, braucht es eine spezielle Bewilligung. Die einzige andere Stadt Israels, die zur «eingeschränkten Zone» deklariert worden ist, ist das ultra-religiöse Bne Berak, das pro Kopf der Einwohner mehr Coronavirus-Patienten hat als irgendeine andere Stadt des Landes. Jerusalem hat zwar mehr Krankheitsfälle, dafür aber fünfmal so viel Einwohner wie Bne Berak. Das Gesundheitsministerium zeigte aber auf, dass die Mehrheit der Jerusalemer Fälle sich auf spezifische, überbevölkerte Quartiere konzentriert. JU

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SAMSTAG, 11. April 2020

21.00 Uhr
Bald bei hundert Toten?
Am Samstagabend zählte man in Israel 97 Corona-Tote – am Freitagnachmittag und am Samstag starben total 13 Kranke und es gibt bis jetzt 10525 bestätigte Fälle von Erkrankungen. 180 der Patienten sind in schwierigen Verhältnissen; 132 von ihnen bedürfen der Beatmung. Insgesamt 1285 der Patienten konnten bisher geheilt aus den Krankenhäusern entlassen werden. Die aktuelle Situation definiert Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, wie folgt: «Wie alle anderen Länder müssen wir uns mit der Knappheit verschiedener Untersuchungsgegenständen befassen. Israel hat die gleichen Probleme wie andere Staaten, doch sie bewältigt sie vielleicht besser». Bar Simantov bleibt der optimistischen Ansicht, dass Israel trotz der gegenwärtigen Flaute bei der Anzahl von täglich vorgenommenen Untersuchungen letztlich das angestrebte Ziel von 10000 oder sogar 20000 Untersuchungen pro Tag erreichen wird. – Ein etwas anders gelagertes Problem der Krise: Premierminister Netanyahu wies am Samstag alle Flüge mit Ziel Israel an, ihre Flüge vorerst einzustellen, da sich herausstellte, dass nachgewiesen kranke Staatsbürger aus besonders gefährdeten Corona-Zentren – unter anderem wurde New York genannt – ohne Überwachung gereist sind und nach der Landung auch ohne spezifische Untersuchungen den Flugplatz verlassen hatten, anstatt zu spezifischen, über das ganze Land verteilte Quarantänen transportiert zu werden. Die zuständigen Stellen bemühen sich darum, die sich aufdrängenden Verhaltensformen festzulegen, um dieses letztlich für die ganze Bevölkerung gefährliche Benehmen zu unterbinden. In der Bevölkerung wächst der Unmut über dieses eigensinnige Vorgehen einiger Reisenden. Ab Sonntag müssen alle Leute, die sich auf die Strasse begeben, obligatorisch eine Schutzmaske tragen. JU

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DONNERSTAG, 9. April 2020

9.50 Uhr
Mehrheit der US-Bürger unzufrieden mit ihrer Regierung
Eine neue Umfrage von CNN zeigt wachsende Kritik an der Reaktion von Donald Trump und der Regierung in Washington auf die Virus-Pandemie. Demnach denken 55 Prozent der Amerikaner, die Regierung habe zu wenig gegen die Verbreitung von Covid-19 unternommen. Weniger, nämlich 52 Prozent, geben Trump schlechte Noten. Anfang März lag seine Zustimmung hier bei 48 gegen 41 Prozent.

Der Trend läuft also gegen Trump. Dies vor dem Hintergrund, dass 80 Prozent der Befragten erwarten, dass die schlimmste Tage der Pandemie erst noch bevorstehen. Und schon jetzt erklärt ein starkes Fünftel, eine mit dem Virus infizierte Person zu kennen. Knapp die Hälfte erwartet, selbst angesteckt zu werden oder einen Fall in der eigenen Familie. Allerdings sind Republikaner optimistischer über einen glimpflichen Verlauf der Pandemie. 70 Prozent erwarten härtere Zeiten gegen 89 Prozent der Demokraten. Dies könnte an den stetigen Versuchen des Präsidenten und rechter Medien liegen, die Gefahr von Covid-19 kleinzureden.

Die Spaltung der Nation entlang politischer Linien wird auch beim Thema «Rückkehr zur Normalität» deutlich. Insgesamt sehen 60 Prozent der Amerikaner einer allfälligen Aufhebung der nun fast landesweit angeordneten Ausgangssperren mit unguten Gefühlen entgegen. Aber 53 Prozent der Republikaner befürchten in diesem Fall keine Probleme, während nur 23 Prozent der Demokraten diese Einschätzung teilen (cnn).

Stand Mittwochabend ist die Zahl der Fälle in den USA um knapp 30.000 auf rund 430.000 gestiegen (bei 1,5 Millionen weltweit), jene der Todesopfer um rund 1800 auf 15.000 (bei 88.000 weltweit). Bei Sterbefällen dürften die USA in den nächsten Stunden Spanien überholen und näher an Italien mit 17.700 Opfern rücken, der weltweit anhin höchsten Zahl für ein Land (link). Hotspot der Pandemie in den USA bleibt der Gliedstaat New York mit nun 150.000 Erkrankungen und 6300 Todesopfern. Der Staat hat auf Mittwoch erneut einen tragischen Tagesrekord von 780 Verstorbenen erlebt. Allerdings sinkt die Zahl der Einlieferungen in Spitäler. In New York City wurden heute erstmals mehr Menschen entlassen, als eingewiesen. Dort forderte Covid-19 anhin 4500 Menschenleben (link). Bemerkenswert an den vom Gliedstaat aufbereiteten Daten ist der überproportional starke Anteil von Afroamerikanern und Latinos an Todesopfern, was an Armut und vorigen Erkrankungen wie Diabetes infolge schlechter Ernährung liegt. Die Rassen-Problematik wird daher auch bei der Debatte dieser Gesundheits-Katastrophe zunehmend wichtig in den USA. So fordern Demokraten gezielte Hilfsmassnahmen der Regierung für «People of Color» (politico). AM

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DIENSTAG, 7. April 2020

MITTWOCH, 8. April 2020

20.30 Uhr
Man will weiter sprechen
Kurz bevor in Israel der Pessachfeiertag offiziell begann, gelangte am späteren Mittwoch Nachmittag die erhoffte Meldung über die verschiedenen Kanäle an die Öffentlichkeit: Premier Netanyahu telefonierte mit seinem Kollegen und Mitstreiter Benny Gantz von Blauweiss und wünschte ihm einen angenehmen Feiertag und fügte hinzu, Beide wünschten sich zu Wohle des Volkes in diesen Zeiten eine Regierung der nationalen Einheit. Man werde also nach den Feiertagen wieder zusammensitzen und verhandeln. Der Dialog, so erklärten Beide in einer gemeinsamen Erklärung, soll schon am Donnerstagabend fortgesetzt werden. Auf den ersten Blick hat damit keiner der Beiden nachgegeben oder seine Position geändert, aber offensichtlich will, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, auch Keiner die Verantwortung für ein eventuelles Abrutschen der Gespräche in die Krise tragen. Alles Weitere steht in den Sternen... JU
 

14.00 Uhr
Wie die jüdische Schweiz sich auf Pessach vorbereitet
Schabbatdienste, Pessachvorbereitung, Jugendvereinigungen – das virtuelle Judentum der Schweiz nimmt mehr und mehr Gestalt an, Bericht von einem willkürlichen Online-Wochenende (Artikel).

 

13.30 Uhr
Krankenstatistik
Am Mittwochnachmittag musste das israelische Gesundheitsministerium vom Todesfall Nummer 72 in der gegenwärtigen Corona-Krise berichten. Die Verschiedene war eine 90jährige Frau mit vielen gesundheitlichen Nebenerscheinungen. Hinzu kamen die bereits am Morgen gemeldeten 9404 offiziell diagnostizierten Kranken. 147 waren in seriösem Zustand, 122 mussten intubiert werden. JU
 

9.05 Uhr
Jetzt schon 71 Tote
Der Coronavirus nimmt offenbar nicht die geringste Rücksicht auf die Vorbereitung der Israeli auf den heute Abend beginnenden Pessachfeiertag. Am Mittwochmorgen zählte man bereits 9404 offiziell als Virus-Kranke bestätigte Patienten, und die Zahl der Toten erreichte 71. Von den Kranken sind 147 in schwieriger Lage, und 122 von ihnen mussten intubiert werden. Was die Berichterstattung betrifft, werden aufmerksame Leser bestimmt numerische Divergenzen von einem Text zum anderen feststellen. Das rührt nicht zuletzt davon her, dass die Entscheidungsträger ihre Meinung über das zu Geschehende oft sehr kurzfristig ändern oder gar verschiedene Quellen mit verschiedenen Informationen für das Gleiche speisen. Im Wesentlichen bleibt der Trend aber der Gleiche. Bis zum 12. April wird es in Israel keinen öffentlichen Transport geben, sondern nur Taxis. Israelis dürfen sich nur maximal 100 Meter von ihren Wohnungen wegbewegen, abgesehen von konkreten Ausnahmen wie dem Transport von Kinder geschiedener Eltern. – Jerusalem ist in sieben Distrikte eingeteilt, zwischen welchen der Verkehr eingeschränkt ist, ausser es handelt sich um essentielle Bedürfnisse. Um eine effizientere Durchsetzung ihrer Anweisungen zu gewährleisten, haben Polizei und Armee im ganzen Land 45 Strassensperren errichtet. Am Mittwoch können bis 15 Uhr innerhalb des Quartiers Lebensmittel erstanden werden. Danach sollte man bis zum nächsten Morgen auf Bewegungen ausserhalb der Wohnungen verzichten. JU
 

8.10 Uhr 
«Schnelle Bissen» trotz Virus-Krise
Zum Wochenbeginn hat die neue Entertainment-Plattform des Hollywood-Veteranen Jeffrey Katzenberg debütiert: «Quibi» will mit ebenso kurzen, wie hochwertigen Inhalten allein für Handys ein Millionenpublikum anlocken.

Nach monatelangen Vorbereitungen und Investitionen von rund 1,7 Milliarden Dollar kannte Jeffrey Katzenberg kein Zurück. Trotz Covid-19 nahm seine neue Entertainment-Plattform «Quibi» am Montag den Betrieb auf. Der Name steht für «Quick Bites», «schnelle Bissen» im Video-Format von maximal zehn Minuten Länge. Das Angebot ist in drei Kategorien sortiert: in Kapiteln servierte Filme aus fremder und eigener Produktion; Dokumentationen und Reality-Shows; sowie Nachrichtenbeiträge auch aus dem Sport. Zu den hochkarätigen Zulieferern gehören die BBC und Disney, aber auch Steven Spielberg mit der neuen Horror-Serie «Spielberg's After Dark», die er selbst geschrieben und realisiert hat (cnn).

Erste Reaktionen sind positiv. Allerdings monieren von Covid-19 an ihre Wohnungen gefesselte Amerikaner, dass sie die Inhalte nur am Handy geniessen können. Für das Management hat Katzenberg die ehemalige E-Bay-Chefin Meg Whitman gewonnen. Katzenberg selbst ist eine Legende in Hollywood. Der 69-Jährige war zunächst im TV tätig, brachte dann als Chef der Walt Disney Studios Hits wie «Lion King» in die Kinos, ehe er in den 1990er Jahren mit David Geffen und Spielberg das Studio «DreamWorks» gründete. Hoffnungen auf Mega-Erfolge blieben zwar aus. Aber Katzenberg blieb dem Unternehmen bis zum Verkauf für 3,8 Milliarden an NBC Universal im Jahr 2016 verbunden und erhielt dabei eine Auszahlung von 420 Millionen Dollar. 

Quibi soll die nächsten 90 Tage gratis zugänglich sein und dann 4.99 Dollar pro Monat mit und 7.99 Dollar ohne Werbung kosten (link).  
Andreas Mink

Covid-19 - Geopolitische Perspektiven über die Welt danach
Die Pandemie beschleunigt Prozesse im Machtgefüge der Welt, die ohnehin seit einiger Zeit laufen. Amerika hat mit einem beschleunigten Verlust an Einfluss und Bedeutung zu rechnen.

In den USA wachsen zwar Hoffnungen auf ein «Abflachen der Kurve» bei Erkrankungen im Hotspot New York. Doch die Gesamtzahl von Fällen hat bis Redaktionsschluss 400.000 erreicht und es sind nach einem Anstieg seit Montag um knapp 2000 (17 Prozent) etwa 13.000 Todesopfer zu beklagen. Republikanisch geführte Gliedstaaten wie Georgia registrieren einen Anstieg von Fällen um über 40 Prozent täglich (link).

Dennoch ist es für Experten noch nicht zu früh, um einen Blick in die Zeit nach der Begrenzung oder Überwindung von Covid-19 zu wagen. Dies unternimmt Richard Haass, der langjährige Präsident des einflussreichen Think Tanks «Council on Foreign Relations». Haass geht davon aus, dass sich die Welt nach der Pandemie nicht grundsätzlich von der Realität zuvor unterscheidet. Aber Covid-19 werde ohnehin laufende Prozesse intensivieren und beschleunigen. 

Dazu unterscheidet er folgende Themenkreise: Am stärksten ins Auge fällt das völlige Fehlen amerikanischer Führungskraft. Washington habe diese traditionelle, im Zweiten Weltkrieg übernommene Rolle nun praktisch aufgegeben. Dies entspreche den Wahlversprechen von Donald Trump unter dem Motto «America First». Aber nun fehle es dank Trump global an Koordination und Zusammenarbeit, während seine konfuse und langsame Reaktion auf den Virus Amerika als ineffektiv und «auf einem Irrweg» erscheinen lasse.

Gleichzeitig entlarve die Pandemie Weltorganisationen wie die WHO als irrelevant. Grosse und kleinere Mächte würden sich daher heute auf die Rettung ihrer selbst und dann den eigenen Wiederaufbau konzentrieren. Dies dürfte dringend notwendige, gemeinsame Anstrengungen etwa beim Klimawandel behindern, aber auch die Spannungen zwischen den USA und China bei einer breiten Palette von Problemen vertiefen. Zu der so wachsenden «Anarchie» im globalen System würden auch explodierende Staatsschulden beitragen.

Am Ende riskiert Haass dann einen Vergleich, der schockieren dürfte: Habe der Zweite Weltkrieg die Notwendigkeit zur Gestaltung einer globalen Ordnung (nicht zuletzt durch Amerika) offenkundig gemacht, stehe der Menschheit nun eine Neuauflage der von Chaos geprägten Welt nach 1918 bevor (foreignaffairs). 
Andreas Mink
 

8.05 Uhr 
Inzwischen 65 Krisen-Tote in Israel
Bis Mittwochmorgen zählte man in Israel 65 Personen, die am Coronavirus gestorben sind. Unter den Opfern befindet sich mit einem 37Jährigen zudem das bisher jüngste Covid-19-Opfer. Der Mann starb an mehreren schweren Krankheitserscheinungen im Hasharon-Krankenhaus. Total zählte man 149 Patienten in ernsthafter Lage; 117 von ihnen mussten intubiert werden, und die Zahl der offiziellen Coronavirus-Kranken stieg auf 9248. – Bis zum 10. April wird es in Israel ausser Taxis keine öffentlichen Verkehrsmittel geben. Israelis können zudem nicht weiter als 100 Meter von ihrer Wohnung weg zu Fuss gehen. Die einzige Ausnahme bilden geschiedene Eltern, die ihre Kinder bei Vorliegen der entsprechenden Vereinbarung zum anderen Partner oder zu anderen Partnerin transportieren dürfen. In einem Notfall schliesslich dürfen die Israeli weiterhin Hilfe leisten. Lebensmittelläden werden weiter offen bleiben, und am Mittwochmorgen dürfen Israeli in ihrem Quartier einkaufen gehen, doch am Mittwoch ab 15 Uhr sind sie, abgesehen von wenigen Ausnahmen, aufgefordert,  nicht zu reisen oder einzukaufen. Im ganzen Land wurden 45 Strassensperren errichtet, die Armee und Polizei ihre Arbeit erleichtern sollen, das Einhalten der Verfügungen durchzusetzen. JU
 

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DIENSTAG, 7. April 2020

20.00 Uhr
Internes Memo hat das Weisse Haus bereits im Januar vor katastrophalen Folgen der Pandemie gewarnt
Während Donald Trump die durch Covid-19 gegebene Gefahr bis Mitte März klein geredet hat, lag dem Weissen Haus bereits Ende Januar ein Memorandum über die gigantischen Kosten einer ungebremsten Ausbreitung des Virus vor. Dies berichtet die «New York Times». Das Papier stammt laut Redakteurin Maggie Haberman von dem Handels-Beauftragten Peter Navarro. Dieser erklärte angesichts der in China und Europa rasant zunehmenden Zahl von Ansteckungen und Todesfällen, es gebe weder einen Impfstoff, noch eine Kur. Deshalb wären die USA dem neuen Coronavirus schutzlos ausgeliefert. Folgen wären die Gefährdung von Millionen Menschenleben und ein Kollaps der Wirtschaft.

Das Memo stammt vom 29. Januar. Trump erklärte damals noch unentwegt, der Virus sei unter Kontrolle und stelle keine Gefahr für Amerika dar. Neuerdings sagt der Präsident, im Januar habe Niemand die dann eingetretene Katastrophe absehen können. Navarros Memo entlarvt beide Behauptungen als Märchen (nytimes). Navarro empfahl ein energisches Vorgehen gegen den Virus inklusive von Einreisesperren speziell aus China. Diesen Vorschlag hat Trump allerdings aufgenommen. Navarro hat seine Warnungen in einem zweiten Papier am 23. Februar wiederholt. Trump hat auch darauf nicht mit einem Notstands-Plan und einer Mobilisierung der nationalen Ressourcen reagiert. Dies steht bis heute aus.

Der Gliedstaat New York hat derweil von Montag auf Dienstag mit 731 die bislang höchste Zahl von Todesopfern registriert. Dies kam nach zwei Tagen stagnierender Todesfälle. Gleichwohl gab sich Gouverneur Andrew Cuomo zur Mittagszeit zuversichtlich über ein baldiges Abflauen der Pandemie in Staat und Stadt: die Zahl der Einlieferungen auf Intensivstationen sei über die letzten 24 Stunden nur um 100 Menschen gestiegen – die niedrigste Zahl seit dem 21. März. Die Zunahme von Fällen laufe zwar weiter, aber seit drei Tagen nurmehr mit jeweils zehn Prozent (nytimes). 

Insgesamt hat Covid-19 in den USA fast 12.000 Menschenleben gefordert, davon 5500 im Gliedstaat New York (mit mindestens 3500 in New York City). Landesweit geht die Zahl der Fälle auf 380.000 zu, in dem «Hotspot» New York State auf 140.000 (link). AM
 

14.15 Uhr
Einzelheiten der Einschränkungen
Die israelische Regierung bewilligte am Dienstag eine Reihe restriktiver Massnahmen, die im Wesentlichen auf jenen basieren, die bereits tags zuvor von Premier Netanyahu dargelegt worden sind. Die Quarantäne beginnt am Dienstag, um 19 Uhr und limitiert den Verkehr von Stadt zu Stadt bis am Samstag, um 20 Uhr. Ebenfalls bewilligt worden ist eine Ausgangssperre, die am Mittwoch um 15 Uhr beginnt und am nächsten Morgen endet. In dieser Zeit dürfen die Israeli nicht reisen im Bestreben, ihre Verwandten oder Bekannten aus Anlass von Pessach, insbesondere des Sederabends, zu besuchen. Der traditionelle Sederabend darf jeweilen nur von Angehörigen der gleichen Kernfamilie durchgeführt werden. Darüber hinaus wird Jerusalem in sieben Bezirke aufgeteilt, wobei der Verkehr von einem Bezirk in den anderen beschränkt ist, ausser es besteht der dringende Bedarf für eine solche Fahrt. Diese Nachricht kommt vor dem Hintergrund weiter wachsender Zahlen an der Corona-Front: So betrug am Dienstagmorgen die Zahl der offiziell als Corona-Patienten diagnostizierten Personen 9006, bis Dienstag starben 60 Israeli an den Folgen des Virus, und 153 sind in einer schwierigen Lage, einschliesslich 113 Personen, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen sind.
 

10.15 Uhr
Netanyahu: Abriegelung könnte länger dauern
Laut Medienberichten will die Regierung am Dienstag verschiedene neue, schärfere Sanktionen gegen die Bevölkerung prüfen, die viel strikter sein würden als jene, die der Regierungschef in der Nacht auf den Dienstag schon untersucht hatte. So könnte laut Medienberichten die volle Abriegelung bis Samstagabend dauern und nicht nur bis Freitagmorgen. Am Dienstagmittag wies die Statistik die folgenden Zahlen auf: 59 Israeli starben bis jetzt am Coronavirus, die Zahl der offiziell diagnostizierten Corona-Patienten überstieg mit 9003 erstmals die 9000er Marke, 153 der Kranken befanden sich in schwierigen Zuständen, einschliesslich 103 Personen, die intubiert werden mussten. Der Entwurf, den die Minister derzeit untersuchen, beinhaltet unter anderem ein Fahrverbot zwischen Städten, welches am Dienstag, um 16 Uhr beginnen und erst am Samstagabend enden würde. Der Regierungschef wiederholte seinen dringlichen Appell, wonach jeder Israeli dieses Jahr den Sederabend alleine, oder höchstens umgeben von seiner Kernfamilie feiern werde. Das Gesundheitsministerium hat laut Netanyahu zwar eine Verlangsamung in der Verbreitung des Covid-19 registrieren können, was ein «positives Zeichen am Firmament» sei. Das Land mache Vorbereitungen für «Strategien des Verlassens», doch würden diese in jedem Fall frühestens nach Pessach zum Tragen kommen. Fatal könnte es werden, wenn aus einem unbegründeten und übertriebenen Optimismus heraus Staat und Bürger zu frühzeitig beginnen sollten, sich mit diesen Strategien zu befassen. Das Resultat könnte den Wünschen und Zielen entgegengesetzt und entsprechend katastrophal werden. JU
 

7.45 Uhr
Kranken-Statistik
Die Zahl der israelischen Corona-Todesfälle stieg am Montag auf 58, die der bestätigten Kranken auf 8904. Von diesen befanden sich 139 in einer schwierigen Verfassung, und 109 Patienten von ihnen waren an an Beatmungsgeräten angeschlossen, ein Zuwachs von 2,8 Prozent innert 24 Stunden. Rund 670 Patienten konnten als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen werden. Gemessen am Stand von Montagmorgen waren Jerusalem (1316 Fälle) und Bne Berak (1222) die beiden Städte mit der grössten Zahl an bestätigten Fällen. Tel Aviv-Yafo folgte auf dem nächsten Rang mit 370 Fällen. JU

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MONTAG, 6. April 2020

21.40 Uhr 
Volle Ausgangssperre über das ganze Land
Neue, harte weitere Einschränkungen verkündete mitten aus seiner Quarantäne Premierminister Netanyahu seinem Volk 24 Stunden vor dem Beginn des Pessachfestes: Von Dienstag 16 Uhr bis Freitagmorgen sieben Uhr wird eine volle Ausgangssperre über das ganze israelische Volk verhängt. Und am Mittwoch von 18 Uhr abends bis Donnerstagmorgen, um sieben Uhr muss jeder Bürger und jede Bürgerin buchstäblich in seinen vier Wänden zubringen. Für die restliche Zeit der Ausgangssperre gilt der schon zur Routine gewordene Radius von 100 Meter rund um die Wohnung. Einkäufe dürfen in dieser Zeit nur noch in dem am nächsten zur Wohnung gelegenen Laden getätigt werden. Während der ganzen Ausgangssperre sind interurbane Fahrten von einer Stadt zur anderen verboten. Und zum traditionellen Sederabend am Mittwoch darf niemand eingeladen werden, ausser die Mitglieder der Kernfamilie, mit der man ohnehin zusammenlebt. Mit der nötigen Selbstdisziplin werde, so führte der Regierungschef weiter aus, gestärkt aus der Übung hervorgehen. In diesem Fall dürfe mit dem nötigem Quantum an vorsichtigem Optimismus damit gerechnet werden, dass es nach Pessach zu einer schrittweisen Lockerung der Abriegelung und einer sachten Rückkehr zur Normalität kommen kann. Voraussetzung für alles sei aber die unbedingte Befolgung der staatlichen Massnahmen und Verordnungen. Und, so fügte Netanyahu mit einem Quentchen Patriotismus hinzu, das Volk solle es sich zur Regel machen, in dieser Zeit nur israelische Produkte zu kaufen. JU
 

18.05 Uhr
Bis jetzt schon 53 Todesfälle
Die Anzahl der Israeli, die durch den Coronavirus gestorben sind, erreichte am Montagmittag 53, und die Zahl der bestätigten Kranken stand gleichzeitig bei 8611, einschliesslich 141 Fälle in schwierigem Zustand. 107 der Kranken benötigten ein Beatmungsgerät, und total 585 Patienten haben sich von ihrer Krankheit erholt. – Die ersten von elf El Al-Maschinen mit medizinischer Ausrüstung aus China landeten am Montag in Israel und brachten Dinge wie Beatmungsgeräte, Masken und Schutzanzüge für medizinische Teams mit sich. Die Käufe und Lieferungen der Güter waren eine Zusammenarbeit von El Al, den israelischen Ministerien für Verteidigung, Äusseres und dem Konzern Israel Chemicals. Eine zweite Maschine befindet sich auf dem Weg von China nach Israel und eine dritte ist auf dem Flug nach China. – Die Regierung dürfte im Hinblick auf den Sederabend eine Reihe von Verschärfungen der Massnahmen genehmigen, wie verschiedene Restriktionen für eine Reihe von Ortschaften, die am Montag eine hohe Coronavirusrate hatten. Die Quarantänenmassnahmen für die betroffenen Orte werden weniger strikt sein als die bereits für Bne Berak in Kraft stehenden. Die IDF dürften einen Grossteil der Verwaltung der betroffenen Orte und deren Schliessungen übernehmen. JU
 

14.40 Uhr
Belgiens Sorgen mit Charedim und Corona
Jüdische Gemeindeführer in Belgien haben ihre Besorgnis darüber zum Ausdrck gebracht, dass der Coronavirus sich in der grossen charedischen Gemeinde des Landes noch vor Pessach (Beginn 8.4.) ausbreiten könnte, während in anderen europäischen Staaten Jüdische Oganisationen auf die Pandämie auf Arten reagieren, die ganz spezifisch für ihre Gemeinden sind. Der belgische KKL-Präsident Jacquie Ben-Zino sprach von einer relativ entspannten Situation in seinem Land, bis dessen Regierung letzte Woche eine Abriegelung veranlasste. Laut Ben-Zino beschäftigt die Jüdische Gemeinde isch mit einem Problem, das identisch ist mit dem Problem, das Israel beschäftigt. Ein Viertel der 40000 Mitglieder umfassenden Jüdischen Gemeinde von Antwerpen ist charedisch, und Ben-Zino warf ihnen vor, sich weiter in Jeschiwot und Synagogen zu versammeln. Das führe zu einer hohen Ansteckungsrate in der charedischen Gemeinde und setzt den Rest der Bevölkerung Gefahren aus. Chassidische rabbinische Autoritäten in Antwerpen sagten Gemeindemitgliedern, die Regeln der Abriegelung zu befolgen, doch Ben-Zinos Bericht zitiert Shmueli Markowitz, Leiter der Notfall-Einheit «Hatzole» der Gemeinde, der betont, dass verschiedentlich die Notfallsregeln missachtet würden. Pessach stand vor der Türe, und die Juden Belgiens waren mit den gleichen Sorgen konfrontiert wie andere Gemeinden in Bezug auf die Führung des Sederabends. Ben-Zino sagte, er habe keine Verwandten eingeladen, in sein Heim zu kommen.
Der Brßüsseler Oberrabbiner Albert Guigui gibt jedes Jahr einen Seder  mit rund 120 Gästen, doch dieses Jahr wurde er annulliert. KKL Belgien hat teilgenommen an den Vor-Pessach-Veranstaltungen, und verteilte spezielle Haggadot an den Wohnungseingängen der Mitglieder. Die Gemeindeinstitutionen richteten eine Hotline für betagte Gemeindmitglieder ein, und viele der jungen Leute erklärten sich freiwillig bereit, Einkäufe für sie zu tätigen. Vergangenen Monat hiess es, dass Gemeindeführer von Antwerpen eine Covid-19-Infektionsrate von 85 Prozent mit mindestens 550 Toten unter den Juden von Belgien erwarteten. Bis letzte Woche lag die Rate bei 700 Tote durch den Coronaviru, doch von der Jüdischen Gemeinde gab es keine offiziellen Zahlen. Die höhere Infektionsrate war «vernünftig», da Antwerpens Juden alle einander kennen, jede Synagoge ist eine ausgedehnte Familie, sagt Michael Freilich, ein Abgeordneter aus Antwerpen. «Wenn der durchschnittliche belgische Juden einen Kreis von 15 engen Freunden und Familie hat», sagte er, «dann sind das bei den Juden von Antwerpne 150 Menschen».

 

8.50 Uhr
Die Zahlen steigen und steigen
Am Montag, kurz vor 9 Uhr morgens, bezifferte das israelische Gesundheitsministerium die Zahl der bis jetzt am Coronavirus gestorbenen Einwohner mit 51. Insgesamt waren 8611 Bürgerinnen oder Bürger offiziell als Virusträger diagnostiziert, 141 von ihnen in schwieriger Kondition, und 107 von ihnen mussten beatmet werden. JU
 

8.45 Uhr
8430 Patienten, 49 Todesfälle
Am Sonntag starben in Israel weitere fünf Patienten am Coronavirus, was die Gesamtzahl der Todesfälle auf 49 erhöht. Die Zahl der bestätigten Patienten betrug am Sonntagabend 8430, womit die Zahl innert einem Tag um über 500 zugenommen hat. Unter den letzten Opfern, die alle über 60 Jahre alt waren und and teils an komplizierten medizinischen Nebenursachen gelitten haben, befindet sich auch eine 84jährige Frau, die als sechste Einwohnerin der Alterssiedlung Mishan in Beerschewa dem Virus erlegen ist. 139 Patienten befinden sich in seriösem Zustand, 106 von ihnen mussten intubiert werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. JU


8.30 Uhr 
Polizei unterbricht Beisetzungsfeier für Rabbiner in Brooklyn
Sonntagnachmittag schritt die New Yorker Polizei ein, um eine Beisetzungsfeier in Borough Park aufzulösen. Handy-Videos zeigen viele Dutzend und womöglich Hunderte von Chassidim, die zusammengekommen waren, um ihrem Rabbiner Yosef Kalish die letzte Ehre zu beweisen. Der 63-Jährige war am Samstag Covid-19 erlegen. Kalish gehörte den Amshinover Chassidim an. Die Trauernden verstiessen gegen das strikte Versammlungsverbot in New York City. Das Video zeigt einige der Männer, Frauen und Kinder mit Gesichtsmasken. Die Mehrheit der Beteiligten trug jedoch keinen Schutz. 

Bereits am Mittwoch hatten Dutzende Chassidim in der gleichen Nachbarschaft einen Entrüstungssturm auf Social Media ausgelöst, als sie den Sarg eines 101-Jährigen Rabbiners durch ihre Strassen trugen. Stand Sonntagabend hat Covid-19 in New York City 2500 Menschenleben gefordert. Brooklyn ist hinter Queens ein Brennpunkt der Pandemie in der Metropole (link). AM

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SONNTAG, 5. April 2020

20.50 Uhr
Hohe Dunkelziffer bei Opfer-Zahlen in den USA?
In den USA dürfte Covid-19 bereits eine deutlich höhere Zahl von Todesopfern gefordert haben, als von Gesundheitsbehörden ermittelt. Dies behauptet ein aktueller Hintergrundbericht der «Washington Post». Demnach beruhen die offiziellen Angaben auf Virus-Tests, entweder bei Kranken oder Verstorbenen (Washingtonpost). Vor allem zu Beginn der Epidemie seien Erkrankte dank fehlender Mittel überhaupt nicht getestet worden. Bis heute nehmen vor allem Seniorenheime diese Überprüfungen aus Zeitmangel oder anderen Gründen nicht vor. Die «Post» zitiert Experten, die von einer vielfachen Zahl tatsächlicher Todesfälle ausgehen. Dies hat natürlich auch politische Konsequenzen, da Präsident Donald Trump die Gefahr von Covid-19 zumindest bis Mitte März ständig kleingeredet hat. 

Kritiker wie Jay Inslee, der demokratische Gouverneur von Washington, werfen Trump mangelnde Tatkraft und Passivität vor (Twitter). Hierzu passt ein aktueller Report der Nachrichtenagentur AP, wonach Bundesbehörden erst Mitte März mit dem Anlauf und Bestellungen von Gesichtsmasken, Beatmungsgeräten und anderen medizinischen Material zur Bekämpfung von Covid-19 begonnen haben. Washington hat damit drei Monate verschenkt.

Laut einschlägigen Datenbanken hat die Zahl der Virus-Erkrankungen in den USA nun 320.000 überschritten. Jene der offiziell identifizierten Todesopfer geht auf 10.000 zu. Von Samstag auf Sonntag erlebte das Land mit rund 1400 Todesfällen die bislang höchste Zahl an einem Tag (link). Im Gliedstaat New York ist die Rate gegenüber vorgestern jedoch von 630 auf 594 gefallen. Gouverneur Andrew Cuomo erwartet zwar den Höhepunkt der Krise in den nächsten Tagen, warnte jedoch Sonntagmittag vor vorzeitigem Aufatmen (Twitter). Allerdings seien auch Einweisungen in Spitäler erstmals gesunken. Der federführend an der Bekämpfung von Covid-19 beteiligte Regierungs-Epidemiologie Dr. Anthony Fauci erklärte jedoch, der Ausbruch sei in den USA keineswegs unter Kontrolle (Twitter).  AM
 

17.55 Uhr 
Opfer Nummer 48 - steigende Arbeitslosigkeit
Eine 98jährige Frau, die am Sonntagnachmittag im Jerusalemer Shaare Zedek Krankenhaus verstarb, ist das 48. Todesopfer, das die Coronakrise in Israel gefordert hat. Da in Israel weiterhin über 8000 Kranke registriert sind, muss in den kommenden Wochen mit weiteren Todesopfern gerechnet werden. – Zahlen ganz anderer Art lassen ebenfalls die Besorgnis im Jüdischen Staat steigen. Die Arbeitslosigkeit hat landesweit 25 Prozent der Arbeitskraft erreicht. Besonders schlimm betroffen ist die fast gänzlich vom Tourismus abhängige Stadt Eilat am Roten Meer: Hatte dort die Arbeitslosigkeit Ende Februar noch erst 3,3 Prozent betragen, ist sie jetzt angesichts des praktischen Zusammenbruchs der lokalen Tourismusbranche auf 69,3 Prozent gestiegen. – Rund 1,05 Millionen Menschen sind derzeit in Israel ohne Arbeit, und es stellt sich jetzt schon die Frage, wie viele von ihnen nach Ende der Coronakrise bei der Suche nach einem Job auf der Strecke bleiben müssen, sei es aus Altersgründen, aus Gründen der Gesundheit oder aus Gründen eventuell veränderter Familienverhältnisse. Ganz zu schweigen von jenen Bürgern und Bürgerinnen, die sich vorzeitig pensionieren lassen. Wie auch immer: Auf die Staatskasse warten noch recht schwierige Zeiten. JU 
 

17.15 Uhr
Coronazahlen aus der jüdischen Schweiz
Die Zahl der jüdischen Corona-Infizierten ist leicht rückläufig. Vor einer Woche lag sie bei rund 50. Dies bestätigen Zahlen der einzelnen jüdischen Gemeinden in der Schweiz. Diese werden allerdings nicht systematisch erhoben und es besteht auch keine Meldepflicht. Hingegen gibt es in Zürich bereits die ersten Todesfälle unter jüdischen Patienten zu vermelden, die dem Corona-Virus zugeschrieben werden. 
 

16.20 Uhr
Covid-Patient heftigst gebüsst
Israel scheint nun wirklich Ernst zu machen mit seiner Absicht, Gesetzesübertretern im Zusammenhang mit der Coronakrise durch erkleckliche Geldbussen und, wenn nötig, auch mit Gefängnisstrafen das strafwürdige Leben nicht mehr lebenswert zu machen. So wurde am Sonntagnachmittag ein offiziell bereits als Corona-Patient diagnostizierter Mann für das vorsätzliche Verletzen seiner Quarantäne mit einer Busse von 5000 Schekel geahndet. Der Mann hatte in einem Autobus kurz vor der Einfahrt nach Jerusalem gesessen und mit seiner geistlosen Tat dafür gesorgt, dass alle 33 Mitreisenden und der Chauffeur ohne Federlesen in die Quarantäne beordert wurden, von wo aus sie sich mit der Website des Gesundheitsministeriums in Verbindung zu setzen haben. Ein Nebenprodukt dieses Verkehrs-Wildwest mit möglich tödlichem Ausgang war, dass auch der Buschauffeur eine  Busse von 5000 Schekel aufgebrummt erhielt, weil er zu viele Fahrgäste in seinen Bus hineingelassen hatte. Der fehlbare Mann, der über seinen gesundheitlichen Zustand bestens Bescheid wusste, befindet sich derzeit in polizeilicher Gewahrsam. Dass sich wegen des Zwischenfalls eine viele Kilometer lange Warteschlange bildete, die sich erst nach fast einer Stunde auflöste, ist eine lästige Nebenerscheinung, an die man sich in Israel so lange wohl wird gewöhnen müssen wie einerseits polizeiliche Gewalt mit andererseits egoistischem Unverständnis und dem unberechenbaren Coronavirus zusammenstossen. JU
 

15.40 Uhr
Ministerteam soll Wirksamkeit der Kontrollen prüfen
Premierminister Netanyahu hat am Sonntagnachmittag ein Team von Ministern ernannt, das die Wirksamkeit der Kontrollen der Bürger durch Polizei und Shabak-Geheimdienst in den Zeiten der Coronakrise zu prüfen hat. Dem Team steht Energieminister Yuval Steinitz vor. In letzter Zeit ist vermehrt Kritik an den Kontrollmethoden als Verletzung der persönlichen Privatsphäre hörbar geworden. JU
 

11.30 Uhr
Charedisches Jerusalem schlimmer dran als Bne Berak
Einige ultra-religiöse Wohnquartiere in Jerusalem haben eine höhere Coronavirus-Infektionsrate als Bne Berak, die Stadt mit der landesweit höchsten Rate. Das erklärte am Sonntagmorgen Innenminister Arie Deri. Vor der Knesset-Coronakommission liess Deri sich auch aus über die Bemühungen, die in Bne Berak selber unternommen würden, um der Krise Herr zu werden, vor allem der Herausforderung, die betagte Bevölkerung der Stadt isoliert zu halten. «Die Mehrheit der Corona-Kranken in Jerusalem», sagte der Innenminister, «kommen aus den ultra-orthodoxen Vierteln von Jerusalem». Deri weigerte sich allerdings, die betreffenden Viertel spezifisch zu nennen. Am Samstag hatte Jerusalem 1132  Leute, die positiv auf den Covid-19-Virus reagiert haben, rund 0,12 Prozent der Bevölkerung, verglichen mit den 1061 infizierten Einwohnern von Bne Berak, was dort aber 0,54 Prozent der Stadtbevölkerung ausmacht. Deri bestand darauf, dass die ultra-religiöse Bevölkerung und ihre Rabbiner inzwischen voll kooperieren und alle Anweisungen befolgen: «Lasst uns nicht darüber diskutieren, was war und was nicht war», meinte der selbe charedische Innenminister. JU

 

9.15 Uhr
Hizbollah-Kommandant in Südlibanon ermordet
Laut iranischen Medien ist in Südlibanon Ali Mohammed Younis, Jahrgang 1940, von Unbekannten ermordet worden. Als Kommandant war Younis verantwortlich für die Verfolgung von «Spionen und Kollaborateuren», wie die iranischen Nachrichtenagentur Fars meldete. Der Bericht der Agentur war begleitet von einer Fotografie, die den Körper einer neben einem offenen Wagen liegenden männlichen Person zeigt. Das Video eines Minaretts in Südlibanon, das den Tod des Hizbollah-Mannes anzeigte, war begleitet von der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim auf deren Twitter-Konto. JU
 

9.10 Uhr
Ende für Jüdische Zeitung
Die «Canadian Jewish News», die bekannteste und am weitest verbreitete jüdische Zeitung des Landes, gibt auf. Am 9. April wird nach 60jähriger, regelmässiger Erscheinung ihre unwiederruflich letzte Ausgabe auf den Markt kommen. «Leider sind auch wir ein Opfer von Covid-19 geworden», sagte Präsidentin Elizabeth Wolfe in einer Verlautbarung auf der CJN-Website. «Wir hatten bereits vorher Schwierigkeiten, doch es war unmöglich, das Unternehmen in einer Umwelt der fast vollständigen wirtschaftlichen Stilllegung zu halten». Eine Print- oder Internet-Ausgabe der Zeitung wird es nicht geben. Die Belegschaft wurde über den Beschluss via Videokonferenz informiert. Zum Schluss hatte die Auflage der CJN noch rund 32000 Exemplare betragen. TA


Rabbi Westheim gestorben
Der im Alter von 71 Jahren am Coronavirus verstorbene Rabbi Osher Yaakov Westheim galt in der englischen Stadt Manchester als weltweit bekannte Koryphäe auf dem Gebiet der Gesetze für Koscher-Lebensmittel. Seine hauptsächlichen Prinzipien bestanden darin, dass Nichtjuden nicht in die Herstellung koscherer Produkte verwickelt sein sollten, und dass jüdische Hersteller während des ganzen Produktionsprozesses anwesend sein müssten. Rabbi Westheim leitete die Kaschrut-Abteilung des Bet Din von Manchester bis 2004 und pflegte überraschende Inspektionen an Stätten unter seiner Aufsicht in ganz Europa durchzuführen. Westheim, der neben Englisch auch Jiddisch, Hebräisch, Deutsch und Französisch sprach, kam in Gateshead in Nordengland zur Welt, lernte an der dortigen Jeschiwa und an der Jeschiwat Beer Yaacov in Israel. TA

 

9.05 Uhr
Corona-Statistk
Am Sonntagmorgen präsentierte sich die israelische Corona-Statistik wie folgt: Zahl der Erkrankten 7881,  126 von ihnen in schwieriger Kondition, 108 dieser Menschen sind am Beatmungsgerät. Der Hinschied einer 84jährigen Frau brachte die Gesamtzahl der bisherigen Corona-Toten auf 45. Die Frau ist die sechste Bewohnerin der Alterssiedlung «Mishan» in Beerschewa, die am Virus, kombiniert mit zahlreichen medizinischen Nebenerscheinungen gestorben ist. – Das Ziel der Regierung ist, was die Untersuchungen betrifft, immer noch das Erreichen von täglich 30000 Untersuchungen. Infolge Mangelerscheinungen, was verschiedene Ausrüstungsgegenstände betrifft, entfernte man sich in den letzten Tagen aber immer mehr von diesem Ziel. Wie es heisst, soll dieser Tage eine Maschine der Israir nach China fliegen, um dringend benötigtes Material einzukaufen. Unter anderem sollen zwei Millionen Schutzmasken mitgebracht werden. – Die Weltgesundheitsorganisation WHO beziffert die globale Zahl der Corona-Kranken auf über  1170150, über 64000 Tote eingeschlossen.
 

9.00 Uhr 
Zahl der Kranken steigt unaufhörlich
Die Zahl der israelischen Corona-Kranken steigt anscheinend unaufhörlich. Am Sonntagmorgen waren mit 8018 Personen erstmals über 8000 offiziell als registrierte Patienten in Israel gemeldet. 127 von ihnen waren in schwierigen Konditionen, und 106 sind intubiert worden. Wenn in den kommenden Tagen die Kontrolle über chraredische Städte und Quartiere sich noch weiter verschärfen wird, dürfte die Zahl der Patienten sich nochmals sprunghaft erhöhen. JU

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SAMSTAG, 4. April 2020 

21.10 Uhr
Jüdische Opfer in Schweden
Die jüdische Gemeinde Schwedens hat bis jetzt mindestens neun ihrer Mitglieder durch den Coronavirus verloren. Diese Todesrate unter den Juden des Landes ist 14 Mal höher als der Anteil der jüdischen Bevölkerung an der schwedischen Gesamtbevölkerung. Die Toten, von denen die meisten älter sind als 80 Jahre, und viele von ihnen zählen zu den Holocaustüberlebenden, machen 2,7 Prozent der 333 Menschen, die bis jetzt in Schweden am Virus gestorben sind. In Schweden wohnen rund 20000 Juden, oder 0,19 Prozent der Bevölkerung. Aron Szugalski-Verständig, Präsident des Jüdischen Gemeindebundes von Schweden, meinte, die Gemeinde hätte zunächst keine Erklärung für diese Disproportion gefunden. Im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten funktionieren die schwedischen Primarschulen immer noch, während die Gymnasien seit einigen Tagen geschlossen sind. Altersheime sind geschlossen, und die Regierung ermuntert die Bevölkerung, die soziale Distanz zu wahren, obwohl viele nicht-essentielle Geschäfte und Einrichtungen offen sind. Verständig glaubt allerdings nicht, dass diese Politik etwas zu tun hat mit den Todesfällen in seiner Gemeinde. TA
 

20.50 Uhr
Über 7500 Israeli infiziert
Bis Samstagmorgen waren in Israel laut Informationen des Gesundheitsministeriums 7589 Personen vom Coronavirus infiziert. 115 Patienten waren in schwierigem Zustand, 98 von ihnen waren an Beatmungsgeräte angeschlossen. Gegen Samstagabend wurde die Zahl der Toten mit 44 angegeben. – Es wird nicht ausgeschlossen, dass es in den nächsten 1-2 Tagen in charedischen Städten zusätzlich zu Bne Berak vielleicht zu Unruhen kommen wird. Die zuständigen Ministerien und das Militär wollen dem Vernehmen nach nämlich auch Städte oder einzelne Quartiere in Orten wie beispielsweise Kiryat Sefer, Elad, Beth Shemesh, Modiin Illit und verschiedene Quartiere von Jerusalem strikteren Kontrollen unterziehen. Auch das arabische Ost-Jerusalem dürfte nicht mehr länger verschont bleiben. In den genannten Städten ist die Zahl der Infizierten viel höher als es gemäss ihrer Grösse hätte erwartet werden müssen. Bei den bisherigen militärischen Aktionen in Bne Berak sind grössere Zusammenstösse bis jetzt ausgeblieben. JU

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FREITAG, 3. April 2020 

16.40 Uhr
Todesspirale dreht sich weiter
Verglichen mit Europa halten sich die Zustände in Israel noch gewaltig in Grenzen, doch hier sieht man in jedem (bedauerlichen) Todesfall bereits den Anfang vom unabwendbaren Ende für Alle. Am Freitag musste das Gesundheitsministerium die Todesfälle 37, 38 und 39 registrieren (bis kurz vor 17 Uhr Lokalzeit). In allen diesen Fällen handelt es sich um betagte Patienten im Alter von 71, 75 und 79 Jahren. 115 Personen waren laut offiziellen Berichten in schwierigen Situationen, und 95 von ihnen waren an Respiratoren angebracht. Unter den Toten der letzten 24 Stunden befindet sich auch ein Rabbi der chassidischen Wischnitzer Sekte. JU
 

16.00 Uhr
Millionen Eier kommen geflogen
Zehn Frachtflugzeuge werden Millionen Eier nach Israel fliegen, um die Eierknappheit mindestens teilweise zu beseitigen, die die Hausfrauen trotz Coronakrise so kurz vor dem Pessachfest (Beginn am Abend des 8. April) fast zum Wahnsinn gebracht hat. Vor einigen Monaten hatte eine Butterknappheit Unruhe unter den Konsumenten ausgelöst, und jetzt hätte eine Mangelerscheinung auf dem Eiermarkt die gleiche Situation fast wieder hervorgerufen. JU
 

14.40 Uhr
Rettungsflüge
Eine Maschine der israelischen Fluggesellschaft El Al kehrte am Freitagmorgen, aus dem australischen Melbourne kommend, nach Tel Aviv zurück. An Bord der Maschine waren Israeli, die in Australien und Neuseeland gestrandet waren und nun von einer der letzten Gelegenheiten profitierten, mit einem so genannten «Rettungsflug» in die Heimat zurückzukehren. Der Flug nahm 17 Stunden und 20 Minuten in Anspruch, und war damit der bisher längste Flug der israelischen Zivilluftgeschichte. Laut offiziellen befinden sich derzeit noch fast 1900 rückkehrwillige Israeli im Ausland, nicht zuletzt in Russland und der Ukraine. Es bedurfte 19 einsatzwillige Mitglieder der El Al-Besatzung, um die 40 stündige Operation fehlerfrei zu absolvieren. Dazu Aussenminister Israel Katz: «Von Beginn der Krise an hat das Aussenministerium bewiesen, dass es alle Anstrengungen unternehmen wird, um rückkehrwillige israelische Bürger nach Hause zu bringen». JU
 

11.45 Uhr
Immer mehr Kranke
Die Zahl der am Coronavirus erkrankten Israeli hat mit 7030 Personen am Freitag erstmals die Grenze von 7000 durchbrochen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums befinden sich etwa 115 von ihnen in schwieriger Kondition, 95 von ihnen sind mit dem Respirator verbunden. Zudem ist die 37. Person an der Krankheit verstorben, ein 71jähriger Mann, der im Sheba Medical Center, Tel Hashomer, gelegen hatte. Die Zunahme der Fälle fällt zusammen mit dem Beschluss der Regierung, härter gegen die ultra-orthodoxe (charedische) Bevölkerung von Bne Berak vorzugehen. Am Donnestagabend genehmigte die Regierung eine volle militärische Umzingelung der Stadt. Bewaffnete IDF-Truppen haben begonnen, sich am Freitag zu verteilen und dem Zivilschutz zu helfen. Bne Berak hat mehrer Coronavirus-Patienten als irgendeine andere Stadt Israels. Am Freitag wurden dort 966 Leute mit dem Virus diagnostiziert, etwa drei Mal soviel wie noch vor drei Tagen. Jerusalem, wo fast eine Million Menschen leben, registrierte am Freitag 1003 Fälle. JU
 

10.00 Uhr
Globaler Aufruf der Rabbiner
Oberrabbiner aus aller Welt haben einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie das Weltjudentum auffordern, sich zu vereinen und den Schabbat zu begehen, um einander zu unterstützen und für das Wohlergehen des Anderen zu beten. «Ihn zusammen halten» ist ein Appell an die jüdische Gemeinschaft in aller Welt, sich angesichts der Covid-19-Pandämie und der Restriktionen, die zum Schutz Aller ausgesprochen worden sind, zu vereinen. Der gemeinsame Aufruf wird unterstützt von den Oberrabbinern Israels, Frankreichs, Russlands, Grossbritanniens, Argentiniens, Südafrikas, Moskaus, Roms, Brüssels und der Europäischen Rabbinerkonferenz. In ihrem Brief ruft diese Koalition jüdischer Führer die globale jüdische Gemeinschaft auf, den Schabbat Hagadol – den «Grossen Schabbat» unmittelbar vor Pessach – als Gelegenheit zu benutzen, sich die transformative Vereinigungskraft des Schabbats zunutze zu machen und sich angesichts der gegenwärtigen Krise zu vereinen.

Die Oberrabbiner rufen die Juden in jedem Ecken der Welt auf, einander:
1.    anzurufen oder eine Botschaft zu schicken mit Worten der Unterstützung vor Schabbat,
2.    unmittelbar vor dem Entzünden der Kerzen füreinander und die ganze Menschheit zu beten, und
3.    den Schabbat gemeinsam zu halten.

Jede dieser drei Handlungen soll weitreichende Auswirkungen haben, um die jüdische Weltgemeinde zu verbinden, während gleichzeitig die Weltjudenheit aufgerufen wird, sich an die lebenswichtige gesellschaftliche Distanz zu halten, die die Regierungen und Gesundheitsbehörden der Welt verfügt haben. 

Oberrabbiner Riccardo di-Segni, Rom, sagte: «Während der letzten Wochen waren wir Zeugen aus erster Hand, welche Zerstörungen der Covid-19-Virus anrichten kann. In Italien trauert unsere Gemeinde, und viele Leute fühlen sich unwohl. Wir müssen einander unterstützen, um einen Weg aus dieser Krise zu finden. Ich möchte jeden Juden dringend ersuchen, seine Gemeinde zu unterstützen und diese Gelegenheit zu benutzen, sich hinzuwenden und einander Solidarität zu zeigen. Wir sind in der glücklichen Lage, den Schabbat zu haben. Je spezieller wir ihn für uns und unseren Haushalt gestalten können, umso mehr Stärke werden wir durch ihn gewinnen, um diesen Virus zu bekämpfen». TA

7.30 Uhr
Zehn Tote an einem Tag
Der Donnerstag war besonders ergiebig für den Coronavirus. An einem einzigen Tag musste Israel zehn Tote als Folge der Krankheit registrieren. Die Gesamtzahl der Toten in Israel stieg damit auf 36. Landesweit wurden 6857 Menschen positiv diagnostiziert mit dem Virus. 338 Israeli wurden als geheilt aus den Krankenhäusern entlassen. Von den Kranken befanden sich am Donnerstag 108 in kritischem Zustand, 87 waren an Ventilatoren. Weltweit hat die bestätigte Zahl der Toten 50000 übertroffen, und es gibt insgesamt über eine Million Fälle. Die fünf «Spitzenländer» in Bezug auf Coronavirus-Fälle sind die USA (216722), Italien (110574), Spanien (110238), China (82431), und Deutschland (77981). Die Daten hat die John Hopkins Universität in Baltimore geliefert. JU

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DONNERSTAG, 2. April 2020

18.00 Uhr 
Bewaffnete Soldaten kommen nach Bne Berak
Zur Unterstützung des Kampfes gegen den Coronavirus werden demnächst bewaffnete IDF-Soldaten einer Fallschirmbrigade in der ultra-orthodoxen Stadt Bne Berak aufmarschieren, um mit dem Zivilschutzkommando zusammenzuarbeiten. Gegenüber Journalisten meinte ein IDF-Sprecher, die Truppen würden persönliche Schutzausrüstung wie die Polizei bei sich tragen, und werden dem Zivilschutzkommando mit Logistik, der Evakuierung von Kranken und der Verteilung von Lebensmittel an eine Risikobevölkerung helfen. – 38 Prozent der Einwohner von Bne Berak sind nach Ansicht der Maccabi-Krankenkasse am Coronavirus erkrankt. Ist die Rate realistisch, wäre es die höchste Infektionsrate landesweit. Mit dem Einsatz der IDF wird die Zahl der aktiv am Krieg gegen den Virus teilnehmenden Kräfte um 12000 Soldaten und Offiziere sowie um 3000 Fahrzeuge wachsen. – Ein exakter Zeitpunkt für den Beginn des IDF-Truppeneinsatzes wurde nicht bekanntgegeben. JU
 

16.45 Uhr 
Pariser grosse Synagogen erstmals geschlossen
44, Rue de la Victoire, im 9. Arrondissement von Paris – praktisch jeder Jude in der französischen Hauptstadt, aber auch Touristen, die Paris besuchen kommen, kennen diese Adresse: La Victoire, die grosse Synagoge von Paris. Was zwei Weltkriege ebenso wenig geschafft haben wie der Holocaust oder die Terrorakte von 2015, das haben die unsichtbaren Coronaviren fertig gebracht: Die Synagoge, die stets als das Sinnbild für Stabilität galt, ist erstmals in ihrem rund 150jährigen Leben geschlossen. «Während des Holocausts oder Charlie Hebdo», sagte Gemeindepräsident Jacques Canet, 70, «war der Feind jemand, gegen den Du kämpfen konntest, was wir heute aber nicht können. Der beste Weg, um zu kämpfen, ist, zu Hause zu bleiben». Die letzten 60 Jahre besuchte Canet die Synagoge regelmässig, hier heiratete er, und hier feierten seine Kinder ihre Bat- und Barmizwa. Vor dreissig Jahren trat er der Verwaltung des Gotteshauses bei und versah dort diverse Aufgaben. Er fühlt sich «zu Hause» in der «Victoire», weshalb die Schliessung für ihn auch «sehr schlecht» war, kein leichter Entscheid, aber zum Schluss gab es keine andere Möglichkeit. – Moshe Sebbag, der Oberrabbiner der Synagoge: «Als wir realisierten, welch grosse Gefahr für die Menschen bestand, gab es keine andere Wahl». Sie sogar während der Nazibesetzung offen zu halten, war ein Weg, um Leben zu retten, aber jetzt sei die Schliessung der Synagoge «ein Weg, um Leben zu retten». In einem Brief an seine Gemeindemitglieder nannte Rabbi Sebbag die Schliessung der Synagoge eine der «schmerzlichsten Entscheidungen», die er zu fällen gezwungen war. JU
 

15.00 Uhr
Zum zweiten Mal in der Quarantäne
Fast massenweise musste die israelische Führung sich am Donnerstag in Quarantäne begeben. Ausschlaggebend war deren direkten oder indirekten Kontakte mir Gesundheitsminister Yaakov Litzman. Ausser Premierminister Netanyahu, der erst vor einem Tag die Quarantäne verlassen konnte, waren die folgenden Persönlichkeiten gezwungen, am Donnerstagnachmittag diesen ungeliebten Gang mit ihren Regierungschef anzutreten: Mossad-Chef Yossi Cohen, Leiter des Mossad-Geheimdienstes, Meir Ben-Shabbat, Leiter des Nationalen Sicherheitsdienstes, Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Prof. Sigal Sadetzky, Leiterin des öffentlichen Gesundheitsdienstes und Prof. Zev. Rotstein, Vorsitzender des Hadassah Medical Centers. Alle Betroffenen erklärten, ihre routinemässigen Arbeiten fortzusetzen. Zu diesem Zweck sind ihre Heim-Büros ausgerüstet mit den nötigen elektronischen Ausrüstungen.
 

15.oo uhr
Nur mit der Kernfamilie feiern
Total 32 Menschen sind bis Donnerstagmittag in Israel an den Folgen des Coronavirus gestorben. Beim vorläufig letzten Opfer handelt es sich um einen 77jährigen Mann aus Ashkelon, der im Barzilai Medical Center gepflegt worden ist. Bis zum Donnerstagmittag wurden 6360 Personen positiv mit dem Virus diagnostiziert. Von diesen waren 107 in schwierigen Konditionen, und 83 von ihnen mussten intubiert werden. In den letzten 24 Stunden sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 7833 Untersuchungen durchgeführt worden. Premier Netanyahu erinnerte eindringlich daran, dass sie die kommenden Feiertage von Pessach, Ramadan und Ostern nur im Rahmen ihrer Kernfamilie feiern, um mitzuhelfen, die Infektion im Lande zu reduzieren. - «Ein kleiner Pessach ist ein sicherer Pessach», sagte Netanyahu. JU
 

11.20 Uhr 
Opfer Nummer 31
Die Todesmeldungen im Zusammenhang mit der Coronaviruskrise reihen sich für Israel in immer kürzerem Abstand aneinander. Opfer Nummer 31 ist ein 72jähriger Mann, der am Donnerstag im Tel Aviver Sourasky Medical Center gestorben ist. JU
 

9.30 Uhr
Bereits 30 Tote
Am Donnerstag sind weitere drei Israeli an den Folgen des Coronavirus gestorben. Opfer 27 ist ein 77jähriger Mann mit früheren medizinischen Beschwerden. Er ist im HaEmek Medical Center gepflegt worden. Opfer 28 ist ein 95jähriger Mann, der im Sheba Medical Center, Tel Hashomer, gelegen hat. Bei Opfer 29 handelt es sich um einen 78jährigen Mann, der im Barzilai Medical Center in Ashkelon in Pflege gewesen war. Opfer 30 schliesslich war ein 87jähriger Mann, der im Soroka-Krankenhaus in Beerschewa hospitalisiert gewesen ist. Am Donnerstagmorgen sind in Israel laut Gesundheitsministerium 6211 Leute positiv mit dem Coronavirus diagnostiziert worden. Von diesen waren 107 in ernsthafter Kondition, und 83 sind intubiert worden. Von Donnerstag an müssen alle Israeli auf der Strasse Schutzmasken tragen, und aus dem Ausland zurückkehren Landesbürger und –bürgerinnen müssen sich direkt in einem Coronavirus-Hotel in Quarantäne begeben. «Wir sind in einem globalen Notfallstadium», betonte Premierminister Netanyahu. JU

 

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MITTWOCH, 1. April 2020

20.30
Das 25. Opfer
Am Mittwochabend starb im Wolfson Medical Center in Holon ein 66jähriger Mann am Coronaviurs. Er ist das 25. Todesopfer dieser Krankheit seit Ausbruch der Krise. Der Mann hatte zuvor unter mehrfachen gesundheitlichen Nebenerscheinungen gelitten. JU
 

17.30 Uhr 
Todesfall Nummer 23
Im Jerusalemer Shaare Zedek Krankenhaus und im Wolfson Medical Center in Holon starben am Mittwochnachmittag eine 69jährige Frau und ein 74jähriger Mann. Beide hatten ausser dem Coronavirus von früher her schon medizinische Komplikationen. Damit erhöhte sich die Zahl der in Israel an den Folgen des Virus verstorbenen Personen auf 23. Total 5591 Israeli waren am Mittwochnachmittag mit Coronavirus diagnostiziert, 97 werden als schwerkrank registriert, und 76 von ihnen sind intubiert worden. Alles in allem sind 637 der mit dem Virus diagnostizierten Personen in Krankenhauspflege. Das Gesundheitsministerium erklärte am Dienstag, dass 741 neue Fälle identifiziert worden sind, wobei total 7500  Untersuchungen durchgeführt worden sind.
 

11.45 Uhr
Über eine Million Arbeitslose
Die Zahl der Arbeitslosen in Israel hat als Folge der Corona-bedingten massiven Geschäftsschliessungen und Zurückstufung der Wirtschaft auf Notstandsniveau erstmals in der Geschichte des Landes die Millionengrenze überschritten. Am Mittwochmorgen meldeten die Arbeitsämter 1004316 Arbeitslose, oder 24,1 Prozent der Arbeitskraft. Alleine im März liessen sich fast 845000 Arbeitnehmer bei den zuständigen Ämtern registrieren. Fast 90 Prozent von ihnen hatten sich in einem unbezahlten Urlaub befunden. Laut Schätzungen der zuständigen Stellen befinden sich mindestens 125000 Selbständige in einer zunehmend misslichen Lage. JU
 

9.40 Uhr 
Handydaten über Infizierte
In Israel hat ein Parlamentsausschuss grünes Licht gegeben für die Nutzung von Handydaten im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Ein Kontrollausschuss der Knesset, den das Oberste Gericht angemahnt hatte, stimmte nach eigenen Angaben am Dienstag nach «Marathonverhandlungen» dafür, Handydaten über Infizierte und deren Kontaktpersonen zu sammeln. TA
 

9.00 Uhr 
Trump-Regierung rechnet mit bis zu 240.000 Todesopfern in den USA

In Amerika wächst die Zahl der Virus-Fälle rasant. Besonders betroffen ist weiterhin New York City.

An seiner täglichen Pressekonferenz zu Covid-19 hat Donald Trump Dienstagabend dunklere Töne angeschlagen als je zuvor. Seine Experten gingen auch bei einer nationalen Mobilmachung gegen den Virus von 100.000 bis 240.000 Todesfällen aus. Die nächsten zwei Wochen würden «sehr schmerzhaft, sehr sehr schmerzhaft» für Amerika werden, aber dann würde die Nation «Licht am Ende des Tunnels sehen» (nytimes). Die Zahl der Fälle ist mit Zunahmen von 15 bis 20 Prozent täglich auf knapp 200.000 gestiegen, jene der Todesopfer auf 4000. China hat die Epidemie bei 1,4 Milliarden Einwohnern nach knapp drei Monaten mit 82.000 Fällen und 3200 Todesopfern unter Kontrolle gebracht.

Stand Dienstagabend liegen die USA damit auf dem dritten Platz hinter Italien mit 12.500 und Spanien mit 8500 Todesopfern. Dort sinken die täglichen Steigerungen jedoch, während dieser Trend in den USA nun 25 Prozent täglich erreicht hat (link). Zentrum des Ausbruchs bleibt New York City mit 40.000 Fällen und 1100 Todesopfern (nytimes).

Ein massives Problem in Amerika sind die seit drei Monaten anhaltenden Engpässe nicht zuletzt bei Tests. Anhin konnten nur etwa eine Million der 330 Millionen Amerikaner auf Covid-19 getestet werden. Vizepräsident Mike Pence hatte vor drei Wochen die baldige Bereitstellung von fünf Millionen Tests angekündigt. Dieser Mangel verhindert eine zeitige Erkennung von Clustern mit Fällen. 

Dabei rechnen Experten mit rasanten Steigerungen gerade in republikanisch geführten Gliedstaaten im Süden von Texas bis Florida. Dort wurden anhin immer noch keine Ausgangssperren verhängt, wie in den meisten anderen Regionen (nytimes).

Trump, der die Virus-Gefahr bis Mitte März klein geredet und den Behördenapparat an raschem Eingreifen gehindert hatte, politisiert die von ihm mit geschaffene Krise auf atemberaubende Weise. Bei der Verteilung der knappen Hilfsmittel bevorzugt er republikanische Gouverneure in Gliedstaaten wie Florida, das für seine Wiederwahl entscheidend sein wird (link). Dazu nötigt er verzweifelte Gouverneure, ihm öffentlich für seine Hilfe und «Führungsstärke» zu danken (link). 

Damit wiederholt er nicht nur ein aus der Ukraine-Affäre vom letzten Jahr vertrautes Erpressungsmanöver. Wie der politische Journalist Ron Brownstein erkannt hat, sammelt Trump damit auch Material für Wahlanzeigen im Herbst, um sich selbst von Vorwürfen gegen sein epochales Missmanagement dieser Krise reinzuwaschen (link). Andreas Mink

8.30 Uhr 
Bereits 5591 Corona-Patienten
Die israelische Regierung trug sich am Mittwochmorgen noch immer mit dem Gedanken der Verhängung der vollen Abriegelung über gewisse ultra-orthodoxe (charedische) Städte und Ortschaften des Landes, als die aktuellsten Zahlen bekannt wurden: Das Land zählte am Mittwochfrüh 5591 offiziell diagnostizierte Corona-Kranke, 97 von ihnen in ernsthaftem Zustand, 76 von ihnen mussten intubiert werden. Die Zahl der Toten stieg in Israel auf 21. Eine 98jährige Frau erlag im Soroka-Krankenhaus von Beerschewa dem Virus. Ein Team von Spitzenwissenschaftlern schliesst nicht aus, dass Israel es schon nächste Woche mit bis zu 500 kritisch Kranken zu tun bekommen wird. Vor allem in der charedischen Stadt Bne Berak schliessen Experten des Gesundheitsministeriums nicht aus, dass nächste Woche bis zu 1500 Einwohner als krank diagnostiziert sein werden. Trotz einer festgestellten Verlangsamung des Zuwachses kritischer Zahlen halten Vertreter des Gesundheitsministeriums das Gefühl des Optimismus für «verfrüht». JU
 

8.30 Uhr
Die Zahlen steigen und steigen
Die israelische Regierung trägt sich mit dem Gedanken, eine volle Quarantäne über ultra-orthodoxe Städte und Ortschaften zu verhängen, in den die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen weiter steigen sollte. Ein Team erstrangiger israelischer Wissenschaftler sagt voraus, dass Israel schon nächste Woche 500 kritisch kranke Patienten haben könnte. Spezifisch steigt die Zahl der mit dem Virus infizierten Personen in der charedischen Stadt Bne Berak laufend weiter. Dort wurden in einem Tag nicht weniger als 65 ernsthaft Kranke registriert, und es gibt dort bereits 571 Infizierte in einer Bevölkerung von unter 199000 Einwohner, oder etwa 285 unter 100000 Einwohnern. In Israel sind durchschnittlich 53 Leute unter 100000 infiziert. Regierungsoffizielle haben schon in Betracht gezogen, Bne Berak oder das Jerusalemer Wohnviertel Mea Shearim einer Abriegelung zu unterwerfen, um die Krankheit einzudämmen. Verschiedene Kreise im Gesundheitsministerium fürchten aber, dass eine solche Massnahme die Infizierungsrate noch erhöhen könnte. – Am Dienstagabend waren 5385 Israeli positiv mit Coronavirus diagnostiziert.  94 von ihnen befanden sich in ernsthaftem Zustand und 76 mussten intubiert werden. 224 konnten die Krankenhäuser als geheilt verlassen. Derzeit befinden sich 39670 Israeli in Quarantäne. Bis Dienstag sind total fast 161000 Israeli isoliert worden. Am Abend betrug die Zahl der Corona-Todesopfer 20. Seit Dienstagabend verlangt das Gesundheitsministerium von allen Personen, die ihre Wohnung verlassen müssen, das Tragen einer Schutzmaske. JU
 

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DIENSTAG, 31. MÄRZ 2020

15.45 Uhr 
Drittes Todesopfer innert 24 Stunden
In Israel ist am Dienstag die dritte Person innert 24 Stunden – eine 90jährige Frau – an den Folgen des Coronavirus und zahlreicher gesundheitlicher Nebenerscheinungen gestorben. Damit hat die Zahl der israelischen Todesopfer der Krankheit 18 erreicht. Seit Dienstagmorgen steht die Zahl der offiziell positiv diagnostizierten bei 4831. Von diesen sind 83 in ernster Verfassung und 69 mussten intubiert werden. Bisher konnten die Krankenhäuser 163 Personen geheilt entlassen. JU
 

14.30 Uhr
Welche Stadt hat die meisten Kranken?
Die charedische (ultra-orthodoxe) israelische Stadt Bne Berak hat per capita der Bevölkerung die höchste Zahl an Coronavirus-Patienten, und ein Drittel (34 Prozent) von Jenen, die auf den Virus gescreent worden sind, reagierten positiv. Das teilten das Gesundheitsministerium und die hebräische Website Ynet gemeinsam mit. Rund zehn Prozent der gescreenten Jerusalemer und sechs Prozent der Tel Aviver wurden ebenfalls positiv diagnostiziert. Die Daten zeigen die Ernsthaftigkeit des Ausbruchs unter der charedischen Bevölkerung. Viele «Taschen» existieren, wo die Personen ganz einfach darauf verzichtet haben, die Anweisungen der Behörden und Ministerien zu befolgen. Schon am Dienstagmorgen musste die Polizei in Jerusalem eine Gebetsrunde (Minjan) aufbrechen, weil die Anwesenden die geltende Regelung missachteten, alleine zu beten. Gemäss Gesundheitsministerium sind in Bne Berak 571 Menschen vom Virus befallen, verglichen mit 650 in Jerusalem, wo aber fünfmal so viele Menschen leben: 926000 in Jerusalem gegenüber 199200 in Bne Berak. JU
 

13.00 Uhr
«Noch keine Trendumkehr»
Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, sagte am Dienstagmittag, dass die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle mit herannahendem Pessachfest steigen werde. «Von einer Trendumkehr ist noch nichts zu sehen», meinte er. Am Montag habe man, so fügte er hinzu, eine starke Zunahme von Corona-Patienten festgestellt. In Bezug auf die Diskussion bezüglich des Tragens von Schutzmasken meinte Bar Simantov, die Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) habe offiziell festgehalten, dass der Covid-19 durch Tropfen weitergeleitet werde und sich nicht in der Luft aufhalte. «Das veranlasste verschiedene Länder, darunter auch Israel, Leuten, die das Haus verlassen, das Tragen von Masken zu empfehlen. «Wir untersuchen gegenwärtig ob man sich mit improvisierten Masken begnügen kann, da das medizinische Personal die Masken benötigt, die wir an Lager haben». Im Übrigen bereite das Gesundheitsministerium sich auf Anweisung von Gesundheitsminister Litzman vor,  Abriegelungen für ganze Gemeinden einzurichten. «Diese Art von Quarantäne verlangt den äussersten Einsatz des Zivilschutzes und der Polizei», sagte Bar Simantov. JU
 

10.30 Uhr
Zahl der Kranken hat 4831 erreicht
Im Verlaufe des Dienstagmorgens erreichte die Zahl der positiv Diagnostizierten 4831. Von diesen sind 83 in schwierigem Zustand, 69 von ihnen mussten intubiert werden. Insgesamt sind in Israel bis jetzt 17 Patienten am Coronavirus gestorben. 163 Personen konnten geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden. – Am Dienstag hat Israel laut Angaben des Gesundheitsministeriums 27 weitere Ventilatoren erhalten und acht Millionen Schutzmasken, ein gemeinsames Unternehmen der Ministerien für Gesundheit und Verteidigung. JU
 

10.30 Uhr
«Israel in zwei Monaten aus der Krise»
Prof. Amnon Shashua, Generaldirektor von Mobileye und einer der grössten High-Tech-Initianten, behauptet, sein mathematisches Modell könnte Israel innert zwei Monaten aus der Coronaviruskrise befreien. Er sprach darüber mit «Yediot Achronot». Wir bringen Auszüge. 

«Innert zwei Monate kann Israel die Coronakrise verlassen», sagt Prof. Amnon Shashua, Generaldirektor der Firma Mobileye und einer der grössten High-Tech-Initianten in Israel. Shashua hat zusammen mit zwei Kollegen ein mathematisches Modell entwickelt, mit dessen Hilfe, so versichert er, sich die Hochrisikogruppen isolieren lassen, und der Mehrheit der Bevölkerung schrittweise ermöglicht werden könne, von der Quarantäne zur Arbeit zurückzukehren.

«Mein Modell bringt die Hochrisikobevölkerung – Kranke mit gesundheitlichen Begleiterscheinungen und Betagte - in eine Quarantäne und ermöglicht den Gruppen mit niedrigem Risiko, in eine Herden-Ansteckung zu gelangen», sagt Shashua. «Innert zwei Monaten kann man die Niedrigrisiko-Bevölkerung der Arbeit zuführen und dann beginnen, die Hochrisikobevölkerung zu befreien».
Am Dienstag war vorgesehen, dass Shashua sein Modell vor der Corona-Kommission der Knesset präsentiert. Das Modell, dessen endgültige Version am Samstag auf das internationale Internet aufgeladen worden ist, hat weltweit viele Echos ausgelöst. Shashua erhielt Anfragen vom Gouverneur des Staates New York, dem Hauptgeschädigten des Virus in den USA, sowie von Regierungskreisen in Indien und in Argentinien. (...)

«Die gegenwärtige Politik ist die Verhängung der Quarantäne, zu versuchen, die Kranken ausfindig zu machen und sie in die Quarantäne zu schicken. Das Gesundheitsministerium glaubt, dass es so weiter die Zahl der Kranken kontrollieren könne. Ich fürchte, dass wir auf dem Rücken eines Panthers reiten. 
Wenn die Strategie in der Abflachung der Neigungskurve besteht, sprechen wir mindestens von einem oder anderthalb Jahren. Von Mal zu Mal werden Kranke entdeckt. Wenn Touristen eintreffen, bringen sie eine neue Welle von Ansteckungen mit sich. Das Dilemma besteht darin: Sollen wir sie untersuchen oder nicht? Den Himmel öffnen oder schliessen? Ich glaube nicht, dass wir so auf einen grünen Zweig  kommen». (...) JU

08.00 Uhr
Synagogen in Zürich weiterhin geöffnet
Bis Sonntag waren die Synagogen der orthodoxen jüdischen Gemeinden Agudas Achim und Israelitische Religionsgesellschaft Zürich geschlossen. Bis Sonntag trafen sich einzelne Lernende und Betende in den Räumlichkeiten. Das hat nicht nur seitens der Behörden (vgl. tachles online von Dienstag letzter Woche)  Kritik hervorgerufen sondern auch aus eigenen Reihen. Die Task Force der orthodoxen Gemeinden reagierte somit spät auf. Auch in anderen Städten Europas und Amerika halten sich orthodoxe Juden nicht an die Vorgaben von Behörden. Das hat mitunter dazu geführt, dass die Zahl von Kranken und Toten überproportional hoch ist in diesen Teilen der jüdischen Bevölkerung.

07.30 Uhr
Beerdigungen am Schabbat
Die jüdische Gemeinde in der rumänischen Hauptstadt Bukarest hat eine rabbinische Dispens erhalten, Corona-Todesfälle am Schabbat zu beerdigen. Das folgt einer Anweisung der rumänischen Regierung, wonach Corona-Opfer an ihrem Todestag beerdigt werden oder kremiert werden müssen. In normalen Fällen ist die Kremation laut jüdischem Gesetz verboten, und am Schabbat dürfen keine Beerdigungen vorgenommen werden. Die Gemeinde wendete sich für einen so genannten «Heter» (religiöse Erlaubnis) an Rabbi Yaakov Rojah von der Zaka Freiwilligenorganisation für Notfallantworten. Rojah gelangte an Rabbi Avigdor Nebenzahl, dem ehemaligen Oberrabbiner der Jerusalemer Altstadt und Präsident des rabbinischen Rates von Zaka. Er befand, dass dass die Jüdische Gemeinde von Bukarest einen Christen die Beerdigung eines am Schabbat verstorbenen Corona-Opfers am Schabbat vornehmen lassen dürfe, um die Kremierung des Körpers zu verhindern. 
 

07.00 Uhr
Das bisher jüngste Opfer
Eine 49-jährige  Frau, die in der Nacht zum Dienstag im Yitzhak Shamir Medical Center am Coronavirus starb, ist das bisher jüngste Opfer der Krise in Israel. Damit erhöht Sich die Zahl der Todesfälle im Staat auf 17. Am Dienstagmorgen betrug die Gesamtzahl der in Israel offiziell positiv Diagnostizierten 4831. Von diesen befanden sich 83 in schwierigem Zustand. 163 Personen konnten das Krankenhaus als geheilt entlassen. JU

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MONTAG, 30. MÄRZ 2020

20.45 Uhr 
4695 sind als Kranke diagnostiziert
Die Entwicklung der Statistik der Coronaviruskrise lässt an sich keinen anderen Schluss zu, als dass wir den Höhepunkt oder gar eine Trendwende noch lange nicht erreicht haben. Am Montagabend registrierte man laut israelischem Gesundheitsministerium 4695 Kranke, von denen 79 schwer erkrankt sind, und 66 mussten intubier werden. JU
 

20.45 Uhr
Die jüngsten, wahrscheinlich aber nicht letzten Restriktionen
Normalerweise sind die Israeli etwas mehr als eine Woche vor dem Pessachfest voller Vorbereitungen, und das Stimmungsbarometer steigt, bis er am traditionellen Sederabend seinen Höhepunkt erreicht hat. Dieses Jahr aber ist alles anders. Die verlustreiche Coronaviruskrise hat den Festvorbereitungen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, und am Montagabend leistete der selber in einer Quarantäne sitzende Regierungschef Netanyahu noch seinen Beitrag zur Dämpfung des letzten Restes der Vorfreude auf Pessach. Er verkündete eine ganze Reihe von Restriktionen, die das letzte Bisschen an individueller, familiärer oder gesellschaftlicher Freiheit fast gänzlich zum Verschwinden bringen. Wer an das tägliche Gebet gewöhnt ist, wird es bis auf Zusehen hin allein zu Hause verrichten müssen. Die Synagogen sind schon eine Weile geschlossen, und jetzt dürfen nicht ein Mal mehr die Vorplätze zum Gotteshaus für das Morgen- oder Abendgebet verwendet werden. Man wird also bis zum Ende der Krise mit Gott ganz alleine sein müssen. Junge Paare, die heiraten, dürfen dies ab sofort nur im Kreise der Kernfamilie tun. Eingeladen werden darf niemand mehr (und die oft nicht mageren Schecks werden auch entfallen).«Diese Restriktionen retten Leben», sagte Netanyahu sicher nicht unberechtigt. «Wir helfen Euch». Wahrscheinlich stimmt das schon, doch Freude bereitet es trotzdem nicht. Zu einer Beerdigung dürfen sich 20 Trauernde einfinden, während zur traditionellen Beschneidung gerade mal zehn Personen gebeten werden dürfen, vorausgesetzt, die Richtlinien des Gesundheitsministeriums werden befolgt: Anlässe haben im offenen Raum stattzufinden, und die Anwesenden müssen die gesellschaftliche Distanz von zwei Metern voneinander einhalten. Nicht ein Mal der kommende Sederabend fand Gnade vor den gestrengen Augen des Premiers: Nur die Kernfamilie darf zu dem Festmahl einfinden, und Wohnquartiere, die den Anweisungen des Gesundheitsministeriums zuwiderhandeln, werden mit voller Härte des Gesetzes belangt. – Schliesslich wird die bereits auf 30 Prozent des Normalbestands gesunkene Arbeitskraft in den als lebensnotwendig geltenden Betrieben auf 15 Prozent zusammengestrichen. «Wir wissen nicht, was der nächste Tag bringt, doch mit Gottes Hilfe werden wir den Coronavirus besiegen». Diesem Wunsch, dem Netanyahu zum Schluss seiner TV-Ansprache Ausdruck verlieh, dürfte wohl niemand im Volk die Zustimmung nicht verwehren. JU
 

18.15 Uhr
Israelischer Milliardär spendet zehn Millionen
In der Hoffnung, damit den Kampf Israels gegen den Coronavirus zu unterstützen, hat der israelische Milliardär Eyal Ofer beschlossen, drei Krankenhäusern je drei Millionen Schekel zu spenden: Dem Sheba Medical Center in Ramat Gan, dem Sourasky Medical Center in Tel Aviv, und dem Rambam Center für Gesundheitspflege in Haifa. Darüber hinaus wird die israelische NGO «Latet» (geben) eine Million Schekel erhalten. Diese Organisation ist darauf spezialisiert, Betagte mit Lebensmitteln und Medikamenten zu unterstützen. – Ofers Sprecher betonte, die Krankenhäuser würden unterstützt werden, um ihnen zu helfen «lebensnotwendige medizinische Ausrüstung» zu kaufen, um «die Ausbreitung des Virus» zu verhindern, Menschenleben zu retten und «medizinische Teams davor zu schützen, infiziert zu werden. – Es ist nicht das erste Mal, dass Eyal Ofer israelische Krankenhäuser unterstützt. 2015 verlieh ihm der Rambam-Campus für Gesundheitspflege die Rambam-Auszeichnung in «Anerkennung seiner aussergewöhnlichen Geschäftstalente und philanthropischen Grosszügigkeit». JU
 

15.30 Uhr
Netanyahu muss nicht in die volle Quarantäne
Premierminister Netanyahu und sein Arbeitsteam mussten sich vorübergehend in Selbst-Isolation begeben, und zwar so lange, bis eine epidemiologische Studie beendet ist, die, so hofft man, ergeben wird, dass er dem Coronavirus nicht ausgesetzt war. Das gab Netanyahus Büro bekannt. Gleichzeitig bestand das Büro am Montag aber darauf, zu dementieren, dass entschieden worden sei, ihn für eine Woche in der Abriegelung zu halten, nachdem seine parlamentarische Assistentin Rivka Paluch mit dem Virus diagnostiziert worden war. Laut Äusserungen seines Büros würden Offizielle des Gesundheitsministeriums nun grundlegend der Frage nachgehen, was nun zu tun sei. Die ersten Hinweise der Studie deuteten darauf hin, dass Netanyahu sich nicht in Quarantäne zu begeben habe, da er sich nicht mit Paluch getroffen habe und mit ihr nicht in engen Kontakt gekommen sei. Sie hätten sich in den letzten zwei Wochen nie im gleichen Raum aufgehalten. Netanyahu habe sich in Koordination mit seinem persönlichen Arzt stets an die Gesundheitsrestriktionen gehalten, und würde den Grossteil seiner Arbeit von zu Hause aus ausführen. Zudem würden die meisten Beratungen via Video laufen. TV-Kanal 12 hatte am Montagmorgen, vielleicht etwas voreilig, berichtet, dass der Premier eine einwöchige Quarantäne durchmachen werde, weil seine Assistentin positiv auf den Test reagiert habe. JU
 

13.30 Uhr 
Opfer Nummer 16
Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums erlag am Montag in 58jähriger Mann den Folgen der Erkrankung am Coronavirus. Es ist das 16. israelische Todesopfer seit Ausbruch der Krise. Gemäss dem Krankenhaus, in dem der Patient gelegen hatte, war er schon vor dem Befall mit dem Virus verschiedenfach gesundheitlich schwer angeschlagen. Kurz vor Bekanntwerden der Todesnachricht sagte Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, bis zum kommenden Wochenende dürfte es in Israel rund 150 schwerkranke Corona-Patienten geben. «Ich sehe kein Modell», sagte Bar Simantov, «in dem wir diese Situation mit einer kleinen Anzahl intubierter Patienten oder Toten beenden können». Am Sonntag wurden 6000 Personen untersucht, doch der Generaldirektor meinte, die Tests würden «nur ein sehr partielles Bild der Gesamtsituation» abgeben. JU
 

10.00 Uhr
Die Einkäufe des Gesundheitsministeriums
Israel hat gegenwärtig rund 11000 Respiratoren bestellt. Das erklärte am Montag Dr. Orly Weinstein, die namens des Gesundheitsministeriums zuständig ist für den Einkauf derartiger Ausrüstung. An Sonntag habe eine israelische Firma laut Weinstein bereits 27 Respiratoren geliefert. Israel dürfte in den nächsten zwei Monaten noch mindestens 2000 bis 3000 weitere, lokal produzierte Respiratoren erwerben. JU
 

9.45 Uhr
Geheimdienst tätigt Grosseinkäufe
Total 4347 Israeli wurden bis Montagmorgen positiv mit Coronavirus diagnostiziert, einschliesslich 80 Patienten in schwierigem Zustand. Das gab das israelische Gesundheitsministerium am Montag bekannt. 63 dieser Patienten sind auf Ventilation angewiesen. Seit Ausbruch der Krise sind 15 Israeli gestorben. – Der Mossad-Geheimdienst hat zehn Millionen Gesichtsmasken für den Kampf gegen den Coronavirus eingekauft. Wegen der Sensitivität der Nachricht konnten die israelischen Medien erst am Montag darüber berichten. Die «Jerusalem Post» schrieb allerdings bereits am Freitag davon, dass im Kampf gegen den Virus «ganz spezielle Produkte» nach Israel unterwegs seien. Zusätzlich zu den zehn Millionen Masken brachte der Mossad noch einige dutzend Ventilatoren ins Land, zehntausende Untersuchungseinheiten und etwa 25000 Spezialmasken vom Typ N95 für medizinisches Personal. Der Import weiterer medizinischer Ausrüstung ist vorgesehen, da Mossad-Chef Cohen zusammen mit anderen Sicherheitseinheiten und dem Gesundheitsministerium einem speziellen Kommandozentrum vorsteht. Bereits vor zwei Wochen war es Cohen gelungen, 100000 Untersuchungseinheiten nach Israel zu importieren. Weitere vier Millionen sollen dem Vernehmen nach unterwegs sein. Der Grund, weshalb der Mossad die Leitung des Kommandozentrums übernommen hat, dürfte in der Tatsache liegen, dass ein Teil der Produkte laut israelischen Medienberichten in Ländern gekauft wurde, mit denen Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält. JU
 

07.00 Uhr 
Dramatische Zeugenberichte aus London
Die Redaktion erreichen dramatische Berichte von Zeugen und Korrespondenten aus verschiedenen Teilen der Welt. Dramatisch ist im Moment die Situation in England. Nachdem die Regierung von Premier Boris Johnson die Situation rund um das Coronavirus negierte, schlägt die Epidemie im ohnehin desolaten Gesundheitssystem von England gandenlos zu. So auch in der jüdischen Gemeinde von London. Täglich werden dort Tote in Absenz der Familien beerdigt. Eine seit 20 Jahren in London lebende Schweizerin berichtet gegenüber tachles: «Leider ist in England die Situation rund um Corona momentan schrecklich. Praktisch jede jüdische Familie bei uns in London hat den Virus. Jeden, den wir kennen, hat in der Familie jemanden. Leider sind letzte Woche schon die Väter von zwei Freundinnen gestorben, zwei gute Freundinnen. Sie konnten die sterbenden Väter nicht mehr besuchen und nur noch per Video verabschieden. Sie mussten die ganze Beerdigung auf dem Internet mitverfolgen. Es ist hier schrecklich, die Intensivstationen sind überfüllt, die Menschen warten im Warteraum, mit Kranken, nicht Kranken mit dem Virus. Es ist eine Riesenwelle im Gang, und es ist wirklich, wirklich schlimm. Jeden Tag warten wir auf schlechte Neuigkeiten von jemand anderem, der wieder gestorben oder im Spital ist.» Andere berichten darüber, dass sich weite Teile der orthodox-jüdischen Bevölkerung kaum oder gar nicht um die Minimalvorgaben von Trennung der Bevölkerung halten. Gebete in Gemeinschaft und andere Versammlungen finden statt. Die Schulen waren noch bis letzte Woche geöffnet.«Die Charedim scheren sich einen Deut um alles. Die neuen Hygienevorschriften werden nicht eingehalten. Die meisten Koschergeschäfte bergen Ansammlungen von Menschen», sagt der praktizierende Jude aus London gegenüber tachles online. Gemäss einem Arzt in London sei die Zahl von Infizierten überproportional hoch unter der jüdischen und darunter der charedischen Bevölkerung. Bereits vorige Woche berichtete tachles online über Problemen mit dem Versammlungsverbot in Zürichs orthodoxen Gemeinden. Die Kantonspolizei intervenierte. In Gruppen sozialer Medien debattierten orthodoxe Mitglieder der jüdischen Gemeinde über anti-charedische Berichterstattung. Inzwischen allerdings haben die Rabbiner orthodoxer jüdischer Gemeinden ihre Mitglieder nochmals aufgerufen, Vorgaben von Behörden zu respektieren und strikte einzuhalten. Gemäss Recherchen von tachles finden immer noch gemeinsame Gebete statt. TA  

SCHWEIZ

  • Permanente Notfallnummer Care-Team des Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF): 044 206 30 67.

      ZÜRICH

  • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztetelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. ICZ-Telefonnummer: 044 283 22 22
  • Sekretariat der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich 043 322 03 14 oder info@jlg.ch
  • Sekretariat der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: 044 241 80 57
  • Jüdischer Rettungsdienst Hazoloh in Zürich: 044 202 30 60. 

    .
  • Corona Task Force Agudas Achim / Israelitische Religionsgesellschaft Zürich: waad@agudasachim.ch oder SMS / Whatsapp 077 500 98 63 (für nicht-medizinische Fragen)

       BASEL

       BERN

      WAADT

  • Hotline der Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommission  021 341 72 45

       GENF

 

SONNTAG, 29. MÄRZ 2020

22.00 Uhr
Augenzeugen-Berichte vom «Hotspot» New York
Bewohner der Metropole berichten über ihren Alltag unter der seit 22. März geltenden, weitgehenden Ausgangssperre in New York City. Darunter sind ein Zuwanderer aus Zürich, eine chinesische Familie, prominente Mode-Designer und eine Gesundheits-Reporterin bei ABC News (Link).

20.30 Uhr
Über 4000 Corona-Kranke
Am Sonntagabend betrug die Zahl der positiv mit Coronavirus diagnostizierten Israeli bei 4247 Personen. 74 von ihnen befanden sich in ernsthaftem Zustand. Die Zahlen bedeuten eine Zunahme von 628 Personen innert 24 Stunden. Der Grossteil der Diagnostizierten – 3944 – war von einer milden Form des Virus befallen. 82 hatten eine mittelschwere Form eingefangen, und 132 konnten geheilt entlassen werden. JU

17.30 Uhr
Todesfall Nummer 15
Am Sonntagnachmittag musste das israelische Gesundheitsministerium den 15. Todesfall der gegenwärtigen Coronakrise registrieren: Im Jerusalemer Shaarei-Zedek-Krankhaus starb eine 84jährige Frau. Die Gesamtzahl der positiv diagnostizierten Fälle beträgt (Stand Sonntagmorgen) 3856, von ihnen sind 66 schwer erkrankt. 54 von ihnen müssen beatmet werden. Bis jetzt sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums 67,5 Prozent der am Coronavirus erkrankten Personen zwischen 20 und 29 Jahre alt, 56,7 Prozent sind zwischen 50 und 59 Jahre alt. Am Freitag wurden rund 6000 Untersuchungen vorgenommen, bis Mitte der Woche soll die Zahl auf 10000 steigen, und bis in etwa einem Monat sogar auf 30000. JU
 

15.45 Uhr
Der Befehl des Rabbi
Rabbi Chaim Kanievsky, einer der Führer der ultra-orthodoxen Welt, sagte am Sonntag, wer während der Coronakrise den staatlichen Befehlen zur sozialen Distanznahme keine Folge leistet, einer Person gleiche, die eine andere Person ermorden wolle. Der Rabbi gestattet auch, die Behörden über jemanden zu informieren, der die Befehle missachtet. Dieser Gesinnungswechsel Rabbi Kanievskys folgte auf wochenlanges Treten an Ort, während welcher Zeit die charedische Gemeinschaft keine klare Linie in dieser Sache vertrat. Der Rabbi wies seine Gemeinschaft zudem an, alleine zu beten und nicht im Rahmen eines Minjans (mindestens zehn Teilnehmer) in einer Synagoge. Das Bemerkenswerte an der Äusserung Rabbi Kanievskys ist der Umstand, dass damit im Gegensatz zu früheren Stellungsnahmen des Rabbi wie auch in Bezug auf die vorherrschende Haltung innerhalb der charedischen Gemeinschaft selbst, dieses Mal offenbar in staatliche und medizinische Organe mehr Vertrauen gesetzt wird als in charedische Instanzen selber. Wahrscheinlich war letztlich der Umstand ausschlaggebend, dass die am Sonntag vorliegenden Informationen über die besonders hohe Infektionsrate in ultra-orthodoxen Kreisen dem Rabbi kaum eine andere Wahl liessen. JU

15.30 Uhr
Ein Todesfall nach dem anderen
Kaum hatten die Medien den Hinschied des 13. israelischen Opfers der Coronakrise gemeldet, folgte schon die nächste Hiobsbotschaft: Eine israelische Frau in den 90er Jahren erlag in einem Krankenhaus von Bne Berak den Folgen der Viruserkrankung, kombiniert mit zuvor schon bei ihr existierenden medizinischen Mangelerscheinungen. JU

11.30 Uhr 
Todesopfer Nummer 13
Ein 92jähriger Coronavirus-Patient ist am Sonntag gestorben. Das teilt das Jerusalemer Shaarei-Zedek-Krankenhaus mit. Der Mann war  letzte Woche in besorgniserregendem Zustand eingeliefert worden und hat an verschiedenen, schweren Gesundheitsproblemen gelitten. Das erhöht die Coronavirus-Opfer auf 13. Mehr als 3800 sind infiziert. JU

 

9.30 Uhr 
3865 Israelis vom Virus befallen
Rund 3865 Israelis waren am Sonntag als vom Coronavirus befallen diagnostiziert. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums sind dabei 66 in ernsthaftem Zustand. Der Stand der Todesopfer ist vorerst unverändert bei 12. Die Zahlen bedeuten eine Zunahme um 246 Leute seit Samstagnacht. Ein Teil des Zuwachses ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass das Gesundheitsministerium mit dem «Magen David Adom» und der Armee zusammenarbeitet, um die Zahl der Untersuchungen zu erhöhen. 3616 der Diagnostizierten haben eine milde Form des Virus, 82 sind mittelschwer erkrankt und 89 haben sich vom Virus erholt. JU

9.20 Uhr 
Der Virus scheints möglich zu machen
Was den Politikern über ein Jahr lang nicht gelungen ist, scheint der Coronavirus bewerkstelligt zu haben. Nach einer fast die ganze Nacht vom Samstag auf den Sonntag dauernden Sitzung zwischen Netanyahu und Gantz kamen die Beiden überein, im Laufe des Sonntags nochmals zu konferieren, um die Ämterverteilung soweit unter Dach und Fach zu bringen, dass noch am Sonntagabend die Unterschriften unter das Dokument der Bildung einer Regierung der nationalen Einheit gesetzt werden können. Laut Plan soll Netanyahu als Erster das Amt des Premierministers (weiter) übernehmen, in dem ihn im Oktober 2021 Benny Gantz ablösen soll. Hauptstreitpunkt ist erstens die Frage, ob Yuli Edelstein, wie der Likud es haben will, trotz seines unrühmlichen Ausstiegs aus dem Amt letzte Woche, wieder in letzteres einsteigen soll. «Wir sind auf dem Weg zur Regierung der nationalen Einheit», meinte frohlockend Netanyahu, «unsere Kräfte zu Eurem Wohl zu vereinen und unseren Kampf gegen den Coronavirus zu gewinnen». Dass der Likud an einer Gesetzesvorlage arbeitet, die es Netanyahu ermöglichen würde, nach der Rotation trotz seinen Gerichtsverfahren als Vize-Premier zu fungieren, rief Samstagnacht Nitzan Horowitz, Leiter der links-liberalen Meretz-Partei auf den Plan: «Wenn Gantz eine solche Vorlage unterstützt», warnte er, «würde er zum Partner des Unternehmens werden, die israelische Politik noch korrupter zu machen». Gut gebrüllt, Löwe, doch in der heutigen israelischen Polit-Landschaft scheint man solche Argumente mit einem Grinsen wegzustecken. JU

SERVICE
Alle Servicedienste und Notfallnummern im Überblick
Jüdische Institutionen und Gemeinden bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen und Servicenummern an. Die detaillierten Angebote finden sich auf (e-tachles für alle) und hier ein Auszug für Notfälle: 

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SAMSTAG, 28. MÄRZ 2020

21.00 Uhr
Israel steht totale Abriegelung bevor
Am Wochenende wies Premierminister Netanyahu die Behörden an, eine weitere, bedeutende Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Israelis vorzubereiten. Sie soll am Sonntag, spätestens am Montag beginnen. Im Zentrum der Massnahmen steht das Bestreben, das Verlassen der Häuser durch die Einwohner noch weiter zu reduzieren und dadurch hoffentlich das Ausbreiten des Coronavirus einzudämmen. Sollte es im Trend der Zahl der Infektionserscheinungen keine drastische Veränderung geben, warnte der Regierungschef davor, dass eine vollkommene Schliessung des Landes unabdingbar sein würde. Im Verlauf einer (telefonischen) Sitzung von Ministern und Generaldirektoren erhielt das Finanzministerium den Auftrag, einen Plan für eine zusätzliche Reduktion der bereits auf 30 Prozent des Normalumfangs geschrumpften Bestände der Arbeitskraft auszuarbeiten. In Supermärkten und Pharmazien sollen die Sicherheitskräfte energischer als bisher gegen Verletzungen des Ansammlungsverbots durchgreifen. Am Samstagabend registrierte man 3619 diagnostizierte Corona-Kranke in Israel, 159 mehr als am Morgen des Tages, von denen 42 intubiert werden mussten. 81 der Patienten waren mittelschwer krank, 89 konnten als geheilt entlassen werden. Bis Samstag Nachmittag mussten die Sicherheitskräfte total 1296 Bussen an Einzelpersonen oder Geschäfte aussprechen, welche sich nicht an die Anweisungen des Gesundheitsministeriums gehalten haben. Israel will das tägliche Volumen der Untersuchungen auf 30000 erhöhen. JU

18.00 Uhr
Entscheid des Bet Din
Das Londoner Bet Din hat eine Liste von Produkten zusammengestellt, die nicht unter einer speziellen Aufsicht für Pessach hergestellt worden sind, wegen der schwierigen Lage im Zusammenhang mit der Coronaviruskrise am Feiertag nach Ansicht des Bet Din aber trotzdem gegessen werden dürfen. Die von der Kaschrut-Division herausgegebene Liste trägt den Titel «Product Guidelines in extremis». Es handelt sich um elementare Produkte, die quarantierten Familien helfen sollen und solchen Leuten, die wegen des Virus in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Das berichteten die «Jewish News». Rabbi Jeremy Conway, Direktor der Kaschrut-Division, sagte zur Liste: «Wir sind uns des Drucks in dieser präzedenzlosen Zeit sehr wohl bewusst. Wir wissen schon, warum die Sedernacht dieses Mal anders als alle anderen Nächte sein wird, und warum dieser Pessach ein anderer als alle bisherigen sein wird». Er fügte hinzu: «Diese Liste sollte verwendet werden reguläre beaufsichtigte Produkte nicht vorhanden sind, oder für Leute, die betagt oder in Isolation sind, weshalb sie nicht selbständig Einkäufe tätigen können oder Pessachprodukte an ihre Haustüre geliefert bekommen». JU

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FREITAG, 27. MÄRZ 2020

16.00 Uhr
Entscheid des Bet Din
Das Londoner Bet Din hat eine Liste von Produkten zusammengestellt, die nicht unter einer speziellen Aufischt für Pessach hergestellt worden sind, wegen der schwierigen Lage im Zusammenhang mit der Coronaviruskrise am Feiertag nach Ansicht des Bet Din aber trotzdem gegessen werden dürfen. Die von der Kaschrut-Division herausgegebene Liste trägt den Titel «Product Guidelines in extremis». Es handelt sich um elementare Produkte, die quarantierten Familien helfen sollen und solchen Leuten, die wegen des Virus in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Das berichteten die «Jewish News». Rabbi Jeremy Conway, Direktor der Kaschrut-Division, sagte zur Liste: «Wir sind uns des Drucks in dieser präzedenzlosen Zeit sehr wohl bewusst. Wir wissen schon, warum die Sedernacht dieses Mal anders als allen anderen Nächte sein wird, und warum dieser Pessach ein anderer als alle bisherigen sein wird». Er fügte hinzu: «Diese Liste sollte verwendet werden reguläre beaufsichtigte Produkte nicht vorhanden sind, oder für Leute, die betagt oder in Isolation sind, weshalb sie nicht selbständig Einkäufe tätigen können oder Pessachprodukte an ihre Haustüre geliefert bekommen». JU

15.15 Uhr
Mindestens 20 Mitglieder der jüdischen Gemeinde in London gestorben
Marie van der Zyl, Präsidentin des britischen Board of Deputies, reagiert auf die jüngsten Zahlen, wonach mindestens 20 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde an den Folgen des Coronavirus gestorben sind: «Der Ausbruch des Coronavirus ist eine zerstörerische nationale wie internationale Tragödie. Diese Zahlen zeigen, dass unsere Gemeinde nicht immun ist. Unser Mitgefühl gilt all Jenen, die Geliebte verloren haben und die sich um die Kranken kümmern. Im Judentum gibt es keinen höheren Wert als die Bewahrung von Leben, weshalb ich Sie bitte, alles zu tun, um den Richtlinien der Regierung zu folgen. Bleiben Sie zu Hause, ausser, es ist Ihnen absolut unmöglich. Uns vom Board of Deputies stehen unsere Gemeinden, die grossen wie die kleinen, nahe, und wir tun alles, was in unserer Macht steht, um die Kontinuität des jüdischen Lebens durch diesen Prozess zu maximieren und sicherzustellen, dass wir einen fröhlichen und gesunden Pessach feiern können. Wir werden das überstehen, doch Jeder muss seine Rolle spielen». JU

15.00 Uhr
Israel: Zwölf Tote
Am Freitag Nachmittag starb im Haifaer Rambam-Krankenhaus ein 73jähriger Mann an den Folgen des Coronavirus. Seine Frau, 71, bleibt wegen der gleichen Krankheit in Spitalpflege. Das Paar war vor einiger Zeit auf der spanischen Insel Teneriffa gewesen und ist am 9. März ins Krankenhaus eingetreten. Ebenfalls am Freitag verstarb ein 80jähriger Mann, der im Wolfson Medical Center gepflegt worden war. Israel hat gegenwärtig 3035 Patienten, die am Coronavirus erkrankt sind. Gemäss israelischem Gesundheitsministerium sind 49 in seriöser Verfassung, und zwölf sind verstorben. Prof. Itamar Grotto, Vize-General-Direktor des Gesundheitsministerium, zur gegenwärtigen Situation: «Die Schritte, die wir eingeleitet haben, beginnen, sich ausuzuzahlen. Die Zahl der toten oder schwererkrankten Personen ist geringer als wir erwartet hatten». JU

10.00 Uhr
20 weitere Hotels für Quarantänen-Gäste
Das israelische Verteidigungsministerium erklärte die Absicht, 20 weitere Hotels zu mieten für die Unterbringung von Israeli, die zu Pessach aus dem Ausland nach Hause zurückkehren und in die Quarantäne gehen müssen. An der Aktion beteiligen sich neben dem Verteidigungsminsterium das Gesundheitsministerium und die Armee. In seiner Verlautbarung schreibt das Verteidigungsministerium den Hotels, im Hinblick auf das herannahende Pessachfest seien viele Anstrengungen unternommen worden, um Israeli nach Hause zu bringen. Alle drei Körperschaften seien engagiert für die Mission und jeder wird aufgerufen, sich in seinem Bereich zu beteiligen. Das Verteidigungsministerium hält Ausschau nach Hotels mit mindestens 200 Zimmern in Tel Aviv, der Dan-Region, der Sharon-Gegend, Jerusalem und dem Toten Meer. Verteidigungsminister Naftali Bennett gab bekannt, dass von Samstagabend an jeder zurückkehrende Israeli sofort auf den Coronavirus untersucht und dann für 14 Tage in die Quarantäne geschickt würde. Wer aus den USA, Frankreich, Italien und Spanien zurückkehrt – Hoch-Risikostaaten für die Krankheit – wird nach der Landung auf den Virus untersucht und dann sofort in eines der Hotels in  Jerusalem, Tiberias, Tel Aviv und Haifa geschickt. JU

08.00 Uhr
Bereits zehn Tote
Die israelische Corona-Statistik muss in immer kürzeren Abständen aktualisiert werden. So starb am Freitagmorgen im Sorokoa-Krankenhaus von Beerschewa ein 93jährige Mann am Coronavirus. Er hatte an einer Anzahl vorheriger gesundheitlicher Problemen gelitten. Dann verstarb im medizinischen Zentrum Beilinson von Tel Aviv eine 76jährige Frau. Damit sind bisher in Israel zehn Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Am Freitagmorgen zählte man total 3035 Fälle von Menschen, die mit dem Virus diagnostiziert worden sind. Von diesen befanden sich 49 in einer gesundheitlich ernsten Lage. JU

04.00 Uhr
Lauren spendet zehn Millionen Dollar
Die Stiftung des Mode-Moguls Ralph Lauren wird zehn Millionen Dollar stiften für Menschen, die vom Coronavirus betroffen worden sind. Die von ihm gegründete Gesellschaft wird fortfahren, ihren Mitarbeitern durch die Pandemie hindurch den Lohn zu zahlen, und wird Anzüge und Masken für medizinische Arbeiter herstellen. Laut einer Verlautbarung auf der Website der Gesellschaft wird das gespendete Geld Angestellten zugutekommen, die vom Virus betroffen worden sind und dem Covid-19-Solidaritätsfonds der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Zeitschrift «Elle» berichtete ihrerseits, die Gesellschaft habe auf Instagram gesagt, sie würde Angestellten den Lohn zahlen in de Zeit, in der das Geschäft geschlossen ist. «Women‘s Wear Daily» berichtete ihrerseits, die Gesellschaft sei bereit, 25000 Anzüge und 250000 Masken für medizinisches Personal zu produzieren.- Ralph Lauren kam als Ralph Lifshitz, Sohn von jüdischen Immigranten aus Weissrussland zur Welt. Er trat 2015 als CEO seiner Firma zurück, ist aber der kreative Chef des Untenehmens geblieben. TA

 

DONNERSTAG, 26. März 202

22.00Uhr 
Keinerlei Trendumkehr
Die Zunahme der Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle geht in Israel so weiter, als ob es keine Bemühungen gäbe, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern: 2666 Fälle wurde am Donnerstagmittag offiziell als von dem Virus befallen bezeichnet, 39 von ihnen befinden sich in einem ernsten Zustand. 2483 der Fälle sind milder Natur, und 68 Personen haben sich erholt. Mit ein Grund für den anhaltenden Aufwärtstrend ist die Tatsache, dass Israel heute viel mehr Patienten untersucht, als noch vor kurzem. Die durchschnittliche Zahl der Untersuchungen wurde von 1000 pro Tag auf über 5000 erhöht. «Diese Sache hat sich wie ein Tsunami entwickelt», sagte Moshe Bar Simantov, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums. «Man konnte sich nicht auf ihn vorbereiten». In einer Woche, so rechnet Bar Simantov, werde das Land rund 200 ernsthaft am Virus erkrankte Personen haben. – Bis jetzt sind in Israel acht Personen am Coronavirus gestorben. – Der neue Coronavirus dürfte kaum bis Sommer verschwunden sein, sagte die EU-Agentur für Krankheitskotrolle am Mittwoch. Damit widerspricht die EU diametral einem Vize-Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, der am Donnerstag genau dies prognostiziert hatte. Die Bemerkung der EU lässt wenig Raum für Hoffnungen, dass SARS-CoV 2, wie der neue Virus heisst, sich so hätte verhalten können wie die vier anderen Coronaviren, die endemisch in der menschlichen Bevölkerung sind und gewöhnlich in den Sommemonaten nicht entdeckt werden. JU

17.00 Uhr
ElAl suspendiert alle Flüge
Von Mitternacht heute Donnerstag bis mindestens zum 4. April wird die israelische Luftfahrtgesellschaft ElAl laut eigenen Angaben alle Flüge suspendieren. Dieser Entscheid folgte, wie die Gesellschaft ferner erklärte, auf einen scharfen Nachfragerückgang, aus Sorgen um das gesundheitliche Wohlergehen von Passagieren und Besatzung, und der Notwendigkeit der Kosteneinsparung bis nach Ende der Coronakrise. In der Erklärung betonte ElAl, man werde a<uf Grund von Gesuchen der Ministerien für Äusseres und Verteidigung die Rettungsflüge nach Destinationen in aller Welt fortsetzen. Die Gesellschaft unterstrich weiter, dass auch die Cargoflüge nach und von Israel fortsetzen werde und dabei auch Passagiermaschinen einsetzen. JU

12.45 Uhr
Noch zwei Wochen Abriegelung?
Der Oberste Verteidigungsrat von Libanon empfiehlt seiner Regierung dringend, die landesweite Abriegelung im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus um zwei weitere Wochen zu verlängern. Das berichtete die Radiostation «Voice of Lebanon» nach einem Ratstreffen am Donnerstag. Eine solche Abriegelung würde das Zedernland bis zum 12. April geschlossen halten. Libanon hat bisher 333 Corona-Kranke und sechs Tote registriert. JU

12.35 Uhr
Corona bis Ende Sommer?
Professor Itamar Grott, der stellvertretende Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, meinte am Donnerstag, der Coronavirus würde bis spätestens Ende Sommer im Juli-August rückläufig werden. Bis zu seiner völligen Besiegung und seinem nachhaltigen Verschwinden werde es aber noch eine «lange Zeit» dauern, doch die Israeli könnten schon dann allmählich zur Routine zurückkehren. Das Volk, so meinte Grotto, befolge die ausgegebenen Restriktionsmassnahmen zwar grösstenteils schon, doch gebe es noch viele Lücken, die geschlossen werden müssten. JU

12.00 Uhr
«Die schlimmste Phase liegt noch vor uns»
In einem Brief an seine Kommandanten meinte der israelische Generalstabschef Aviv Kochavi, die schlimmste Phase der Covid-19-Katastrophe «liegt noch vor uns». Eine grossangelegte militärische Operation könnte auch während der weiteren Ausbreitung des Virus vor sich gehen, fügte Kochavi hinzu. Bis zum völligen Verschwinden der Plage werde es laut Kochavi noch zu einer Verschlechterung der Gesundheit der Patienten, der Wirtschaft Israels und dessen gesellschaftlichen Aufbau kommen. Kochavi warnte ferner, dass laut den Arbeitsprämissen der IDF  der Virus «noch viele Monate» andauern würde, und der Armee würde nichts anderes übrig bleiben, als das Ausmass der Hilfe, die sie dem Staat bereits gewähre, noch auszuweiten. Dessen ungeachtet würden die IDF fortfahren mit der Ausbildung und der Aufrechterhaltung der operationellen Bereitschaft. Im Übrigen haben die IDF beschlossen, ein gemeinsames Luft-Manöver mit den USA mit dem Einschluss von F-35-Düsenjägern zu verschieben, das am Dienstag hätte beginnen sollen. JU

08.00 Uhr
50 Jüdische Corona-Fälle in der Schweiz
Recherchen von tachles online beziffern die Zahl der jüdischen Corona-Fälle in der Schweiz mit rund 50 Infizierten. Davon sind einige Betroffene hospitalisiert. Die grösste Anzahl Infizierter finden sich in Zürichs orthodoxen jüdischen Gemeinden Israeltische Religionsgesellschaft Zürich und Agudas Achim. Unter den Kranken befinden sich auch Kinder. Einige  der jüdischen Gemeinen haben bereits Online-Formulare für Patientenverfügungen versendet.  

07.45 Uhr
Über 100 Todesfälle in den USA
Am Mittwochabend Ortszeit hat die Zahl der Todesopfer in Folge von Covid-19 in den USA die Marke von 1000 überschritten. Insgesamt liegt die Zahl der Fälle nun knapp unter 70'000. Dabei steigen die Erkrankungen täglich um 20 Prozent. Hält dieses Tempo an, werden die USA bis Freitag sowohl Italien mit momentan 75.000 Fällen und China übertreffen, wo die Epidemie bei einem Stand von rund 81.000 Fällen begrenzt werden konnte. Allerdings sind in China und Italien bislang deutlich mehr Todesopfer zu verzeichnen – rund 3300 und 7500 (Link). Absoluter Brennpunkt der Epidemie in den USA ist New York City. Dort wurden Stand 18 Uhr über 20.000 Erkrankungen und 280 Todesopfer festgestellt. Knapp 4000 Menschen liegen mit Covid-19 in den Spitälern der Metropole, davon knapp 1000 auf Intensivstationen (Link). Laut Bürgermeister Bill de Blasio könnte die Hälfte der acht Millionen New Yorker erkranken (link). In der City droht in den kommenden Tagen ein gravierender Engpass bei Plätzen in Spitälern und speziell Intensivstationen. Bereits heute ging der Platz in Leichenhäusern aus. In Queens parken Gefrier-Laster vor einem Spital, um die Leichen von Virus-Opfern aufzunehmen (Link). Präsident Donald Trump fabuliert jedoch weiterhin von einer baldigen Rückkehr der Nation zur Normalität. Er unterlässt jedoch weiterhin eine ihm gesetzlich mögliche Mobilisierung der Wirtschaft zur Bekämpfung der Pandemie. Anscheinend befürchten Unternehmenskreise staatliche Übergriffigkeit und melden diese Bedenken direkt im Weissen Haus an. Gerade in New York wächst derweil die Verzweiflung über Mangel an Grundbedürfnissen wie Gesichtsmasken und Beatmungsgeräten. Allerdings springen von Medizin-Studenten bis Pensionäre Fachkräfte als Freiwillige ein, während Unternehmen wie Estée Lauder, die Luftlinie Jet Blue oder grosse Hotels Desinfektions-Mittel, Plätze und Unterkünfte für Helfer spenden (Link). Derweil werden in der engeren Umgebung Trumps Anzeichen von Panik bemerkbar. Enge Mitarbeiter wie sein Stabschef Mick Mulvaney haben sich sogar mehrfach auf Covid-19 testen lassen, während sie die Öffentlichkeit noch über die von der Epidemie drohende Gefahr im Dunkeln gelassen haben (Link). Dies sorgt auch deshalb für Kritik, weil in den USA weiterhin aufgrund von Versorgungsengpässen nur eine viel zu geringe Zahl von Tests vorgenommen werden kann. Bis Mittwochabend waren es 475'000. Trump prahlt jedoch damit, in Amerika würden die meisten Tests weltweit vorgenommen, in acht Tagen mehr als in Südkorea während acht Wochen. Dies trifft zwar halbwegs zu, aber in den USA leben knapp sieben Mal mehr Menschen als in Südkorea und dort hat die Regierung nach dem ersten Fall Mitte Januar umgehend mit Tests und Ausgangsbeschränkungen begonnen (Link). AM

07-30 Uhr
Die Spirale dreht sich unentwegt
Am Donnerstagmorgen wurden in Israel nach Angaben des Gesundheitsministeriums total 2495 Menschen positiv mit dem Coronavirus diagnostiziert. 41 von ihnen waren in seriösem Zustand. Mit 2315 waren laut Gesundheitsministerium nach wie vor die überwiegende Mehrheit der Fälle milde Fälle. Die neue Totalzahl bedeutet eine Zunahme von 495 Fällen zwischen Mittwoch 19 Uhr und Donnerstag 7 Uhr. – Gestern hatte Premier Netanyahu unverblümt davor gewarnt, dass Israel keine andere Wahl haben werden als, wenn nötig schon in den kommenden Tagen, eine vollumfängliche Abriegelung anzuordnen, sollte sich im Trend der Zahl neu diagnostizierter Fälle keine Umkehr einstellen. Die bisher in Israel ergriffenen Massnahmen würden, so Netanyahu, nicht genügen, da die Zahl der Patienten sich alle drei Tage verdoppeln würde. In andern Worten würde Israel sich in zwei Wochen mit tausenden von Patienten vorfinden, von denen einige in Todesgefahr stehen würden. «Wir unternehmen alle nötigen Vorbereitungen logistischer und legaler Natur», sagte der Regierungschef. Inzwischen hat Israel die Zahl der Untersuchungen bedeutend erhöht, was direkt verantwortlich sein dürfte für die Erhöhung der Zahl der neuen Patienten. In den letzten zwei Tagen hatten rund sechs Prozent der auf COVID-19 untersuchten Personen positiv reagiert. JU

 

    MITTWOCH, 25. März 2020

    18.00 Uhr
    50 Jüdische Corona-Fälle in der Schweiz
    Recherchen von tachles online beziffern die Zahl der jüdischen Corona-Fälle in der Schweiz mit rund 50 Infizierten. Davon sind einige Betroffene hospitalisiert. Die grösste Anzahl Infizierter finden sich in Zürichs orthodoxen jüdischen Gemeinden Israeltische Religionsgesellschaft Zürich und Agudas Achim. Unter den Kranken befinden sich auch Kinder. Einige  der jüdischen Gemeinen haben bereits Online-Formulare für Patientenverfügungen versendet. 

    12.30 Uhr
    2170 Israeli sind krank
    Bis gegen 13 Uhr Lokalzeit ist die Zahl der am Coronavirus erkrankten Israeli auf 2170 gestiegen. 37 von ihnen befinden sich eine ernsthaften Verfassung. Diese Information hat das Gesundheitsministerium veröffentlicht. - Die neuen restriktiven Massnahmen werden ab Mittwoch, 17 Uhr veröffentlicht werden, und ab 20 Uhr werden sie in Kraft treten. Von da an kann deren Verletzung mit Geldbussen oder sogar Gefängnis bestraft werden. Die wohl einschneidendsten Verfügungen betreffen den öffentlichen Verkehr, der grösstenteils abgeschafft wird, und die Tatsache, dass Privatpersonen ihre sportliche Betätigung nur noch auf einem Radius von maximal 100 Meter rund um die eigene Wohnung durchführen dürfen. Die Fahrt in einem Privatauto darf nur von zwei Personen gleichzeitig betrieben werden. Zudem darf das Auto während der Abriegelung nur benutzt werden, um zur oder vom Arbeitsplatz zu fahren, oder dann zum Einkaufen von Lebensmitteln oder Medikamenten. Hauszustellung ist nur für bewilligte Dinge gestattet, wie etwa für Zeitungen. Grundsätzlich müssen alle Geschäfte geschlossen sein, ausgenommen Lebensmittelläden, Apotheken, Geschäfte für optische Dinge, hygienische oder Telekommunikationsprodukte. JU

    09.15 Uhr
    Fasten gegen Corona
    Hier zu aktuellen weltweiten Aktionen Fasten und Spenden gegen den Virus (Artikel).

    09.00 Uhr
    Kranken-Statistik
    Am Mittwoch stieg die Zahl der Corona-Toten in Israel auf bis jetzt fünf. Ein 85jährigerMann, der tags zuvor eingeliefert worden war, starb im Krankenhaus «Maayanei Hajeshua» von Bne Berak an den Folgen des Virus und zahlreicher gesundheitlicher Begleiterscheinungen. Die Zahl der offiziell als Corona-Kranke diagnostizierten Personen ist auf 2030 gestiegen. 37 Patienten befinden sich in ernster Lage, 58 konnten als geheilt entlassen werden, und die grosse Mehrheit der Kranken haben eine milde Form des Coronavirus. – In der Regierungsdebatte über die zu ergreifenden Massnahmen weigerte Premier Netanyahu sich, die Synagogen des Landes vom Schliessungsbefehl auszunehmen. Umfragen haben gezeigt, dass Synagogen und Jeschiwot vom Virus als Betätigungsfeld sehr «geschätzt» werden. Die Leute dürfen aber in einem offenen Gelände ausserhalb ihrer Wohnungen beten, bei Beachtung der sozialen Distanzierungsprinzipien (Mindestabstand von 2 Metern von Person zu Person). Die Zahl der Betenden darf aber die Maximalmenge von zehn Personen (nötiges Quorum für ein Minjan) nicht übersteigen. JU

    07.45 Uhr
    Schliessung Beit Midrasch in Zürich
    Nach dem die Stadtpolizei Zürich am Montag interveniert hat, schliesst nun das Beit Hamidrasch «Sichron Mosche» in Zürich ab Mittwochabend um 22.30 definitiv. Dem Entscheid sind Konsultationen mit den Rabbinern u.a. der orthodoxen Gemeinde Agudas Achim vorausgegangen. Gemäss Recherchen von tachles online haben sich nicht alle Nutzer der Lenrstätte an das vor rund 10 Tagen vom Bundesrat ausgesprochene Versammlungsverbot gehalten

    07.30 Uhr
    Kein Ende der Einschränkungen
    Nach sechsstündiger Dauer endete in der Nacht auf Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung, in der die israelische Regierung die weiteren Einschränkungen für das Volk auf dem Weg zur totalen Abriegelung beschloss. Diese Massnahmen, die im Detail nicht veröffentlicht wurden, sollen ab Mittwoch, 20 Uhr Lokalzeit gelten. Bekannt geworden sind die folgenden Massnahmen: Die sportliche Betätigung wird auf einen Umkreis von 100 Metern zur Wohnung beschränkt, die Restaurants dürfenaber weiter Essen  nach Hause liefern, der öffentliche Verkehr wird fast gänzlich eingestellt, ausgenommen die Taxis, die pro Fahrt aber nur eine Person transportieren dürfen, die auf dem hinteren Sitz Platz zu nehmen hat. Laut vorliegenden Informationen konnte die vom Gesundheitsministerium vorgeschlagene Stillegung des Bankensystems verhindert werden. Weitere Schritte werden im Laufe des Tages bekanntgegeben. Am Dienstag sind in Israel die erste drei Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Die Zeitung «Yediot Achronot» fand folgende Schlagzeile für die Situation:«Rückkehr zu den Tagen des Dorfes». Unter anderen Umständen hätte dies ein Lächeln beim Publikum ausgelöst, doch jetzt reflektiert die Schalgzeile die traurige Wirklichkeit. Die Zahl der mit dem Virus befallenen Personen stieg bis Mittwochmorgen auf 1930. 54 Personen konnten als geheilt entlassen werden. JU

     

      DIENSTAG, 24. MÄRZ 2020

      16.00 Uhr
      Zweites Todesopfer
      Eine 67jährige Frau mit einer vorherigen Krankengeschichte starb am Dienstag laut Mitteilung des Gesundheitsministeriums und des Wolfson Medical Centers als das zweite israelische Opfer von Covid-19. «Unser Intensivmedizin-Team kämpfte mit grosser Hingabe um ihr Leben, doch ihr Zustand verschlechterte sich zusehends, und sie verstarb trotz aller Bemühungen», erklärte ein Sprecher des Krankenhauses. – Bis zu zehntausend Israeli könnten wegen des Coronavirus sterben, warnte Premier Netanyhu seine Minister am Montag während einer fast achtstündigen Sitzung über die Bemühungen zur Eindämmung des Coronavirus. «Innerhalb eines Monats könnten wir eine Million Infizierte erreichen», sagte der Premier laut eines Agenturberichts. Bisher sind weltweit 16713 Menschen an dem Virus gestorben. Die meisten Toten registrierte bis jetzt Italien mit 6077 Fällen. – Professor Itamar Grotto, Vize-Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, sagte, das Land bereite sich auf viel striktere Richtlinien vor. «Nur medizinische Dienste, Lebensmittelgeschäfte und pharmazeutische Läden werden offen bleiben, sowie die Dienstleistungen, die nötig sind, um diese Dinge zu gewährleisten – Wasser, Elektrizität und so weiter». JU

      13.00 Uhr
      Die 8. Abgeordnete in der Quarantäne
      Tzipi Hotovely (Likud), israelische Ministerin für Diasporaangelegenheiten hat am Dienstag als achtes Knessetmitglied ihren Quarantänen-«Urlaub» angetreten. Hotovewly war in Kontakt gekommen mit einem Vize-Generaldirektor in ihrem Ministerium, bei dem später das Virus diagnostiziert worden ist. Sie wird bis zum 1. April in Quarantäne verbleiben müssen. Sie ist die sechste Abgeordnete von Netanyahus Rechtsblock in Quarantäne. Die anderen Parlamentarier sind: Tzachi Hanegbi, Inenminister Arie Deri, Transportminister Bezalel Smotrich, und die Shas-Abgeordneten Itzik Cohen und Moshe Abutbul. Die einzigen Abgeordneten vom Mitte-Linksblock in Quarantäne sind derzeit Ran Shuster und Ran Ben-Barak. JU

      12.15 Uhr
      Iran mit hohen Todesziffern
      In den letzten 24 Stunden ist die iranische Todesziffer um 122 Todesfälle auf 1934 gestiegen. Das teilte Gesundheitsminister Kianoush Jahanpour am Dienstag mit. Die Gesamtzahl der mit Covid-19 diagnostizierten Personen stieg laut dem staatlichen TV im Berichtszeitraum um 1762 auf 24'811. Irans Präsident Rouhani sagte am Dienstag, rund die Hälfte aller Staatsangestellten würden zu Hause bleiben im Rahmen der Bemühungen, die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu bekommen. Eine weitere Massnahme zur Bekämpfung des Virus sei die vorübergehende Freilassung von Häftlingen, die bis Endes des persischen Monats Farvadin ausgedehnt würde, wie Präsident Rouhani ausführte. Iran ist einer der Staaten, der ausserhalb China am härtesten von der Epidemie getroffen wird.

      12.00 Uhr
      Missachtung des Versammlungsverbots bei der Agudas Achim
      Die Gebetsstuben der orthodoxen jüdischen Gemeinden in Zürich sind nach wie vor zugänglich. Zwar werden offiziell keine Gebete mehr abgehalten und die Rabbiner der Gemeinden haben dazu aufgerufen, die Auflagen der Behörden in Zusammenhang mit dem Coronavirus strikte zu befolgen. Die Räume sind gemäss Aussagen von Zeugen so strukturiert worden, dass sich nicht mehr als acht Menschen gleichzeitig separiert in diesen aufhalten können. Dennoch versammeln sich Menschen zum Einzelgebet oder zum Lernen in den Räumen. Gemäss Informationen von tachles online sind nun die Lokalitäten der Gemeinde Agudas Achim in der Kritik. Die Kreisdirektion 3 der Zürcher Stadtpolizei ist in einem Schreiben an die Gemeinde gelangt:  «Durch Polizeipatrouillen wurde in den letzten Tagen mehrmals festgestellt, dass jüdische Personen in grösseren Gruppen zusammenstehen und somit das Versammlungsverbot missachtet wird.» Weiter wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der «momentanen Corona-Situation Missachtungen des geltenden Versammlungsverbotes nicht toleriert werden können». Die Polizistinnen und Polizisten haben von der Geschäftsleitung der Stadtpolizei Zürich den Auftrag, rigoros Bussen (Missachten Versammlungsverbot COVID) auszustellen und 24 Stunden dauernde Wegweisungen zu veranlassen. Der Präsident der Agudas Achim David Bollag appelliert nun an die Mitglieder seiner Gemeinde um strikte Einhaltung der behördlichen Vorgaben, ansonsten würde jeglicher Zutritt zu Gemeinderäumen verboten werden und die Gebäude geschlossen.  TA

      08.30 Uhr
      Kremation jüdischer Opfer
      In England wird darüber debattiert, ob jüdische Opfer kremiert werden sollten oder nicht (zum Artikel).

      08.30 Uhr
      Die Zahl steigt und steigt
      Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums von Dienstagmorgen sind derzeit  1656 Israeli positiv auf das Covid-19 Virus diagnostiziert worden. 31 von ihnen sind gemäss der Statistik schwer erkrankt, drei mehr als am Tag zuvor. Ein Grossteil dieser Patienten wird künstlich beatmet. 47 Leute sind mittelschwer erkrankt, während 1528 eine milde Form des Virus haben. 49 konnten als geheilt entlassen werden. JU

      07.50 Uhr 
      Jüdische Gemeinde Bern platziert Kurzarbeit 
      Wie der Präsident der Jüdischen Gemeinde Bern gegenüber tachles online bestätigt hat der Vorstand für die Belegschaft Kurzarbeit beim Kanton beantragt. Mit der weitgehenden operativen Schliessung der Gemeindeaktivitäten sinkt auch die Beanspruchung für die Belegschaft, sodass Kurzarbeit die Ausgaben der nächsten Wochen oder Monate reduzieren sollen.
       

      07.45 Uhr
      29 schwererkrankte Patienten, zweites Todesopfer
      Nicht weniger als 371 neue Coronavirus-Patienten wurden am Montag in Israel diagnostiziert. Das brachte das Gesamttotal für Dienstagmorgen auf 1442 Fälle, von denen 29 als schwer definiert wurden, und 40 als mittelschwer. Das ist die bis jetzt höchste Zahl schwer erkrankter Patienten im Lande. 41 Patienten konnten als geheilt entlassen werden, doch musste ein Mann in den 60ern als zweites israelisches Todesopfer der Epidemie beklagt werden. Premierminister Netanyahu hat am Montagabend die Restriktionen für die individuellen Bewegungsfreiheit nach achstündigen Beratungen noch strikter als bisher formuliert. Am Dienstag soll über die neu geltenden Regeln abgestimmt werden. So soll von der Polizei aufgegriffen werden, wer das Prinzip verletzt, sich nur zum Zweck des Einkaufs von Lebensmitteln oder Medikamenten auf die Strasse begeben zu haben. Der öffentliche Verkehr soll zudem fast vollständig zum Erliegen kommen. Die neuen Restriktionen sollen sieben Tage in Kraft bleiben. Ob sie dann gelockert oder noch strikter formuliert werden sollen, muss abgewartet werden. Letztlich hängt das vom Wohlverhalten der Bevölkerung ab. Für die offensichtliche Missachtung der neuen Regeln ist die Polizei berechtigt, empfindliche Bussen zu verhängen. JU

      07.30 Uhr
      Bekannter Rabbi verstorben
      In der französischen Hauptstadt ist im 64. Altersjahr Rabbi Messod (André) Touboul an den Folgen des Coronavirus verstorben. Der aus Marseille stammende Touboul, der Mathematik studiert hatte, war Rektor der Beth-Hanna-Mädchenschule des Bildungswerks von Chabad-Lubawitsch. Als Verantwortlicher für die Synagoge an der Rue Lamartine in Paris hat er zudem Organisations- und Führungsqualitäten unter Beweis gestellt. JU

      06.30 Uhr 
      Mehr jüdische Corona-Fälle in der Schweiz
      Wie tachles online am Freitag berichtete, beklagen jüdische Gemeinden u.a. in Zürich die ersten Corona-Fälle. Bereits letzte Woche berichtete tachles online über Rückkehrer von Talmudschulen im Ausland, die in der Schweiz in Quarantäne gesetzt werden mussten. Inzwischen gibt es weitere Fälle u.a. in der Romandie. Weltweit ist die Anzahl jüdischer Corona-Fälle vor allem auch durch Infizierung in den orthodoxen-chassidischen Quartieren in USA und England in den letzten Tagen rasant gestiegen. 

        MONTAG, 23. MÄRZ 2020

        18.00 Uhr
        Die Schraube wird nochmals angezogen
        Offiziell dürften die genauen Details wohl kaum vor dem Lauf des heutigen Montagabends verkündet werden, doch eines ist schon so gut wie sicher: Die Entscheidungsträger in Israel wollen zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus die Schraube ein weiteres Mal gehörig anziehen. Eine totale Abriegelung ist es zwar immer noch nicht, aber viel fehlt nicht mehr. So soll vielleicht schon am Dienstagfrüh der öffentliche Verkehr gänzlich eingestellt werden. Wie schon früher immer wieder bei Streiks zu verfolgen gewesen ist, wird man auch dieses Mal wieder beobachten können, wenn der Beschluss in Kraft tritt: Die Autostopper, die an den Bushaltestellen im ganzen Land eine Mitfahrgelegenheit von einem barmherzigen Autofahrer angeboten bekommen. Dann soll jetzt, wie vermutet wird, der ganze Geschäftsbetrieb stillgelegt werden. Ausgenommen sind nur die Lebensmittelläden und Apotheken. Wer jetzt noch Lust hat auf ein Walkout, kann das voerst noch tun, vorausgesetzt, dass er alleine oder maximal zu zweit geht, wobei der Abstand zum Partner oder zu Partnerin zwei Meter betragen muss. Die Ordnungshüter werden, so wird spekuliert, weitaus strikter vorgehen gegen Leute oder Gruppen, die das Versammlungsverbot missachten oder gar an einer Hochzeitsfeier mit mehr als den erlaubten zehn Gästen teilnehmen. JU

        16.30 Uhr
        Armee auf den Strassen
        Tunesiens Präsident Kais Saied wies seine Armee am Montag an, auf den Strassen Position zu beziehen, um das Volk zu zwingen, die Abriegelung zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus zu befolgen. Das erklärte das Büro des Präsidenten in einer Verlautbarung. In Tunesien gibt es bis jetzt 89 Fälle von bestätigter Erkrankung mit dem Coronavirus. Die am Sonntag verhängte Abriegelung hält die Leute in ihren Wohnungen zurück, ausgenommen für den Einkauf von lebensnotwendigen Produkten.

        15.00 Uhr
        Die Gemeinde entwickeln
        Jeder der zwölf Stämme Israels stellte eine andere Besonderheit dar, die für den erfolgreichen Aufbau einer Gemeinde notwendig waren. Über diese Besonderheiten spricht Rabbiner David Levin-Kruss in seinem Vortrag «12 skills to grow you community. The emerging tribes» auf Zoom. In der Zoom-Sitzung erklärt er mit Kunst und Worten, welche Besonderheit jeder Stamm hatte und analysiert dann heutige Gemeinden. Der Vortrag ist eine Veranstaltung vom ECJC mit Unterstützung von American Jewish Joint Distribution Committee (JDC) und Hakhel. Rabbiner Levin-Kruss ist Jewish Education Director für JDC-Europe. Vor seiner Tätigkeit bei JDC war er unter anderem Gemeindedirektor der Stammore Synagoge in London. Mittwoch, 25. März um 19.00 Uhr. Zugang zum Zoom-Call: news@ecjc.org

        14.45 Uhr
        Pessach Menüs in Genf
        Die Jüdische Gemeinde Genf bietet Pessach Menüs für den 8. und 9. April (45 CHF) an. Das Menü für den 8. April besteht aus einer Gemüsesuppe, Lammschulter mit Kartoffeln und Gemüse sowie gebratener Ananas. Das Menü für den 9. April besteht aus einer Gemüsesuppe, einer Rindfleisch-Tajine an Koriander und Zitronen mit sautierten Süsskartoffeln und Gemüse sowie Birne an rote Früchte-Sauce. Angeboten wird für dieselben Daten auch ein Tagesteller (25 CHF), bestehend aus: Pouletschlegel an Thymian- und Rosmarinsaft mit Kartoffelstock und Gemüse oder gegrillter Tagesfisch mit Kartoffelstock und Gemüse. Zusätzliche Lebensmittel: Sederplatte für 5 Personen (25 CHF), Traubensaft (7 CHF), Flasche Wein (35 CHF) und Mazzen 450 Gramm (7 CHF). Reservation bis zum 1. April: Tel. 022 317 89 00 oder restaurant@comisra.ch Abholung: Mittwoch, 8. April zwischen 12 und 17 Uhr. Lieferung auf Anfrage Communauté Israélite de Genève, Avenue Dumas 21, Genève. 

        10.00 Uhr
        Bereits über 1200 Kranke in Israel
        Am Montagmorgen hat das israelische Gesundheitsministerium die Zahl der positiv vom Coronavirus getesteten Landsleute mit 1238 angegeben. Je 24 von ihnen wurden als mittelschwere und schwere Fälle definiert, der Rest als leichte Fälle. 37 Personen konnten als geheilt entlassen werden. Insgesamt befinden sich derzeit rund 75'000 Israeli in Quarantäne, und die zuständigen Stellen auf der Behörden- und Regierungsebene beraten derzeit über eine Verstärkung der Restriktionen. Gilad Erdan, der Minister für strategische Angelegenheiten, hat sich in dieser Beziehung für eine allgemeine Abriegelung ausgesprochen. JU

        09.00 Uhr
        Die 1000er Grenze durchbrochen
        Am Sonntagabend meldete das israelische Gesundheitsministerium 1071 Israeli, die positiv mit dem Coronavirus diagnostiziert wurden. Damit wurden im Jüdischen Staat erstmals seit dem Ausbruch der Krise mehr als tausend erkrankte Bürgerinnen oder Bürger registriert. Von der Gesamtzahl wurden 985 als milde Fälle klassiert, 24 als mittelschwere und 18 als seriöse Fälle. Gesundheitminister Yaacov Litzman gab bekannt, dass Israel schon diese Woche durchschnittlich 3000 Tests pro Tag durchführen wird, in der kommenden Woche deren 5000, und in rund zwei Wochen dürfte die Zahl der täglichen Untersuchungen bereits 10'000 betragen. Die IDF berichteten zudem, dass gegenwärtig 16 Wehrmänner mit Coronavirus infiziert worden sind. Schliesslich sei darauf hingewiesen, dass in den letzten 24 Stunden rund 100'000 Personen sich als arbeitslos haben registrieren lassen, was die Gesamtzahl der um Arbeitslosenunterstützung nachsuchenden Personen in Israel auf 551'830 hat ansteigen lassen. Damit beträgt die Arbeitslosenrate im Lande derzeit 16,5 Prozent, mehr als das Vierfache der üblichen Rate. JU

        07.30 Uhr
        Israelische Konsulate helfen Rückkehrern
        Israelische Konsulate in den USA würden «rund um die Uhr» arbeiten, um Landsleuten bei deren Rückkehr in die Heimat zu helfen. «Wir haben uns mit dutzenden von dringenden Fällen zu befassen», sagte Dany Dayan, der israelische Generalkonsul in New York, zur «Jerusalem Post». «In der Anfangsphase der Krise», sagte er, «gestattete Israel Bürgern von Drittstaaten die Einreise, wenn sie beweisen konnten, dass sie einen Platz haben, um die 14-tägige Quarantänen-Zeit zu verbringen. Damals erhielten wir täglich rund 100 Hilfegesuche. Inzwischen hat die Politik aber geändert, und nur Israeli werden ins Land gelassen. Ausgenommen sind Ausländer, die permanent in Israel leben. Seit der Änderung der Politik ist die Zahl der Gesuche gesunken». Als ein Beispiel nannte der Generalkonsul in den USA lebende Israeli, die dort ein Baby bekamen, das sie aber nicht als Israeli registrieren liessen. «Nun wollen sie für das Kind einen israelischen Pass oder eine spezielle Einreiseerlaubnis haben, um mit ihm nach Hause zu fliegen. Und alle wollen natürlich umgehend nach Hause gelangen», sagte Dayan. «Unsere Aktivität ist nicht normal, weil in New York derzeit nichts wie üblich ist». Es gebe beispielsweise Menschen in einer Quarantäne und Menschen in einer Risikogruppe. «Wir kümmern uns um alle», sagte der Diplomat, der aber auch betonte, dass es (aus Gesundheitsgründen) überhaupt keine persönlichen Treffen gebe, weder mit Juden noch mit Nichtjuden. JU

        SONNTAG, 22,. MÄRZ 2020

        22.15 Uhr
        Senator Rand Paul und Harvey Weinstein infiziert
        Wie am späten Sonntagnachmittag Ortszeit bekannt wurde, hat sich Harvey Weinstein mit Covid-19 angesteckt. Der 68-Jährige sitzt in einer Haftanstalt im Westen des Gliedstaates New York und wurde dort isoliert (Link). Daneben fiel ein Test bei dem republikanischen Senator Rand Paul aus Kentucky positiv aus. Dieser hatte keine Symptome, konnte über den US-Kongress aber dennoch einen der knappen und eigentlich Personen mit schweren Anzeichen der Virus-Erkrankung vorbehaltenen Tests erhalten. Paul hatte das derzeit kurz vor der Verabschiedung stehende Billionen-Paket zur Rettung der Wirtschaft kritisiert und noch heute früh ohne Rücksicht auf Ansteckungs-Risiken im Fitness-Center im Kongress geschwommen. Auch dies ruft heftige Kritik auf Twitter hervor (Link).Der eng mit Paul befreundete Senator Mike Lee hat sich umgehend in Selbst-Isolation begeben. AM

        17.20 Uhr
        Trump löst Preiskrieg bei medizinischen Produkten aus
        Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat die Bürger Sonntagvormittag dazu aufgerufen, sich auf mindestens ein halbes Jahr unter der Virus-Epidemie einzurichten. Je nach den Massnahmen on Behörden würden 40 bis 80 Prozent der Bevölkerung mit Covid-19 angesteckt werden. Cuomo kritisierte Präsident Donald Trump für dessen zögerliche Haltung bei dramatischen Versorgungsengpässen mit Essentials wie Gesichtsmasken oder Stäbchen für Abstriche bei Tests. Trump hat am Donnerstag den «Defense Production Act» in Kraft gesetzt, der Washington Kontrolle über kriegswirtschaftlich notwendige Güter gibt. Er hat das Notgesetz anhin aber nicht aktiviert und die Bundesregierung als zentralen Auftraggeber und Käufer die Produkte für die Bekämpfung von Covid-19 eingesetzt. Washington sollte diese dann an Gliedstaaten weitergeben. Cuomo und andere Gouverneure sind momentan noch gezwungen, einander am freien Markt bei den raren Gütern zu überbieten, was zu Preissteigerungen von bis zu 1000 Prozent geführt hat (Link). Cuomo fordert das Militär auf, Konferenzzentren und andere Gebäude in Feld-Spitäler umzuwandeln. Ohne Hilfe aus Washington werde sich New York aber selbst zu helfen wissen. Cuomo warnt jedoch vor Panik: das Leben gehe weiter, die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln sei gesichert und am Ende würden New York und Amerika gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. New York ist nun mit über 15.000 Fällen der Virus-Hotspot in den USA, davon sind knapp 5000 seit gestern eingetreten. Landesweit geht die Zahl bei knapp 200.000 Tests rasant auf 30.000 zu (LInk). Zunehmend dramatisch wird die Lage in orthodoxen Nachbarschaften in Brooklyn, wo Samstag Hunderte neue Fälle festgestellt worden sind. Inzwischen haben Gemeinden und Rabbiner Synagogen und andere Institutionen geschlossen. Dennoch kamen 200 junge Männer im Ortsteil Crown Heights entgegen den Auflagen des Gliedstaates zu einer Shabbat-Feier zusammen. Die Not ist so gross, dass sogar TV-Produktionen die Gesichtsmasken oder Schutzkleidung von Spital-Serien wie «Grey´s Anatomy» an lokale Behörden spenden (Link). Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind besonders hart in der Kulturszene zu spüren. Museen, Galerien, Konzerthallen oder Clubs sind ebenso geschlossen, wie Restaurants und Bars, wo viele Kulturschaffende existentiell wichtige Jobs hatten. Hier will der am Freitag gegründete «NYC COVID-19 Response & Impact Fund» helfen (Link), der Kulturorganisationen mit Krediten und Spenden über die Runden helfen soll. Wichtige Stiftungen und Philanthropen wie die Bloomberg Philanthropies, die Familien Soros und Tisch, die Estée Lauder Companies Charitable Foundation und die Ford Foundation haben dafür zunächst 75 Millionen Dollar bereit gestellt. Dies auch in der Hoffnung, landesweit rasch Nachahmer zu finden. Trump derweil medizinisch völlig bodenlose Empfehlungen für Medikament-Kombinationen, die den Virus angeblich überwinden können und sucht China die Schuld an der Epidemie in den USA in die Schuhe zu schieben (Link). Der Senat steht derweil kurz vor der Einigung auf ein Rettungspaket über 1,6 Billionen Dollar, das jedem Erwachsenen 1200 Dollar an Nothilfe im April und womöglich im Mai gewähren soll. AM

        17.10 Uhr 
        Untergrund-Zentrum für Corona-Intensivstation
        Über 400 Arbeiter und medizinisches Fachpersonal haben in Arbeit rund um die Uhr in den letzten Tagen eine unterirdische Parkgarage in der Nähe des Hauptgebäudes des Sheba Medical Centers in eine voll eingerichtete COVID-19 Intensivstation (CCCU) umgewandelt. Diese Einheit enthält 40 zusätzliche Betten, forgeschrittene Technologie und robuste medizinische Einrichtungen, einschliesslich orthopädische und Geburtsbereiche. Diese Untergrundinstallation verfügte bereits spezielle elektrische Wohneinheiten für den Gebrauch in Kriegszeiten. Die neuen CCCU-Einheit setzte am Sonntagabend, 22. März, mit ihrer Arbeit ein, nachdem die letzten Handgriffe noch erledigt worden waren. Ähnlich zum bereits existierenden Corona-Quarantinen-Komplex, der ich nicht auf dem Campus von Sheba befindet, ist ein spezielles medizinisches Team, bestehend aus hochkarätigen Ärzten und Krankenschwestern für die neue Einrichtung ausgebildet worden. Die CCCU ist eingerichtet worden als Reaktion auf die wachsende Zahl kritisch erkrankter Coronavirus-Patienten, deren Anzahl in den kommenden Tagen noch wachsen dürfte. JU

        17.00 Uhr
        Im Kampf gegen Grenzschliessungen
        Die israelischen Bemühungen um die Heimschaffung in den verschiedensten Ländern festsitzenden Landsleuten nimmt immer mehr die Formen eines immer vezweifelteren Kampf gegen die Beschlüsse der betreffenden Staaten, wegen der Ausbreitung des Coronavirus ihre Landesgrenzen hermetisch für Aus- wie Einreisende abzuriegeln. So verliessen rund 40 in Ghana zurückgelassene Israeli am Sonntag Nachmittag in einer hastig organisierten Aktion dieses Land, das dabei war, die Luftwege von und zu ihm abzuriegeln. Ihre Rückkehr nach Israel konnte gelingen, nachdem das Jerusalemer Ausenministerium begonnen hatte, Landsleuten zu helfen, die irgendwo auf dem Globus gestrandet waren. Der ghananische Präsident Nana Akufo-Addo hatte die Schliessung am Samstagabend verkündet; sie sollte am Sonntag Mittenacht in Kraft treten. Shani Cooper, die israelische Botschafterin in Ghana arbeitete zusammen mit ihrem kleinen Team die ganze Nacht von Samstag auf Sonntag, um angesichts der bevorstehenden Schliessung der Grenzen israelische Familien, einschliesslich schwangerer Frauen, ausser Landes zu bringen. Über 30 Israeli sollten, so wurden erwartet, von Äthiopien aus eine Maschine nach Israel besteigen. – Das israelische Aussenministerium organisierte zudem je einen Flug von Rom und Milano nach Israel, um Landsleuten, die dem katastrophengeschütttelten Land den Rücken kehren wollten, dies zu ermöglichen. Der Abflug der beiden Maschinen der Israir ist für Montagabend geplant. – Israir wird auch einen Flug von Zagreb durchführen, der Sonntag Nacht rund 50 israelische Studenten nach Hause fliegen soll. Darüber hinaus will das israelische Aussenministerium die thailändischen Behörden ersuchen, israelische Transitpassagiere in Bangkok von der Pflicht der Visumspflicht zu entbinden und der medizinischen Dokumente, wonach sie keine Träger des Coronavirus seien. Sollten die thailändischen Stellen dem Gesuch stattgeben, würde dies vielen Israeli bei der Heimreise aus Ost-Asien helfen. Von Bangkok aus gibt es Flüge nach Israel via Turkish Airlines, Aeroflot und Ethiopian Airlines. Zu den Staaten, von welchen aus es momentan keine kommerziellen Flüge nach Israel mehr gibt, zählen Litauen, die Slowakei, Slowenien, die Ukraine, Mazedonien, Jordanien, Ägypten, Kolumbien und Peru. JU

        11.00 Uhr
        «Corona kein Grund für Knesset, nicht zu tagen»
        Am Sonntag unterbreitete Israels General-Staatsanwalt Avichai Mendelblit dem Obersten Gerichtshof seine Ansicht, wonach die jüngsten Verordnungen des Gesundheitsministeriums, die Ausdehnung des Coronavirus zu verhindern, nicht die Tatsache diktieren würde, dass die Knesset nicht tagen könne. Diese Instruktionen (Befehl zur Gewährleistung der Gesundheit der Öffentlichkeit) hatte Knessetsprecher Yuli Edelstein als Grund verwendet, um die Knesset bis morgen Montag zu schliessen. Der General-Staatsanwahlt machte geltend, dass während einer solche Epidemie die Sitzungen der Knesset wesentlich seien, um eine Übersicht davon zu vermitteln, was die gegenwärtige Administration tue. JU

        09.15 Uhr
        Imme mehr Kranke
        Laut einer Mitteilung des israelischen Gesundheitsministeriums waren am Sonntagmorgen 945 Israeli offiziell als Coronaviurs-Kranke diagnostiziert worden, und die Zahlen steigen laufend. 863 der Fälle wurden als mild definiert, 24 als mittelschwer und 20 als kritisch. 37 konnten bisher als geheilt entlassen werden. Der bisher einzige Corona-Kranke, ein 88jähriger Holocaustüberlebende, der an Komplikationen gestorben ist, wurde inzwischen begraben. Nach Ansicht von Moshe Barsimantov, dem Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, dürfte die Zahl der positiv Diagnostizierten schon bald um täglich mehrere hundert zunehmen, nicht zuletzt wegen der sichtlich gestiegen Zahlen der täglich durchgeführten Tests. Diese sind ggenwärtig bei über 2000 angelangt, dürften noch diese Woche aber auf 3000 steigen, und in nicht allzu ferner bei 10000 angelangt sein. – In direkten Zusammenhang mit der Viruskrise steht die zunehmende Arbeitslosigkeit in Irael von bisher 4 Prozent vor Ausbruch der Krise auf jetzt 16,5 Prozent: Dadurch, dass die Mehrheit des Volkes an seine Heime gebunden ist, können sie ihrer gewohnten Arbeit nicht nachgehen, was natürlich die Arbeitslosigkeit und die auszuzahlenden Arbeitslosengelder wachsenlässt. JU

        07.00 Uhr
        Erste jüdische Corona-Fälle in der Schweiz
        Recherchen von tachles online ergaben, dass es in verschiedenen Gemeinden u.a. in Zürich rund acht gemeldete Corona-Fälle gibt. Bereits letzte Woche berichtete tachles online über Rückkehrer von Talmudschulen im Ausland, die in der Schweiz in Quarantäne gesetzt werden mussten. Insgesamt gibt es in der Schweiz rund 7000 gemeldete Corona-Infiszierte und 56 Todesfälle. TA 
         

        SAMSTAG, 21,. MÄRZ 2020

        19.15 Uhr
        Der Generaldirektor warnt
        Moshe Barsimantov, Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, erliess am Samstag via die israelischen Medien eine dringende Mahnung an die Bevölkerung: Bleibt zu Hause, oder wir müssen noch drakonischer Massnahmen ergreifen. Der Genraldirektor sprach vor dem Hintergrund der 883 am Samstag offiziell mit dem Virus diagnostizierten Landsleute, 178 mehr als am Vortag. 15 dieser Personen waren in einem schweren Zustand diagnostiziert, 19 in einem mittelschwere, und 36 konnten geheilt aus dem Krankenhaus entlassen werden. Am Freitag und am Samstag mussten die Sicherheitskräfte vor allem in Tel Aviv und Ramat Gan Personen auffordern, geschlossene Sportanlagen und Strände bei Strafandrohung unverzüglich zu verlassen. Am Freitag starb im Jerusalemer Shaar Zedek Krankenhaus mit Ari Even, 88, der erste israelische Coronapatient. Der Holocausüberlebende, der in einem Alzersheim in Jerusalem lebte, war vor einer Woche ins Krankenhaus eingeliefert worden. Allem Anschein nach will die Regierung vorerst trotz aller Unannehmlichkeiten vorerst keine totale Abriegelung über das Land verhängen. JU

        19.00 Uhr
        Sie wollen nach Hause zurückkehren
        In aller Welt gibt es tausende von israelische Staatsangehörige, die wegen des Ausfallens von Flugverbindung festsitzen, aber den Wunsch äussern, irgendwie nach Hause zurückkehren zu können. Alleine in Indien werden etwa 3300 Israeli vermutet, und auch in Lateinamerika gehen die Zahlen in die Tausende. Laut Radio Israel wird die staatliche Luftlinie ElAl Bereits in der Nacht vom Samstag auf Sonntag zwei Maschinen aus Indien mit Rückkehrern an Bord nach Israel fliegen. Im Laufe der Woche werden weitere Flugzeuge nach Mumbai und Delhi in Indien geschickt, und auch in Brasilien werden israelische «Rückkehrermaschinen» erwartet. Bereits am Freitag landeten vier Maschinen, mit vorwiegend jugendlichen Israeli aus Peru kommend, auf dem Ben-Gurion-Flughafen. Für 23 Israeli, für die auf den vollbesetzten Flugzeugen kein Platz, sorgt Israel laut Aussenminister Katz für Möglichkeiten zur Rückkehr. Der israelische Botschafter in Kolumbien rief die noch in dem Land weilenden Bürger auf, nach Möglichkeiten aus Kolumbien auszufliegen, da am Sonntagabend eine landesweite Quarantäne beginnt. JU

        Haschomer Hatzair feiert Schabbat 
        Not macht erfinderisch auch in der jüdischen Welt, die in den letzten Tagen zunehmend auf online umstellte. So hat etwa der Jugendbund Haschomer Hatzair in Zürich zu einem «Shomeric Kabalat Shabbat online» geladen. Der Zürcher Gruppenleiter Noa Sas gegenüber tachles oniline: «Doch wir wollten und konnten nicht zulassen, dass dieses Virus uns als grosse, internationale Familie noch weiter weiter auseinander zwingt. Wir müssen ja in den nächsten Wochen bereits auf jeglichen physischen Kontakt verzichten. Dank dem Pioniergeist vieler Shomrim entstand innert kürzester Zeit dieses wunderschöne, erstmalige Projekt., Rund 500 Mitglieder aus aller Welt haben gemäss Auskunft der Organisation teilgenommen. (Haschomer Hazair).TA

         

        FREITAG, 20. MäRZ 2020

        17.30 Uhr
        Satmar-Rebbe Aharon Teitelbaum erkrank
        Wie nun bekannt wurde, leidet der Grossrabbiner Aharon Teitelbaum an Covid-19. Der 72-Jährige leitet neben seinem Bruder Zalman die Satmar-Gemeinschaft, die grösste chassidische Sekte. Teitelbaum ist in der orthodoxen Enklave Kiryas Joel nordwestlich von New York City ansässig. Er hatte zuletzt gegen die von Gouverneur Andrew Cuomo angeordnete Schliessung der Schulen im Gliedstaat protestiert: In strenggläubigen Familien lebten die zahlreichen Mitglieder auf engem Raum. Schulkinder würden deshalb auf die Strasse gehen und dort angesteckt werden oder den Virus verbreiten. Inzwischen hat Teitelbaum diese Haltung revidiert. Staat und City New York sind der Hot-Spot der Pandemie in den USA. Wie Cuomo vor wenigen Minuten an einer Pressekonferenz erklärte, liegt dies primär an der Rekordzahl von Tests in der Region: Letzte Nacht seien rund 10.000 Tests durchgeführt worden. Die Zahl der Fälle im Gliedstaat ist deshalb gegenüber 3000 am Donnerstag auf rund 5700 gestiegen, etwa 4000 davon in der City. Hier bilden orthodoxe Nachbarschaften in Brooklyn einen Schwerpunkt. Cuomo hat eben die weitgehende Schliessung von Geschäften und Unternehmen angeordnet. Bürger sollten sich in ihre eigenen Wohnungen zurückziehen, um die Ansteckungsraten zu senken. Landesweit sind über 14.000 Fälle und 206 Todesopfer bekannt, davon 36 in NY State. Cuomo versucht durch Anordnungen medizinisches Gerät und simplen Utensilien wie Tupfer, Gesichtsmasken und Gummihandschuhe aufzutreiben. New York State lässt Kaufagenten sogar in China und anderen Staaten danach suchen. Denn in wenigen Tagen werde die Epidemie die Spitäler überwältigen. Am grössten ist die Not bei Beatmungsgeräten: hier fehlen laut Cuomo 30.000. Auch an Tests hapert es immer noch gravierend. Gleichzeitig werden die Prognosen über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 in den USA stetig düsterer. Goldman Sachs rechnet mit einem Wirtschaftseinbruch von 25 Prozent im zweiten Quartal. Anfang Woche sprach das Investmenthaus noch von fünf Prozent. Zudem sei bis kommende Woche mit zwei Millionen Arbeitslosen zu rechnen. Im Kongress arbeitet der Senat im Eiltempo an der Verabschiedung eines massiven Rettungspaketes für die Wirtschaft, das anscheinend auch Direktzahlungen von zweimal 1000 Dollar je Bürger Anfang April und dann im Mai vorsieht. Letzte Nacht brachte «Pro Publica» an den Tag, dass zwei Mitglieder der republikanischen Senatsfraktion Ende Januar nach einer internen Sitzung zu den Gefahren von Covid-19 Aktien im Wert von jeweils bis zu 1,7 Millionen Dollar verkauft und gleichzeitig der Öffentlichkeit erklärt haben, die Lage sei keineswegs ernst. Dabei handelt es sich um Richard Burr aus North Carolina und Kelly Loeffler aus Georgia. Die Unternehmerin hält ihr Mandat nach der Erkrankung des Vorgängers erst seit dem letzten Herbst und muss sich im November den Wählern stellen. Die Affäre dürfte ihre Chancen deutlich mindern und den Demokraten den Rücken bei der Eroberung des Senats stärken. AM 

        15.20 Uhr
        Bestpraxisempfehlung vom EJC
        Der European Jewish Congress (EJC) hat Bestpraxisempfehlungen herausgegeben, die hier im folgenden wiedergegeben sei:

        • Legen Sie eine detaillierte Datenbank mit Personen, die psychologische oder logistische Hilfe benötigen, an.
        • Bauen Sie eine Freiwilligengruppe auf, die Mahlzeiten und Medikamente verteilen kann.
        • Stellen Sie sicher, dass Psychologen und Sozialarbeiter (proaktiv) mit Isolierten, Schwachen, Verwandten von infizierten Personen in Kontakt stehen.
        • Stellen Sie eine Website / Blog  als zentrale Informationswebsite (mit verifizierten Informationen, Updates der Institutionen, Hilfsangeboten, Jüdisches Leben, Videos, Spielen und Tipps für Kinder) bereit
        • Pessach: Einige Gemeinden sammeln Mittel, damit Personen in finanzieller Not koschere Mahlzeiten kaufen können.
        • Durch die Coronakrise müssen viele Firmen schliessen und Schulen werden durcheinander sein. Einige Gemeinden sammeln Geld für die Zeit nach dem Coronaausbruch.
        • Gemeinden können sich an den EJC wenden (EJC). Ophir Revach, CEO Security and Crisis Centre EJC o.revach@sacc-ejc.org oder Tel. +972 587747301, Ariel Muzicant ariel.muzicant@colliers.at

        12.00 Uhr
        In der Schweiz geht der Schabbat online
        Erstmals beiden verschiedene Schweizer Gemeinden Schabbat-Vorbereitungen online an. Während Gottesdienste abgesagt, Synagogen und Gemeindezentren geschlossen bleiben, haben viele Gemeinden und Institutionen Angebote auf online-Plattformen verlegt.  Das Online-Angebot der ICZ umfasst u.a. die Bereiche Schule (Kindergarten, Lesen, Unterricht) sowie Rabbinat (Mizpe-Schiurim, tägliche Familientfila, Kabbalat Schabbat und Hawdala). Zum Einklang des Schabbat wird heute Chasan Amichai Guterman aufgeschaltet und Morgen Samstagabend findet eine Online Hadwala statt (ICZ).Die liberale Gemeinde  in Basel Migwan organisiert einen online Kiddusch (Migwan). Die Israelitische Religionsgesellschaft Zürich bietet einen Schiur von Gemeinderabbiner  Levy an, in dem er auf die aktuelle Situation eintritt (IRGZ). Der Haschomer Hazair Zürich führt zusammen mit der Weltorganisation heute Freitagnachmittag um 14 Uhr einen «Shomeric Kabalat Shabbat online» statt (Shomeric Kabalat Shabat online). Das gesamte Angebot findet sich laufend auf tachles online und im gratis E-Paper von tachles ((e-tachles für alle)). 

        12.15 Uhr
        Communauté Israélite de Genève mit Hilfestellungen
        Die Communauté Israélite de Genève bietet speziell für Personen aus Risikogruppen Hilfestellung an. Dazu zählen Transport-Hilfe (z. B. Einkaufshilfe) und Telefonanrufe gegen die Isolation zu Hause. Hilfesuchende wenden sich an die Gemeinde (Tel. 022 317 89 24 oder morali@comisra.ch) oder an den Sozialdienst (Tel. 022 317 89 20/23 oder servsoc@comisra.ch) Auf ihrem Instagram-Profil bietet die Gemeinde ein tägliches Quiz an. (https://www.instagram.com/ccjjgeneve/). Die Communauté Israélite de Genève bemüht sich momentan um die Sicherstellung von koscher-Le-Pessach Produkten, im Minimum Matzen, Wein und Fleisch. Die Generalversammlung der Communauté Israélite de Genève wurde verschoben.

        12.00 Uhr
        Absage Gemeindeseder
        Die Jüdische Gemeinde Winterthur sagt ihren Gemeindeseder ab. Stattdessen bietet sie einen Bestellservice für Pessach-Menüs an. Es kann ein Pessach-Menü für 40 Franken bestellt werden. Es besteht aus Gefillte Fisch garniert, Mazzeknödel (ohne Bouillon), Rindsgeschnetzeltes an Champignonsauce, Kartoffelgratin, Wurzelgemüse sowie den Sederzutaten: 1 Paket Mazze, eine kleine Flasche Traubensaft. Bestellung bis zum 30. März 2020 via Email: events@igwinterthur.ch. Informationen erfolgen dann per Email.

        11.45 Uhr 
        Schockierende Prognose: 18 Monate abgeriegelt
        Schockierende Perspektiven eröffnete eine Studie des britischen Imperial College London bezüglich der Folgen des Coronavirus. Dutzende Experten hatten politische Entscheidungsträger dahingehend informiert, dass die verschiedenen Modelle zeigen würden, dass Millionen Menschen sterben und dass die Gesundheitssysteme unter ihrer Last zusammenbrechen würden. Der Kampf gegen den Virus könte bis zu 18 Monate in Anspruch nehmen. Um das Ausmass der Katastrophe zu lindern, müssten neue Massnahmen unverzüglich eingesetzt werden und während Monaten unverändert am Platze bleiben, bevor ein Nachlassen  möglich wäre. Leben wäre nie wieder das Gleiche wie zuvor, betont der Bericht. Dieser war offenbar derart schockierend, dass sowohl Präsident Trump als auch der britische Regierungschef Boris Johnson ihr Vorgehen änderten und die Untersuchungsmethoden ebenso erweitern wie sie die zu ergreifenden Massnahme strikter gestalten würden, - Israel hat die Gefahr viel früher ernst genommen, doch die diagnostizierten Fälle sind dessen ungeachtet bisher auf bis fast 700 gestiegen. Pro Kopf der Bevölkerung hat Israel mehr Fälle als die USA oder Grossbritannien. Mit seiner sehr beschränkten Kapazität an Krankenhäusern, macht Israel sich zu Recht Sorgen über das, was die Modelle des Imperial College und anderer Experten zeigen. Diese Modelle beeinträchtigen nicht nur Israel, sondern den ganzen Nahen Osten. Jordanien riegelt mit Hilfe der Armee ganze Strassenzüge ab. Die Golfstaaten stoppen den Flugverkehr, und die Region des irakischen Kurdistan ist unter Ausgangssperre. Wir können schlussfolgen, dass Israel vor dem Hintergrund des Modells hofft, dass die Katastrophe das Ausmass der Todesfälle oder die Überflutung der Krankenhäuser (wenn der Virus sich zu rasch ausbreitet) sich mildern lassen. Im Wesentlichen sagt uns der Bericht, dass die Regierungen nicht wirklich versuchen, einen Krieg gegen den unsichtbaren Feind zu gewinnen. Stattdessen versuchen sie, ihn unter Kontrolle zu halten und einen Abnützugskrieg zu führen, der dazu führen würde, dass eine massive soziale Rebellion nicht stattfindet im Falle eines Zusammenbruchs der Krankenhäuser. Der Öffentlichkeit wird in anderen Worten nicht gesagt, wie lange sie in einer Abriegelung dahindarben müssen, oder wie lange die Krise dauern wird. Angesichts dieses Modells erscheinen optimistische Projektionen über ein zur Normalität zurückkehrendes Leben und einer sich erholenden Wirtschaft unrealistisch. Wenn die Flugplätze während eines Jahres geschlossen bleiben und das Reisen für die gleiche Periode eingeschränkt bleibt, wird unser Leben je länger je mehr dem gleichen, was wir im 18. Jahrhundert jeden Tag zu tun pflegten. Ironischerweise ist der Virus in verschiedene Weise eine grössere Gefahr für fortgeschrittene Staaten als für jene mit schwachen oder nicht existierenden medizinischen Systemen. Deshalb sind wohlhabendere Staaten anfälliger für einen Zusammenbruch, wenn das Leben sich ändert und die Leute ein bestimmtes Behandlungsniveau fordern. (....).

        11.30 Uhr
        Erstmals sehr schwere Fälle
        Von den 677 Fälle von mit dem Coronavirus infizierten Landsleuten, die das israelische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend als positiv diagnostiziert gemeldet hatte, wurden erstmals zwei – eine 89- und eine 91jährige Frau – als lebensgefährlich krank definiert. Acht weitere sind schwer, die restlichen nur leicht krank. JU

        11.00 Uhr
        Was soll das kosten?
        Die Forschungsabteilung der israelischen Zentralbank hat bezüglich der voraussichtlichen Kosten der israelischen Coronaviruskrise eine Prognose angefertig, die, was ihre Aussage betrifft, wenig Raum für Optimismus lässt: Sogar wenn die Abriegelung in ihrer jetzigen Form nur bis Ende April dauern sollte (was alles andere als sicher ist), dürfte der Schaden für die Wirtschaft des Landes bis zu 50 Milliarden Schekel (13,2 Milliarden Franken) betragen., das staatliche  Budgetdefizit würde auf sieben Prozent klettern, und das Verhältnis zwischen der öffentlichen Schuld und dem Nationalprodukt würde 70 Prozent erreichen. Sollte die Abriegelung bis Ende Mai dauern, würde das Defizit auf 80 Milliarden Schekel steigen, was mehr als fünf Prozent eds jährlichen Nationalprouktes von Israel wären. Inzwischen werden rund eine halbe Million israelische Arbeitnehmer ihre Jobs verloren haben. JU

        10.00 Uhr
        Haschomer Hazair Schweiz online
        Der Haschomer Hazair Zürich führt zusammen mit der Weltorganisation heute Freitagnachmittag um 14 Uhr einen «Shomeric Kabalat Shabbat online» statt (Shomeric Kabalat Shabat online). Gegenüber tachles online erklärt der Schweizer Verantwortliche Noah Das, dass die Organisation aufgrund der behördlichen Versammlungsverbote neue Plattformen nutzt für die die Zusammenführung der Jugendlichen. Normalerweise treffen sich Mitglieder der zionistischen liberalen Jugendvereinigung wöchentlich am Samstagnachmittag.

        07.00 Uhr 
        e-tachles für alle
        Während der Corona-Krise ist das Epaper der Wochenausgabe von tachles für alle gratis zugänglich (e-tachles für alle). Lesen gegen die Isolation und Information für den Notfall soll allen die Entwicklungen und Hilfestellungen aus der jüdischen Schweiz zugänglich machen. 

          Corona Slider mit Link

          Ab Montag steht dann das gesamte Podcastangebot von tachles zur Verfügung sowie 70 Melodien für den Pessach-Sender.  

           

          DONNERTAG, 19. MÄRZ 2020

          21.00 Uhr
          Abriegelung  in Israel wird Tatsache
          Für die nächsten sieben Tage, die wahrscheinlich verlängert werden,  sollen die Israeli unter Bedingungen der fast totalen Abriegelung leben, und was nachher geschehen wird, hängt vom Erfolg dieser sieben Tage ab. Das erklärte Premierminister Netanyahu am Donnerstagabend in einer Presseerklärung. In der Praxis heisst das, dass die Leute grundsätzlich in ihrem Wohngebiet zu verweilen haben. Nachschub zum Essen darf eingekauft werden, ebenso können Medikamente erstanden werden, und dann soll auch das sportliche Walk-out gestattet sein. Bedingung ist für all diese Tätigkeiten da Vermeiden von menschlichen Aufläufen. Die sportliche Betätigung darf zwar von maximal fünf Personen zusammen getan weredn, am liebsten jedoch im Alleingang. Strandbesuche oder Visiten in Nationalparkanlagen sind aber ebenso «out» wie der Spatziergang mit Kindern oder Enkeln auf dem Spielplatz. Die Regierung wird im Verlaufe der Nacht auf den Freitag die Notstandsmassnahmen verabschieden. Sie verleihen den Behörden, Polizei, Armee und anderen Sicherheitskräften nicht nur gut gemeinte Empfehlungen sondern auch das Recht, auf Grund von Gesetzen einzugreifen. «Wir wollen und wir werden letzlich den Virus besiegen, aber unser Kampf kann über Leben und Tod entscheiden», sagte Netanyahu. Letztlich entscheiden nicht Gesetze und Verordnungen sondern die innere Verantwortung eines jeden Bürgers. «Wir wollen der Welt nicht Bilder liefern, wie sie heute bereits aus Spanien und Italien im Umlauf sind, Bilder von massenweise Toten», verkündete Netanyahu eindringlich. Dass der Regierungschef nicht fantasiert hat, beweisen die Zahlen: Am Donnerstagabend war die Zahl der vom Coronavirus betroffenen Israeli bereits auf 573 gestiegen, doch die Experten befürchten für die kommenden Tage und Wochen noch viel grössere Dimensionen, was das betrifft. Bis Sonntag wird die Tagesrate der Untersuchungen auf 3000 steigen, dann bald auf 5000. «Wir wissen heute schon viel mehr über den Virus als noch vor kurzem, und das wird hoffentlich so weitergehen», sagte ein Offizieller des Gesundheitsministerium. Mit aufrüttelnden Worten beendete Netanyahu seinen Auftritt vor der Presse: «Wenn Ihr nicht funktioniert und Verantwortung übernehmt, dann wird es nicht gut kommen, aber in dieser Zeit sind wir alle eine Familie».  Dass auch die in der Regel nicht regierungshörigen ultra-Orthodoxen den Ernst der Lange langsam zu verstehen im Begriff sind, bewiesen etwa in Jerusalem die mit Lautsprecher ausgerüsteten Autos, die durch die charedischen Viertel fuhren und das Volk aufforderten, den Regierungsbeschlüssen Folge zu leisten und sie zu unterstützen. – Auf einer ganz anderen Ebene scheint die Gesundheitskrise auch dazu beizutragen, die Reihen zu schliessen, vermehren sich doch die Anzeichen dafür, dass Israel letztlich von einer Regierung der nationalen Einheit geleitet werden wird. Das Ringen um die besten Positionen im Kabinett dürfte aber noch Tage, wenn nicht Wochen dauern. JU

          17.00 Uhr
          Chabad-Hauptquartier schliesst erstmals
          Während sich die Welt rund um das Hauptquartier «770 Eastern Parkway» der chassidischen Chabad-Bewegung im New Yorker Stadtteil Brooklyn wegen der Coronaviruskrise zusehends einigelte, ging bei Chabad das Leben seinen gewohnten Gang. Am Dienstagabend musste aber auch Chabad dem Druck von Quartierrabbinern nachgeben, welche die Schliessung von Synagogen anordneten, um die Ausweitung des Virus zu bekämpfen. Die ganze Woche über waren Männer zum massiven Gebäude in Crown Heights zum gemeinsamen Gebet gekommen, und um zu lernen. Als sich die Nachricht verbreitete, wonach das Hauptquartier der weltumspannenden Bewegung geschlossen werden sollte, gab es noch ein letztes gemeinsames Gebet, bei dem die Gläubigen Schulter an Schulter standen und Mühe hatten, sich in das Unvermeidliche zu schicken. Noch nie bisher war «770», wie das Hauptquartier im Volksmund genannt wurde, geschlossen worden, doch dieses Mal bestätigte Chabad.info, die Website der Bewegung, die unumgängliche Massnahme. Die Schliessung kam nach Tagen, in denen es unklar war, wie ernst zahlreiche Menschen in der Nachbarschaft die COVID-19-Pandemie nehmen würden. Nach langen Zeiten der ungebrochenen Aktivitäten wurde allmählich klar, dass Crown Heights dabei war, sich zu einem Coronavirus-Zentrum zu entwickeln würde. So berichtete die «New York Times» von einer Hochzeit in South Williamsburg mit mindestens 200 Gästen, in Verletzung von Regeln der Stadtverwaltung, die grosse Veranstaltungen untersagt hatte. Am Dienstag Nachmittag veröffentlichte das Bet Din (religiöse Gesetz) von Crown Heights eine Entscheidung, die die Schliessung aller Synagogen und ritueller Tauchbäder der Männer forderte. «Mögen wir zoche sein (würdig sein), die Auslöschung von allen Krankheiten mit dem Kommen des Moschiach (Messias) JETZT zu erleben», schlossen die Herrscher von Crown Heights ihre auf Jiddisch gehaltene Botschaft. JU

           

          14.30 Uhr
          Grösste Yeshiva Amerikas geschlossen
          Mit 6700 Lernenden ist Beth Medrosh Gohova in Lakewood, New Jersey, die grösste Yeshiva der USA. Nun hat die Institution in der überwiegend jüdischen Kommune geschlossen. Ein Grossteil der Synagogen und Gemeinde-Institutionen hat in den letzten Tagen den Betrieb eingestellt. In jüdischen Enklaven von Brooklyn und Rockland County nördlich der City nimmt die Zahl der Fälle unter Orthodoxen rasch an und hat laut dem Forward. Auch im Gliedstaat New York insgesamt werden immer neue Fälle festgestellt. Am Donnerstagvormittag waren es 3000 gegenüber 900 am Montag. Dies rührt aus der zunehmenden Zahl verfügbarer Tests. Allerdings mangelt es immer noch an Testgeräten, aber auch an simplen Zubehör wie Tupfern für Abstriche. Gouverneur Andrew Cuomo erwartet, dass Covid-19 das Gesundheitssystem von New York State binnen weniger Wochen überwältigt. Er arbeitet inzwischen mit dem Pentagon zusammen. Das Militär bereitet die Einrichtung von Feldspitälern für Virus-Patienten vor und will ein Spital-Schiff nach New York City entsenden. Doch dieses soll erst in zwei Wochen eintreffen (Link). Damit wird einmal mehr deutlich, wie langsam und chaotisch die noch unter Barack Obama bei der Epidemie-Bekämpfung weltweit führenden USA dank Donald Trump auf Covid-19 reagieren. Inzwischen haben die USA mit fast 10.000 Fällen Frankreich und Südkorea überholt. Dort begann die Epidemie zeitgleich am 20. Januar, ist aber dank energischen Handelns der Regierung nun im Abklingen. Der Jurist im Zentrum des Virus-Hotspots in New Rochelle, New York, ist derweil am Mittwoch aus einem Koma erwacht und scheint auf dem Weg der Besserung. Gouverneur Andrew Cuomo hatte vor zehn Tagen eine Ausgangssperre in New Rochelle verhängt und die Nationalgarde zur Versorgung der Bewohner entsandt (Link). AM

          14.15 Uhr
          «Kommt sofort nach Hause»
          In einem dringenden Aufruf forderte das israelische Aussenministerium am Donnerstag alle seine sich im Ausland befindlichen Landsleute auf, möglicht rasch nach Hause zurückzukehren. Imme mehr Staaten würden langsam aber sicher, so sieht das Ministerium die Dinge voraus, als Folge des Coronavirus seine Grenzen schliessen und die wenigen Flüge, die es noch gebe, annullieren. «Wegen der Reduktíon und Streichung von Flügen in aller Welt und der Entscheidung vieler Staaten, ihren Himmel und die Grenzen wegen des Coronavirus zu schliessen», sagte das Aussenministerium, «appellieren wir an alle Israeli im Ausland, möglichst rasch nach Israel zurückzukehren». Das Ministerium fügte hinzu, zwar sei es schwer, zu Flugtickets zu gelangen, und diverse Flugrouten seinen unbequem, gebe es immer noch Fluglinien, die fliegen würden. Für jene Leute, die die Rückkehr beabsichtigen, hat das Ministerium eine Liste von Möglichkeiten zusammengestellt, wie die verschiedenen Staaten am besten zu verlassen sind. JU

          12.00 Uhr
          Kairo mit drakonischen Massnahmen
          Als Versuch, die Ausbreitung des Coronavirus in Ägypten zu unterbinden, hat die Kairoer Regierung laut einer Verlautbarung beschlossen, alle Einkaufszentren, Cafés, Sportzentren und Nachtclubs von 19 Uhr abends bis um 6 Uhr früh zu schliessen. Die Verfügung gilt vorerst bis zum 31. März. Wie Regierung präzisierte, sind Aoptheken und Supermarkets von dieser Massnahme ausgenommen. Das Land musste bisher 210 Fälle von Coronavirus registrieren, darunter sechs Todesfälle. JU

          11.00 Uhr
          Migwan nur noch online
          Die Liberale Jüdische Gemeinde in Basel, Migwan informiert ihre Mitglieder regelmässig über die Situation und die getroffenen Massnahmen. Der Schulunterricht ist eingestellt und weitere Anlässe sind in nächster Zeit nicht geplant, bzw. ausgesetzt. Präsident Peter Jossi sagt: «In diesem Zusammenhang stehen wir auch für Rückfragen zur Verfügung und stehen insbesondere mit älteren Mitgliedern im Kontakt.» Derzeit werde geprüft, welche zusätzlichen virtuellen Kontakt- und Vernetzungsmöglichkeiten sinnvoll und machbar seien (Update und Rabbinat).

          10.30 Uhr
          Trauriger Rekord
          Nach Angaben den israelischen Gesundheitsministeriums gab es am Donnerstagmorgen total 529 offiziell mit dem Coronavirus diagnostizierte Israeli. Damit wurde erstmals die Grenze von 500 Fällen durchbrochen, doch die Experten schliessen ein weiteres Wachstum nicht aus. Von den 529 Fällen waren 29 neue Infizierte. Die wachsende Zahl kam nachdem das Ministerium am Mittwoch viel mehr Tests als sonst durchgeführt hat. Die Menge der Untesuchungen war derart gross, dass das Ministerium verlauten liess, dass es nicht in der Lage sei, die Anzahl der infizierten Personen so frühzeitig wie sonst üblich zu publizieren. «Weil die Zahl der Untersuchungsstätten (Labors) auf 20 gestiegen war», hiess es in der Mitteilung des Ministeriums, «und die Zahl der täglichen Untersuchungen höher als bisher war (am Mittwoch wurdne total über 2200 Tests durchgeführt) und weiter im Steigen begriffen ist, wird das Sammeln aller Daten und deren Aufstellung mehr Zeit beanspruchen als bisher der Fall war». Am Donnerstag wurde ein weiterer Israeli in kritischem Zustand registriert – total sind es bisher deren sechs. Die Mehrheit der Israeli (498 Fälle) haben aber nur milde Symptome, berichtete das Ministerium. 13 Israeli sind mittelschwer betroffen, und 12 konnten bereits aus dem Krankenhaus entlassen. Am Donnerstag profitierten erstmals 36 Israeli von den in Israel eröffneten «Coronavirus Hotels», von denen es bis jetzt je eines in Jerusalem und Tel Aviv gibt. Schliesslich wurde am Donnerstag mit Shalva Dahan die letzte im Sheba Medical Center hospitalisierte Patientin entlassen, die auf dem Touristenschiff «Diamond Princess» vor Japan in Quarantäne gehen musste. – Der sefardische Oberrabbiner Israels, Itzhak Yosef, informierte Gesundheitsminister Litzman von seinem halachischen (religionsgesetzlichen) Entscheid, wonach religiöse Juden am Schabbat ihre Telefonapparate in Betrieb lassen sollten. Der Rabbi sagte: «Ohne jeden Zweifel müssen Personen, die positiv auf Coronavirus diagnostiziert worden sind, auch am Schabbat über ein funktionierendes Telefon verfügen, für den Fall, dass das Gesundheitsministerium sie über die Untersuchung in Kenntnis setzen und ihnen mitteilen kann, wo und wie sie sich zu evakuieren haben». Der Oberrabbiner befand auch, dass alle Krankenhaus-Synagogen geschlossen sein sollten, da es für potentielle Besucher schwierig sei, in ihnen die verlangte Distanz von zwei Metern zum nächsten Nachbarn einzuhalten. – In Russland wurde das erste Todesopfer der Coronavirus-Epidemie gemeldet. Eine 79-jährige Frau, die mit weiteren Gesundheitsproblemem ins Krankenhaus eingeliefert worden ist,  erlag den Folgen einer Lungenentzündung. Russland hat bisher total 147 Fälle von Coronavirus registriert. JU

          08.00 Uhr
          Einreiseverbot für Ausländer 
          Auf Grund von Empfehlungen des israelischen Gesundheitsministeriums dürfen ab sofort Ausländer auch dann nicht mehr nach Israel einreisen, wenn sie ihre Fähigkeit beweisen können, in Quarantäne zu leben.         - Nach zwei Wochen, in denen der Eintritt nach Israel von Reisenden, die weder Bürger des Staates Israel sind noch hier residieren eingeschränkt worden ist, hat das Gesundheitsministerium striktere Präventionsmassnahme für die Einreise mit dem Zweck empfohlen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. So wurde mit sofortiger Wirkung, basierend auf den Empfehlungen des Ministeriums, entschieden, dass ausländischen Staatsangehörigen, die weder israelische Bürger sind noch hier residieren, die Einreise nicht gestattet wird. Ausnahmen werden gemacht für Personen, deren Leben in Israel basiert ist. Diese Direktive gilt ab sofort mit der Publikation und trifft für alle internationalen Grenzübergänge (nach Israel) zu.


          Notfall- und Servicenummern der offiziellen Jüdischen Institutionen: 

          • Permanente Notfallnummer Care-Team des Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF): 044 206 30 67.

          • Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ) empfiehlt die Infoline Bundesamt für Gesundheit (24h) 058 463 00 00 sowie das Ärztelefon für medizinische Fragen zum Coronavirus (24h) 0800 33 66 55. Die Telefonnummer der ICZ ist: 044 283 22 22
          • Die Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud bietet eine Hotline mit aktuellen Einschätzungen ihrer Coronavirus Kommisison an: 021 341 72 45
          • Bei der Jüdischen Liberalen Gemeinde Zürich wenden Sie sich an Susi Saitowitz, Generalsekretärin der JLG: 043 322 03 14 oder susi.saitowitz@jlg.ch
          • Die Communauté Israélite de Genève ist zu erreichen unter 022 317 89 24 oder morali@comisra.ch
          • Die Israelitischen Gemeinde Basel ist erreichbar unter: 061 279 98 50.
          • Sekretariat der Jüdischen Gemeinde Bern: 031 381 49 92
          • Die Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich ist zu erreichen unter 044 241 80 57
          • Die Telefonnummer des Jüdischen Rettungsdienst Hazoloh in Zürich ist 044 202 30 60

          MITTWOCH, 18. MÄRZ 2020

          19.10 Uhr
          Türkei sieht hinter Coronavirus «zionistisches Komplott»
          Der Coronavirus sei ein «zionistisches Komplott», das von Juden in Umlauf gebracht worden sei, um die Weltbevölkerung zu dezimieren. Diesen unglaublichen Vorwurf machten Mitglieder der türkischen Presse und der Öffentlichkeit am Mittwoch publik, wie das Middle East Media Research Institute (MEMRI) erklärte. MEMRI, das sich auf die Übersetzung nahöstlicher Medien ins Englische spezialisiert hat, hat eine Anzahl von Zwischenfällen enthüllt, in denen Türken Juden und Zionisten für die Corona-Epidemie verantwortlich machen. So konnten in einem am 13. März geposteten Twitter-Video ein Minibus-Chauffeur und seine Passagiere gehört werden, wie sie sich in antisemitischen Konspirationstheorien ergehen. Eine ähnliche Haltung lässt sich auch unter der türkischen politischen Klasse beobachten. Am 6. März hat Fatih Erbakan, Leiter der Refah-Partei und Sohn des ehemaligen Premierministers Necmettin Erbakan, in einer Rede gesagt: «Auch wenn wir keine eindeutigen Beweise haben, dient dieser Virus den zionistischen Zielen der Minderung  der Zahl von Menschen und der Verhinderung des Wachstums der Bevölkerung, und wichtige Forschung bringt dies zum Ausdruck». Dann sagte Erbakan: «Der Zionismus ist eine 5000 Jahre alte Bakterie, die das Leiden von Menschen verursacht hat». Auch die türkischen Medien sind  nicht frei von solchen Meinungen. Am 10. März verbreitete der Kolumnist Abdurrahman Dilipak in der Zeitung Yeni Akit die Ansicht, ein möglicher israelischer Impfstoff gegen den Coronavirus sei Teil des Plans: «Schaut, wie heute einige Leute die Hemdsärmel aufgestülpt haben, um den Traum der Nazis zum Leben zu erwecken. Dies ist ein faschistischer Plan. Sobald sie ihre Arbeit mit den Schwulen und Lesben vollendet haben, die sie anscheinend in Besitz genommen haben, ist ihr Plan für deren ‚Entfernung’ bereits auf dem Tisch». (....) JU

          19.00 Uhr
          «Wenn das Volk Richtlinien nicht befolgt, ist Israel in der Abriegelung»
          Am Mittwochabend bedrängte Premierminister Netanyahu sich via TV-Kanal 12  die ultra-orthodox jüdische Bevölkerung und die Israel-Araber, den Instruktionen des Gesundheitsministeriums zu folgen und davon abzusehen, sich in grossen Gruppen zu versammeln. Wenn das Volk nicht auf die Richtlinien höre, werde er eine landesweite Abriegelung in Kraft setzen. «Führer in aller Welt loben meine Entscheidungen», sagte er. Gleichzeitig dankte er seinen Freunden in aller Welt für eine Schiffsladung medizinischer Untersuchungsgeräte, die am Donnerstag in Israel eintreffen würden. JU

          15.30 Uhr
          433 Infizierte
          Das israelische Gesundheitsministerium bezifferte die Zahl der mit dem Coronavirus infizierte Personen am Mittwoch Nachmittag auf total 433, sechs mehr als bei der letzten Publikation. Von den genannten Fällen werden fünf als schwer taxiert, zehn als mittelschwer und der Rest als leicht. Elf sind bereits aus dem Krankenhaus entlassenb worden. In den letzten 24 Stunden wurden über hundert Personen neupositiv mit dem Coronavirus diagnostiziert. Am Dienstag sodann sind total über 2200 Tests durchgeführt worden, mehr als das Doppelte früherer Tage. Minister Gilad Erdan sodann, verantwortlich für öffentliche Sicherheit, erachtet es am Mittwoch als unvermeidbar, als Folge der Situation mit dem COVID-19-Virus das Land in den kommenden Tagen total abzuriegeln und die persönlichen Kontakte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern ganz oder fast ganz zum Erliegen zu bringen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Mit dieser Ansicht erregte Erdan in der Öffentlichkeit einiges Aufsehen. Das Gesunheitsministerium gab folgende Verteilung nach Altersgruppen an: 2 Prozent in der Altersgruppe 0-9 Jahre, 7 Prozent 10-19, 16 Prozent 20-29, 22 Prozent 30-39, 16 Prozent 40-49,11 Prozent 50-59, 12 Prozent 60-69, 11 Prozent über 70, und für drei Prozent der Fälle war keine Altersangabe erhältlich. JU

          14.00 Uhr 
          Aufruf zu religiöser Solidarität in der Schweiz
          In einer heuten veröffentlichten Medienmitteilung dankt der Schweizerische Rat der Religionen den «zahlreichen Helferinnen und Helfern in der ganzen Schweiz, welche sich selbstlos für viele mit dem Virus infizierten Menschen einsetzen.» Er ermutigt im Vertrauen darauf, dass die aktuelle Lage durch Solidarität sowie Rücksicht, Verbundenheit und Nächstenliebe gemeistert werden kann. Ins gemeinsame Gebet der Religionsgemeinschaften möchte er «besonders all jene Mitmenschen einschliessen, die heute schwierige Zeiten gesundheitlicher oder finanzieller Natur durchmachen.» Die Gedanken und das Mitgefühl gälten ausdrücklich auch den Angehörigen derer, die durch das Virus den Tod gefunden haben. Der Schweizerische Rat der Religionen empfiehlt in der Medienmitteilung allen Mitgliedern der Kirchen und Religionen, in den Gemeinden einsamen älteren Menschen und Personen in Risikofällen bei Einkauf und Besorgungen zu helfen. Zudem soll auf Hamsterkäufe verzichtet werden, «um nicht möglicherweise dafür zu sorgen, dass andere Mitbürgerinnen und Bürger leer ausgehen.» Jeder solle aus bürgerlicher und geschwisterlicher Liebe in Ruhe, Gelassenheit und in Gottvertrauen handeln, heisst es weiter. Drittens empfiehlt der Rat, dass nicht festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Gemeinden weiter finanziell unterstützt werden, damit diese nicht in wirtschaftliche Not geraten. SD

           

           

           

          11.30 Uhr 
          Quarantäne für Jeshiwa-Rückkehrer 
          Sämtliche Schüler, die von England aus der Talmudshule Gateshead in die Schweiz zurückkehren, sind aufgerufen in Quarantäne zu gehen. 

          11.00 Uhr
          Hilfe für Kranke
          Die Israelitische Religionsgesellschaft Zürich (IRGZ) bittet speziell ältere und kranke Personen, sich mit ihren Anliegen an das Sekretariat (vormittags 044 241 80 57) oder an ein Vorstandmitglied (Kontaktdaten im Luach) zu wenden. Die IRGZ bietet folgende unterstützende Dienstleistungen an: Hilfe beim Einkauf von Lebensmitteln, Transport-Hilfe, z. B. zum Arzt, Unterstützung bei Sorgen, was man an Pessach machen soll. Die IRGZ erinnert zudem daran, das die Chevras Noschim einen gut funktionierenden Mahlzeitendienst anbietet. Die IRGZ und die Chevras Noschim sind bereit, sich finanziell an Ausgaben für den Mahlzeitendienst zu beteiligen. Für Mahlzeiten wenden Sie sich an Frau Zipora Rhein (044 555 98 34) oder Frau Chaviva Mosbacher (043 344 53 54).

          10.00 Uhr
          427 Israeli haben den Virus
          Das israelische Gesundheitsministerium berichtete am Mittwochmorgen von 90 neuen Fällen von Personen, die am Coronavirus erkrankt waren. Das bringt die Gesamtzahl inzwischen auf 427. Fünf von ihnen sind in einem schweren Zustand, zehn sind mittelschwer erkrankt, und beim Resten handelt es sich un leichte Fälle. Premierminister Netanyahu sagte einen dramatischen Anstieg der Zahl von entdeckten Erkrankten, durchgeführten Untersuchungen und verfügbare Krankenhauseinrichtungen voraus, die den Inifizierten dienen können. Ferner bemerkte der Regierungschef, dass die Krankenhäuser sich darauf einrichten, mehr Kranke behandeln zu können. Zu diesem Zweck wurden rund 1000 zusätzliche Ventilatoren gekauft, um jene zu pflegen, die vom Virus heimgesucht worden sind, was leicht zu einer gefährlichen Lungenerkrankung führen kann. JU

          06.30 Uhr
          VSJF mit Care-Team
          Der Verband Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF) hat aufgrund der Situation rund um den Coronavirus auf der Basis von bestehenden Notfallplänen ergänzende Dienste zur Betreuung von jüdischen Menschen in der Schweiz organisiert und zusätzliche Kapazitäten für Betreuung und Hilfe geschaffen. Die Massnahmen sind im Austausch und permanenten Kontakt mit den Fürsorgen der jüdischen Gemeinden der Schweiz ergriffen worden, die aufgrund der behördlichen Verordnungen im Umgang mit dem Corona eine Versorgung von Bedüftigen garantiert. So hat der VSJF ein Care-Team eingesetzt. Es wurde ausserdem beschlossen zusätzliche finanzielle Unterstützung für Hilfesuchende, speziell auch für Holocaust-Überlebende sowie die bisher betreute Klienten zur Verfügung zu stellen oder vorgezogene Auszahlungen von Ansprüchen zu ermöglichen.  Ausserdem können Einkäufe und Besorgungen, Hilfe für Haushalt, Pflege über die bereits erfolgte Betreuung hinaus angefordert werden. Der VSJF möchte während der Corona-Krise sicherstellen, dass keine Versorgungs- und Betreuungsengpässe entstehen und Hilfesuchenden gebührend betreut sind auch im Wissen darum, dass Generationen im Moment getrennt werden und Familien nicht vollumfänglich Zugang finden. Ausserdem wird der VSJF im Hinblick auf das Pessachfest Dienstleistungen organisieren. Unter der Notfallnummer 044 206 30 67 kann das Care-Team des VSJF permanent erreicht werden. In einem Brief hat VSJF-Präsidentin Gabrielle Rosenstein die bereits betreuten Klienten über die Massnahmen informiert. Weitere Informationen finden sich online (VSJF).

          DIENSTAG, 17. MÄRZ 2020

          20.00 Uhr
          Jüdische Gemeinden der Schweiz informieren über Massnahem
          Aufgrund der vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen und Verordnungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise haben alle jüdischen Gemeinden Gottesdienste und Veranstaltungen ausgesetzt. Diese Entscheidung gilt in einigen Gemeinden auch bereits für Pessach. Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich informiert, dass der Gemeindeseder nicht durchgeführt wird. Die grösste Gemeinde der Schweiz prüft, wie die Verpflegung mit einem Caterer gewährleistet werden kann. Eine Anleitung für die Durchführung eines Seders zu Hause ist in Arbeit. An Pessach werden keine Gottesdienste in der Gemeindesynagoge in der Löwenstrasse stattfinden. Für den Sijum am 8. April 2020 wird eine Live-Übertragung in Planung. Das gesamte Mizpe-Programm wie auch Schiurim und Workshops zu Pessach werden online verfügbar sein (ICZ).
          In der Israelitischen Gemeinde Basel findet der Sederabend vom 8. April ebenfalls nicht statt. Die Gemeinde bietet deshalb die Möglichkeit, ein Pessach-Paket für 25 Franken zu bestellen. (Bestellung am Mittwoch, 25. März zwischen 9 und 12 Uhr unter Tel. 061 279 98 42 oder Tel. 061 279 98 52 oder bis dann an fuersorge2@igb.ch) Zudem bietet Herr Elli Benaiah im Auftrag der IGB Take-Away-Mahlzeiten an. (Bestellung bis zum 30. März, Tel. 079 320 24 419). Für den Schabbat vom 27. März und vom 3. April kann ein Schabbat-Paket bestellt werden. (Bestellung am Mittwoch, 25. März zwischen 9 und 12 Uhr unter Tel. 061 279 98 42 oder Tel. 061 279 98 52). Für Personen aus den Risikogruppen wird eine Einkaufshilfe angeboten (Kontakt: Frau Lea Karger, Tel. 079 322 49 41 oder lea@karger.cc).
          Für die Angebote sucht die IGB Freiwillige. Wer Pessach-Pakete packen oder ausliefern möchte, meldet sich am Montag, 23. März oder Dienstag, 24. März zwischen 9 und 12 Uhr unter Tel. 061 279 98 42 oder Tel. 061 279 98 52. Helferinnen und Helfer für die Verteilung der Take-Away-Mahlzeiten und das Einkaufen melden sich bei Frau Lea Karger, Tel. 079 322 49 41 oder lea@karger.cc). Das Angebot der Schabbat-Pakete kann nur aufrechterhalten werden, wenn sich mindestens fünf Helferinnen und Helfer melden, die am 27. März und am 3. April zwischen 9 und 13 Uhr beim Verpacken und Ausliefern helfen. Sie melden sich am Montag, 23. März oder am Dienstag, 24. März zwischen 9 und 12 Uhr unter Tel. 061 279 98 42 oder Tel. 061 279 98 52.
          Die Jüdische Gemeinde Bern hat die Gottesdienste ebenfalls bis auf Weiteres abgesagt. Die Schiurim von Gemeinderabbiner Michael Kohn werden auf dem online Konferenzprogramm «Zoom» ( JGB) übertragen. Die Daten der Schiurim sind:

          17. März, 19:30 - 21:00 Uhr. Wie kann ich die Küche für Pessach kashern, ohne verrückt zu werden?

          19. März, 19:30 - 21:00 Uhr. Wie bereite ich mich auf Pessach und Seder vor? Was bedeutet das alles? Und was ist überhaupt kitniyot?

          24. März, 19:30 - 21:00 Uhr. Wie führe ich einen Sederabend zu Hause durch?

          26. März, 19:30 - 21:00 Uhr. Was ist die Haggada und was ist darin?
           

          19.00 Uhr
          Netanyahu: Ein Kampf auf Leben und Tod
          Der Premierminister verlangt von seinem Volk Disziplin und Verantwortung: Langsam wird es zur Routine, doch ist es viel mehr als nur das: Es ist die stufenweise, während Tagen und Wochen mit Vorbedacht begangene Hinführung des Volkes auf den Zustand, in dem es sich jetzt befindet: In der nahezu totalen Abriegelung, die als einzige Methode die Chance eröffnet, nach Besiegung des Coronavirus wieder zu einer Normalität zurückzufinden. Zwar wird sie sich allem Anschein nach unterscheiden von dem, was bis noch vor kurzem als normal für die israelischen Gesellschaft gegolten hat, doch diese Normalität dürfte an der Stufe zur Neuorientierung wahrscheinlichsowieso nur noch ein Stück Geschichte sein. Im Übrigen wird die Gesellschaft in Zion wahrscheinlich die Chance bekommen, von Neuem wiederanzufangen und das auf andere Weise neu aufzubauen, was durch ein schreckliches Schicksal fast gänzlich verlorengegangen ist. Und auf diesen Neuanfang machten Netanyahu und seine Leute am Dienstagabend das Volk und damit die Welt eindringlich aufmerksam. «Wir sind in einer Situation von Leben oder Tod», betonte der israelische Regierungschef, der gleichzeitig aber betonte, er sei glücklich, sagen zu können, dass bis jetzt noch kein einziger Israeli an dem Virus gestorben sei. Er war aber ehrlich genug, einzugestehen, dass er  nicht garantieren könne, dass dies für die ganze Dauer der Katastrophe auch so bleiben würde. Die Situation sei nicht zu vergleichen mit einem Spiel, oder mit Ferien sondern eben mit einer Wahl zwischen Leben und Tod. Das scheinen die Israeli abe nur in kleinen Schritten erfassen zu wollen oder können, weshalb die politische und gesundheitliche Führung des Landes mit der kaum fassbaren Wahrheit nur stückweise herausrücken konnte: Um die nötige physische Nähe zwischen dem Einen und dem Anderen zu überwinden und die Trennung zu erzielen, ohne welche der Coronavirus sich nicht besiegen lässt, werden die Israeli ihre Wohnungen nicht verlassen dürfen, ausser es erweise sich als absolut unumgänglich. Und diese Situation wird sich wahrscheinlich über mehrere Monate hinweg erstrecken. Als Netanyahu seine Rede am Dienstag hielt, stand die Zahl der offiziell als Kranke festgestellte Personen auf 324, doch Netanyahu und sein Team waren keine Überbringer einer frohen Botschaft: Es würde noch zu einer dramatischen Zunahme der Zahl derentdeckten kranken Personen, der durchgeführten Untersuchungen und der verfügbaren Menge an Krankenhausausrüstung kommen müssen. «Wir haben  heute begonnen, die digitale Technologie zu benutzen, die jene Menschen entdeckt, die in Kontakt gekommen sind mit Coronavirus-Patienten», sagte der Regierungschef. «Wir werden diesen Menschen in die Isolation schicken. Es wird sich um hohe Zahlen handeln. Isolation ist keine Empfehlung, sie ist unabdingbar, da wir sie kompromislos durchsetzen werden». – Der Premier verpflichtete sich auch, die Zahl der Menschen «dramatisch» zu erhöhen, die auf den Coronavirus untersucht worden seien, und zwar bis zur höchsten pro-Kopf-Zahl in der Welt. Er erwarte, sagte Netanyahu, dass pro Tag zwischen 3000 und 5000 Personen untersucht würden, womit Israel sich mit Süd-Korea vergleichen lasse. Dieses Land führt täglich bis zu 15000 Tests durch, wobei seine Bevölkerung etwa fünf Mal grösser als die israelische ist. «Ich fordere Disziplin und Verantwortung», sagte Netanyahu zu seinem Volk. Alle geschilderten Schritte werden zu nichts führen, wenn von Eurer Seite weder Disziplin noch Verantwortung zu spüren sind. Traurig muss ich eingestehen, dass Viele von Euch das Ausmass der Gefahr noch immer nicht erfasst haben, mit der wir konfrontiert sind. Das ist kein Kinderspiel, sondern es geht um Leben oder Tod». Und zum Schluss wiederholte der Premier seinen Slogan nochmals: «Liebe heisst, die Distanz zu bewahren». Der Staat stellt seinen Landsleuten die nötige medizinische Versorgung und auch die Versorgung mit mehr als nur den nötigen Lebensmitteln bereit. Auch die finanzielle Überbrückung für die Hunderttausende ist gegeben, die ihren Arbeitsplatz vorerst verlieren werden. Das Volk muss seinen Teil dazu beitragen, um sicherzustellen, dass die Rechnung aufgeht: Es muss sich in das Schicksal fügen und die unabdingbareAbriegelung zwischen dem Einzelnen und seinem bisherigen Lebensraum akzeptieren. Nur so wird das Individuum mit seinen, die nächste und übenächste Generation darstellenden Kindern dereinst wieder in einen neuen Lebensraum hineinwachsen können. Eine schier unmöglich erscheinendeAufgabe, aber sie ist machbar. Mit Disziplin, Verantwortung und ein unerschütterliches Vertrauen an eine ausserirdische Macht. LU

          17.00 Uhr
          Wenig Vertrauen für Trump
          Aktuelle Umfragen stellen dem US-Präsidenten ein schlechtes Zeugnis bei der Bekämpfung von Covid-19 aus. Dabei bleibt die tiefe Spaltung Amerikas in Anhänger und Gegner von Donald Trump bestehen. Eine Erhebung zeigt, dass 84 Prozent der Republikaner Trump zutrauen, dass er sie vor einer massiven Epidemie schützt. Bei den Demokraten liegt der Wert lediglich bei 9 Prozent. Besorgnis im Weissen Haus dürfte die Zahl bei unabhängigen Wählern auslösen: Nur 28 Prozent dieser Gruppe vertraut Trump (Link). Laut einer Umfrage des Marist-Instituts vertrauen nur 37 Prozent der Amerikaner den Aussagen Trumps zu Covid-19 und 46 Prozent sind überzeugt, dass seine Regierung ausreichende Anstrengungen gegen den Virus unternimmt (Link). Die Zahlen sprechen für eine realistische Einschätzung der Situation in Amerika. Dies zeigt Vergleich zwischen der Reaktion der Regierungen in Südkorea und den USA. In beiden Staaten traten die ersten Fälle m den 20. Januar auf. Doch Südkorea begann umgehend mit Gegenmassnahmen und fuhr binnen Tagen Tests auf den Virus hoch. In den USA begannen Tests erst Anfang März und hinken immer noch weit hinter den Anstrengungen in Südkorea her. Dort klingt die Epidemie mit nur 74 neuen Fällen täglich ab (Link). In den USA erwarten Experten nun eine Explosion von Erkrankungen. Eine entsprechende Studie aus England hat Trump laut der «New York Times» am Wochenende endlich dazu bewegt, die Beschönigung der Virus-Gefahr aufzugeben. Ohne harte Gegenmassnahmen hätten die USA laut der britischen Studie mit zwei Millionen Todesopfern und einem Kollaps des Gesundheitssystems zu rechnen (Link). Tump ist dennoch nicht bereit, volle Verantwortung für die Epidemie-Bekämpfung zu übernehmen und spricht nun von einem «Chinese Virus» (Link). AM

           

          14.00 Uhr
          Zivile Bewegungsfreiheit nachhaltig eingeschränkt
          Während der extrem ansteckende Coronavirus sich zusehends rund um die Welt ausbreitet, geben Israel und die Palästinensische Behörde (PA) alle Mühe, einen lokalen Ausbruch zu kontrollieren, der sozusagen den Luftverkehr von und nach Israel zum Erliegen gebracht, zu Schlulschliessungen geführt und zehntausende von Menschen in die Quarantäne gezwungen hat, schreibt «Haaretz» am Dienstag Nachmittag. Neue Restriktionen, die das israelische Gesundheitsministerium am Dienstag publiziert hat, weisen Israeli an, ihre Heime nur dann zu verlassen, wenn die Situation sie dazu dringendst veranlasst, wie der Einkauf von Frischgemüse oder Medikamente sowie das Aufsuchen des Arztes. Die Einschränkungen verbieten das Verlassen des Hauses für irgendwelche Freizeitbeschäftigung. Der «Magen David Adom», das israelische Pendant zum Roten Kreuz, sagte, dass die Vorbereitung für eine Ausweitung der Coronavirus-Untersuchung landesweit im Gange sei, einschliesslich Rund-um-die-Uhr-Durchfahrtseinrichtungen, die die ganze Woche über in Betrieb sein und von Mittwoch an tausende von Untersuchungsmuster bearbeiten würden. Die erste derartige Einrichtung wird ab Mittwoch in Tel Aviv funktionieren. In den folgenden fünf Tagen werden weitere solche Stationen in Jerusalem, Haifa, Petach Tikva, Rischon Lezion und Beerschewa hinzukommen. Die Stationen werden in grossen Zonen im Freien errichtet werden, wie auf Parkplätzen von Stadien. Das Personal setzt sich zusammen aus Paramedikern, Polizei und Sicherheitsleuten. – Die organisierte Betätigung in Freizeiteinrichtungen ist ebenso verboten wie der Aufenthalt an Meeresstränden oder in Parkanlagen, und die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel soll vermieden werden. Die Zahl der offiziell bestätigten Corona-Krankheitsfälle ist am Dienstag Nachmittag auf 324 gestiegen, und Israel ist einen Schritt weite zur vollständigen Stillegung. JU

          11.00 Uhr
          SIG-Delegiertentag abgesagt
          Wie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) mitteilt,  wird die 116. Delegiertenversammlung vom 20. Mai in Genf abgesagt und soll am Sonntag, 25. Oktober in Bern durchgeführt werden. Damit werden auch die anstehenden Wahlen fürs Präsidium und in die Geschäftsleitung im Oktober stattfinden. Bis dann amtieren Präsident und Geschäftsleitung weiter. Als neue Präsidenten kandidieren der Berner Ralph Friedländer und der Basler Ralph Lewin. TA

          09.30 Uhr
          Aufruf an die Doppelbürger 
          Die Auslandschweizer Organisation (ASO) in Israel belangt mit einem Aufruf an die Mitglieder und darüber hinaus:

          «Nachdem Israel teilweise stillgelegt ist und noch weitere einschneidende Massnahmen zu erwarten sind, bitten wir unsere Mitglieder und Schweizer überhaupt in wirklichen Notfällen, sich an folgende Stellen zu wenden: Schweizer Vertretung in Tel Aviv aufgrund der Webseite die immer zu Einsichtnahme vorhanden ist, inkl. Notfallnummern. Sowie an die Auslandschweizer Organisation ASO , Not-Telefonnummer: in Israel : 054 741 14 15 ( Erich Bloch ) Im übrigen bietet Chabad per SMS Hilfe an. Weitere Instruktionen erfolgen ab Montag auf der Webseite der Swiss Community.»

           

          9.30 Uhr
          Die 300er-Grenze überschritten
          Am Dienstag hat laut Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums die Zahl der mit Coronavirus diagnostizierten Menschen mit 304 erstmals die 300er-Grenze überschritten hat. Vier dieser Patienten befinden sich einem schweren, und elf in einem mittelschweren Zustand. Die restlichen sind leicht von dem Virus befallen. Fünf Menschen konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Unter den Kranken befindet sich auch eine 19jährige IDF-Soldatin aus dem Norden des Landes, und drei Leute, die im Zentrallabor des Gesundheitsministeriums für die Entdeckung von Coronavirus am medizinischen Zentrum Sheba in Tel Hashomer arbeiten. JU

           

          07.00 Uhr
          Videobook zu Carl Lutz
          Der Geburtstag des Lebensretters Carl Lutz (1895-1975) jährt sich zum 125. Mal. Obwohl die geplante Jubiläumsveranstaltung mit der Filmvorführung von «Carl Lutz – Der vergessene Held» (2014) im Kino Kosmos ausfällt, wird das Videobook ab Ende März 2020  im Internet auf carllutz.videobooks.com abrufbar sein. Denn das Zürcher Studio Docmine produzierte es aufgrund der Filmdokumentation von Daniel von Aarburg und hat die bestehende Tablet-Version, die mit dem ersten deutschen eBook Award ausgezeichnet wurde, neu für das Internet überarbeitet. Carl Lutz leitete von 1942 bis 1945 als Vizekonsul die Schutzmacht-Abteilung der Schweizer Gesandtschaft in Budapest. Damals, als die Nazis Unzählige als Juden kategorisierten und diese mit dieser Begründung als vernichtenswert einstuften, gelang es Lutz, 62000 von ihnen Schutzbriefe auszustellen. So konnten die Gefährdeten ins sichere Ausland reisen. Seitens der offiziellen Schweiz konnte Carl Lutz kein ausserordentliches Lob für seinen sensationellen Mut erleben. Nach dem Krieg musste sich der Diplomat gar dem Vorwurf der Kompetenzüberschreitung stellen, worauf der ganzen Gesandtschaft in Budapest tadelloses Verhalten bescheinigt wurde. Laut dem historischen Lexikon der Schweiz war  Lutz 1964 der erste Schweizer, den die Holocaust-Stiftung Yad Vashem als «Gerechter unter den Völkern» ehrte. Zahlreiche weitere Ehrungen erfolgten später, ab den 1990er Jahren. VB

           

           

          03.00 Uhr
          Richter blockiert Wahl-Absage
          Montagmittag Ortszeit hatte Gouverneur Mike DeWine hat die für morgen Dienstag angesetzten Vorwahlen der Demokraten für die US-Präsidentschaft in Ohio abgesagt (siehe unten). Doch am späten Nachmittag entschied ein Richter in der Staats-Hauptstadt Columbus, dass die Abstimmung doch stattzufinden hat. Dazu war bereits seit Wochen eine vorzeitige Stimmabgabe möglich. In Florida hat der dortige Gouverneur erklärt, die ebenfalls für heute Dienstag angesetzten Wahlen könnten stattfinden. Daneben können Wähler in Arizona und Illinois zwischen Joe Biden und Bernie Sanders entscheiden. Biden gilt in sämtlichen vier Gliedstaaten als haushoher Favorit. Gewinnt er tatsächlich wäre es allein schon wegen Covid-19 folgerichtig, wenn Sanders das Handtuch werfen würde. Ein regulärer Wahlkampf mit Bürgerversammlungen und Hausbesuchen kann seit letzter Woche nicht mehr geführt werden (Link). Dies trifft den amtierenden Präsidenten besonders schwer: Auftritte von zehntausenden Anhängern sind der Eckpfeiler der politischen Strategie von Donald Trump. In Sachen Politik ist zudem bemerkenswert, dass demokratisch geführte Gliedstaaten wie New York seit Wochen energischer gegen Covid-19 vorgehen, als anhin das Weisse Haus. Trump hat den Ernst der Lage anscheinend endlich erkannt und Montagnachmittag beispielsweise Ansammlungen von mehr als zehn Menschen als gefährlich bezeichnet. Aber Gliedstaaten unter republikanischer Führung wie Idaho, Mississippi, Missouri, Nebraska, Oklahoma, Texas und Wyoming haben anhin nichts oder nur wenig gegen die Epidemie unternommen. Die Zahl der Fälle in den USA ist derweil von 3200 Sonntagfrüh auf rund 4700 angestiegen. Anhin sind 79 Todesopfer zu beklagen. AM

          01.00 Uhr
          «Sei kein Virus-Verbreiter!»
          Twitter reagiert auf Covid-19. Ein populärer Hashtag dazu ist #DontBeASpreader». Unter der Parole «Sei kein Virus-Verbreiter» ist auch ein anrührender Clip von Max Brooks zu finden. Der Schriftsteller ist Sohn des legendären Komikers, Regisseurs und Drehbuchautors Mel Brooks. Das 60-Sekunden-Video zeigt Max Brooks vor einem grossen Glasfenster, hinter dem dann der Senior auftaucht. Brooks Junior rät eindringlich, grösstmögliche Distanz zu den besonders gefährdeten Altersgruppen zu halten und auch Hygiene zu achten (Link). AM

           

          MONTAG,  16. MÄRZ 2020

          21.30 Uhr

          Israel fast stillgelegt
          In einer an die Bevölkerung  live übemittelte Erklärung legte Premierminister Netanyahu am Montagabend die Einzelheiten der weiteren Verordnungen im Kampf gegen den Coronavirus klar, die in Endeffekt aus weiteren kleinen Schritten bestehen, die den Staat der vollständigen Stillegung näherbringen. Zwar handle es such, wie Netanyahu ausführte, nicht um eine nationale Stillegung, auch wenn lokalisierte Stillegungen durch aus möglich sein können, und zwar für den Fall, dass ein lokaler Ausbruch des Coronavirus stattfindet. Netanyahu verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich auch in Zukunft eine nationale Stillegung vermeiden lasse. Zu den neuen Restriktionen zwecks Vermeidung eines Ausbruchs des Coronavirus. So würden sowohl dem privaten als auch dem öffentlichen Sektor weitere schwerwiegende Einschränkungen auferlegt, sagte der Premie am gleichen Abend, an dem auch die Zahl der diagnostizierten Erkrankten mit 298bekanntgegeben wurde. Im Lande sollen sich derzeit 3-4000 nicht diagnostiziete Erkrankte befinden. Der öffentliche Sektor werde gemäss einer Notstandsverordnung operieren, wobei alle Angestellten des Staates und der Lokalbehörden auf der Basis eines bezahlten Urlaubs bis nach dem Pessachfest Mitte April funktionieren werden. Firmen des Privatsektors mit mehr als zehn Angestellten werden gezwungen sein, den am Arbeitsplatz erscheinenden Personalbestand um 70 Prozent zu reduzieren. Ferner werde die Regierung den Einsatz einer Reihe von «digitalen Instrumenten» genehmigen, um zunächst für eine Periode von 30 Tagen die Ausdehnung des Virus verfolgen zu können, in der Art wie Geheimdienste diese die Persönlichkeitsgesetze mitunter verletzenden Instrumente bereits benutzen. Die Regierung debattiert derzeit die Beschränkung des Volkes auf seine Wohnungen, die nur in konkreten Fällen verletzt werden dürfen, wie etwa zum Einkauf von Lebensmitteln. Schliesslich zeigten die TV-Stationen auch Bilder von grossen Hotels im Lande, die in Ermangelung von Feriengästen für die Aufnahme von leichten Fällen von Coronavirus vorbereitet werden. Die lebensnotwendigen Betriebe wie Supermarkets, Apotheken oder Banken werden von den neuen Massnahmen nicht betroffen, ebensowenig wie der öffentliche Verkehr, der aber ausgedünnt werden soll. Für den öffentlichen Sektor gelten die Notstandsmassnahmen ab Mittwoch. JU

          20.50 Uhr
          Vorwahlen abgesagt
          Der Gouverneur von Ohio Mike DeWine hat die für morgen Dienstag angesetzten Vorwahlen der Demokraten für die US-Präsidentschaft abgesagt. Stattdessen sollen bis zum 2. Juni Briefwahlen stattfinden. Damit drohen den Demokraten auf Monate hin Chaos und Komplikationen. Stand heute hätte Joe Biden bei den für Dienstag geplanten Stimmgängen in Arizona, Florida, Illinois und Ohio klare Siege über Bernie Sanders erzielt und diesen damit zu einer Aufgabe seiner Bewerbung gezwungen. AM

          20.45 Uhr
          Trump an Gouverneure: Helft euch selbst!
          An einer Telefonkonferenz von Präsident Donald Trump und Gouverneuren am Dienstagmorgen kam es laut der «New York Times» zu heftigen Kontroversen. Trump habe den Gouverneuren erklärt, sie sollten bei der Beschaffung von Atemgeräten und anderem, medizinischen Bedarf selbst aktiv werden und nicht auf die Bundesregierung warten. Demokratische Gouverneure wie Jay Inslee in Washington und Michelle Lujan Grisham in New Mexico warfen Trump Tatenlosigkeit und überlanges Zuwarten angesichts der Virus-Epidemie vor. Der Präsident reagierte zunächst jedoch nur mit einem auf den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo gerichteten Tweet: Dieser solle «mehr tun». Dieser reagierte umgehend und rief Trump via Tweet zu: «Nein – DU musst etwas tun! Schliesslich bist du ja angeblich der Präsident.» Trump hat seinen Tweet daraufhin zunächst gelöscht, dann aber erneuert. Trumps Agieren dürfte mit zu dem Kollaps an der Wall Street um momentan 2700 Punkte oder fast 12 Prozent beitragen. AM

          19.30 Uhr
          Jüdische Gemeinden wappnen sich
          Der Krisenstab der Israelits hat sich in Absprache mit dem Rabbinat und der Synagogenkommission entschieden, ab morgen Dienstag alle Gottesdienste sowohl an Wochentagen wie auch am Schabbat bis auf Weiteres auszusetzen. Veranstaltungen, Kurse und Schiurim im ICZ Gemeindezentrum werden abgesagt, bzw. wenn möglich via Internet durchgeführt. Der Vorstand der Jüdisch Liberalen Gemeinde (JLG) hat am 16. März entschieden, alle JLG-Veranstaltungen bis mindestens Ende April nicht durchzuführen. Diese Entscheidung betritt auch die bereits publizierten Anlässe wie den Gemeinde-Seder vom 8. April. Der Religionsunterricht findet bis auf Weiteres nicht statt. Die Gottesdienste finden vorläufig weiterhin statt, zu beachten sind die gültigen Vorsichtsmassnahmen. Der Vorstand rät Personen, die einer Gruppe mit erhöhtem Risiko angehören, vom Besuch des Gemeindezentrums ab. Das Sekretariat der JLG bleibt geöffnet. Weitere Gemeinden arbeiten an Informationen. 

          19.10 Uhr 
          Abgesagte Veranstaltungen
          Wegen der temporären Schliessung des Jüdischen Museums der Schweiz entfällt die Eröffnung der Installation «CHA - חי. Oder wenn Grabsteine vom Leben erzählen»  von Fabio Luks, die für kommenden Mittwoch geplant war. Erhältlich ist aber die Broschüre zur Installation mit Beiträgen von Nadia Guth Biasini, Fabio Luks und Caspar Battegay.

          19.00 Uhr
          ICZ–Buchlieferservice
          Die Bibliothek der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich bleibt regulär offen (Änderungen vorbehalten) und ermöglicht auch Leserinnen und Lesern, die den besonders zu schützenden Gruppen angehören und die Bibliothek deshalb nicht besuchen können, weiterhin das Lesevergnügen. Sie bietet einen unentgeltlichen Buchlieferdienst bzw. -versand an. Die Bestellungen können per Email oder telefonisch aufgegeben werden. Benötigte Angaben sind der Name, Adresse, Telefonnummer und den / die gewünschten Buchtitel. Die Lieferung innerhalb Zürichs erfolgt zweimal wöchentlich und ist bis auf weiteres gratis. Spenden sind willkommen.Jedes Buch wird vom Bibliotheksteam vor dem Versand und nach der Rückgabe desinfiziert. Die Rückgabe erfolgt bei der nächsten Lieferung oder per Post. Verlängerungen sind über die NEBIS-Verbundwebseite (www.nebis.ch) oder telefonisch bzw. per Email über die ICZ-Bibliothek. Das Bibliotheksteam bittet generell Personen mit Erkältungssymptomen nicht in die Bibliothek zu kommen. Für den Buchlieferdienst innerhalb von Zürich sucht die Bibliothek noch weitere Freiwillige. Die Bibliothek sucht noch weitere Freiwillige für den Buchlieferdienst innerhalb von Zürich. SD 
           

          Kontakt: Email: bibliothek@icz.org Tel. 044 283 22 50

           

           

          18.35 Uhr 
          Wird das ganze Land stillgelegt?
          Am Montagabend mehrten sich die Anzeichen dafür, dass im Zuge der Bekämpfung der Folgen des Coronavirus praktisch ganz Israel stillgelegt werden soll. Nur 30 Prozent der Arbeitskraft sollen demnach in lebenswichtigen Betrieben tätig sein, während die restliche Bevölkerung ungeachtet des jeweiligen Alters angewiesen sein würde, physisch zu Hause zu bleiben und die eigenen vier Wände nur für dringende Bedürfnisse wie den Einkauf von Lebensmitteln zu verlassen. Die Regierung zieht in Betracht, entsprechende Anweisungen auszugeben. Damit würde die harte Linie gegen die in diesem Fall flexiblere der Politiker siegen. Das bestätigte Prof. Itamar Grotto, stellvertretender Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, in einem Interview mit der hebräischsprachigen Presse. Am Armeeradion wiederum tönte Gesundheitsminister Yaacov Litzman die Möglichkeit an,  dass die Behörden eine Stadt mit vielen Fällen global in Quarantäne versetzen würden. – Inzwischen wurde die heute Mittag mit anfänglich 344 bezifferte Zahl der Erkrankten auf 255 korrigiert. Von diesen sind 21 medizinisches Personal. Hinzu kommen rund 50000 Leute in Quarantäne, eingeschlossen rund 2600 medizinisches Personal. JU​​

          17.00 Uhr
          Gouverneure handeln auf eigene Faust
          Am späten Vormittag Ortszeit haben die Gouverneure der Nachbarstaaten New Jersey, New York und Connecticut gemeinsam neue, härtere Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 verkündet. Ab 20 Uhr sollen Bars, Restaurants, Kinos, Spielcasinos und Fitness-Studios bis auf weiteres geschlossen werden. Restaurants können jedoch weiter «Take-Out» anbieten. Zudem sind Gruppen von mehr als 50 Menschen untersagt. Die Gouverneure unternehmen diese Schritte explizit auf eigene Faust, da sie nicht länger auf entsprechende Vorgaben aus Washington warten wollen. Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat seine Aufforderung an den US-Präsidenten wiederholt, umgehend vom Militär Not-Spitäler einzurichten. Dies hat China bekanntlich binnen Tagen getan und damit gute Erfolge bei der Einhegung der Epidemie erzielt. Cuomo hat zudem sämtliche Naturparks gratis zugänglich gemacht, die Hälfte der an Behörden präsenten Belegschaften um die Hälfte reduziert und die Versorgung von Polizei-, Rettungs- und medizinischem Personal mit Gesichtsmasken zugesichert. Zudem sollen Schulen für die Versorgung von bedürftigen Kindern mit Mahlzeiten und Aufsichtspersonal offen bleiben. In New York ist die Zahl der Fälle nun auf 950 gegenüber 729 am Sonntag angestiegen, davon 463 in New York City. Dort lag die Zahl gestern Nachmittag noch bei 329. 220 der Fälle wurden im Vororts-Landkreis Westchester County festgestellt, wo Anfang März der erste «Cluster» von Infektionen festgestellt worden war. Donald Trump reagierte auf die rasante Zunahme von Fällen auf knapp 4000 und den simultanen Absturz der Börsen mit dem Tweet «God bless America» und anschliessend der Botschaft «Jedermann ist so gut vereint und arbeitet zusammen. Das ist eine schöne Sache. Sie lieben unser grossartiges Land. Wir werden am Ende stärker sein, als je zuvor».AM

          16.30 Uhr
          Ministerium gibt fehlerhaftes Berichtssystem zu
          Das israelische Gesundheitsministerium hat die heute Montag Nachmittag veröffentlichte Zahl von 344 Corona-Erkrankten nach einigen Stunden wieder zurückgezogen. Es habe eine «fehlerhafte Funktion im Berichtssystem» gegeben, wurde erklärt. Das Ministerium versprach, bald eine aktualisierte Zahl zu liefern. – Abgesehen von diesem bedauerlichen Lapsus scheint Premier Netanyahu der vom Gesundheitsministerium geforderten «praktisch gänzlichen Stillegung der Wirtschaft» schon in den kommenden Tagen nicht zuzustimmen. Professor Avi Simhon, Vorsitzender des National-ökonomischen Rats erklärte, dass andere Restriktionen in die Tat umgesetzt werden dürften. Die fast völlige Stillegung der Wirtschaft würde die Wirtschaft aber mindestens 50 Milliarden Schekel kosten, was offenbar keiner der Entscheidungsträger verantworten kann oder will. JU

          11.30 Uhr
          Zahl der Kranken hat 255 erreicht
          Mit der Diagnostizierung auf Coronavorus eines medizinischen Mitarbeiters der urologischen Abteilung am Tel Aviver Ichilov Krankenhaus erreichte nach Angaben dews Gesundheitsministeriums die Gesamtzahl der Infizierten in Israel am Montag Mittag 255. Dabei handelt es sich um das zweite medizinische Mitglied dieses Krankenhauses, das vom Virus befallen worden ist.  Nach Angaben des Krankenhauses musste sich alle Mitarbeiter, die in Konrakt mit dem Erkrankten gewesen sind, in Quarantäne begeben. Am Sinntagabend hatte das Gesundheitsministerium landesweit 18 Mitglieder von medizinischen Teams positiv auf den Virus reagiert. Und fast 2600 medizinische Mitarbeiter befanden sich bereits in Isolation, einschliesslich 826 Ärzte und 823 Krankenschwestern. JU

          07.15 Uhr
          Israels Krankheitsziffern steigen weiter
          Bis Sonntagabend sind in Israel laut «Jerusalem Post» 248 Fälle von Coronavirus-Erkrankten diagnostiziert worden. Über 45000 Landsleute sitzen derzeit in Isolation, während die Polizei Jagd macht auf Brecher der Quarantäne. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums befindet die Mehrheit der Diagnostizierten in guter Verfassung, zwölf sind mittelschwer erkrankt, während die Kondition von zwei Patienten als schwer definiert wird. Vier Personen konnten inzwischen das Krankenhaus als geheilt verlassen. Zu den Israeli, die sich auf Coronavirus haben untersuchen lassen, gehören auch Premier Netanyahu und die Leute, die mit ihm in engerem Kontakt gewesen sind. Alle Test sind negativ verlaufen. Die restrikiven Massnahmen der Regierug machen sich mehr und mehr im täglichen Leben bemerkbar. Während an normalen Tage bis zu 60000 Personen den Zug Tel Aivi-Jerusalem benutzen, waren es am Sonntag weniger als 5000. Die Ansammlung von Menschen darf die Zahl zehn nicht übersteigen, und in Ostjerusalem hat das nicht zuletzt bei Korrespondenten und Diplomaten beliebte Hotel «American Colony» seine Tore vorübergehend geschlossen. In Tiberias wurde am Wochenende eine Gruppe von Angehörigen der Bnei Menashe – Juden, die aus entlegenen Gegenden Indiens nach Israel eingewandert sind – von Extremisten tätlich angegriffen und mit Worten wie «Chinesen, Corona» beschimpft. Die Polizei musste eingreifen. JU
           

          06.30 Uhr
          Auch Ägypten zieht die Schraube an
          Die Regierung in Kairo gab ihre Absicht bekannt, in einem Versuch, die Ausbreitung des Coronavirus in der Nilrepublik zu verhindern, die Schulen und Universiäten des Landes für zwei Wochen zu schliessen. Die Zahl der mit der Krankheit infizierte Ägypter hat am Wochenende 110 erreicht, einschliesslich einem Todesfall. Zu den bisher von Kairo verfügten Massnahmen gehört die Annullierung grosser öffentlicher Versammlungen, die Einschränkung der für Massengebete reservierter Zeit und die Verschiebung aller Spiele der nationalen Fusballiga für zwei Wochen. JU

          00.30 Uhr
          Yesh! bricht ab
          Das jüdische Filmfestival Yesh! hat am Sonntag das Festival beendet und lässt ab heute Montag alle Vorstellungen ausfallen. Weitere Informationen finden sich hier. Das Filmfestival hatte sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Publikumserfolg entwickelt. Nun verweisen die Veranstalter auf die nächstjährige Ausgabe im März 2021.

          00.15 Uhr
          Gemischte Botschaften der US-Regierung
          An einer Pressekonferenz zu Covid-19 sandten Präsident Donald Trump und sein Team zur Bekämpfung des Virus gemischte Signale aus. Trump verbreitete Optimismus. Er nahm die überraschende Senkung der Leitzinsen durch die Notenbank gegen 17 Uhr Ortszeit mit Freude auf und erklärte der Nation, die Epidemie sei nur ein vorübergehendes Phänomen. Die Märkte reagierten auf den Schritt zunächst mit starken Kursverlusten der «Futures». Trump wiederholte zudem seine Erfindung, wonach Google bereits eine Website zur Vor-Diagnose eingerichtet habe, mittels der Bürger dann zu einem ambulanten Test-Zentrum geleitet würden. Experten seines Teams erklärten anschliessend, die Website sei noch in Vorbereitung. Zudem wurde klar, dass Tests immer noch nicht ernsthaft begonnen haben. Dazu sagte Vizepräsident Mike Pence, Produktion und Auswertung von Tests werde derzeit hochgefahren und sei ab dieser Woche massenhaft möglich. Dennoch könnten zunächst nur medizinisches und Rettungspersonal getestet werden, sowie in zweiter Linie Menschen aus Hochrisiko-Gruppen, also Senioren und gesundheitlich angeschlagene Bürger. Zudem sei die überwältigende Mehrheit der Amerikaner nicht in Gefahr. Anscheinend bereitet die Regierung jedoch Leitlinien für eine landesweite Stilllegung des öffentlichen Lebens bis hin zu der Schliessung der Gastronomie und öffentlichen Schulen vor. Dies geschieht bereits in einer rasant zunehmenden Zahl von Regionen. Der Epidemie-Experte Dr. Anthony Fauci sagte indes, «das Schlimmste steht uns noch bevor» (Link). Laut «The Atlantic» konnten von den 330 Millionen Amerikanern bis Freitag nur 16.471 getestet werden. Die Zahl der Infizierten hat sich seit Donnerstag auf über 3200 am Sonntagmorgen versechsfacht. 

           

          00.10 Uhr
          Gouverneur Cuomo fordert Militär-Hilfe
          Der Gouverneur von New York hat an einer Pressekonferenz am frühen Nachmittag die Erwartung ausgesprochen, dass der Virus die Kapazitäten von Krankenhäusern im Gliedstaat in den kommenden Tagen überwältigen wird. New York State verfüge über etwa 3000 Betten auf Intensiv-Stationen und diese würden aller Wahrscheinlichkeit nach rasch mit Covid-19-Patienten ausgelastet werden. Die nun notwendige, massive Ausweitung von Spital-Kapazitäten überfordere aber selbst die Fähigkeiten eines grossen Gliedstaates wie New York und seines Amtes. Dabei sei er selbst ein «aggressiver Gouverneur» bei der Bekämpfung des Virus. Allein das Militär und vor allem dessen Ingenieur-Korps, das «Army Corps of Engineers» sei fähig, an staatlichen Gebäuden wie Universitäten oder Militärbasen rasch neue Krankenstationen einzurichten. Dies würde zudem Milliarden kosten, über die einzelne Gliedstaaten nicht verfügten. Cuomo forderte landesweite Richtlinien für die allfällige Schliessung von Lokalen, Geschäften und sonstigen Teilen der Wirtschaft. Privatunternehmen sollten so weit als möglich schliessen, um Infektions-Risiken einzuschränken. Aber dies müsse landesweit gelten, um beispielsweise Bewegungen von Pendlern- und Konsumenten zwischen Nachbarstaaten wie New York und New Jersey zu verhindern. Ein Grossteil von Behörden im bevölkerungsreichen Süden von New York sind ab morgen Montag geschlossen. New York liegt mit nun 729 Fällen und drei Todesopfern landesweit an der Spitze. Von den New Yorker Patienten befinden sich 137 in Spitälern, davon 65 auf Intensiv-Stationen. Rein rechnerisch würden die Spital-Kapazitäten in New York State bei solchen Anteilen für maximal 35.000 Fälle ausreichen (Link). AM 

           

          SONNTAG, 15. MÄRZ 2020

          18.00 Uhr
          Hat Gantz das Rennen gemacht?
          Der Knessetabgeordnete Avigdor Lieberman, Vorsitzende der Partei «Israel Beiteinu» informierte Staatspräsident Reuven Rivlin dahingehend, dass die sieben Abgeordneten seiner Partei Blauweiss-Chef Benny Gantz mit der Übernahme des Mandats für die Bildung einer Regierung empfehlen werde. In anderen Worten besitzt Gantz nun die Unterstützung von 61 der 120 Knessetabgeordneten, die sich dafpr aussprechen, dass der Blauweiss-Chef als Erster die Gelegenheit geboten werden soll, eine israelische Regierung zu bilden. Es ist effektiv anzunehmen, dass Präsident Rivlin vielleicht schon am Montag dieses Mandat Gantz als Erstem erteilen wird. «Die Mathematik ist klar», sagte Rivlin am Sonntag nach seiner Unterredung mit Lieberman, obwohl er nicht verhehlte, dass für ihn vor dem Hintergrund der Coronakrise die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit grosse Bedeutung hat. Bevor er seine Entscheidung treffen wird, kommt Rivlin heute Abend noch mit Netanyahu und Gantz zusammen. Fürs Erste sei darauf hingewiesen, dass Gantz selber keine klare Linie hat, sind einige der Mitglieder in seiner Blauweiss-Partei doch dagegen, dass er eine Minderheitsregierung bildet, welche von aussen von der Gemeinsamen Arabischen Partei mit 15 Mandaten unterstützt werden würde. Gantz verfügt gegenwärtig, wie gesagt, auf 61 Mandate, und ist daher nicht auf die arabischen Abgeordneten angewiesen. Die Mehrheit ist aber so knapp, dass in den nächsten Tagen wirklich alles noch geschehen kann, und das genaue Gegenteilk auch nicht ausgeschlossen ist. JU

          17.55 Uhr
          Chaos an Flughäfen
          Die nach monatelangem Zuwarten von der Trump-Regierung verhängten Einreise-Sperren und Rückruf-Aktionen von US-Bürgern führen an grossen Flughäfen zu katastrophalen Zuständen. Von Samstag an kamen O´Hare in Chicago und andere Airports weitgehend zum Stillstand. Dorthin werden einfliegende Maschinen aus Europa und Grossbritannien umgelenkt. Da Einreisende auch auf Fieber oder sonstige Virus-Symptome untersucht werden, kommt es zu Wartezeiten von bis zu acht Stunden. Dabei stehen tausende Passagiere ohne Wasser oder Desinfektionsmittel dicht gedrängt in schlecht gelüfteten Hallen und Gängen. JB Pritzker, der Gouverneur von Illinois (der Gliedstaat von Chicago) hat die Lage an O´Hare als inakzeptabel bezeichnet und die Trump-Regierung zu umgehenden Abhilfen aufgefordert: Die Zoll-Abfertigung liege bekanntlich nicht in lokalen, sondern den Händen der Bundesregierung. Konservative Politiker senden derweil landesweit konträre Signale aus und bezeichnen den Besuch von Pubs und Lokalen geradezu als patriotische Pflicht und Zeichen persönlichen Mutes. AM

          17.50 Uhr
          Warnung in New York
          Nach offiziellen Angaben hat die Zahl der Virusfälle im Gliedstaat New York Sonntagmittag Ortszeit 600 überschritten. Inzwischen hat die Epidemie zwei Todesopfer gefordert, beide in New York City. Bars und Lokale sind vielerorts noch offen und ziehen besonders viele Gäste an, die den irischen «St. Patrick´s Day» am 17. März mit einem traditionellen Gelage einzuläuten. In New York City denkt die Verwaltung nun an eine weitgehende Schliessung von Lokalen. Denn laut einer Meldung von «Foreign Policy» gehen Behörden intern bereits von einer flächendeckenden Verbreitung von Covid-19 im Grossraum New York aus. Dies sollen Offizielle an einer Telefon-Konferenz ausländischen Konsulaten und UN-Botschaften am Samstag mitgeteilt haben. Besonders alarmierend scheint, dass städtische Behörden weiterhin von längeren Wartezeiten bis zu der Bereitstellung einer ausreichenden Zahl von Tests ausgehen. Damit widerspricht die Stadtverwaltung den vollmundigen Versprechungen von Donald Trump, der seit Wochen von Millionen Test-Geräten fabuliert, die entweder bereits oder in nächster Bälde verfügbar seien. Das wahre Ausmass der Epidemie in New York und den USA insgesamt ist daher weiterhin völlig unklar. Die offizielle Zahl der Infektionen liegt inzwischen bei 3000, was einer Verdoppelung seit Donnerstag entspricht. AM 

           

          17.45 Uhr
          Mitteilung des Schweizer Konsuls in Israel
          Mit Datum vom 15. März verschickte Thomas Wagner, der Schweizerische Konsul in Tel Aviv ein Schreiben die im Staat ansässigen Bürger. Von diesem Text lassen wir Ihnen einige Auszüge zukommen. Unter Berücksichtigung der am heutigen 15. März in Kraft getretenen Beschlüsse der israelische Regierung, informiert Thomas Wagner, der Schweizerische Konsul in Tel Aviv über die nachstehenden Folgebeschlüsse der Eidgenossenschaft:

          «Die konsularischen Aktivitäten der Schweizer Botschaft in Tel Aviv bleiben bestehen, jedich in reduzierter Form. Die Notwendigkeit, das Reisenund den direkten engen Kontakt zwischen soweit wie möglich einzuschränken, führt dazu, dass wir den Betrieb unserer Schalter vorübergehend nur für dringende Fälle zur Verfügung stellen, die im Einzelfall und nach erster Kontaktnahme bewertet werden müssen, um das weitere Verfahren zu definieren. Wir werden Ihre spezifischen Anfragengerne so schnell wie möglich per E-Mail beantworten (telaviv@eda.admin.ch) . Auch istr die telefonische Erreichbarkeit wie bis anhin sichergestellt. (...) Ich bitte Sie die Updates der Website des israelischen Gesundheitsministeriums wie auch die der Seite des Bundesamtes für Gesundheit (BA) zu verfolgen. Wir zählen auf die Zusammenarbeit aller und stehen Ihnen natürlich weiterhin gerne zur Verfügung». JU

           

           

           

          17.00 Uhr
          Mindestens 213 Kranke
          Bis Sonntagabend wurden in Israel total 213 leute positiv mit Coronavirus diagnostiziert. Nach Angaben von israelischen Experten wird es noch mindestens eine Woche dauern, bis gesagt werden kann, ob es Israel gelungen ist, die Ausbreitung des Virus zu bremsen. JU

          15.30 Uhr
          Tourismus-Industrie gerät zusehends unter die Räder
          Die israelische Tourismus-Industrie, bis vor kurzem neben der Diamantenbranche, noch das Vorzeigebeispiel der israelischen Wirtschaft, bricht zusehends ein. So hat am Sonntag das Royal Beach Hotel, eines der grössten Hotels des Jüdischen Staates, dich gemacht. Die paar wenigen Touristen, die sich in der Mega-Herberge noch finden liessen, wurden in andere Häuser umgelegt. Sollte die sukzessive «Verabschiedung» der Branche aus dem Gesamtbild anhalten, dürfte die Hotels des Landes demnächst mit Verlusten von einer Milliarde Schekel zu kämpfen haben. Immer mehr Angestellte müssen einen unbezahlten Urlaub antreten. Am Sonntag liessen die jüngsten Statistiken durchblicken, dass mit einer Erholung des Landes vom Coronavirus noch lange nicht zu rechnen sein wird. 200 Israeli sind bis Sonntagmittag positiv auf den Virus diagnostiziert worden. 157 von ihnen befinden sich bereits in Krankenhauspflege, wo nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag sich nur zwei von ihnen in einem ernsten Zustand befinden. 178 sind in einer mittelschweren Kondition und vier, die am Sonntag entlassen werden konnten, gelten als geheilt. – Israels Zahlen sind zwar alles andere als erfreulich, doch Vergleiche mit anderen Staaten zeigen, dass Israel im Grossen Ganzen noch glimpflich davonkommt. So sind am Samstag allein in Iran weitere 113 Menschen an den Folgen des Virus gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer liegt inzwischen klar über 700, nicht zu sprechen von den bisher fast 14000 Infizierte in der Islamischen Republik. JU

          11.30 Uhr
          Über 900 Schweizer Touristen in Israel gestrandet
          Gemäss Auskünften von Israels Tourismusministerium sind per letzter Woche 960 Schweizer Touristen in Israel gestandet. Wie viel inzwischen ausreisen konnten ist unklar, da seit letztem Dienstag eine Quarantäne-Verordnung für nach Israel eingereiste Schweizer von zwei Wochen gilt. Diese wird zumindest in den grösseren Städten Israels konsequent umgesetzt, wie Recherchen von tachles mit Direktbetroffenen zeigen. Ganze Familien sitzen mit ihren Familien in Hotelzimmern oder Ferienwohnungen eingesperrt. Die grösste Herausforderung ist Beschaffung von Lebensmitteln über Lieferservice, da Einkauf kaum oder nur sehr begrenzt möglich ist.Die Zahl der in Israel lebenden SchweizerInnen bzw. bei der Botschaft angemeldeten betrug anfangs Jahr 20'957. TA

          10.30 Uhr
          Prozessbeginn verschoben
          Nachdem der israelischen Justizministe Amir Ohana (Likud) in der Nacht auf den Sonntag eine Order herausgegeben hatte, gemäss welcher alle Gerichtstätigkeiten laut einem «Status der aussergewöhnlichen Dringlichkeit» behandelt würde, ist der Beginn des Korruptionsprozess von Premier Netanyahu vom 17. März auf den 24. Mai verschoben worden. Ohanas Dringlichkeitsorder wird 24 Stunden lang in Kraft bleiben un dürfte verlängert werden. Alle nicht dringlichen Gerichtssitzungen, ausgenommen Kautionsverhandlungen und Hearing des Obersten Gerichtshofs, sind gemäss der Order verschoben.  JU

          08.20 Uhr
          Jüdische Gemeinden Italiens in Not
          Die Jüdische Gemeinde von Rom, die als die älteste jüdische Gemeinde der Welt gilt, klagt über Schwierigkeiten, sich mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. «Hier herrscht die vollkommene Unsicherheit», klagt Ruth Dureghello, die Präsidentin der 15000 Mitglieder zählenden Gemeinde. «Wir versuchen, die Situation zu konsolidieren, doch der Druck ist ungemein, und die Gefahr des Zusammenbruchs besteht». Die Jewish Agency und der Keren Hajessod dhicken sich an, Hilfe zu leisten. Auch in Milano tönt es ähnlich, und Milo Hazbani, Präsident der 7000 Mitglieder zählenden Gemeinde, sagte: «Unsere Schulen wurden für drei Wochen geschlossen, ebenso die Altersheime. Wir versuhen, uns irgendwie zu organisieren, vor allem für die Betagten, die sich keine Lebensmittel selbst besorgen können. Für die Kinder im Schulater wurde der Unterricht via Internet organisiert. Wir investieren in Desinfektionsmittel und bereiten die Sicherheitsorgane der Gemeinde auf jede Möglichkeit vor». Milo Hanzbani erwähnt in diesem Zusammenahng vor allem die Jewsig Agency und die Hilfe, die sie gewährt. JU

          08.00 Uhr
          Wird Netanyahus Prozessbeginn verschoben?
          Israels Justizminister Amir Ohana hat eine Anweisung veröffentlicht, der zu Folge alle Gerichtsaktivitäten in eine Zustand des «aussergewöhnlichen Notstands» versetzt werden. Das berichteten israelische Medien am Sonntagmorgen. Die Order des Justizministers wird für 24 Stunden in Kraft sein und wahrscheinlich verlängert werden. Gemäss der Order werden praktisch alle nicht-wichtigen Gerichtssitzungen verschoben. Ohanas Büro liess wissen, dass weitere Schritte untersucht und ergriffen würden. Im Rahmen der neuen Dringlichkeitsverordnungen soll der auf den 17. März anberaumt gewesenen Beginn des Korruptionsprozess gegen Premierminister Netanyahu verschoben worden sein. Die Bewegung für eine Qualitätsregierung hat am Sonntagmorgen das Gesuch veröffentlicht, wonach General-Staatsanwalt Ohanas Order einzufrieren hat. Laut der Bewegung ist Ohana ein «Interimsminister in einer Interimsregierung, die nie das Vertrauen des Volks erhalten hat». Ferner erklärte die Bewegung, die Verordnungen würden im Widerspruch stehen mit dem Grundgesetz: Menschenwürde und Freiheiten, was möglicherweise zu einer schwierigen, verfassungswidrigen Verletzung von Menschenrechten führen kann. Die Verordnungen sind nie von der Knesset gutgeheissen worden». JU

          SAMSTAG, 14. MÄRZ 2020

          21.30 Uhr
          Israels Massnahmen, Aufruf zu Notstandsregierung
          Während die Zahl der in Israel mit dem Coronavirus behafteten Personen langsam aber sicher in Richtung 220 ging, gab Regierungschef Netanyahu sich alle ersichtliche Mühe, an einer Pressekonferenz in Jerusalem via die Medien seinem Volk die Notwendigkeit der beschlossenen Massnahmen zur Beämpfung des Virus beliebt zu machen. Es sei betont, dass der Medienkonferenz mehrstündige Beratungen auf Ministerbene vorausgegangen waren. Die Dringlichkeit der Situation wurde dadurch unterstrichen, dass trotz des Ruhetag Schabbat die Kontakte ohne Unterbruch fortgeführt worden sind. Netanyahu legte seinen Landsleuten ein weiteres Mal die Wichtigkeit der praktischen Hygiene ans Herz (Händewaschen mit Seife und desinfizierenden Mitteln bei jeder Möglichkeit) sowie die Notwendigkeit, auf «soziale Distanz (social distance)» zu gehen, was soviel heisst, dass auch Menschen im Zwiegespräch auf die Distanz voneinander von zwei Meter achten sollen. Dann haben Verasmmlungen nicht stattzufinden, ebensowenig wie Veranstaltungen wie Hochzeiten, Konzerte, oder Museumsbesuche. Das publikumsmässige Maximum von zehn Personen bei unbedingt notwendigen Versammlungen sei, so Netanyahu auf zeh Teilnehmer zu begrenzen. Von der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird eindringlich abgeraten, auch wenn noch  nicht dazu übergegangen worden ist, die Zahl von Passagieren auf Autobusse zu begrenzen. Ferner werden am Sonntag digitale Massnahmen zur Lokalisierung von menschlichen Quellen der Ansteckung eingeführt werden, wie sie beispielsweise Taiwan erfolgreich anwendet, auch wenn dieses Instrument hin und wieder die Privatsphäre der Betroffenen beeinträchtigen dürfte. «Deer Feind ist unsichtbar», meinte der Regierungschef erklärend, «aber unsere Patienten sind sehr sichtbar». Zu den von Netanyahu vorgeschlagenen Massnahmen gehört auch die praktisch völlige Stilllegung der Freizeitkultur, wie Kinos, Cafés, Restaurants, Museen, Theater und Fitnessclubs. «Wichtig ist die effiziente Isolation, das zielgerichtete Präventivverhalten des Publikums», sagte Netanyahu, der im Übrigen versicherten, dass die Vorratslager der Supermärkte bis oben gefüllt seien, und dass die lebenswichtigen Industriezweigen, sowie der Import reibungslos weiterarbeiten würden. Stürme auf die Lebensmittelgeschäfte wie sie am Samstagabend stattgefunden haben, seien also völlig unnötig. Im Weiteren würde die Zentralbank durch die laufende Auffüllug der Bancomat-Apparate das Volk auch in dieser Hinsicht beruhigen, und die Tankstellen würden das «schwarze Gold» rund um die Uhr liefern. Dass abe doch nicht alles so ist wie es noch vor wenigen Wochen an der tagesordnung war, bekräftigte Netanyahu mit der Bemerkung, dass Jene zu Hause bleiben sollen, die nicht zur Arbeit gehen müssen. Auch die ab Sonntag geltende Schliessung der Kindergärten und verwandte Institutionrn, einschliesslich Sonderschulen – der restliche Schulbetrieb inkl. Universitäten ruht schon seit Tagen – lässt darauf schliessen, dass auch Israeli sich an eine neue Routine gewöhnen müssen, und das möglichst rasch. Dazu beitragen wird vielleicht auch die Bildung einer Regierung des nationalen Notstands, zu der Netanyahu auch am Samstagabend erneut aufgerufen hat. JU

           

          18.30 Uhr
          Rabbi nach Marokkoreise am Virus erkrankt
          Rabbi Yoni Golker von der bekannten Londoner Synagoge St. Johns Wood ist mit milden Symptomen des Coronavirus diagnostiziert worden, nachdem er eine Reise nach Marokko absolviert hatte. Er fühlt sich recht gut, ist aber in einer Londoner Quarantänenstation untergebracht. Letzte Woche hatte der Rabbi die jüdische Schule im marokkanischen Casablanca besucht, bevor die Symptome sich bemerkbar gemacht hatten. Mitgliedern der Gemeinde, die mit dem Rabbi in den letzten zwei Wochen in engem Kontakt gestanden hatten, wurde empgohlen, sich für zwei Wochen in eine Selbst-Quarantäne zu begeben. Jt. Johns Wood, eine orthodoxe Synagoge mit 1400 Sitzen, ist sich der Lage des Rabbis bewusst, hat bisher aber das Gotteshaus nicht geschlossen. JU

          18.25Uhr
          Israels Krankenstatistik
          Am Samstagabend hat das israelische Gesundheitsministerium die folgende Krankenstatistik veröffentlicht: Während des letzten Tages wurden über zehn Personen mit Coronavirus diagnostiziert, Zwei befanden sich am Abend in ernstem Zustand, 11 waren mittelschwer erkrankt, und der Rest leicht. Die Gesamtzahl der Erkrankten belief sich am Samstagabend auf 178. JU

          Israels Kabinettssitzung

          Wie der israelische Kabinettssekretär Tahi Braverman auf Ersuchen von Premier Netanyahu am Samstagabend mitteilte, wird die wöchentliche Kabinettssitzung vom Sonntag, den 15. März als Videokonferenz durchgeführt. Zu diesem Zweck werden sieben Zentren in Jeruslem und Tel Aviv mit der nötigen technologischen Einrichtungen ausgerüstet und von Technikern des Büros des Premierministers betrieben werden. Die Minister werden sich eines der Zentren begeben, werden Premier Netanyahu das Treffen von seinem Büro in Jerusalem aus leiten wird. Die Sitzung wird dem Thema des Coronavirus gewidmet sein. JU

          18 Uhr
          Erster Todesfall in New York City
          In Manhattan ist eine 82-Jährige dem Virus erlegen. Die Frau litt an einem Ephysem. Sie ist das erste Todesopfer von Covid-19 in New York City. Dies teilte Gouverneur Andrew Cuomo am späten Vormittag Ortszeit mit  Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einer «tragischen Nachricht» und wiederholte seinenVorwurf an die Trump-Regierung, nicht rasch und durchgreifend für die Bereitstellung von ausreichenden Tests für New York und die 330 Millionen Amerikaner insgesamt gesorgt zu haben. Trump trage deshalb Verantwortung für den Verlust von Menschenleben, die bei rechtzeitigen Tests hätten gerettet werden können. 

           

          In der Stadt haben die Spitäler inzwischen sämtliche nicht-lebenswichtigen Prozeduren abgesagt, um Kapazitäten für die in den kommenden Tagen und Wochen erwarteten Virus-Patienten zu schaffen. Der langjährige Notarzt Dr. Christopher M. Tedeschi vom weltweit renommierten «Columbia University Medical Center» erklärte der «New York Times» jedoch, die City sei nicht dafür keineswegs vorbereitet. Derweil bleiben öffentliche Schulen vorerst offen. Allerdings ist die Zahl der am Unterricht teilnehmenden Kinder und Jugendlichen dramatisch eingebrochen. Stand heute Mittag Ortszeit ist die Zahl der Fälle im Gliedstaat New York seit gestern um 100 auf 524 angestiegen, die Mehrzahl davon in der City und dem Vororts-Landkreis Westchester County. Dort wurde die besonders betroffene Stadt New Rochelle am Donnerstag unter Quarantäne gestellt und unter Kontrolle der Nationalgarde gestellt. AM

          FREITAG, 13. MÄRZ 2020

          18.30 Uhr
          ICZ stellt auf Notbetrieb um, Noam auf Heimschule
          Die ICZ unterbricht nach den Anordnungen des Bundes von heute Nachmittag den ordentlichen Betrieb im Ganon, Kindergarten, Unzgi und Mittagstisch bis nach Pessach bzw. nach den Frühlingsferien. Die Schulkommission prüft, welche Online-Angebote angeboten werden können. Die Gottesdienste finden gemäss Luach statt, der nötige Mindestabstand ist jedoch einzuhalten. Das BAG und das Rabbinat empfehlen Personen über 65 Jahren sowie Personen mit Vorerkrankungen nicht an Veranstaltungen und Gottesdiensten teilzunehmen. Bis auf Weiteres werden im Chaim-Gablinger-Saal keine Kidduschim stattfinden. Der Rabbiner sagt stattdessen am Ende des Gottesdienstes Kiddusch für alle. Eingestellt werden ab sofort bis zum Ende der Frühlingsferien auch die Veranstaltungen der drei ICZ-Jugendbünde im Gemeindezentrum. Abgesagt sind auch Rummikub und Altersturnen. Regulär geöffnet bleiben die ICZ Verwaltung und das Restaurant «Florentin». Betroffen von der Schulschliessung ist auch die Jüdische Schule Noam in Zürich. Die Schule teilt mit, dass ab Montag, 16. März bis voraussichtlich 4. April kein Unterricht stattfinden wird. Die Kinder haben von den Lehrpersonen Unterrichtsmaterialien für zu Hause erhalten. Gemäss Auskunft der Noam-Leitung von Freitagnachmittag, sei der Heimunterricht frühzeitig vorbereitet worden.  SD

          16.40 Uhr
          Das jüdische Museum der Schweiz bleibt geöffnet
          Naomi Lubrich, Direktorin des Jüdischen Museums in der Schweiz, teilt auf Anfrage von tachles mit, dass das Museum bis auf weiteres geöffnet wird (Link). Am Dienstag wird das Präsidialamt in Basel entscheiden, ob Museen in Basel alle Museen schliessen müssen. 

          16.00 Uhr
          Bundesrat verschärft Massnahmen, Konsequenzen für jüdische Gemeinden
          Der Schweizer Bundesrat hat am Freitagnachmittag neue Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verkündet. Verschärfte Einreisekontrollen, Schliessung von Schulen und Versammlungsrestriktionen stehen im Vordergrund. Für jüdische Gemeinden in der Schweiz sind verschiedene Bereiche betroffen: Schulen und Kindergärten sowie Veranstaltungen oder Gottesdienste. Die meisten Gemeinen und Institutionen haben in den letzten Tagen bereits Massnahmen ergriffen (siehe unten Artikel «Weitere Massnahmen jüdischer Gemeinden in Basel, Lausanne und Zürich»).  Über weitere konkrete Massnahmen berichtetet tachles online laufend auf dem LiveTicker+++.

          15.00 Uhr
          Jüdisches Museum geschlossen
          Das Jüdische Museum Berlin gab am 13. März in einer Pressemitteilung bekannt, dass es ab dem 14. März bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen ist. «Diese Maßnahme ist zwar sehr bedauerlich, jedoch möchten wir unsere vielen Besucherinnen und Besucher schützen und gleichzeitig dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verringern. Dafür bitten wir um Verständnis“, so Martin Michaelis, Geschäftsführender Direktor des Jüdischen Museums Berlin. Neben dem Museum sind auch die W. Michael Blumenthal Akademie, die Bibliothek des Archives von der Schliessung betroffen. Es werden auch alle bis zum 21. April 2020 geplanten Veranstaltungen und Führungen abgesagt. Das Museum hält jedoch an der Fertigstellung der neuen Dauerausstellung «Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland» und von ANOHA, der Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin fest. Über die Durchführung der Eröffnungsveranstaltungen wird das Museum «zu gegebener Zeit» informieren. SD

          14.45 Uhr
          Weitere Massnahmen jüdischer Gemeinden in Basel, Lausanne und Zürich
          In verschiedenen Newslettern kommunizieren die jüdischen gemeinden der Schweiz über die aktuellsten Entscheidungen bezüglich Veranstaltungen oder Verhaltensregeln. Die grosse Synagoge der Israelitischen Gemeinde Basel IGB bleibt Freitagabend und Schabbat offen. Es kann aber nur jede zweite Reihe besetzt werden. Mindestabstand 2 Meter. Der Synagogenchor fällt aus und das Gemeindesekretariat ist nur noch telefonisch erreichbar. Menschen ab dem 65. Altersjahr oder mit chronischen Krankheiten sollen möglichst zu Hause bleiben. 
          Die Communauté Israélite de Lausanne et du canton de Vaud (CILV) hat eine Kommission «Coronavirus» ins Leben gerufen. Diese trifft sich jede Woche, um die aktuelle Situation zu beurteilen und diese Einschätzung an die Gemeinde weiterzugeben. Die Kommission besteht aus Rabbiner Eliezer Di Martino, Alain Schauder (Präsident der CILV, Muriel Reboh-Serrero (Präsidentin der Unterabteilung Jugend), Fabrice Welsch (Präsident der Synagogenkommission), Carine Cohen (Direktorin des Gan Chlomo und der Schule Marx) Raphaël Levy (Verantwortlicher für Sicherheit CILV), Yannick Cohen (Generalsekretär CILV) sowie Doktor Jean-Yves Camain. Er ist Arbeitsarzt mit Spezialisation auf Gesundheit und Sicherheit in Unternehmen und fungiert als medizinische Ansprechperson. Die Gemeinde versucht innovative Lösungen wie das virtuelle Purim zu finden. Es finden kein Kiddusch und Oneg Schabbat statt. Unter der Nummer der Hotline 0213417245 sind alle Massnahmen wöchentlich oder nach Bewertung der Situation aktualisiert abrufbar. Im Kanton Waadt sind neu Veranstaltungen mit über 50 Personen verboten. Dies betrifft auch religiöse Veranstaltungen. Personen über 70 ist die Teilnahme an Veranstaltungen verboten. Alain Schrauder, Präsident der CILV empfiehlt in Absprache mit Rabbiner Eliezer di Martino, nicht nur Personen mit erhöhtem Risiko sondern auch Frauen und Kindern, nicht am Schabbat in der Synagoge teilzunehmen.Ähnliche Massnahmen hat der Vorstand des Minjans Brunau beschlossen. Bis auf Weiteres wird kein Kiddusch stattfinden und der Vorstand empfiehlt, «einen vernünftigen Abstand voneinander abzuhalten.» Ansonsten macht er auf Empfehlungen des BAG, der «World Organization of Orthodox Synagogues and Communities in Israel and the Diaspora» in Israel sowie diversen «Va’ad Harabanin“ in den USA. - Der für den 1. April angekündigte Vortrag «Die Idee des Kosmopolitismus im jüdischen Hellenismus» von René Bloch an der Universität Zürich wurde abgesagt. Die Universität Zürich hat am Donnerstag alle Veranstaltungen ausserhalb des Vorlesungsverzeichnisses abgesagt. Wegen des Corona-Virus sagte auch die Fachgruppe für Nahoststudien der Universität Basel den Vortrag von SRF-Nahostkorrespondentin Susanne Brunner über die journalistische Arbeit im Nahen Osten ab. Der Vortrag hätte am 17. März im Kollegienhaus der Universität Basel stattfinden sollen. SD

           

          13.30 Uhr
          Gesundheits-Experten erwarten bis zu 214 Millionen Fälle in den USA
          Die «New York Times» enthüllt schockierende Kalkulationen über das Ausmass der Virus-Epidemie in den USA. Demnach haben Experten der für Epidemien zuständigen «Centers for Disease Control and Prevention» (CDC) Ende Februar eine Konferenz mit Kollegen von Universitäten in aller Welt abgehalten und vier Szenarien über einen Verlauf von Covid-19 in den USA durchgespielt. Dabei kamen die Spezialisten auf schockierende Zahlen: die Zahl der Opfer könnte zwischen 160 und 214 der 330 Millionen Einwohner liegen. Die Epidemie könnte zwischen 200.000 und 1,7 Millionen Todesopfer fordern. Doch schon deutlich früher droht ein Kollaps des Gesundheitssystems durch eine explodierende Zahl von Erkrankungen. Die Experten erwarten, dass zwischen 2,4 und 21 Millionen Amerikaner in Spitälern versorgt werden müssen. Dort stehen aber insgesamt nur 925.000 Betten parat, die weitgehend belegt sind. Das amerikanische Gesundheitswesen ist weitgehend kommerziell aufgestellt und eine grosse Zahl leerstehender Betten würde die Profitmargen von Spitälern schmälern oder Defizite produzieren (Link). Die Schätzungen widersprechen Verlautbarungen von Donald Trump und seiner Regierung auf krasse Weise. Der Präsident hat bis in die letzten Tage erklärt, Covid-19 sei mit einer saisonalen Grippe vergleichbar und die Epidemie werde nur von kurzer Dauer sein, sowie kaum Opfer fordern. Trump hätte selbstverständlich bereits vor zwei Wochen Zugang zu diesen Experten-Schätzungen haben und dann drastische Massnahmen zur Eindämmung des Virus einleiten können. Er hat jedoch vorgezogen, den Kopf in den Sand zu stecken und die Öffentlichkeit zu täuschen. Allerdings gibt es auch positive Nachrichten. Die Demokraten im Repräsentantenhaus und das Weisse Haus haben anscheinend ein fiskalisches Rettungs-Paket geschnürt, das Krankengeld für Millionen Angestellte im Service-Bereich vorsieht. Und die Aufsichtsbehörde FDA hat soeben im Schnellverfahren einen von der Schweizer Roche entwickelten Virus-Test genehmigt. Dies sollte endlich zu einer besseren Erkennung der Ausbreitung von Covid-19 in der Bevölkerung führen, was den ersten Schritt zu der Eindämmung des Virus darstellt (Link).Die Börsen reagieren auf diese Entwicklungen positiv. Trump hat den Morgen derweil mit Twitter-Attacken auf die Demokraten und die Obama-Regierung verbracht. AM

           

          09.00 Uhr
          Bereits 126 Kranke
          Die Spirale der offiziell als Coronavirus-erkrankten Menschen dreht sich in Israel unentwegt weiter. Waren es am Donnerstagabend noch 109 Personen, sind es am Freitagmorgen bereits deren 126, und die Experten sprechen von einer weiteren, immer rascheren Zunahme. JU

           

          DONNERSTAG, 12. MÄRZ 2020

          20.00 Uhr
          New York schliesst Broadway und Museen
          Um die Ansteckungsgefahr durch Covid-19 zu verringern, hat Gouverneur Andrew Cuomo vor wenigen Minuten in New York City die Schliessung sämtlicher Kulturinstitution einschliesslich der weltberühmten Museen angeordnet. Dies soll morgen, Freitag um 17 Uhr in Kraft treten. Bereits am heutigen Donnerstag sollen die 41 Theater am Broadway geschlossen werden. In der Stadt sind zudem ab morgen Versammlung von mehr als 500 Menschen untersagt. An Veranstaltungs-Orten mit kleinerer Kapazität darf nurmehr die Hälfte der Plätze besetzt werden, um grössere Distanz zwischen Teilnehmern zu gewährleisten. Viele Schulen bleiben jedoch offen, da Eltern berufstätig sind und häufig vor immensen Problemen stehen, eine alternative Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. In den USA sind Stand Donnerstagnachmittag über 1400 Menschen erkrankt, darunter 328 im Gliedstaat New York. Hier hat die Zahl von Fällen seit Mittwoch um 112 auf 328 zugenommen. Gouverneur Cuomo hat zudem unilateral ein Krankengeld für sämtliche von Covid-19 betroffenen Arbeitnehmer auf zunächst 14 Tage angeordnet. Dies stellt ein zentrales Problem der landesweiten Bekämpfung des Virus dar: In grossen Teilen des Dienstleistungssektors werden Arbeitnehmer nur nach Stunden bezahlt und haben kein Recht auf Krankengeld. Sie wären daher in vielen Fällen gezwungen, bei einer Ansteckung weiterhin zur Arbeit zu gehen. In Washington drängen die Demokraten bei der Aushandlung eines Massnahmen-Pakets zur Virus-Bekämpfung auf die Gewährung von Krankengeld durch den Staat. Konservative lehnen dies jedoch ab. AM

          19.30 Uhr
          Schulen und Universitäten geschlossen 
          Zum Schluss seiner kurzen, aber eindringlichen Ausführungen vor der Presse am Donnerstagabend in Jerusalem kam Premierminister Netanyahu auf die aktuelle politische Lage zu sprechen, konkret auf das offenbare Unvermögen der Politiker, eine Koalitionsregierung zu bilden. Der heutige «historische Notstand», sagte der Premier, lasse nur eine Lösung offen: Die sofortige Bildung einer Regierung des nationalen Notstands auf begrenzte Zeit mit nur einem Ziel: Der Sicherung des Wohlergehens des Staates und seiner Einwohner.Vorausgegangen war die Bekanntgabe der Schliessung von Schulen und Universitäten des Landes von Freitag morgen mindestens bis nach dem Pessachfest (dem jüdischen Osterfest) Mitte April, wenn nötig aber noch länger. Ausgenommen von dieser drastischen Entscheidung sind vorerst nur die erste drei Schulklassen, die Kindergärten, die Sonderklassen für Kinder mit Spezialbedürfnissen und internatsähnliche Schulen. Mit dieser Massnahme komme man der Verwirklichung des wichtigsten Zieles wesentlich näher: Der Minderung der physischen Kontakte unter der Bevölkerung, der Minderung des «Einsatzes» von Kindern und Jugendlichen als Träger des potentiell tödlichen Virus. Der israelische Regierungschef wies darauf hin, dass die Sterberate in Israel bei rund 2-4 Prozent der infizierten liegen dürfte. Pro memoria: Bis Donnerstagabend wurden in Israel 109 Personen als Infizierte definiert, unter ihnen ein halbjähriges Baby und zwei Jugendliche im Alter von 10 und 11 Jahren. Diese Zahlen werden, wie gesagt, laufend steigen. Der Premierminister erliess in seinen Ausführungen auch einen dringenden Appell an das Volk, die Hygiene zu befolgen und wortwörtlich «auf Distanz zu gehen». Auch erinnerte er an die Verfügung vom Mittwoch, wonach nur Anlässe mit maximal 100 Teilnehmer gestattet seien. Sportmeisterschaften (Fussball, Basketball usw.) sind entweder eingestellt oder finden vor leeren Zuschauerrängen statt, und auch Theater sowie Museen schliessenb laufend die Tore. Nicht zuletzt sei auch darauf hingewiesen, dass bis Donnerstagabend schon rund 100 Hotels und Hebergen im Land den Betrieb eingestellt haben. JU

           

          17.00 Uhr 
          Brasilianischer Offizieller mit Kontakt zu Trump angesteckt
          Fabio Wajngarten, der Pressesprecher des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Dies wurde nun bekannt. Wajngarten hatte Bolsonaro am vergangenen Wochenende auf ein Treffen mit Donald Trump an dessen Resort Mar-a-Lago in Florida begleitet. Pressefotos zeigen Wajngarten dort in unmittelbarer Nähe zu Trump und dessen Vize Mike Pence (Link). Dieser hat einen Test anhin abgelehnt, obgleich er zu Konservativen Kontakt hatte, die an einer Konferenz in Washington vor acht Tagen mit einem Infizierten auf Tuchfühlung gekommen waren (Link). Während die Börsen auf letzte Nacht von Trump angekündigte Massnahmen gegen den Coronavirus erneut in Meltdown-Modus geraten, hat der US-Präsident die Teilnahme an Massenveranstaltungen in Nevada, Colorado und Wisconsin abgesagt, die für die kommenden acht Tage geplant waren. In Nevada wollte Trump an der von Sheldon Adelson gesponserten Konferenz der «Republican Jewish Coalition» und einer Spendenveranstaltung teilnehmen (Link). AM

          16.30 Uhr
          Wird der Schulbetrieb eingestellt?
          Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums ist die Zahl der offiziell entdeckten Coronavirus-Kranken auf 104 gestiegen. Am Mittwochabend waren es noch 97 gewesen. Unter den Erkrankten befinden sich zwei Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren. Derzeit haben sich 34474 Israeli der Heim-Quarantäne unterzogen. In einem Interview mit dem Armeeradio meinte Moshe Bar-Simantov, der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, dass schon nächster Zukunft pro Tag dutzende von Israeli mit dem Virus diagnostiziert werden würden, wenn nicht sogar mehr. Bar-Simantov fügte hinzu, dass die Israel sich möglichst rasch «an einen neuen Lebensstil» gewöhnen sollten, in dem sie sich mit einem externen Feind zu messen hätten. Er erinnerte auch daran, dass die Betagten und Leute, die schon gesundheitliche Probleme hätten, am stärksten gefährdet sind, tödliche Fälle des COVID-19-Virus zu werden. Zwei Entwicklungen, die sich am Wochenende konkretisieren könnten: Erstens besteht die Möglichkeit, dass vor allem grössere Synagogen des Landes am Schabbat geschlossen werden, und zweitens besprechen die Zuständigen derzeit die Frage, ob ab Sonntag alle Kindergärten und Schulen des Landes geschlossen werden sollten. JU

          12.15 Uhr
          Patient Nummer 100
          Mit der Bestätigung von drei neuen Fällen von Patienten mit Coronavirus, musste Israel am Donnerstag einen traurigen Meilenstein in der noch kurzen Geschichte dieser Krankheit für den Jüdischen Staat registrieren. Es gibt jetzt einhundet Israeli, die  offiziell bestätigt von dem Virus befallen worden sind.  Nach Meinung der Experten dürfte man sich aber nicht allzu lage auf diesen zweifelhaften Lorbeern ausruhen können. Viel eher wird damit zu rechnen sein, dass die Zahl schon sehr bald weiter steigen wird. Von den bisher registrierten Erkrankten haben sich vier inzwischen wieder erholt, aber über 5000 Fälle hoffen inzwischen  noch darauf, noch vor der eigentlichen Erkrankung wieder gesund zu weden. – Das israelische Nationaltheater Habima hat inzwischen seine Schliessung bis vorläufig Ende April bekanntgegeben. JU

          Irans Todeszahl steigt unentwegt weiter

          Irans Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus haben am Mittwoch laut Angaben eines Sprecher des Gesundheitsministeriums die Zahl von 354 erreicht. Alleine in den letzten 24 Stunden sind 64 Tote hinzugekommen. Bisher sind rund 9000 Iraner infiziert worden. Die Behörden fordern ihre Landsleute dringend auf, unnötige Reisen zu vermeiden und, wann immer möglich, zu Hause zu bleiben. JU

          09.30. Uhr
          Weitere Absagen in Basel, Frankfurt, Wien  
          Die Veranstalter haben die  Aufführungen von «Noahs neuer Arche» von Dan Wiener in der Israelitischen Gemeinde  Basel und im Ackermannshof am 19., 21. und 22. März wegen der Corona-Epidemie abgesagt. + In Frankfurt wird das Symposium  In Frankfurt wird das Symposium «Zwischenzeiten – Transitions» des Jüdischen Museums Frankfurt vom 15. und 16. März abgesagt. Hingegen wird am Sonntagabend ein Panel zum Thema «Zukunft der Juden in der Diaspora» am Sonntagbend im Frankfurter Schauspielhaus u.a. Mit dem Publizisten Michael Friedman statt (Link). + Der Betrieb des Jüdischen Museums Wien erfährt zeitliche Einschränkungen wegen des Coronavirus. Beide Museumsstandorte Dorotheergasse und Judenplatz bleiben ab dem 12. März bis voraussichtlich 3. April geschlossen. Das Café Eskeles und der Museumsshop Gottfried & Söhne sind von Montag bis Freitag, jeweils 11 bis 16 Uhr geöffnet. Bei Gottfried & Söhne können Produkte und Geschenke zu Pessach ab sofort auch online bestellt werden (Link).

          01.30 Uhr
          Einreisestopp in die USA
          In der Nacht auf Mittwoch hat US-Präsident Donald Trump einen Einreisestopp aus Europa in die USA verhängt. Dieser gilt ab Morgen Freitag bis auf Weiteres. Reisen nach Europa bleiben vorerst erlaubt. Die Vorbörsen und Börsen reagierten bereits heftig. Die Aktie von Boeing fiel um 17%. Weitere Updates folgen..

          00.15 Uhr
          Bis zu 150 Millionen Fälle in den USA
          Heute Mittwoch wurde bekannt, dass der «Hausarzt» im US-Kongress Abgeordneten mitgeteilt hat, in den USA seien 75 bis 150 Millionen Fälle von Covid-19 zu erwarten. Momentan liegt die Zahl durch Tests festgestellter Erkrankungen bei rund 1000 (Link).Laut Dr. Anthony Fauci ist Covid-19 zehnmal gefährlicher, als eine Grippe. Der namhafte Epidemologe leitet das staatliche «National Institute of Allergy and Infectious Diseases». Fauci erklärte an einer Kongress-Anhörung, Vergleiche mit einer saisonalen Grippe seien abwegig und nicht angebracht (Link). Er widersprach damit Präsident Trump, der die von Covid-19 drohenden Risiken weiterhin mit Grippe-Vergleichen herunter zu spielen sucht. Das Schlimmste stehe Amerika erst noch bevor, so Fauci (Link). Trifft die Kalkulation von bis zu 150 Millionen Fällen zu, hätten die USA mit 1,5 Millionen Todesopfern gegenüber knapp 40.000 bei Grippe-Epidemien zu rechnen. AM

          Staat New York schliesst Universitäten
          Laut Gouverneur Andrew Cuomo wurden im Gliedstaat New York bis Mittwochmittag 212 Virus-Fälle festgestellt, 39 mehr als am Dienstag. 121 Betroffene leben im Landkreis Westchester County, einem nationalen Zentrum der Epidemie. Dort hat Cuomo gestern eine weitgehende Ausgangssperre verhängt und zu deren Durchsetzung die Nationalgarde mobilisiert. Diese soll auch die Versorgung von Bürgern mit Nahrungsmitteln und ärztlicher Hilfe sicherstellen. Der Gouverneur ordnete am Mittwoch die weitgehende Schliessung der öffentlichen Universitäten mit rund 900.000 Studierenden an. Diese sollen bis auf Ausnahmen auch ihre Wohnheime bis zum 19. März räumen. Cuomo hat zudem die Initiative bei der Durchführung von Tests ergriffen und dazu die Hilfe privatwirtschaftlicher Labore angefordert. AM

           

          MITTWOCH, 11. MÄRZ 2020

          19.45 Uhr
          Drastische Beschränkung
          Die israelischen Behörden fahren fort in ihrem Versuch, mit drastischen Massnahmen die Ansteckungsgefahr mit dem potentiell tödlichen Coronavirus zu reduzieren. So verfügte Premier Netanyahu am Mittwochabend, dass Veanstaltungen von maximal einhundert Teilnehmern besucht weredn dürfen. Netanyahu machte die Ankündigung an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Yaacov Litzman. Erst am letzten Dienstag war die Maximalzahl von Teilnehmern an Veanstaltungen von 5000 auf 2000 gesenkt worden. Eine der Auswirkungen dieser neuesten Verfügung könnte die Schliessung des Lehrbetriebs an Israels Universitäten sein. Sportveranstaltungen finden schon seit über einer Woche vor leeen Zuschauerrängen statt, und nach der jetzigen Ankündigung, die Netanyahu auf Empfehlung des Gesundheitsministeriums machte, dürften auch die Kinos ihre Tore vorerst schliessen, und Show-Vorstellugen dürften abgesagt werden. JU

          19.30 Uhr
          Immer mehr Virus-infizierte
          Am Mittwochabend hat die Zahl der vom Coronavirus infizierten Personen laut Angaben des israelischen Gesundheitsministerium die Zahl 82 erreicht. Eingeschlossen in dieser Zahl ist der zweite Fall, bei dem sich die Ursachen der Ansteckung nicht mehr nachvollziehen lassen. Von den Kranken bleibt einer in einem «seriösen, aber stabilen» Zustand, sechs sind in eine gemässigten Kondition, und Andere sind in einem milden Zustand. Zum ersten Male sind drei bestätigte Fälle zu Hause behandelt worden. Drei weitere Patienten haben sich soweit erholt, dass sie bereits nach Hause entlassen werden konnten. Dass die Weltgesundheits-Organisation den Coronavirus als eine globale Erkrankung definiert hat, wird in Israel zur Kenntnis genommen, mehr nicht. Hie war man sich schon letzte Woche klar darüber, dass es sich bei dem Virus nicht um eine harmlose Erkältung handelt. JU

          14.30 Uhr
          Israel und die PA versuchen Ausbruch der Krankheit zu kontrollieren
          Während der Coronavirus die Welt weiterhin täglich mit Negativ-Nachrichten verunsichert, versuchen Israel und die Palästinensische Behörde (PA), den offensichtlich kaum noch zu verhindernden Ausbruch unter Kontrolle zu behalten. Hier eine Übersicht über die  Ereignisse und Beschlüsse der letzten 48 Stunden zusammen: 

          • Alle Israeli, die aus dem Ausland zurückkehren, erhalten eine 14tägige Quarantäne verordnet. Von Donnerstag an (12.3.) müssen Nicht-Israeli, die in den Jüdischen Staat einreisen wollen, beweisen können, dass sie in der Lage sind, für eine Selbst-Quarantäne zu sorgen.
          • Aus Respekt (oder Angst) vor Präsident Trump hat Premier Netanyahu den Beschluss des Gesundheitsministerium bezüglich einer Quarantäne von US-Reisenden zunichte gemacht.
          •  77 Israeli haben bis Mittwoch Mittag positiv reagiert auf den Coronavirus-Test. 25 von ihnen wurden am Dienstag diagnostiziert, tausende wurden in Isolation genommen, vier haben sich erholt.
          •  Die Palästinensische Behörde (PA) hat für zwei Wochen alle ausländische Touristen gebannt. Die Kirchen und Moscheen von Bethlehem wurden geschlossen,
          • Premier Netanyahu gibt den Regierungsbeschluss bekannt, ein Zehn-Milliarden-Schekel (2,8 Mrd. Dollar)-Paket bereitzustellen, um israelischen Geschäften durch die Coronavirus-Krise zu helfen. Eine Million Schekel wird an den Gesundheitssektor gehen.
          • Die Stadt Herzliya in Zentral-Israel wird alle Veranstaltungen der Stadtverwaltung absagen, einschliesslich geplante Konferenzen, Vorlesungen, Touren und Versammlungen in der Stadt. Das soll die Ausbreitung des Virus eindämmen.
          • Polen hat die Schliessung des Auschwitz Museums und der Gedenkstätte, um eine Ausbreitung des Virus in Richtung der Stätte zu verhindern. Zwischen den 12. und dem 25. März wird das Auschwitz-Memorial Besuchern nicht zugänglich sein,
          • Die israelische Fluggesellschaft ElAl wird über 4500 seiner 6400 Angestellten in unbezahlte Ferien schicken, nachdem die Flüge nach vielen Destinationen gestrichen worden sind. Die betroffenen Angestellten werden laut Auskunft der ElAl sofort berechtigt sein, von Arbeitslosenvergünstigungen zu profitieren, und werden nicht verpflichtet sein, ihre Ferienguthaben aufzubrauchen.
          • Alle 465 Schüler der Yosseftal-Primarschule südlich von Tel Aviv mussten sich in Heim-Quarantäne begeben nachdem sie in Kontakt mit einem neunjährigen Schüler gekommen sind, der mit Coronavirus diagnostiziert worden ist. Zuzüglich wurden 26 Pädagogen und 20 Mitglieder des Schulpersonals ebenfalls in Quarantäne versetzt.
          •  16 Angehörige des Tel Aviver Ichilov-Krankenhauses haben sich selber in Quaratäne versetzt, nachdem sie in Kontakt zu einem Coronavirus-Patienten gekommen sind.
          • Das israelische Bevölkerungs- und Einwanderungsministerium hat gesagt, dass in den letzten 24 Stunden fast 11000 Ausländer Israel freiwillig verlassen haben. Damit haben in den letzten zwei Wochen total 197066 Touristen das Land verlassen. Seit Freitag hat Israel zudem über 400 ausländischen Staatsangehörigen den Zutritt ins Land veweigert. JU

           

          14.00 Uhr
          Warnung an Republikaner
          Während die Trump-Regierung die von Covid-19 drohenden Gefahren weiterhin herunterspielt, hat ein namhafter Experte gegenüber konservativen Parlamentariern in Washington bereits vor acht Tagen ein ernüchterndes Bild der Epidemie gezeichnet. Dies meldet «daily beast». Demnach sei es nicht mehr möglich, die landesweite Verbreitung des Virus zu unterbinden und den meisten Amerikanern drohe deshalb eine Ansteckung. Bei dem Experten handelt es sich um Rajeev Venkayya, der heute für den japanischen Pharma-Konzern Takeda tätig ist. Er hat zuvor die Gates-Foundation und die Regierung von George W. Bush bei der Bekämpfung von Pandemien beraten. Venkayya bestätigt den Bericht und erklärte dazu, die Gelegenheit einer Eindämmung des Virus habe bis Ende Januar bestanden. Doch damals hätten Behörden noch keine umfassenden Tests durchgeführt und Medizinern sei die wahre Bedrohung durch Covid-19 noch nicht klar gewesen (Link). In den USA ist die Zahl der Fälle über Nacht auf mindestens 1000 angestiegen, darunter 180 im Gliedstaat New York. Covid-19 wurde nun in 37 Gliedstaaten festgestellt und hat mindestens 31 Todesopfer gefordert (Link). Die Trump-Regierung hat entgegen erster Ankündigungen noch kein Paket für umfassende wirtschaftliche und medizinische Massnahmen gegen den Coronavirus vorgelegt. Dies hat nach starken Kursgewinnen an der Wall Street am Dienstag zu deutlichen Nachlässen bei den Erwartungen an den Märkten geführt.

           

          Andreas Mink

           

           

          13.30 Uhr
          Jordanien schottet sich ab
          Der Dienstag und Mittwoch waren im Nahen Osten gekennzeichnet durch eine weitere Zuspitzung der Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das Haschemitische Königreich Jordanien schloss seine Grenzen zu Israel und der Westbank, ebenso wie die Seehäfen mit den Routen nach Ägypten, und auch die Landroute von und nach Irak. Mit diesen Massnahmen will Amman das Königreich vor dem Coronavirus schützen, sagt das dortige Gesundheitsministerium. Die Regierung hat auch Reisen von Jordanien nach Libanon und Syrien untersagt, und wird vom Montag an Reisenden aus Frankreich, Deutschland und Spanien nach Jordanien den Eintritt ins Königreich verbieten. JU

          11.30 Uhr
          Zahl der Kranken in Israel nimmt laufend zu
          Am Mittwochmorgen wurde laut offiziellen Angaben in Israel eine weitere an Coronavirus erkrankte Person festgestellt. Damit beläuft die Gesamtzahl sich vorläufig auf 76. Zu den inzwischen vom Gesundheitsministerium verfügten Zusatzmassnahmen gehört das Verbot, betagte Verwandte in Altersheimen oder geriatrischen Abteilungen von Krankenhäusern zu besuchen. Dies gilt dem Schutz dieser anfälligeren Altersgruppe. Premierminister Netanyahu versuchte inzwischen, womöglich beunruhigte Landesbürger zu beruhigen, indem er am Mittwochmorgen mitteilte, dass die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung gesichert sei. JU

          11.15 Uhr
          Erste US-Gesellschaft stellt Israelflüge ein
          Vor dem Hintergrund der gesunkenen Nachfrage seitens potentieller Fluggäste und der laufend wachsenden Beschränkungen für Ein- und Ausreisen nach und von Israel haben die Delta Airlines als erste amerikanische Gesellschaft die vorläufige Einstellung ihrer Israelflüge vom 14. bis zum 24. März verkündet. Delta hat auch die Suspension ihrer Linie New York-Rom bekanntgegeben. Die United Airlines hingegen scheint entschlossen zu sein, an ihrem Flugplan für die Destination Israel festzuhalten. Die Linie betreibt 14 wöchentliche Flüge von Israel nach New York, drei nach Washington und sechs wöchentliche Flüge nach San Francisco. – Trotz der staatlichen Ausweitung der generellen Selbst-Quarantänen-Erfordernis für Personen, die, aus dem Ausland kommend. auf dem Ben-Gurion-Flughafen landen, will die nationale israelische Gesellschaft El Al aus einem Gefühl der «nationalen Verantwortung» heraus fortfahren, Passagiere nach Destinationen in aller Welt zu transportieren. «El Al sieht einen obersten Wert», sagte Gonen Ussischkin, der CEO des Unternehmens, «die Luftrouten von und nach Israel in Zeiten von Notfällen aufrecht zu erhalten. Deshalb werden wir fortfahren, Flüge in die USA, nach Afrika und Europa fortzusetzen, je nach Angebot und Nachfrage». – Angesichts der abbröckelnden Nachfrage hat die El Al bereits damit angefangen, den Personalbestand wesentlich zu verringern. JU

           

          06.30
          Jüdisches Gemeindezentrum in Manhattan schliesst
          Am Dienstagabend hat die Rabbinerin Joy Levitt als Geschäftsführerin des Jüdischen Gemeindezentrums an der Upper West Side die vorübergehende Schliessung der beliebten Institution angekündigt (Link). Als Grund gab Levitt an, dass ein Kind und dessen Mutter positiv auf Covod-19 getestet worden seien, die das JCC für eine Veranstaltung am Samstagabend besucht hätten. Das grosse Gebäude des JCC an der Amsterdam Avenue soll morgen Mittwoch und Donnerstag für eine umfassende und tiefgehende Reinigung auf «Spital-Niveau» geschlossen und dann Freitag wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Levitt kündigt aber an, dass sich das auch ändern könne. Die Entscheidung sei nicht auf Anweisung des New Yorker Gesundheitsamtes geschehen, sondern aus «einem Übermass an Sorge um die Mitglieder». AM

           

          DIENSTAG, 10. MÄRZ 2020

          23.00 Uhr
          New York verhängt Ausgangssperre
          Gouverneur Andrew Cuomo hat soeben in New Rochelle die erste Ausgangssperre dieser Art im Gliedstaat New York und den USA generell verhängt. Die Stadt in dem New Yorker Vororts-Landkreis Westchester County ist das Epizentrum der Virus-Erkrankungen in der Metropole. Das «Containment-Areal» hat einen Durchmesser von rund drei Kilometern, innerhalb deren sämtliche Lokalitäten mit grossen Besucherzahlen wie Schulen, Kirchen und Synagogen, Geschäfte oder Behörden geschlossen sind. Ein Reiseverbot gilt jedoch nicht. Die dramatische Massnahme gilt als Vorbote ähnlicher Massnahmen im ganzen Land. In New York hat die Zahl der Fälle inzwischen 170 erreicht, in den USA gesamt über 800 (Link). Mit schwarzem Humor wird aufgenommen, dass Donald Trump die Epidemie als Argument für den raschen Bau seiner «Mauer» an der Grenze zu Mexiko ausschlachtet. Der Präsident verbreitet beharrlich die Legende, Mexikaner brächten Krankheiten, Gewalt und Drogen ins Land. Die Zahl der Virus-Fälle in Mexiko liegt derzeit jedoch mit sieben deutlich unter jenen in den USA (Link). Trump ist es anhin jedoch nicht gelungen, seine eigene Partei von einem Rettungspaket für Wirtschaft und Arbeitnehmer zu überzeugen. Zahlreiche Gliedstaaten haben inzwischen ebenfalls einen Notstand ausgerufen und bereiten drastische Massnahmen zur Eindämmung des Virus vor. Dabei herrscht weiterhin grosse Unsicherheit über die Verbreitung von Covid-19. Denn laut der Gesundheitsbehörde CDC wurden anhin nur rund 6500 Amerikaner auf die Krankheit getestet. Dies steht in krassem Widerspruch zu den vollmundigen Erklärungen von Präsident Trump, wonach ausreichend Test-Geräte für jede Nachfrage bereitstünden (Link). Aus Seattle wurde bekannt, dass es auch mit der Auswertung der Tests hapert. Demnach sind die Labore diesem frühen Zentrum der Krankheit derart überfordert, dass Proben bei Feuerwehrleuten inzwischen zu alt dafür geworden sind (Link). Daneben haben Bernie Sanders und Joe Biden am späten Dienstagnachmittag als erste Reaktion dieser Art auf Covid-19 jeweils grosse Wahlveranstaltungen in Ohio abgesagt. AM

          20.45 Uhr
          Mehr Kranke, härtere Massnahmen 
          Die Zahl der in Israel an Coronavirus erkrankten Einwohner ist am Dienstagabend laut Angaben des Gesundheitsministeriums auf 61 gestiegen, doch die Behörden rechnen mit einer anhaltenden Zunahme. So wird damit gerechnet, dass die Zahl der mit dem Virus diagnostizierten Personen bis zum Wochenende auf 75 steigen kann. Einen noch  drastischeren Eindruck vermitteln die Vermutung der Experten, dass schon in wenigen Tagen die Grenze von 100 Erkrankten durchbrochen werden dürfte. Entsprechend harscher sind die inzwischen ergriffenen Massnahmen zur Verhinderung eines noch grösseren Ausbruchs der Krankheit. So haben Polizei und Gesundheitsministerium eine Task Force auf die Beine gestellt, die neben der Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Virus die Aufgabe hat, Personen zu ergreifen, die aus dem Ausland nach Israel zurückkehren und trotzdem versuchen wollen, sich der ihnen auferlegten Pflicht zu entziehen, sich als Erstes einer Haus-Quarantäne von 14 Tagen zu unterziehen. Zu diesem Zweck wird die Polizei Zugang zu Daten erhalten, die Auskunft erteilen über das Kommen und Gehen von Zivilisten in das und aus dem Land. «Wir appellieren an die Öffentlichkeit», sagte die Polizei «sich an die Weisungen der Ministerien in dieser Sache zu halten». Wer sich um die Anweisungen foutiere, störe die nationalen Bemühungen, den Ausbruch und die Verbreitung des Virus zu bekämpfen. Die Polizei betont aber, dass die überwältigende Mehrheit der «Isolationisten» den Befehlen gehorchen und staatsbürgerliche Verantwortung an den Tag legen würden. Im Übrigen hat das Gesundheitsministerium das Maximum der erlaubten Teilnehmerzahl an Veranstaltungen von bisher 5000 auf 2000 gesenkt. JU

          16.00 Uhr
          Erstes marokkanisches Todesopfer
          Das marokkanische Gesundheitsministerium bestätigte am Dienstag das erste Todesopfer durch den Coronavirus, und zwar in der Stadt Casablanca. Die Tote ist eine 89-jährige Frau, die unter Atem- und Herzbeschwerden gelitten hatte. Sie war aus dem italienischen Bologna nach Marokko eingereist. Marokko hat alle Reisen von und nach Italien annulliert, und den Fussballfans wurde untersagt, an Spielen dabei zu sein. Ferner wurden alle Anlässe abgesagt, an denen ausländische Bürgerinnen und Bürger teilnehmen würden, sowie Veranstaltungen mit über tausend Anwesenden. All dies gilt laut offizieller Intepretation als Vorsichtsmassnahmen zur Vemeidung eines Ausbruchs des Virus. JU

          15.30 Uhr
          Trump schüttelt weiter Hände
          Laut einer aktuellen Übersicht der «New York Times» ist die Zahl der Virus-Fälle weltweit mindestens auf 115.700 gestiegen. Die Epidemie hat 4083 Todesopfer gefordert. In den USA nehmen Infektionen zu und haben die Marke von 7000 überschritten. Dies dürfte primär an der enorm langsamen Vornahme von Tests liegen. Die Trump-Regierung will diese jedoch mit Hochdruck betreiben und bald vier Millionen Test-Geräte wöchentlich produzieren und vertreiben lassen (Link). Der US-Präsident hält derweil an seiner Routine fest und tritt an Massenveranstaltungen auf, wo er auch kräftig Hände schüttelt. Laut «politico» hat Donald Trump an seinem Resort Mar-a-Lago am Wochenende eine Spendenveranstaltung mit 1000 Teilnehmern abgehalten und dabei bei Begrüssungen immer wieder Handreiniger benutzt. Auch Besucher mussten vor dem Handschlag Desinfektionsmittel benutzen (Link). Gleichwohl haben sich nunmehr sechs Konservative nach Kontakten mit einem Erkrankten in «Selbst-Quarantäne» begeben, darunter hatten mindestens drei teilweise längeren Kontakt mit Trump. Tests bei den Betroffenen fielen negativ aus. Trump hat sich bislang laut dem Weissen Haus noch nicht testen lassen. Er will am Samstag an der Jahreskonferenz der «Republican Jewish Coalition» in Las Vegas auftreten. Deren wichtigster Förderer ist der Casino-Unternehmer Sheldon Adelson, der am Rand des Events gemeinsam mit Trump auch eine Spendenveranstaltung abhalten will. Der Präsident plant zudem angeblich weitere Massen-Rallyes, die seit 2015 ein Markenzeichen seiner Selbstdarstellung und Kommunikation mit der rechten Basis sind. Ein Datum dafür soll im Lauf des heutigen Tages bekannt gemacht werden.Derweil erholen sich US-Märkte ein Stück weit von dem historischen Einbruch am Montag. Der Dow Jones-Index hat in der ersten Stunde des Handels rund 700 der 2000 Punkte an Verlusten wettgemacht. AM

          13.00 Uhr
          Fünf weitere Erkrankungen
          In Israel sind am Dienstagmittag fünf weitere Patienten mit dem Coronavirus festgestellt worden. Damit zählt man bisher 58 Fälle von Personen, die sich mit dem potentiell tödlichen Virus angesteckt haben. Bei dem vorläufig letzten Patienten handelt es sich um eine männliche Person mitte der 30er Jahre, die am 27. Februar von einem Familienausflug in Azerbaidschan zurückgekehrt ist. Patienten Nummern 54 und 55 kehrten am 6. März aus Deutschland zurück. Patient Nummer 53 kommt aus Zentral-Israel. Er war am 27. Februar aus München nach Israel zurückgekehrt. Bei Patient Nummer 52 handelt es sich um einen Mann in den 80er Jahren aus Maale Adumim. Er war im Kontakt mit einem anderen Patienten. JU

          00.20 Uhr
          Bereits 50 Kranke in Israel
          In Folge der Entdeckung von elf weiteren Kranken in Israel ist in der Nacht auf Dienstag die Gesamtzahl der an Coronavirus erkrankten Personen im Lande auf 50 gestiegen. Seit Montagabend 20 Uhr Lokalzeit müssen alle nach Israel einreisenden Personen 14 Tage in Quarantäne gehen. Premier Netanyahu sprach in diesem Zusammenhang von einer «schwierigen Entscheidung», die abe wesentlich sei, wolle man die öffentliche Gesundhiet aufrecht erhalten. Dies habe Vorang vor allem anderen. Der Beschluss mit der generellen Einreise-Quarantäne werde zwei Wochen lang Geltung haben. In der Zwischenzeit werde Israel, wie Netanyahu in seiner Videobotschaft erklärte, Entscheidungen treffen zur Aufrechterhaltung der Wirtschaft des Landes. – Der Quarantänen-Entscheid, sagte er, gelte für Israeli ebenso wie für fremde Staatsbürger. Kein Nicht-Bürger werde Israel betreten können, ohne den Beweis zu erbringen, über die nötige Unterkunft zu verfügen, um eine Quarantäne auszusitzen. Touristen, die sich schon in Israel befinden, werden ein paar Tage gewährt, um ihre Heimreise zu organisieren. JU

           

          MONTAG, 9. MÄRZ 2020

          21.30 Uhr
          Drei Teilnehmer an Aipac-Konferenz infiziert
          Wie Gouverneur Mike DeWine am Montagnachmittag Ortszeit mitteilte, haben sich drei Teilnehmer aus Ohio an der Aipac-Konferenz in Washington vor zehn Tagen angesteckt (Link). Die Infektion geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Besucher-Delegation aus New York mit Mitgliedern aus Westchester County. Dort wurde Ende Februar der zweite Fall von Covid-19 im Gliedstaat New York festgestellt. Vor wenigen Minuten hat sich mit dem Abgeordneten Matt Gaetz der vierte Teilnehmer der konservativen CPAC-Konferenz in Washington in Selbst-Quarantäne begeben. Gaetz tritt als besonders aggressiver Fürsprecher von Donald Trump auf und hatte sich vor vier Tagen auf seinem Twitter-Feed mit einer Gasmaske gezeigt, um sich über eine angeblich von Medien und Linken geschürte Panik-Mache über den Virus lustig zu machen (Link). In den USA hat sich die Zahl der bekannten Fälle seit Freitag auf nun 600 verdoppelt. Eine für heute geplante Gesundheits-Konferenz, an der Donald Tump teilnehmen sollte, wurde aufgrund der Infektionen abgesagt. Landesweit steigt die Zahl von Schulschliessungen. Behörden und Unternehmen verordnen Beschäftigten «soziale Distanz». So hält das Pentagon nun Besprechungen über Video ab und nicht mehr in Konferenz-Zimmern (Link). AM

          20.30 Uhr
          Selbst-Quarantäne» – Kontakte zu Trump
          Nach Senator Ted Cruz und dem Abgeordneten Paul Gosar aus Arizona hat sich nun auch der Abgeordnete Doug Collins aus George aus der Öffentlichkeit zurück gezogen, da er eine mögliche Virus-Infektion befürchtet. Der Republikaner hatte wie seine Partei-Kollegen an der konservativen CPAC-Konferenz in Washington vor acht Tagen teilgenommen und hatte dort direkt mit einem seither als Virus-Fall diagnostizieren Teilnehmer Kontakt. Collins ist seither mit Donald Trump zusammengetroffen, als dieser am Freitag in Atlanta das Hauptquartier der Gesundheitsbehörde CDC besucht hat (Link). Trump wird eine Phobie vor Krankheitserregern nachgesagt, aber er benutzt ständig Handreinigungsmittel. Heute Montag hat er auf der Reise zu einer Spendenveranstaltung in Florida erneut ausgiebig die Hände von Anhängern geschüttelt, um «Business as usual» zu demonstrieren (Link). Der Dow Jones-Börsenindex schloss derweil soeben mit einem Sturz von knapp acht Prozent auf 23.850 ab und liegt nurmehr zwanzig Prozent über der Marke bei dem Amtsantritt von Trump im Januar 2017 von rund 20.000 Punkten. AM

          19.30 Uhr
          Kranke Nummer 40 und 41 aus Tel Aviv
          Das Purimfest macht offenbar nicht Halt vor dem Coronavirus. Jedenfalls wurden am frühen Montagabend die zwei Patienten Nummern 40 und 41 des bisherigen Gesamttotals  bekanntgegeben. Es handelt sich um zwei Einwohner von Tel Aviv, die Beide anfangs März getrennt in Österreich gewesen sind. JU

          19.30 Uhr
          Quarantäne für alle
          Was schon seit Tagen gemunkelt wurde, ist nun zur Tatsache geworden: Premierminister Netanyahu verkündete während der TV-Abendnachrichten, dass ab sofort jeder Israeli, der von einer Auslandreise zurückkehrt – die Destination spielt dabei keine Rolle -  und überhaupt jede Person, die nach Israel einreisen will, automatisch verpflichtet ist, sich in eine Quarantäne von  14 Tagen Dauer zu begeben hat. Dass kurz vor dieser Ankündigung das Gesundheitsministerium bekanntgab, dass Coronavirus-Patient Nummer 42 festgestellt worden ist, passt gut zur Allgemeinsituation. Auch die Palästinenser bestätigten am Montagabend fünf neue Fälle von Coronavirus.JU

          17.00 Uhr
          Panik an den Börsen – und im Weissen Haus
          In New York bringt der Coronavirus die Börsen auf die Knie. Kurse brachen teilweise über sieben Prozent ein und lösten eine kurze Zwangspause des Handels aus. Eine Erholung ist vorerst nicht abzusehen, da die sinkende Nachfrage für Öl infolge der Epidemie nun auch noch einen Preiskrieg mit erhöhter Förderung zwischen Russland und Saudi Arabien produziert hat. Ziel des Kreml soll sein, die amerikanischen Produzenten zu ruinieren. Diese bedürfen Preise von 50 Dollar pro Barrel, um profitabel Vorkommen in «Shale»-Gestein fördern zu können. Die Panik an den Börsen könnte Saudis und Wladimir Putin jedoch bald zum Einlenken und Förderdrosselungen bringen.  In den USA ist die Zahl der festgestellten Erkrankungen auf über 500 gestiegen. Die Dunkelziffer dürfte aufgrund fehlender Test-Geräte deutlich höher liegen. In Ballungszentren wie New York, Washington, DC, oder Seattle schliessen vielerorts Schulen und Universitäten. Unternehmen gehen zu Heimarbeit über. Covid-19 hat nun auch die politische Prominenz erreicht. An der konservativen CPAC-Konferenz hat ein infizierter Mann teilgenommen, der anderen Teilnehmern die Hand geschüttelt hat. Darunter war der Gastgeber Matt Schlapp, der Präsident Trump nahe steht. Schlapp hat Trump an dem Event die Hand geschüttelt, will aber regelmässig Desinfektionsmittel benutzt haben. Senator Ted Cruz und der Abgeordnete Paul Gosar aus Arizona haben sich jedoch Sonntag in Selbst-Quarantäne begeben, da sie ebenfalls Kontakt mit dem Infizierten hatten (Link). Gary Cohn, der ehemalige Wirtschaftsberater Trumps, hat Montagmorgen staatliche Hilfen für die vom Virus besonders betroffene Luftfahrt-Industrie ins Gespräch gebracht. Trump selbst zeigt Anzeichen von Panik und betrachtet die Epidemie weiterhin als politische Gefahr für seine Wiederwahl im November und verharmlost Covid-19 auf Twitter: An der Grippe seien im letzten Jahr 37.000 Amerikaner gestorben. An dem Virus dagegen nur 22 bei 546 Fällen ( Link).  Zudem sei der Kollaps an den Börsen auf den Öl-Krieg zwischen Russland und den Saudis zurück zu führen, sowie auf die «Fake News», die seiner Regierung ungerechtfertigte Vorwürfe mache. AM

          16.30 Uhr
          Megilla per Streaming
          Die Israelitische Cultusgemeinde Zürich bietet ein Streaming der Megilla-Lesung am Montagabend und Dienstag an. Damit richtet sich die Gemeinde an Menschen, die aus «gesundheitlichen Gründen oder aufgrund der aktuellen Vorsichtsmassnahmen (z.B. Quarantäne, Risikopatienten)» nicht an einer der Megillalesung teilnehmen können. Die Live-Übertragung aus der Synagoge Löwenstrasse findet sich unter diesem Link (Link) heute Montagabend um 19:00 Uhr und Dienstagmorgen. 7:15 Uhr.

          15.15 Uhr
          Purim 2020 in der Schweiz - die Übersicht
          Wegen des Corona-Virus haben sich verschiedene jüdische Gemeinden in der Schweiz zu Absagen oder Programmänderungen ihrer Purimfeiern entschieden. Chabad Basel hat seine Purim Pizza Party, die am Dienstag hätte stattfinden sollen, abgesagt. Wie geplant stattfinden konnten aber die zwei Megillah Lesungen am Montag und Dienstag. Der Vorstand der Jüdischen Liberalen Gemeinde Or Chadasch hatte auf Grund der verschärften Regelungen im Kanton Zürich ebenfalls entschieden, die beiden Veranstaltungen zu Purim am Dienstag und Donnerstag nicht durchzuführen. Diese Massnahme betrafen jeweils den «Party-Teil», d.h. die Kinderveranstaltung und die Weindegustation, der beiden Veranstaltungen. Die Lesung der Megillat Esther fand wie geplant statt. Bei Chabad Zentralschweiz in Luzern fand die Purim Veranstaltung wie geplant statt.  Die Gottesdienste der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich finden regulär statt. Die Gemeinde verzichtete jedoch darauf, die Mechiza Erew Purim im unteren Teil der Synagoge aufzustellen. Dies um möglichst viel Abstand und Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Die geplante grosse Purim-Party im Anschluss ans Megilla Leinen wurde abgesagt. In Bern finden die Megilla-Lesungen der Jüdischen Gemeinde Bern statt, hingegen wurde das Purimparty von Montag abgesagt. Der Imbiss Morgen Vormittag nach dem Morgengottesdienst findest statt sowie alle übrigen Veranstaltungen der Gemeinde. In einer umfassenden Email informiert die Gemeinde über Verhaltensregeln und Massnahmen zur Vorkehrung. 

          14.00 Uhr
          Tehilim gegen Corona 
          Weltweit haben orthodoxe jüdische Gemeinden zum Lesen von Tehlim aufgerufen.  In Europa wurden um 14 Uhr Mitteleuropäischer Zeit fünf Kapitel gelesen. 

          13.00 Uhr
          Purim mit Sonderbewilligung in Zürich
          Das Megilla-Lesen in der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich findet statt mit Sonderbewilligung. Die Gemeinde rechnet mit 500 Besuchern und hat hierfür eine Bewilligung von der Stadt Zürich erhalten verbunden mit Hygiene Auflagen.  Das Update aus anderen Gemeinden folgt. 

          Botschaftsangestellter in Athen infisziert
          Ein israelischer Angestellter der Botschaft Israels in Athenist als Träger des Coronavirus bestätigt worden. Das gab das israelische Gesundheitsministerium am Montag bekannt. Zwei Familienmitglieder des Mannes seien ebenfalls Träger des Virus. Die Botschaft wird den ganzen Montag über aus Gründen der Reinigung geschlossen bleiben. Das israelische Gesundheitsministerium steht im Kontakt mit seinen griechischen Partnern. Der erkrankte Mann hat in der ersten Märzwoche diverse Flüge zurückgelegt. Jede Person, die auf einem der betreffenden Flüge mitgeflogen ist, muss sich unbedingt für eine Periode von 14 Tagen in eine Haus-Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsministerium melden. JU

          12.40 Uhr
          Jede Israeli, der von Ägypten nach Hause zurückkehrt, muss sich unmittelbar nach seiner Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Das verordnete das Gesundheitsministerium am Montag. Diese Ankündigung folgte auf eine Zunahme der Coronavirus-Fälle während des Wochenendes in der Region. Gesundheitsoffizielle in Irak, Libanon und Ägypten sprachen bereits am Samstag von einer Zunahme der Fälle von Coronavirus in den betreffenden Staaten. In Ägypten gibt es laut den jüngsten Informationen mindestens 37 Patienten. Ägypten hat inzwischen den ersten Todesfall auf seinem Territorium bestätigt. Ein deutscher Bürger war an den Folgen des Virus verstorben. JU

           

          12.35 Uhr
          In der Islamischen Republik Iran hat der Coronavirus bisher  237 Menschen getötet und 7161 infisziert. Das gab ein Sprecher des Teheraner Gesundheitsministeriums am Montag über TV bekannt.  Die Zahlen schliessen 595 neue Infektionsfälle und 43 Todesfälle in den letzten 24 Stunden ein. Ausserhalb von China, wo dieser Virus herstammt, ist Iran  das Land mit einer der höchsten Todesraten. JU

          12.30 Uhr 
          Unruhige Börsen in Nahost
          Wenig erfreuliche Nachrichten von den nahöstlichen Aktienbörsen. Die Papiere des staatlichen Öl-Giganten Aramco verloren am Montag bei der Eröffnung des Börsenhandels in Riyadh gleich 10 Prozent seines Wertes. Der Handel in Aramco-Titeln musste eingestellt werden. Die Ölpreise verloren wegen des Virus soviel wie nicht  mehr seit 1991 bei Ausbruch des Golfkriegs. Die Börse von Kuwait musste ebenfalls 30 Minuten nach der Eröffnung schliessen. Da die Aktiernkure um 10 Prozent krebsten. Der Finanzmarkt von Dubai sah einen Kurssturz seiner Aktien um 8,5 Prozent. Bei der Eröffnung am Montag gab es nur Anbieter, und die Aktienbörse von Abu Dhabi verlor bei der Eröffnung über 7 Prozent. Saudi Arabien gab am Montag die Schliessung seiner Boden-, Luft- und Wassergrenzen zu Bahrain, Ägypten, Irak, Italien, Kuwait, Libanon, Süd-Korea, Syrien und den Vereinigten Arabischen Emiraten bekannt. JU

          10.15 Uhr
          Marsch des Lebens verschoben
          Der internationale «Marsch der Lebenden» in Auschwitz ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Rund 10'000 junge Juden aus aller Welt nehmen alljährlich an dem rund drei Kilometer langen Gedenkmarsch von Auschwitz nach Birkenau teil, dem grössten der deutschen Vernichtungslager in der Nazi-Zeit. Die Veranstaltung in Polen war für den 21. April geplant. TA

          04.30 Uhr
          Besucher einer Trauer-Feier in Gefahr
          In Maryland könnten bis zu einhundert Teilnehmer an einer Trauer-Feier in Kontakt mit dem Coronavirus gekommen sein. Dies teilte der Gouverneur des Gliedstaates am Samstag mit. Drei Bürger aus dem Landkreis Montgomery County hatten sich im Februar auf einer Kreuzfahrt nach Ägypten angesteckt. Am 28. Februar besuchte Einer davon eine Shiva in dem Ort Rockville, bevor er das Virus bei ihm festgestellt worden war.70 bis 100 Menschen haben die Trauer-Versammlung besucht. Gouverneur Larry Hogan empfiehlt diesen Bürgern, auf Symptome der Erkrankung zu achten. Die Situation sei «Besorgnis erregend» (Link). Wie bereits früher vermeldet, herrscht in den USA ein Mangel an Test-Geräten für das Virus. Im Staat New York ist die Zahl der Fälle laut Gouverneur Andrew Cuomo bis Sonntagmittag Ortszeit auf 105 gestiegen, davon 82 im Landkreis Westchester County. Dort war ein jüdischer Anwalt das erste Opfer der Krankheit (Link). Daneben hat Oregon nun auch den Ausnahmezustand erklärt. Dort wurden bislang 14 Fälle festgestellt (Link). AM

           

          SONNTAG, 8. MÄRZ 2020

          22.45 Uhr
          Bereits 39 Kranke in Israel
          Die Zahl der Corona-Kranken in Israel steigt unaufhörlich: Allein am Sonntagabend wurden bis jetzt 39 Krankheitsfälle gemeldet, und ein Ende ist nicht abzusehen. Der Moment rückt näher für die zuständigen Stellen, die Quarantäne-Pflicht auf alle Rückkehrer und Einreisendewilligen nach Israel auszudehnen, vor allem auch auf Einreisewilligen aus gewissen US-Staaten. Die Palästinensische Behörde weist mindestens für zwei Wochen alle Touristen zurück und schliesst alle Kirchen und Moscheen in Bethlehem, wo zur Zeit 14 US-Bürger in einem Hotel unter Quarantäne gesetzt sind. Die PA fürchtet eine wirtschaftliche Katastrophe für die Stadt. Die Ostjerusalemer Elternvereinigung hat alle Eltern aufgefordert, ihre Kinder zu Hause zu behalten, um deren Ansteckungsgefahr zu reduzieren. – Ausländer, die via Ägypten angereist kommen, werden laut Verordnung von Innenminister Arie Deri nicht  nach Israel eingelassen. JU

          21.00 Uhr 
          Trump-Regierung ändert Ton in Sachen Coronavirus
          Am Sonntag hat mit Anthony Fauci der führende Regierungs-Experte für Covid-19 in den USA erstmals Senioren und gesundheitlich angeschlagene Amerikaner vor Reisen gewarnt. Fauci leitet das «National Institute of Allergy and Infectious Diseases» und ist seit Jahrzehnten im Regierungsdienst tätig. Fauci sprach die Warnung an einem Interview mit einer der politischen TV-Sendungen am Sonntagmorgen aus. Er sagte, der Virus-Ausbruch weite sich aus. Deshalb müssten Risiko-Gruppen wie Senioren besonders geschützt werden. Diese sollten «nicht zuwarten, bis die Lage noch schlimmer ist und grosse Menschenansammlungen und lange Reisen, besonders aber Kreuzfahrten meiden». Der Arzt sagte zudem, etliche der inzwischen knapp 500 Fälle seien «community spreads», also anhin nicht auf Auslands-Kontakte etwa nach China oder Italien rückführbar. Kranke oder Menschen, die sich nicht wohl fühlten, sollten die Öffentlichkeit meiden. Bei Kreuzfahrten sprach Fauci das Schiff «Grand Princess» an, das derzeit vor Kalifornien lieg und am Montag in Oakland andocken soll. Von den 3500 Menschen an Bord wurden 21 positiv getestet, darunter 19 Crew-Mitglieder. Die ganz überwiegende Mehrheit der Passagiere und Besatzung sollen erst in den kommenden Tagen getestet werden. Präsident Trump hatte Ende Woche noch dafür plädiert, das Kreuzfahrt-Schiff nicht andocken zu lassen, damit die Zahl der Infizierten auf dem Festland nicht zunimmt. Inzwischen kritisieren auch ex-Mitarbeiter seiner Regierung die zögerliche und chaotische Reaktion Trumps auf das Virus. Der ehemalige Chef des Gesundheitsamtes FDA, Robert Gottlieb, sagte einen dramatischen Wandel der Lebensumstände in den USA binnen der kommenden zwei Monate voraus. Die Isolierung von und Ausgangssperren in Städten und ganzen Regionen sei praktisch unvermeidlich. Trump warf den «verlogenen Medien» indes vor, seinen «perfekt koordinierten und fein abgestimmten Angriffsplan» gegen das Virus falsch darzustellen (Link). AM

          20.30 Uhr
          Israel bereitet drastischere Schritte vor
          Auf den ersten Blick ohne konkrete Ankündigungen verlief am Sonntagabend die gemeinsame Pressekonferenz zwischen Premier Netanyahu und Gesundheitsminister Litzman. Für ein Mal war das Nichtgesagte zwischen den Zeilen wichtiger als das Gesagte. So dürfte Israel schon morgen Montag dazu übergehen, alle eintreffenden Reisenden, ohne Unterschied ihres Herkunftslandes, unmittelbar nach der Landung zu einer 14tägigen Quarantäne zu verknurren. Das mag drastisch tönen, ist de facto aber nicht ganz so schlimm, denn der internationale Flugverkehr von und nach Israel ist bereits jetzt schon fast ganz zusammegebrochen, Hinzu kommt die beinahe an Gewissheit grenzende Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der Coronakranken in Israel zunehmend wird. Aus den Krankenhäusern verlautet, dass der Buschauffeur, der bis vor kurzem noch Touristen aus verschiedenen europäischen Staaten gefahren hatte, inzwischen in schwierigem Zustand im Krankenhaus liegt. Dann musste am Sonntag über 18 Kinder aus einem Kindergarten in Haifa, zuzüglich den Kindergärtnerinnen die Quarantäne verhängt werden, weil eine von ihnen im Kontakt gewesen ist mit einer erkrankten Person. Dann wurde am Sonntagabend offiziell die Erkrankung einer weiteren Person bekanntgegeben, womit die Gesamtzahl in Israel sich auf 26 erhöht hat. Und eine halbe Stunde später folgte bereits die Meldung vom Erkrankten Nummer 27. Hinter vorgehaltener Hand spricht man aber von mindestens füf weiteren Kranken im Jüdischen Staat. Inzwischen fahren die Israeli fort, sich mit allem Nötigen, wie Toilettenpapier en masse und nicht weniger Papiernastüchern und viel Unnötigen einzudecken. Die Regale in den Supermärkten leeren sich fast täglich, doch von einer echten Mangellage kann (noch) nicht gesprochen werden. Was leider langsam aber sicher zur Tatsache wird, trotz der ermunternden Aufrufe von Politikern und sonst gutmeinenden Menschen, kann nicht mehr weggeleugnet werden: Von einer Feststimmung im Vorfeld des Purimfestes vom Dienstag und Mittwoch kann kaum noch die Rede sein. JU

          16.40 Uhr
          El Aal erwartet Riesenverlust
          Im Gefolge des Ausbruchs des Coronavirus erwartet die nationale israelische Fluglinie El Al für den Zeitraum zwischen Januar und April des laufenden Jahres einen nahmhaften Verlust von 140-160 Millionen Dollar. Das teilte die Gesellschaft am Sonntag der Tel Aviver Börse mit. Die steigenden Einnahmeneinbussen folge, wie das Unternehmen betonte, einem wesentlichen Nachfragerückgang seitens der Konsumenten und einer schrumpfenden Operation in Folge der wachsenden strikten Restriktionen auf die Reisetätigkeit, wie sie das israelische Gesundheitsministerium verhängt hat. Gemäss den aktualisierten und korrigierten Schätzungen werden durch die reduzierten Betriebskosten ein Teil der sinkenden Einnahmen kompensiert werden. Der Gesamtschaden dürfte Ende  April auf 70-90 Millionen Dollar zu stehen kommen.Diese Entwicklung stehe ausserhalb der Kontrolle der Gesellschaft, sagte ElAl in einer Verlautbarung. Wegen der Reisebeschränkungen durch die Gesundheitsbehörden hat die Fluglinie alle Flüge nach China, Hongkong, Thailand und Italien gestrichen und wird die lange erwartete Einweihung eines Direktflugs nach Tokio nicht wie geplant am 11. März in die Tat umsetzen sonden hinausschieben. Schliesslich hat die Flughafenbehörde am Sonntag bestimmt, für 70 Prozent aller Temporärangestellten, zuerst für die Unverheirateten, einen unbezahlten Urlaub einzuführen. Zudem wird das Sicherheitspersonal der Behörde auf 150 Angestellte reduziert. JU

          16.35 Uhr
          Geniessen Amerikaner Vorzugsbedingungen?
          Premier Netanyahu blockiert offenbar den Plan, aus gewissen US-Staaten zurückkehrende Israeli unter Quarantäne zu setzen. Wie gewisse hebräischsprachige Medien berichteten, hat Premierminister Netanyahu am Sonntag den Plan des Gesundheitsministeriums blockiert, Israeli unter Quarantäne zu setzen, die aus gewissen US-Staaten in ihre Heimat zurückkehren. Offensichtlich im Bestreben, US-Präsident Donald Trump nicht zu verärgern, hat Netanyahu dem Gesundheitsministerium nicht gestattet, aus New York, Kalifornien und Washington State zurückkehrende Landesbürger unter Quarantäne zu setzen. Der Premier dürfte noch heute Sonntag vor 19 Uhr einen Beschluss in der Sache fassen. Für dann hat das Ministerium eine Pressekonferenz anberaumt. Offenbar ist nicht ein Mal der gefürchtete Corona-Virus in der Lage, politische Zwiste im Jüdischen Staat ganz aus der Welt zu schaffen, und sei es auch nur für wenige Tage. JU

          08.10 Uhr
          Multi-Millionenverluste
          Die Corona-bedingten Absagen praktisch aller Purimanlässe in Israel tragen dem Land unmittelbare Verluste von 180 Millionen Schekel ein; umgerechnet fast 49 Millionen Franken. Das schreibt die Zeitung «Yediot Achronot» am Sonntag. Wenn nicht bald eine Änderung der Situation eintritt, könnte dem Sektor der Veranstaltungen ein kumulierter Verlust von bis zu einer Milliarde Schekel entstehen. Vor dieser Entwicklung warnten am Samstababend rund tausend Organisatoren, Inhaber von Veranstaltungssälen, Verantwortliche für Anlässe in Bereichen wie Kultur und Vergnügen an einer Nostatdssitzung. Wie sie sagen, müssen bis zu 150'000 Arbeitnehmer der Branche mit ihrer Entlassung rechnen oder dem Verlust ihrer Arbeitsstelle rechnen. «Wir verstehen die Angst vor der Krankheit, doch die israelische Regierung muss aufwachen: Lasst nicht zu, dass wir zusammenbrechen!» In den letzten Tagen seien zahllose Veranstaltungen abgesagt worden, und zwar auch solche, welche de Kriterien des Gesundheitsministeriums erfüllt hätten. Yoni Feingold, Vorsitzender des Verbandes der Organisatoren und Bühnenregisseure, sagte: «Der Staat muss begreifen, dass ihm, genauso wie er sich um den Gesundheitsaspekt kümmert, auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle spielen muss. Es geht um tausende von Firmen in der Krise – wir verbluten. – Es wird damit gerechnet, dass das Finanzministerium staatliche Garantien und Anleihen geben wird für Unternehmen, die wegen des Zustands in Schwierigkeiten geraten sind. JU

          00:15 Uhr
          25 Corona-Patienten in Israel
          Am Samstagabend wurde die Zahl der israelischen Conrona-Kranken mit 25 angegeben. Nach Angaben des Gesudnheitsministeriums wurden die Patienten 17-25 mit dem Virus entdeckt und befinden sich in Quarantäne. Das Gesundheitsministerium bezeichnete ihren Zustand als «stabil». Premierminister Netanyahu hat den Coronavirus inzwischen zur  «schlimmste Seuche der letzten 100 Jahre» deklariert. Israel würde, wie er erklärte, «auf nationaler wie auf internationaler Ebene» handeln. In den letzten 48 Stunden habe er mit Weltführern gesprochen und mit anderen Staaten ein Konferenzgespräch initiiert, das in der kommenden Woche durchgeführt werden soll, Zweck ist es, herauszufinden, wie die Weltführer einander helfen können. Der Regierungschef legte einen Fünf-Punkteprogramm vor, der erstens die Desinfektion aller öffentlichen Installationen vorsieht. Zweitens werde die Möglichkeit ins Augegefasst, die Luftwaffe zu engagieren, um sicherzustellen, dass Israel über allen wesentlichen Nachschub verfügt. Drittens arbeite er an der Öffnung einer Preditlinie, um eine Antwort zu erteilen für Geschäfte und Firmen, die unter Druck geraten sein könnten. Viertens sollen die besten Köpfe in Israel mobilisiert werden, um einen breitangelegten Test zu entwickeln, der eine indutrielle Testfähigkeit erarbeiten könne, um zwischen kranken und gesunden Menschen zu trennen. Schliesslich sagte der Premier, Israel werde seine Kontakte mit Führern in gewissen Staaten nutzen: «Wir werden ihnen helfen und sie werden uns helfen, und mit Gottes Hilfe werden wir diese Krise gemeinsam bewältigen». – Derzeit befinden sich über 80000 Israeli in Heim-Quarantäne. Die Bevölkerungs- und Immigrationsbehörde beziffert die Zahl der Ausländer, die Israel in den letzten 24 Stunden verlassen haben, auf 19089. JU

          00:10 Uhr
          Palästinenser bestätigen 19 Fälle
          Die Zahl der offiziell bestätigten Coronavirus-Fälle hat sich auf 19 erhöht. Das bestätigte am Samstagabend das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Behörde (PA). Nach Angaben des Ministeriums sind 18 Palästinenser für 14 Tage unter Quarantäne platziert worden: 16 in Jericho und zwei am Grenzübergang zwichen Rafah im Gazastreifen und Ägypten. Weitere 350 Palästinenser, die in der gesellschaft von infiszierten oder verdächtigten Personen gewesen sind, wurden nach Aussagen des Ministeriums angewiesen, sich zu Hause zu isolieren. 500 Palästinenser, die im Verdacht gestanden hatten, sich die Krankheit zugezogen zu haben, wurden getestet. Diese Tests ergaben alle aber ein negatives Resultat. Die PA hat alle Kirchen, Moscheen und Bildungsinstitute in ihrem Einflussbereich die Schliessung bis auf weiteres befohlen. Ferner ist Touristen aus China, Süd-Korea, Japan, Singapur, Thailand, Hongkong und Italien der Zustritt zum palästinensischen Gebiet untersagt worden. JU

           

          SAMSTAG, 7. MÄRZ 2020 

          23.00 Uhr
          Mehrere Schweizer in Quarantäne 
          Seit den Einreisebeschränkungen Israels dieser Woche sitzen mehrere Schweizer Touristen in Israels Hotels in Quarantäne. Gemäss Recherchen von tachles online  im direkten Kontakt mit den Betroffenen, wurden diese erst im Flugzeug nach Israel über die Quarantäne informiert. Bei Ankunft wurde dann die Quarantäne auferlegt. Übereinstimmende Aussagen mehrerer anderer Reisen allerdings sagten, dass die Quarantäne nicht kontrolliert wird. Auch von der Organisation der Auslandschweizer kommt die Information, dass die Situation oft unklar sei zwischen Auflagen von Israels Gesundheitsministeriums und den verschiedenen Botschaften. Inzwischen hat die Swiss  sowie El Al sämtliche Flüge nach Israel gestrichen. Easyjet fliegt derzeit noch. 

          22.15 Uhr
          Pessach-Reisen vor dem Aus
          Rekapitulation: Seit Montag hat der aus China nach Westen überschwappende Corona-Virus zunehmend Einfluss auf den jüdischen Alltag in Europa, USA und Israel. Weltweit werden Gemeindeveranstaltungen und Purim-Events abgesagt oder Einschränkungen entlang Auflagen von Behörden auferlegt. Recherchen und Nachfragen von tachles online bei Reiseunternehmern weisen darauf hin, dass im Hinblick auf das bevorstehende Pessachfest u.a. auch aufgrund von Israels aktuellen Einreisebeschränkungen massive Ausfälle entstehen werden. Detailhändler rechnen ausserdem mit Lieferengpässen von Produkten Kosher le Pessach, während dem der Grossverteiler Coop in der Schweiz bereits jetzt die Stocks an entsprechenden Produkten erhöht. Alleine für Zürich rechnet der Grossverteiler mit Hunderten von Jüdinnen und Juden, die traditionelle Pessach nicht werden antreten können und die Feiertage in der Schweiz verbringen werden müssen.  Im Live Ticker +++ berichtet tachles online rund um die Uhr über neue Entwicklungen. 

          20.30Uhr
          Zwei Aipac-Teilnehmer infiziert
          Mittwochnachmittag hat Aipac Teilnehmer der Jahreskonferenz in Washington am Wochenende darüber informiert, dass eine aus New York angereiste Besucher-Gruppe möglicherweise zuvor mit dem Erkrankten in Kontakt gewesen sei. Nun hat die «offizielle Po-Israel» Lobby» bekannt gegeben, dass bei zwei Teilnehmern tatsächlich eine Infektion mit Covid-19 festgestellt worden ist. Diese seien Mitglieder einer Delegation aus New York gewesen. Genauere Informationen hat Aipac anhin nicht gemacht. Aber die Vermutung liegt nahe, dass die Fälle mit dem Virus-Ausbruch in New Rochelle/Westchester County zusammenhängt, der inzwischen zu der «Selbst-Isolierung» von mindestens 2700 Menschen dort und weiteren Fällen an der Yeshiva University im nördlichen Manhattan sowie an der Synagoge «Young Israel» in New Rochelle geführt hat (tachles online  berichtete). An der Aipac-Konferenz vor acht Tagen haben 18.000 Menschen aus allen Teilen der USA teilgenommen. AM

          18.00Uhr 
          New York  erklärt Notstand
          Gegen 15 Uhr Ortszeit hat der Gouverneur von New York aufgrund zunehmender Fälle von Virus-Infektionen den Notstand ausgerufen. Deren Zahl war auf 76 angestiegen, nachdem ein Uber-Fahrer in Queens positiv diagnostizier worden ist. Der 33-Jährige hatte Freitagnacht das St. «John’s Episcopal Hospital» in Queens aufgesucht und über schwere Grippe-Symptome geklagt. Nachdem Tests einen Befall mit Covid-19 ergaben, haben sich rund 40 Angestellte des Spitals in «Selbst-Isolierung» begeben. Sie werden derzeit getestet. Behörden testen zudem weiter Kontakte des jüdischen Anwalts aus New Rochelle, der vor einer Woche mit dem Virus diagnostiziert worden ist. Daneben wurden zwei neue Fälle im Landkreis Saratoga etwa drei Autostunden nördlich von New York City festgestellt. Dabei handelt es sich um die ersten Anzeichen für eine weitere Verbreitung von Covid-19 im «Empire State» (Link) Der Notstand erlaubt Behörden die Aufhebung von Regulationen etwa bei Ausgangs-Beschränkungen, der Anstellung von Pflegepersonal oder der Beschaffung medizinischer Hilfsmittel wie Gesichtsmasken, die rapide aus dem Handel verschwinden. Cuomo warnte an einer Pressekonferenz vor Panik: Angst sei schlimmer als der Virus. Landesweit wird die Kritik an der Trump-Regierung immer lauter: Das Weisse Haus habe wertvolle Wochen mit Zögern und Ausflüchten verschwendet, während die Krankheit um sich gegriffen habe (Link). Laut «The Atlantic» wurden in den gesamten USA bis Freitag nur 1895 Menschen getestet. Dies erklärt die anhin niedrige Zahl von rund 300 Fällen (Link). AM

           

          FREITAG, 06. MÄRZ 2020

          17.30
          Hotel sperrt Team von Yeshiva University aus
          Wie erst vor kurzem in New Yorker Medien vermeldet, hat das Double Tree Inn in Pikesville, Maryland, am Donnerstag Nachmittag dem Basketball-Team der Yeshiva University kurzfristig vorbestellte Zimmer gekündigt. An der renommierten Lehranstalt der Modernen Orthodoxie im Norden von Manhattan wurde in den letzten Tagen zwei Fälle von Covid-19 festgestellt (topnews berichtete).  Das Team war bereits auf dem Weg nach Baltimore für ein Turnier, als die Kündigung der Zimmer eintraf. Das Turnier wird ohne Zuschauer stattfinden, um Ansteckungen zu vermeiden. Die YeshivaUniversity hat den Haupt-Campus im Viertel Washington Heights in nördlichen Manhattan bereits geschlossen. Die Universität bezeichnet die Kündigung der Zimmer als «Diskriminierung». Pikesville ist eine vorwiegend von Orthodoxen bewohnte Nachbarschaft. Auch das dortige Double Tree Inn ist in jüdischem Besitz. Das Team fand inzwischen Räume in Hotels in der Innenstadt von Baltimore (Link). AM

          15.35 Uhr
          Rabbiner in New Rochelle infiziert
          Freitagfrüh hat Rabbiner Reuven Fink seiner Gemeinde Young Israel in dem New Yorker Vorort New Rochelle mitgeteilt, dass er sich mit Covid-19 angesteckt hat. Der Geistliche unterrichtet zwei Klassen an der Yeshiva University in Washington Heights im Norden von Manhattan. Die Universität hat Studenten von Fink aufgefordert, sich aus der Öffentlichkeit zurück zu ziehen. Unklar ist momentan, ob Studenten und Angestellte an der renommierten Lehranstalt umfassend auf den Coronavirus getestet werden.  Rabbiner Fink dürfte sich über den Anwalt aus New Rochelle angesteckt haben, bei dem Anfang Woche der zweite Infektions-Fall in New York festgestellt worden war. Der Mann arbeitet in Manhattan und sein Sohn studiert an der Yeshiva University. Insgesamt ist die Zahl der Infizierten rund um den Anwalt nun auf 18 gestiegen. Anscheinend ist die Familie Mitglied von Young Israel. Behörden haben inzwischen Mitglieder und Besucher der Synagoge aufgefordert, sich bis auf weiteres in «Eigen-Quarantäne» zu begeben. Die Zahl der identifizierten Fälle liegt im Grossraum New York nun bei 22. Tausende von Menschen befinden sich jedoch in Quarantäne. Rabbiner Fink hat seiner Gemeinde via Email mitgeteilt, er befinde sich in einem recht guten Zustand. Wer in Kontakt mit ihm gekommen sei sollte sich jedoch ärztlich untersuchen lassen (Link). AM

          14.35 Uhr
          Grösste Purim-Party abgesagt
          Wie Chabad Zürich mitteilt, ist die Purim Party in der Noam von nächster Woche abgesagt. Damit findet der grösste Purim-Event in der Deutschschweiz nicht statt. Chabad verweist hingegen auf das Lesen der Megilla im Gebetslokal an der Rüdigerstrasse in Zürich.  Auch die Basler Sektion von Chabad denkt über eine Absage der Purim-Events statt. Im Moment ist aber noch nichts entschieden. 

          12.10 Uhr 
          Megilla ja, Apéros nein 
          Die Israelitische Gemeinde teilt folgenden Beschluss mit: «Anlässlich unserer Gottesdienste in der Grossen Synagoge sind in aller Regel keine 150 Personen anwesend. Ausserdem ist der Raum so gross, dass man sich nicht zu nahe kommen muss. Auch die Kleine Synagoge bietet genügend Platz für Distanz zum Nachbar. Deshalb können die regelmässigen Gottesdienste sowie diejenigen an Purim inkluisve aller Megilla-Leinen wie geplant stattfinden.» Abgesagt werden hingegen der Kiddusch am Schabbat 7. März, das Kinderschminken am Montag 9. März, den Apéro get-together nach dem Megilla-Leinen am Montagabend 9. März, den Apéro nach dem Frauen-Leinen am Dienstag den 10. März. Der Kinderevent vom Sonntag, 8. März, mit den angemeldeten 18 Kindern, kann durchgeführt werden.

          12.10 Uhr
          Wachstumsprognosen illusorisch
          Viele Sektoren und Vertreter des Israel-Tourismus hatten bis noch vor kurzem mit fünf Millionen einreisende Touristen im laufenden Jahr gespielt. Der Ausbruch des Coronavirus hat die Aussichten aber völlig auf den Kopf gestellt, wie «Haaretz» am Freitag schreibt. Heute macht Israels Tourismus-Industrie sich Sorgen darüber, dass der Virus Vorbote einer Katastrophe werden könnte. Bisher hatten die Zustänigen sich eben damit beschäftigt, den israelischen Tourismus-Sektor mit Hilfe von Notplänen für Kriegssituationen am Leben zu erhalten. Pläne für die Begegnung von Epidemien von globalem Ausmass gab es bisher aber noch gar nicht, und es dürfte eine Weile dauern, bis solche Pläne operative Formen annehmen würden. «Alles fällt auseinander», sagte eine autorative Tourismusquelle. «Vorerst wissen wir nichts anderes zu tun, als Antidepressiva zu verteilen». Allerding vertreten Sprecher der israelischen Tourismus-Industrie mehrheitlich die Ansicht, dass das Land mit der Neugestaltung der Tourismusprognosen keine Sonderstellung einnimmt. Dieses Jahr dürften diese Prognosen einen klar negativen Trend einschlagen. «Wenn Frankreich schon  mit einem Rückgang des Tourismus von 30 Prozent rechnet, was sollen wir denn erwarten?», fragt sich Dikla Cohen-Sheinfeld vom Büro des Tourismus-Generaldirektors gegenüber «Haaretz». Sollte sich herausstellen, dass es sich bei der Situation um einen Dreimonate-Zustand handle und dass der Sommer sich retten lasse, dann sei das eine Sache. «Wenn die Krise aber anhält», gibt Dikla Cohen zu denken, «ist es etwas ganz Anderes, und niemand kann heute bereits sagen, wie Israel sich verhalten wird». Der Tourismusminister sage seinen Kontakten im Ausland ständig, Israel sei noch gar nicht von einem eigentlichen Ausbruch der Krise befallen worden, und alles sei operationell wie immer. Zum jetzigen Moment ist laut Dikla Cohen  noch niemand bereit, übe das Ausmass zu spekulieren, in dem  das israelische Tourismus-Jahr betroffen sein werde. Die Industrie dürfte, wie sie sagte, besonders hart getroffen sein, wenn das Land von einem Ausbruch des Coronavirus heimgesucht wird. JU/HA

          11.55 Uhr
          Coop stockt auf
          Die Filiale St. Annahof in Zürich baut Gemäss Auskunft des Managements sein Pessach-Angebot im Hinblick auf Reisebeschränkungen nach Israel aus. Auch andere Anbieter von Koscherprodukten bereiten eine Zeit der möglichen Lieferengpässe vor. Weitere Informationen folgen. 
           

          09.55 Uhr
          Jüdische Veranstaltungen in der Schweiz
          Während Yesh! die Durchführung des jüdischen Filmfestivals bestätigte (siehe Update weiter unten), sind bis jetzt gemäss Recherchen von tachles Schweizer Purimveranstaltungen noch nicht von Absagen betroffen. Hingegen ist der Tag des Jüdischen Buches in Zürich abgesagt und in Basel wird das Seniorenessen der jüdischen Hauspflege nicht durchgeführt. 

          07.55 Uhr
          Wer nicht nach Israel einreisen darf
          Die Israelische Botschaft in Bern teilt mit, dass Israel seine derzeitigen Einreisebestimmungen wie folgt geändert hat: Personen (egal, welcher Nationalität), die aus Österreich, Schweiz, Deutschland, Frankreich und Spanien nach Israel einreisen wollen, können dies nur tun, wenn sie einen Nachweis haben, dass sie in Israel in häusliche Quarantäne gehen können (kein Hotel). Der Nachweis ist eine überprüfbare Adresse, Name und Telefonnummer in Israel. Die Quarantäne besteht für 2 Wochen. Diese Entscheidung trifft in Kraft am Freitag, 06.03.2020 um 08.00 israelische Ortszeit. Hier können Bestimmungen eingesehen (Einreisebestimmungen) und Formulare (Download) bezogen werden.
           

          10.30 Uhr
          Die israelische Immigrations- und Bevölkerungbehörde hat am Donnerstagabend eine vollständige Liste von jenen Staaten veröffentlicht, aus denen Ausländer Israel der Eintritt wegen des Corona-Virus verwehrt worden ist. Es handelt sich um die folgenden Länder: Süd-Korea, Japan, China, Macau, Hongkong, Thailand. Singapur, Iran, Schweiz, Andorra, Österreich, Libanon, Irak, Syrien, Deutschland, San Marino, Italien, Frankreich und Spanien (siehe auch Updates weiter unten). JU

          10.00 Uhr
          Nach einer Besprechung mit dem Generalstab hat der israelische Generalstabschef Aviv Kochavi verfügt, dass ab heute Freitag  Angehörige der IDF-Truppen bis auf Weiteres nicht ins Ausland reisen dürfen. Diese Verfügung sei in Übereinstimmung mit den Richtlinien des israelischen Gesundheitsministeriums und nach einer Situationsevaluierung durch den Generalstab im Bestreben getroffen worden, eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Wie der Generalstabschef betonte, soll durch die Massnahme nicht zuletzt die operationelle Bereitschaft der IDF beibehalten werden, was wiederum wichtig sei für die Scherheit des Staates Israel. Von den fast 80000 Israeli, die sich derzeit in einer selbst verhängten Quarantäne befinden, sind 5-600 IDF-Soldaten und –offiziere. JU

          04.55 Uhr 
          Von den 17, bisher (bis Donnerstagabend) in Israel mit dem Corona-Virus diagnostizierten Bürgerinnen oder Bürger haben neun die Krankheit wahrscheinlich in Italien aufgelesen, während vier weitere in Israel von Leuten infisziert worden sind, die zuvor schon mit der Krankheit diagnostiziert worden sind. Die anderen drei waren Gäste auf der «Diamond Princess», als das Schiff vor Japan vor Anker gegangen war. – Verteidigungsminister Naftali Bennett verordnete in Koordination mit der Palästinensischen Behörde (PA) die Schliessung der Stadt Bethlehem, nachdem dort sieben Corona-Fälle entdeckt worden sind. In einem seltenen Schritt haben sich israelische Persönlichkeiten und Vertreter der PA am Donnerstag getroffen im Bestreben, die Ausbreitung des Corona-Virus mit gemeinsamen Bemühungen zu stoppen. Beide Seiten tauschten Informationen aus über die Ausbreitung der globalen Pandemie, Die PA und Israel kamen überein, bei den Untersuchungen der epidemologischen Erscheinungen zu kooperieren, vor allem bei Touristen, die sowohl Israel als auch die palästinensisch kontrollierten Gebiete besucht haben. – In einem Hotel unweit von Bethlehem sind derzeit 40 Personen gegen ihren Willen quarantiert. Unter ihnen befinden sich 14 amerikanische Bürger, sowie rund 25 palästinensische Gäste und Angestellte. Die amerikanische Gäste seien sich nach Angaben der Hotelleitung im Klaren über die Situation und stünden im ständigen Kotakt mit ihrer diplomatischen Vertretung. Die israelischen Behörden fordern, dass die Betreffenden 14 Tage lang quarantiert blieben, bevor sie nach Israel einreisen können. JU

           

          DONNERSTAG, 5. MÄRZ  2020

          22.50 Uhr 
          Yesh! findet statt
          Die Leitung des jüdischen Filmfestivals Yesh! hat sich für die Durchführung des diesjährigen Festivals in Zürich entschieden. Festivaldirektor Michel Rappaport bestätigt am Donnerstagabend gegenüber tachles: «Das diesjährige Filmfestival findet gemäss Programm statt. Der Opening Apéro im Mascotte ist abgesagt, hingegen wird der Opening Film im Kino Le Paris wie geplant vorgeführt.». Das Festival startet am kommenden Donnerstag. Weitere Informationen finden sich hier (Programm).

          21.45 Uhr 
          Beliebte Purim-Party abgesagt
          Seit Jahren veranstaltet der Philanthrop Richard Roberts an der Kollel Ner Avrohom-Synagoge in Lakewood, New Jersey, eine grosse Purim-Party. Zu dem Fest erscheinen bis zu 2300 Gäste. Doch nun hat Roberts die Feier kurz vor dem Beginn des Feiertages am Montag auf Grund des Coronavirus abgesagt. Roberts war in der Pharma-Industrie tätig und erklärte der Jewish Telegraphic Agency, die USA stünden vor einer entscheidenden Wende. Der Virus werde nun ständig neue Fälle zeitigen und in den kommenden Wochen womöglich Hunderttausende befallen. Es sei daher medizinisch unverantwortlich, eine Massenveranstaltung wie sein in der orthodoxen Gemeinschaft so beliebtes Purim-Fest zu veranstalten (Link). Der orthodoxe Dachverband «Rabbinical Council of America» hat anhin noch keine Empfehlung für die Absage von Purim-Veranstaltungen ausgegeben, aber bereits vor einer Woche mit Richtlinien auf das Virus reagiert. So sollten Gläubige auf das Küssen der Thora verzichten und die Hände desinfizieren (Link). 

          21.40 Uhr 
          Livestram anstatt Synagoge 
          Die konservative Strömung in den USA empfiehlt derweil eine Umstellung von Gottesdiensten auf Livestreams und den Verzicht auf direkte, körperliche Kontakte (Link). Etliche Synagogen im Grossraum New York haben indes ebenfalls Purim-Feuern abgesagt. AM

          19.45 Uhr
          Jüdische Altersheim regeln ab
          Die jüdischen Altersheime in Zürich schliessen die Tore für Besucher. Sowohl die Sikna wie auch das Mendelheim informieren, dass Besuche nur noch nach Rücksprache  mit der Heimleitung  und entsprechender Bewilligung möglich sind. Die Gottesdienste mit Partizipation von externen Besucher sind bis auf weiteres gestoppt. 

          19.30 Uhr
          Reisende aus der Schweiz betroffen
          Reisende nach Israel müssen mit Einschränkungen rechnen:  Israeli aus folgenden Ländern müssen  sich ab sofort direkt nach der Ankunft in Israel einer 14tägigen Isolation unterziehen: Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien und die Schweiz. Nicht-israelischen Reisenden aus diesen Staaten kann die Einreise nach Israel untersagt werden. Versammlungen von über 5000 Personen sind ab sofort bis auf weiteres untersagt. Die israelische Botschaft in Bern veröffentlichte am Mittwochabend folgende «wichtige Mitteilung zur Einreise nach Israel»: «Israel hat am 4.3.2020 seine derzeitigen Einreisebestimmungen wie folgt geändert: Personen (egal, welcher Nationalität), die aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Spanien nach Israel einreisen wollen, können dies nur tun, wenn sie einen Nachweis haben, dass sie in Israel in häusliche Quarantäne gehen können (kein Hotel). Der Nachweis ist eine überprüfbare Adresse, Name und Telefonnummer in Israel. Die Quarantäne besteht für 2 Wochen. Diese Entscheidung tritt in Kraft am Freitag, 6.3.2020 um 8 Uhr israelische Ortszeit.»

          17.55 Uhr
          16. israelische Patient behandelt
          Bei dem am Donnerstag Nachmittag mit Corona-Virus diagnostizierten 16. israelischen Patienten handelt es sich um ein 38jährigen Mann aus Ostjerusalem. Er war der Chauffeur des Tourbusses für 21 Pilgerreisende aus Griechenland, von denen vier nach ihrer Rückkehr nach Hause ebenfalls mit dem Virus diagnostiziert worden sind. Der Chauffeur befindet sich derzeit in einer Isolierstation im Porryia-Krankenhaus oberhalb von Tiberias. Er hatte bisher in regelmässigem Kontakt mit Touristen aus Griechenland, Spanien und Deutschland gestanden. – Nach Aussagen des Krankenhaus von Tiberias befinde der Mann sich in stabilem Zustand und sei bei vollem Bewusstsein. Das Krankenhaus behält ihn in der Isolierstation und befolgt die Anweisungen des Gesundheitsministeriums. JU

          17.50 Uhr
          Palästinensische Behörde schliesst Territorien
          Die Palästinensische Behörde (PA) hat am Donnerstag Nachmittag bestätigt, dass bisher sieben Fälle von Leuten mit Corona-Virus in der Westbank gemeldet worden seien. Die PA hat die Gebiete für Touristen geschlossen. – Nach Ablauf der Pflichtperiode von 14 Tagen der Haus-Isolation sind am Donnerstag Nachmitag neun israelische Patienten, die auf dem Touristenschiff «Diamond Princess» gereist waren und vor Tokio aus Gründen des Corona-Virus ihr Schiff nicht verlassen durften, nach Hause entlassen worden. Sie waren nicht vom Virus befallen worden. JU

          17.48 Uhr
          Notfall-Fonds in Israel
          Premierminister Netanyahu hat seinen Finanzminister Moshe Kahlon beauftragt, bis Sonntag einen Notfall-Fonds zur Unterstützung von Wirtschaftszweigen zu errichten, die von kritischer Wichtigkeit für die israelische Wirtschaft seien, nachdem der Corona-Virus sich offenbar landesweit auszubreiten beginnt. «Die gute Nachricht ist hier», sagte der Regierungschef am Donnestag vor einem Treffen mit führenden Wirtschaftsexperten, «dass die Wirtschaft Israels sich in guter, sogar sehr guter Verfassung befindet». JU

          17:45 Uhr
          Auswirkungen auf den Flugverkehr
          Die Corona-Krise macht auch vor dem Israel-Tourismus nicht Halt. Am Donnerstag Nachmittag wurde bekannt, dass die deutsche Lufhansa, die Swiss und die Austrian Airlines den Flugverkehr von und nach Israel ab kommendem Sonntag wegen der Gesundheitslage und der damit zusammenhängenden einbrechenden Nachfrage für mindestens drei Wochen einstellen werden. Bereits heute herrscht gähnende Leere in den Abfertigungshallen des Ben-Gurion-Flughafens, und die Angestellten der diversen Fluglinien übersteigen die trotz allem sich noch an die Schalter begebenden potentiellen Passagiere ganz klar. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für Israel können noch nicht abgeschätzt werden. Die Absicht der ElAl, in einem ersten Schritt rund tausend Angestellte zu entlassen, dürfte erst der Anfang einer Enwicklung von ungeahnten Auswirkungen sein

          17.15 Uhr
          Nir Baram sagt Schweiz-Besuch ab
          Das Literaturhaus Basel teilt mit, dass der israelische Schriftsteller Nir Baram seine Leserreise wegen der verschärften Wiedereinreisebedingungen in Israel abgesagt hat. Die Basler Veranstaltung am vom von Dienstag, 10. März 2020  findet daher nicht statt. müssen. Bereits gekaufte Tickets für die Veranstaltung können Sie im Kulturhaus Bider & Tanner rückerstatten lassen oder an der Abendkasse im Literaturhaus gegen einen Veranstaltungsgutschein umtauschen. Mit Kreditkarte gekaufte Tickets werden automatisch zurückgebucht.

          11.35 Uhr
          Absage jüdischer Veranstaltungen in Zürich und Basel 
          In der Schweiz wurden bereits erste jüdische Veranstaltungen abgesagt. So finden etwa der Tag des jüdischen Buches in Zürich und das Seniorenessen der Jüdischen Hauspflege nicht statt. Gemäss Recherchen von tachles wird das jüdische Filmfestival «Yesh!» durchgeführt, allerdings ohne Pre-Opening. Jüdische Schulen sollen in der Schweiz vorerst nicht geschlossen werden.

          8.00 Uhr
          Bisher waren ausserhalb Israels zwar keine jüdischen Fälle bekannt, doch wie tachles-Recherchen in der Schweiz und Europa zeigen, machen Informationen oft an Datenschutzgrenzen halt. Im Gegensatz zu anderen machen jüdische Institutionen wie Altersheime, Spitäler oder Gemeinden keine Angaben. Die Europäische Rabbinerkonferenz verzichtet im Vorfeld von Purim auf Empfehlungen.

          7.30 Uhr
          Keine Messusa küssen
          In Israel hingegen erlässt Oberrabbiner David Lau eine Verfügung, die des Küssen oder auch nur Berühren der Mesusa beim Eintreten oder Verlassen von Wohnungen verbietet. Zudem hat das israelische Gesundheitsministerium, eine Verordnung erlassen, nach der nicht israelischen Reisenden unter anderem aus der Schweiz die Einreise nach Israel untersagt werden kann.

          Redaktion