Österreich 06. Jun 2025

Zürcher Halleluja für Wien

Mit einem bewegenden Kurzkonzert im Wiener Prater endete am 31. Mai die diesjährige Reise des Synagogenchors Zürich. Spontan sang der Chor unter der Leitung von Robert Braunschweig «Jewarechecha» für Reiseorganisator Ron Epstein zur grossen Freude der Zuhörerinnen und Zuhörer. Die begeisterten Rufe nach einer Zugabe wurden prompt erfüllt, und so erklangen hebräische Melodien an einem Ort, an dem sie wohl selten zu hören sind. Den Auftakt zur Reise bildete ein Konzert in der ehemaligen Synagoge von St. Pölten im Rahmen jüdischer Kulturveranstaltungen. Vor rund 150 Gästen überzeugte der Chor mit Werken wie «Adon Olam» und «Halleluja», bei denen auch das Publikum eingebunden wurde. Der Schlussapplaus für Kantor Michael Azogui, Dirigent Braunschweig und das Ensemble war überschwänglich. Ein weiterer Höhepunkt war der gemeinsame Kabbalat Schabbat im Wiener Stadttempel, wo der Chor zusammen mit dem lokalen Synagogenchor und Chasan Shmuel Barzilai sang. Ergänzt wurde die Reise durch eindrückliche Führungen durch das jüdische Wien, vom mittelalterlichen Judenplatz bis zur «Matzesinsel» im 2. Bezirk mit der Historikerin Felicitas Heimann-Jelinek. Zwischen musikalischen Begegnungen und historischen Einblicken wurde deutlich: Die jüdische Geschichte Wiens ist voller Brüche, aber auch voller Leben. Und mit seinem Gesang setzt der Synagogenchor Zürich ein klingendes Zeichen für die Zukunft.

Emily Langloh