Eine Gruppe Studierender des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel ging Anfang Juni auf Spurensuche jüdischer Geschichte zwischen Deutschland und Polen. Die von Erik Petry, Frithjof Benjamin Schenk, Kai Willms und Laura Alt geleitete Exkursion vertiefte die Themen einer begleitenden Lehrveranstaltung zu jüdischen Lebenswelten in Posen und Breslau. Im Fokus standen historische Verflechtungen und Brüche in zwei Städten, die zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert mehrfach ihre nationale Zugehörigkeit wechselten. Der erste Exkursionstag führte nach Zbąszyń, wo sich 1938 die sogenannte Polenaktion ereignete. In der alten Synagoge und im lokalen Museum diskutierten die Teilnehmenden mit Vertretern und Vertreterinnen der Stiftung TRES sowie des Vereins Lazęga Poznańska über jüdisches Erbe und Erinnerungskultur. Weitere Stationen waren die Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, ein Stadtrundgang zur deutsch-polnisch-jüdischen Geschichte, der Alte jüdische Friedhof in Breslau sowie die Synagoge «Weisser Storch». Trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs finden sich in beiden Städten eindrückliche Zeugnisse jüdischer Geschichte und vielfältiges Engagement für deren lebendige Erinnerung.
Basel
12. Jun 2025
Jüdische Geschichte vor Ort

Emily Langloh