Der israelische Oppositionspolitiker Yair Golan ruft zu Rosch Haschana Diaspora-Juden auf, sich aktiv gegen die aktuelle Regierung unter Netanyahu zu stellen und Israels Demokratie zu verteidigen.
In einem Appell zum jüdischen Neujahr fordert Yair Golan – ehemaliger General und derzeit führender Oppositionspolitiker in Israel – die jüdische Diaspora auf, sich deutlich und solidarisch gegen die Politik der Regierung Netanyahus zu positionieren. Das Massaker vom 7. Oktober 2023 habe die Verbindung aller Juden weltweit mit Israel verdeutlicht. Nach fast zwei Jahren Krieg seien die Traumata weiter spürbar, und die Mehrheit der Israelis sehne sich nach einem Ende der Gewalt und der Heimkehr der Geiseln.
Golan kritisiert scharf die aktuelle Regierung, die seiner Meinung nach von «gefährlichen Extremisten» wie Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir geprägt sei und die gemeinsamen Werte der Weltjudenheit sowie der israelischen Gesellschaft missachte. Er warnt davor, dass die Regierung nicht nur innerhalb Israels spalte, sondern auch zu einer Entfremdung mit jüdischen Gemeinschaften weltweit beitrage.
Er plädiert für eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Israel und der Diaspora. Dazu gehöre, dass auch die arabische Minderheit in Israel stärker einbezogen werde. Philanthropen in der Diaspora seien gefordert, sich in den Verteidigungskampf um Israels Demokratie einzubringen und nicht länger die «Spielregeln» einer Regierung zu befolgen, die diese selbst missachte.
Golan appelliert an Rabbiner und jüdische Führungspersonen weltweit, sich unmissverständlich gegen die derzeitige Regierung auszusprechen: «Juden rund um den Globus müssen jetzt für das Israel eintreten, das sie lieben und brauchen – in Solidarität mit Millionen Israelis, die genug von dieser extremistischen Regierung haben.»
Der ehemalige General betont: Die Rettung der israelischen Demokratie ist auch eine Schicksalsfrage für die jüdische Weltgemeinschaft.