Iran soll nuklearen Brennstoff nurmehr im Rahmen eines regionalen Verbundes anreichern können.
Wie exklusiv von der «New York Times» vermeldet, hat Steve Witkoff als Verhandlungsführer dem Iran nun das Konzept für eine neue Vereinbarung über das Atomprogramm der Islamischen Republik vorgelegt. Die Times hat Einblick in entsprechende Unterlagen erhalten. Diese sehen bei dem zentralen Problem der seit Anfang April laufenden Verhandlungen eine regionale Lösung vor: Iran soll fortan kein Uran mehr auf eigenem Boden anreichern können, dies aber bis zu einem niedrigen, nur für zivile Zwecke tauglichen Grad im Rahmen eines neuen, regionalen Verbundes tun können. Daran sollen arabische Golfstaaten und die USA beteiligt sein. Standort der neu zu bauenden Anlagen könnten Inseln im Persischen Golf sein. Damit soll Iran die Entwicklung eigener Atomwaffen verbaut werden.
Anscheinend lässt der Vorschlag viele Details offen. Erste Reaktionen aus Teheran sind verhalten oder wiederholen die bekannte Position, Iran habe als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags das Recht auf Anreicherung im eigenen Hoheitsgebiet. Der Times-Bericht deckt sich weitgehend mit früheren Meldungen von «Axios». Laut «Reuters» arbeiten iranische Diplomaten bereits an einer negativen Reaktion.
Während Iran eisern auf einer Anreicherung von Uran auf eigenem Territorium für zivile Zwecke beharrt, kamen aus Washington während der Verhandlungen widersprüchliche Positionen. Trump erklärte am Montag auf sozialen Medien, die USA würden «keine Urananreicherung zulassen». Vergangene Woche erklärte er als grundsätzliches Ziel eines Abkommens in Bezug auf die seit drei Monaten auf Hochtouren laufenden, iranischen Anreicherungs-Anlagen, dass die USA davon «nehmen können, was wir wollen, und in die Luft jagen können, was wir wollen». Hochrangige iranische Regierungsvertreter bezeichneten die Aussage als «Fantasie» (Link).