Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu reagiert auf die beiden Luftschläge auf das Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen, bei denen etwa 20 Menschen, darunter fünf Journalisten, getötet wurden.
Der erste Luftschlag traf am Montag das obere Stockwerk des Krankenhauses in Khan Younis und forderte nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mindestens zwei Todesopfer. Der zweite Schlag erfolgte, als Rettungskräfte und Journalisten am Ort der ersten Explosion eintrafen – diese Vorgehensweise wird als «Double Tap»-Angriff bezeichnet.
Fünf Journalisten der Agenturen Reuters, Associated Press, Middle East Eye und Al Jazeera wurden getötet. Die Nachrichtenagenturen zeigten sich schockiert und tief betroffen, darunter auch die Associated Press, die den Tod der 33-jährigen Mariam Dagga bestätigte, sowie Reuters, das den Tod von Kameramann Hussam al-Masri beklagte. Netanyahus Büro gab bekannt: „Israel bedauert zutiefst das tragische Missgeschick, das heute am Nasser-Krankenhaus in Gaza passiert ist. Israel schätzt die Arbeit von Journalisten, medizinischem Personal und aller Zivilisten. Die Militärbehörden führen eine gründliche Untersuchung durch.“ Auch ein Sprecher der IDF erklärte auf X, eine Untersuchung der Vorfälle sei eingeleitet worden und Israel greife keine Zivilisten gezielt an.
Weltweit gab es scharfe Kritik: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Angriffe als „unerträglich“ und forderte Israel zur Einhaltung des Völkerrechts auf. Grossbritanniens Außenminister David Lammy sowie UN-Generalsekretär António Guterres verurteilten die Taten und forderten einen sofortigen Waffenstillstand sowie eine unabhängige Untersuchung. Laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten wurden im laufenden Gaza-Konflikt bereits 197 Journalisten getötet – so viele wie in keinem anderen Konflikt zuvor. Bereits Anfang des Monats waren fünf Al-Jazeera-Journalisten bei einem Angriff nahe des Al-Shifa-Krankenhauses ums Leben gekommen.