Pläne Floridas für ein grosses Ausschaffungslager im Zentrum der Everglades.
Wie von topnews berichtet, treibt die republikanische Regierung von Florida im Herzen der Everglades auf einem ehemaligen Militärflughafen den Bau eines Haftlagers für bis zu 5000 Migranten. Damit will Florida der Trump-Regierung entgegenkommen, die allerorten zunehmend auch unbescholtene Zuwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung aufgreift und ausweisen will. Dieses «Alligator Alcatraz» stösst zunehmend auf Widerstand einer Koalition von Umweltaktivisten bis hin zu Indigenen, die nahe des Gebiets in der Sumpflandschaft leben. Die Gruppen riefen am Samstag zu Protesten.
So säumten hunderte Demonstranten einen Teil des US Highway 41 in den Everglades auf dem grosse Laster mit Baumaterialien zum Flugfeld rollten. Vorbeifahrende Autos hupten zustimmend, während Demonstranten Schilder schwenkten, auf denen sie die Bewahrung des weitläufigen Naturschutzgebiets forderten. Teilnehmer erklärten CNN, sie würden gegen die Zerstörung der weitgehend unberührten Landschaft um das Flugfeld protestieren, aber auch gegen die Razzien auf Zuwanderer.
Gouverneur Ron DeSantis hat für das Projekt eine Notfallverordnung erlassen und dadurch die Umgehung von Bauauflagen ermöglicht. Der Gliedstaat will bereits in den kommenden Tagen erste Häftlinge in Zelten unterbringen. Das Heimatschutzministerium trägt Mittel zum Bau teil, die teilweise von der Katastrophenschutz-Behörde Federal Emergency Management Agency (FEMA) stammen.
An den Protesten nahmen auf in der Region lebende Ureinwohner teil, die den Bau als Eingriff in ihr heiliges Heimatland im Naturschutzgebiet der Big Cypress National Preserve betrachten. Dort sind 15 Siedlungen der Miccosukee und Seminole, sowie Zeremonien- und Begräbnisstätten und andere Versammlungsstätten erhalten geblieben. Gleichzeitig haben Umwelt-Organisationen am Freitag Klagen eingereicht, um das Internierungslager zu stoppen (Link).