Premierminister Binyamin Netanyahu hat Verteidigungsminister Israel Katz und Generalstabschef Eyal Zamir zu getrennten Gesprächen einbestellt, um ihren eskalierenden Konflikt über die Aufarbeitung des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 und einen von Katz verhängten Beförderungsstopp zu befrieden.
Premierminister Binyamin Netanyahu hat sich am Dienstag getrennt mit Verteidigungsminister Israel Katz und Generalstabschef Eyal Zamir getroffen, um deren eskalierenden öffentlichen Streit über den Umgang mit den Untersuchungen zum 7. Oktober und blockierte Beförderungen in der Armee zu entschärfen.
Katz hatte am Montag eine erneute Prüfung des externen Gutachtens zur Bewertung der internen IDF Untersuchungen zum Hamas Angriff vom 7. Oktober 2023 angeordnet und zugleich alle höheren Beförderungen in der Armee für 30 Tage gestoppt. Zamir hält den Schritt für politisch motiviert und wirft Katz vor, mit dem Beförderungsstopp die Einsatzbereitschaft der Armee zu beschädigen.
Nach hebräischen Medienberichten bestellte Netanyahu die beiden zunächst zu getrennten Gesprächen ein, ein Dreierrund war demnach vorerst nicht vorgesehen, teils mit dem Hinweis, Katz könne ein solches Treffen ablehnen. In den Unterredungen soll Netanyahu beide Seiten aufgefordert haben, den Konflikt aus den Schlagzeilen zu nehmen und die öffentliche Konfrontation herunterzufahren.
Katz betreibt seit Monaten eine restriktive und selektive Beförderungspolitik gegenüber von Zamir vorgeschlagenen Offizieren, was in der Armee als Versuch gewertet wird, politischen Einfluss auf Spitzenposten zu gewinnen. Er beharrt darauf, dass der Wehrressortchef für Senior Ernennungen zuständig sei und will erst nach Vorlage der neuen Prüfung durch den Wehrressort Comptroller Yair Volansky über Beförderungen entscheiden.
Zamir verteidigt den von Ex General Sami Turgeman geleiteten Bericht, der auf Hunderten von Zeugenaussagen und monatelangen Untersuchungen beruhe, als professionelles Werkzeug zur internen Aufarbeitung. Er fordert, falls zusätzlicher Klärungsbedarf bestehe, eine wirklich unabhängige, externe Untersuchungskommission, die ausdrücklich auch das Zusammenspiel von Militär- und Politführung vor dem 7. Oktober beleuchten soll – ein Seitenhieb auf politische Entscheidungsträger, die bisher keine Verantwortung übernommen haben.