New York City 17. Jul 2025

Mamdani nimmt Abstand zu einer «Globalisierung der Intifada»

Treffen mit Wirtschaftsgrössen.

Am Dienstag hat Zohran Mamdani an einem Treffen mit rund 150 Mitgliedern der «Partnership for New York City» (https://pfnyc.org/) im Hauptquartier der wichtigen Immobilienfirma Tishman Speyer im Rockefeller Center versichert, er werde den Ausdruck «Globalisierung der Intifada» fortan nicht mehr verwenden. Denn die Parole könne als Aufruf zur Gewalt gegen Juden verstanden werden. Obendrein will der 33-jährige Kandidat der Demokraten für die Bürgermeisterwahlen im November andere Menschen vom Gebrauch der Parole «abhalten». Die «New York Times» hat als erstes Medium über das Treffen berichtet und beruft sich dabei auf drei Anwesende. Die Partnership besteht aus Banken, Anwaltskanzleien und Unternehmen.

Damit distanziert sich Mamdani nach monatelanger Weigerung von dem Slogan, den er selbst als Kritiker der israelischen Besatzungspolitik und dann der Kriegsführung der IDF in Gaza verwendet hat. Er zeigt sich damit als flexibler Politiker. Vor zwei Wochen hatte Mamdani gegenüber der populären Sonntagssendung «Meet the Press» erklärt, der Begriff sei «nicht meine Ausdrucksweise». Aber er glaube auch nicht, «dass es die Aufgabe des Bürgermeisters ist, die Redefreiheit zu kontrollieren.» Mit seiner Flexibilität hinterliess Mamdani jedoch einen durchwachsenen Eindruck bei den Wirtschaftsgrössen, die seine Wahlversprechen von einer Erhöhung der Einkommens- und Unternehmenssteuern angeblich skeptisch bis offen feindselig betrachtet haben.

So soll Jeff Blau, der Geschäftsführer des Immobilienkonzerns Related, Mamdani gefragt haben, ob seine Politik den privaten Sektor aus New York vertreiben würde. Mamdani hat anscheinend erwidert, dies sei keineswegs sein Ziel. Rob Speyer, Geschäftsführer von Tishman Speyer, sprach Steuererhöhungen an, die Firmen womöglich zu einer Abwanderung aus New York treiben würden. 

Mamdani soll sich weitgehend entspannt gegeben und einen Scherz über seine Jugend eingeflochten haben. Er machte damit einen sympathischen Eindruck auf Anwesende, gleichwohl seien seine Antworten als detailarm und generell kritisiert worden. Partnership-Geschäftsführerin Kathy Wylde beschrieb die Haltung ihrer Mitglieder nach dem Treffen gegenüber der Times als «zurückhaltend»: «Aber die meisten erkannten, dass er ein kluger junger Mann und ein guter Kommunikator ist, und das weitere wird sich zeigen.» 

Jon Henes, Gründer der Kommunikationsberatung C Street Advisory Group, blieb kritischer zurück: «Das heutige Treffen hat mir klar gemacht, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun muss, um sicherzustellen, dass Zohran Mamdani nicht Bürgermeister von New York City wird.» Henes moniert Mamdanis «völligen Mangel an Führungserfahrung, sein naives Verständnis davon, wie die Welt funktioniert, und seine starren ideologischen Ansichten, einschliesslich des Sozialismus». All dies wäre gefährlich für die Zukunft der Stadt (Link).
 

Andreas Mink