Der ex-Präsident der Harvard-Universität will aufgrund der Veröffentlichung von E-Mails zwischen ihm und Jeff Epstein öffentliche Verpflichtungen aufgeben.
Er schäme sich «zutiefst für mein Handeln», hat Larry Summers nun erklärt: «Ich bin mir des Leids bewusst, das ich damit verursacht habe und übernehme die volle Verantwortung für meine verfehlte Entscheidung, weiterhin mit Mister Epstein zu kommunizieren.» Summers will auch zukünftig als Wirtschaftsprofessor an der Harvard-Universität lehren, aber keine öffentlichen Verpflichtungen mehr wahrnehmen. Konkret wurde der ehemalige Harvard-Präsident und Finanzminister unter Obama jedoch im Bezug auf seine Verpflichtungen nicht. Der 70-Jährige ist nicht zuletzt ein vielgefragter Experte für Medien. Das renommierte Yale Budget Lab hat jedoch bereits mitgeteilt, dass Summers seine Berater-Rolle dort aufgibt. Gleiches gilt für den linken Think Tank Center for American Progress.
Die langjährige, auch nach Klagen und Prozessen gegen den Sexualverbrecher bi zu dessen Tod 2019 fortlaufende Beziehung zwischen Summers und Epstein war bereits bekannt. Der Akademiker hatte den Investor um finanzielle Unterstützung für eine von seiner Frau Elisa New geleitete Poesie-Stiftung gebeten.
Doch vergangene Woche aufgrund des Verlangens von Kongressabgeordneten veröffentlichte E-Mails offenbarten eine engere Beziehung. Botschaften von Summers deuten auf aussereheliche Affären hin und er suchte anscheinend Rat dazu bei Epstein. Daneben kam er 2017 auf Äusserungen über Frauen angeblich mangelnde Intelligenz zurück, die ihn 2006 zum Rücktritt als Harvard-Präsident gezwungen hatten: «Ich stellte fest, dass die Hälfte des weltweiten IQ von Frauen besessen wird, ohne zu erwähnen, dass sie mehr als 51 Prozent der Bevölkerung ausmachen.»
Am Montag hatte Senatorin Elizabeth Warren aus Massachusetts Harvard und andere Institutionen aufgefordert, ihre Zusammenarbeit mit Herrn Summers zu beenden: «Larry Summers hat jahrzehntelang seine Vorliebe für die Dienste wohlhabender und einflussreicher Persönlichkeiten unter Beweis gestellt, doch seine Bereitschaft, sich mit einem verurteilten Sexualstraftäter anzufreunden, zeugt von ungeheuerlichem Mangel an Urteilskraft.» Man dürfe «Summers nicht zutrauen, die Politiker, Entscheidungsträger und Institutionen unseres Landes zu beraten – oder eine Generation von Studenten in Harvard oder anderswo zu unterrichten» (Link).