Seit einigen Jahren macht sich ein Trend deutlich bemerkbar: Immer mehr jüdische Eishockeyprofis spielen sich als Schlüsselspieler und Topstars in diesem Sport in den Vordergrund.
Alleine in der besten Liga der Welt, der nordamerikanischen NHL zählt man über ein Dutzend absoluter Topstars und dominierende jüdische Einzelspieler. Da sind die frei Hughes-Brüder (Quinn, Jake und Luke), Adam Fox, Jason Zucker, Zach Hyman, Jakob Chychrun, Devon Levi und viele mehr. Aktuell kämpfen zwei von ihnen im Team der Edmonton Oilers um den Stanleycup-Finaleinzug und somit um die höchste Trophäe, die es im Clubhockey zu gewinnen gibt: Zach Hyman und Jake Walman.
Viele Kanadier und US-Amerikaner spielen zudem für ihre Nationalteams. Bereits aus dem Stanleycup-Rennen ausgeschieden oder auch gar nicht in den Playoffs vertreten - und deshalb an den IIHF Weltmeisterschaften 2025 dabei: Goalie Jeremy Swayman (Boston Bruins) und der junge Verteidiger Zeev Buium von den Minnesota Wild (siehe Foto). Buium hat eine Traumsaison hinter sich, denn er feierte in den Playoffs 2025 seinen NHL-Einstand und wurde zudem noch ins junge US-Nationalteam berufen. Und nun darf er sich zum zweiten Mal als Weltmeister feiern lassen. Das erste Mal war an der U18 Junioren-WM 2023 in Basel.
Die Eishockey-WM 2025 geht in die Geschichte ein. In einem packenden Turnier standen sie letzten Sonntag gegen die bis anhin überlegen aufspielende Schweizer Nationalmannschaft im Finale, nachdem sie im Turnier einen echten Steigerungslauf hinlegten. Der Sieg ging mit 1:0 nach Verlängerung an die USA nach einem spannenden Finalspiel in Stockholm. Das war der erste WM-Titel seit 1960 für die USA (!).
Grosses Lob erhielten nicht Zeev Buium und Jeremy Swayman, sondern auch der jüdische Chefcoach der «Amis»: Ryan Warsofsky. Er ist auch der Cheftrainer der San José Sharks in der NHL und verantwortlich für den Neuaufbau des noch sehr jungen Teams. So war es naheliegend, dass er auch die jüngste US-Nationalmannschaft aller Zeiten übernahm und so zum Titel führen konnte. Er brillierte besonders als Taktikfuchs, der seine Mannschaft hervorragend auf die Gegner einstellen konnte, ohne die Kreativität seiner Einzelspieler zu stark zu limitieren.