Jerusalem 10. Aug 2025

IDF in der Westbank

Israelisches Militärfahrzeug in der West Bank
Verteidigungsminister Israel Katz kündigt auf X an, dass die Armee bis Jahresende in palästinensischen Flüchtlingsvierteln im Westjordanland bleiben soll.

Armee bis Jahresende in Flüchtlingsvierteln im Westjordanland

Die israelische Armee soll nach Worten des Verteidigungsministers Israel Katz mindestens bis Jahresende in palästinensischen Flüchtlingsvierteln im Westjordanland bleiben. Katz schrieb in einem Post auf der Plattform X, die Viertel in Dschenin, Tulkarem und Nur al-Schams seien «Brutstätten des Terrors» gewesen, die mit iranischer Unterstützung als Front gegen Israel gedient hätten. Nach einem grossangelegten Militäreinsatz gebe es «heute keinen Terror mehr in den Lagern» und die Zahl der Terrorwarnungen im Westjordanland sei um 80 Prozent gesunken.
Die israelische Armee hatte zu Jahresbeginn im nördlichen Westjordanland die grösste Offensive seit Jahren gegen militante Palästinenser begonnen. Dabei wurden zahlreiche Menschen getötet, Zehntausende von Palästinensern aus ihren Häusern vertrieben sowie massive Zerstörung in den Vierteln verursacht.

Kritik von Vereinten Nationen und EU
Die Vereinten Nationen und die Europäische Union hatten den Einsatz kritisiert. Dabei wurden nach UN-Angaben auch Frauen und Kinder getötet. Nach Angaben des Büros des Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) verursachte die Offensive ein «beispielloses Ausmass massenhafter Vertreibung, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen war».
Vor der Offensive war es im Westjordanland immer wieder zu Anschlägen auf Israelis gekommen. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren ist gleichzeitig auch die Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser angestiegen.
Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
 

Redaktion