1800 Kläger werfen dem Social Media-Konzern systematische Ausbeutung und Missbrauch psychologisch verwundbarer Teenager vor.
Laut einer am Freitag am Bundesgericht im Bezirk nördliches Kalifornien eingereichten Gruppenklage hat der Social Media-Konzern Meta eine Studie mit Belegen für psychische Schäden durch seine Plattformen wie Instagram und Facebook blockiert (https://www.lieffcabraser.com/pdf/2025-11-21-Brief-dckt-2480_0.pdf). Dabei ging es um das «Project Mercury» von 2020, bei dem Nutzer nach einer Woche ohne Facebook «geringere Gefühle von Depression, Angst, Einsamkeit und weniger sozialen Vergleichsdruck» festgestellt hätten. Laut der Klage hat Meta das Projekt eingestellt, anstatt die Ergebnisse zu veröffentlichen. Ein Meta-Sprecher erklärte jedoch, die Studie sei wegen methodischer Mängel eingestellt worden.
Die Enthüllungen sind Teil einer Klage von US-Schulbezirken gegen die Konzerne Meta, Google, TikTok und Snapchat. Die insgesamt 1800 Kläger werden von einer Allianz grosser, auf Gruppenklagen spezialisierten Kanzleien wie Motley Rice und Lieff Cabrasser und kleineren Anwaltsbüros vertreten.
Die Klage wirft Meta vor «die gleiche Strategie wie einst die Tabakindustrie» zu verfolgen, also Konsumenten bewusst süchtig nach ihren Produkten zu machen, dies aber zu vertuschen. Meta habe Teens als die wertvollsten Nutzer – also diejenigen, welche die höchsten Werbeeinnahmen generieren – identifiziert. Speziell Instagram sei auf jüngere Zielgruppen ausgerichtet. Aber das Unternehmen verzichte «absichtlich auf Schutzmassnahmen durch Eltern und Lehrer» (https://time.com/7336204/meta-lawsuit-files-child-safety/).
So seien Schutzfunktionen absichtlich unwirksam gestaltet und Bemühungen gegen Kinderschänder blockiert worden. Ein Konto wurde laut der Klage erst nach 17 nachgewiesenen Fällen von versuchter sexueller Anbahnung entfernt. Konzernchef Mark Zuckerberg habe wissen lassen, die Sicherheit von Kindern habe für ihn keine Priorität, da er auf das Metaverse konzentriert sei.
Der Meta-Sprecher bezeichnete die Vorwürfe als «aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und auf Fehlinformationen beruhende Meinungen.» Die Sicherheitsmassnahmen der Plattformen für Minderjährige seien wirksam (https://www.spiegel.de/netzwelt/facebook-konzern-meta-soll-studie-zu-psychischen-schaeden-vertuscht-haben-a-0f25e3d2-237c-4337-a623-5e8a0a6add6c?sara_ref=re-so-app-sh).