New York City 24. Nov 2025

Jessica Tisch bleibt Polizeipräsidentin

Jessica Tisch wird dafür gelobt, entschieden gegen Korruption in den Führungsebenen der New Yorker Polizei (NYPD) vorgegangen zu sein. 

Die angesehene Beamtin nimmt Angebot Mamdanis an.

Bereits in der letzten Woche hat Jessica Tisch das Angebot von Zohran Mamdani angenommen, nach seiner Übernahme als New Yorker Bürgermeister Anfang Jahr weiter Polizeipräsidentin der City zu bleiben. Tisch stammt aus einer prominenten, jüdischen Unternehmerfamilie und hat sich als effizient, bürgernah und strikt im Kampf gegen Korruption einen guten Namen auf dem Posten gemacht.

Tisch ist zudem das erste jüdische Mitglied in Mamdanis Verwaltung. Die Personalie wird von wichtigen, jüdischen Organisationen als «beruhigend für die jüdische Gemeinschaft der Stadt» aufgenommen: «Wir sind Jessica Tisch zutiefst dankbar, dass sie zugestimmt hat, weiterhin als Polizeipräsidentin zu dienen», sagte Eric Goldstein, CEO des Dachverbandes UJA-Federation of New York: «Angesichts des zunehmenden Antisemitismus ist unsere Gemeinde durch ihre starke Führung beruhigt.»

Mark Treyger erklärte als CEO des Jewish Community Relations Council of New York, Tischs Verbleib im Amt sei eine «ausgezeichnete und beruhigende Entscheidung, die nicht nur die jüdische Gemeinde, sondern alle vielfältigen Gemeinschaften New Yorks schützen wird.» 

Mamdani hat nur ein Drittel der jüdischen Stimmen gewonnen. Kritiker hielten ihm seine Weigerung vor, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen und verurteilten zudem seine Einstufung der IDF-Kriegsführung in Gaza als Völkermord. Er schüre damit Antisemitismus. Mamdani hat indes wiederholt betont, seine Verwaltung werde «jüdische New Yorker auf der Strasse, in der U-Bahn und in ihren Synagogen schützen».

Tischs Familie hatte Mamdanis Konkurrenten im Wahlkampf, Andrew Cuomo, mit über einer Million Dollar an Spenden unterstützt. Sie teilte Polizei-Mitarbeitenden nun per Email mit: «Sind der designierte Bürgermeister und ich in allem einer Meinung? Nein. Aber im Gespräch mit ihm wurde deutlich, dass wir wichtige und weitreichende Prioritäten teilen: die öffentliche Sicherheit, die Notwendigkeit, die Kriminalität weiter zu senken, und die Notwendigkeit, Stabilität und Ordnung innerhalb der Behörde aufrechtzuerhalten.»

Mamdani wird für seine Entscheidung von linken Unterstützern kritisiert. Auf die Frage, ob Tisch seinen Anordnungen selbst in Bereichen folgen würde, in denen sie unterschiedlicher Meinung seien, gab der designierte Bürgermeister an einem Podcast mit einem Lächeln zurück: «Ich denke, alle werden mir folgen. Ich werde Bürgermeister!» (https://www.jta.org/2025/11/19/politics/jessica-tisch-to-stay-on-as-mamdanis-nypd-commissioner-reassuring-some-jewish-leaders).
 

Andreas Mink