Immunitäts-Forderung für Aussagen vor dem US-Kongress.
Gestern Dienstag haben ihre Anwälte dem Aufsichtsausschuss im Repräsentantenhaus angeboten, dass die als Komplizin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu 20 Jahren Haft verurteilte Ghislaine Maxwell zu dem Skandal um anhin geheime Dokumente in Regierungshand aussagt. Dafür stelle sie jedoch etliche Bedingungen – vor allem Immunität vor weiteren Klagen.
Ihre Anwälte wiesen zudem darauf hin, dass Maxwell derzeit gegen ihre Verurteilung vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt habe: «jede Aussage, die sie jetzt macht, gefährdet ihre verfassungsmässigen Rechte … und könnte möglicherweise die künftige Jury (bei einem neuen Verfahren nach einem Urteil des Verfassungsgerichts, Red.) beeinflussen.»
Verstärkt würden «diese Bedenken durch öffentliche Äusserungen von Kongressabgeordneten, die offenbar die Glaubwürdigkeit von Frau Maxwell vorverurteilt haben, ohne sie anzuhören.» Eine Ausschuss-Sprecherin hat das Immunitäts-Ansinnen am Dienstag abgelehnt. Der konservative Ausschuss-Vorsitzende Comer hatte jüngst bereits erklärt: «Ich glaube nicht, dass es viele Republikaner gibt, die jemandem Immunität gewähren wollen, der möglicherweise Kinderhandel betrieben hat.»
Ihre Anwälten verlangen zudem, dass das «Interview» mit Maxwell nicht in der Justizvollzugsanstalt stattfindet, in der sie ihre Strafe verbüsst, sowie: «Um uns angemessen auf eine Aussage vor dem Kongress vorzubereiten – und um Genauigkeit und Fairness zu gewährleisten – benötigen wir die Fragen des Ausschusses im Voraus. … Unerwartete Befragungen wären sowohl unangemessen als auch unproduktiv.»
Falls die Forderungen nicht erfüllt würden, hätte Maxwell keine andere Wahl, als eine Aussage zu verweigern. Das Schreiben zitiert zudem einmal mehr ihr Gnadengesuch an Trump: «Selbstverständlich wäre Frau Maxwell, sollte sie begnadigt werden, bereit – und begierig –, offen und ehrlich vor dem Kongress in Washington, D.C. auszusagen. Sie begrüsst die Gelegenheit, die Wahrheit zu sagen und die vielen Missverständnisse und Falschaussagen auszuräumen, die diesen Fall von Anfang an belastet haben» (Link).