Israel 25. Jun 2025

Geheimes Tape enthüllt

Binyamin Netanyahu nach einem iranischen Bombeneinschlag in Rehovot vergangene Woche.

Netanyahu zweifelte intern an Gaza-Offensive – öffentlich blieb er auf Kriegskurs.

Ein geleaktes Tonband sorgt für Debatten: Premier Binyamin Netanyahu soll in interner Runde deutlich geringere Erwartungen an den militärischen Erfolg gegen die Hamas geäussert haben, als er öffentlich vorgibt. 
Die Enthüllung wirft brisante Fragen zur Glaubwürdigkeit und strategischen Führung der Regierung auf.
Eine verdeckt aufgezeichnete Tonaufnahme bringt Israels Premierminister Benjamin Netanyahu zunehmend unter Druck. Laut Medien handelt es sich um ein Tape aus einer vertraulichen Sitzung mit Sicherheits- und Koalitionspartnern, das vergangene Woche an Medien durchgestochen wurde. Darauf sei zu hören, wie Netanyahu selbst Zweifel an der militärischen Umsetzbarkeit seiner öffentlich verkündeten Kriegsziele im Gazastreifen äussert – insbesondere an der vollständigen «Zerschlagung der Hamas».
Diese internen Aussagen widersprechen direkt seiner öffentlich betonten Linie, die keinen Zweifel an einem vollständigen militärischen Sieg gegen die Hamas zulässt. Während Netanyahu auf Pressekonferenzen von «totalem Sieg» spricht, soll er intern eingeräumt haben, dass ein solcher nicht erreichbar sei und Israel vielmehr auf langfristige Kontrolle und Eindämmung setzen müsse.
Die Enthüllung hat nicht nur innenpolitische Debatten verschärft, sondern auch internationale Irritation ausgelöst. Mehrere Oppositionspolitiker forderten umgehend eine Untersuchung sowie eine transparente Offenlegung der tatsächlichen Kriegsziele. Auch innerhalb der Koalition regt sich laut israelischen Medienberichten Unmut über die Diskrepanz zwischen Kommunikation und Realität.
Haaretz kommentiert: «Die Kluft zwischen Worten und Taten Netanyahus war noch nie so eklatant.» Das geleakte Tape könnte sich als Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung der Kriegsführung erweisen – und den Premier politisch erheblich unter Druck setzen.
 

Redaktion