Berichte lokaler Medien; Debatte über ausländische Dschihadisten in Syrien.
Wie der an der University of Oklahoma lehrende Historiker Joshua Landis auf X mitteilt, haben israelische Luftstreitkräfte ihre seit Anfang Mai ruhenden Angriffe auf Ziele in dem Bürgerkriegsland in den letzten Tagen wieder aufgegriffen.
Und zwar sei der von Usbeken, Tschetschenen und anderen ausländischen Kämpfern besetzte Stützpunkt «Liwa' 107» in der Küstenregion Latakia nahe der Stadt Zama bombardiert worden. Dort lagerten angeblich Marineraketen und S300-Flugabwehrraketen. Die Provinz ist Stammgebiet der Alawiten-Minderheit, deren Dörfer von dem Stützpunkt aus durch ausländische Islamisten-Kämpfer überfallen werden.
Ebenfalls in Latakia soll Israel Mina al-Bayda angegriffen haben, den grössten Marinestützpunkt Syriens. Daneben sei eine Eisenfabrik in Ma'amal al-Wahib bombardiert worden (Link).
Hintergrund könnte sein, dass die Trump-Regierung neuerdings Zustimmung zu der Eingliederung ausländischer Islamisten in die syrische Armee unter Führung der neuen, islamistischen Regierung von Ahmad al-Sharaa signalisiert. Tausende Sunniten aus dem Ausland, darunter auch Uiguren aus China und Zentralasien, haben sich schon zu Beginn des 13-jährigen Bürgerkriegs 2011 den syrischen Rebellen angeschlossen, um gegen Assad zu kämpfen, der selbst von iranisch unterstützten schiitischen Milizen unterstützt wurde.
Einige Sunni-Kämpfer gründeten eigene Fraktionen, während andere etablierten Gruppen wie dem Islamischen Staat beitraten. Ausländische Kämpfer in der später von Al-Sharaa geführten HTS-Allianz erwarben sich den Ruf als loyal, diszipliniert und effektiv und bildeten das Rückgrat der Eliteeinheiten der Gruppe.
Laut «Reuters» stösst die Integration der Uiguren in die syrische Armee auf Kritik Chinas. Das chinesische Aussenministerium erklärte dazu, die Volksrepublik hoffe, «dass Syrien als Reaktion auf die Bedenken der internationalen Gemeinschaft allen Formen des Terrorismus und extremistischen Kräften entgegentreten wird».
Andererseits könnte die Integration dieser Militanten laut Experten verhindern, dass sie Anschluss bei IS-Splittern suchen oder auf eigene Faust neue Konflikte anzetteln (Link).