Der ex-Gouverneur von New York rudert wenig später zurück.
Vermutlich unter dem Eindruck der in den USA gerade in seiner demokratischen Partei und global zunehmenden Empörung über die humanitäre Katastrophe in Gaza hat Andrew Cuomo im Bürgermeister-Walkampf für New York City gegenüber Bloomberg News erstmals Kritik an Israel geäussert und Dienstagabend erklärt, Israel und andere Staaten sollten rasch humanitäre Hilfe für die Palästinenser leisten: «Jeder sollte alles tun, um die humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Für einen Vater ist es herzzerreissend, sich vorzustellen, was Kinder durchmachen.» Er setzte hinzu: «Unterstütze ich das Vorgehen der israelischen Regierung gegenüber Gaza? Nein. Unterstütze ich Israels Behinderung humanitärer Hilfe? Nein.»
Stunden später griff er jedoch gegenüber der «New York Times» den in Umfragen führenden Zohran Mamdani an und warf dem demokratischen Kandidaten erneut eine «Verherrlichung der Hamas» vor. Cuomo hat seine entschiedene Unterstützung für Israel zu einem zentralen Wahlkampf-Thema gemacht und sagte der Times, er habe gegenüber Bloomberg keineswegs eigene Ansichten verbreitet: «Ich habe die Gefühle einiger Leute zum Ausdruck gebracht. Manche Leute sind der Meinung, dass Israel nicht angemessen handelt. Das ist ihre Meinung.» Es sei vielmehr «die Pflicht aller Beteiligten – Israel, Palästina, die Vereinten Nationen, das Rote Kreuz –, alles zu tun, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser zu beschleunigen.»
Er gab dann Besorgnis über eine «verbreitete Propaganda und Fehlinformationen über die Verantwortlichen für die fehlende Hilfe in Gaza» kund, wurde aber nicht konkret. Stattdessen warf er Mamdani vor: «Er war auf Kundgebungen und hat die Hamas verherrlicht.» Laut der «Times» fehlt dafür jede Grundlage. Zudem gestand Cuomo indirekt ein, er habe im Wahlkampf anhin keine Institution der rund eine Million in New York City lebenden Muslime besucht (Link).