Aus Protest gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen und die katastrophale humanitäre Lage in dem Küstengebiet zieht Chile seine Militärattachés aus der Botschaft in Tel Aviv ab.
«Die Entscheidung ist eine Reaktion auf die äusserst ernste humanitäre Lage, in der sich die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen aufgrund der unverhältnismässigen und wahllosen Militäroperationen der israelischen Streitkräfte befindet», hiess es in einer Mitteilung des Aussenministeriums.
Die linke Regierung von Präsident Gabriel Boric rief Israel dazu auf, seine Militäroperation im Gazastreifen einzustellen, die Lieferung von Hilfsgütern zu ermöglichen und das humanitäre Völkerrecht zu achten. In Chile lebt die grösste palästinensische Diaspora ausserhalb des Nahen Ostens.
Zuletzt nahm die internationale Kritik an dem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen zu. Im Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Hamas weiteten die Streitkräfte jüngst die Kriegszone aus und forderten die Bewohner vieler Orte im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens auf, die Region zu verlassen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das die Hamas und andere Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 verübt hatten. Rund 1200 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.