Jerusalem 29. Jun 2025

Bennett fordert Rücktritt von Netanyahu und Geiseldeal

Oppositionsführer Naftalie Bennett bringt sich in Position. 

Ex-Premier Bennett fordert umfassende Geiselvereinbarung – Nur eine Regierung nach Netanyahu könne Hamas besiegen.

In einem Interview mit israelischen Medien hat der ehemalige Ministerpräsident Naftali Bennett die aktuelle Regierung scharf kritisiert und eine sofortige, umfassende Vereinbarung zur Freilassung aller noch in Gaza festgehaltenen Geiseln gefordert. Bennett, der als möglicher Rivale von Premierminister Benjamin Netanyahu bei den nächsten Wahlen gilt, sprach sich dafür aus, den Fokus auf die Rückführung der Entführten zu legen, den Krieg zu beenden und die vollständige Niederringung von Hamas einer künftigen Regierung zu überlassen.
Bennett bezeichnete die politische Führung des Landes als „Katastrophe“ und kritisierte die Entscheidungsschwäche der Netanyahu-Regierung. Er betonte, dass nur eine Regierung nach Netanyahu in der Lage sei, Hamas endgültig zu besiegen. Bennett selbst schloss aus, sich einer künftigen Regierung unter Netanyahu anzuschließen.
In dem Interview, das als erste ausführliche öffentliche Stellungnahme Bennetts seit seinem Ausscheiden aus dem Amt gilt, verteidigte er seine Amtszeit und hob die Vorbereitungen hervor, die bereits zu seiner Zeit für militärische Schläge gegen Iran und gezielte Maßnahmen gegen Hamas-Führungspersonen getroffen worden seien. Allerdings machte er deutlich, dass er den Angriff vom 7. Oktober 2023 nicht vorhergesehen habe.
Während Netanyahu weiterhin auf die vollständige Niederlage von Hamas und die Freilassung der Geiseln pocht, sieht Bennett die Priorität in einer schnellen Rückkehr der Entführten und einer Beendigung des Krieges, bevor die endgültige Zerschlagung von Hamas angegangen wird.

Redaktion