Die amerikanische Rapperin Azealia Banks sorgte in dieser Woche mit einer Serie von über 45 Tweets für Aufsehen. Darin erklärte sie unter anderem: «I’m a Zionist» («Ich bin Zionistin»), als Antwort auf die Frage eines Users, ob sie propalästinensisch oder zionistisch sei. Dies markiert einen deutlichen Kurswechsel. Noch 2018 hatte Banks angekündigt, Israel nie wieder betreten zu wollen. Ihre Beiträge vermischen proisraelische Positionen mit scharfer Kritik an arabischen Gesellschaften. Besonders heftig: «No black person should be supporting Palestine» («Kein Schwarzer Mensch sollte Palästina unterstützen»), schrieb sie und warf der arabischen Welt vor, Schwarze bis heute zu versklaven und systematisch zu unterdrücken. Israels Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verteidigte sie mit Nachdruck. Gleichzeitig betonte sie, dass sie trotz früherer schlechter Erfahrungen aus Loyalität zu ihren Fans erneut in Israel auftreten würde. Für zusätzliche Provokation sorgte ihr Spott über schwarze Künstler, die sich mit Palästina solidarisieren: Diese würden ihren Job riskieren, um gegen einen angeblich allmächtigen jüdischen Feind anzukämpfen. In einem weiteren Tweet forderte sie Asyl für afropalästinensische Menschen, allerdings «nur für Schwarze». Azealia Banks bleibt damit eine ebenso unberechenbare wie kontroverse Stimme im Netz – zwischen Popkultur, Identitätspolitik und Nahostdebatte.
Azealia Banks
12. Jun 2025
Zionistin

Emily Langloh