Bono 30. Mai 2025

Statement

Bei der Verleihung der Ivor Novello Awards in London richtete U2-Frontmann Bono einen eindringlichen Appell an alle Seiten des Nahostkonflikts. In seiner Ansprache forderte er die Freilassung der Geiseln in Gaza, ein Ende des Krieges und zugleich eine politische Wende in Israel. «Hamas, lasst die Geiseln frei. Stoppt den Krieg. Israel, befreie dich von Benjamin Netanjahu und den rechtsradikalen Fundamentalisten, die eure heiligen Schriften verdrehen», sagte er. Bono sprach vor einer Performance von «Sunday, Bloody Sunday», einem Lied über Gewalt und Hoffnung inmitten politischer Konflikte. «Frieden schafft Möglichkeiten, selbst in den aussichtslosesten Situationen», erklärte er. Dass dies auch heute noch ein rebellischer Akt sei, betonte er mit Blick auf die eskalierte Lage im Nahen Osten. Zugleich würdigte der Musiker die Arbeit humanitärer Helfer und meinte weiter: «Gott, du musst müde sein von uns, den Kindern Abrahams, in den Trümmern unserer Gewissheiten. Kinder in den Trümmern unserer Rache. Gott vergib uns.» Bono, der seit Jahrzehnten als politischer Aktivist auftritt, hatte bereits am 8. Oktober 2023, einen Tag nach dem Hamas-Massaker, bei einem Konzert in Las Vegas der Opfer gedacht. Damals widmete er den Song «Pride» den jungen Menschen, die beim Nova-Musikfestival ermordet oder verschleppt wurden. Bono änderte den Text des Liedes und sang: «Frühmorgens, am 7. Oktober, geht die Sonne am Wüstenhimmel auf. Sterne Davids, sie nahmen dir das Leben, aber sie konnten dir deinen Stolz nicht nehmen.» Mit seinen jüngsten Worten zeigte Bono nicht nur Solidarität mit den Opfern, sondern forderte auch politische Veränderung. Seine Botschaft ist klar: Frieden ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein mutiger Akt des Widerstands.

Emily Langloh