Gedenken auf Segeln

Australien gedachte am Montag der Opfer des antisemitischen Terroranschlags am Strand von Bondi in Sydney. Am ersten Chanukka-Abend hatten zwei bewaffnete Täter das Feuer auf eine jüdische Chanukka-Feier eröffnet. Fünfzehn Menschen kamen dabei ums Leben, mindestens vierzig weitere wurden verletzt. Als Zeichen der Solidarität wurde das Sydney Opera House am Montagabend mit einer riesigen Menora beleuchtet. Die Projektion auf eines der markanten Segel des Opernhauses war auf Initiative des Premierministers von New South Wales, Chris Minns, erfolgt. In einer Erklärung sprach er von einer «einfachen, aber kraftvollen Geste», mit der Australien seine jüdische Gemeinschaft unterstütze und ihr Zusammenhalt und Mitgefühl zeige. Landesweit fanden Gedenkveranstaltungen statt. Vor dem Bondi Pavilion versammelten sich laut dem Sender ABC über 1000 Menschen zu einer Mahnwache. Hunderte Blumen wurden rund um eine Menora niedergelegt. Rabbiner Yossi Shuchat erinnerte bei der Kerzenzündung daran, dass Licht auch in Zeiten grösster Dunkelheit bestehe. Auch in Sydneys Hyde Park kamen Hunderte Menschen zu einer interreligiösen Gedenkfeier zusammen, an der Vertreter jüdischer, muslimischer und indigener Gemeinschaften teilnahmen. Australiens Premierminister Anthony Albanese erklärte, die Täter hätten allein gehandelt und seien von antisemitischer Ideologie motiviert gewesen. In Melbourne füllten rund 2000 Menschen die Caulfield Synagoge zu einem weiteren Gedenkanlass.