Opfikon 05. Sep 2025

«Silent Walk» mit Worten

Unter dem Motto «Information statt Narrative» wurde am 29. August gegen die Berichterstattung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) protestiert. Organisiert von Silent Walk Switzerland, richtete sich die friedliche Kundgebung gegen das, was die Teilnehmenden als «Gesinnungsjournalismus, Verbreitung von Fake News und Verharmlosung von Terror, Islamismus und Antisemitismus» bezeichnen. Einer der Hauptredner war der Rechtsanwalt und Publizist Emrah Erken, der bereits mehrfach Beschwerden gegen die SRG eingereicht und damit bei der Unabhängigen Beschwerdeinstanz UBI Erfolg gehabt hatte. «Wenn Sie der Meinung sind, dass der gegenwärtige Krieg im Nahen Osten den Antisemitismus erst ausgelöst hat, irren Sie sich», sagte Erken. «Er war schon vorher da; am 7. Oktober 2023 hat er sich nur in seiner ganzen Hässlichkeit offenbart.» Besonders kritisierte er die Sprache der SRG: Hamas-Terroristen seien wiederholt als «Kämpfer» bezeichnet worden. «Das ist kein professioneller Journalismus, sondern implizite Rechtfertigung», so Erken. Neben Erken trat eine Kulturschaffende anonym auf, die ihre Enttäuschung über die Entwicklung der SRG schilderte. Sie sprach von einem «Verlust einer einst geliebten Institution» und kritisierte einseitige Darstellungen in Sendungen. Den Abschluss machte der Zürcher Gemeinderat Ronny Siev, der ebenfalls die fehlende Einordnung propalästinensischer Demonstrationen und Symbole wie rote Dreiecke bemängelte. Musikalisch begleitet wurde die Kundgebung von einer Flötistin. Trotz kleiner Teilnehmerzahl herrschte eine ruhige Atmosphäre, abgesichert durch ein grosses Polizeiaufgebot.

Emily Langloh