Reaktion auf Klagen von Bürgerrechts-Organisationen.
Öffentliche Schulen in Oklahoma werden künftig keine Bibeln mehr im Unterricht vorschreiben und das «Buch der Bücher» nicht weiter als Grundlage von Lehrplänen verwenden. Dies gab Ende letzter Woche der Bildungsminister des Bundesstaates Lindel Fields bekannt. Sein Vorgänger Ryan Walters war im September nach wiederholten Kontroversen über seine Agitation für «christliche Werte» und Lehren an öffentlichen Schulen zurück getreten. Daneben hatten Vorwürfe einen Skandal ausgelöst, wonach er während eines Treffens mit Bildungsbeamten auf seinem Bürofernseher explizite Bilder gezeigt hatte.
Walters hatte angeordnet, dass jedes Klassenzimmer an einer öffentlichen Schule in Oklahoma über ein staatlich genehmigtes Exemplar der Bibel verfügen muss. Er wurde damit landesweit ein Star der religiösen Rechten und der MAGA-Bewegung Trumps, löste aber auch eine Klage von Glaubensorganisationen und Eltern aus, die ihm Verstösse gegen den Ersten Verfassungszusatz vorwarfen. Anwälte des Bildungsministeriums von Oklahoma wollen das zuständige Gericht über die Aufhebung der Richtlinie informieren und einen Antrag auf Abweisung der Klage stellen.
Der Kurswechsel markiert eine Debatte um zunehmende Bestrebungen, das Christentum in öffentlichen Schulen zu verankern. Im vergangenen November hob ein Bundesrichter ein Gesetz in Louisiana auf, das Schulen zum Aushang der Zehn Gebote verpflichten wollte. Der Fall dürfte vor dem US-Verfassungsgericht landen. Ähnliche Klagen laufen in Texas.
Walters ist inzwischen CEO der Teacher Freedom Alliance (Link), die gegen den Einfluss von Lehrergewerkschaften arbeitet und erklärte auf X: «Ich bin mehr als enttäuscht über die Entscheidung, unseren Lehrern in Oklahoma die Möglichkeit zu nehmen, ein grundlegendes Dokument wie die Bibel im Unterricht zu verwenden. Der Krieg gegen das Christentum ist real.