Letzten Montag versammelten sich rund 90 Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion – jüdisch, muslimisch, christlich und andere – zum interreligiösen Respect-Seder in der Zürcher Helferei bei Grossmünster. In angespannten Zeiten war der offene Austausch besonders berührend. Für viele war es die erste direkte Begegnung mit dem Judentum. Eine junge Teilnehmerin erzählte, wie sie in ihrem Heimatland Judenfeindlichkeit von klein auf lernte – und nun staunend an einem Seder teilnahm. Rabbiner Ruben Bar-Ephraïm (Ohr Chadasch) leitete durch das Ritual, unterstützt von Pfarrerin Kathrin Rehmat (Kirchenkreis 1 Zürich) und Imam Valter Samurri. Im Zentrum standen die Erfahrungen als Fremde im fremden Land, ein Thema, das Teilnehmende aus Afghanistan, Syrien, Afrika, der Türkei oder Palästina ebenso bewegte wie jüdische Seniorinnen, deren Familien im Zweiten Weltkrieg in die Schweiz flüchteten. Das Respect-Team (NCBI) erinnerte in einem gemeinsamen Statement an die Opfer des Kriegs in Israel/Palästina: Extremisten auf allen Seiten verhinderten den Frieden – dieser sei kein Spiel, bei dem eine Seite gewinnt. Beim Teilen von Matze, Suppe und Geschichten entstanden Begegnungen, die Hoffnung geben. Bild: Imam Samurri, Rabbiner Bar-Ephraïm und Pfarrerin Kathrin Rehmatt (v. l. n. r.).
Zürich
09. Mai 2025
Mit Pessach Scheni für Frieden

Redaktion