Siedler setzen IDF-Sicherheitsanlage im Westjordanland in Brand .
Im Westjordanland haben am Sonntagabend Dutzende jüdische Siedler eine Sicherheitsanlage der israelischen Armee (IDF) in Brand gesetzt. Der Angriff erfolgte im Rahmen anhaltender Proteste radikaler Siedler gegen die IDF und markiert eine neue Eskalationsstufe der Gewalt in der Region.
Der Auslöser für die Unruhen war die Festnahme von sechs Siedlern, die am Freitag IDF-Reservisten nahe dem palästinensischen Dorf Kafr Malik angegriffen hatten. Die Protestierenden warfen der Armee vor, bei dem Vorfall Warnschüsse auf Siedler abgegeben und dabei einen Jugendlichen verletzt zu haben. Die IDF bestreitet, scharfe Munition gegen israelische Zivilisten eingesetzt zu haben, während Siedlergruppen entsprechende Beweise in sozialen Medien präsentierten.
Die jüngsten Ausschreitungen folgen auf einen Angriff bewaffneter Siedler auf zwei palästinensische Dörfer am vergangenen Mittwoch, bei dem nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums drei Palästinenser durch IDF-Feuer getötet und zwei Häuser in Brand gesteckt wurden. Fünf Siedler wurden daraufhin festgenommen.
Die Gewalt hat eine breite politische Debatte ausgelöst. Israels Verteidigungsminister Israel Katz kündigte nach einer Krisensitzung am Montag an, entschieden gegen Angriffe auf Sicherheitskräfte vorzugehen: „Dieses Phänomen muss sofort beendet werden. Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um diese Gewalt an der Wurzel zu bekämpfen – niemand wird es wagen, die Hand gegen IDF-Soldaten oder Sicherheitskräfte zu erheben.“ Auch Premierminister Benjamin Netanjahu und Außenminister Gideon Sa’ar verurteilten die Angriffe scharf und forderten harte Strafen für die Täter.
Oppositionspolitiker wie Yair Golan kritisieren hingegen, dass es sich nicht mehr um eine Randgruppe handle, sondern um „eine bewaffnete und gewalttätige Kraft, die mit der Legitimation der Regierung agiert“.