Mariusz Kalczewiak 05. Sep 2025

Forschung

Mariusz Kalczewiak gilt als Experte für jüdische Migrations- und Geschlechtergeschichte. Als ausserordentlicher Professor für jüdische Studien und Mitglied der Institutsleitung des Instituts für Jüdisch-Christliche Forschung an der Universität Luzern hat der Historiker mit polnischen Wurzeln zentrale Beiträge zur Erforschung jüdischer Migration, männlicher Identitäten und transatlantischer Kulturgeschichte geleistet. Kalczewiaks preisgekrönte Studie «Polacos in Argentina» (2020) zeigt, wie osteuropäische Jüdinnen und Juden zwischen den Weltkriegen Identität in Argentinien und Polen zugleich lebten – und damit die jüdische Kultur jenseits Europas nachhaltig formten. Durch seine bahnbrechende, mehrere Archive und Sprachen umfassende Studie veränderte das Buch unser weitläufiges Verständnis der transnationalen jüdischen und jiddischen Kulturen. Sein kommendes Buch «Men of Valor and Anxiety» (2025) widmet sich der Konstruktion polnisch-jüdischer Männlichkeit und wie gesellschaftliche Veränderungen diese zwischen den Jahren 1890 und 1930 prägten. Mit einem universitätsübergreifenden Background – mit Stationen in Tel Aviv, Potsdam, Warschau und Los Angeles – und einem modernen Blick auf die jüdische Geschichte bringt Kalczewiaks das Feld der jüdischen Studien in Bewegung. Sein Fokus auf historische Migrationsforschung und Gender Studies mit dem Fokus auf die Sozial- und Kulturgeschichte Osteuropas und Lateinamerikas, besitzt die Kraft, unser Bild von jüdischer Vergangenheit und Gegenwart neu zu schärfen.

Redaktion