New York City 03. Aug 2025

Zohran Mamdani anscheinend Favorit der jüdischen Gemeinschaft

Graffiti, darunter Davidsterne, sind auf Plakaten von Zohran Mamdani zu sehen.
Graffiti, darunter Davidsterne, sind am 22. Juli 2025 in New York auf Plakaten von Zohran Mamdani, dem demokratischen Bürgermeisterkandidaten, zu sehen.

Neue Umfrage zeigt jedoch auch Unbehagen. 

Jüdische New Yorkerinnen und New Yorker tendieren derzeit bei den Bürgermeisterwahlen im November stärker für Zohran Mamdani, als jeden anderen Kandidaten. Allerdings erreicht der 33-jährige demokratische Sozialist und Israel-Kritiker nur eine relativ schwache, numerische Mehrheit. Dies geht aus einer neuen Umfrage des New York Solidarity Network, einer jüdischen Gemeindeorganisation.

Demnach zieht Mamdani 37 Prozent der jüdischen Wählerschaft an, gegenüber dem amtierenden Bürgermeister Eric Adams bei 25 Prozent, ex-Gouverneur Andrew Cuomo bei 21 Prozent und dem Republikaner Curtis Sliwa bei 14 Prozent. Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit letzten Umfragen anderer Institute unter der jüdischen Gemeinschaft.

Die aktuelle Erhebung untersuchte zudem die Einstellung der jüdischen Wählerschaft zu Antisemitismus, Israel und Sorgen um ihre persönliche Sicherheit. Drei Viertel der 800 Befragten gaben Sorgen über Antisemitismus an. Etwa die Hälfte hielt Mamdani für antisemitisch. Seine jüdischen Unterstützer sind durchweg nicht dieser Meinung. Dissens herrscht zudem bei Überschneidungen zwischen pro-palästinensischen Slogans und Antisemitismus: Drei von fünf jüdischen Wählern bezeichneten die Sätze «Globalisiert die Intifada» und «Vom Fluss bis zum Meer wird Palästina frei sein» als antisemitisch. Mamdani hat ersteren Slogan verteidigt, rückt jedoch neuerdings davon ab.

Die Befragten vergeben ihre Stimmen jedoch in erster Linie aufgrund lokaler Belange: Drei Viertel gaben Lebenshaltungskosten und Kriminalität als wichtigstes Anliegen an, nur 17 Prozent die Haltung ihres zukünftigen Bürgermeisters zu Israel. Die jüdische Anhängerschaft Mamdanis wird vor allem von seinen Versprechen motiviert, Reichen höher zu besteuern, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und sich bei der Verbrechens-Prävention auf psychiatrische Fachkräfte statt auf die Polizei zu verlassen.

Laut Medienberichten bringt Mamdanis insgesamt zunehmende Popularität selbst pro-israelische Führungspersönlichkeiten jüdischer Herkunft allmählich dazu, sich mit der Annahme eines Wahlsiegs von Mamdani – und der Tatsache abzufinden, dass ihnen dann keine andere Wahl bliebe, als mit ihm zusammenzuarbeiten. Er geht zudem seit Wochen auf Kritiker in jüdischen, aber auch in Unternehmerkreisen zu (https://www.jta.org/2025/08/01/united-states/jews-prefer-mamdani-to-other-nyc-mayoral-candidates-but-worry-about-their-safety-under-him-poll-finds).

Andreas Mink