Die Hinterbliebenen des Epstein-Opfers Virginia Giuffre geben Empörung über den US-Präsidenten kund.
Im April hat Virginia Giuffre Selbstmord begangen. Sie wurde durch ihre Klagen gegen Jeffrey Epstein, dessen Komplizin Ghislaine Maxwell und dessen Anwalt Alan Dershowitz das bekannteste Opfer des Finanziers und Sexualstraftäters. Am Dienstag hatte Trump Reportern erklärt, Epstein habe Giuffre um 2000 aus seinem Resort Mar-a-Lago «abgeworben», wo sie am Spa tätig war. Giuffre war damals 17, in schwierigen Umständen aufgewachsen und von einem Zuhälter missbraucht worden. Sie hat stets behauptet, sie sei von Maxwell als Masseurin für Epstein angeworben worden.
Trump hat mit seiner Äusserung laut der «New York Times» indes erstmals den Kern der Geschichte Guiffres persönlich bestätigt. Gestern Donnerstag gingen ihre Schwester und andere Hinterbliebene vor die Presse und gaben ihrer Empörung über ihn Ausdruck. Es sei «schockierend zu hören, wie Präsident Trump sagte, er habe gewusst, dass Virginia aus Mar-a-Lago `gestohlen´ worden sei.» Dies werfe die Frage auf, ob Trump von den kriminellen Handlungen Epsteins und Maxwells gewusst habe, «insbesondere angesichts seiner Aussage zwei Jahre später, sein guter Freund Jeffrey `möge jüngere Frauen … daran besteht kein Zweifel´. Wir und die Öffentlichkeit fordern Antworten; die Überlebenden haben das verdient.»
Giuffres Familie kritisierte zudem das jüngste Treffen von Todd Blanche und Maxwell. Der stellvertretende Leiter des Justizministeriums war zuvor persönlicher Anwalt Trumps und hat Maxwell neun Stunden lang über den Fall interviewt – laut Fachleuten ein absolut ungewöhnliches Vorgehen. Guiffres Familie erklärte: «Wenn unsere Schwester heute sprechen könnte, wäre sie zutiefst verärgert darüber, dass die Regierung einer bekannten Meineidigen zuhört.» Maxwell habe wiederholt unter Eid gelogen und werde dies auch weiterhin tun wird, solange es ihr nutze (Link).