USA 13. Mär 2025

Warnungen vor Antisemitismus in Trump-Bewegung

  Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer wird zum Angriffsziel der Trump-Bewegung.       

Junge Männer sind besonders anfällig für Verschwörungs-Theorien ultrarechter Influencer.

Laut einer Übersicht von «Axios» «überschwemmen antisemitische Verschwörungstheorien bei der Trump-Basis besonders beliebten Podcasts und offenbaren tiefe Risse im Herzen der neuen MAGA-Koalition.» Demnach tut sich eine Spaltung zwischen der Trump-Regierung und prominenten Influencern auf, die anhin zuverlässig die «Make America Great Again»-Botschaft des Präsidenten verbreitet haben.

Die Trump-Regierung betreibt von Anfang an eine aggressive Kampagne gegen «Antisemitismus und Israelkritik an Universitäten» und hat dabei massive Kürzungen von Mitteln bei der Columbia University vorgenommen und den pro-palästinensischen Aktivisten Mahmoud Khalil verhaftet (siehe separate Meldung). Gleichwohl bieten viele der Podcasts, die Trump im Wahlkampf eine Plattform geboten haben, rechtsextremen Provokateuren viel Raum, die offen feindselig gegenüber Israel sind und rassistische Phrasen über jüdischen Einfluss verwenden. Dazu hat Axios binnen 48 Stunden Auslassungen etwa von Candace Owen oder dem wegen Vergewaltigung angeklagten Andrew Tate zu Verschwörungstheorien über Israel oder Jeffrey Epstein und jüdische Eliten registriert.

Axios berichtet, dass der Trend in Trumps Umgebung erhebliche Besorgnis auslöst. So erklärte der Palantir-Mitbegründer und Trump-Verbündete Joe Lonsdale auf X: «Zum ersten Mal in meinem Leben haben mich diese Woche viele erfolgreiche, jüdische Freunde – Namen, die wir alle kennen – besorgt angerufen und gefragt, was passieren wird, wenn diese Verleumdungen wieder in den Mainstream gelangen und von Millionen geteilt werden.»

Gleichzeitig frohlockt der bekennende Antisemit und Holocaust-Leugner NickFuentes: «Wir leben jetzt in einer Welt, in der die rote Pille im Mainstream angekommen ist» – damit ist offener Judenhass gemeint. Laut dem Bericht sind junge, ansonsten politisch desinteressierte Männer besonders anfällig für die Lügen-Propaganda. Trump und seine Kampagne haben diese Population im Wahlkampf bewusst über Podcasts angesprochen (Link).

Allerdings geht Axios weder auf jüngste Debatten um angebliche Nazi-Salute von Steve Bannon und Elon Musk ein, der rechtsextreme Posts auf X weiterzuverbreiten pflegt. Trump selbst hat am Mittwoch einmal mehr gegen Chuck Schumer agitiert und den Minderheitsführer der Demokraten im Senat erneut als «Palästinenser» bezeichnet: «Er war mal jüdisch. Jetzt ist er nicht mehr jüdisch. Er ist ein Palästinenser» (Link).


 

Andreas Mink