USA – Saudi-Arabien 19. Nov 2025

Stelldichein bei Trump und MSB

Muhammad bin Salman und Donald Trump.

Spitzen von Sport und Wirtschaft beim Staatsbankett für den saudischen Kronprinzen.  

Zur Krönung eines Staatsbesuchs für den saudischen Machthaber Muhammad bin Salman (MBS), der neben Milliarden-Deals für modernste US-Wehrtechnik eine Schimpfkanonade Trumps gegen eine nach der Ermordung des saudischen Dissidenten Jamal Khashoggi fragende Journalistin bot, lud der US-Präsident Dienstagabend zu einem Bankett ins Weisse Haus. Auf der Gästeliste standen laut der «New York Times» der reichste Mann der Welt, der vermutlich berühmtesten Fussballspieler der Welt, der Präsident des Fussballweltverbandes sowie Dutzende Führungskräfte aus den Bereichen Finanzen, Technologie und Energie. Damit fand die Rehabilitierung des Thronfolgers einen krönenden Abschluss. 

Unter den Gästen waren: 

Cristiano Ronaldo, einer der berühmtesten Fussballer der Welt. Der 40-Jährige Portugiese Ronaldo hat in Ligen in England, Spanien und Italien gespielt. Er steht derzeit beim Verein Al-Nassr in der Saudi Pro League unter Vertrag. Die saudische Regierung hat Milliarden Dollar investiert, um Weltklassespieler anzulocken, und Ronaldo ist der bestbezahlte Spieler dieser Liga.

Gianni Infantino, Präsident des internationalen Fussballverbands FIFA seit fast zehn Jahren. Er hat Nähe zu Trump entwickelt, während sich die USA auf die gemeinsame Ausrichtung der Fussball-Weltmeisterschaft 2026 vorbereiten. Auch MBS pflegt gute Beziehungen zu Infantino, der massgeblich zur Vergabe der Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien beigetragen hat.

Elon Musk: der reichste Mann der Welt hat das Weisse Haus am Dienstag erstmals seit seinem dramatischen Ausscheiden aus der Regierung im Frühjahr besucht. Er und Trump haben sich in den letzten Monaten wieder angenähert. Auch Musks Verhältnis zu den saudischen Machthabern wurde in letzter Zeit besser. Musk hatte den saudischen Staatsfonds PIF für das Scheitern seines Versuchs, Tesla von der Börse zu nehmen, verantwortlich gemacht und kritisierte die Haltung des Staates zur Pressefreiheit. Gleichzeitig akzeptierte Musk jedoch saudische Investitionen in X und xAI, sein Unternehmen für künstliche Intelligenz. Anscheinend will das staatlich gefördertes KI-Unternehmen Humain in Saudi-Arabien mit xAI Geschäfte machen.

David Ellison, der neue Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns Paramount Global. Der Sohn des Oracle-Gründers und Trump-Freundes Larry Ellison arbeitet an der Übernahme des Medienhauses Warner Brothers und der saudische Staatsfonds könnte Teil des Deals sein.

Daneben war Mike Wirth zugegen, der Vorstandsvorsitzende von Chevron, das umfangreiche Geschäftsbeziehungen zu Saudi-Arabien unterhält; Auch Stephen A. Schwarzman pflegt als Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer der Private-Equity-Gesellschaft Blackstone seit vielen Jahren enge Beziehungen zu den Saudis. Kürzlich gab das von Blackstone mit finanzierte Unternehmen Air Trunk Pläne zur Unterstützung des Baus von Rechenzentren in Saudi-Arabien bekannt.

Mary Barra ist als Vorstandsvorsitzende von General Motors, dem grössten amerikanischen Autohersteller in Saudi-Arabien als dem grössten Automobilmarkt in Nahost engagiert. Ihre Anwesenheit bei dem Dinner könnte laut der Times auch den Wunsch widerspiegeln, gute Beziehungen zu Trump zu bewahren. Seine Zölle auf importierte Autos und Autoteile haben GM und anderen Autoherstellern Milliarden Dollar gekostet. Gleiches gelte für den ebenfalls anwesenden William Clay Ford Jr. als Vorstandsvorsitzender von Ford Motor.

Nicht fehlen durfte Donald Trump Jr. Der älteste Sohn von Trump leitet gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Eric das Familienunternehmen Trump Organization. Er fungierte 2016 im Präsidentschaftswahlkampf als Verbindungsmann zu den Golfstaaten, darunter Saudi-Arabien. Nach dem Mord an Khashoggi im Jahr 2018 verunglimpfte er den Journalisten als Terror-Sympathisanten. 

Die Trump Organization unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Saudi-Arabien, die von Immobiliengeschäften am Golf bis hin zur Ausrichtung von saudisch finanzierten Golfturnieren auf Trump-Immobilien reichen. Seit Trumps Rückkehr ins Weisse Haus haben seine Söhne drei neue Bauprojekte in Saudi-Arabien abgeschlossen und verhandeln über weitere (Link).
 

Andreas Mink