Kunst 19. Nov 2025

Rekordpreis von 236 Millionen Dollar für Klimt-Gemälde

Rekordsumme für das «Bildnis Elisabeth Lederer»  von Gustav Klimt bei der Auktion in New York.

Versteigerung aus der Sammlung von Leonard Lauder.  

Zur Eröffnungs-Auktion am neuen Sitz von Sotheby’s im Breuer Building in Manhattan hat «Bildnis Elisabeth Lederer» von Gustav Klimt aus der Sammlung von Leonard Lauder Dienstagabend mit einem Zuschlag in der Höhe von 205 Millionen Dollar (236,36 Millionen inklusive Aufgeld) den Rekord für ein Werk des österreichischen Malers und Kunst-Versteigerungen des Traditionshauses gebrochen. Wie der Wiener «Standard» berichtet, lag der Schätzwert bei mindestens 150 Millionen Dollar (exklusive Aufgeld). Nach einem 19-minütigen Bietgefecht Gewissheit stand der Rekord fest. Zuvor lag der Rekord für ein Klimt-Werk bei 108 Millionen Dollar. Wer das «Bildnis Elisabeth Lederer» ersteigert hat, blieb zunächst unbekannt.

Sotheby’s hatte dem Nachlass von Lauder im Vorfeld eine Garantie unabhängig vom Verlauf der Versteigerung erteilt. Damit konnte das Haus die Versteigerung der gesamten Sammlung Leonard Lauders von insgesamt 54 Kunstwerken sicherstellen. Angeblich hat Sotheby’s dem Nachlass dafür einen Mindesterlös von 400 Millionen Dollar zugesichert. Laut dem Auktionshaus hat die Versteigerung schliesslich insgesamt 527,5 Millionen Dollar erzielt.

Dazu gehörten insgesamt drei Gemälde Klimts. Neben dem Porträt der Tochter des bekannten Sammlerehepaars August und Szerena Lederer aus dem Jahr 1916 handelt es sich um die zwei Landschaftsbilder «Blumenwiese» (1908, Schätzwert 80 Millionen Dollar) und «Waldabhang in Unterach am Attersee» (Schätzwert 70 Millionen Dollar) von 1916. Die Werke fanden für 86 und 68 Millionen Dollar Abnehmer.

Wenige Stunden vor Auktions-Beginn war dem Bericht zufolge im Online-Katalog bei allen Klimt-Bildern das Symbol eines «irrevocable bids» erschienen, also das feste Gebot einer interessierten Partei in unbekannter Höhe. Geht das jeweilige Werk dann für einen höheren Preis weg, erhält der Bietende einen Anteil an der Differenz zwischen dem Endpreis und dem eigenen Gebot: Nervenstarke Profis könnten hier also einen Vorteil aus dem Rekordgebot geschlagen haben (Link).

Bislang wurden fast alle Werke aus der Sammlung von Leonard A. Lauder – die in der Vorbesichtigung rund 25.000 Besucher angelockt hatte – weit über den Erwartungen verkauft. Sotheby´s will eine vollständige Zusammenfassung der Verkaufsergebnisse – darunter bedeutende Werke von Edvard Munch, Henri Matisse, Vincent van Gogh und Agnes Martin nach der Abend-Auktion publizieren.

Den Rekord für das teuerste jemals versteigerte Kunstwerk hält weiterhin das erst 2005 entdeckte und unter Experten aufgrund erheblicher Lücken in der Provenienz umstrittene Gemälde «Salvator Mundi» von Leonardo da Vinci aus der Zeit um 1500, das bei Christie’s im Jahr 2017 für 450,3 Millionen Dollar unter den Hammer gekommen ist. Als Käufer gilt der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman.

Andreas Mink