USA – Wirtschaft 21. Mai 2025

Regeneron übernimmt 23andMe

Konkurs-Versteigerung des Genetik-Startups.

Bereits am Montag hat das Pharma-Unternehmen Regeneron die Übernahme des Genomik-Startups 23andMe Holding für 256 Millionen US-Dollar im Rahmen einer Insolvenz-Auktion bekannt gemacht. Regeneron versprach eine ethische Nutzung von DNA-Daten der rund 15 Millionen Kunden von 23andMe. Mit der Transaktion will die in Tarrytown, New York, ansässige Firma die genom-basierte Arzneimittelforschung verstärken.

In South San Francisco ansässig, hatte 23andMe im April Insolvenz angemeldet und beim Konkursgericht eine Versteigerung beantragt. 2023 hatte ein Datenleck sensible genetische und persönliche Daten von Millionen von Kunden offengelegt. Die Firma konnte sich davon nicht erholen. Ein gemeinnütziges Forschungsinstitut unter Führung der 23andMe-Mitgründerin Anne Wojcicki hatte das zweithöchste Gebot bei der Versteigerung in Höhe von 146 Millionen Dollar ein gereicht (Link).

Wojcicki ist jüdischerHerkunft, die Mutter Esther Wojcicki ist Journalistin und im Bildungswesen tätigt, der aus Polen stammende Vater Stanley Wojcicki war Physik-Professor an der Stamford University in Kalifornien. Die Unternehmerin war mit dem Google-Mitbegründer Sergey Brin verheiratet, ihre ältere Schwester Susan Wojcicki hat 2014-2023 YouTube geleitet und ist im letzten August einem Krebsleiden erlegen. 

23andMe ging 2021 in einer Zusammenarbeit mit Sir Richard Branson in New York an die Börse und erzielte zunächst einen Marktwert von 3,5 Milliarden Dollar. Obwohl über 15 Millionen Kunden über simple «Spucke-Tests» ihre Gene entschlüsseln liessen, konnte die Firma daraus längerfristig keine Gewinne erwirtschaften. Kunden befürchten seit dem Datenleak den Verlust der Kontrolle über ihre genetischen Daten bei 23andMe. 

Generalstaatsanwälte mehrerer US-Bundesstaaten haben Kunden bereits aufgefordert, ihre Daten zu löschen. Dies führte Anfang Jahr zu einem Crash der Firmen-Seite. Regeneron sucht diese Bedenken auszuräumen. Details dabei bleiben indes unklar (Link).

Andreas Mink