Dohar 15. Jul 2025

Israel mit neuem Vorschlag für Gaza

Eine Aufnahme aus Gaza Stadt vergangenen Monat.

Israel hat Medienberichten zufolge bei den indirekten Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg einen neuen Vorschlag vorgelegt.   

Israel ist nun bereit, während der Feuerpause mehr Truppen aus dem Gazastreifen abzuziehen als bisher angeboten, berichtete die Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf einen arabischen Diplomaten.
Die indirekten Verhandlungen Israels mit der islamistischen Hamas kamen in der katarischen Hauptstadt Doha zuletzt nicht von der Stelle. Ein Hauptgrund sind unterschiedliche Auffassungen über das Ausmass des israelischen Truppenabzugs vor allem aus dem Süden des Gazastreifens.
Israel hatte bislang darauf bestanden, dass seine Streitkräfte in einem relativ grossen Gebiet verbleiben. Dieses würde eine drei Kilometer breite Pufferzone entlang der Grenze zu Ägypten bei Rafah sowie den sogenannten Morag-Korridor einschliessen, der Rafah von Chan Junis trennt, der nächsten grösseren Stadt im Küstenstreifen.
Die Hamas verlangt den Rückzug des israelischen Militärs auf die Positionen, die es vor dem Zusammenbruch der letzten Waffenruhe im März eingenommen hatte.
Dem nunmehr kolportierten Vorschlag zufolge würde Israel für sein Militär nur mehr noch in eine zwei Kilometer breite Pufferzone entlang der Südgrenze bei Rafah beanspruchen. Nach Darstellung des arabischen Diplomaten, auf den sich die "Times of Israel" beruft, ist jedoch zu bezweifeln, dass dieses Zugeständnis einen Durchbruch bei den Verhandlungen bringen wird.
Israels Beharren auf dem Verbleib seines Militärs im Süden des Gazastreifens steht Berichten zufolge mit Plänen der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Zusammenhang, dort ein Lager für Hunderttausende Palästinenser errichten zu wollen. Kritiker sprechen von einem Internierungslager, das langfristig auf eine Zwangsdeportation hinauslaufen könnte. Israelspricht von einer "humanitären Stadt" als Ausgangsbasis für eine "freiwillige Ausreise" der Bewohner von Gaza.

Redaktion