Rabbiner Moshe Indig bekräftigt Unterstützung für Mamdani; erste öffentliche Äusserung des Satmar-Repräsentanten nach den Bürgermeisterwahlen.
Vor acht Tagen hat Rabbiner Moshe Indig bei den Bürgermeisterwahlen von New York City Zohran Mamdani die Unterstützung der von Rabbiner Aharon Teitelbaum geführten Gruppierung der Satmar-Gemeinschaft ausgesprochen. Dies hat erhebliche Kontroversen im jüdischen New York ausgelöst. Am Montag hat Indig gegenüber «Belaaz» erstmals öffentlich bekräftig, seine Erklärung habe nicht allein die volle Unterstützung des Rebbe genossen, sondern stehe auch im Einklang mit der politischen Tradition der Satmar.
Indig trägt hier seit einem Vierteljahrhundert Verantwortung: «Eine der wichtigsten Richtlinien der Satmar-Gemeinde ist die strikt Ablehnung politischer Kämpfe, da dies gegen die Religionsfreiheit verstösst.» Die Religion spiele dabei keine Rolle. Denn in der amerikanischen Demokratie könnte die Gemeinschaft ihre Unterstützung in Freiheit und nach eigenem Gutdünken aussprechen: «Aber es ist nicht erlaubt, einen Kampf gegen irgendjemanden zu führen.»
Der Rabbiner betrachtet dieses Prinzip im aktuellen politischen Klima als besonders wichtig: «Wir sind hier Gäste. Wir müssen Haschem danken, dass wir in Frieden leben können. Wir stellen uns nicht `gegen Diesen oder Jenen´.» Indig beschrieb seine Entscheidung als pragmatisch, basierend auf Mamdanis beharrlichem Bemühungen um die Unterstützung der Gemeinschaft und seiner starken Siegeschancen: «Warum sollte ich also gegen ihn kämpfen? Man sagt ja: `Man kann nicht gegen die Stadtverwaltung ankämpfen.´»
Laut Indig hätten Mamdani und sein Team «immer wieder versucht, eine Beziehung aufzubauen». Mamdanis Team habe ihm gesagt: „Rabbi, wir werden gewinnen, ob mit Ihnen oder ohne Sie. Aber wir wollen gemeinsam mit Ihnen gewinnen. Wir wollen die jüdische Gemeinde an unserer Seite haben.» Indig argumentierte, es sei effektiver, vor einer Wahl eine Beziehung aufzubauen, «wenn man gebraucht wird», anstatt «wie ein Regenschirm nach dem Regen aufzutauchen».
Der Rabbiner sprach zudem über das offene Gespräch, das er bei seinem ersten Treffen mit dem Kandidaten geführt hatte: «Meine erste Frage war: `Man hat den Eindruck, Sie seien ein Antisemit. Was sagen Sie dazu?´ Und er sagte: `Nein, bin ich nicht.´» Und Mamdani habe versprochen: «Ich werde Ihr Bürgermeister sein.» Ihm liege viel daran zu beweisen, dass er kein Antisemit sei. Mamdani habe betont: «Ich möchte an der Seite des jüdischen Volkes stehen.»
Indig erinnerte zudem an seine frühere Unterstützung für demokratische Politiker in Stadt und Gliedstaat, was wiederholt zunächst heftige Kritik ausgelöst hätte – dann aber als vorausschauend und positiv für die Gemeinschaft betrachtet worden sei.
Kritikern, die im Fall eines Mamdani-Sieges aus New York City etwa nach Israel ziehen wollen, hält Indig entgegen, das käme für ihn keineswegs in Frage: «Ich bleibe hier und kümmere mich um die Familien, die nicht wegziehen wollen» (Link).