Washington 26. Dez 2025

Antisemitismus spaltet die Republikaner

US-Vizepräsident JD Vance sprach am letzten Tag der jährlichen AmericaFest-Konferenz der Organisation Turning Point USA am 21. Dezember in Phoenix, Arizona.  

Vance weigert sich, klare Grenze gegen Antisemitismus bei Republikanern zu ziehen.

Im zunehmenden Streit über die Rolle antisemitischer Stimmen in der Republikanischen Partei hat US-Vizepräsident J.D. Vance erneut erklärt, er sehe keine Notwendigkeit, klare Grenzen gegen Vertreter mit antisemitischen Ansichten zu ziehen. Seine Haltung verschärft die Debatte innerhalb der konservativen Bewegung über den Umgang mit radikalen Figuren und die künftige Ausrichtung der Partei. 

Beim AmericaFest-Konvent von Turning Point USA in Phoenix betonte Vance, dass die Republikanische Partei eine «breite Koalition» bleiben müsse, und lehnte es ab, bestimmte Personen zu verurteilen oder aus der Bewegung auszuschliessen. «Wir haben weitaus wichtigere Aufgaben, als uns gegenseitig zu canceln», sagte er vor Anhängern. Damit reagierte er nicht auf Forderungen jüdischer Konservativer, klare Grenzen gegenüber Personen mit offen antisemitischer Rhetorik zu ziehen. 

Im Zentrum der Kontroverse steht unter anderem Nick Fuentes, ein rechtsextremer Livestreamer mit antisemitischen und weissen nationalistischen Ansichten, dessen zunehmender Einfluss innerhalb der Bewegung Sorge erregt. Vance versuchte, die Bedeutung dieser Stimmen herunterzuspielen und den Fokus stattdessen auf Debatten über die US-Beziehung zu Israel zu lenken. 

Kritiker, darunter jüdische Kommentatoren und konservative Intellektuelle, werfen Vance vor, durch seine Weigerung, moralische Linien zu ziehen, diesen extremen Elementen in der Partei indirekt Raum zu geben. Zugleich festigt Vance seine Position als potenzieller Spitzenkandidat für die Präsidentschaft 2028 und rückt als verbindende Figur im innerparteilichen Streit ins Zentrum. 

Die Debatte über Antisemitismus und den Umgang mit radikalen rechten Stimmen innerhalb der Republikanischen Partei dürfte damit auch im kommenden Jahr ein dominierendes Thema in der US-Innenpolitik bleiben.
 

Redaktion