Holocaust Museum löscht Instagram-Post.
Das Holocaust Museum Los Angeles hat nach starker öffentlicher Kritik einen Instagram-Beitrag zurückgezogen, in dem es forderte, die Mahnung «Never Again» (Nie wieder) dürfe sich nicht ausschliesslich auf jüdisches Leid beziehen. Das Museum betonte, der Post sei missverstanden und nicht als politische Äusserung zum Nahost-Konflikt gemeint gewesen.
Das Holocaust Museum Los Angeles hat am Wochenende nach heftiger Kritik einen Instagram-Post gelöscht, der mit dem Satz „‘Never again’ kann nicht nur für Juden gelten“ für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Der Beitrag, der sechs ineinandergreifende Arme – darunter einen mit einer tätowierten Nummer – in Form eines Davidsterns zeigte, wollte nach Aussage des Museums eigentlich zu „Inklusivität und Gemeinschaft“ aufrufen, wurde aber von vielen als politische Stellungnahme zum Krieg in Gaza interpretiert.
Der Post, der weiter erklärte, „Nie wieder“ müsse für „jeden“ gelten, wurde von einigen als überfällige Kritik am anhaltenden Vorgehen Israels in Gaza verstanden, während viele andere das Museum für die vermeintliche Verwässerung des Holocaust-Gedenkens kritisierten. Nachdem insbesondere in den Kommentaren der Vorwurf laut wurde, man stelle den Holocaust mit anderen Konflikten gleich, zog das Museum die Konsequenz und entfernte den Beitrag.
In einer begleitenden Erklärung bedauerte das Museum das Missverständnis: „Wir haben kürzlich einen Beitrag veröffentlicht, der Teil einer vorab geplanten Social-Media-Kampagne war, um Inklusivität und Gemeinschaft zu fördern. Dieser wurde jedoch von einigen als politische Aussage im Zusammenhang mit dem aktuellen Nahost-Konflikt missinterpretiert. Das war nicht unsere Absicht. Der Post wurde entfernt, um weitere Missverständnisse zu vermeiden.“
Die Auseinandersetzung zeigt, wie umstritten eine Ausweitung des Begriffs „Never again“ auf andere Gruppen und Genozide ist. Immer wieder gibt es Debatten in Holocaust-Gedenkstätten, wie weit Holocaust-Erinnerung auf andere Menschheitsverbrechen übertragen werden darf – eine Diskussion, die durch den Krieg in Gaza neue Brisanz erhält.