Am Sonntag ging die Tour de France zu Ende. Doch die politischen Debatten bleiben.
Während der diesjährigen Tour de France geriet das Team Israel-Premier Tech mehrfach ins Zentrum politischer Proteste. Bereits beim Tourstart und entlang mehrerer Etappen demonstrierten Aktivistinnen und Aktivisten gegen die Teilnahme der israelischen Mannschaft. Besonders in französischen Städten wie Dieulefit und Toulouse wurde friedlich, aber öffentlichkeitswirksam protestiert.
So berichtete Reuters, dass in Dieulefit eine Gruppe pro-palästinensischer Demonstranten mit Schildern und Rufen gegen das Team auftrat. Einer der Höhepunkte war ein Vorfall in Toulouse, als – wie AP News meldet – ein Mann mit einem „Israel out of the Tour“-T-Shirt und Keffiyeh direkt auf die Strecke lief und das Rennen kurzzeitig störte. Das französische Medium France24 griff diesen Protest auf und hob hervor, dass die Organisatoren und Sicherheitskräfte rasch eingriffen, um einen reibungslosen Ablauf der Tour zu gewährleisten.
Das israelische Team steht bereits seit geraumer Zeit unter massiver Beobachtung, wie die «Times of Israel» und die «Jerusalem Post» berichten. Dort wurde insbesondere die Forderung von Aktivisten nach einem Ausschluss des Teams thematisiert. Die demonstrative Unterstützung von Team-Eigner Sylvan Adams für das Image Israels wird von Kritikern kritisiert.
Laut Fox News wurde die Sicherheit rund um das Team verstärkt, teilweise begleiteten bis zu acht Polizisten die Fahrer und den Mannschaftsbus. Die meisten Proteste verliefen friedlich und führten lediglich zu kurzen Unterbrechungen des Rennens.
Hintergrund der Proteste ist der weiterhin anhaltende Nahostkonflikt und die wahrgenommene politische Bühne, die Israel durch die Teilnahme eines eigenen Teams bei der Tour de France bekommt. Trotz der Kontroversen gestattete die ASO, Veranstalter der Tour, Ofer Kalderon – einem von der Hamas freigelassenen Geisel – eine Ehrenrunde auf dem Champs-Elysées.