Tel Aviv 02. Dez 2025

Netanyahu fordert Pufferzone bis Damaskus

Ministerpräsident Binyamin Netanyahu.

Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu erwartet von Syrien die Einrichtung einer «entmilitarisierten Pufferzone», die von der Hauptstadt Damaskus bis zu den von Israel annektierten Golanhöhen reichen soll.  

Das sagte Netanyahu in einer Videobotschaft beim Besuch von Soldaten in einer Klinik, die kürzlich bei einem Einsatz in Syrien verletzt worden waren.
Nach dem Sturz des früheren Langzeitherrschers Baschar al-Assad hatte Israel Soldaten in die von den UN kontrollierte Pufferzone zwischen den von Israelannektierten Golanhöhen und syrisch kontrolliertem Gebiet verlegt, darunter auch auf die syrische Seite des Bergs Hermon. Israels Armee bleibe in dieser Pufferzone, «um die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten», sagte Netanyahu weiter. Ausläufer der Pufferzone liegen rund 50 Kilometer von Damaskus entfernt.
Nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober sei Israelentschlossen, sich vor Angriffen aus grenznahen Gebieten zu schützen und zu verhindern, dass sich dort Israel feindlich gesinnte Extremisten ansiedelten. Zudem wolle Israel auch die religiöse Minderheit der Drusen im Nachbarland schützen, die Israel als Verbündete sieht. Israels Armee greift regelmässig Ziele in Syrien an, laut eigenen Angaben etwa um Waffenlager oder militärisches Gerät zu zerstören.
Eine Vereinbarung mit Syrien sei möglich, betonte der israelische Regierungschef zugleich. Voraussetzung sei aber das Verständnis für Israels «Grundsätze».
US-Präsident Donald Trump wünscht sich eine Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Nachbarländern, die sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand befinden. Trump rief Israel gegenüber Syrien ausserdem kürzlich zu Zurückhaltung auf.
Beide Staaten verhandeln derzeit über ein Sicherheitsabkommen. Eine Normalisierung der Beziehungen hat Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa kürzlich jedoch vorerst ausgeschlossen

Redaktion