Der linke Bewerber um den Bürgermeister-Posten in New York City hat die Signatur von Resolutionen zur Anerkennung der Unabhängigkeit Israels und zum Gedenken an den Holocaust verweigert.
Bei den demokratischen Vorentscheidungen am 24. Juni für die im Herbst anstehenden Bürgermeister-Wahlen in New York City liegt Zohran Mamdani hinter dem ex-Gouverneur Andrew Cuomo bei Umfragen auf dem zweiten Platz. Der 33-jährige Gliedstaats-Abgeordnete gehört den Democratic Socialists an, ist als scharfer Kritiker Israels bekannt und Sohn des «Kolonialismus»-Theoretikers Mahmood Mamdani und der Filmemacherin Mira Nair («Mississippi Masala»).
Neuerdings greift Cuomo den Konkurrenten mit dem Vorwurf an, antisemitisch zu sein. Bestätigt wird dies anscheinend durch einen Bericht von «Politico». Demnach war Mamdani einer von nur fünf Abgeordneten, die symbolische Routine-Resolutionen nicht signiert haben. Dabei geht es um die Anerkennung Israels als jüdischen und demokratischen Staat, sowie die Würdigung von Holocaust-Opfern. Mamdani hat die Resolution für Israel anscheinend seit seinem Einzug ins Parlament 2021 nie signiert und jene zum Holocaust-Gedenken auch in den Jahren 2023 und 2024 nicht.
Am Wochenende erklärte er in einem Videostatement dennoch: «Ich habe jedes Jahr für die Resolution zum Holocaust-Gedenktag gestimmt, auch in diesem Jahr, um die über sechs Millionen von den Nazis ermordeten Juden zu ehren.» Allerdings habe er heuer «keine Resolutionen unterzeichnet, die ich per E-Mail aus dem Parlament erhalten habe». Grund sei die Belastung durch die Bürgermeister-Kandidatur.
Mamdani räumte laut dem «Forward» ein, dies habe «bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Schmerz und Verwirrung verursacht» und er gelobte, «jüdische New Yorker zu schützen und eine Stadt aufzubauen, die jeder stolz seine Heimat nennen kann.» Zudem erklärte Mamdani gegenüber Reportern, er unterstütze Israels Existenzrecht als Staat und habe die Gräueltaten des Holocaust in öffentlichen Erklärungen verurteilt. Gleichwohl hatte Mamdani 2025 bereits acht Resolutionen unterzeichnet, darunter zum Gedenken an den Martin Luther King Jr. Day, das chinesische Neujahrsfest, den Black History Month und den Women’s History Month. Dies sei jedoch «automatisch» aufgrund seiner Mitgliedschaft in verschiedenen Arbeitsgruppen im Parlament geschehen.
Die Erklärungsnöte brachten ihm erneute Vorwürfe ein. So bezeichnete der ehemalige Stadtrat David Greenfield das Versäumnis Mamdanis, des Holocaust zu gedenken, als Beleg dafür, dass der Abgeordnete ein Antisemit sei.
Mamdani konnte laut aktuellen Umfrage 14 Prozent der jüdischen Wähler für sich gewinnen, verglichen mit 26 Prozent für Cuomo. Die über 700'000 jüdischen Erwachsenen der Stadt machen etwa 16 Prozent der Wählerschaft in den demokratischen Vorwahlen aus (Link).