Washington erhöht Druck auf Irak; Eskalation mit Iran wird wahrscheinlicher.
Tut dem Regionalmedium «Amwaj» hat das Pentagon dem Irak «letzte Warnung» erteilt, wonach vom Iran unterstützte Milizen bei einem erneuten regionalen Konflikt neutral bleiben sollten. Der irakische Verteidigungsminister Thabit Al-Abbasi hat diese Warnung öffentlich gemacht und zudem angedeutete, dass die USA und Israel kurz vor dem Beginn einer weiteren Militärkampagne gegen Iran stünden.
Laut Abbasi hat Pentagon-Chef Pete Hegseth bei einem Telefonat vorige Woche auf «unmittelbar bevorstehende Militäroperationen» in der Region angespielt und explizit gefordert, dass «keine Gruppierung im Irak» in einem solchen Szenario intervenieren dürfe. Hegseth soll das Gespräch mit einer Drohung beendet haben: «Dies ist Ihre letzte Warnung – und Sie wissen genau, wie diese Regierung reagieren wird.» Abbasi hat das Telefonat anscheinend in Anwesenheit der irakischen Militärführung unternommen.
Informationen über diese Warnung folgen auf israelische Medienberichte, wonach «pro-iranische Milizen» im Irak Angriffe mit «Langstreckenraketen und Drohnen» auf Israel vorbereiten. Angeblich planen von Teheran seit Jahrzehnten unterstützte, schiitische Milizen im Irak zudem möglicherweise «Bodenoperationen» in Israel über Jordanien und Syrien.
Hintergrund der Informationen sind laut Amwaj zudem die heute Dienstag im Irak anstehenden Parlamentswahlen. Washington will demnach den Einfluss pro-iranischer Gruppen und Parteien dämpfen. Die Milizen sind jedoch grösstenteils zumindest formell in das irakische Militär integriert. Damit dürfte eine Marginalisierung dieser Kräfte problematisch sein. Schiiten stellen im Irak zudem die Bevölkerungsmehrheit dar (Link).