Turbulenzen an der konservativen Heritage Foundation.
Die Vorsitzenden einer mit der konservativen Heritage Foundation verbundenen Arbeitsgruppe gegen Antisemitismus fordern konkrete Reformen von Kevin Roberts, dem Präsidenten der Stiftung. Sollten diese nicht erfüllt werden, wolle die Gruppe ihre Zusammenarbeit mit Heritage aufgeben. Die Stiftung ist verantwortlich für das «Project 2025» Trumps im Wahlkampf, das anschliessend zu einer Blaupause für die radikale Umwandlung von Staat und Gesellschaft hin zu einem auf exekutive Macht zugeschnittenen System geworden ist.
Die Vorsitzenden fordern Roberts auf, ein umstrittenes Video von X zu entfernen, in dem er vergangene Woche den Kommentator Tucker Carlson für dessen Podcast mit dem Hitler-Fan und Holocaust-Leugner Nick Fuentes verteidigt hatte. Darin behauptete Roberts, Carlsons Kritiker seien Teil einer «giftigen Koalition» und ihr Versuch, ihn zu canceln, werde scheitern.
Carlson wird von konservativen Kreisen für sein freundliches und von harten Fragen weitgehende freies Gespräch mit Fuentes kritisiert. Aber Roberts fühlte sich bemüssigt, sich vor seinen Freund Carlson zu stellen. Roberts hatte indirekt auch gegen Israel und dessen Unterstützer ausgeteilt und erklärt: «Konservative sollten sich nicht verpflichtet fühlen, reflexartig eine ausländische Regierung zu unterstützen», auch wenn sie «unter dem Druck der globalistischen Klasse» kämen.
Die E-Mail an Roberts enthält fünf «Empfehlungen», darunter eine Entschuldigung «bei den Christen und Juden, die standhafte Mitglieder der konservativen Bewegung sind und der Ansicht sind, dass Israel sowohl biblisch als auch politisch eine besondere Rolle zukommt». Zudem solle Heritage eine Konferenz zum Thema «Die Grenzen der konservativen Bewegung verstehen» ausrichten, sowie Schabbat-Essen mit Praktikanten und Nachwuchskräften der Stiftung zu veranstalten, um sie über das Judentum aufzuklären.
Heritage hat nicht umgehend auf eine Anfrage des «Jewish Insider» zu der Email reagiert (Link).