Die Private-Equity-Firma von Jared Kushner ist einmal mehr in den Schlagzeilen.
Einen «nicht besonders erfolgreichen Immobilien-Typen – keinesfalls ein Private Equity-Mann» – so hat Steve Rattner nun auf dem Finanz-Kanal MSNBC Jared Kushner charakterisiert, den Schwiegersohn und ex-Berater von Donald Trump im Weissen Haus. Rattner ist selbst seit 40 Jahren an der Wall Street und hat für Barack Obama die Auto-Branche saniert. Auf MSNBC hat er an einer Torten-Grafik veranschaulicht, wie ungewöhnlich Kushners Firma «Affinity Partners» in der Branche ist: zwei Drittel des Kapitals stammten aus einer Quelle, dem staatlichen Investmentfond von Saudi Arabien. Üblich seien maximale Anteile eines Geldgebers von fünf Prozent. Rund 30 Millionen Dollar stammten aus den USA. Bei 625 Millionen seien die Geldgeber indes völlig unbekannt, also aus öffentlich zugänglichen Unterlagen nicht erkennbar. Rattner betont zudem, «Affinity Partners» habe in fast vier Jahren Bestehen kaum Investitionen getätigt. Er vermutet, dass vor allem die Saudis nur bei Kushner investiert hätten, um im Falle einer zweiten Trump-Präsidentschaft gut Wetter mit dem Weissen Haus zu machen (Link).
Ein Bericht der «New York Times» hat jüngst weitere Hintergründe vorgestellt. Demnach hat «Affinity Partners» aus dem Anlagekapital bis Mitte Jahr insgesamt mindestens 112 Millionen Dollar an Verwaltungs-Gebühren erhalten, aber keinerlei keine Gewinne an die saudische und andere Regierungen ausgezahlt. Dies geht aus einer Untersuchung des Finanzausschusses im US-Senat zu der in Miami ansässigen Firma hervor.
Der demokratische Ausschuss-Vorsitzende Senator Ron Wyden nennt die Erkenntnisse bedenklich: «Die Investoren von Affinity sind möglicherweise nicht von kommerziellen Erwägungen motiviert, sondern von der Möglichkeit, ausländisches Regierungsgeld an Mitglieder der Familie von Präsident Trump, nämlich Jared Kushner und Ivanka Trump, weiterzuleiten.» Kushner lies die Times wissen, er habe Affinity-Kapital nur langsam investiert, weil «eine Flut von in den Markt strömendem Risikokapital es zunächst schwierig machte, attraktive Geschäfte zu finden. Das bedeutete eine Verzögerung bei der Erzielung von Gewinnen.» Affinity warf Senator Wyden politischeManöver vor. Das Unternehmen sagte, es habe alle Bundesgesetze und Ethikregeln befolgt.
Laut den Snats-Ermittlungen stammt ein Grossteil der fragwürdigen 625 Millionen Dollar von Terry Gou, dem taiwanesischen Milliardär und Gründer von Foxconn, dem weltgrössten Auftraghersteller für Elektronik. Daneben gebe es jedoch noch einen weiteren, «mysteriösen ausländischen Investor, den Affinity nicht identifizieren wollte» (https://www.nytimes.com/2024/09/25/us/politics/kushner-private-equity-s…).