Der umstrittenem „Heil Hitler“-Song führt zu Konsequenzen.
Australien hat dem US-Rapper Ye, ehemals Kanye West, das Visum entzogen. Grund dafür ist sein neuer Song „Heil Hitler“, der im Mai veröffentlicht wurde und international für Empörung sorgte. Der australische Innenminister Tony Burke erklärte, die Behörden hätten die Visumslage nach dem Erscheinen des Liedes erneut geprüft und sich angesichts der darin enthaltenen Nazi-Verherrlichung gegen eine Einreise entschieden. „Wir haben in diesem Land schon genug Probleme, ohne absichtlich Bigotterie zu importieren“, sagte Burke.
Ye ist mit der australischen Architektin Bianca Censori verheiratet und besucht das Land regelmäßig. Sein Visum war keine Konzertgenehmigung, sondern eine niedrigere Kategorie. Dennoch entschieden die Behörden, dass die Inhalte des Songs mit australischem Recht nicht vereinbar seien. Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der Australien einen deutlichen Anstieg antisemitischer Vorfälle verzeichnet. Zuletzt wurden Synagogen in Melbourne und Sydney Ziel von Brandstiftung und antisemitischen Schmierereien.
Nach Veröffentlichung des Songs, in dem unter anderem die Zeile „All my n**s Nazis, n*a, heil Hitler“ vorkommt, hatte Ye öffentlich erklärt, er wolle sich künftig vom Antisemitismus distanzieren. Die australische Entscheidung steht auch im Zusammenhang mit weiteren Visum-Entzügen: So wurde kürzlich auch die Einreise der britischen Punkband Bob Vylan in die USA untersagt, nachdem sie auf einem Festival zum Singen antisemitischer Parolen aufgerufen hatte. Bereits im vergangenen Jahr war auch der rechten Kommentatorin Candace Owens das Visum für Australien und Neuseeland verweigert worden.