Moderater Demokrat schlägt linken Herausforderer
New York ist nicht überall, sondern erscheint doch eher als Ausnahme in der amerikanischen Politik. Hatten bei den Wahlen am letzten Dienstag in New Jersey und Virginia moderate Demokratinnen die Gouverneurs-Posten in Erdrutsch-Siegen gewonnen, so hat Jacob Frey in Minneapolis vergleichsweise knapp eine dritte Amtszeit als Bürgermeister errungen. Immerhin lag er sechs Punkte vor dem demokratischen Sozialisten Omar Fateh. Der 35-Jährige ist Immigrant aus Somalia und setzte sich wie Zohran Mamdani in New York für höhere Steuern für Reiche etwa für den sozialen Wohnungsbau, Mietobergrenzen und eine Anhebung des Mindestlohns ein. Und wie Mamdani in New York State vertritt Fateh einen Bezirk von Minneapolis im Parlament des Gliedstaats Minnesota.
Der 44-jährige Frey wurde 2018 Bürgermeister, bewies in der turbulenten Zeit nach der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 Führungsstärke und konnte sprunghaft steigende Kriminalität aufgrund des Abgangs von Hunderten Polizisten im Zusammenhang mit Protesten gegen die Ordnungshüter wieder unter Kontrolle bringen.
Frey und Fateh hatte mehrfach über die öffentliche Sicherheit, die Obdachlosigkeit und die Zukunft der Innenstadt debattiert, die immer noch unter den Auswirkungen der Covid-Pandemie leidet. Frey konnte mit Hinweisen auf Fatehs Unterstützung einer gescheiterten Volksabstimmung im Jahr 2021 über die Auflösung der Polizei von Minneapolis punkten. Er selbst hatte damals eine umfassende Reform der Ausbildung, Aufsicht und Rechenschaftspflicht von Polizeibeamten bei Fehlverhalten durchgesetzt (https://www.nytimes.com/2025/11/05/us/jacob-frey-minneapolis-mayor.html).