Angehörige israelischer Geiseln haben nach Medienberichten mit Bestürzung auf Äusserungen von US-Präsident Donald Trump reagiert, wonach drei weitere Entführte gestorben seien.
Cherut Nimrodi, Mutter eines in den Gazastreifen entführten Soldaten, sagte im Gespräch mit dem israelischen Nachrichtenportal «ynet», sie habe die Sorge, es gebe Informationen, die den Familien vorenthalten werden.
Sie gehöre zu einer von insgesamt drei Familien von Geiseln, deren Schicksal unklar sei, sagte Nimrodi. Seit ihr Sohn am 7. Oktober 2023 entführt worden war, habe es kein Lebenszeichen mehr von ihm gegeben.
Sie sei aber überrascht, dass Trump so eindeutig gesagt habe, dass drei Geiseln getötet worden seien, sagte Nimrodi. «Woher nimmt er diese Informationen?» Sie versuche, sich damit zu beruhigen, «dass wir von Trump Sätze gewöhnt sind, die nicht ganz überprüft sind». Dennoch sei sie sehr besorgt. «Unser Kind ist uns lieb und teuer, er ist keine Zahl.» Die Familie wünsche sich den notwendigen Respekt. Offiziell geht die israelische Regierung weiterhin von 24 noch lebenden Geiseln aus. Zudem seien die Leichen von 35 Entführten in der Gewalt von Terrororganisationen. Erst kürzlich hatte jedoch Sara Netanjahu, Ehefrau des Ministerpräsidenten, gesagt, es seien wohl weniger.
Das Forum der Geiselfamilien veröffentlichte nach Trumps Äusserungen eine Stellungnahme: «Wir fordern die israelische Regierung erneut dazu auf, uns neue Informationen sofort zu übermitteln, sollte es sie geben.» Sie verlangen zudem eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln.