USA 18. Nov 2025

«Israel blockiert Freigabe von Epstein-Akten»

Marjorie Taylor Greene

Unterstellungen von Marjorie Taylor Greene.  

Im Konflikt mit Trump über dessen Vorliebe für Auslandsreisen und eine angebliche Vernachlässigung seiner Wählerschaft, legt Marjorie Taylor Greene mit neuen Vorwürfen in der Epstein-Affäre nach. Am Sonntag erklärte die republikanische Kongressabgeordnete aus Georgia, Israel übe Druck auf das Weisse Haus aus, die vollständige Freigabe des Materials zu blockieren.

Greene sagte auf CNN: «Man fragt sich wirklich, was in diesen Akten steht und wer oder welches Land so viel Druck auf ihn ausübt.» Dazu prahlte sie, keinerlei Wahlkampfspenden von der pro-israelischen Lobbyorganisation AIPAC erhalten zu haben: «Wir haben gesehen, dass Jeffrey Epstein Verbindungen zu Ehud Barak hatte. Wir haben gesehen, wie er Geschäfte mit ihnen abschloss, auch mit der israelischen Regierung, die offenbar zu deren Geheimdiensten führten.» Daher sei die Frage «richtig: Hat Jeffrey Epstein für Israel gearbeitet?»

Beweise dafür fehlen. Gleichwohl kursieren Behauptungen über Epsteins Verbindungen zum Mossad seit Jahren. Dazu genügen zusammenhanglose Indizien: seine jüdische Herkunft, Besuche in Israel und vielen anderen Ländern sowie seine Freundschaft mit dem ehemaligen Premierminister Barak. Auch Tucker Carlson hat mehrfach grundlos behauptet, Epstein habe für den Mossad gearbeitet. Er selbst habe «noch nie jemanden getroffen, der das nicht glaubt». 

Greene ist selbst immer wieder mit antisemitischen Klischees wie den «jüdischen Weltraumlasern» aufgefallen, wonach die Rothschilds an der Installation von Weltraum-Solargeneratoren beteiligt gewesen seien, die Waldbrände in Kalifornien auslösen würde. Anfang Jahr hatte sie behauptet, John F. Kennedy sei im November 1963 aufgrund seiner Ablehnung des israelischen Atomprogramms ermordet worden (Link).

Trump hat indes seine Haltung in der Epstein-Affäre um 180 Grad gewandelt und unterstützt seit gestern Montag Forderungen im US-Kongress nach einer umfassenden Publikation des Materials dazu beim Justizministerium. Dieses Verlangen wird seit Wochen nicht zuletzt von Greene vorgebracht. Die Kehrtwende provoziert bereits Verdächtigungen, wonach die Behörde allfällige Hinweise auf die langwährende Freundschaft Trumps mit Epstein vor der Jahrtausendwende aus dem Material entfernt.

Andreas Mink